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Grundlagen der Gesichtschirurgie

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3.3. Die mikroskopisch kontrollierte Tumorresektion (Abb. 6a u. 10)<br />

Kleine Tumore, etwa Basaliome können (Abb. 6a) sehr gut ambulant o<strong>der</strong> im Krankenhaus<br />

angegangen werden. Melanome gehören zur großen Chirurgie und sollten an damit<br />

erfahrenen Kollegen, bzw. Kliniken überwiesen werden. Wichtig ist die Radikalität <strong>der</strong><br />

Tumorentfernung, sie hat Vorrang vor allen kosmetischen Gesichtspunkten. Ein<br />

Sicherheitsabstand von einem halben bis einem Zentimeter sollte gewährleistet sein. Der<br />

Tumor selbst sollte mit Fäden markiert werden und zur Aufarbeitung an den Pathologen<br />

gegeben werden. Der Pathologe muß eine Aussage über die Tumorfreiheit <strong>der</strong><br />

Resektionsrän<strong>der</strong> machen. Der Sicherheitsabstand sollte auch nach unten gewährt<br />

bleiben, auf den Facialis ist zu achten. Nach Tumor-Exstirpation kontrollieren wir<br />

zusätzlich noch sämtliche Wundrän<strong>der</strong>. Ich behalte dazu das Papier <strong>der</strong> Handschuhe und<br />

zeichne die Lage des Tumors mit den Fäden ein, danach mache ich mir eine Lageskizze<br />

und entnehme dann im Uhrzeigersinn entlang <strong>der</strong> Wundrän<strong>der</strong> kleine Proben (Abb. 10), so<br />

daß das gesamte Gebiet auf Tumorfreiheit kontrolliert werden kann. Schnellschnitte sind<br />

nicht so sicher wie Färbungen. Bin ich nicht sicher, daß ich den Tumor in toto entfernen<br />

konnte, so decke ich den entstandenen Defekt erst nach Kenntnis <strong>der</strong> histologischen<br />

Ergebnisse am vierten o<strong>der</strong> fünften Tag. Auch mit dieser sekundären Rekonstruktion<br />

können wir nach anfrischen und Säubern <strong>der</strong> Wundrän<strong>der</strong> und Wunde unter<br />

antibiotischem Schutz gute Ergebnisse erzielen. Wurde primär rekonstruiert, und war eine<br />

Randprobe positiv, so muß dieses Gebiet nach Einheilen des Lappens noch einmal<br />

nachreseziert werden. Auch hier werden die Wundrän<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> mikroskopisch durch<br />

Proben kontrolliert. Auch bei <strong>der</strong> Exstirpation von Tumoren und <strong>der</strong> Rekonstruktion <strong>der</strong><br />

Defekte sollte man die RSTL beachten, so daß die resultierenden Narben annähernd in<br />

den Spannungslinien liegen.<br />

Kleine Tumoren werden in den Spannungslinien ovalär umschnitten, die Wundrän<strong>der</strong><br />

etwas unterminiert und zweischichtig verschlossen. (Abb. 6a).<br />

4. Die freien Hauttransplantate (Abb.11)<br />

Freie Transplantate werden über das Wundbett des Empfängers ernährt, innerhalb einiger<br />

Tage hat die Haut Anschluß an das Gefäßnetz gefunden. Je dünner das Transplantat, um<br />

so sicherer die Einheilung und um so schlechter das kosmetische Ergebnis. Im Gesicht<br />

sollten deshalb - wenn überhaupt - nur Vollhauttransplantate eingesetzt werden, dabei<br />

ergeben die aus <strong>der</strong> retroaurikulären Region stammenden Transplantate in <strong>der</strong> Textur und<br />

in <strong>der</strong> Farbe die besten Ergebnisse.<br />

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