Verantwortung
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Biologische Kreisläufe<br />
einer Region als Gewinn<br />
für Mensch und Natur<br />
In der Bio-Hofbäckerei „Mauracher“ in Pogendorf wird täglich eine<br />
aufregende Vielfalt an Brot, Gebäck und Mehlspeisen produziert. Und<br />
das fernab der nächsten Wirtschaftszentren in einer Region mit geringer<br />
Infrastruktur. Am Mauracher Hof wird aber die <strong>Verantwortung</strong> vor Ort<br />
wahrgenommen und deshalb hat man sich ganz bewusst für die dezentrale<br />
Weiterentwicklung entschieden.<br />
Aus dem Getreide aus der Region<br />
wird von den Menschen der<br />
Region mit der Energie aus der<br />
Region Brot als lebendiges Mittel<br />
zum Leben gebacken.<br />
Alleine durch die Befeuerung der<br />
Backöfen mit Holzhackschnitzel, die<br />
aus dem eigenen Wald, von Landwirten<br />
und Sägewerksbetrieben aus der<br />
Region kommen, können jährlich ca.<br />
200.000 Liter Heizöl extra leicht eingespart<br />
werden. Das schont die Ressourcen,<br />
kommt der Umwelt zugute<br />
und hat auch positive Auswirkungen<br />
auf die Waldwirtschaft der Region:<br />
Der Wald erfährt durch den hohen<br />
Bedarf an Holzhackschnitzel wieder<br />
besonderes Augenmerk und Pflege.<br />
Insgesamt wird damit die Gesamtsituation<br />
der Region verbessert.<br />
Auch für die biologische Landwirtschaft<br />
der Region hat die florierende<br />
Idee BIO – von der Ähre bis zum<br />
Brot Multiplikatorwirkung, indem<br />
zahlreichen bäuerlichen Lieferanten<br />
Absatzmöglichkeiten für ihre<br />
Bio-Produkte geboten werden. Die<br />
Verarbeitung von rund 700 Tonnen<br />
Bio-Getreide im Jahr erfordert eine<br />
Ackerfläche von ca. 300 Hektar, die<br />
biologisch bewirtschaftet wird. Zählt<br />
man die damit verbundenen Grünlandflächen<br />
dazu, ergibt sich zusätzlich<br />
eine riesige Fläche an biologisch<br />
bewirtschafteten Wiesen. Das stellt<br />
einen ganz wesentlichen Beitrag zur<br />
Erholung und Gesunderhaltung der<br />
Natur als Lebensgrundlage für uns<br />
alle dar.<br />
Das fertige Produkt wird dann ein<br />
Mal am Tag in die Zentren gebracht.<br />
Josef Eder:<br />
„Dieser einfache und direkte Weg, an die<br />
Dinge heranzugehen<br />
bringt neue Möglichkeiten<br />
für Mensch<br />
und Natur und damit<br />
eine ganz besondere<br />
Lebensqualität.“<br />
Josef und Sissy Eder freuen sich, dass diese besondere Art der Arbeit<br />
in der Bio-Hofbäckerei „Mauracher“ jetzt im Rahmen des GENUSS-<br />
SALONS 2006 auch ganz besonders ausgezeichnet wurde: Eine<br />
hochkarätige Jury hat auf Initiative des Agrar.Projekt.Vereins bäuerliche<br />
Schmankerl verkostet und die innovativen Produkte dabei nach<br />
Geschmack und Philosophie bewertet. Das Ergebnis: GOLD für den<br />
Purpurlaib vom Mauracher Hof, GOLD fürs Purpurweckerl und<br />
SILBER fürs Karottenbrot.<br />
Das bedeutet konkret, dass sich für<br />
sämtliche Mitarbeiter sowie die regionalen<br />
Lieferanten und Biobauern<br />
das tägliche Pendeln erübrigt. Die<br />
gesamte Wertschöpfung verbleibt in<br />
der Region.<br />
Dass auch ein verantwortungsvoller<br />
Umgang in Einklang mit der Natur<br />
wirtschaftlich gut funktioniert,<br />
zeigt die Entwicklung der letzten<br />
Jahre: Nach einer kontinuierlichen<br />
Umsatzsteigerung beträgt der Jahresumsatz<br />
2005 ca. 2 Millionen<br />
Euro. In den letzten Jahren konnten<br />
stetig Gewinne erwirtschaftet<br />
werden. Auch die Anzahl der Mitarbeiter<br />
ist beträchtlich gewachsen.<br />
Das hat dazu geführt, dass die Situation<br />
am Mauracher Hof mittlerweile<br />
sehr beengt ist. Deshalb wird Platz<br />
geschaffen und die Bio-Hofbäckerei<br />
„Mauracher“ erweitert. Es werden<br />
eigene Produktionsplätze für Brot,<br />
Kleingebäck und Mehlspeisen eingerichtet.<br />
Damit wird es möglich,<br />
die jeweiligen Produktkategorien<br />
unabhängig voneinander zu produzieren.<br />
Und nebenbei werden die<br />
Produktionsabläufe insgesamt und<br />
die interne Organisation verbessert.<br />
Nr. 23, Dezember 2006 21