Dürfen wir alles tun, was wir können? - Ärztekammer für Kärnten
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In memoriam<br />
Dr. Franz Liegl<br />
Im vergangenen September noch hielten <strong>wir</strong>, alle Ärzte/innen<br />
des Dienstsprengels Bleiburg-Globasnitz unsere Dienstbesprechung<br />
ab. Abgesehen von den täglichen Kleinproblemen klagte<br />
noch keiner von uns über wesentliche Beschwerden. Keine<br />
Krankheit, keine gesundheitlichen Gewitterwolken, ganz im Gegenteil,<br />
du Franz, sprachst noch davon, bis zu deinem 65. Lebensjahr<br />
mit Freude als Arzt tätig zu bleiben. Niemand ahnte,<br />
dass vielleicht damals schon der Keim deiner Erkrankung gelegt war.<br />
Dr. Franz Liegl wurde am 8.2.1951 in Eberstein geboren. Er besuchte die Volksschule in Eberstein,<br />
im Jahre 1961 trat er dann ins Seminar in Tanzenberg ein, wo er im Jahre 1970 maturierte.<br />
Das Bedürfnis, den Mitmenschen in seelischer Not beizustehen zeigte sich schon damals, als er<br />
beschloss, sich der Theologie zuzuwenden. Ein erstes Ausbildungsjahr absolvierte er 1970 im<br />
Priesterseminar Klagenfurt. Es schien ihm aber nicht zu genügen, mit Gottes Wort allein helfen<br />
zu <strong>können</strong>, darum entschloss er sich zum Studium der Humanmedizin. Er inskribierte im Jahre<br />
1971 an der Medizinischen Fakultät in Graz, wo er auch sein Doktoratstudium im Jahre 1978<br />
abschloss.<br />
Seine Turnusausbildung begann er in Leoben, weiters in Graz und beendete diese in Klagenfurt.<br />
Im Jahre 1982 bot sich ihm die Gelegenheit, in Bleiburg nach Dr. Ottowitz die Kassenstelle als<br />
Arzt <strong>für</strong> Allgemeinmedizin zu übernehmen. Dies nahm er gerne an, weil er in dieser Form des<br />
Arzt-Seins am ehesten seine Vorstellung einer menschlichen und menschennahen Medizin ver<strong>wir</strong>klichen<br />
konnte.<br />
Dazu übernahm er alle Jahre die Betreuung der in Bleiburg stationierten Soldaten als Ärztlicher<br />
Leiter des Krankenreviers der hiesigen Kaserne.<br />
Neben seiner kassenärztlichen Tätigkeit war ihm seine Fortbildung ein wesentliches Bedürfnis,<br />
so absolvierte er den Lehrgang <strong>für</strong> Umweltmedizin, weiters erlangte er das ÖÄK-Diplom <strong>für</strong><br />
Psychosoziale Medizin, das Diplom <strong>für</strong> Psychosomatische Medizin 1994, sowie als weitere bemerkenswerte<br />
Leis<strong>tun</strong>g wurde ihm nach großem persönlichem Einsatz das Diplom <strong>für</strong> Psychotherapie<br />
verliehen.<br />
Ebenso wie <strong>für</strong> die eigene engagierte er sich <strong>für</strong> die Ausbildung der Ordinationsgehilfen, wo er<br />
am Österreichischen Institut <strong>für</strong> Allgemeinmedizin als Lehrender tätig war.<br />
Großen Wert legte er auf entsprechende Rekreation als Ausgleich <strong>für</strong> seinen anfordernden<br />
Beruf, wo er mit der Familie Freude in der Musik, Theater, Literatur und Ausstellungen erlebte.<br />
Begeistert erzählte er von seinen ausgedehnten Reisen in ferne Länder, mit seiner Ehefrau erlebten<br />
exotischen Reisezielen.<br />
Seiner humanistischen klassischen Ausbildung gemäß bewusst, dass ein Weiser niemals <strong>alles</strong><br />
wissen kann, war er bestrebt, sich auch in Allgemeinbildung und im Herzen diesem Ideal zu<br />
nähern.<br />
Das Wesentliche seines Wirkens aber war die unermüdliche Sorge um seine Patienten, die Betreuung<br />
seiner Kranken. Wie sehr konnte er sich freuen über das Genesen der von vor allem<br />
psychisch Erkrankten nach seiner Diagnose und entsprechender Therapie. Ich habe all die<br />
Jahre mit vielen deiner Patienten gesprochen und dabei erfahren, mit welcher Ach<strong>tun</strong>g, Zufriedenheit,<br />
ja Verbundenheit sie von dir gesprochen haben.<br />
Um so bestürzter waren Patienten/innen und Kollegen/innen, als die Kunde von deinen eigenen<br />
gesundheitlichen Problemen offenkundig wurden. Trotz universitätsmedizinischer Bemühungen<br />
reichte deine Lebenskraft nur bis zum Frühlingsbeginn 2011.<br />
Alle Kollegen/innen, die dich kannten, werden dich in ehrendem Gedenken bewahren!<br />
Requiescat in pace!<br />
Dr. Josef Poganitsch<br />
ACHTUNG –<br />
Terminänderungen!<br />
ÖÄK Facharztprüfung Neurochirurgie<br />
2011:<br />
Der Prüfungstermin <strong>für</strong> die ÖÄK<br />
Facharztprüfung Neurochirurgie<br />
musste auf den 6. Oktober 2011<br />
verlegt werden. Der Prüfungsort<br />
Wien (<strong>Ärztekammer</strong> Wien) bleibt<br />
gleich.<br />
Die Facharztprüfung Neurochirurgie<br />
ist eine mündlich strukturierte<br />
Prüfung und findet im Rahmen<br />
der Jahrestagung der Österreichischen<br />
Gesellschaft <strong>für</strong> Neurochirurgie<br />
statt.<br />
Die Anmeldung zur Prüfung erfolgt<br />
bei der Landesärztekammer<br />
des Arztes und muss bis spätestens<br />
6. Juli 2011 eingereicht werden.<br />
ÖÄK Facharztprüfung Psychiatrie<br />
und psychotherapeutische<br />
Medizin 2011:<br />
Der Prüfungstermin <strong>für</strong> die ÖÄK<br />
Facharztprüfung Psychiatrie und<br />
psychotherapeutische Medizin<br />
musste auf den 3. Oktober 2011<br />
verlegt werden. Der Prüfungsort<br />
ist Wien (Musikuniversität).<br />
Die Facharztprüfung Psychiatrie<br />
und psychotherapeutische Medizin<br />
ist eine mündlich strukturierte<br />
Prüfung. Die Anmeldung zur Prüfung<br />
erfolgt bei der Landesärztekammer<br />
des Arztes und muss bis<br />
spätestens 3. Juli 2011 eingereicht<br />
werden.<br />
ÖÄK Facharztprüfung Orthopädie<br />
und orthopädische Chirurgie<br />
2011:<br />
Der Prüfungstermin <strong>für</strong> die ÖÄK<br />
Facharztprüfung Orthopädie und<br />
orthopädische Chirurgie musste<br />
um einen Tag auf 20./21. September<br />
2011 vorverlegt werden.<br />
18 Mai 2011 · presse@aekktn.at · www.aekktn.at<br />
Die Prüfung findet im Krankenhaus<br />
der Barmherzigen Schwestern<br />
Linz, Seilerstätte 4, 4010 Linz,<br />
im Festsaal statt.<br />
Die Facharztprüfung Orthopädie<br />
und orthopädische Chirurgie besteht<br />
aus zwei Prüfungsmethoden.<br />
Am ersten Tag findet der<br />
MC-Teil und am nächsten Tag die<br />
mündlich strukturierte Prüfung<br />
statt.<br />
Die Anmeldung zur Prüfung erfolgt<br />
über die Landesärztekammer<br />
des Arztes und muss bis spätestens<br />
20. Juni 2011 eingereicht<br />
werden.<br />
ÖÄK Facharztprüfung Gruppe<br />
2 (Hygiene und Mikrobiologie,<br />
Sozialmedizin, Spezifische Prophylaxe<br />
und Tropenmedizin,<br />
Virologie):<br />
Der Prüfungstermin <strong>für</strong> die ÖÄK<br />
Facharztprüfung Gruppe 2 (Hygiene<br />
und Mikrobiologie, Sozialmedizin,<br />
Spezifische Prophylaxe und<br />
Tropenmedizin, Virologie) wurde<br />
um einen Tag von 23.11.2011 auf<br />
22. November 2011 verschoben.<br />
Die Prüfung findet in der ÖÄK,<br />
Weihburggasse 10-12, 1010 Wien<br />
statt..<br />
Die Facharztprüfung Gruppe 2<br />
(Hygiene und Mikrobiologie, Sozialmedizin,<br />
Spezifische Prophylaxe<br />
und Tropenmedizin, Virologie)<br />
besteht aus einer mündlich strukturierten<br />
Prüfung.<br />
Die Anmeldung zur Prüfung erfolgt<br />
über die Landesärztekammer<br />
des Arztes und muss bis spätestens<br />
22. August 2011 eingereicht<br />
werden.<br />
Alle Informationen zu den Terminen<br />
und zu den Details der Prüfungen<br />
finden Sie unter: www.<br />
arztakademie.at/pruefungen/<br />
oeaek-facharztpruefung<br />
Mai 2011 · presse@aekktn.at · www.aekktn.at<br />
Prim. MR<br />
Dr. Gerhard Klaus<br />
geb. 24.4.1933 verst. 16.4.2011<br />
Die Familie Klaus trauert schmerzvoll um ihren sie liebevoll umsorgenden<br />
Ehemann, Vater und Großvater. Ihnen gilt unsere Anteilnahme<br />
und unser Mitgefühl am Ableben von Herrn Prim. MR<br />
Dr. Gerhard Klaus, welche ich auch im Namen der Kärntner <strong>Ärztekammer</strong> und insbesondere der<br />
Fachärzte <strong>für</strong> Innere Medizin entgegenbringe.<br />
Mit Herrn Prim. Dr. Klaus verlieren die Kärntner Kolleginnen und Kollegen, aber auch Patienten<br />
einen vorbildhaften Arzt, Chef sowie großartigen, liebenswerten und wohlwollenden Menschen.<br />
Sein beruflicher Werdegang war geprägt durch Intelligenz, Zielstrebigkeit, Wissensdurst, nicht<br />
nur in der medizinischen Wissenschaft, aber auch insbesondere in der Weitervermittlung des<br />
Erlernten.<br />
Nach seiner Promotion an der Universität Graz 1957 begann er bereits eine Woche später seine<br />
ärztliche Ausbildung im LKH Villach als Turnusarzt zum praktischen Arzt und weiter als Assistent<br />
zum Facharzt <strong>für</strong> Innere Medizin, um schließlich auch die Zuerkennung als Facharzt <strong>für</strong> medizinische<br />
und chemische Labordiagnostik zu erlangen.<br />
Mit der am 1. Jänner 1974 erfolgten Berufung zum Primarius der Internen Abteilung des Krankenhauses<br />
der Elisabethinen in Klagenfurt erreichte er sein angestrebtes Berufsziel und schaffte<br />
so diese Herausforderung mit Bravour.<br />
Prim. Dr. Klaus baute die von ihm geleitete Abteilung ständig weiter aus, brachte sie immer auf<br />
den zeitgemäßen medizinischen Standard.<br />
1983 übernahm er auch die medizinische Lei<strong>tun</strong>g des Krankenhauses der Elisabethinen. Als<br />
langjähriges Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Villach wurde er 1996 zum „Landesfeuerwehrarzt<br />
<strong>für</strong> <strong>Kärnten</strong>“ bestellt.<br />
Der Bundespräsident verlieh ihm den ehrenden Berufstitel „Medizinalrat“.<br />
Als Vorstandsmitglied und schließlich auch Vorsitzender der medizinischen Gesellschaft <strong>Kärnten</strong><br />
organisierte Prim. Dr. Klaus zahlreiche Fortbildungsveranstal<strong>tun</strong>gen.<br />
Prim. Dr. Klaus war auch an der Standespolitik interessiert und war einer der wenigen Primarii,<br />
die sich auch <strong>für</strong> Belange der niedergelassenen Internisten einsetzte.<br />
Im Jahre 2001 legte er die Lei<strong>tun</strong>g der Internen Abteilung und Spitalslei<strong>tun</strong>g zurück und gönnte<br />
sich den Ruhestand.<br />
Privat und im Freundeskreis war Prim. Dr. Klaus wegen seines spontanen geistreichen Humors<br />
und seiner zurückhaltenden Note sehr beliebt, er spielte sich nicht in den Vordergrund.<br />
Um seinen beruflichen Aufgaben als Ehegatte und Vater gerecht werden zu <strong>können</strong>, bedurfte<br />
es auch eines besonderen familiären Klimas, das er in seiner Gattin Heidi, dem Sohn Alexander,<br />
der Schwiegertochter Barbara und seinen drei Enkelkindern vorfand.<br />
Als Chef war Prim. Dr. Klaus wegen seiner Ausgeglichenheit bei Ärzten und Pflegepersonal sehr<br />
beliebt. Er war die Persönlichkeit, ja eine Institution im Krankenhaus der Elisabethinen, hat im<br />
Fachgebiet der Inneren Medizin zahlreiche Turnusärzte zum Facharzt <strong>für</strong> Innere Medizin ausgebildet.<br />
Sein Wissen und die kollegiale, vorbildliche Vermittlung desselben war <strong>für</strong> alle Mitarbeiter<br />
Motivation. Das harmonische Miteinander auf seiner Abteilung und somit auch die ärztliche<br />
Betreuung und das Gespräch mit den Patienten waren geprägt von Zuneigung und Menschlichkeit,<br />
war mit <strong>für</strong> eine erfolgreiche Heilung der Kranken entscheidend.<br />
Die Kärntner Ärzteschaft verneigt sich und verabschiedet sich mit einem letzten „Lebewohl“ vor<br />
dem Vorbild Prim. MR Dr. Gerhard Klaus. Wir werden seiner immer in Ehre und Anerkennung<br />
gedenken.<br />
MR Dr. Alfred Ferlitsch,<br />
FGO Innere Medizin<br />
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