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Managementplan UNESCO Welterbe "Lübecker Altstadt" (2 MB)

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<strong>Managementplan</strong> <strong>Welterbe</strong>stätte „<strong>Lübecker</strong> Altstadt“<br />

Beschreibung der <strong>Welterbe</strong>stätte<br />

In der ersten Hälfte des 17. Jahrhundert wurde die Stadtbefestigung auf der West-<br />

und Südseite durch ein weit nach Westen hinausgeschobenes Bastionssystem der<br />

Niederländer Ryswyck, Valkenburgh und J. van Brüssel erweitert und durch den Ingenieur<br />

Jan van Brüssel im Plan von 1640 detailgenau dokumentiert.<br />

Die Zerschneidung der Bastionen durch den Bau der Lübeck-Büchener Eisenbahn<br />

Mitte des 19. Jahrhundert wurde durch den königlich preussische Gartenbaudirektor<br />

Peter Joseph Lenné mittels gartenkünstlerischer Gestaltung der Restwälle 1854<br />

weitgehend kompensiert. Lenné schuf vielfältige Sichtachsen zur besseren Erlebbarkeit<br />

der Altstadt, wie z.B. eine ansteigende, landschaftlich gestaltete Hügelkette<br />

mit dem 31 Meter hohen Chimborasso als Aussichtspunkt. Neben der Hafenerweiterung<br />

auf der nördlichen Wallhalbinsel, der alle Erdwerke weichen mussten,<br />

bewirkte der Bau des Elbe- Lübeck- Kanals durch Wasserbaudirektor Peter Rehder<br />

im Jahr 1900 große Veränderungen. Das Gewässersystem wurde völlig umgestellt<br />

und durch die Abtrennung des einzigen Landzugangs am Burgtor die Altstadt zur<br />

Insel. Die Kanalisierung der Wakenitz im Bereich Klughafen und Kanalstrasse führte<br />

mit dem damit verbundenen Landgewinn zu einer letzten Altstadterweiterung auf<br />

der Ostseite. Der Krähenteich wurde durch einen Damm stark verkleinert und die<br />

Spitzen der Bastionen Pulverturm und Schwansort durch den Bau der Kanaltrave<br />

abgetrennt, die heute als kleine Hügel auf der Vorstadtseite liegen. Abschnitte der<br />

Wallanlagen sind im Bereich zwischen Holstentorplatz und Mühlenbrücke zum Teil<br />

noch gut erhalten.<br />

2004 wurde das Entrée der Wallanlagen an der Puppenbrücke südlich des Holstentorplatzes<br />

neu gestaltet. Es bildet mit Barthplatz, Lysiaplatz und Sonnenplatz den<br />

Auftakt zur Überarbeitung der Wallanlagen entsprechend dem Parkpfl egewerk. Im<br />

Rahmen der Gartenroute Lübeck wurde 2007 der Wallanlagenrundweg geschaffen,<br />

der sowohl alte Blickbeziehungen zur Altstadtinsel, als auch die historische Entwicklung<br />

wieder erlebbar macht.<br />

Die mittelalterliche Stadtmauer wird ab Ende des 18. Jahrhunderts nach und nach<br />

abgetragen, zuerst an der Hafenseite für die Hafenerweitung und Infrastrukturmaßnahmen<br />

und später, Mitte des 19. Jahrhunderts an der Ostseite. Am östlichen<br />

Rand der Altstadt sind noch geringe Reste der mittelalterlichen Befestigungsanlagen,<br />

zum Teil verbaut mit im 17. Jahrhundert errichteten Gebäuden, erhalten.<br />

Holstentor<br />

Das Holstentor als Wahrzeichen der Hansestadt ist das mittlere von ehemals drei Toren,<br />

durch die der Weg aus dem Holsteinischen in die Stadt führte. Zeitweilig gab es<br />

noch ein Walltor in der außen liegenden barocken Bastionskette. Das innere Holstentor<br />

stand als Teil der mittelalterlichen Stadtmauer unterhalb der Holstenstraße.<br />

Das erhaltene, 1464 begonnene und im Jahr 1478 fertig gestellte mittlere Holstentor<br />

ist als Teil der Wallbefestigung zu sehen, mit der man im späten Mittelalter u.a.<br />

den Seehafen an der Trave sichern wollte. Die monomentale Größe des Bauwerks<br />

und seine Ausschmückung sind selbstbewusster Ausdruck des Reichtums und der<br />

wirtschaftlichen Potenz Lübecks zur damaligen Zeit.<br />

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