Grundlagen der Gesichtschirurgie

Bei einem zweischichtigen oder einem kleinen, dreischichtigen Defekt der Concha
verwenden wir auch gerne retroaurikulär entnommene Vollhautlappen.
6.5. Temporäre Verlagerung der Helix nach Weerda (Abb. 78)
Größere, zwei- und dreischichtige Defekte im Bereich der Anthelix und der Concha
können mit einem unten gestielten, retroaurikulären Transpositionslappen gedeckt
werden. Die Helix wird temporär unten abgesetzt und seitlich am Transpositionslappen
aufgenäht (Abb. 78a-c). Nach Abtrennen des Transpositionslappens wird die Helix wieder
in die alte Position eingearbeitet (Abb. 78c und d).
6.6. Der Ohrmuschelteilabriß (Abb. 79)
Ist der abgerissene Ohrmuschelteil mit der Ohrmuschel noch in Verbindung und reicht die
Gefäßversorgung aus, um den abgerissenen Teil noch zu ernähren, so wird mit 5-0 oder
6-0 Ethilon Einzelknopfnähten die Ohrmuschel in der alten Position angenäht. Die Nähte
sollen nicht zu eng gesetzt werden.
Bei Totalabriß von Teilen der Ohrmuschel sollen diese gesucht und in ein kühles, feuchtes
Papiertaschentuch gehüllt in die Klinik gebracht werden. Größere Teile werden als
composite grafts behandelt (s. Ohrmuscheltotalabriß).
Abb. 79 Teilabriß der oberen Ohrmuschel.
a) Retroaurikuläre Inzision auf Höhe des Ohrmuschelstumpfes und Präparieren einer subkutanen Tasche.
Einbringen des von Haut befreiten Ohrmuschelgerüstes oder eines aus autogenem Rippenknorpel
geschnitzten Gerüstes.
b) Annähen des oberen Wundrandes an die Haut der Stumpfvorderseite und des unteren, retroaurikulären
Wundrandes an die Stumpfrückseite.
Durch Matratzennaht wird die Haut um das Knorpelgerüst herumgelegt, um eine neue Helix zu
bekommen.
c) Nach 6-8 Wochen Abheben der gesamten Ohrmuschel und Aufnähen und Aufkleben von vorher
entnommener dicker Spalthaut aus dem Gesäß auf die postaurikulären und retroaurikulären Defekte.
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