10.01.2013 Aufrufe

Stauden - Landesverband Westfalen und Lippe der Kleingärtner e.V.

Stauden - Landesverband Westfalen und Lippe der Kleingärtner e.V.

Stauden - Landesverband Westfalen und Lippe der Kleingärtner e.V.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Verbandsnachrichten<br />

Betrachtet man die Themen, über<br />

die die Verbandskleingärtner mit<br />

den Politikern diskutieren wollen,<br />

so stellt man schnell fest: Fast alles<br />

hängt am lieben Geld. Die Bereitschaft<br />

zum Ehrenamt ist vorwiegend<br />

über Zusatznutzen für die<br />

eigene persönliche Entwicklung<br />

zu erreichen. Dieser Zusatznutzen<br />

aber ist auch überwiegend ein<br />

Mehr-Wissen, ein Schlauer-Werden<br />

– erfor<strong>der</strong>t also Schulung. Und<br />

für Schulung braucht man Geld.<br />

Wirft man dann noch einen Blick<br />

auf die Entwicklung des Kleingartenwesens<br />

mit allen alten <strong>und</strong><br />

neuen Anfor<strong>der</strong>ungen, so sind viele<br />

dieser Aufgabenfel<strong>der</strong> wie Migration<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Bildungsauftrag<br />

in Sachen Klima-, Natur- <strong>und</strong> Umweltschutz<br />

für die Bevölkerung,<br />

speziell aber für die Kin<strong>der</strong>, nur<br />

zu erfüllen auf <strong>der</strong> Basis von viel<br />

Wissen, also ebenfalls Schulung.<br />

„Wir wollen keine Geschenke.<br />

Wir haben die Beiträge unsererseits<br />

zum 1. Januar 2009 um fünf<br />

Euro erhöht, wir haben unsere Hausaufgaben<br />

gemacht <strong>und</strong> haben eine<br />

Schule <strong>und</strong> einen <strong>Landesverband</strong>,<br />

die finanziell gut ausgestattet sind.<br />

Wir drücken nicht auf die Tränendrüse<br />

‚wir armen <strong>Kleingärtner</strong> ...’,<br />

wir wollen eine sinnvolle finanzielle<br />

Gr<strong>und</strong>ausstattung, mit <strong>der</strong><br />

wir allen – nicht nur den vereinsinternen,<br />

son<strong>der</strong>n auch gesellschaftspolitischen<br />

– Ansprüchen<br />

an unsere Schulungsaufgaben gerecht<br />

werden können“, sagt Werner<br />

Heidemann.<br />

Landesför<strong>der</strong>ung <strong>und</strong><br />

Verwendung <strong>der</strong> Gel<strong>der</strong><br />

Wie von den Vorstandsmitglie<strong>der</strong>n<br />

an allen vier Terminen erläutert,<br />

bekommt das Kleingartenwesen<br />

in Nordrhein-<strong>Westfalen</strong><br />

Gesellschaftspolitisch relevante Arbeit braucht<br />

jährlich r<strong>und</strong> 520.000 Euro För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong><br />

<strong>und</strong> Zuschüsse. Den<br />

<strong>Kleingärtner</strong>n selbst kommen von<br />

diesem Gesamtbetrag aber nur<br />

120.000 Euro zu, die sich die beiden<br />

Landesverbände <strong>Westfalen</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Lippe</strong> sowie Rheinland je zur<br />

Hälfte teilen. Gr<strong>und</strong>bedingung für<br />

diese För<strong>der</strong>ung: „Das Geld wird<br />

für die Schulungsarbeit verwendet,<br />

<strong>und</strong> für jeden ausgegebenen<br />

Euro dieses För<strong>der</strong>betrages legen<br />

wir noch einmal die gleiche Summe<br />

drauf“, machte Werner Heidemann<br />

deutlich.<br />

Weitere 80.000 Euro stehen<br />

den beiden Verbänden gemeinsam<br />

als „sonstige Mittel“ für die<br />

Bewältigung von Son<strong>der</strong>maßnahmen<br />

zur Verfügung, beispielsweise<br />

für die Besucherbetreuung<br />

auf Landesgartenschauen <strong>und</strong> die<br />

Durchführung von Landeswettbewerben.<br />

Die restlichen 320.000 Euro<br />

ste hen den Kommunen des Landes<br />

auf Abruf zur Verfügung, um<br />

damit infrastrukturelle Maßnahmen<br />

im Kleingartenbereich an zuschieben,<br />

sei es zur Sanierung von<br />

Altanlagen, Umsiedelungen o<strong>der</strong><br />

Erschlie ßungen neuer Anlagen.<br />

Werner Bol <strong>der</strong>: „Früher waren das<br />

mal fünf Millionen D-Mark. Das ist<br />

im Laufe <strong>der</strong> Jahre immer weiter<br />

eingeschmolzen worden – nicht<br />

Werner Bol<strong>der</strong><br />

zuletzt, weil schon damals das<br />

Geld oft nicht abgerufen wurde.“<br />

„Für investive Maßnahmen sind<br />

320.000 Euro halt nur noch Peanuts“,<br />

drückte es Werner Heidemann<br />

etwas drastisch aus. Warum<br />

das so ist, machte Wilhelm Spieß<br />

deutlich: „Alleine für die Erschließung<br />

einer Kleingartenanlage nur<br />

mit Wegen, Versorgungsleitungen<br />

<strong>und</strong> öffentlichem Grün braucht<br />

man schon 3000 bis 10.000 Euro<br />

pro Garten.“<br />

Immer nur ein Stück<br />

vom Kuchen<br />

Das sind – das lässt sich hier<br />

schnell rechnen – alleine für eine<br />

kleine Anlage mit 30 Gärten <strong>und</strong><br />

bei Erschließungskosten von angenommenen<br />

5000 Euro pro Garten<br />

– schon 150.000 Euro Gesamtkosten.<br />

Es kann aber keine Gemeinde<br />

den Gesamtbetrag aus<br />

einem Landesför<strong>der</strong>topf bekommen,<br />

alle Gemeinden werden auf<br />

<strong>der</strong> Basis einer Bedürftigkeitsliste<br />

eingestuft <strong>und</strong> können – je nach<br />

„Pleitegrad“ <strong>der</strong> Gemeindekasse –<br />

zwischen 20 <strong>und</strong> 80 Prozent pro<br />

Maßnahme bekommen, solange<br />

<strong>der</strong> För <strong>der</strong>rahmen noch nicht ausgeschöpft<br />

ist. „Das Geld wird nicht<br />

mehr nach dem Gießkannenprinzip<br />

auf alle fünf Regierungsbezirke<br />

gleichmäßig verteilt, son<strong>der</strong>n<br />

Werner Heidemann<br />

Wilhelm Spieß Werner Siggelkow<br />

die Projekte werden nach einem<br />

Prioritätensystem bezuschusst“,<br />

erklärte Heidemann.<br />

„Angenommen eine Gemeinde<br />

könnte nach diesem Verteilungsschlüssel<br />

eine 50-Prozent-För<strong>der</strong>ung<br />

bekommen, so lässt sich <strong>der</strong><br />

Restbetrag, den die Gemeinde<br />

selbst aufbringen müsste, oft doch<br />

nicht in den Gremien durchsetzen“,<br />

so Spieß. Und so wird das<br />

Geld halt nicht komplett abgerufen“,<br />

ergänzte Heidemann.<br />

Umschichtung von<br />

Landes mitteln sinnvoll<br />

<strong>und</strong> machbar<br />

„Schon in den letzten Jahren haben<br />

wir gegen Jahresende immer<br />

mit dem Ministerium verhandelt<br />

um För<strong>der</strong>mittel, die aus dem investiven<br />

Topf nicht abgerufen wurden,<br />

<strong>und</strong> meistens bekamen wir<br />

auch noch 20. bis 30.000 Euro<br />

zugewiesen. Doch wir brauchen<br />

Planungssicherheit“, stellte Heidemann<br />

klar, „um unsere Leute auch<br />

mit gutem Gewissen motivieren<br />

<strong>und</strong> begeistern zu können für die<br />

Arbeit, die sie Tag für Tag in den<br />

Vereinen <strong>und</strong> Verbänden leisten<br />

<strong>und</strong> für die sie dringend gute fachliche<br />

<strong>und</strong> rechtliche Gr<strong>und</strong>lagen<br />

brauchen. Wie viel sinnvoller könnten<br />

wir Schulung organisieren,<br />

wenn wir schon frühzeitig mit dem<br />

Geld planen könnten.“<br />

„Wenn also für die Schulungsarbeit<br />

immer schon zu Jahresanfang<br />

160.000 o<strong>der</strong> besser 180.000 Euro<br />

durch Umschichtung zur Verfügung<br />

stünden, würde das den<br />

Landeshaushalt keinen Eu ro mehr<br />

kosten“, so Werner Bol<strong>der</strong>.<br />

Schulungsarbeit<br />

erlebt Renaissance<br />

Denn die Schulungsarbeit – das<br />

Pf<strong>und</strong>, mit <strong>der</strong> das Ehrenamt wuchern<br />

kann <strong>und</strong> wuchern muss –<br />

boomt. Das untermauerte Heidemann<br />

noch einmal mit Zahlen.<br />

„Konkret können wir mit unserem<br />

Teil <strong>der</strong> 120.000 Euro umfassenden<br />

Landesför<strong>der</strong>ung für die Schulungsarbeit<br />

– also 60.000 Euro –<br />

r<strong>und</strong> 1320 Lehrgangstage anbieten<br />

pro Jahr bei einer 50-prozentigen<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> mit zeitgleich<br />

laufenden Kursen. Denn für jeden<br />

II Gartenfre<strong>und</strong> Mai 2010

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!