volksschule - Fieberbrunn
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f i e b e r b r u n n i n f o r m a t i v<br />
W i r t s c h a f t s f e n s t e r 10<br />
D i e I n f o r m a t i o n s z e i t u n g d e r M a r k t g e m e i n d e F i e b e r b r u n n<br />
<strong>Fieberbrunn</strong>er Wirtschaft im „Schaufenster“<br />
Gemischtwarenhandel Rosi Maislinger<br />
Alles von (A)pfel bis (Z)imt<br />
Große Supermarktketten<br />
werden eröffnet, kleine Lebensmittelhändler<br />
müssen<br />
schließen. Dieser Trend im<br />
Lebensmittel Einzelhandel<br />
hat auch bei uns nicht Halt<br />
gemacht. Doch ein ganz typischer<br />
Tante Emma Laden,<br />
der Nahversorger ums Eck,<br />
ist bei uns in <strong>Fieberbrunn</strong>,<br />
im Ortsteil Walchau, zu finden.<br />
Wer es nicht weiß, wird ihn<br />
kaum finden, den echten,<br />
kleinen Nahversorger bei<br />
uns im Markt. Ganz abseits<br />
von Dorf und Hauptstraße<br />
befindet sich das kleine<br />
Geschäft von Rosi Maislinger.<br />
Seit Jahrzehnten schon<br />
verkauft sie hier neben dem<br />
Brot aus der familieneigenen<br />
Bäckerei auch Speck,<br />
Haarshampoo, Pullover und<br />
schönes Sonntagskaffeegeschirr.<br />
Einfach das, was man<br />
zum Leben braucht.<br />
Wenn man Rosi nach der<br />
Motivation fragt, warum sie<br />
ihren kleinen Laden führt,<br />
dann kommt ganz spontan:<br />
„Das ist mein Hobby!“<br />
Ein Hobby, eine Leidenschaft,<br />
die aber keineswegs<br />
Leiden schafft, sondern vielmehr<br />
der zentrale Mittelpunkt<br />
ihres Lebens geworden<br />
ist.<br />
Die „Bindder“ Rosi ist mit<br />
dem kleinen Laden groß geworden.<br />
Ihre Großeltern Andreas<br />
und Theresia Spökner<br />
übernahmen Anfang 1900<br />
Ein Bild aus der Anfangszeit - Familie Spökner mit ihren Töchtern<br />
um 1915.<br />
Rosi Maislinger inmitten ihres kleinen Reiches in der Walchau.<br />
Foto: Anita Lutzmann<br />
die damalige Faßbinderei<br />
und wurden in <strong>Fieberbrunn</strong><br />
sesshaft. Um 1915 bauten<br />
sie einen Teil des Hauses,<br />
auf Anraten eines Verwandten,<br />
zu einem kleinen Verkaufsladen<br />
um. Als die<br />
nächste Generation, die Eltern<br />
von Rosi, die Geschicke<br />
des kleinen Unternehmens<br />
übernahmen, bauten sie die<br />
Binderei in eine Bäckerei<br />
um. Naheliegend, da der Vater<br />
gelernter Müller war. Bis<br />
1974 blieb die Bäckerei in<br />
der Walchau bis man sich für<br />
einen Neubau an der Spielbergstraße<br />
entschied. Aber<br />
der kleine Nahversorger in<br />
der Walchau blieb und seit<br />
Ende der 70er zeichnet Rosi<br />
Maislinger dafür verantwortlich.<br />
Neben der Arbeit im Geschäft<br />
und die Besuche auf<br />
Messen sind für die quirrlige<br />
<strong>Fieberbrunn</strong>erin die Markttage<br />
im PillerseeTal eine<br />
willkommene Abwechslung.<br />
Mit Begeisterung verkauft<br />
sie ihren Speck, ihre Land-<br />
jäger oder den Schnaps an<br />
Einheimische und Touristen<br />
und hofft, dass diese Form<br />
von Markttag noch lange<br />
bestehen bleibt.<br />
In ihrem kleinen Laden sticht<br />
besonders neben der alten<br />
Waage, wo auch heute noch<br />
Käse, Speck und Wurst aber<br />
auch lose Rosinen abgewogen<br />
werden, ihre Trachtenstube<br />
ins Auge. Hier werden<br />
schicke Pullover, edle Tücher<br />
und Strickwaren zum<br />
Kauf angeboten. Um so<br />
kleine Mengen zu erhalten,<br />
muss Rosi schon den Weg<br />
nach Salzburg antreten um<br />
auf Messen überhaupt Ware<br />
bestellen zu können. Mehr<br />
als 1 bis 2 Stück pro Modell<br />
werden eben nicht benötigt.<br />
Rosi weiß um den Geschmack<br />
ihrer Stammkundschaft<br />
und die stammt nicht<br />
nur aus der Walchau. Viele<br />
Bauernfamilien, aber auch<br />
Gäste vom nahem Gasthof<br />
Dandler zählen zum Kundenkreis.<br />
Und wenn man<br />
auch nur eine Kleinigkeit<br />
braucht, für einen Hoangascht<br />
bleibt immer Zeit.<br />
Zeit die ja heutzutage kaum<br />
einer mehr hat.<br />
Und gerade das macht den<br />
kleinen Laden und ihre Besitzerin<br />
so sympathisch,<br />
auch wenn es scheint, dass<br />
hier ein wenig die Zeit stehen<br />
geblieben ist. Aber würden<br />
wir uns das nicht alle ab<br />
und zu wünschen ...<br />
Maislinger Rosi<br />
Walchau 34<br />
6391 <strong>Fieberbrunn</strong><br />
Telefon 0 5354 56326