volksschule - Fieberbrunn
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f i e b e r b r u n n i n f o r m a t i v<br />
G u t e a l t e Z e i t 1<br />
D i e I n f o r m a t i o n s z e i t u n g d e r M a r k t g e m e i n d e F i e b e r b r u n n<br />
Aus der <strong>Fieberbrunn</strong>er Geschichte<br />
Der Kaiser Franz-Josef<br />
Jubiläumsbaum<br />
Vor hundert Jahren, im Dezember<br />
1908, feierte die<br />
Österreichisch-Ungarische<br />
Monarchie das sechzigjährige<br />
Regierungsjubiläum<br />
ihres Kaisers. Der erst 18jährige<br />
Franz Josef I. hatte<br />
am 2. Dezember 1848 den<br />
Thron der Habsburgermonarchie<br />
bestiegen, nachdem<br />
die österreichische Armee<br />
in tagelangen Barrikadenkämpfen<br />
mit mehr als<br />
4.000 Toten in Wien einen<br />
Aufstand von Bürgern, Studenten<br />
und Arbeitern niedergeschlagen<br />
hatte.<br />
Sechzig Jahre später war<br />
Franz Josef der dienstälteste<br />
Monarch der Welt,<br />
und dieses wirklich nicht<br />
alltägliche Jubiläum sollte<br />
über Wunsch der Obrigkeit<br />
entsprechend würdig begangen<br />
werden. Alle Institutionen<br />
waren aufgerufen,<br />
dem Kaiser aus diesem Anlass<br />
eine besondere Huldigung<br />
darzubringen. Das<br />
Problem war nur, dass die<br />
Kassen allenthalben so leer<br />
wie heute waren, und daher<br />
Geld für großartige Monumente<br />
nicht aufzutreiben<br />
war.<br />
Auch der Forstverein für Tirol<br />
und Vorarlberg beschäftigte<br />
sich bei seiner Generalversammlung<br />
vom 12.<br />
Dezember 1907 mit dem<br />
Problem, wie man dem<br />
guten Kaiser eine Freude<br />
machen könnte, ohne dafür<br />
allzu tief in die Tasche<br />
greifen zu müssen. Als der<br />
k. k. Forstmeister Wen-<br />
Diesen Baum bei der Kirche hat wohl jeder <strong>Fieberbrunn</strong>er zumindest im Vorbeigehen schon wahrgenommen.<br />
Dass dieser Baum aber eine interessante Geschichte hat, ist im Laufe der Zeit in Vergessenheit<br />
geraten. Foto: Hans Bachler Heimatverein Pillersee<br />
zel Moll den Vorschlag<br />
machte, man sollte Kaiser-<br />
Jubiläums-Bäume pflanzen,<br />
wurde „diese Anregung von<br />
Seite des Vereines mit Begeisterung<br />
aufgenommen“.<br />
Im Februar 1908 erließ der<br />
Forstverein an die Bevölkerung<br />
im schönsten k. k.<br />
Amtsdeutsch folgenden<br />
Aufruf<br />
Im heurigen Jahr rüstet<br />
sich unsere Monarchie,<br />
das 60-jährige Regierungs-<br />
Jubiläum Seiner Majes-<br />
tät unseres allergnädigsten<br />
Kaisers Franz Josef I. zu begehen,<br />
und Tausende von<br />
Händen regen sich allenthalben,<br />
dieses selten denkwürdige<br />
Jahr nicht vorübergehen<br />
zu lassen, ohne dass<br />
ein Zeichen der Verehrung<br />
und Dankbarkeit für unseren<br />
erhabenen Landesherrn<br />
dargebracht werde.<br />
So möchte auch der Forstverein<br />
nicht fehlen, und es<br />
wurde bei der letzten Jahresversammlung<br />
im Dezember<br />
1907 beschlossen,<br />
in einer dem stillen Walten<br />
des Forstmannes angemessenen<br />
Weise und einem alten<br />
schönen Volksbrauche<br />
folgend, die Pflanzung von<br />
Jubiläums-Bäumen anzuregen.<br />
Damit soll die Erinnerung<br />
an dieses bedeutsame<br />
Gedenkjahr in allen Gauen<br />
von Tirol bleibend festgehalten,<br />
allerorten gleichsam<br />
ein Denkmal der Huldigung<br />
für den geliebten<br />
Monarchen gestiftet werden.<br />
Denn was eignet sich<br />
wohl besser, kommenden<br />
Geschlechtern die Gesinnungstreue<br />
und die un-