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Binnendünen und Sandrasen - Blumenamwegesrand.de

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<strong>Binnendünen</strong> <strong>und</strong> <strong>Sandrasen</strong><br />

typische Sandart vertreten, die am Bo<strong>de</strong>n brüten<strong>de</strong>n Haubenlerche (Galerida<br />

cristata).<br />

Eine sehr große Be<strong>de</strong>utung besitzen die offenen <strong>Binnendünen</strong> dagegen für<br />

die Hautflügler, zu <strong>de</strong>nen unter an<strong>de</strong>rem Bienen, Wespen <strong>und</strong> Hummeln<br />

gehören. Von <strong>de</strong>n 429 in Ba<strong>de</strong>n-Württemberg bekannten Wildbienenarten<br />

kommen weit über h<strong>und</strong>ert in <strong>de</strong>n Flugsandgebieten vor. Viele von ihnen sind<br />

eng an offene <strong>Binnendünen</strong> geb<strong>und</strong>en, weil nur hier ihre Nahrungspflanzen<br />

vorkommen o<strong>de</strong>r weil sie nur hier geeignete Habitate <strong>und</strong> Nistmöglichkeiten<br />

vorfin<strong>de</strong>n. Unter ihnen sind sehr seltene Arten: das Steppenbienchen<br />

Nomioi<strong>de</strong>s minutissimus, für das <strong>de</strong>r Sand-Thymian (Thymus serpyllum) eine<br />

wichtige Nahrungspflanze ist <strong>und</strong> das während Schlechtwetterperio<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n<br />

Eingang seines in <strong>de</strong>n Sand gegrabenen Nestes verschließt. Die<br />

Spargelbiene (Andrena chrysopus) ist an eine typische Sandpflanze<br />

geb<strong>und</strong>en, ihre einzige Pollenquelle ist <strong>de</strong>r wildwachsen<strong>de</strong> Spargel<br />

{Asparagus officinalis). Auf angebauten Spargel kann sie nicht ausweichen,<br />

weil dieser zur Flugzeit <strong>de</strong>r Spargelbiene geerntet wird <strong>und</strong> erst später zur<br />

Blüte kommt.<br />

Viele Wildbienen legen ihre Nester im Sandbo<strong>de</strong>n an, beispielsweise Andrena<br />

argentata, Lasioglossum brevicorne o<strong>de</strong>r Anthophora bimaculata, in <strong>de</strong>ren<br />

Brutkammern auch die „Kuckucksbiene" Ammobates punctatus ihre Eier legt.<br />

Die Larven dieses Brutparasits entwickeln sich auf Kosten <strong>de</strong>s Wirtes. Sie<br />

saugen das Wirtsei aus o<strong>de</strong>r töten die junge Wirtslarve. Beson<strong>de</strong>rs tiefe<br />

Nester legt die Hosenbiene Dasypoda hirtipes an - sie reichen bis in 60 cm<br />

Tiefe <strong>und</strong> sind leicht an etwa 5cm hohen Sandhaufen am Nesteingang zu<br />

erkennen.<br />

Auch die Kreiselwespe (Bembix rostrata) baut ihre Nester im Sandbo<strong>de</strong>n.<br />

Auffällig <strong>und</strong> für Stechimmen ungewöhnlich ist ihre Brutpflege. Sie versorgt<br />

ihre Larve während <strong>de</strong>ren gesamten Entwicklung mit Nahrung. Dazu gräbt sie<br />

mit ihren starken Vor<strong>de</strong>rbeinen <strong>de</strong>n Nesteingang frei, <strong>de</strong>n sie nach je<strong>de</strong>r<br />

Fütterung wie<strong>de</strong>r sorgfältig mit Sand zuschüttet.<br />

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