Quantenalgorithmen zum Auffinden versteckter Untergruppen
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2 Physikalischer Hintergrund und<br />
quantenmechanische Notation<br />
2.1 Mathematische Struktur der Quantenmechanik<br />
Die Quantenmechanik (QM) ist eine der am besten bestätigten physikalischen Theorien.<br />
Leider ist unsere Intuition von unserer makroskopischen Umwelt geprägt, in der sich<br />
die quantenmechanischen Gesetze nicht direkt beobachten lassen, wohl aber ihre Effekte,<br />
wie <strong>zum</strong> Beispiel die Farbigkeit von Objekten. In der QM können Teilchen im Allgemeinen<br />
nicht mehr exakte Werte für physikalische Größen wie die Geschwindigkeit oder den<br />
Aufenthaltsort zugeordnet werden, sondern nur noch eine Wahrscheinlichkeitsverteilung<br />
dieser Größen. Sie werden daher nicht mehr durch eine Funktion, die jedem Zeitpunkt t<br />
den Ortsvektor des Teilchens �x(t) zuordnet, dargestellt. Ein Teilchen ist vielmehr eindeutig<br />
durch einen Zustandsvektor |ψ〉 in einem Hilbertraum H definiert.<br />
Ein Hilbertraum H ist dabei ein Vektorraum, der vollständig ist, auf dem also jede<br />
Cauchyfolge konvergiert. Außerdem muss auf ihm ein Skalarprodukt 〈φ| ψ〉 für alle<br />
φ, ψ ∈Hdefiniert sein, welches für die Wahrscheinlichkeitsaussagen der QM wichtig ist.<br />
Meist benutzt man in der Physik als Körper von H die komplexen Zahlen C. In diesem<br />
Fall muss für beliebige x, y, z ∈Hund beliebige c ∈ C das Skalarprodukt 〈·|·〉 : H×<br />
H→C folgende Eigenschaften haben:<br />
positiv definit : 〈x| x〉 ≥0 und 〈x| x〉 =0gdw. x =0<br />
linear im zweiten Glied :<br />
•〈x| y + z〉 = 〈x| y〉 + 〈x| z〉<br />
•〈x| c · y〉 = c ·〈x| y〉<br />
hermitisch : 〈x| y〉 = 〈y| x〉<br />
Mit ihm wird die Norm �ψ� = � 〈ψ| ψ〉 eines Vektors ψ ∈Hdefiniert. Den Vektor ψ<br />
bezeichnet man als normiert, wenn �ψ� =1ist.<br />
Durch ein Skalarprodukt auf H wird auch der Dualraum H ∗ der linearen Abbildungen<br />
F : H→C leicht zugänglich. Nach dem Darstellungssatz von Riesz existiert für jede<br />
dieser Abbildungen F genau ein Vektor φF ∈H, sodass für beliebige ψ ∈Hgilt<br />
F (ψ) =〈φF | ψ〉<br />
Das Funktional F bezeichnet man allgemein mit 〈φF | und jeden Zustandsvektor ψ ∈H<br />
mit |ψ〉, sodass sich das Skalarprodukt als Multiplikation eines Funktionals mit einem<br />
Zustandsvektor darstellen lässt. Man nennt 〈φF | den zu |φF 〉 dualen Zustandsvektor. Das<br />
Skalarprodukt 〈·|·〉 findet in der QM eine so häufige Anwendung, dass sich die Notation<br />
der so genannten Bra- und Ket-Vektoren (〈ψ| und |ψ〉) für Zustandvektoren und duale<br />
Zustandsvektoren durchgesetzt hat. Leider wirkt sie zu Beginn oft abschreckend, macht<br />
die Rechnungen aber sehr bequem.<br />
Eine wichtige Rolle kommt in der Quantentheorie den lineare Operatoren  : H→H<br />
zu. Auch hier erweist sich die Bra-Ket-Schreibweise als nützlich. Sei |ψ〉 ein normierter<br />
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