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<strong>Lübeck</strong> <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong><br />

<strong>St</strong>adtteile mit besonderem<br />

Entwicklungsbedarf – die soziale <strong>St</strong>adt<br />

<strong>Dokumentation</strong><br />

Fachbereich Planen und Bauen<br />

<strong>Lübeck</strong> plant und baut<br />

Heft 98, Juli 2007


<strong>St</strong>adtteile mit besonderem<br />

Entwicklungsbedarf – die soziale <strong>St</strong>adt<br />

<strong>Lübeck</strong> <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong><br />

3


4<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Hansestadt <strong>Lübeck</strong><br />

Fachbereich Planen und Bauen<br />

Redaktion, Text und Fotos<br />

steg Hamburg mbH<br />

Karen Hartmann, Dagna Severin<br />

Schulterblatt 26-36<br />

20357 Hamburg<br />

Betreuung<br />

Hansestadt <strong>Lübeck</strong><br />

Fachbereich Planen und Bauen<br />

Christiane Schlonski<br />

Mühlendamm <strong>12</strong><br />

23539 <strong>Lübeck</strong><br />

Gestaltung<br />

Sinn & Form: Angelika Scholz<br />

Hamburg<br />

Druck<br />

Auflage<br />

© 2007 steg Hamburg mbH und<br />

Hansestadt <strong>Lübeck</strong> Fachbereich<br />

Planen und Bauen<br />

Sämtliche Rechte vorbehalten<br />

Printed in Germany 2007<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Grußwort<br />

1. Einführung 10<br />

2. Auf dem Weg in die Zukunft 14<br />

2.1. Das Projektgebiet <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Süd/Nord 14<br />

2.2. Entwicklung des <strong>St</strong>adtteils <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> 14<br />

2.3. Ausgangslage 17<br />

2.4. AkteureInnen und Beteiligungsstrukturen 19<br />

2.4.1. Lenkungsgruppe Soziale <strong>St</strong>adt 19<br />

2.4.2. Quartiersmanagement und Sanierungsträger 19<br />

2.4.3. Politische EntscheidungsträgerInnen 20<br />

Die Entwicklung eines <strong>St</strong>adtteils geht alle etwas an 20<br />

(Interview mit Roswitha Kaske)<br />

2.4.4. Bauausschuss 24<br />

Die Menschen auf dem Weg zur Problemlösung<br />

mitnehmen 24<br />

(Interview mit Ulrich Pluschkell)<br />

2.4.5. <strong>St</strong>adtteilbewohnerinnen und -bewohner 26<br />

Vor allem profitieren die Kinder 28<br />

(Interview mit Kai Asmussen)<br />

2.4.6. <strong>St</strong>adtteileinrichtungen und Initiativen 32<br />

Was nützen <strong>St</strong>eine, wenn man nicht die<br />

Menschen hat 34<br />

(Interview mit Herbert Wolf)<br />

2.4.7. Gewerbetreibende 38<br />

Wir können uns auf dem Erreichten nicht ausruhen 38<br />

(Interview: Sigrid Weinert)<br />

2.4.8. Sanierungsträger und Wohnungsbaugesellschaften 42<br />

Dem <strong>St</strong>adtteil ein neues Gesicht geben 42<br />

(Interview mit Mathias Rasch)<br />

3. Das Handlungs- und Maßnahmenkonzept<br />

Soziale <strong>St</strong>adt 48<br />

3.1 Zusammenfassung der Bestandsaufnahme 48<br />

3.2 Leitziele für die <strong>St</strong>adtteilentwicklung 51<br />

3.3 Maßnahmenplan 54<br />

4. Maßnahmen und Projekte<br />

Handlungsfeld 1: BürgerInnenmitwirkung<br />

und <strong>St</strong>adtteilleben<br />

Büro Soziale <strong>St</strong>adt, <strong>St</strong>adtteilraum, Beteiligungsverfahren,<br />

Quartiersmanagement 56<br />

<strong>St</strong>adtteilbezogene Öffentlichkeitsarbeit,<br />

<strong>St</strong>adtteilzeitung LORENZ und Internet-Seite 57<br />

<strong>St</strong>adtteilfeste, Flohmärkte, Open-Air-Kino,<br />

Kunst- und Kulturmarkt 58<br />

Zusammenarbeit mit Schulen und<br />

Jugendeinrichtungen 59<br />

Aufbau von Kontakt-, Kommunikations- und<br />

Beteiligungsmöglichkeiten im Projektgebiet 60<br />

5


6<br />

Handlungsfeld 2: Lokale Wirtschaft, Arbeit<br />

und Beschäftigung<br />

Umgestaltung der Ladenzeilen am Hansering 61<br />

Existenzgründerinnen-Zentrum Alte Feuerwache<br />

in <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> 62<br />

Förderprogramm LOS - Lokales Kapital für<br />

soziale Zwecke 63<br />

Handlungsfeld 3: Quartierszentren<br />

Erhaltung und Umgestaltung der <strong>St</strong>adtteilmitte<br />

Hansering/Hanseplatz/Umgestaltung Wochenmarkt 64<br />

Handlungsfeld 4: Soziale, kulturelle,<br />

bildungs- und freizeitbezogene Infrastruktur<br />

Neubau der Jugendeinrichtung »Der Laden«<br />

am Neuhof 65<br />

Sanierung des Kinder- und Jugendtreffs Dornestraße 66<br />

Umbau der ehemaligen <strong>St</strong>adtteilbibliothek<br />

<strong>zum</strong> <strong>St</strong>adtteilhaus 67<br />

Tagespflegestelle für Demenzerkrankte »Memoritas« 68<br />

Handlungsfeld 5: Wohnen<br />

Sanierung und Neubau im südlichen Teil des<br />

Projektgebiets 69<br />

Sanierung und Neubau im nördlichen<br />

Teil des Projektgebiets 70<br />

Handlungsfeld 6: Wohnumfeld und Ökologie<br />

Umgestaltung Hanseplatzes (»Lunapark«) 71<br />

Umgestaltung des Spielplatzes Angelnweg 72<br />

Wettbewerb EUROPAN 6 <strong>zum</strong> Güterbahnhof <strong>Lübeck</strong> 73<br />

Vorbereitende Untersuchung Güterbahnhofsgelände 74<br />

5. Verstetigung des begonnenen<br />

Prozesses und Ausblick 76<br />

6. Grundlagen<br />

6.1. Das Programm Soziale <strong>St</strong>adt 80<br />

6.2. Das Projektgebiet: Daten und Fakten 82<br />

6.2.1. Bevölkerungsstruktur und soziale Situation 82<br />

6.2.2. Wohnen und Wohnumfeld 84<br />

6.2.3. Gewerbe, lokale Ökonomie, Arbeits- und<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten 84<br />

6.2.4. Freizeit- und kulturelle Angebote 85<br />

6.3. Eingesetzte Fördermittel 86<br />

7. Anhang<br />

Übersicht: <strong>St</strong>adtteilzeitung LORENZ 88<br />

Mitglieder der Lenkungsgruppe<br />

Soziale <strong>St</strong>adt <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> von 1999 - 2007 96<br />

AnsprechpartnerInnen 97<br />

Übersicht: <strong>Lübeck</strong> plant und baut 98<br />

Grußwort<br />

In <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Süd und einem kleinen Bereich von <strong>St</strong>.<br />

<strong>Lorenz</strong> Nord wurde in den Jahren 1999 bis 2007 das<br />

<strong>St</strong>ädtebauförderungsprogramm »<strong>St</strong>adtteile mit besonderem<br />

Erneuerungsbedarf – die Soziale <strong>St</strong>adt« durchge<br />

f ü h rt. Dieses Bund-Länder- P ro gramm wurde ins<br />

Leben gerufen, um eine nachhaltige Entwicklung in<br />

Gebieten mit besonderen sozialen, wirtschaftlichen und<br />

städtebaulichen Problemen sicherzustellen.<br />

Im Projektgebiet <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> gab es zu Beginn des Programms verschiedene<br />

Defizite hinsichtlich der Bevölkerungsstruktur, des mangelnden<br />

Freizeitangebots sowohl für Kinder und Jugendliche als<br />

auch für Seniorinnen und Senioren, des Zustands der Einkaufszeile<br />

in <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Süd (erste Leerstände), der Versorgung mit wohnungsnahen<br />

Grün- und Freiflächen und insbesondere des <strong>St</strong>adtteilimages.<br />

Um diesen Missständen entgegen zu wirken, beschloss die Hansestadt<br />

<strong>Lübeck</strong> die Teilnahme am Förderprogramm »Soziale <strong>St</strong>adt«.<br />

In den acht Jahren Laufzeit des Programms in <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> wurden<br />

bauliche Projekte mit einem Mitteleinsatz in Höhe von rund 3,4<br />

Millionen Euro umgesetzt, beispielsweise für zwei neue Spielplätze,<br />

zwei Jugendtreffs, ein <strong>St</strong>adtteilhaus, eine Tagespflegeeinrichtung für<br />

demenzkranke Menschen, die Anlage einer Grün- und Erholungsfläche<br />

für alle Alterstufen einschließlich eines neuen Bereichs für den<br />

Wochenmarkt auf dem Hanseplatz sowie die Umgestaltung des Einkaufsbereichs<br />

am Hansering.<br />

Parallel dazu wurden Mittel aus anderen Förderprogrammen, beispielsweise<br />

des Bundesministeriums für Familie; Senioren, Frauen<br />

und Jugend, speziell für Maßnahmen im sozialen Bereich eingesetzt.<br />

Auch private Investitionen im Gebiet, u.a. von der kommunalen<br />

Grundstücks-Gesellschaft »Trave« mbH, die große Teile ihrer Wohnungsbestände<br />

im Gebiet modernisiert hat, trugen zur Aufwertung<br />

in <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> bei.<br />

Durch die Summe aller Maßnahmen und die damit verbundene Aufmerksamkeit<br />

innerhalb, aber auch außerhalb des Gebiets hat sich<br />

das Image deutlich <strong>zum</strong> Positiven verändert: <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> ist ein attraktiver<br />

innenstadtnaher <strong>St</strong>adtteil, in den unterschiedlichste Bevölkerungsgruppen<br />

ziehen.<br />

Die vorliegende <strong>Dokumentation</strong> zeigt, wie viel in <strong>St</strong> <strong>Lorenz</strong> erreicht<br />

wurde. So viel, dass sich das Gebiet zukünftig auch ohne Unterstützung<br />

des Programms »Soziale <strong>St</strong>adt« weiter entwickeln kann und<br />

wird. Ich möchte mich herzlich bei Allen bedanken, die an dieser<br />

positiven Entwicklung mitgearbeitet haben. Dazu gehört insbesondere<br />

das Quartiersmanagement, für das Frau Karen Hartmann und<br />

ihre Kollegin Frau Dagna Severin von der steg Hamburg ganze Arbeit<br />

geleistet haben. Unterstützung fanden sie bei vielen der im Gebiet<br />

angesiedelten Institutionen. Aber auch die MitarbeiterInnen der Verwaltung<br />

haben in einer fachbereichsübergreifenden, interdisziplinären<br />

Lenkungsgruppe das Projekt intensiv mitbearbeitet, ebenso die<br />

7


Politik, die eine Teilnahme an dem Programm parteiübergreifend<br />

beschlossen und damit erst möglich gemacht hat. Ein weiteres Dankeschön<br />

den Geldgebern: Bund und Land für die Fördermittel, den<br />

Kolleginnen vom Innenministe rium Sch l e s w i g - H o l stein für die<br />

Unterstützung bei Fragen zur Finanzierbarkeit und den <strong>Lübeck</strong>er<br />

<strong>St</strong>iftungen für die finanzielle Unterstützung bei einigen sozialen Projekten.<br />

Doch alle zusammen hätten nichts ausrichten können ohne das<br />

Engagement und die größtenteils ehrenamtliche Arbeit der Menschen,<br />

die im Gebiet wohnen und/oder arbeiten. Ohne sie wäre das<br />

Gelingen des Projekts unmöglich gewesen.<br />

Es bleibt zu hoffen, dass die positive <strong>St</strong>immung in <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> anhält,<br />

Erreichtes sich als nachhaltig für das Gebiet erweist und neu gewonnene<br />

Qualitäten gefestigt oder ausgebaut werden können. Daran sollten<br />

alle gemeinsam auch nach dem Auslaufen des Programms »Soziale<br />

<strong>St</strong>adt« weiter arbeiten.<br />

Franz-Peter Boden<br />

Bausenator<br />

Die Einführung<br />

8 9


10<br />

1 Einführung<br />

Programmlaufzeit 1999 bis 2007: Fast acht Jahre Soziale<br />

<strong>St</strong>adt in <strong>Lübeck</strong> <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong>, da wäre es traurig, wenn<br />

es nichts zu erzählen gäbe. Und so berichtet diese<br />

umfangreiche <strong>Dokumentation</strong> über einen <strong>St</strong>adtteilentwicklungsprozess,<br />

der zu vielfältigen Verbesserungen<br />

im <strong>St</strong>adtteil geführt, der Menschen und Einrichtungen<br />

miteinander bekannt gemacht und vernetzt hat; der viel<br />

Freude bereitete, manchmal aber auch zäh war, sie<br />

berichtet von gelungenen und im Einzelfall auch von gescheiterten<br />

Projekten.<br />

Ganz bewusst wollen wir nicht nur aus PlanerInnensicht bzw. aus<br />

Sicht der Verwaltung oder des Quartiersmanagements berichten,<br />

sondern wir wollen vor allem und an erster <strong>St</strong>elle auch die handelnden<br />

AkteureInnen und die Menschen vor Ort zu Wort kommen lassen.<br />

Deshalb haben wir Fragen gestellt und Interviews durchgeführt, wir<br />

haben mit PolitikerInnen gesprochen, mit <strong>St</strong>adtteilbewohnerInnen,<br />

mit der Kirche, mit Gewerbetreibenden und dem Geschäftsführer des<br />

Sanierungsträgers, der das Projekt begleitet hat.<br />

Nach einer kurzen Vorstellung des Projektgebiets finden Sie diese<br />

ausführlichen Interviews im vorderen Teil der <strong>Dokumentation</strong>, die<br />

Grundlagen zu Programm und Gebiet dagegen erst im hinteren Teil.<br />

In Kapitel 3 haben wir kurz die Bestandsaufnahme des im Jahr 2000<br />

aufgestellten Handlungs- und Maßnahmenkonzepts sowie die Leitziele<br />

für die <strong>St</strong>adtteilentwicklung, die Grundlage für die Beantragung<br />

zur Aufnahme des <strong>St</strong>adtteils in das Programm Soziale <strong>St</strong>adt waren,<br />

wiedergegeben. Bestandsaufnahme und Leitziele mündeten in einen<br />

Maßnahmenplan, der in den Folgejahren abgearbeitet und nach und<br />

nach umgesetzt wurde. Die vielen, ganz unterschiedlichen Projekte<br />

in den einzelnen Handlungsfeldern werden im Anschluss in Kapitel<br />

4 beschrieben. Hier lässt sich gut ablesen, wie vielfältig, bunt und<br />

unterschiedlich die Handlungsansätze und Aufgabenbereiche eines<br />

Quartiersmanagements sind. Gerade diese Vielfalt – ermöglicht<br />

durch die breite Programmstruktur des Förderprogramms Soziale<br />

<strong>St</strong>adt und seiner Begleitprogramme – ist der beste Garant für das<br />

Gelingen eines solch komplexen Prozesses wie der <strong>St</strong>adtteilentwicklung.<br />

Zum Schluss der <strong>Dokumentation</strong> wird auf die Verstetigung des<br />

begonnenen Prozesses eingegangen sowie ein Ausblick auf die<br />

zukünftig mögliche Entwicklung des Projektgebiets versucht, und es<br />

werden kurz allgemeine Grundlagen beschrieben.<br />

»<strong>St</strong>adtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – die soziale <strong>St</strong>adt«<br />

lautet die vollständige Bezeichnung des bundesweit eingesetzten<br />

Förderprogramms, und so werden <strong>St</strong>adtteilentwicklungsprozesse im<br />

Rahmen dieses Programms in vielen anderen <strong>St</strong>ädten und Gemeinden<br />

Schleswig-Holsteins und Deutschlands durchgeführt. Denn in<br />

Zeiten zunehmender Segregation in den <strong>St</strong>ädten gibt es viele <strong>St</strong>adtteile,<br />

denen »unter die Arme gegriffen« werden muss, die Unterstützung<br />

brauchen, in denen es etwas zu entwickeln gibt. Dabei ist jeder<br />

<strong>St</strong>adtteil anders, in jedem gibt es andere Probleme, andere Chancen,<br />

auf die jeweils besonders einzugehen ist. Wir hoffen, mit dieser<br />

<strong>Dokumentation</strong> ein umfassendes Bild der <strong>St</strong>adtteilentwicklung in<br />

<strong>Lübeck</strong> <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> gezeichnet zu haben, und wir wünschen uns, dass<br />

jede Leserin, jeder Leser darin etwas finden möge, dass sie oder ihn<br />

besonders interessiert.<br />

Nicht zuletzt möchten wir an dieser <strong>St</strong>elle darauf hinweisen, dass ein<br />

solch umfassender Prozess nur dann gelingen kann, wenn viele<br />

Menschen sich für die positive Entwicklung ihres <strong>St</strong>adtteils, in dem<br />

sie wohnen und/oder arbeiten, interessieren und engagieren. Im Projektgebiet<br />

<strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> war das so, und dafür bedanken wir uns!<br />

Karen Hartmann<br />

steg Hamburg mbH<br />

11


<strong>12</strong><br />

Der Weg<br />

13


Ausgangslage, Entwicklungsziele, Handlungsstrategien<br />

2 Auf dem Weg in die Zukunft<br />

14<br />

2.1 Das Projektgebiet <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Süd/Nord<br />

Das im Jahr 1999 festgelegte Projektgebiet Soziale <strong>St</strong>adt liegt <strong>zum</strong><br />

überwiegenden Teil im <strong>St</strong>adtteil <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Süd (statistische Bezirke<br />

3.1 – Blöcke 4–9, 13+14, 3.5 – 3.7). Ein kleinerer Teil befindet sich<br />

nördlich der Gleisanlagen im <strong>St</strong>adtteil <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Nord (statistische<br />

Bezirke 4.4 Blöcke 4-6, 4.5 Blöcke 1-8 und 4.6 Block 3).<br />

Das Gesamtgebiet umfasst etwa 167 ha und wird durch die Gleisanlagen<br />

deutlich in zwei Teile getrennt.<br />

Dennoch liegt das Projektgebiet nahe zur Innenstadt (Bahnhofsnähe,<br />

ZOB, Hauptverkehrsachsen) und bietet so besondere <strong>St</strong>andortvorteile,<br />

z. B. durch die fußläufige Erreichbarkeit der Innenstadt und der<br />

Naherholungsgebiete an der Trave.<br />

2.2 Entwicklung des <strong>St</strong>adtteils <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong><br />

Das Projektgebiet ist Teil der Holstentor-Vorstadt, deren Anfänge im<br />

frühen Mittelalter entstanden. Seinen Namen bekam der <strong>St</strong>adtteil <strong>St</strong>.<br />

<strong>Lorenz</strong> nach dem Heiligen Laurentius, eingedeutscht <strong>Lorenz</strong>, dem<br />

Schutzpatron der Armen und Pestkranken, weil<br />

hier der erste Pestilenz-Friedhof <strong>Lübeck</strong>s eingerichtet<br />

worden war.<br />

Nach Aufhebung der Torsperre 1864 begann die<br />

eigentliche städtebauliche Entwicklung der <strong>Lübeck</strong>er<br />

Vorstadtgebiete vor dem Holstentor. Im Laufe der Zeit vergrößerten<br />

sich die bebauten Flächen mit den für jede Epoche charakteristischen<br />

<strong>St</strong>raßenzügen und Gebäuden von teilweise hohem Ensemblewert.<br />

Während der Zeit der Industrialisierung war <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> bei VertreterInnen<br />

aller sozialen Schichten als Wohnort sehr beliebt; dort lebten<br />

Arbeiterfamilien ebenso wie Firmeninhaber.<br />

Das äußere Erscheinungsbild des <strong>St</strong>adtteils, besonders zwischen Lindenplatz<br />

und Töpferweg, ist durch geschlossene Bebauung geprägt.<br />

Vorgärten sorgen für begrünte Zonen an den <strong>St</strong>raßen. Kleine Wohnhäuser<br />

für Arbeiter, bescheidene Reihenhäuser und Mietwohnungen<br />

entstanden hier im Laufe der Jahre.<br />

Mit Erlass des Reichsarbeitsministers Franz Seldte vom 27. 07. 1935<br />

wurde durch die Einrichtung der sogenannte Volkswohnungen die<br />

Die Holstentor-Vorstadt<br />

entstand bereits im frühen<br />

Mittelalter<br />

ex p a n s i ve Wohnungspolitik der NS-Herrs ch a ft<br />

unterstützt. In der ersten Phase dieser Wohnungsbaupolitik<br />

griff man sowohl auf die Konzeption der<br />

G a rte n stadtidee als auch auf die einfa che und<br />

Kosten sparende Wohnungstypologie der früheren<br />

S i e d l e r b ewegung zurück. Vo l ks wo h n u n gen wa ren in der Re gel billige<br />

Wo h n u n gen für minderbemitte l te und kinderre i che deutsche Fa m i l i e n .<br />

In den Jahren 1937/38 entstand in <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Nord zwischen Wisbyund<br />

Ziegelstraße ein Neubauviertel dieser Art. Die Kleinhaus- und<br />

Volkswohnungssiedlung in der Ritter-, Gothland- und Trappenstraße<br />

(Architekt unbekannt) ist in einem geometrischen Wege- und <strong>St</strong>raßennetzsystem<br />

mit dreigeschossiger Randbebauung und zweigeschossiger<br />

Kernbebauung angelegt. Sie wurden mit Hilfe des Reichsheimstättenamtes<br />

von der Gemeinnützigen Wohnungsbau GmbH<br />

Später entstanden Mietwohnungen<br />

für Arbeiter und<br />

bescheidene Reihenhäuser<br />

Bestandsplan des Projektgebiets 1999<br />

15


Ausgangslage, Entwicklungsziele, Handlungsstrategien<br />

16<br />

und mit finanzieller Unterstützung der <strong>St</strong>adt gebaut. Alle diese<br />

Gebäude blieben bis zur Sanierung/Modernisierung im Jahr 2004<br />

unverändert erhalten.<br />

Die große Flüchtlingswelle aus den ehemaligen deutschen Gebieten<br />

in Osteuropa führte nach 1945 zu einem erhöhten Wohnraumbedarf<br />

in der Hansestadt <strong>Lübeck</strong>. Daher wurde in <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Süd ein neues<br />

<strong>St</strong>adtviertel mit ca. 1.000 Wohnungen mit Mitteln des sozialen Wohnungsbaus<br />

errichtet. Von der »GEWOG« Gemeinnützige Wohnstättengesellschaft<br />

von 1910 wurden hier 926 Wohneinheiten (776 Wohnungen/150<br />

Eigenheime) gebaut, die heutige Papageiensiedlung. Die<br />

städtebauliche Konzeption sowie Entwurf und künstlerische Leitung<br />

wurden von der Planungsabteilung der Neuen Heimat Hamburg<br />

übernommen, deren Leiter damals der Architekt und <strong>St</strong>adtplaner<br />

Ernst May war.<br />

Ernst May schuf ein modernes städtebauliches Konzept für den<br />

<strong>St</strong>adtteil, das mit seiner aufgelockerten Bebauung in enger Verbin-<br />

dung mit der Grünlandschaft steht. Die Vielzahl der<br />

Gebäudetypen, die erforderlich war, um den vers<br />

chiedenen Wo h nw ü n s chen ge re cht zu we rd e n ,<br />

sowie die reichhaltig gegliederte und farblich abgest<br />

u fte Gestaltung der Putzfassaden und nich t<br />

zuletzt die parkartig angelegte Grünflächenplanung verhinderten<br />

eine Einförmigkeit des neuen <strong>St</strong>adtteils.<br />

Den architektonischen Mittelpunkt der Siedlung bildet das elfgeschossige<br />

Hochhaus am Kolberger Platz, das durch Laubengänge,<br />

zwei Treppenhäuser und einen zentral gelegenen Aufzug erschlossen<br />

wird. Der asymmetrisch gestaltete Baukörper, geplant mit mit<br />

Ladengeschäften im Erdgeschoss, einer gastronomischen Einrichtung<br />

im Dachgeschoss sowie angrenzender Wäscherei kann für die<br />

damalige Zeit als innovativ bezeichnet werden.<br />

Das Pendant <strong>zum</strong> Kolberger Platz entstand schon bald an der gegenüber<br />

liegenden Verlängerung der <strong>St</strong>ettiner <strong>St</strong>raße. Als markantes<br />

Kennzeichen des Einkaufszentrums am Hansering wurde 1961 das<br />

Ernst May schuf ein<br />

modernes städtebauliches<br />

Konzept für den <strong>St</strong>adtteil<br />

Hochhaus an der Ecke Dornestraße nach einem<br />

Entwurf des Architekten Waldemar Hüsing fertig<br />

gestellt. Das kombinierte achtgeschossige Wohnund<br />

Geschäftshaus beherbergte neben 27 Wohnungen<br />

damals das »Ringfilmtheater« mit 600 Plätzen.<br />

In den Jahrzehnten seit dem Zweiten Weltkrieg blieben die innenstadtnahen<br />

Teile der Holstentor-Vorstadt weiterhin als Wohnlage<br />

attraktiv. Im nordwestlichen Teil von <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Nord entlang der<br />

Eisenbahntrasse und im Gebiet zwischen Wisby- und Ziegelstraße<br />

dagegen entwickelten sich bauliche Defizite durch fehlende Instandhaltung<br />

und soziale Spannungsfelder.<br />

Auch die in <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Süd gelegene ehemals moderne Papageiensiedlung<br />

war in die Jahre gekommen, die lange Zeit nicht gepflegten<br />

Gebäude wurden marode und unbeliebt. Der Bedarf an Kleinwohnungen<br />

sank. In den Gebäuden der beiden Gebiete Wisby-/Ziegelstraße<br />

und Papageiensiedlung blieben teils BewohnerInnen der<br />

»ersten <strong>St</strong>unde« zurück, enttäuscht über den zunehmenden Verfall<br />

Auch die ehemals moderne<br />

Papageiensiedlung war in die<br />

Jahre gekommen<br />

Papageiensiedlung nach der Sanierung<br />

von Wohnungen und Wohnumfeld, teils zogen neue BewohnerInnen<br />

hinzu, in erster Linie jedoch solche MieterInnen, die auf günstigen<br />

Wohnraum angewiesen waren.<br />

Der Anteil der <strong>St</strong>adtteilbewohnerInnen, die auf Hilfe <strong>zum</strong> Lebensunterhalt<br />

angewiesen waren, stieg auf das Doppelte des <strong>Lübeck</strong>er<br />

D u rch s chnitts, ebenso zogen zunehmend<br />

B ewohnerInnen mit Migra t i o n s h i n te r gru n d<br />

in diese Gebiete. Insgesamt entwickelte sich<br />

in beiden Teilen des Pro j e k t ge b i ets eine<br />

ko n fl i k t t rä ch t i ge Situation, die handelndes<br />

E i n gre i fen von Politik und Ve rwaltung<br />

erforderte.<br />

2.3 Ausgangslage<br />

Nachdem die Hansestadt <strong>Lübeck</strong> zur Sanierung<br />

des Wo h n qu a rt i e rs Hudeka mp am<br />

Rande des <strong>Lübeck</strong>er <strong>St</strong>adtteils Buntekuh erstmals<br />

<strong>St</strong>ä d te b a u fö rd e ru n g s m i t tel außerh a l b<br />

der historischen Altstadt eingesetzt hatte, beschloss die Bürgerschaft<br />

1999 die Festlegung des Projektgebiets <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> als Programmgebiet<br />

Soziale <strong>St</strong>adt. Die problematische Entwicklung in Teilen der<br />

<strong>St</strong>adtteile <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Süd und Nord sowie die positiven Erfahrungen<br />

aus der Entwicklung des Hudekamp 1 veranlassten Politik und Verwaltung<br />

der <strong>St</strong>adt, einen Antrag auf Fördermittel aus dem Bund-Länder-Programm<br />

<strong>St</strong>adtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – die<br />

soziale <strong>St</strong>adt zu stellen.<br />

Dieser Entscheidung zugrunde lagen statistische Daten, die belegten,<br />

dass am 31.<strong>12</strong>.1999 der Anteil der Personen im Projektgebiet<br />

(knapp 11.000 EinwohnerInnen), die Hilfe <strong>zum</strong> Lebensunterhalt<br />

erhielten, mit 14,8 % doppelt so hoch lag wie im <strong>Lübeck</strong>er Durchschnitt<br />

mit 7,4 %; ebenso lag die Arbeitslosenquote um fünf Prozent-<br />

punkte höher als in der Gesamtstadt (18 % /13 %).<br />

Während der Anteil der Migrantinnen und Migranten<br />

am 31.<strong>12</strong>.1999 in <strong>Lübeck</strong> 9,1 % betrug, lag er mit<br />

16 % im Teilgebiet <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Süd und mit 22 % im<br />

Teilgebiet <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Nord (Holstentor Nord) deutlich<br />

höher.<br />

Größere Wohnungsbestände in beiden Teilen des<br />

Projektgebiets verstärkten die problematische Entwicklung:<br />

Im Bereich Holstentor Nord die in den Jahren 1937/38<br />

erbaute Siedlung zwischen Wisby- und Ziegelstraße (Ritter-, Gothland-<br />

und Trappenstraße), im Teilgebiet <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Süd die in den<br />

1970er Jahren entstandenen Gebäude an der <strong>St</strong>argardstraße wie<br />

auch die aus den 1950er Jahren stammende »Papageiensiedlung« an<br />

der <strong>St</strong>ettiner <strong>St</strong>raße.<br />

In der Siedlung zwischen Wisby- und Ziegelstraße konzentriertensich<br />

soziale Problemlagen und Spannungsfelder. Aufgrund des nie-<br />

1 Hansestadt <strong>Lübeck</strong>, Hudekamp, <strong>St</strong>adtteilerneuerungsprojekt,<br />

<strong>Lübeck</strong> plant und baut, Heft 91, Oktober 2002 (vergriffen)<br />

Politik und Verwaltung stellen<br />

einen Antrag auf Fördermittel<br />

aus dem Bund-Länder-<br />

Programm »<strong>St</strong>adtteile mit<br />

besonderem Entwicklungsbedarf<br />

– die soziale <strong>St</strong>adt«<br />

17


Ausgangslage, Entwicklungsziele, Handlungsstrategien<br />

18<br />

drigen Mietenniveaus war die Nachfrage nach den einfachen Wohnungen,<br />

die <strong>zum</strong> großen Teil nur über Ofenheizung verfügten, noch<br />

bis zur Mitte der 1990er Jahre recht konstant. In den folgenden Jahren<br />

führten jedoch die wachsende Fluktuation und der Zuzug sozial<br />

schwacher Miethaushalte zunehmend zur sozialen Erosion, die ein<br />

Eingreifen erforderlich machte. Die Bausubstanz war nach fast 50<br />

Jahren stark reparaturanfällig, aus den Mieterlösen ließ sich selbst<br />

die laufende Instandhaltung nicht mehr finanzieren.<br />

Nicht ganz so dramatisch zeigte sich die Situation im südlichen Teil<br />

des Projektgebiets, aber auch die ursprünglich innovative, von dem<br />

renommierten Architekten und <strong>St</strong>adtplaner Ernst May entworfene<br />

Papageiensiedlung im südlichen Teilgebiet litt unter Instandhaltungsdefiziten<br />

und Modernisierungsbedarfen, die sich aus der inzwischen<br />

fast 50jährigen Nutzungsdauer ergaben. Hinzu kam, dass sich<br />

hier überforderte Nachbarschaften aus BewohnerInnen »der ersten<br />

<strong>St</strong>unde« und neu hinzu gezogenen BewohnerInnen häufig mit Migrationshintergrund,<br />

entwickelten.<br />

Etwas anders zeigte sich die Problemlage in der <strong>St</strong>argardstraße. Hier<br />

führten im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus belegungsgebundene<br />

Wo h n u n gen zu einer pro b l e m a t i s chen Gemenge l a ge. Der<br />

MigrantInnenanteil lag bei über 50 %, und insbesondere große Familien<br />

unterschiedlicher Nationalitäten wohnten hier, was teilweise zu<br />

Konflikten und Auseinandersetzungen unter Jugendlichen verschiedener<br />

Nationalitäten führte.<br />

Während einerseits die <strong>St</strong>adtbezirke Holstentor Nord und <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong><br />

Süd nach der Innenstadt die höchste Bevölkerungsdichte aufwiesen<br />

(Holstentor Nord: 4.673 EinwohnerInnen/km2 , <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Süd: 5.455<br />

EinwohnerInnen/km2 , Innenstadt: 5.580 EinwohnerInnen/km2<br />

Entwicklungsziel war die<br />

), kumulierten sich weitere Defizite wie<br />

<strong>St</strong>abilisierung des Projekt- u n a t t ra k t i ves Wo h n u m feld, mangelnde und/oder<br />

gebiets unter Beteiligung der schlecht gepflegte Frei- und Grünflächen, wenig bis<br />

Bewohnerinnen und Bewohner keine Fre i z e i ta n ge b ote. Ne ga t i ve Pre s s e b e ri ch te<br />

verstärkten zudem das problematische Image des<br />

<strong>St</strong>adtteils und führten dazu, dass gerade solche Bewohnerinnen und<br />

Bewohner wegzogen, die ihre Nachbarschaften und damit das Projektgebiet<br />

hätten stabilisieren können.<br />

Nach Bewilligung der Projektmittel Soziale <strong>St</strong>adt wurde ein Quartiersmanagement<br />

ausgeschrieben und mit der Erarbeitung eines<br />

Handlungs- und Maßnahmenko n z e ptes beauft ragt. Um fa s s e n d e s<br />

Entwicklungsziel war die <strong>St</strong>abilisierung des Projektgebietes unter<br />

Beteiligung der Bewohnerinnen und Bewohner.<br />

Im Rahmen des Handlungs- und Maßnahmenkonzeptes wurde eine<br />

Vielzahl verschiedener Leit- und Entwicklungsziele sowie Handlungsstrategien<br />

und Maßnahmenvorschläge entwickelt (siehe 3.2<br />

Leitziele für die <strong>St</strong>adtteilentwicklung), die im Laufe des Prozesses<br />

weitgehend umgesetzt wurden.<br />

Voraussetzung für eine positive Entwicklung des Projektgebiets war<br />

einerseits die Sanierung der problematischen Wohnungsbestände in<br />

den Teilgebieten, andererseits die Verbesserung und Attraktivitätssteigerung<br />

des Wohnumfeldes, der Grün- und Freiflächen sowie der<br />

sozialen Infrastruktur. Während die Sanierung/Modernisierung der<br />

Wo h n u n g s b e stände in vo r b i l d l i cher Weise durch die stä d t i s ch e<br />

Grundstücks-Gesellschaft »Trave« mbH und die Heimstätten GmbH<br />

durchgeführt wurde, oblag die Durchführung der aus Programmmitteln<br />

Soziale <strong>St</strong>adt finanzierten Maßnahmen dem Quartiersmanagement/Büro<br />

Soziale <strong>St</strong>adt, gesteuert durch eine städtische Lenkungsgruppe.<br />

Wichtig war es dabei, Rahmenbedingungen zu schaffen, die<br />

sowohl <strong>St</strong>adtteilbewohnerinnen und -bewohner, wie auch andere<br />

AkteurInnen in den <strong>St</strong>adtteilentwicklungsprozess einbezogen.<br />

2.4 AkteurInnen und Beteiligungsstrukturen<br />

2.4.1 Lenkungsgruppe Soziale <strong>St</strong>adt<br />

Von Beginn an wurde der <strong>St</strong>adtteilentwicklungsprozess durch eine<br />

städtische Lenkungsgruppe gesteuert und begleitet. Diese kontinui<br />

e rl i ch arbeitende Gruppe war fa ch b e re i ch s ü b e r gre i fend beset z t<br />

(Fachbereich 2 Wirtschaft und Soziales, Fachbereich<br />

4 Kultur, Fachbereich 5 Planen und Bauen)<br />

und wurde ergänzt durch den städtischen Sanierungsträger<br />

»Trave« mbH. Federführend für das<br />

Projekt Soziale <strong>St</strong>adt war der Fachbereich 5. In den<br />

Jahren 2000 bis 2005 traf die Gruppe sich einmal<br />

im Monat, ab 2006 in zweimonatigem Turnus. Moderation und Protokoll<br />

oblagen dem Quartiersmanagement. In der Lenkungsgruppe<br />

wurden alle Planungen, neue Projekte sowie auftretende Probleme<br />

erörtert und auf kurzem Wege in die jeweiligen Fachbereiche gegeben.<br />

Die fachbereichsübergreifende Zusammensetzung und die kontinuierliche<br />

Zusammenarbeit der Lenkungsgruppe haben sich als<br />

außerordentlich vorteilhaft für das Projekt Soziale <strong>St</strong>adt herausgestellt.<br />

2<br />

Der <strong>St</strong>adtteilentwicklungsprozess<br />

wurde durch eine<br />

städtische Lenkungsgruppe<br />

gesteuert und begleitet<br />

2.4.2 Quartiersmanagement und Sanierungsträger<br />

Im Herbst 1999 wurde die steg Hamburg mbH mit der Erarbeitung<br />

eines Handlungs- und Maßnahmenkonzeptes und dem Quartiersmanagement<br />

für das Projekt Soziale <strong>St</strong>adt <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> beauftragt. Die<br />

steg Hamburg eröffnete im Februar 2000 das Büro Soziale <strong>St</strong>adt in<br />

der Dornestraße 62a, das bis Ende 2005 täglich von durchschnittlich<br />

1,5 MitarbeiterInnen besetzt war. Das Büro Soziale<br />

<strong>St</strong>adt war Anlaufstelle für die Bewohnerinnen und<br />

Bewohner des <strong>St</strong>adtteils und wurde von diesen<br />

gerne genutzt.<br />

Der städtische Sanierungsträger »Trave« mbH war zuständig für die<br />

Abwicklung der Fördermittel gegenüber dem Innenministerium und<br />

der Investitionsbank Schleswig-Holstein.<br />

2 Eine Liste aller Mitglieder der Lenkungsgruppe befindet sich im<br />

Anhang.<br />

Im Februar 2000 wurde das<br />

Büro Soziale <strong>St</strong>adt eröffnet<br />

19


Ausgangslage, Entwicklungsziele, Handlungsstrategien<br />

20<br />

2.4.3 Politische EntscheidungsträgerInnen<br />

Nachdem das Handlungs- und Maßnahmenkonzept in der <strong>Lübeck</strong>er<br />

Bürgerschaft zur Kenntnis genommen worden war, erfolgte eine weitere<br />

Einbeziehung von Politik und Bürgerschaft ab Sommer 2001<br />

durch ein jährliches Informationstreffen, das jeweils von der Lenkungsgruppe<br />

vorbereitet wurde. <strong>St</strong>adtteilrundgänge, Besichtigungen<br />

der fertig gestellten Projekte sowie umfangreiche Information und<br />

Diskussion über den Fortgang des <strong>St</strong>adtteilentwicklungsprozesses<br />

f ü h rten dazu, dass das Inte resse der Lü b e cker Politik am Projekt<br />

Soziale <strong>St</strong>adt stetig stieg und diese das Projekt enga g i e rt begl e i tete .<br />

Wie positiv der regelmäßige Austausch zwischen Politik, Bürgerschaft<br />

und Lenkungsgruppe aufgenommen wurde, zeigt das nachfolgende<br />

Interview mit Roswitha Kaske, Mitglied der <strong>Lübeck</strong>er Bürgerschaft<br />

und stellvertretende Vorsitzende sowie Sozialpolitische Sprecherin<br />

der CDU-Fraktion. Den <strong>St</strong>adtentwicklungsprozess »Soziale<br />

<strong>St</strong>adt« in den <strong>Lübeck</strong>er <strong>St</strong>adtteilen <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Süd und Nord begleitete<br />

sie von Beginn an.<br />

Die Entwicklung eines<br />

<strong>St</strong>adtteils<br />

geht alle etwas an 3<br />

Frau Kaske, wenn Sie auf das Projektgebiet<br />

im Jahr 2000 zurückblicken, was hat sich<br />

hier heute, sieben Jahre später, Ihrer Meinung<br />

nach verändert?<br />

Zum Glück konnte ich keine negative Veränderung<br />

feststellen, ganz im Gegenteil,<br />

das Erscheinungsbild des <strong>St</strong>adtteils hat<br />

sich erfreulicherweise verbessert. Dazu Roswitha Kaske<br />

beigetragen hat natürlich maßgeblich die<br />

Wohnungsbaugesellschaft »Trave« durch die Verbesserung der<br />

Wohnverhältnisse in diesem Quartier. Dadurch ist die Lebensqualität<br />

hier erheblich angestiegen. Man kann beobachten, dass<br />

Menschen in diesen <strong>St</strong>adtteil zurückkommen und hier wieder<br />

gerne wohnen. Meiner Meinung nach hat auch die Umgestaltung<br />

des Hanseplatzes dazu erheblich beigetragen.<br />

Welche der Projekte, die im Rahmen des <strong>St</strong>adtteilentwicklungsprozesses<br />

Soziale <strong>St</strong>adt umgesetzt wurden, sind Ihrer Meinung nach<br />

die entscheidenden für die Zukunftsorientierung des Projektgebiets?<br />

3 Alle Interviews: Karen Hartmann, steg Hamburg mbH<br />

Tagespflegestelle für Demenzkranke<br />

in der Hansestraße<br />

Für mich ist ein ganz entscheidendes Projekt die Tagespflegestelle<br />

»Memoritas« für Demenzerkrankte. Ich halte diese Einrichtung<br />

für richtungweisend, weil hier Menschen, die an Demenz<br />

oder Alzheimer erkrankt sind, im vertrauten<br />

<strong>St</strong>adtquartier betreut werden, in dem sie ihr<br />

Zuhause gefunden haben. Das ist ein sehr<br />

positives Beispiel für unser Konzept »Leben<br />

und Wohnen im Alter«, das hier in der Hansestadt<br />

<strong>Lübeck</strong> ja gerade entwickelt wird. Ich<br />

halte es für sehr positiv, dass alte und/oder<br />

kranke Menschen in ihrer Umgebung betreut<br />

werden können, ohne dass sie gleich in ein<br />

Pflegeheim gehen müssen. Wichtig sind aber<br />

natürlich auch die Projekte der Grundstücks-<br />

Gesellschaft »Trave«, die ich im ersten Punkt<br />

schon genannt habe: Ganze <strong>St</strong>raßenzüge wurden<br />

im Bestand saniert oder sind neu bebaut<br />

worden. Dadurch hat es eine gute Durchmischung<br />

der Einwohnerstruktur gegeben.<br />

Und mit dem Hanseplatz, der ja vorher in einem traurigen<br />

Zustand war, ist ein ganz toller grüner Mittelpunkt geschaffen<br />

worden. So oft ich hier war, habe ich erleben können, dass der<br />

Lunapark, wie der Hanseplatz im <strong>St</strong>adtteil genannt wird, sehr<br />

belebt war und gut angenommen wurde, ebenso wie die neu<br />

gestalteten Wochenmarktflächen oder die umgestalteten Ladenzeilen<br />

am Hansering.<br />

Welches der durchgeführten Projekte hat Ihrer Meinung nach am<br />

meisten zur Verbesserung des sozialen Klimas/der Lebensqualität<br />

im Projektgebiet beigetragen?<br />

Aus meiner Sicht sehe ich die Neugestaltung des Hanserings sehr<br />

im Vordergrund; die Nahversorgung für die <strong>St</strong>adtteilbewohnerinnen<br />

und -bewohner ist damit gesichert und verbessert worden.<br />

Aber auch das gesamte äußere Erscheinungsbild des <strong>St</strong>adtteils<br />

hat sich positiv verändert; hier beziehe ich die umgestalteten<br />

Spielplätze auf dem Hanseplatz und am Angelnweg mit ein. Das<br />

äußere Erscheinungsbild spielt eine große Rolle, wenn die Menschen<br />

sich überlegen, ob sie hier wegziehen oder wohnen bleiben<br />

wollen. Für die weitere Entwicklung des <strong>St</strong>adtteils ist es von<br />

Bedeutung, dass die Infrastruktur in Ordnung ist, dass die<br />

Bewohnerinnen und Bewohner dort einkaufen können und ihre<br />

Kinder gut aufgehoben sind.<br />

Zum Thema Nachhaltigkeit: Glauben Sie, dass das Projektgebiet<br />

sich zukünftig stabilisiert und positiv weiter entwickelt?<br />

Spontan antworte ich mit Ja, aber jetzt kommt auch ein Wenn<br />

oder Aber: Das Projektgebiet wird sich nur dann stabilisieren,<br />

wenn die Arbeit hier im <strong>St</strong>adtteilhaus, in den Jugendtreffs Dornestraße<br />

und »Der Laden«, in der <strong>St</strong>rakerjahn-Schule aber auch<br />

im Nachbarschaftstreff der »Trave« aufrecht erhalten wird und<br />

21


Ausgangslage, Entwicklungsziele, Handlungsstrategien<br />

22<br />

die Bewohnerinnen und Bewohner somit weiterhin motiviert sind<br />

oder werden, sich mit ihrem <strong>St</strong>adtteil zu identifizieren. Dabei ist<br />

es für mich ganz wichtig, dass das Nachbarschaftsbüro im <strong>St</strong>adtteilhaus<br />

am Hansering erhalten bleibt, denn dessen Arbeit hat<br />

sehr maßgeblich dazu beigetragen, dass Nachbarschaften gefestigt<br />

und Kontakte zu Bewohnerinnen und Bewohnern des <strong>St</strong>adtteils<br />

hergestellt wurden. Deshalb ist es für mich sehr wichtig,<br />

dass die nötigen finanziellen Mittel <strong>zum</strong> Erhalt dieser Einrichtungen<br />

zur Verfügung stehen. Nachdem jahrelang in diesen<br />

<strong>St</strong>adtteil investiert und überlegt wurde, was man für die hier<br />

lebenden Menschen tun kann, wäre es rausgeschmissenes Geld,<br />

wenn diese Einrichtungen nun nicht erhalten bleiben könnten.<br />

In die Zukunft gedacht: Wie sieht das Projektgebiet in weiteren sieben<br />

Jahren aus?<br />

Wenn die unterstützenden Hilfen aufrechterhalten werden, wird<br />

der verbesserte <strong>St</strong>andard sich stabilisieren und erhalten bleiben.<br />

Was fanden Sie gut, was fanden Sie schlecht am <strong>St</strong>adtteilentwikklungsprozess?<br />

Die Zusammenarbeit der Wohnungsbaugesellschaften, der städtischen<br />

Ämter, der Politik, der Lenkungsgruppe und der ortsansässigen<br />

Vereine und Verbände fand ich sehr gut. Diese gute<br />

Zusammenarbeit hat sehr dazu beigetragen,<br />

dass es keine Reibungsverluste gab<br />

und dass auch die Politik sich sehr schnell<br />

mit diesem Projekt identifiziert hat. Wenn<br />

man mit eingebunden ist, ist es viel einfacher,<br />

ein Projekt positiv zu begleiten, als<br />

wenn man nur mal am Rande irgendetwas<br />

davon hört. Sehr positiv fand ich aber<br />

auch, dass es hier Begegnungsveranstaltungen<br />

für Menschen aus unterschiedlichen<br />

Kulturen gab, auch verschiedene<br />

Generationen zusammengeführt wurden. <strong>St</strong>adtteilhaus <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Süd<br />

Auf diese Weise können die Menschen<br />

sich viel mehr mit ihrem <strong>St</strong>adtteil identifizieren. Schade finde<br />

ich, dass es nicht oder nicht genügend gelungen ist, in diesem<br />

Quartier Arbeitsplätze zu schaffen oder zur Qualifizierung von<br />

Arbeitsuchenden beizutragen. Das einzige Projekt in diesem<br />

B e re i ch, das Existe n z gr ü n d e ri n n e n - Z e n t rum, ist ja leider<br />

gescheitert. Bei zukünftigen <strong>St</strong>adtteilentwicklungsprojekten, die<br />

es ja <strong>zum</strong> Glück geben wird, müsste dieses Thema noch mehr<br />

beachtet werden; ich weiß aber auch, dass das schwierig ist. Für<br />

mich wäre es dennoch sehr wichtig, dass bei zukünftigen Projekten<br />

die Möglichkeiten verbessert würden, dass die Menschen in<br />

den <strong>St</strong>adtteilen auch Arbeit finden können oder <strong>zum</strong>indest Qualifizierungsmaßnahmen<br />

in den <strong>St</strong>adtteilen durchgeführt werden.<br />

Sanierte Wohnungen in<br />

der <strong>St</strong>ettiner <strong>St</strong>raße<br />

Das Förderprogramm Soziale <strong>St</strong>adt legt besonderen Wert auf Bürgermitwirkung<br />

und Beteiligung. Wie schätzen Sie die Ergebnisse<br />

dieser Beteiligungsarbeit im <strong>St</strong>adtteil ein?<br />

Meiner Einschätzung nach ist es gelungen,<br />

die Vereine und Verbände im <strong>St</strong>adtteil zu aktivieren.<br />

Aber das ist häufig so: Wer schon in<br />

einem Verein oder Verband aktiv ist, der lässt<br />

sich häufig auch für andere Projekte wieder<br />

motivieren. Sehr positiv aufgefallen ist mir,<br />

dass es gelungen ist, die Kinder und Jugendlichen<br />

für die entsprechenden Projekte zu<br />

aktivieren. Vielleicht hätten einzelne Bewohnerinnen<br />

und Bewohner noch mehr einge-<br />

bunden werden können, aber ich habe auch<br />

kein Patentrezept, um gleich dazu zu sagen,<br />

wie man das machen soll. Ich glaube, wir<br />

müssen alle gemeinsam noch einmal darüber<br />

nachdenken, wie die Bewohnerinnen und Bewohner noch stärker<br />

angesprochen werden können, wie wir diejenigen, die nicht<br />

bereit sind, einem Verein oder Verband beizutreten oder ihre<br />

Füße in ein Nachbarschaftsbüro zu setzen, wie wir sie aus ihrer<br />

warmen Wohnstube heraus kriegen und ihnen klarmachen können,<br />

dass auch ihn oder sie die Entwicklung des <strong>St</strong>adtteiles etwas<br />

angeht, denn die Entwicklung eines <strong>St</strong>adtteils geht alle etwas an.<br />

Ich gehe aber davon aus, dass das Projekt in <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> so positive<br />

Schlagzeilen gemacht hat, dass das Nachfolgeprojekt im <strong>St</strong>adtteil<br />

Buntekuh davon sicherlich profitieren wird. Wenn die Bewohnerinnen<br />

und Bewohner des <strong>St</strong>adtteils erfahren,<br />

was man alles erreichen kann, wenn man<br />

sich auch selber einbringt, dann wird es dort<br />

vielleicht ein bisschen leichter, auch einzelne<br />

<strong>St</strong>a d t te i l b ewo h n e rinnen und -bewohner zu<br />

aktivieren.<br />

Welche Erfahrungen nehmen Sie für sich persönlich<br />

aus dem Projekt Soziale <strong>St</strong>adt mit?<br />

Für mich pers ö n l i ch als Mitglied der<br />

<strong>Lübeck</strong>er Bürgerschaft habe ich als sehr posi-<br />

Ladenzeile am Hansering<br />

tiv wahrgenommen, dass die politischen Ents<br />

ch e i d u n g st rä ger re gelmäßig und inte n s i v<br />

b eteiligt wurden. Dieses Ve rfa h ren hat sich hier wirk l i ch<br />

bewährt; die Politik hat sich mit dem Projekt identifiziert; es hat<br />

keine Reibungsverluste gegeben, und dadurch konnten die Projekte<br />

sehr zügig durchgeführt werden. Das wünsche ich mir auch<br />

für die weiteren und zukünftigen Projekte der Sozialen <strong>St</strong>adt in<br />

<strong>Lübeck</strong>.<br />

23


Ausgangslage, Entwicklungsziele, Handlungsstrategien<br />

24<br />

2.4.4 Bauausschuss<br />

Da das Projekt Soziale <strong>St</strong>adt federführend beim Fachbereich 5 Planen<br />

und Bauen angesiedelt war, wurde die Vergabe der Fördermittel<br />

für Einzelprojekte durch den Bauausschuss gesteuert. Dem Bauausschuss<br />

oblag ebenfalls die jährliche Verlängerung des Vertrages für<br />

das Quartiersmanagement.<br />

Die Menschen auf dem Weg<br />

zur Problemlösung mitnehmen<br />

Ulrich Pluschkell ist Mitglied der SPD-Fraktion in der <strong>Lübeck</strong>er Bürgerschaft<br />

und Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Holstentor Süd. Aufgewachsen<br />

in <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Süd engagiert er sich seit 1973 für »seinen«<br />

<strong>St</strong>adtteil.<br />

Herr Pluschkell, wenn Sie auf das Projektgebiet<br />

im Jahr 2000 zurückblicken, was hat<br />

sich hier bis heute, sieben Jahre später, Ihrer<br />

Meinung nach verändert?<br />

Positiv hat sich das Zentrum Hansering<br />

mit den Ladenzeilen, dem <strong>St</strong>adtteilhaus,<br />

dem Lunapark und Wochenmarkt entwickelt;<br />

es wurde für viele Bewohner von <strong>St</strong>.<br />

<strong>Lorenz</strong> Süd attraktiver und erlebbarer. Mit<br />

dem modernisierten Jugendzentrum, dem Ulrich Pluschkell<br />

Na ch b a rs ch a ft s b ü ro und den sanierte n<br />

Spielplätzen Angelnweg und Hanseplatz wurde der <strong>St</strong>adtteil auch<br />

für Kinder und Jugendliche lebenswerter.<br />

Allerdings sind die Schließung der Bücherei im Hansering und<br />

der Kita <strong>St</strong>argardstraße ebenso kontraproduktiv zu den Bemühungen<br />

des Projekts Soziale <strong>St</strong>adt wie der geplante Bau weiterer<br />

Supermärkte in der Moislinger Allee.<br />

Welche der Projekte, die im Rahmen des <strong>St</strong>adtteilentwicklungsprozesses<br />

Soziale <strong>St</strong>adt umgesetzt wurden, sind Ihrer Meinung nach<br />

die entscheidenden für die Zukunftsorientierung des Projektgebiets?<br />

Von zentraler Bedeutung sind die umfassenden Wohnungssanierungen<br />

und geplanten Neubauten der Grundstücks-Gesellschaft<br />

»Trave« in der Papageiensiedlung und in der Märkischen <strong>St</strong>raße.<br />

Dadurch entsteht zeitgemäßer und preisgünstiger Wohnraum für<br />

verschiedene Bevölkerungsgruppen – für Familien mit Kindern<br />

ebenso wie für Senioren und Alleinstehende.<br />

Wichtig ist auch, dass die Menschen sich treffen und über ihr<br />

Leben im <strong>St</strong>adtteil sprechen, z. B. am Runden Tisch <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong><br />

Süd oder in der Seniorengruppe der Arbeiterwohlfahrt. Daraus<br />

kann wiederum Neues für den <strong>St</strong>adtteil entstehen.<br />

Welches der durchgeführten Projekte hat Ihrer Meinung nach am<br />

meisten zur Verbesserung des sozialen Klimas/der Lebensqualität<br />

im Projektgebiet beigetragen?<br />

Für ganz wichtig halte ich die Einrichtung des Nachbarschaftsbüros.<br />

Damit wurde eine <strong>St</strong>elle geschaffen, die dem einzelnen<br />

Bürger Rat gibt, <strong>zum</strong> Beispiel bei Behördenangelegenheiten.<br />

Außerdem können hier frühzeitig eventuelle neue Probleme im<br />

<strong>St</strong>adtteil erkannt und für Abhilfe gesorgt werden.<br />

Zudem vernetzt das Nachbarschaftsbüro<br />

die Arbeit der verschiedenen in <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong><br />

Süd tätigen Einrichtungen, Institutionen und<br />

Vereine und erhöht somit deren Erfolg.<br />

Zum Thema Na ch h a l t i g ke i t: Glauben Sie,<br />

dass das Projektgebiet sich zukünftig stabilisiert<br />

und positiv weiter entwickelt?<br />

Die Grundlage hierfür ist geschaffen. Jetzt<br />

liegt es an den Menschen im <strong>St</strong>adtteil, diese<br />

Seniorentreff im <strong>St</strong>adtteilraum<br />

für sich zu nutzen und weiter zu entwickeln –<br />

in der Dornestraße<br />

so wie es z. B. die Gewerbetreibenden im Hansering<br />

tun. Wichtig ist aber auch, dass die<br />

Hansestadt <strong>Lübeck</strong> die hierfür erforderlichen Rahmenbedingungen<br />

gewährleistet. Also keine weiteren Einschnitte in die soziale<br />

Infrastruktur, keine städtebaulichen Veränderungen zu Lasten<br />

der Anwohner und Geschäftsleute.<br />

Ladenzeilen am Hansering<br />

nach der Umgestaltung<br />

In die Zukunft gedacht: Wie sieht das Projektgebiet in weiteren sieben<br />

Jahren aus?<br />

Meine Wunschvorstellung: Die Grundstücks-Gesellschaft »Trave«<br />

ist immer noch im städtischen Besitz und hat in der <strong>St</strong>ettiner<br />

<strong>St</strong>raße und in der Märkischen <strong>St</strong>raße viele neue Wohnungen<br />

gebaut. Aus der ehemaligen Kindertagesstätte <strong>St</strong>argardstraße ist<br />

ein Mehrgenerationenhaus geworden als kulturelle<br />

Begegnungsstätte für Jung und Alt. An<br />

allen Schulen gibt es Ganztagsunterricht. Die<br />

Arbeit von Kinderta ge s stä t ten, Sch u l e n ,<br />

J u ge n d t re ff und Na ch b a rs ch a ft s b ü ro ist<br />

inhaltlich und organisatorisch optimal verzahnt.<br />

Die Ladenzeile hat sich zu einem<br />

attraktiven Einkaufs- und Dienstleistungszent<br />

rum mit vielfä l t i gem Ange b ot entwicke l t .<br />

Der Runde Ti s ch ist zu einer Inst i t u t i o n<br />

geworden, die die Interessen der Menschen<br />

im <strong>St</strong>adtteil wirkungsvoll gegenüber Politik<br />

und Verwaltung vertreten kann.<br />

Was fanden Sie gut, was fanden Sie schlecht am <strong>St</strong>adtteilentwikklungsprozess?<br />

Gut fand ich, dass die steg in allen Projektphasen versucht hat,<br />

die Menschen für ihre eigenen Interessen zu mobilisieren und<br />

25


Ausgangslage, Entwicklungsziele, Handlungsstrategien<br />

26<br />

diese Interessen letztlich in einen Zusammenhang mit dem <strong>St</strong>adtteil<br />

zu stellen. Das schafft Identifikation und Gemeinschaftsgefühl.<br />

Im Großen und Ganzen halte ich das Projekt für so erfolgreich,<br />

dass man es für andere <strong>St</strong>adtteile zur Nachahmung empfehlen<br />

kann.<br />

Verwaltung und Politik haben sich dafür eingesetzt, Fördermittel<br />

des Bund-Länder-Programms Soziale <strong>St</strong>adt im Projektgebiet <strong>St</strong>.<br />

<strong>Lorenz</strong> Nord und Süd einzusetzen. Hat dieser Einsatz sich gelohnt?<br />

Unbedingt: Die Runderneuerung der Infrastruktur im <strong>St</strong>adtteil<br />

war unbedingt erforderlich und zahlt sich aus: Das<br />

E i n ka u f s z e n t rum Hansering, das Kinder- und<br />

J u ge n d z e n t rum Dorn e st raße und der Lu n a p a rk<br />

haben wieder mehr Besucher. Das <strong>St</strong>adtteilhaus wird<br />

immer besser genutzt und die Ta ge s p fl e ge ste l l e<br />

Memoritas ist weitgehend ausgelastet.<br />

Welche Erfahrungen nehmen Sie für sich persönlich<br />

aus dem Projekt Soziale <strong>St</strong>adt mit?<br />

Das Projekt zeigt einmal mehr: Für das Bohren<br />

dicker Bretter braucht man viel Zeit und Beharrlichkeit;<br />

dann hat man auch Erfolg! Wer Probleme lösen<br />

will, der muss mit den betroffenen Menschen direkt<br />

sprechen und sie auf den Weg zur Problemlösung mitnehmen.<br />

Und: Wenn Politik und Verwaltung wirklich wollen, dann können<br />

sie sehr wohl für die Menschen und unsere <strong>St</strong>adt etwas Sinnvolles<br />

und Nützliches bewirken!<br />

2.4.5 <strong>St</strong>adtteilbewohnerinnen und -bewohner<br />

Die Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger des Projektgebiets<br />

wurde einerseits als besonders wichtig erachtet, um die einvern<br />

e h m l i che und nach h a l t i ge Entwicklung des<br />

Die Mitwirkung der Gebiets zu gewährleisten, andererseits lief sie nur<br />

Bürger ist wichtig schleppend an.<br />

So wurden die <strong>St</strong>adtteilbewohnerinnen und Bewohner<br />

<strong>zum</strong> Auftakt des Projekts Soziale <strong>St</strong>adt zwar zu einer BürgerInnenversammlung<br />

am 22.6.2000 in die Lutherkirche eingeladen, es<br />

nahmen jedoch gerade einmal 30 Bürgerinnen und Bürger teil, die<br />

sich allerdings sehr intensiv an vier vorbereiteten Arbeitsgruppen zu<br />

den Themen<br />

• Nachbarschaften<br />

• <strong>St</strong>adtteilleben<br />

• Öffentlicher Raum<br />

• Freizeit und Kultur<br />

beteiligten.<br />

An einer ersten Sitzung des vom Quartiersmanagement initiierten<br />

Anwohnerforums Soziale <strong>St</strong>adt am 17. Juli 2000 nahmen zwar bereits<br />

über 40 interessierte Bürgerinnen und Bürger teil, es stellte sich<br />

jedoch schnell heraus, dass das Interesse über ein grundsätzliches<br />

Informationsbedürfnis kaum hinaus ging. Weitere Forumstreffen<br />

wurden dominiert von – durchaus zutreffenden – Beschwerden über<br />

Missstände und der Auffassung, »dass man ja sowieso nichts ändern<br />

könne und daher doch gleich alles sein lassen solle«. Eine konstruktive<br />

Arbeitsatmosphäre war auch nach mehreren Forumstreffen<br />

nicht herstellbar.<br />

Es wurde daher schon frühzeitig deutlich, dass gerade dem Handlungsfeld<br />

1: Bürgermitwirkung und <strong>St</strong>adtteilleben, besondere Aufmerksamkeit<br />

gewidmet und nach alternativen Beteiligungsformen<br />

gesucht werden musste. Insbesondere stellte sich heraus, dass die<br />

<strong>St</strong>adtteilbewohnerinnen und -bewohner weitaus konstruktiver und<br />

kreativer mitarbeiteten, wenn es um die Umsetzung konkreter Projekte<br />

wie z.B. die Umgestaltung des Hanseplatzes ging, als bei allgemeinen<br />

und übergreifenden Themen wie der <strong>St</strong>adtteilentwicklung<br />

insgesamt.<br />

Aus den Erfahrungen mit der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger<br />

im Projektgebiet lassen sich dennoch einige Schlüsse ziehen:<br />

• B ü r ge r I n n e n b eteiligung bra u cht Zeit. Die Menschen vor Ort<br />

müssen zunächst die Erfahrung machen, dass sie tatsächlich<br />

etwas zu sagen haben, bevor sie bereit und in<br />

Neubau in der Wisbystraße der Lage sind, sich konstruktiv in die Entwik- Bürgerbeteiligung muss<br />

klung »ihres« <strong>St</strong>adtteils einzubringen. Hierbei auf die jeweiligen<br />

kann es hilfreich sein, wenn, wie in anderen Gegebenheiten vor Ort<br />

<strong>St</strong>ädten bereits jahrelange Praxis, den <strong>St</strong>adtteil- abgestimmt sein<br />

entwicklungsprojekten kleine Verfügungsfonds<br />

bereitgestellt werden, aus denen die Bürgerinnen und Bürger<br />

eigene überschaubare Projekte finanzieren können.<br />

• BürgerInnenbeteiligung muss auf die jeweiligen Gegebenheiten<br />

vor Ort abgestimmt sein. Nicht überall wollen Alle bei Allem<br />

mitreden, manche möchten auch nur, dass endlich – ohne viel<br />

Gerede – etwas passiert.<br />

• BürgerInnenbeteiligung muss auch von den Bürgerinnen und<br />

Bürgern erst »gelernt werden«, und es lernt sich leichter anhand<br />

konkreter und kleinräumiger Fragestellungen, wie <strong>zum</strong> Beispiel<br />

der Umgestaltung eines Platzes.<br />

Gerade im <strong>St</strong>adtteilentwicklungsprozess in <strong>Lübeck</strong> <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> hat<br />

sich aber auch gezeigt, dass nicht unbedingt klassische Methoden<br />

wie Anwohnerversammlungen und -foren, sondern vor allem die<br />

weniger formellen Anlässe wie <strong>St</strong>adtteilfeste und Flohmärkte, Öffentlichkeitsarbeit<br />

oder auch Sprechstunden im Büro Soziale <strong>St</strong>adt von<br />

den Bürgerinnen und Bürgern genutzt werden, sich kennen zu lernen,<br />

sich zu vernetzen und letztlich sich an der Entwicklung des<br />

<strong>St</strong>adtteils zu beteiligen.<br />

27


Ausgangslage, Entwicklungsziele, Handlungsstrategien<br />

28<br />

Vor allem profitieren die Kinder<br />

Kai Asmussen ist Krankenpfleger<br />

von Beruf und wohnt mit seiner<br />

Frau und den beiden Töch te rn<br />

Luise (acht Jahre) und Hanna (fünf<br />

Jahre) seit zehn Jahren in der Margarethenstraße<br />

in <strong>Lorenz</strong> Süd.<br />

Herr Asmussen, wenn Sie auf das<br />

P ro j e k t ge b i et im Jahr 2000<br />

zurückblicken, was hat sich hier<br />

bis heute, sieben Jahre späte r,<br />

Ihrer Meinung nach verändert?<br />

Zum Po s i t i ven hat sich auf<br />

jeden Fall der Hanseplatz oder<br />

Luna-Park, wie er hier im <strong>St</strong>adtteil<br />

heißt, verändert. Ich kann<br />

mich noch gut daran erinnern,<br />

dass der Platz früher eher eine Kai Assmussen mit Luise und Hanna<br />

Brachfläche war, mit Resten von<br />

einem Spielplatz. Jetzt hat der Luna-Park wieder ein wenig den<br />

Charakter eines Parks bekommen und ist ein zentraler Treffpunkt<br />

für Kinder, aber auch für viele Erwachsene geworden.<br />

Außerdem ist der Wochenmarkt durch die Umgestaltung wesentlich<br />

besser geworden, weil er nicht mehr so langgezogen, sondern<br />

kompakt auf dem Platz angesiedelt wurde. Verbessert hat sich<br />

auch die Einkaufszeile am Hansering. Durch die Umbaumaßnahmen<br />

ist es dort übersichtlicher und auch etwas gemütlicher<br />

geworden. Allerdings stört es mich, dass dort immer noch viel zu<br />

schnell gefahren wird. Verkehrsberuhigung hat dort nicht so<br />

recht stattgefunden. Ab und zu nutzen wir auch den Spielplatz<br />

am Angelnweg, das ist dann aber meist ein kleiner Ausflug. Wir<br />

gehen dort gerne hin, wenn wir Besuch von auswärts haben, weil<br />

das eben mal ein ganz anderer Spielplatz ist.<br />

Beim <strong>St</strong>adtteilhaus finde ich positiv, dass es weiter ein öffentliches<br />

Gebäude ist, das für den <strong>St</strong>adtteil<br />

auch genutzt wird. Meine Tochter Luise<br />

besucht das Malatelier, das dort angeboten<br />

wird. Mir persönlich wäre es aber lieber<br />

gewesen, wenn die <strong>St</strong>adtteilbücherei<br />

erhalten geblieben wäre.<br />

Spielplatz im Lunapark<br />

Hängebrücke durch den Spielplatzdschungel<br />

Welche der Projekte, die im Rahmen des <strong>St</strong>adtteilentwicklungsprozesses<br />

Soziale <strong>St</strong>adt umgesetzt wurden, sind Ihrer Meinung nach<br />

die entscheidenden für die Zukunftsorientierung des Projektgebiets?<br />

Das ist gar nicht so einfach zu sagen. Ich halte die Umgestaltung<br />

des Kinder- und Jugendtreffs in der Dornestraße für sehr wichtig.<br />

Dort wird unter anderem Hausaufgabenhilfe angeboten für Kinder,<br />

die zuhause keine Hilfe haben. Außerdem gibt es dort ein<br />

adäquates Freizeitangebot, während ja sonst im <strong>St</strong>adtteil wenig<br />

angeboten wird für Kinder und Jugendliche.<br />

Ich glaube, die Umgestaltung des Hanserings<br />

ist zwar gut, aber die Einkaufszeilen hätten<br />

a u ch ohne die Um ge staltung überlebt. Es<br />

macht jetzt allerdings mehr Spaß, dort entlang<br />

zu flanieren. Gerade im Sommer sieht<br />

man ja auch mehr Leute dort sitzen, es gibt<br />

jetzt auch mehr Sitzgelegenheiten. Ich finde,<br />

das hat schon was. Sehr wichtig ist auch die<br />

Einrichtung der Postfiliale; ich glaube, dass<br />

der Hansering dadurch noch mehr profitiert<br />

hat als durch die Umgestaltung.<br />

Welches der durchgeführten Projekte hat<br />

Ihrer Meinung nach am meisten zur Verbesserung<br />

des sozialen Klimas/der Lebensqualität<br />

im Projektgebiet beigetragen?<br />

Ich weiß nicht, ob sich das wirklich gebessert<br />

hat. Es mag sicherlich ein paar Einzelfälle<br />

geben, aber im Großen und Ganzen glaube<br />

ich, dass die Menschen von ihren Vorbehalten<br />

nicht so leicht abzubringen sind. Wenn wir<br />

heute Abend ein Anwohnerforum durchführen<br />

würden, gäbe es sicherlich die gleichen<br />

Tanzvorführung beim<br />

Vorbehalte wie am Anfang, es kämen die glei-<br />

Sommerfest im Lunapark<br />

chen Sprüche. Ich finde, das Interessante ist<br />

an diesem <strong>St</strong>adtteil, dass er bunt ist, von den<br />

Nationalitäten her, vom sozialen Gefüge her. Es gibt hier reiche<br />

Leute und arme und viele, die irgendwo dazwischen anzusiedeln<br />

sind, das ist gerade das Interessante. Es wird aber immer welche<br />

geben, die eher herummeckern. Ab und zu gibt es ja auch Grund<br />

zu meckern: Neulich waren wir mal wieder auf dem Spielplatz am<br />

Angelnweg, der jetzt gerade drei Jahre alt ist, aber eigentlich<br />

schon älter aussieht. Zum Teil liegt das am Verschleiß durch die<br />

Witterung, aber einiges ist auch kaputt gemacht worden inzwischen.<br />

Das ist natürlich ärgerlich, aber hier wohnen so viele Menschen,<br />

da lässt sich so was auch nicht ganz vermeiden.<br />

Vielleicht sollte man jetzt <strong>zum</strong> Schluss noch mal so ein Anwohnerforum<br />

durchführen. Das war eine gute Sache. Für mich war<br />

das auch interessant, weil wir damals gerade neu hier in der <strong>St</strong>raße<br />

waren, und ich habe den <strong>St</strong>adtteil dadurch besser kennen<br />

29


Ausgangslage, Entwicklungsziele, Handlungsstrategien<br />

30<br />

ge l e rnt. Zum Schluss wa ren die Fo ren zwar nicht mehr so ergiebig,<br />

aber bei der Um ge staltung des Hanseplatzes wa ren sie doch sehr<br />

s i n nvoll, es gab viele Vo rs ch l ä ge, die dann auch umge s etzt wurd e n .<br />

Zum Thema Nachhaltigkeit: Glauben Sie, dass das Projektgebiet<br />

sich zukünftig stabilisiert und positiv weiter entwickelt?<br />

Ja, das glaube ich auf jeden Fall. Sinnvoll war auch die <strong>St</strong>adtteilzeitung<br />

LORENZ, nur hat es mit der Verteilung nicht immer so<br />

gut geklappt. Ich habe sie zwar alle gelesen, weil ich sie mir teilweise<br />

selber geholt habe, aber einige Nachbarn haben sie nicht<br />

oder eben nur unregelmäßig bekommen. Ich fand den LORENZ<br />

ganz gut, weil man sich dadurch mit dem <strong>St</strong>adtteil identifizieren<br />

konnte. <strong>Lübeck</strong> ist ja sehr zentral ausgerichtet, alles spielt sich in<br />

der Altstadt ab, und durch die <strong>St</strong>adtteilzeitung hat man mehr<br />

mitbekommen, was im <strong>St</strong>adtteil passiert.<br />

In die Zukunft gedacht: Wie sieht das Projektgebiet in weiteren sieben<br />

Jahren aus?<br />

Oh, in sieben Jahren haben wir 2013/2014, das ist eine ganz<br />

schön lange Zeit. Ich hoffe sehr, dass der Hansering auch in sieben<br />

Jahren noch besteht, auch we n n<br />

sicherlich einige Geschäfte wechseln werden.<br />

Das Geld wird ja knapper bei den<br />

Leuten, die fahren dann irgendwohin, wo<br />

es billiger ist. Die Fleischtheke im Supermarkt<br />

ist inzwischen nicht mehr besetzt,<br />

dort gibt es nur noch abgepackte Sachen.<br />

I ch habe die Befürchtung, dass das<br />

womöglich der erste Schritt ist, den Supermarkt<br />

irgendwann ganz zu schließen, und<br />

das wäre ein großer Verlust für den Hans<br />

e ring. Au ß e rdem hoffe ich, dass die Sommerfest im Lunapark<br />

gemischte Bevölkerungsstruktur, die ich<br />

vorhin ansprach, uns erhalten bleibt. Möglicherweise ziehen hier<br />

aber weniger Familien her. Einige sind schon in das Neubaugebiet<br />

im Hochschulstadtteil umgezogen.<br />

Was fanden Sie gut, was fanden Sie schlecht am <strong>St</strong>adtteilentwikklungsprozess?<br />

Gut fand ich die <strong>St</strong>adtteilforen am Anfang, dass wir dort selber<br />

unsere Ideen mit einbringen konnten, dass auf das Volk gehört<br />

wurde. Und dann vor allem der Luna-Park, der ist für mich die<br />

Nummer eins. Ich zähle aber auch die Postfiliale am Hansering<br />

dazu, dafür hat Frau Weinert sehr gekämpft, aber vielleicht war<br />

das Projekt Soziale <strong>St</strong>adt eine gute Unterstützung. Dann natürlich<br />

das Jugendzentrum und richtig gut fand ich auch das <strong>St</strong>adtteilfest.<br />

Wir haben jedes Jahr mitgemacht. Ich mache immer Flohmarkt<br />

und kriege deshalb vom Rest des Festes nicht so viel mit,<br />

aber die Kinder sind jedes Jahr begeistert. Nach all den Jahren<br />

könnte das Programm zwar mal etwas Abwechslung vertragen,<br />

aber ich hoffe, dass es das Fest überhaupt weiter gibt. Wir sind<br />

wirklich begeistert und freuen uns immer darauf. Letztes Jahr<br />

wollten wir eigentlich nach Fehmarn zu einem Festival fahren,<br />

das haben wir dann aber nicht gemacht, weil hier <strong>St</strong>adtteilfest<br />

war, das war uns wichtiger.<br />

Sie leben mit Ihrer Familie seit zehn Jahren im Projektgebiet, Sie<br />

reden mit Ihren Nachbarinnen und Nachbarn … Glauben Sie, dass<br />

das Projekt Soziale <strong>St</strong>adt einen Einfluss auf das Lebensgefühl der<br />

Bewohnerinnen und Bewohner innerhalb des <strong>St</strong>adtteils hat?<br />

Ich kenne einige Leute, von denen ich weiß, dass sie hier jetzt lieber<br />

wohnen, die freuen sich darüber, dass sich hier Einiges <strong>zum</strong><br />

Guten gewandelt hat. Aber ich glaube, es gibt auch viele, wenn<br />

Sie denen diese Frage stellen würden, die würden Sie fragen: Was<br />

meinen Sie überhaupt? Es gibt eben viele, die hier nur wohnen,<br />

die arbeiten woanders und kaufen sich hier vielleicht noch mal<br />

die Brötchen, haben aber sonst gar nicht so viel mit dem <strong>St</strong>adtteil<br />

zu tun. Dennoch haben viele Nachbarn auch die Sanierungsarbeiten<br />

der Grundstücks-Gesellschaft »Trave« positiv aufgenommen,<br />

da konnte man wirklich sehen, dass da was passiert, dass<br />

die Gebäude schöner wurden. Vor allem aber profitieren die<br />

Kinder hier, mit Kindern ist man ja mehr draußen und darauf<br />

angewiesen, dass in der Umgebung etwas für Kinder angeboten<br />

wird. Gerade über den Luna-Park haben sich alle gefreut, das<br />

weiß ich. In den Ferien spielen dort von morgens bis abends Kinder<br />

und sitzen Leute, das ist schon schön. Den Luna-Park sehe ich<br />

immer als Symbol für das ganze Projekt, und dort ist ja bisher<br />

auch kaum etwas kaputt gegangen.<br />

Welche Erfahrungen nehmen Sie für sich persönlich aus dem Projekt<br />

Soziale <strong>St</strong>adt mit?<br />

Für mich ist wichtig, dass ich in einem <strong>St</strong>adtteil bestimmte Einkaufsmöglichkeiten<br />

habe und nicht weit fahren muss, dass ich<br />

ein bisschen Grün habe. Kulturell wäre ein besseres Angebot<br />

schön. Das kommt hier zu kurz, dafür muss man in die Innenstadt.<br />

Mein Traum wäre, dass es hier am Hansering eine kleine<br />

Kneipe gäbe, die auch ein bisschen Kulturprogramm anbieten<br />

würde, mit ein paar Bildern an der Wand und ab und zu einem<br />

kleinen Konzert. Aber ich weiß, dass das sehr schwer ist.<br />

Alles in allem finde ich das Projekt Soziale <strong>St</strong>adt als solches auf<br />

jeden Fall lobenswert. Dass gesagt wurde, hier ist ein <strong>St</strong>adtteil,<br />

der ein wenig am verlottern ist, da muss jetzt was getan werden,<br />

und dass dann von der <strong>St</strong>adtverwaltung aus erst mal geplant<br />

wird. Allerdings befürchte ich, dass es jetzt, wo das Projekt zu<br />

Ende ist, zu einem <strong>St</strong>illstand kommt. Sie fahren jetzt woanders<br />

hin, machen ein neues Projekt, und hier war's das dann. Schade<br />

finde ich auch, dass es den LORENZ nicht mehr geben wird, das<br />

war eine gute Sache. Ich denke, wir müssen versuchen, was wir<br />

jetzt hier haben, in der Zukunft zu halten, und ich hoffe, dass die<br />

Verwaltung sich auch weiterhin um den <strong>St</strong>adtteil kümmert.<br />

31


Ausgangslage, Entwicklungsziele, Handlungsstrategien<br />

32<br />

2.4.6 <strong>St</strong>adtteileinrichtungen und -initiativen<br />

Als außerordentlich hilfreich hat es sich erwiesen, dass das Quartiersmanagement<br />

im Rahmen der Erarbeitung des Handlungs- und<br />

M a ß n a h m e n ko n z e ptes über Expert I n n e n ge s p rä che bereits sehr<br />

frühzeitig mit allen <strong>St</strong>adtteileinrichtungen und –initiativen Kontakt<br />

aufgenommen hat. Über diese Gespräche etablierte sich bereits frühzeitig<br />

ein Arbeitskreis zur Situation der Kinder- und Jugendlichen im<br />

Projektgebiet, aus dem später eine regelmäßig tagende Arbeitsgruppe<br />

zur Vorbereitung des jährlich auf dem Hanseplatz und Hansering<br />

durchgeführten <strong>St</strong>adtteilfestes hervorging.<br />

Zu Beginn des Projekts Soziale <strong>St</strong>adt wurde der Kreis der <strong>St</strong>adtteileinrichtungen<br />

um drei weitere Projekte ergänzt, die teilweise zeitlich<br />

befristet, teilweise dauerhaft im <strong>St</strong>adtteil arbeiten sollten:<br />

Das Interkulturelle Netzwerk, dessen Trägerin die Gemeindediakonie<br />

<strong>Lübeck</strong> war, und das Qualifizierungsbüro in Kooperation mit dem<br />

Internationalen Bund und dem Bereich Jugendarbeit<br />

der Hansestadt <strong>Lübeck</strong> als Träger wurden als<br />

Begleitprojekte der Sozialen <strong>St</strong>adt zeitlich befristet<br />

eingesetzt, während das Nachbarschaftsbüro <strong>St</strong>.<br />

<strong>Lorenz</strong> von der Hansestadt <strong>Lübeck</strong> zunächst unbefristet<br />

installiert wurde.<br />

Das Interkulturelle Netzwerk hatte die übergeordnete Zielrichtung,<br />

zugewanderten jungen Menschen eine gleichberechtigte Teilhabe<br />

am sozialen und gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen und das<br />

Verständnis zwischen verschiedenen Kulturen herzustellen. Das Projekt<br />

war auf drei Jahre angelegt und wurde aus Mitteln des Bundesjugendministeriums<br />

im Rahmen des Programms »Entwicklung und<br />

Chancen junger Menschen in sozialen Brennpunkten (E+C)« als<br />

Erweiterung des Bund-Länder-Programms Soziale <strong>St</strong>adt finanziert.<br />

Die Finanzierung des Qualifizierungsbüros setzte sich zusammen<br />

aus Mitteln des E+C-Programms sowie Mitteln des Arbeitsamts<br />

<strong>Lübeck</strong> und der <strong>St</strong>adt <strong>Lübeck</strong>. Ziel des Projekts war die Qualifizierung<br />

benachteiligter Jugendlicher an der Schwelle des Übergangs<br />

von der Schule in den Beruf. Zielgruppe waren Jugendliche, die aufgrund<br />

schlechter Schulleistungen oder gänzlicher Schulverweigerung<br />

den <strong>St</strong>rukturen und Anforderungen einer Ausbildung mögli-<br />

Zustätzlich <strong>zum</strong> Bund-Länder-<br />

Programm Soziale <strong>St</strong>adt<br />

wurden kommunale, Landesund<br />

EU-Mittel eingesetzt<br />

cherweise nicht gewachsen waren.<br />

Im Oktober 2000 wurde von der Hansestadt <strong>Lübeck</strong><br />

( Fa ch b e re i ch Ku l t u r, Juge n d h i l fe – Vo r b e u ge n d e<br />

Sozialarbeit im Gemeinwesen) das Nachbarschaftsbüro<br />

<strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> eingerichtet. Das Nachbarschaftsbüro<br />

sollte in den <strong>St</strong>adtteilentwicklungsprozess in beiden<br />

Teilen des Projektgebiets eingebunden sein<br />

und gemeinwesenorientierte Maßnahmen und Projekte auf Nachbarschafts-<br />

und Quartiersebene erarbeiten und umsetzen. Im Mai 2005<br />

bezog das Nachbarschaftsbüro gemeinsam mit zwei anderen Einrichtungen<br />

das <strong>St</strong>adtteilhaus am Hansering.<br />

Mit den Schulen des Projektgebiets (Grund- und Hauptschule Luther-<br />

Schule, Ganztagsschule Holstentor-Realschule, Förderschule <strong>St</strong>rakerjahn-Schule)<br />

entwickelte sich eine konstruktive Zusammenarbeit<br />

Ohne das Engagement der<br />

<strong>St</strong>adtteileinrichtungen und<br />

-initiativen wäre der<br />

Entwicklungsprozess weniger<br />

positiv verlaufen<br />

anhand verschiedener kleiner Projekte (<strong>St</strong>adtteilspiel LORENZOmania<br />

mit der Luther-Schule, Verlagerung des Jugendtreffs »Der Laden«<br />

mit der <strong>St</strong>rakerjahn-Schule, »Zukunft braucht Erinnerung« mit der<br />

Holstentor-Realschule).<br />

Seit 2004 haben die <strong>St</strong>adtteileinrichtungen sich vernetzt und den<br />

Runden Tisch <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Süd gegründet, an dem alle zwei Monate<br />

aktuelle Themen und Probleme des <strong>St</strong>adtteils besprochen werden.<br />

Insgesamt soll an dieser <strong>St</strong>elle die Gelegenheit genutzt werden, allen<br />

<strong>St</strong>adtteileinrichtungen und -initiativen des Projektgebiets für ihr<br />

Engagement und ihren Einsatz für die Menschen im <strong>St</strong>adtteil zu danken<br />

und festzuhalten, dass ohne dieses Engagement vieles nicht<br />

möglich gewesen und der Entwicklungsprozess weniger positiv verlaufen<br />

wäre.<br />

33


Ausgangslage, Entwicklungsziele, Handlungsstrategien<br />

34<br />

Was nützen <strong>St</strong>eine, wenn man nicht<br />

die Menschen hat<br />

Seit 2002 ist Herbert Wolf Pastoralreferent<br />

der katholischen Kirche <strong>St</strong>. Birgitta in <strong>St</strong>.<br />

<strong>Lorenz</strong> und im Projektgebiet aktiv. Zusammen<br />

mit dem Nachbarschaftsbüro hat Herbert<br />

Wolf den Runden Tisch <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> ins<br />

Leben gerufen, der die Einrichtungen und<br />

Initiativen des <strong>St</strong>adtteils verbindet.<br />

Herr Wolf, Sie kennen das Projektgebiet seit<br />

2002. Was hat sich hier bis heute Ihrer Meinung<br />

nach verändert?<br />

D e u t l i ch sind äußere Ve rä n d e ru n ge n Herbert Wolf<br />

erkennbar, <strong>zum</strong> Beispiel der neu gestaltete<br />

Luna-Park, die Ladenzeilen am Hansering, die umgebaute ehemalige<br />

<strong>St</strong>adtteilbibliothek, der sanierte Kinder- und Jugendtreff.<br />

Seit Beginn des Projekts Soziale <strong>St</strong>adt haben sich Leute<br />

zusammengesetzt und Kreise gefunden, die bei verschiedenen<br />

Projekten mitarbeiteten, sei es der Runde Tisch oder die Einzelhändler<br />

am Hansering. Dadurch ist eine neue Kommunikationsebene<br />

entstanden, die ich für sehr positiv halte. Allerdings<br />

nehme ich auch wahr, dass im Projektgebiet<br />

verschiedene soziale Einrichtungen<br />

nicht mehr existieren. Die Kindertagesstätte<br />

<strong>St</strong>argardstraße wurde geschlossen,<br />

ebenso die Kinderoase in der Wendischen<br />

<strong>St</strong>raße. Einerseits sollte das Projektgebiet<br />

Soziale <strong>St</strong>adt den <strong>St</strong>a d t teil ve r b e s s e rn ,<br />

a n d e re rseits fehlen mittlerweile eben<br />

doch mehrere Einrichtungen.<br />

Welche der Projekte, die im Rahmen des<br />

<strong>St</strong>a d t te i l e n t w i ck l u n g s p rozesses Soziale Sommerfest am Hansering<br />

<strong>St</strong>adt umgesetzt wurden, sind Ihrer Meinung<br />

nach die entscheidenden für die Zukunftsorientierung des Projektgebiets?<br />

An erster <strong>St</strong>elle steht da für mich der Luna-Park, der von der Nutzung<br />

und Gestaltung her für alle Generationen da ist und eine<br />

Begegnungsebene darstellt; das ist für die Zukunft des <strong>St</strong>adtteils<br />

ganz entscheidend. Ebenso wichtig ist das Nachbarschaftsbüro,<br />

die <strong>St</strong>elle, die Leute motivieren und binden kann, wo die Zukunft<br />

angesprochen, gestaltet und entwickelt wird.<br />

Welches der durchgeführten Projekte hat Ihrer Meinung nach am<br />

meisten zur Verbesserung des sozialen Klimas/der Lebensqualität<br />

im Projektgebiet beigetragen?<br />

Das <strong>St</strong>adtteilfest, bei dem alle miteinander<br />

fe i e rn und sich begegnen. Das Na ch b a rschaftsbüro<br />

an seinem jetzigen Ort ist sehr<br />

wichtig, und viele Projekte, die vom Projekt<br />

Soziale <strong>St</strong>adt angestoßen wurden. Das sind<br />

für mich die Punkte, die eine große Verbesserung<br />

bewirkt haben und wo man merkt, dass<br />

das soziale Klima sich verbessert hat, dass<br />

Leute sich ermutigt fühlten, mit<strong>zum</strong>achen.<br />

Natürlich haben andere Projekte, wie <strong>zum</strong><br />

Beispiel die Umgestaltung des Hanserings,<br />

<strong>St</strong>adtteilhaus mit Nachbarschaftsbüro auch dazu beigetragen, aber was nützen <strong>St</strong>eine,<br />

wenn man nicht die Menschen hat, die die<br />

<strong>St</strong>eine benutzen. Von daher geht das Hand in Hand, das eine darf<br />

nicht fehlen, <strong>zum</strong> Beispiel Gestaltungsmaßnahmen, aber es muss<br />

mit Leben gefüllt werden.<br />

Zum Thema Nachhaltigkeit: Glauben Sie, dass das Projektgebiet<br />

sich zukünftig stabilisiert und positiv weiter entwickelt?<br />

Ich bin nicht sicher, ob das Projektgebiet sich positiv weiter entwickeln<br />

wird. Wenn ich mir den Prozess im Nachhinein ansehe,<br />

dann haben sich einige Menschen hauptberuflich um die Veränderung<br />

des <strong>St</strong>adtteils gekümmert, <strong>zum</strong> Beispiel über die Institutionen.<br />

In diesem Prozess gab es wenige Ehrenamtliche. Ob das<br />

Interesse unter der Bevölkerung des <strong>St</strong>adtteils so groß ist, dass<br />

man jetzt diese Dinge nutzt und weiter bewegt, das weiß ich<br />

nicht. Ich kann nicht sagen, dass das nicht geschehen wird, so<br />

dramatisch sehe ich das nicht, aber ich tue mich schwer damit, zu<br />

sagen, dass das auf jeden Fall geschehen wird. Das hat natürlich<br />

auch damit zu tun, dass sich Bedingungen um den <strong>St</strong>adtteil<br />

herum ändern, <strong>zum</strong> Beispiel der Umbau des Dräger-Werkes.<br />

Dadurch, dass die Moislinger Allee umgebaut wurde, ist der<br />

<strong>St</strong>adtteil isoliert worden. Das war sicher nicht so beabsichtigt,<br />

aber jetzt merkt man, dass die Moislinger Allee zu einer Schnellstraße<br />

geworden ist und die Leute am <strong>St</strong>adtteil vorbei fahren.<br />

Wichtig wird sicher die Frage der weiteren<br />

E n t w i cklung des ge p l a n ten Einka u f s z e ntrums<br />

am Töpfer weg. Ob genügend Kräfte da<br />

sind, diese Veränderungen im <strong>St</strong>adtteil oder<br />

am Rande des <strong>St</strong>adtteils positiv zu nutzen,<br />

kann ich nicht sagen.<br />

In die Zukunft gedacht: Wie sieht das Projektgebiet<br />

in sieben Jahren aus?<br />

Ich glaube, dass das Projektgebiet weiterhin<br />

ein sozialer Brennpunkt bleibt. Hier leben 45<br />

Ladenzeile am Hansering<br />

verschiedene Nationalitäten, und das wird so<br />

bleiben, ebenso eine gewisse Armut. Das hat<br />

sich in sieben Jahren nicht radikal geändert, so dass man sagen<br />

könnte, wir haben einen ganz neuen <strong>St</strong>adtteil. Ich glaube aber,<br />

35


Ausgangslage, Entwicklungsziele, Handlungsstrategien<br />

36<br />

dass man erst in ein, zwei Jahren mehr sagen kann. Die Ladenzeile<br />

am Hansering bildet eine Mitte, an der sich ganz, ganz viel<br />

tut. Wie sich das weiter entwickelt, wird nicht zuletzt davon<br />

abhängen, was sich am Töpferweg/Moislinger Allee tut. Wenn die<br />

Ladenzeile sich halten kann, dann glaube ich schon, dass sich<br />

das, was im Projekt Soziale <strong>St</strong>adt angestoßen und umgesetzt<br />

wurde, halten und auch zur Geltung kommen wird, aber wenn die<br />

Ladenzeile sich nicht halten kann, dann wird es sich vermutlich<br />

eher negativ auswirken.<br />

Was fanden Sie gut, was fanden Sie schlecht am <strong>St</strong>adtteilentwikklungsprozess?<br />

Sehr gut fand ich, dass überhaupt etwas getan wurde. Dass der<br />

<strong>St</strong>a d t teil anfangs unte rs u cht und eine<br />

A n a lyse ge m a cht wurde, weil man<br />

dadurch schwarz auf weiß wusste, wie es<br />

um den <strong>St</strong>adtteil bestellt war und man<br />

wusste auch, was man machen konnte.<br />

Gut war auch, dass aus dem Projekt Soziale<br />

<strong>St</strong>adt we i te re Pro j e k te entsta n d e n<br />

sind, wie <strong>zum</strong> Beispiel die LOS-Projekte,<br />

damit sind viele Menschen angesprochen<br />

und integriert worden, da hat sich weiter-<br />

gehend etwas getan. Weniger gut fand ich,<br />

dass meines Erachtens Vereine, Verbände<br />

und auch die Kirche zu wenig in Prozesse<br />

Nach der Umgestaltung:<br />

Krokusblüte am Hansering<br />

eingebunden waren, vor allem die Gestaltung<br />

betreffend. Als katholische Kirche wären wir gerne mehr<br />

e i n gebunden gewesen. Ne gativ finde ich, wie oben sch o n<br />

bemerkt, dass es einerseits das Projekt Soziale <strong>St</strong>adt gab und<br />

a n d e re rseits soziale Einri ch t u n gen ge s chlossen wurden. Für<br />

mich ist das ein Widerspruch, <strong>zum</strong>al ja deutlich darauf hingewiesen<br />

worden war, dass Sanierung und Umgestaltung nicht ausreichen,<br />

sondern auch das Soziale gefördert werden sollte. Gut<br />

fand ich, wie die Wohnungsbaugesellschaften mitzogen, viel<br />

saniert, sich Gedanken gemacht und viel entwickelt haben und<br />

auch weiterhin etwas tun wollen.<br />

Die sozialen Einrichten haben sich intensiv am <strong>St</strong>adtteilentwickklungsprozess<br />

beteiligt, sei es im Rahmen der gemeinsamen Vorbereitung<br />

des <strong>St</strong>adtteilfestes, sei es in der Gründung eines Runden<br />

Tisches für den <strong>St</strong>adtteil. Glauben Sie, dass diese <strong>St</strong>rukturen nach<br />

Beendigung des Projektes bestehen bleiben?<br />

Dass das <strong>St</strong>adtteilfest erhalten bleibt, glaube ich schon, weil<br />

damit in den letzten Jahren so gute Erfahrungen gemacht wurden,<br />

dass der <strong>St</strong>adtteil darauf nicht verzichten will. Da ist eine<br />

<strong>St</strong>ruktur entstanden, bei der die Einrichtungen sagen, da können<br />

wir mitziehen und das ist auch weiterhin leistbar, vorausgesetzt<br />

es findet sich jemand, der den Teil der Organisation, den bisher<br />

die steg gemacht hat, übernimmt. Ich glaube, dass das etwas ist,<br />

das bleiben wird. Beim Runden Tisch zweifle ich zurzeit. Wir<br />

werden uns noch einmal zusammensetzen und entscheiden, ob<br />

wir weitermachen wollen oder nicht und was wir wollen. Da<br />

merkt man schon, dass einige Einrichtungen nicht mehr bestehen<br />

und dass das Gebiet zu groß ist bzw. dass die Einrichtungen<br />

teilweise zu wenige Begegnungsebenen haben, weil sie in verschiedenen<br />

Bereichen tätig sind. Auf der anderen Seite gibt es ja<br />

durchaus ein Interesse, voneinander zu wissen, und es gibt auch<br />

eine gewisse Zusammenarbeit, aus der das eine oder andere entstanden<br />

ist. Wir müssen herausfinden, wie wir das zukünftig<br />

gestalten können.<br />

Welche Erfahrungen nehmen Sie für sich persönlich aus dem<br />

Projekt Soziale <strong>St</strong>adt mit?<br />

Mit Geld lässt sich etwas bewegen. Die Umgestaltung des Luna-<br />

Parks oder der Ladenzeile entsteht ja nicht einfach so, sondern<br />

dafür braucht man Geld. Aus dem gesamten Projekt habe ich die<br />

Überzeugung gewonnen, dass für solche Prozesse wirkliche Kompetenz<br />

benötig wird. Das kann keiner nebenbei machen und das<br />

können auch nicht die Leute vor Ort, die zunächst sich selber<br />

sehen, was ja ganz natürlich und selbstverständlich ist. Wenn<br />

man so einen <strong>St</strong>adtteil sieht, dann braucht man Leute, die die<br />

Kompetenz haben zu wissen, wie entsprechende <strong>St</strong>rategien zu<br />

entwickeln sind, damit Dinge analysiert, entworfen und umgesetzt<br />

werden können. Das halte ich für sehr wichtig. Ein externes<br />

<strong>St</strong>adtteilmanagement ist notwendig, weil ich nicht glaube, dass<br />

ein <strong>St</strong>adtteil aus sich heraus solche Entwicklungen bewältigen<br />

kann.<br />

37


Ausgangslage, Entwicklungsziele, Handlungsstrategien<br />

38<br />

2.4.7 Gewerbetreibende<br />

In den Ladenzeilen am Hansering bestand zu Beginn des <strong>St</strong>adtteile<br />

n t w i ck l u n g s p rozesses die Chance, durch den rä u m l i ch e n<br />

Zusammenhang und eine im Jahr 2000 laufende Verkehrsplanung<br />

konkrete Anknüpfungspunkte zu den Gewerbetreibenden zu finden.<br />

Das Quartiersmanagement initiierte daher die Gründung einer Interessengemeinschaft<br />

der Gewerbetreibenden am Hansering, die sich<br />

im weiteren Verlauf des <strong>St</strong>adtteilentwicklungsprozesses als Grundstein<br />

für deren Mitwirkungsbereitschaft und zu einer tragfähigen<br />

Basis für die weitere Zusammenarbeit und Kooperation entwickelte.<br />

Zunächst wurden verschiedene Märkte am Hansering durchgeführt,<br />

wie <strong>zum</strong> Beispiel ein Weihnachts- und ein Muttertagsmarkt. In den<br />

Folgejahren beteiligten die Gewerbetreibenden sich an der Vorbereitung<br />

des <strong>St</strong>adtteilfestes auf dem Hanseplatz, bis dieses im Jahr 2003<br />

um einen Flohmarkt am Hansering erweitert wurde, der ausschließlich<br />

von den Gewerbetreibenden organisiert wurde und wird.<br />

Die Zusammenarbeit mit den Gewerbetreibenden führte weiterhin<br />

dazu, dass sich hier eine gute Voraussetzung für den Planungsprozess<br />

zur Umgestaltung des Hanserings entwickelte, die die Umsetzung<br />

dieses Projektes erst ermöglichte.<br />

Im fo l genden Inte rv i ew besch reibt Sigrid We i n e rt die Sicht der Gewe rb<br />

et reibenden auf den <strong>St</strong>a d te n t w i ck l u n g s p rozess. Frau We i n e rt arbeitet<br />

seit über dreißig Jahren in der Dro ge rie We i n e rt am Hansering. Seit<br />

fünf Jahren ist sie Spre ch e rin der Inte re s s e n ge m e i n s ch a ft der Gewe rb<br />

et reibenden und setzt sich mit viel Enga gement und Beharrl i ch ke i t<br />

für den <strong>St</strong>a d t teil und besonders für den lokalen Einzelhandel ein.<br />

Wir können uns auf dem<br />

Erreichten nicht ausruhen<br />

Frau Weinert, wenn Sie auf das Projektgebiet<br />

im Jahr 2000 zurückblicken, was hat sich<br />

hier bis heute, sieben Jahre später, Ihrer Meinung<br />

nach verändert?<br />

Sehr greifbar sind die baulichen Veränderungen,<br />

der Luna-Park, der neue Jugendtreff,<br />

der Hansering. Ich glaube aber, dass<br />

auch das Menschliche, Zwischenmenschliche,<br />

Mitmenschliche ein bisschen intensiver<br />

geworden ist. Das kann ich jedenfalls<br />

von der Interessengemeinschaft sagen, da<br />

findet mehr Kooperation statt, auch mehr Sigrid Weinert<br />

Gespräche. Mein Eindruck ist, dass die<br />

Anwohner und die Menschen, die hier in der Umgebung wohnen,<br />

alle sehr darauf achten, was hier in der Ladenzeile passiert. Die<br />

sehen das als Allgemeingut, als allgemeine Verbesserung an, und<br />

das finde ich sehr gut. Die Aufmerksamkeit ist größer geworden,<br />

die Leute gucken, was natürlich auch heißt, dass ich sechs bis sieben<br />

Beschwerden wöchentlich habe über irgendetwas. Aber ich<br />

finde das in Ordnung, wenn die Leute sagen, da fährt <strong>zum</strong> zehnten<br />

Mal irgendein LKW auf das neue Pflaster.<br />

Ich glaube, insgesamt hat sich das Wir-Gefühl<br />

verstärkt.<br />

Welche der Projekte, die im Rahmen des<br />

<strong>St</strong>a d t te i l e n t w i ck l u n g s p rozesses Soziale<br />

<strong>St</strong>adt umgesetzt wurden, sind Ihrer Meinung<br />

nach die entscheidenden für die Zukunftsorientierung<br />

des Projektgebiets?<br />

Z u n ä ch st der Umbau der Ladenzeile, das<br />

halte ich schon für einen sehr wichtigen<br />

Ladenzeile am Hansering<br />

Schritt. Außerdem denke ich, dass der Umbau<br />

des Kinder- und Jugendtreffs wichtig ist, weil<br />

die Jugend hier unsere Zukunft ist, und es ist wichtig, die Jugendlichen<br />

einzufangen und ihnen Wege zu zeigen, sie in schwierigen<br />

Situationen zu unterstützen. Und dann natürlich die Modernisierung<br />

der vielen hundert Wohnungen hier im <strong>St</strong>adtteil; ich glaube<br />

schon, dass sich dadurch einiges geändert hat. Man spürt deutlich,<br />

dass auch wieder andere Leute hierher gezogen sind und<br />

hierher ziehen, und das wird viel ausmachen.<br />

Neues Pflaster<br />

Welches der durchgeführten Projekte hat Ihrer Meinung nach am<br />

meisten zur Verbesserung des sozialen Klimas/der Lebensqualität<br />

im Projektgebiet beigetragen?<br />

Dafür gibt es ja eigentlich das <strong>St</strong>adtteilhaus, aber ich finde, es ist<br />

dort zu ruhig, zu wenig Betrieb. Viele Menschen hier wissen gar<br />

nicht richtig, was das <strong>St</strong>adtteilhaus ist. Im<br />

Grunde müsste da viel mehr Aktion sein,<br />

mehr Angebote für die Bevölkerung allgemein<br />

und nicht nur so Grüppchen, die da vor<br />

sich hin werkeln. Ich finde es ein bisschen<br />

schade, aber vielleicht kommt das noch, muss<br />

sich erst noch entwickeln, einspielen. Das<br />

Nachbarschaftsbüro im <strong>St</strong>adtteilhaus macht<br />

ja auch schon eine Menge. Ich glaube aber,<br />

dass auch die Ladenzeile ein wichtiger Faktor<br />

für die Lebensqualität ist, dass es hier eine<br />

Infrastruktur gibt, dass es weiter geht, dass<br />

hier ja auch eine Menge angeboten wird.<br />

Irgendwie hat sich seit der Umgestaltung das Klima geändert, die<br />

Menschen sind sehr freundlich geworden, sehr zugetan, fühlen<br />

sich verantwortlicher, und ich finde das gut.<br />

Zum Thema Nachhaltigkeit: Glauben Sie, dass das Projektgebiet<br />

sich zukünftig stabilisiert und positiv weiter entwickelt?<br />

Ich denke das schon, und ich werde dazu beitragen, was ich dazu<br />

beitragen kann. Ich habe in den letzten sieben Jahren während<br />

39


Ausgangslage, Entwicklungsziele, Handlungsstrategien<br />

40<br />

dieses Prozesses so viel gelernt, das muss ich ehrlich sagen, so<br />

vieles, was ich vorher nicht gewusst habe. In Bezug auf Nachhaltigkeit<br />

tragen auch die Wohnungsbaugesellschaften viel Verantwortung.<br />

Eine gut gemischte Bevölkerung ist wichtig. Junge, gut<br />

verdienende Familien müssen im <strong>St</strong>adtteil gehalten werden, aber<br />

auch die Senioren dürfen wir nicht vergessen. Ich hoffe weiterhin<br />

auf die Gesprächsbereitschaft aller Beteiligten.<br />

In die Zukunft gedacht: Wie sieht das Projektgebiet in weiteren sieben<br />

Jahren aus?<br />

Ich glaube, dass es schwieriger werden wird ohne das <strong>St</strong>adtteilmanagement<br />

der steg. Ich denke zwar, dass es weitergehen wird,<br />

aber wie, das ist noch nicht abzusehen. Ich merke ja schon, wie<br />

viel ich inzwischen abfange, weil viele Menschen hier zu mir<br />

kommen. Das <strong>St</strong>adtteilhaus liegt zwar direkt nebenan; es ist aber<br />

oft geschlossen, und das Nachbarschaftsbüro hat ja auch viel zu<br />

tun mit Schularbeitenhilfe und allem drum und dran. Natürlich<br />

werden wir das alles weiter machen, den Flohmarkt, das <strong>St</strong>adtteilfest,<br />

aber wie das dann wird, das müssen wir sehen. Für die<br />

Ladenzeilen wünsche ich mir, dass wir die Fachgeschäfte halten<br />

können. Wir brauchen ein breit gefächertes Sortiment. Das wird<br />

schwierig werden, aber nur mit der Gastronomie ziehen wir<br />

keine Kunden an. Da sind maßgeblich die Eigentümer gefragt, an<br />

entsprechende Geschäfte zu vermieten.<br />

Was fanden Sie gut, was fanden Sie schlecht<br />

am <strong>St</strong>adtteilentwicklungsprozess?<br />

Schlecht fand ich gar nichts. Ich fand den<br />

ganzen Prozess durchweg positiv. Wenn<br />

mal was angepackt wurde, was dann nachher<br />

nicht so gut geklappt hat, da konnte<br />

man vorher nicht ahnen, wie sich Dinge<br />

entwickeln würden. Wenn ich an diese<br />

Anwohnerforen denke, die wir am Anfang<br />

hatten, das war schon gruselig, weil jeder Bauarbeiten am Hansering<br />

da seinen Frust gelassen hat, aber das war<br />

eben auch am Anfang, da waren die Leute alle frustriert, weil es<br />

eben so war wie es war. So tief, wie wir in diesem <strong>St</strong>adtteil runter<br />

waren, ist alles, was hier passiert ist, wirklich nur positiv<br />

gewesen.<br />

Die Ladenzeilen am Hansering wurden mit Programmmitteln umgestaltet.<br />

Glauben Sie, dass diese Maßnahme Auswirkungen auf die<br />

lokale Wirtschaft haben wird?<br />

Man weiß ja nicht, wie es mit der allgemeinen wirtschaftlichen<br />

Lage weiter gehen wird. Wenn wir hier weiterhin so eine hohe<br />

Anzahl an Arbeitslosen haben werden, dann können wir draußen<br />

Marmorsteine legen, das hebt ja die Kaufkraft nicht an. Aber ich<br />

glaube schon, dass <strong>zum</strong> Beispiel der Wert der Immobilien hier<br />

<strong>zum</strong>indest erhalten bleibt. Und insgesamt ist die Anlage natürlich<br />

viel attraktiver geworden. Wenn wir es halbwegs hinkriegen, die<br />

IG Hansering zusammen zu halten, dann wird es hier auch weiter<br />

gehen. Der ganze <strong>St</strong>adtteil hat an Attraktivität gewonnen, und<br />

es werden wieder mehr und andere Leute hierher ziehen. Wenn<br />

die Neubauten in der <strong>St</strong>ettiner <strong>St</strong>raße mal fertig sind, darauf warten<br />

wir ja sehnsüchtig, dann wird es alles noch besser. Neulich<br />

hat mir das erste Mal seit Jahren jemand gesagt, das hier sei ein<br />

gefragter <strong>St</strong>adtteil. Wir müssen halt alle was tun, wir können uns<br />

auf dem Erreichten nicht ausruhen. Für mich ist das jetzt noch<br />

mal ein Neuanfang mit dem Umbau, und das wird sich auch weiter<br />

entwickeln.<br />

Welche Erfahrungen nehmen Sie für sich persönlich aus dem<br />

Projekt Soziale <strong>St</strong>adt mit?<br />

Ich habe einfach die ganzen Jahre über ganz viel von Ihnen<br />

gelernt, ganz viele neue Kontakte und offene Türen gefunden.<br />

Geschäftsleute sind ja meist Individualisten, die jeder so für sich<br />

rumwerkeln. Ich habe einfach gelernt, dass es gemeinschaftlich<br />

viel besser geht. Das funktioniert ja jetzt auch gut, es gibt eine<br />

gute Zusammenarbeit, und das ist ganz, ganz wichtig. Für mich<br />

war es toll, die Erfahrung zu machen, dass man so zusammenarbeiten<br />

kann, mit den Bürgern alles besprechen kann. Es hat sich<br />

vieles getan und es gibt vieles, was es vorher nicht gab, das<br />

gefällt mir sehr gut.<br />

41


Ausgangslage, Entwicklungsziele, Handlungsstrategien<br />

42<br />

2.4.8 Sanierungsträger und Wohnungsbaugesellschaften<br />

Neben der städtischen Grundstücks-Gesellschaft »Trave« mbH, die<br />

im Projektgebiet über umfangreiche Wohnungsbestände verfügt,<br />

befindet sich der größte Teil des Wohnungsbestandes in der Hand<br />

von EinzeleigentümerInnen und kleinere n<br />

Wo h n u n g s b a u ge s e l l s ch a ften. Als außero rdentlich<br />

förderlich für den <strong>St</strong>adtteilentwikklungsprozess<br />

erwies es sich, dass sowohl die<br />

G ru n d st ü cks - G e s e l l s ch a ft »Trave« als auch<br />

die ehemalige Heimstätten GmbH zeitgleich<br />

e rh e b l i che Teile ihres Wo h n u n g s b e sta n d e s<br />

sanierten und modernisierten. Insbesondere<br />

in den bereits oben erwähnten problematischen<br />

Beständen zwischen Wisby- und Ziegelstraße<br />

und in der <strong>St</strong>ettiner <strong>St</strong>raße führten<br />

die Sanierungsmaßnahmen zur Entspannung Neubau an der Ritterstraße<br />

von problematischen sozialen Situationen, zu<br />

einer erheblichen Attraktivitätssteigerung des <strong>St</strong>adtteils und insgesamt<br />

zu einer höheren Zufriedenheit der <strong>St</strong>adtteilbewohnerInnen.<br />

Vor allem die Grundstücks-Gesellschaft »Trave« beteiligte sich aber<br />

auch darüber hinaus am <strong>St</strong>adtteilentwicklungsprozess, sei es durch<br />

den Ausbau eines Mietergemeinschaftsraumes in der <strong>St</strong>argardstraße<br />

oder durch die jährliche Teilnahme am <strong>St</strong>adtteilfest auf dem Hanseplatz.<br />

Insgesamt lässt sich feststellen, dass die positiven Ergebnisse<br />

des Projekts Soziale <strong>St</strong>adt ohne die umfangreichen Sanierungsarbeiten<br />

der »Trave« weit weniger umfassend und nachhaltig ausgefallen<br />

wären.<br />

Matthias Rasch ist Geschäftsführer bei der <strong>Lübeck</strong>er Grundstücks-<br />

Gesellschaft »Trave« mbH. Er hat den <strong>St</strong>adtteilentwicklungsprozess<br />

»Soziale <strong>St</strong>adt« aus Sicht des städtischen Wohnungsunternehmens<br />

und als Mitglied der Lenkungsgruppe begleitet.<br />

Dem <strong>St</strong>adtteil ein<br />

neues Gesicht geben<br />

Herr Rasch, wenn Sie auf das Projektgebiet<br />

im Jahr 2000 zurückblicken, was hat sich<br />

hier bis heute, sieben Jahre später, Ihrer Meinung<br />

nach verändert?<br />

Auf jeden Fall hat sich der <strong>St</strong>adtteil in der<br />

Wahrnehmung innerhalb <strong>Lübeck</strong>s deutlich<br />

nach vorne geschoben. Das liegt <strong>zum</strong><br />

einen an der Aufwertung größerer Woh- Matthias Rasch<br />

nungsbestände <strong>zum</strong> Beispiel an der <strong>St</strong>ettiner<br />

<strong>St</strong>raße oder auch zwischen Ziegel- und Wisbystraße, <strong>zum</strong><br />

anderen aber auch an der Umgestaltung des Einkaufszentrums<br />

Neue Reihenhäuser<br />

in der Bergenstraße<br />

Hansering oder des Luna-Parks. Jeder sieht, dass der <strong>St</strong>adtteil<br />

lebenswerter geworden ist und jetzt neue Potenziale als Wohnund<br />

Wirtschaftsstandort entwickelt hat, die vorher nicht erkennbar<br />

waren.<br />

Welche der Projekte, die im Rahmen des <strong>St</strong>adtteilentwicklungsprozesses<br />

Soziale <strong>St</strong>adt umgesetzt wurden, sind Ihrer Meinung nach<br />

die entscheidenden für die Zukunftsorientierung des Projektgebiets?<br />

Ich persönlich halte die Neugestaltung des Hanseplatzes, der im<br />

<strong>St</strong>adtteil Luna-Park genannt wird, für die wichtigste Maßnahme,<br />

weil er von allen Bürgerinnen und Bürgern genutzt werden kann,<br />

quasi als verlängerter Balkon. Dadurch wurde <strong>zum</strong> einen die<br />

Wohnsituation im <strong>St</strong>adtteil deutlich verbessert, darüber hinaus<br />

hat der gestaltete Platz eine hohe Außenwirkung. Gerade in diesem<br />

dicht besiedelten Teil von <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Süd haben Freiflächen<br />

gefehlt und fehlen leider noch immer. Ein<br />

weiteres wichtiges Projekt war die Umgestaltung<br />

des Einkaufszentrums am Hansering,<br />

eines der wenigen noch existierenden dieser<br />

Art in <strong>Lübeck</strong>, die gegen die großen Discounter<br />

auf der grünen Wiese bestehen konnten.<br />

Von der <strong>St</strong>abilisierung dieses wohnortnahen<br />

Versorgungszentrums profitieren nicht nur<br />

die dort ansässigen Kleinunternehmen, sondern<br />

besonders auch ältere Bewohnerinnen<br />

und Bewohner, die auf eine wohnungsnahe<br />

E i n ka u f s m ö gl i ch keit angewiesen sind. Für<br />

die weitere Entwicklung des Projektgebiets<br />

sind nun vor allem die umfangreichen Wohnungsmodernisierungen<br />

entscheidend, weil die Menschen in<br />

einer überschaubaren <strong>St</strong>adt wie <strong>Lübeck</strong> ja letztlich wegen einer<br />

Wohnung in den <strong>St</strong>adtteil ziehen.<br />

Welches der durchgeführten Projekte hat Ihrer Meinung nach am<br />

meisten zur Verbesserung des sozialen Klimas/der Lebensqualität<br />

im Projektgebiet beigetragen?<br />

Hier war die Möglichkeit sehr positiv, die Jugendeinrichtung »Der<br />

Laden« mit Mitteln aus dem Programm Soziale <strong>St</strong>adt von der Ritterstraße<br />

auf das Schulgelände der <strong>St</strong>rakerjahn-Schule umzusiedeln.<br />

Weil die Jugendeinrichtung vorher mitten im Wohngebiet<br />

lag, kam es zu Konflikten mit Anwohnern, und es bestand die<br />

Gefahr, dass die Einrichtung geschlossen würde. Durch die neuen<br />

Räume und die Kooperation mit der Schule konnte das Angebot<br />

für die Jugendlichen im <strong>St</strong>adtteil erhalten und sogar verbessert<br />

werden.<br />

Die Einrichtung des <strong>St</strong>adtteilhauses am Hansering nehme ich<br />

auch als sehr positiv wahr, wobei natürlich schade ist, dass<br />

zunächst die <strong>St</strong>adtteilbibliothek geschlossen worden ist. Aber mit<br />

dem <strong>St</strong>adtteilhaus und dem Nachbarschaftsbüro, das dort jetzt<br />

43


Ausgangslage, Entwicklungsziele, Handlungsstrategien<br />

44<br />

seinen Sitz hat, wurde <strong>zum</strong>indest eine neue öffentliche Anlaufstelle<br />

für die <strong>St</strong>adtteilbewohnerinnen und -bewohner geschaffen,<br />

die auch als Ersatz für das Büro Soziale <strong>St</strong>adt dienen kann.<br />

Für das soziale Klima und die Lebensqualität im <strong>St</strong>adtteil ist aber<br />

sicher auch »Memoritas«, die Tagespflegestelle für Demenzerkrankte,<br />

sehr wichtig. Die mitten im <strong>St</strong>adtteil in einem Wohnhaus<br />

gelegene Einrichtung zeigt den <strong>St</strong>adtteilbewohnern, wie man mit<br />

Alzheimer-Erkrankten umgehen kann. Diese Form der Betreuung<br />

im <strong>St</strong>adtteil nimmt vielleicht älteren Menschen<br />

die Angst, bei Krankheit aus ihrem<br />

gewohnten Umfeld wegziehen zu müssen.<br />

Zum Thema Na ch h a l t i g ke i t: Glauben Sie,<br />

dass das Projektgebiet sich zukünftig stabilisiert<br />

und positiv weiter entwickelt?<br />

Ja, da bin ich sowohl persönlich sicher, als<br />

a u ch als Ve rt reter der Gru n d st ü cks -<br />

Gesellschaft »Trave«. Durch die bereits<br />

a b ge s chlossenen Wo h n u n g s m o d e rn i s i eru<br />

n gen und die im Rahmen des Pro- Sanierte Wohnungen Bergenstraße<br />

gramms Soziale <strong>St</strong>adt durchgeführten Projekte<br />

hat die zunächst notwendige <strong>St</strong>abilisierung schon stattgefunden.<br />

Die vorhandenen Vorteile wie die innenstadtnahe Lage,<br />

die gute Infrastruktur mit der Verkehrsanbindung durch Bus und<br />

Bahn, Einka u f s m ö gl i ch ke i ten, Schulen, Kinderta ge s stä t te n ,<br />

Luna-Park werden zu einer positiven Entwicklung des <strong>St</strong>adtteils<br />

führen. Die noch geplanten Neubebauungen <strong>zum</strong> Beispiel an der<br />

<strong>St</strong>ettiner <strong>St</strong>raße und die Revitalisierung der aufgegebenen Flächen<br />

des ehemaligen Güterbahnhofs werden einige Bereiche in<br />

<strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> vollkommen verändern.<br />

In die Zukunft gedacht: Wie sieht das Projektgebiet in weiteren sieben<br />

Jahren aus?<br />

Ziel sollte sein, auf den ehemaligen Güte r b a h n h o f s fl ä ch e n<br />

Arbeitsplätze im Dienstleistungsbereich zu schaffen sowie andere<br />

Teile als Grün- und Sportflächen herzurichten. Die »Trave«<br />

selbst wird an der <strong>St</strong>ettiner <strong>St</strong>raße sechs alte Wohnblöcke abreißen<br />

und mit der Neubebauung sehr differenzierte Angebote für<br />

unterschiedliche Nachfragergruppen entwickeln. Dort wird etwas<br />

Modernes entstehen, das dem <strong>St</strong>adtteil ein ganz neues Gesicht<br />

geben kann. Außerdem hoffe ich, dass wir in sieben Jahren ein<br />

Projekt für besondere Wohnformen im Alter realisiert haben und<br />

die ehemalige Wäscherei am Kolberger Platz wieder mit einer<br />

neuen Nutzung belebt ist.<br />

Was fanden Sie gut, was fanden Sie schlecht am <strong>St</strong>adtteilentwikklungsprozess?<br />

Ohne das Programm Soziale <strong>St</strong>adt wäre es nicht gegangen, denn<br />

allein aus Haushaltsmitteln wären diese Maßnahmen nicht finanzierbar<br />

gewesen. Die Projektauswahl der Lenkungsgruppe war<br />

richtig und ausgewogen, weil sowohl soziale Aspekte als auch die<br />

lokale Wirtschaft berücksichtigt wurden. Sehr gut fand ich die<br />

Informationen im <strong>St</strong>adtteil, <strong>zum</strong> Beispiel die regelmäßig erscheinende<br />

<strong>St</strong>adtteilzeitung LORENZ. Ich wünsche mir, dass eine solche<br />

Zeitung weiter erscheint oder <strong>zum</strong> Beispiel mittels einer<br />

Internet-Seite ein Ersatz geschaffen wird, weil ein Sprachrohr für<br />

die Belange des <strong>St</strong>adtteils wichtig ist. Ebenso wie das <strong>St</strong>adtteilfest,<br />

das jedes Jahr ein gut besuchtes und fröhliches Ereignis war.<br />

Insgesamt gab es ja nur ein Zeitfenster von wenigen Jahren, um<br />

etwas zu verändern, da war es wichtig, ein <strong>St</strong>adtteilmanagement<br />

zu haben, dass sich aktiv um den <strong>St</strong>adtteil kümmert, sonst wäre<br />

vieles nicht passiert.<br />

Nicht so einfach war dagegen die Beteiligung der Bewohnerinnen<br />

und Bewohner. Es war deutlich spürbar, dass die Menschen vor<br />

allem wollten, dass ihre Probleme ernst genommen werden und<br />

dass schnell etwas passiert. In den ersten Veranstaltungen wurde<br />

da erstmal viel aufgestauter, allgemeiner Frust abgelassen Es<br />

war vielen eher nicht wichtig, später an den konkreten Entscheidungen<br />

und Planungen beteiligt zu sein. Das hat mich etwas<br />

überrascht.<br />

Bedauerlich ist, dass aus dem Existenzgründerinnen-Zentrum<br />

für Frauen in der Hansestraße<br />

nichts geworden ist, vor allem auch,<br />

weil sich die Entscheidung so lange hingezogen<br />

hat, so dass es jetzt gegen Ende des Projekts<br />

Soziale <strong>St</strong>adt schwierig ist, ein adäquates<br />

Ersatzprojekt auf die Beine zu stellen.<br />

An der Lenkungsgruppe fand ich positiv, dass<br />

die Entscheidungswege für die Umsetzung<br />

von Projekten kurz waren, andererseits ist es<br />

Sanierte Wohnungen <strong>St</strong>ettiner <strong>St</strong>raße bedauerlich, dass sie fast nur mit Mitarbeiterinnen<br />

und Mita r b e i te rn der Ve rwa l t u n g<br />

besetzt war. Ich hätte mir gewünscht, dass hier auch andere lokale<br />

Akteure eingebunden wären, aber leider haben die selbst auf<br />

entsprechende Einladungen nicht reagiert.<br />

Die Grundstücks-Gesellschaft »Trave« mbH hat in den vergangenen<br />

Jahren sehr viele ihrer Wohnungen im Projektgebiet saniert. Welche<br />

Auswirkungen hat die Durchführung des Programms Soziale <strong>St</strong>adt<br />

auf die Wohnungswirtschaft gehabt?<br />

Wir haben im Projektgebiet an zwei <strong>St</strong>andorten unsere Wohnungsbestände<br />

erneuert. Rund um die Bergen- und Ritterstraße<br />

wurden zunächst aus 433 kleinen 1950er-Jahre-Wohnungen 346<br />

moderne Wohnungen in verschiedenen Größen. Dann haben wir<br />

229 nicht umbaufähige Wohnungen abgerissen und dafür 99<br />

45


Ausgangslage, Entwicklungsziele, Handlungsstrategien<br />

46<br />

große Neubauwohnungen errichtet. Da sind dann z.B. auch<br />

Bewohner aus dem Hochhaus Pinassenweg, das wir Anfang 2005<br />

abgerissen haben, hingezogen. Aktuell bauen wir in der Bergenstraße<br />

noch weitere <strong>St</strong>adtreihenhäuser für den Verkauf, dadurch<br />

können Menschen direkt im Quartier Eigentum bilden, die soziale<br />

<strong>St</strong>ruktur wird weiter stabilisiert. In der <strong>St</strong>ettiner <strong>St</strong>raße, in der<br />

s o ge n a n n te Pa p a geiensiedlung, haben wir 334 Wo h n u n ge n<br />

grundlegend modernisiert und werden noch 168 Wohnungen<br />

abbrechen und durch Neubauten ersetzen. Hier wollen wir differenzierte<br />

Angebote für verschiedene Zielgruppen und anspruchsvoll<br />

gestaltete Gebäude schaffen.<br />

Letztlich haben wir zwar für unsere Aktivitäten keinerlei Fördermittel<br />

aus dem Programm Soziale <strong>St</strong>adt erhalten, dafür aber Gelder<br />

der Wo h n ra u m fö rd e rung des Landes einsetzen kö n n e n ,<br />

deren Bewilligung in einem Soziale-<strong>St</strong>adt-Gebiet natürlich einfacher<br />

ist. Die zeitgleiche Umsetzung der Wohnungsmodernisierungen<br />

mit den einzelnen Projekten der Sozialen <strong>St</strong>adt hat die<br />

positiven Einzelef fekte verstärkt. Zum Beispiel hätten wir vielleicht<br />

Probleme bei der Vermietung unserer Wohnungen in der<br />

<strong>St</strong>ettiner <strong>St</strong>raße bekommen, wenn das Einkaufszentrum im Hansering<br />

aufgegeben worden wäre. Ohne eine funktionierende –<br />

auch soziale – Infrastruktur und einen ansprechend gestalteten<br />

öffentlichen Raum wird es langfristig kaum gelingen, Bewohner<br />

in einem <strong>St</strong>adtteil zu halten oder neue anzuziehen, egal wie gut<br />

die Wohnungen sind, die sie dort anbieten.<br />

Welche Erfahrungen nehmen Sie für sich persönlich aus dem<br />

Projekt Soziale <strong>St</strong>adt mit?<br />

Die intensive Beschäftigung mit dem <strong>St</strong>adtteil war spannend, und<br />

das Zusammenspiel von öffentlichem und privatem Kapital hat<br />

unheimlich positive Ef fekte hervorgebracht. Mir ist gerade auch<br />

an dem Projekt Soziale <strong>St</strong>adt <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> deutlich geworden, dass<br />

die Art und der Umfang von Bewohnerbeteiligung auf die Gegebenheiten<br />

und Erwartungen vor Ort abgestimmt sein muss. Man<br />

muss sehr genau hinsehen, mit welchen Bewohnergruppen man<br />

arbeitet und das Instrumentarium darauf abstellen. <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> ist<br />

nicht Kreuzberg oder das Schanzenviertel, wo jedes Projekt jahrelang<br />

ausdiskutiert wird. Hier wollten die Bewohner lieber, dass<br />

schnell und unbürokratisch etwas passiert. Diese Erfahrung<br />

deckt sich übrigens mit unseren eigenen bei den großen Modernisierungsprojekten,<br />

sie müssen etwas tun und zu ihrem Wort<br />

stehen.<br />

Abschließend freue ich mich wirklich, dass es gelungen ist, den<br />

<strong>St</strong>adtteil so zu entwickeln, dass der Fokus mal von der Innenstadt<br />

auf einen der umliegenden <strong>St</strong>adtteile gelenkt wurde, das bleibt<br />

auch für andere <strong>Lübeck</strong>er <strong>St</strong>adtteile zu wünschen.<br />

Das Konzept<br />

47


Handlungs- und Maßnahmenkonzept Soziale <strong>St</strong>adt<br />

3 Das Handlungs- und<br />

Maßnahmenkonzept Soziale <strong>St</strong>adt<br />

48<br />

Das Handlungs- und Maßnahmenkonzept Soziale <strong>St</strong>adt<br />

Im Rahmen des im Laufe des Jahres 2000 erarbeiteten Handlungsund<br />

Maßnahmenko n z e ptes wurde zunäch st eine ausführl i ch e<br />

Bestandsaufnahme und Bewertung des Projektgebiets vorgenommen.<br />

So wurden die Themenbereiche<br />

• Bevölkerungsstruktur und soziale Situation<br />

• Soziale Infrastruktur/Zielgruppen und Einrichtungen<br />

• Wohnen und Wohnumfeld<br />

• Gewerbe, lokale Ökonomie, Arbeits- und<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten,<br />

• Freizeit- und Kulturangebote,<br />

• AkteurInnen und FunktionsträgerInnen des <strong>St</strong>adtteilentwicklungsprozesses<br />

• BürgerInnenmitwirkung und -beteiligung<br />

in ausführlichen Gesprächen mit ExpertInnen der <strong>St</strong>adt und des<br />

<strong>St</strong>adtteils erörtert und darauf aufbauend die jeweiligen Potenziale<br />

und Defizite beschrieben.<br />

3.1 Zusammenfassung der Bestandsaufnahme<br />

Im Folgenden soll die zusammenfassende Bewertung aus dem Handlungs-<br />

und Maßnahmenkonzept wiedergegeben werden, um an die<br />

Ausgangslage für den <strong>St</strong>adtentwicklungsprozess zu erinnern:<br />

Festzuhalten ist, dass beide Teile des Projektgebiets Soziale <strong>St</strong>adt das<br />

Potenzial haben, wieder zu attraktiven Wohn- und<br />

Beide Teile des Projektgebiets Lebensquartieren innerhalb <strong>Lübeck</strong>s entwickelt zu<br />

Soziale <strong>St</strong>adt haben das werden!<br />

Potenzial, wieder In beiden Teilgebieten gibt es Schulen mit progres-<br />

zu attraktiven Wohn- und s i ven Ko n z e pten, enga g i e rten LehrerInnen und<br />

Lebensquartieren innerhalb DirektorInnen. In anderen sozialen Einrichtungen<br />

<strong>Lübeck</strong>s zu werden<br />

finden sich ebenfalls engagierte MitarbeiterInnen,<br />

und auch viele der BewohnerInnen sind bereit und<br />

motiviert, sich für ihren <strong>St</strong>adtteil einzusetzen.<br />

Die Innenstadt ist fußläufig zu erreichen, alle anderen <strong>St</strong>adtteile sind<br />

über den nahegelegenen ZOB gut angebunden, mit dem Hauptbahnhof<br />

und der Bundesautobahn besteht auch überregional Anschluss.<br />

Dennoch zeigt die Bestandsaufnahme, dass es sich um einen <strong>St</strong>adtteil<br />

mit besonderem Entwicklungsbedarf im Sinne des Programms<br />

Soziale <strong>St</strong>adt handelt. Der Anteil der Menschen, die arbeitslos oder<br />

auf Sozialhilfe angewiesen sind, ist hoch. Es besteht ein großes Defizit<br />

an kulturellen Angeboten, die Grünflächen mit ihren funktionalen<br />

und gestalterischen Mängeln sind für Erholung und Freizeitaktivitäten<br />

schlecht zu nutzen. Auch kann das Projektgebiet trotz seiner<br />

guten Voraussetzungen nicht als kinderfreundlich bezeichnet werden.<br />

Viele der beschriebenen Defizite wurden bereits vor 20 Jahren im<br />

Vorentwurf für einen Programmplan für <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Süd festgestellt,<br />

und auch die <strong>St</strong>udie <strong>zum</strong> Kimbernweg von 1992 hat Ähnliches <strong>zum</strong><br />

Inhalt. Von öffentlicher Seite ist seitdem dennoch wenig geschehen.<br />

Währenddessen befindet sich der <strong>St</strong>adtteil in einem andauernden<br />

Wandlungsprozess, in dem Alteingesessene wegziehen oder auch<br />

sterben und dadurch gewachsene Nachbarschaften zunehmend ausgedünnt<br />

wurden und werden. Freie Wohnungen sind häufig mit<br />

Haushalten mit begrenzter ökonomischer Leistungsfähigkeit und<br />

geringem Integrationsvermögen belegt worden, die die Hausgemeinschaften<br />

weiter belasten.<br />

Es ist die Häufung sozialer, wirtschaftlicher und städtebaulicher Probleme,<br />

die junge, ökonomisch aufstrebende Familien aus dem Pro-<br />

jektgebiet wegziehen lässt und deren <strong>St</strong>adtflucht<br />

Vorschub leistet. Die verbliebenen BewohnerInnen<br />

sind entsprechend enttäuscht, fühlen sich von der<br />

Politik und Verwaltung im <strong>St</strong>ich gelassen und von<br />

der Öffe n t l i ch keit kaum wa h r genommen: <strong>St</strong> .<br />

<strong>Lorenz</strong> Süd mit dem Projektgebiet scheint nur eine<br />

Rolle als <strong>St</strong>andort der Dräger-Werke zu spielen und<br />

mit Moislinger Allee, Fackenburger Allee, dem Lindenplatz,<br />

Hauptbahnhof und ZOB <strong>Lübeck</strong>s Verkehrsinfrastruktur zu<br />

dienen. Auch ist das Projektgebiet offensichtlich vor allem für negative<br />

Schlagzeilen gut und taucht in der Presse nur dann auf, wenn<br />

z.B. ein Kampfhund in der <strong>St</strong>ettiner <strong>St</strong>raße einfach ausgesetzt wird<br />

und die AnwohnerInnen in Angst und Schrecken versetzt oder der<br />

Spielplatz auf dem Hanseplatz als jämmerl i ch ve rn a ch l ä s s i g t<br />

beschrieben werden kann (was er ja tatsächlich auch ist).<br />

Gar nicht oft genug betont werden kann daher die Notwendigkeit,<br />

dem sich entwickelnden Negativ-Image etwas entgegenzuhalten,<br />

positive Akzente zu setzen, um die durchaus vorhandenen Potenziale<br />

des Projektgebiets zu stärken.<br />

Im Projektgebiet lebt ein für <strong>Lübeck</strong> relativ hoher Anteil ausländischer<br />

BewohnerInnen. Dies ist insofern problematisch, als ein Teil<br />

Die Häufung sozialer,<br />

wirtschaftlicher und<br />

städtebaulicher Probleme<br />

führt dazu, dass junge<br />

Familien aus dem<br />

Projektgebiet wegziehen<br />

der deutschen BewohnerInnen mit dieser Situation<br />

überfordert ist und daher die Bereitschaft fehlt,<br />

sich auf die anderen Kulturen einzulassen. Bei ausländischen<br />

MitbürgerInnen sinkt bedingt durch die<br />

erfahrene Ablehnung ihre Motivation, sich zu integrieren.<br />

Hier zeigt sich die offensichtlich geringe<br />

Integrationskraft des <strong>St</strong>adtteils. Diese Konstellation birgt sozialen<br />

Sprengstoff über das Projektgebiet hinaus und ist mit entsprechender<br />

Priorität zu behandeln.<br />

Die Grün- und Freiflächen haben teilweise erhebliche funktionale<br />

und gestalterische Mängel und eigenen sich dementsprechend wenig<br />

als Treffpunkte oder für Erholungs- und Freizeitaktivitäten. Dabei<br />

hat <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> <strong>zum</strong>indest bezüglich des Freiraumangebotes das<br />

Potenzial, ein kinderfreundlicher <strong>St</strong>adtteil und ein attraktiver Wohnort<br />

für Familien zu sein und damit deren <strong>St</strong>adtflucht entgegenzuwirken.<br />

Betrachtet man unter dem Aspekt der Kinderfreundlichkeit und der<br />

Wohnqualität die verkehrliche Situation, ergibt sich ein geteiltes<br />

Bild. Zwar hält sich der motorisierte Individualverkehr innerhalb des<br />

Projektgebietes noch in Grenzen, dennoch kann es nicht als unbe-<br />

Die Grün- und Freiflächen<br />

haben teilweise erhebliche<br />

funktionale und<br />

gestalterische Mängel<br />

49


Handlungs- und Maßnahmenkonzept Soziale <strong>St</strong>adt<br />

50<br />

lastet gelten. Außer den stark befahrenen <strong>St</strong>raßen, die die Projektgebietsgrenzen<br />

bilden, sind auch der voraussichtlich zunehmende<br />

Schleichverkehr durch die Wohngebiete und der erhebliche ruhende<br />

Verkehr als Belastung zu nennen.<br />

Das Gewerbe im Projektgebiet scheint keinen spezifischen Erschwernissen<br />

zu unterliegen. Bedeutung wird dieses Thema daher vor allem<br />

unter dem Aspekt der besseren Vernetzung des <strong>St</strong>adtteils mit dem<br />

ansässigen Gewerbe haben. Ziel ist die Verbesserung und der Erhalt<br />

der Nahversorgung und die <strong>St</strong>ärkung des funktionalen Zentrums am<br />

Hansering.<br />

Dass die beiden Teile des Projektgebiets kaum Bezug zueinander<br />

haben, erschwert die Arbeit im Rahmen des Projekts Soziale <strong>St</strong>adt.<br />

Die Arbeitsschwerpunkte sind verschieden, so dass letztlich das<br />

<strong>St</strong>adtteilmanagement parallel in zwei Quartieren stattfinden muss.<br />

Das Projekt Soziale <strong>St</strong>adt wurde nach dessen Beginn von den BewohnerInnen,<br />

den Ve rt reterInnen sozialer Einri ch t u n gen und den<br />

Gewerbetreibenden sehr positiv aufgenommen. Das Vorhaben der<br />

Hansestadt <strong>Lübeck</strong>, mit dem Projekt dem Abwärtstrend im Gebiet<br />

entgegenzuarbeiten, wird sehr begrüßt.<br />

Die Gründung einer Interessengemeinschaft der<br />

Gewerbetreibenden am Hansering, die Beteiligung<br />

und das Engagement bei den öffentlichen Veranstaltungen<br />

und die zunehmende Frequentierung<br />

des Büros Soziale <strong>St</strong>adt zeigen, dass die Menschen<br />

hier auch selber etwas bewegen wollen, dass sie<br />

bereit und in der Lage sind, Verantwortung und Eigeninitiative für<br />

ihr Lebensumfeld aufzubringen.<br />

Der begonnene <strong>St</strong>adtteilentwicklungsprozess hat bei den BürgerInnen<br />

neben Eigeninitiative aber auch Hoffnungen und Erwartungen<br />

in Hinsicht darauf geweckt, dass bald etwas geschehen möge und<br />

dass konkrete Verbesserungen tatsächlich umgesetzt werden.<br />

Das Engagement der BewohnerInnen, der MitarbeiterInnen aus<br />

Schulen und sozialen Einrichtungen und besonders der Gewerbetreibenden<br />

der Interessengemeinschaft Hansering ist für das Projekt<br />

Soziale <strong>St</strong>adt ein Glücksfall und sollte unbedingt genutzt werden,<br />

damit es nicht nachher heißt:<br />

›Außer Spesen nichts gewesen?!‹«<br />

Der Beginn des Projekts<br />

Soziale <strong>St</strong>adt wurde von den<br />

Bewohnerinnen und<br />

Bewohnern des Gebiets sehr<br />

positiv aufgenommen<br />

Der neue Marktplatz blüht auf<br />

3.2 Leitziele für die <strong>St</strong>adtteilentwicklung<br />

Vor dem Hintergrund der Bestandsaufnahme wurden dann, orientiert<br />

an den Handlungsfeldern des Bund-Länder-Programms Soziale<br />

<strong>St</strong>adt, Leitziele entwickelt.<br />

Die Leitziele für die einzelnen Handlungsfelder sollen im Folgenden<br />

wiedergegeben werden und als Orientierungspunkte für die Umsetzung<br />

der Entwicklungsziele dienen.<br />

Handlungsfeld 1: BürgerInnenmitwirkung, <strong>St</strong>adtteilleben<br />

• Schaffung von Beteiligungs- und Mitwirkungsmöglichkeiten<br />

bei der Gestaltung des Projektgebiets<br />

• Etablierung eines regelmäßig tagenden Gremiums zur<br />

BürgerInnenbeteiligung<br />

• Verbesserung der Information über das Projektgebiet,<br />

sowohl innerhalb des Gebietes wie auch in <strong>Lübeck</strong><br />

• <strong>St</strong>ärkung der Identifikation mit dem <strong>St</strong>adtteil<br />

• Schaffung von Treffpunkten und Anlässen, um sich zu treffen<br />

• Verbesserung der Zusammenarbeit von sozialen<br />

Einrichtungen, Abstimmung der Angebote<br />

• Verbesserung des interkulturellen Austausches<br />

• Förderung der Integration ausländischer<br />

BewohnerInnen<br />

• Einbeziehung weiterer Einrichtungen in<br />

die <strong>St</strong>adtteilarbeit, z.B. Kirchen und Schulen<br />

Handlungsfeld 2: Lokale Wirtschaft, Arbeit<br />

und Beschäftigung<br />

• Aufbau und Förderung einer Interessengemeinschaft<br />

der Gewerbetreibenden am<br />

Hansering<br />

• Ve rknüpfung von besch ä ftigungs- und<br />

qualifizierungswirksamen Projekten<br />

• Förderung von Existenzgründungen, insbesondere<br />

von Frauen<br />

• Unterstützung von Jugendlichen auf dem<br />

Weg ins Arbeitsleben<br />

51


Handlungs- und Maßnahmenkonzept Soziale <strong>St</strong>adt<br />

52<br />

Handlungsfeld 3: Quartierszentren<br />

• <strong>St</strong>ärkung des Hanserings als funktionales<br />

Zentrum<br />

• <strong>St</strong>eigerung der Attraktivität von Hanseplatz<br />

und Kolberger Platz<br />

• Verbesserung der Gestaltung und der Aufenthaltsqualität<br />

zentraler Bereiche<br />

H a n d l u n g s feld 4: Soziale, ku l t u relle, bildungs-<br />

und freizeitbezogene Infrastruktur<br />

• Schaffung von Begegnungsmöglichkeiten<br />

verschiedener Kulturen und Generationen<br />

• Verbesserung des Sport- und Freizeitangebots<br />

insbesondere für Jugendliche<br />

• Schaffung von Begegnungsmöglichkeiten<br />

für »Lü cke « - K i n d e r, d.h. Kinder und<br />

Jugendliche im Alter von 10 bis 15 Jahren<br />

• Verbesserung der <strong>St</strong>artchancen von Kindern<br />

und Jugendlichen in Schule und Beruf<br />

• Verbesserung des kulturellen Angebots im<br />

<strong>St</strong>adtteil<br />

• Ve r b e s s e rung des Bildungsange b ots für<br />

Erwachsene<br />

• Öffnung der Schulen für den <strong>St</strong>adtteil<br />

• Schaffung von Gemeinschaftsräumen<br />

Handlungsfeld 5: Wohnen<br />

• Verringerung der hohen Fluktuation bzw.<br />

Erhöhung der durchschnittlichen Wohndauer<br />

• Erhöhung der Attraktivität des <strong>St</strong>adtteils<br />

für Familien und Schaffung von familiengerechtem<br />

Wohnraum<br />

• Verbesserung der Gestaltungs- und Aneignungsmöglichkeiten<br />

• Schaffung von Gemeinschaftsräumen für<br />

MieterInnen<br />

• Erhöhung der Wohneigentumsquote<br />

Jährlicher Magnet: Flohmarkt<br />

am Hansering<br />

Spaß und Bewegung<br />

auf dem Hanseplatz<br />

Handlungsfeld 6: Wohnumfeld und Ökologie<br />

• Qualitative und quantitative Verbesserung des<br />

Grün- und Freiflächenangebots<br />

• Verbesserung des Freiraumangebots für Kinder und Jugendliche<br />

• Verbesserung der Gestaltungs- und Aneignungsmöglichkeiten<br />

im Wohnumfeld<br />

• Erhöhung der Sicherheit im <strong>St</strong>raßenverkehr<br />

• Verringerung des Durchgangsverkehrs<br />

• Förderung des Fuß- und Radverkehrs<br />

• Erhöhung der objektiven und subjektiven Sicherheit<br />

im öffentlichen Raum<br />

• Verwahrlosungstendenzen entgegenwirken<br />

Aufbauend auf den Leitzielen wurden dann für die jeweiligen Handlungsfelder<br />

umfangreiche Maßnahmen- und Projektvorschläge entwickelt.<br />

Ob und inwieweit die Leitziele im Laufe des <strong>St</strong>adtteilentwicklungsprozesses<br />

durch Umsetzung entsprechender Maßnahmen und Projekte<br />

erreicht worden sind, soll in Kapitel 3 Maßnahmen und Projekte<br />

erörtert werden.<br />

3.2 Maßnahmenplan (siehe nächste Seite)<br />

53


54<br />

Die Projekte<br />

55


Handlungsfeld 1: BürgerInnenmitwirkung und <strong>St</strong>adtteilleben<br />

Büro Soziale <strong>St</strong>adt, <strong>St</strong>adtteilraum,<br />

Beteiligungsverfahren, Quartiersmanagement<br />

56<br />

Im Februar 2000 wurde das Büro Soziale <strong>St</strong>adt in der Dornestraße<br />

62a eröffnet.<br />

Bis Dezember 2005 befanden sich hier die Arbeitsplätze des Quartiersmanagements.<br />

Das Büro diente als Anlauf- und Informationsstelle für die Bürgerinnen<br />

und Bürger des <strong>St</strong>adtteils, hier wurden Besprechungen<br />

abgehalten und Arbeitsgruppen durchgeführt.<br />

Da es im Projektgebiet kaum Räume gab, in denen die <strong>St</strong>adtteilbewohnerInnen<br />

sich treffen und miteinander kommunizieren<br />

konnten, wurde ein vorhandener großer Raum <strong>zum</strong> <strong>St</strong>adtteilraum<br />

umgebaut und im Oktober 2001 eröffnet. Hier fanden vielfältige<br />

Aktivitäten wie Seniorenclub, Sprachkurse, Volkshochschulkurse<br />

etc. statt. Mit Eröffnung des <strong>St</strong>adtteilhauses am Hansering wurde<br />

der <strong>St</strong>adtteilraum dorthin verlagert.<br />

Zielgruppe<br />

<strong>St</strong>adtteilbewohnerinnen und -bewohner<br />

Projektziel<br />

• Durchführung des Quartiersmanagements Soziale <strong>St</strong>adt<br />

• Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger<br />

• Durchführung von Beteiligungsverfahren<br />

• Durchführung von Bildungs- und Kommunikationsangeboten<br />

• Beratung, Vermittlung, Information<br />

Entwurf und Ausführung<br />

Architekturbüro Archikus, <strong>Lübeck</strong><br />

Bausumme/Umbaukosten<br />

66.789,69 Euro<br />

Baubeginn<br />

Dezember 1999<br />

Baufertigstellung<br />

Februar 2000<br />

Bauherr<br />

steg Hamburg mbH<br />

Trägerschaft<br />

steg Hamburg mbH<br />

Büro Soziale <strong>St</strong>adt in der Dornestraße<br />

Handlungsfeld 1: BürgerInnenmitwirkung und <strong>St</strong>adtteilleben<br />

<strong>St</strong>adtteilbezogene Öffentlichkeitsarbeit,<br />

<strong>St</strong>adtteilzeitung LORENZ und die Internet-Seite<br />

Insgesamt wurden 21 Ausgaben der <strong>St</strong>adtteilzeitung in einer Auflage<br />

von jeweils 7.000 <strong>St</strong>ück herausgegeben und an alle Haushalte<br />

des Projektgebiets verteilt. Der LORENZ erschien viermal jährlich,<br />

die erste Ausgabe im März 2001, die letzte im Sommer 2007.<br />

Um die mit Ende des Projekts Soziale <strong>St</strong>adt eingestellte <strong>St</strong>adtteilzeitung<br />

zu ersetzen, wurde Anfang 2007 eine Internet-Seite<br />

e rste l l t: www. st - l o renz-online.de. Hier info rm i e ren enga g i e rte<br />

Bürgerinnen und Bürger aus dem Projektgebiet ehrenamtlich<br />

weiterhin über den <strong>St</strong>adtteil.<br />

Neben den regelmäßig erscheinenden Publikationen und der<br />

Internet-Seite wurden anlassbezogen kleinere Flyer und Plakate<br />

erstellt.<br />

Zielgruppe<br />

<strong>St</strong>adtteilbewohnerinnen und -bewohner<br />

Projektziel<br />

• Information der BewohnerInnen über den <strong>St</strong>adtteil und den<br />

<strong>St</strong>adtentwicklungsprozess<br />

• Vernetzung der Einrichtungen und Initiativen<br />

Entwurf und Ausführung<br />

<strong>St</strong>adtteilzeitung LORENZ:<br />

Layout: Sinn & Form,<br />

Angelika Scholz, Hamburg<br />

Druck: Dräger+Wullvenwever<br />

print+media <strong>Lübeck</strong> GmbH, <strong>Lübeck</strong><br />

Internet-Seite:<br />

Ru n d f u n k- und Multimediawe rkstatt,<br />

Wolfgang Fabian, <strong>Lübeck</strong><br />

EWA Productions GmbH,<br />

Bad Schwartau<br />

Erscheinungszeitraum<br />

März 2001 bis Sommer 2007<br />

Redaktion<br />

steg Hamburg mbH<br />

Herausgeberin<br />

Soziale <strong>St</strong>adt <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong>/steg Hamburg<br />

mbH<br />

Trägerschaft<br />

Hansestadt <strong>Lübeck</strong>, Fachbereich<br />

Planen und Bauen, <strong>St</strong>adtteilzeitung:<br />

steg Hamburg mbH, Internet-Seite:<br />

Rundfunk- und Multimediawerkstatt<br />

<strong>Lübeck</strong><br />

Information für Alle:<br />

digital und gedruckt<br />

57


Handlungsfeld 1: BürgerInnenmitwirkung und <strong>St</strong>adtteille-<br />

<strong>St</strong>adtteilfeste, Flohmärkte, Open-Air-Kino,<br />

Kunst- und Kulturmarkt<br />

58<br />

Seit 2002 wurden mehrmals jährlich verschiedene Veranstaltungen<br />

wie Flohmärkte am Hansering u. ä. durchgeführt.<br />

Jeweils kurz nach den Sommerferien fand das <strong>St</strong>adtteilfest »Sommer<br />

in <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong>« auf dem Hanseplatz und im Einkaufsbereich<br />

am Hansering statt, das von Einrichtungen und Initiativen des<br />

<strong>St</strong>adtteils gemeinsam – unter Federführung der steg – vorbereitet<br />

und durchgeführt wurde. Insbesondere das <strong>St</strong>adtteilfest war gut<br />

besucht und wurde von den Bewohnerinnen und Bewohnern als<br />

Anlass gemeinsamer Kommunikation und gemeinsamen Vergnügens<br />

gerne genutzt.<br />

Zielgruppe<br />

<strong>St</strong>adtteilbewohnerinnen und -bewohner, mit besonderen Aktionen<br />

für Kinder und Jugendliche<br />

Projektziel<br />

• <strong>St</strong>ärkung der Identifikation der BürgerInnen mit ihrem <strong>St</strong>adtteil<br />

• Aktivierung örtlicher Potenziale<br />

• Vernetzung von Einrichtungen, Initiativen und Gewerbetreibenden<br />

• Verbesserung der Kommunikation<br />

Vorbereitung und Durchführung<br />

Einrichtungen und Initiativen aus dem<br />

<strong>St</strong>adtteil, Interessengemeinschaft der<br />

Gewerbetreibenden am Hansering<br />

Kosten<br />

Die anfallenden Kosten wurden durch die<br />

Erhebung von <strong>St</strong>andgebühren für den<br />

gleichzeitig stattfindenden Flohmarkt<br />

gedeckt, außerdem durch Sach- und Geldspenden<br />

verschiedener Unternehmen und<br />

Einrichtungen des <strong>St</strong>adtteils<br />

Trägerschaft<br />

steg Hamburg mbH<br />

<strong>St</strong>adtteilfest auf dem Hanseplatz<br />

Handlungsfeld 1: BürgerInnenmitwirkung und <strong>St</strong>adtteilleben<br />

Zusammenarbeit mit Schulen<br />

und Jugendeinrichtungen<br />

Zusammen mit der Luther-Schule und der Holstentor-Realschule<br />

führte das Quartiersmanagement verschiedene Projekte zur Beteiligung<br />

von Schülerinnen und Schülern durch. So wurde in 2002<br />

das <strong>St</strong>adteilspiel »LORENZOmania« entwickelt, das SchülerInnen<br />

verschiedene Wege zur Auseinandersetzung in Konfliktfällen vermitteln<br />

sollte. Das Spiel wurde mit einer Anerkennung des Wettb<br />

ewerbs »Preis Soziale <strong>St</strong>adt 2003« ausge z e i ch n et. Ebenfa l l s<br />

gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern aus dem <strong>St</strong>adtteil<br />

wurden die »Info-Cards« entwickelt, die alle <strong>Lübeck</strong>er Jugendeinrichtungen<br />

in Form eines Kartenspiels verzeichneten.<br />

Unter dem Titel »Zukunft braucht Erinnerung« gingen SchülerInnen<br />

in einem weiteren Projekt der Frage nach, ob und wo sich im<br />

Projektgebiet Spuren des Zweiten Weltkrieges, Antisemitismus<br />

und Holocaust finden ließen. Zeitzeugen wurden befragt und der<br />

jüdische Friedhof in Moisling besucht.<br />

Zielgruppe<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

Projektziel<br />

• Beteiligung von Kindern und<br />

Jugendlichen, Schülerinnen und<br />

Schülern an der Entwicklung<br />

des <strong>St</strong>adtteils<br />

• Identifikation von Kindern und<br />

Jugendlichen mit dem <strong>St</strong>adtteil<br />

Beteiligte<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

aus <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong><br />

Christoph Cantzler, Spiele-Autor,<br />

Hamburg<br />

Roswitha Paetel, Künstlerin, Berlin<br />

Annika Wulf, Mediengestalterin,<br />

Berlin<br />

Constanze Rauschenbach, <strong>Lübeck</strong><br />

Angelika Scholz, Hamburg<br />

steg Hamburg mbH<br />

Förderung<br />

Gefördert aus den Aktionsprogrammen<br />

des Bundesministeriums für<br />

Familie, Senioren, Frauen und<br />

Jugend (BMFSFJ):<br />

»Entimon – gemeinsam ge ge n<br />

G ewalt und Re ch t s ex t re m i s m u s « , Gemeinsam entwickelt: <strong>St</strong>adtteilspiele<br />

»KuQ – Kompetenz und Qualifikation<br />

für junge Menschen« sowie aus dem Bund-Länder-Programm<br />

»Soziale <strong>St</strong>adt«, außerdem von der Gesellschaft zur Beförderung<br />

gemeinnütziger Tätigkeit, <strong>Lübeck</strong> und dem Kriminalpräventiven<br />

Rat der Hansestadt <strong>Lübeck</strong><br />

Zeitraum<br />

2001-2006<br />

59


Handlungsfeld 1: BürgerInnenmitwirkung und <strong>St</strong>adtteilleben<br />

Aufbau von Kontakt-, Kommunikations-<br />

und Beteiligungsmöglichkeiten im Projektgebiet<br />

60<br />

Im Laufe der Arbeit des Quartiersmanagements wurden mit dem<br />

regelmäßig tagenden AnwohnerInnen-Forum, einem Seniorenclub,<br />

dem Runden Tisch <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Süd und der Initiative <strong>St</strong>.<br />

<strong>Lorenz</strong> Nord verschiedene Kontakt- und Kommunikationsmöglichkeiten<br />

ins Leben gerufen. Der Seniorenclub funktioniert über<br />

die Projektlaufzeit hinaus gut, da zwei <strong>St</strong>adtteilbewohnerinnen<br />

die Organisation übernommen haben, bestehen blieben ebenfalls<br />

der Runde Tisch <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Süd und die Initiative <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Nord.<br />

Ersterer wird seitens der katholischen <strong>St</strong>. Birgitta Kirche, letzterer<br />

vom Nachbarschaftsbüro <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Nord organisiert.<br />

Dagegen wurde das AnwohnerInnenforum nach zwei Jahren Laufzeit<br />

wieder eingestellt, da keine konstruktive Arbeitsform gefunden<br />

werden konnte und die Beteiligung zu gering blieb.<br />

Zielgruppe<br />

<strong>St</strong>adtteilbewohnerinnen und -bewohner<br />

Projektziel<br />

• Sicherstellung der BürgerInnenmitwirkung<br />

• Aktivierung von Bewohnerinnen und<br />

Bewohnern<br />

• Schaffung von Beteiligungsmöglichkeiten<br />

• <strong>St</strong>ärkung der Identifikation von<br />

Bewohnerinnen und Bewohnern mit<br />

ihrem Wohnumfeld<br />

• Belebung der <strong>St</strong>adtteilkultur<br />

• Vernetzung von Einrichtungen<br />

und Initiativen<br />

Beteiligte<br />

AWO <strong>Lübeck</strong>, Nachbarschaftsbüro <strong>St</strong>.<br />

<strong>Lorenz</strong> Süd und Nord, <strong>St</strong>. Birgitta Kirche<br />

Zeitraum<br />

2000 bis 2007<br />

In guten Händen: Seniorenclub der AWO<br />

Handlungsfeld 2: Lokale Wirtschaft, Arbeit und Beschäftigung<br />

Umgestaltung der<br />

Ladenzeilen am Hansering<br />

Das Einkaufszentrum am Hansering setzt sich aus zwei sich<br />

gegenüberliegenden Ladenzeilen zusammen, die insgesamt 20<br />

Geschäfte beherbergen. Neben einem Supermarkt gibt es einen<br />

Frisör, eine Drogerie, ein Tabakwarengeschäft, eine Bäckerei, ein<br />

Obst- und Gemüsegeschäft, Cafés und Restaurants und anderes<br />

mehr. Das aus den 1950er Jahren stammende Einkaufszentrum<br />

hatte <strong>zum</strong> einen an Attraktivität verloren, <strong>zum</strong> anderen verringerte<br />

sich die Kundschaft aufgrund veränderter Einkaufsgewohnheiten.<br />

Nachdem die GeschäftsinhaberInnen sich auf Anregung<br />

des Quart i e rs m a n a gements zu einer Inte re s s e n ge m e i n s ch a ft<br />

zusammengeschlossen hatten, wurden in einem langwierigen Planungsprozess<br />

die Neugestaltung der privaten Ladenvorflächen<br />

sowie des öffentlichen <strong>St</strong>raßenraums entwickelt.<br />

Zielgruppe<br />

Gewerbetreibende am Hansering, <strong>St</strong>adtteilbewohnerinnen und<br />

-bewohner<br />

Projektziel<br />

Vorrangiges Ziel war der Erhalt des<br />

zentral im <strong>St</strong>adtteil gelegenen Einkaufszentrums,<br />

um die wohnortnahe<br />

Versorgung der Bewohnerinnen<br />

und Bewohner zu gewährleisten.<br />

Die Umgestaltung beinhaltete die<br />

Neupflasterung und Neugestaltung<br />

der Flächen vor den Geschäften<br />

sowie der Parkplätze, eine neue<br />

Beleuchtungsanlage sowie die Aufstellung<br />

von Bänken und Anpflanzung<br />

von Bäumen.<br />

Entwurf und Ausführung<br />

Kühlert ter Balk, Landschaftsarchitekten,<br />

<strong>Lübeck</strong><br />

Baukosten<br />

693.868,40 Euro<br />

Baubeginn<br />

August 2005<br />

Baufertigstellung<br />

September 2006<br />

Bauherrin<br />

Hansestadt <strong>Lübeck</strong>, Fachbereich<br />

Planen und Bauen<br />

Hansering vor und nach der<br />

Umgestaltung<br />

61


Handlungsfeld 2: Lokale Wirtschaft, Arbeit und Beschäftigung<br />

Existenzgründerinnen-Zentrum<br />

Alte Feuerwache in <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong><br />

62<br />

Um einen Beitrag <strong>zum</strong> Abbau der Erwerbslosigkeit – insbesondere<br />

von Frauen – zu leisten, sollte im ehemaligen Schlauchturm der<br />

Alten Feuerwache in der Hansestraße 24-26 ein Existenzgründerinnen-Zentrum<br />

aufgebaut werden. Projektträger war der Verein<br />

Netzwerk Selbsthilfe <strong>Lübeck</strong> e.V.<br />

Zielgruppe<br />

Arbeitslose und von Arbeitslosigkeit bedrohte Frauen aus <strong>St</strong>.<br />

<strong>Lorenz</strong><br />

Projektziel<br />

Arbeitslosen und von Arbeitslosigkeit bedrohten Frauen sollte<br />

durch niedrigschwellige Angebote zur Existenzgründung die Möglichkeit<br />

<strong>zum</strong> Aufbau eines Gewerbes geboten werden. Ergänzende<br />

Serviceangebote sollten den besonderen Bedürfnissen von Frauen,<br />

die z.B. kleine Kinder versorgen, entgegenkommen. Wichtige<br />

Aspekte waren neben der Schaffung von wohnortnahen Arbeitsplätzen<br />

für Frauen eine Belebung der lokalen Ökonomie und die<br />

Vernetzung von Frauen zur Schaffung von Synergieeffekten.<br />

Nachdem der Förderung der Maßnahme im Rahmen des Regionalprogramms<br />

2000 zugestimmt und die ergänzende Bewilligung<br />

von <strong>St</strong>ädtebauförderungsmitteln aus dem Programm Soziale <strong>St</strong>adt<br />

erteilt worden war, scheiterte das Projekt an der Zahlungsunfähigkeit<br />

des Projektträgers.<br />

Entwurf<br />

Insa Schröder-Ropeter, <strong>Lübeck</strong><br />

Trägerschaft<br />

Netzwerk Selbsthilfe <strong>Lübeck</strong> e.V.<br />

Schlauchturm der Alten Feuerwache<br />

Handlungsfeld 2: Lokale Wirtschaft, Arbeit und Beschäftigung<br />

Förderprogramm LOS –<br />

Lokales Kapital für soziale Zwecke<br />

Das LOS-Programm wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend (BMFSFJ) und dem Europäischen Sozialfonds<br />

der Europäischen Union gefördert. Das Programm wird ausschließlich<br />

in Gebieten der Sozialen <strong>St</strong>adt eingesetzt. Die Hansestadt<br />

<strong>Lübeck</strong> erhielt den Zuschlag über insgesamt 260.000 Euro für drei<br />

Förderperioden von Oktober 2004 bis einschließlich Juni 2007 für<br />

das Projektgebiet <strong>Lübeck</strong> <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong>.<br />

Zielgruppe<br />

Menschen im beschäftigungsfähigen Alter von 15 bis 64 Jahren,<br />

vornehmlich Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahre<br />

mit und ohne Migrationshintergrund, Langzeitarbeitslose und<br />

benachteiligte <strong>St</strong>adtteilbewohnerInnen<br />

Projektziel<br />

Die Quers chnittsziele von LOS sind die Gleich stellung der<br />

Geschlechter (Gender Mainstreaming) sowie die Förderung lokaler<br />

Beschäftigungsinitiativen bzw. Beschäftigungspotenziale, die<br />

durch andere Programme nicht erreicht werden. Neben der Förderung<br />

von Toleranz und Demokratie, dem Schutz der Umwelt<br />

sowie der Beschäftigungsförderung sollen die Projekte dem sozialen<br />

Zusammenhalt und der sozialen Integration dienen. Mikroprojekte<br />

können bis zu einer Höhe von 10.000 Euro gefördert werden<br />

und sollen so lokale Initiativen anregen und unterstützen.<br />

In jeder der drei Förderperioden wurden rund 15 Projekte aus<br />

dem Projektgebiet unterstützt und so Maßnahmen zur Qualifizierung,<br />

zur <strong>St</strong>eigerung sozialer Kompetenzen sowie berufsqualifizierende<br />

und Schnittstellenprojekte <strong>zum</strong> Übergang Schule und<br />

Beruf gefördert.<br />

Lokale Koordinationsstelle<br />

LOS Hansestadt <strong>Lübeck</strong><br />

Fachbereich Wirtschaft und Soziales<br />

Bereich Soziale Sicherung<br />

Anke Seeberger<br />

Kosten<br />

260.000 Euro<br />

Zeitraum<br />

Oktober 2004 bis Sommer 2007<br />

Ausstellung der LOS-Projekte:<br />

Eröffnung durch Anke Seeberger<br />

63


Handlungsfeld 3: Quartierszentren<br />

Erhaltung und Umgestaltung der <strong>St</strong>adtteilmitte<br />

Hansering/Hanseplatz/Umgestaltung Wochenmarkt<br />

64<br />

In der Mitte des <strong>St</strong>adtteils <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Süd befinden sich – etwa 300<br />

m auseinander liegend – der Hansering und der Hanseplatz. Die<br />

Ladenzeilen am Hansering und der Hanseplatz bilden zusammen<br />

das räumliche Zentrum des <strong>St</strong>adtteils, in dem ein Großteil des<br />

sozialen Lebens stattfindet. Der Hanseplatz als einzige größere<br />

öffentliche Grünfläche des <strong>St</strong>adtteils wurde einschließlich des<br />

Spielplatzes ern e u e rt und umge sta l tet. Die Fläche für den<br />

Wochenmarkt wurde den Bedürfnissen der Marktbeschicker entsprechend<br />

überplant und neu gestaltet. Ebenfalls erneuert wurden<br />

die Vorflächen der Ladenzeilen (insgesamt 20 Geschäfte) am<br />

Hansering. Neben einer neuen, hellen Pflasterung wurden eine<br />

Beleuchtungsanlage und Bänke aufgestellt.<br />

Zielgruppe<br />

<strong>St</strong>adtteilbewohnerinnen und -bewohner<br />

Projektziel<br />

Die Umgestaltung der zentralen Mitte des Projektgebiets hatte<br />

<strong>zum</strong> Ziel, die Voraussetzungen für die lokale Ökonomie des <strong>St</strong>adtteils<br />

zu verbessern. Wichtiges Ziel war dabei die Erhaltung der<br />

Ladenzeilen als wohnortnahes Einkaufszentrum. Darüber hinaus<br />

sollte eine <strong>St</strong>eigerung der Attraktivität und Aufenthaltsqualität<br />

erreicht werden, um eine nachhaltige Wirkung auf die Attraktivität<br />

des <strong>St</strong>adtteils als Wohnstandort zu<br />

erzielen und eine bessere Identifikation<br />

der Bewo h n e rinnen und Bewohner mit<br />

dem <strong>St</strong>adtteil zu ermöglichen. Die Einrichtung<br />

des <strong>St</strong>adtteilhauses als soziales »Service-Haus«<br />

ebenfalls am Hansering soll<br />

diese Entwicklung unterstützen.<br />

Entwurf und Ausführung<br />

Kühlert ter Balk, Landschaftsarchitekten,<br />

<strong>Lübeck</strong> (Hansering)<br />

Mareile Ehlers, <strong>Lübeck</strong>/Hamburg (Hanseplatz<br />

und Wochenmarkt)<br />

Insa Schröder-Ropeter, <strong>Lübeck</strong> (<strong>St</strong>adtteilhaus)<br />

Gesamtkosten für alle drei Maßnahmen<br />

1.500.000 Euro (siehe Einzelprojekte)<br />

Baubeginn<br />

2000 (siehe Einzelprojekte)<br />

Baufertigstellung<br />

2007 (siehe Einzelprojekte)<br />

Bauherr<br />

Buntes Leben in der <strong>St</strong>adtteilmitte<br />

H a n s e stadt Lü b e ck mit ve rs ch i e d e n e n<br />

Fachbereichen und Bereichen<br />

Handlungsfeld 4: Soziale, kulturelle, bildungs- und freizeitbezogene Infrastruktur<br />

Neubau der Jugendeinrichtung<br />

»Der Laden« am Neuhof<br />

Der im nördlichen Teil des Projektgebiets vorhandene Jugendtreff<br />

»Der Laden« musste aufgrund eines Sanierungs- und Neubauvorhabens<br />

verlegt werden. Als Ersatzstandort wurde das Gelände der<br />

Förderschule <strong>St</strong>rakerjahn-Schule gefunden, da hier Synergieeffekte<br />

durch eine gemeinsame Nutzung des Jugendtreffs durch die<br />

Schule und Jugendliche aus dem <strong>St</strong>adtteil erwartet wurde.<br />

Zielgruppe<br />

Kinder, Jugendliche, SchülerInnen<br />

Projektziel<br />

Projektziel war zunächst, einen neuen <strong>St</strong>andort für den Jugendtreff<br />

zu finden. Gemeinsam mit den Bereichen der AWO <strong>Lübeck</strong><br />

Schule und Sport, Jugendarbeit sowie Hochbau und <strong>St</strong>adtplanung<br />

der Hansestadt <strong>Lübeck</strong> wurde ein Konzept entwickelt, das auf<br />

Kooperation mit der Förderschule angelegt ist. Vormittags können<br />

die Räume des Jugendtreffs von der Schule genutzt werden, nachmittags<br />

und abends finden dort Aktivitäten für Jugendliche aus<br />

dem <strong>St</strong>adtteil statt. Ziel war u.a. die Nachmittagsbetreuung von<br />

SchülerInnen in unmittelbarer Nähe der Schule zu ermöglichen,<br />

um so auch berufstätigen und/oder allein erziehenden Müttern<br />

die Sicherheit zu geben, ihre Kinder gut untergebracht zu wissen.<br />

Nachdem die Möglichkeiten der Zusammenarbeit von Schule und<br />

Jugendtreff einige Zeit ausprobiert wurden, wurde inzwischen<br />

eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen, die das weitere<br />

Verfahren regelt.<br />

Entwurf und Ausführung<br />

Hansestadt <strong>Lübeck</strong>, Fachbereich Planen und Bauen, Bereich Hochbau<br />

Bausumme/Umbaukosten<br />

209.819,95 Euro<br />

Baubeginn<br />

Februar 2003<br />

Baufertigstellung<br />

September 2003<br />

Bauherr<br />

H a n s e stadt Lü b e ck, Fa ch b e re i ch<br />

Kultur, Bereich Jugendarbeit<br />

Trägerschaft<br />

Arbeiterwohlfahrt <strong>Lübeck</strong><br />

Jugendeinrichtung auf dem Schulhof<br />

der <strong>St</strong>rakerjahn-Schule<br />

65


Handlungsfeld 4 Soziale, kulturelle, bildungs- und freizeitbezogene Infrastruktur<br />

Sanierung des Kinder- und<br />

Jugendtreffs Dornestraße<br />

66<br />

Der Kinder- und Jugendtreff in der Dornestraße ist die einzige<br />

nichtkommerzielle und nichtkonfessionelle Jugendeinrichtung im<br />

südlichen Teil des Projektgebiets. Die Einrichtung befindet sich in<br />

einem Gebäude aus den 1970er Jahren, das günstig liegt, da sich<br />

kaum störanfällige Wohnbebauung in der Nähe befindet. Sowohl<br />

die Ausstattung als auch der Gebäudezuschnitt wiesen jedoch<br />

erhebliche Mängel auf, da das Gebäude ursprünglich als Säugl<br />

i n g s f ü rs o r ge station mit ange gl i e d e rter Hausmeiste rwo h n u n g<br />

erbaut wurde. Die vielen sehr kleinen Räume machten den Treff<br />

unübersichtlich und erschwerten die Beaufsichtigung der Kinder<br />

und Jugendlichen erheblich. Darüber hinaus konnte fast ausschließlich<br />

in sehr kleinen Gruppen gearbeitet werden, da größere<br />

Räume fehlten. Hinzu kamen bauliche Mängel, wie Feuchtigkeitsschäden,<br />

Wasser im Keller usw.<br />

Zielgruppe<br />

Kinder und Jugendliche<br />

Projektziel<br />

Ziel war, eine bessere Nutzbarkeit der Räume zu erreichen, die<br />

auch den Bewegungsbedürfnissen der Kinder und Jugendlichen<br />

Rechnung trägt. Die von Kindern und Jugendlichen stark frequentierte<br />

Einrichtung sollte an Attraktiv<br />

i tät gewinnen und den Kindern und<br />

Jugendlichen Anreize bieten, sich dort aufzuhalten.<br />

Darüber hinaus führt die technische<br />

Sanierung nach neuen <strong>St</strong>andards zu<br />

erheblichen Einsparungen bei den Nebenkosten<br />

im Betrieb des Gebäudes.<br />

Entwurf und Ausführung<br />

Insa Schröder-Ropeter, <strong>Lübeck</strong><br />

Bausumme/Umbaukosten<br />

166.211,40 Euro<br />

Baubeginn<br />

Juli 2004<br />

Baufertigstellung<br />

Oktober 2004<br />

Bauherrin<br />

H a n s e stadt Lü b e ck, Fa ch b e re i ch Ku l t u r,<br />

Bereich Jugendarbeit<br />

Trägerschaft<br />

SJD – Die Falken, <strong>Lübeck</strong><br />

Jugendtreff vor und nach der Sanierung<br />

Handlungsfeld 4 Soziale, kulturelle, bildungs- und freizeitbezogene Infrastruktur<br />

Umbau der ehemaligen <strong>St</strong>adtteilbibliothek<br />

<strong>zum</strong> <strong>St</strong>adtteilhaus<br />

Die Anfang der 1950er Jahre gebaute <strong>St</strong>adtteilbücherei am Hansering<br />

wurde aufgrund von Haushaltseinsparungen <strong>zum</strong> 31.<strong>12</strong>.2002<br />

geschlossen. Das Gebäude gehört der Hansestadt <strong>Lübeck</strong> und bot<br />

sich aufgrund seiner zentralen Lage am Hansering sowie aufgrund<br />

seiner Größe und Ausstattung als zukünftiges <strong>St</strong>adtteilhaus<br />

an. Gemeinsam mit der Vo rwe rker Diakonie und der<br />

Gemeindediakonie <strong>Lübeck</strong> sowie dem Nachbarschaftsbüro <strong>St</strong>.<br />

<strong>Lorenz</strong> Süd wurde ein entsprechendes Kooperationskonzept zur<br />

Einrichtung und <strong>zum</strong> Betrieb eines solchen Hauses entwickelt.<br />

Alle drei Einrichtungen bieten ein breit gefächertes soziales<br />

Angebot für alle Bevölkerungsteile. Durch die umfassende Sanierung<br />

des Gebäudes sowie seine Erweiterung durch einen Anbau<br />

w u rden Räume für die Arbeit der jewe i l i gen Einri ch t u n ge n<br />

geschaffen sowie ein <strong>St</strong>adtteilraum für verschiedene Nutzungen<br />

durch die <strong>St</strong>adtteilbewohnerInnen.<br />

Zielgruppe<br />

<strong>St</strong>adtteilbewohnerinnen und<br />

-bewohner<br />

Projektziel<br />

Ziel des Projekts war eine Verbesserung<br />

der sozialen Infrastruktur des<br />

<strong>St</strong>adtteils und der Möglichkeiten zu<br />

gemeinsamen Aktivitäten der <strong>St</strong>adtteilbewohnerInnen,<br />

zu Begegnung<br />

und <strong>zum</strong> Gespräch mit Anderen.<br />

Das <strong>St</strong>adtteilhaus steht allen BürgerInnen<br />

of fen. Darüber hinaus sollte<br />

das Einkaufszentrum am Hansering<br />

durch ein attraktives soziales Angebot<br />

ergänzt werden, um auch so<br />

einer Verschlechterung des <strong>St</strong>andortes<br />

entgegen zu wirken.<br />

Entwurf und Ausführung<br />

Insa Schröder-Ropeter, <strong>Lübeck</strong><br />

Bausumme/Umbaukosten<br />

258.047,00 Euro<br />

Baubeginn<br />

April 2004<br />

<strong>St</strong>adtteilhaus vor und nach dem Umbau<br />

Baufertigstellung<br />

Mai 2005<br />

Bauherr<br />

Hansestadt <strong>Lübeck</strong>, Fachbereich Wirtschaft und Soziales<br />

Trägerschaft<br />

Gemeindediakonie <strong>Lübeck</strong> e.V., <strong>Lübeck</strong><br />

67


Handlungsfeld 4: Soziale, kulturelle, bildungs- und freizeitbezogene Infrastruktur<br />

Tagespflegestelle für<br />

Demenzerkrankte »Memoritas«<br />

68<br />

Aufgrund der steigenden Lebenserwartung der Menschen nimmt<br />

die Anzahl der an Demenz erkrankten Menschen in Deutschland<br />

ständig zu. Die Alzheimer Gesellschaft <strong>Lübeck</strong> e.V. hat es sich<br />

daher zur Aufgabe gemacht, für die ganzheitliche Betreuung dieser<br />

Personengruppe zu sorgen. In einem ehemaligen Supermarkt<br />

am Hansering 3 wurde eine Tagespflegeeinrichtung zur teilstationären<br />

Betreuung für 18 demenzkranke Menschen eingerichtet.<br />

Zielgruppe<br />

an Demenz erkrankte <strong>St</strong>adtteilbewohnerinnen und -bewohner<br />

bzw. deren Angehörige<br />

Projektziel<br />

Projektziel ist die wohnortnahe, teilstationäre Unterbringung und<br />

Versorgung von dementiell erkrankten <strong>St</strong>adtteilbewohnerInnen.<br />

Im Vordergrund steht dabei insbesondere die Entlastung pflegender<br />

Angehöriger, da der Krankheitsverlauf einen erheblichen Einfluss<br />

auf das Familienleben hat und hier zu großen Belastungen<br />

führt. Die teilstationäre Unterbringung soll außerdem dazu beitragen,<br />

dass die Erkrankten so lange wie möglich in ihrer häuslichen<br />

Umgebung bleiben können.<br />

Entwurf und Ausführung<br />

Architekturbüro Jessen, Berlin<br />

Bausumme/Umbaukosten<br />

135.927,41 Euro<br />

Baubeginn<br />

Dezember 2004<br />

Baufertigstellung<br />

Mai 2005<br />

Bauherrin<br />

Alzheimer Gesellschaft <strong>Lübeck</strong> e.V.<br />

Trägerschaft<br />

Alzheimer Gesellschaft <strong>Lübeck</strong> e.V.<br />

»Memoritas«: Garten und Ruheraum<br />

Handlungsfeld 5: Wohnen<br />

Sanierung im südlichen<br />

Teil des Projektgebiets<br />

Das Handlungsfeld Wohnen wird nahezu vollständig von der städtischen<br />

Grundstücks-Gesellschaft »Trave« mbH abgedeckt, die<br />

sowohl im nördlichen wie im südlichen Projektgebiet bisher rund<br />

770 Wohneinheiten umfassend saniert und modernisiert sowie 99<br />

neue Wohnungen errichtet hat. Ebenso hat die ehemalige Heimstätten<br />

Gesellschaft mbH Sanierungsarbeiten im Bereich <strong>St</strong>ahlhofweg/Hansering/Dornestraße<br />

durchgeführt. Sämtliche Sanierungs-,<br />

Modernisierungs- und Neubaumaßnahmen wurden nicht<br />

aus Programmmitteln Soziale <strong>St</strong>adt gefördert. Es soll jedoch darauf<br />

hingewiesen werden, dass die umfangreichen Baumaßnahmen<br />

den Prozess Soziale <strong>St</strong>adt u. a. im Hinblick auf die grundlegende<br />

<strong>St</strong>abilisierung des <strong>St</strong>adtteils stützen und fördern.<br />

In <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Süd, an der <strong>St</strong>ettiner, <strong>St</strong>ralsunder und Kolberger<br />

<strong>St</strong>raße sowie am Hansering wurden inner- und außerhalb der sog.<br />

»Papageiensiedlung« 334 Wohnungen aus den 1950er Jahren<br />

durch die Eigentümerin, die Grundstücks-Gesellschaft »Trave«<br />

mbH, umfassend modernisiert. Weite<br />

re 168 Wo h n u n gen sind <strong>zum</strong><br />

Abbruch vorgesehen. Nach einem<br />

b e s ch rä n k ten Wet t b ewerb sollen<br />

hier Wohnungen entstehen, die das<br />

Angebot im <strong>St</strong>adtteil abrunden.<br />

Zielgruppe<br />

Bewohnerinnen und Bewohner<br />

Projektziel<br />

• Herstellung eines den heutigen<br />

Anforderungen entsprechenden<br />

Wohn- und Au s sta t t u n g s sta n -<br />

dards im Bestand (z.B. Wärmedämmung)<br />

• Verbesserung der langfristigen<br />

Vermarktungschancen der<br />

Wohnungen<br />

• Erhalt preiswerten Wohnraums<br />

durch Einsatz von Mitteln der<br />

sozialen Wohnraumförderung<br />

• Aufwertung des Wohnstandortes<br />

<strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Süd<br />

Entwurf und Ausführung<br />

verschiedene Architekturbüros<br />

Bausumme/Umbaukosten<br />

rd. 31 Mio Euro<br />

Baubeginn<br />

2002<br />

Baufertigstellung<br />

2006 (Sanierung), 2009 (Neubau)<br />

Bauherrin<br />

Grundstücks-Gesellschaft<br />

»Trave« mbH<br />

Mehr Komfort: neue Eingangssituation<br />

in der Papageiensiedlung<br />

69


Handlungsfeld 5: Wohnen<br />

Sanierung im nördlichen Teil des Projektgebiets<br />

70<br />

Im Quartier um die Berge n st raße hat die kommunale Gru n d st ü cks-<br />

Gesellschaft »Trave« mbH einen Bestand von 433 Wohnungen aus<br />

den frühen 1950er Jahren gru n d l e gend modern i s i e rt. Durch<br />

Zusammenlegung kleiner Wohnungen und durch Anbau von Balkonen<br />

wurde auf ve rä n d e rte Wo h n b e d ü rfnisse re a g i e rt. Alle<br />

Wohngebäude weisen nach der Sanierung einen Niedrigenergiehaus-<strong>St</strong>andard<br />

auf. Durch Einbeziehung von Mitteln der sozialen<br />

Wohnraumförderung konnten die Mieten auf einem vergleichsweise<br />

günstigen Niveau gehalten werden (rd. 5 Euro/qm Nettokaltmiete).<br />

Weitere 229 Wohnungen im Quartier wurden abgebrochen<br />

und durch 89 Neubauwohnungen ersetzt. Derzeit werden<br />

weitere 40 <strong>St</strong>adtreihenhäuser gebaut.<br />

Zielgruppe<br />

Bewohnerinnen und Bewohner<br />

Projektziel<br />

• Herstellung eines den heutigen Anforderungen entsprechen–<br />

den Wohn- und Ausstattungsstandards im Bestand (z.B. Wärmedämmung)<br />

• Ve r b e s s e rung der langfri st i gen Ve rmarktungschancen<br />

der Wohnungen<br />

• Verbesserung der MieterInnen-<strong>St</strong>ruktur<br />

durch gezielte Belegung des Wohnungsbestandes<br />

• Erhalt preiswerten Wohnraums durch<br />

Einsatz von Mitteln der sozialen Wohnraumförderung<br />

• Herstellung familiengerechten<br />

Wohnraums<br />

• Verbesserung der sozialen Infrastruktur<br />

im Quartier<br />

• Aufwertung des Wohnstandortes in<br />

<strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Nord<br />

Entwurf und Ausführung<br />

verschiedene Architekturbüros<br />

Bausumme/Umbaukosten<br />

rd. 33 Mio Euro<br />

(ohne Reihenhäuser)<br />

Baubeginn<br />

2000<br />

Baufertigstellung<br />

2005 (Reihenhäuser 2007)<br />

Bauherrin<br />

Grundstücks-Gesellschaft »Trave« mbH<br />

433 sanierte Wohnungen<br />

Handlungsfeld 6: Wohnumfeld und Ökologie<br />

Umgestaltung Hanseplatz (»Lunapark«)<br />

Der Hanseplatz (im <strong>St</strong>adtteil »Lunapark« genannt) ist die einzige<br />

größere öffentliche Grünfläche im Projektgebiet Soziale <strong>St</strong>adt <strong>St</strong>.<br />

<strong>Lorenz</strong>. Der Platz befindet sich in zentraler Lage in <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Süd.<br />

Wegen gestalterischer Mängel und aufgrund einer nicht den<br />

Bedürfnissen der BewohnerInnen entsprechenden Wegeführung<br />

wurde der Platz nicht seiner Bedeutung entsprechend genutzt.<br />

Mit Beteiligung der <strong>St</strong>adtteilbewohnerInnen wurde eine Planung<br />

entwickelt, die deren Bedürfnissen Rechnung trägt: So wurde der<br />

Spielplatz umgestaltet und mit neuen Spielgeräten – u. a. einem<br />

Wasserspiel und einer großen Tunnelrutsche – ausgestattet, eine<br />

Kleinkindspielecke wurde eingerichtet, eine Skaterbahn sowie<br />

ruhige Ecken <strong>zum</strong> Sitzen und Entspannen. Bäume und <strong>St</strong>räucher<br />

wurden zurück geschnitten, so dass dunkle und unübersichtliche<br />

Ecken überschaubar wurden. Die Wegeführung wurde angepasst,<br />

so dass der Platz jetzt auch <strong>zum</strong> Spazierengehen genutzt wird,<br />

und die <strong>zum</strong> Hansering hin gelegene Fläche wurde für den<br />

Wochenmarkt ausgebaut und umgestaltet. Kurz nach Fertigstellung<br />

stellte sich heraus, dass der Platz nunmehr intensiv von vielen<br />

Bevölkerungsgruppen genutzt wird.<br />

Zielgruppe<br />

<strong>St</strong>adtteilbewohnerinnen und<br />

-bewohner<br />

Projektziel<br />

Die Nutzungsmöglichkeiten sollten<br />

durch eine attraktive, den Bedürfnissen<br />

der <strong>St</strong>adtteilbewohnerInnen<br />

entsprechende Gestaltung<br />

erweitert sowie die Aufenthaltsqualität<br />

erhöht werden.<br />

Der vorhandene Spielplatz sollte zu<br />

einem attraktiven Ort für Kinder<br />

werden.<br />

Entwurf und Ausführung<br />

Mareile Ehlers, <strong>Lübeck</strong>/Hamburg<br />

Bausumme/Umbaukosten<br />

547.440,87 Euro<br />

Baubeginn<br />

Juni 2001<br />

Baufertigstellung<br />

Oktober 2003<br />

Bauherrin<br />

H a n s e stadt Lü b e ck, Fa ch b e re i ch<br />

Planen und Bauen<br />

Trägerschaft<br />

H a n s e stadt Lü b e ck, Fa ch b e re i ch<br />

Planen und Bauen,<br />

Bereich <strong>St</strong>adtgrün und Friedhöfe<br />

Hanseplatz nach der Umgestaltung<br />

71


Handlungsfeld 6: Wohnumfeld und Ökologie<br />

Umgestaltung des Spielplatzes Angelnweg<br />

72<br />

Der Spielplatz Angelnweg liegt etwas versteckt zwischen Angelnweg<br />

und der <strong>St</strong>argardstraße, die durch einen hohen Anteil von<br />

BewohnerInnen mit Migrationshintergrund und einer hohen Kinderzahl<br />

gekennzeichnet ist. Gemeinsam mit dem städtischen<br />

Nachbarschaftsbüro und der Grundstücks-Gesellschaft »Trave«<br />

wurden Ende 2001 im Rahmen einer zweitägigen Zukunftskonferenz<br />

mit Kindern und Eltern aus der <strong>St</strong>argardstraße Pläne für<br />

einen Umbau des Spielplatzes entwickelt. Wichtig war den Müttern<br />

der Kinder die Einrichtung eines kleinen, überdachten Teehauses,<br />

damit sie ihre Kinder während des Spielens beaufsichtigen<br />

können. Die Kinder wünschten sich einen Spielplatz, der Elemente<br />

aus anderen Ländern (Palmen, ein südlich anmutendes<br />

Kletterhaus, ein Löwenhäuschen …) beinhaltete.<br />

Zielgruppe<br />

Kinder aus dem <strong>St</strong>adtteil<br />

Projektziel<br />

Projektziel war die Verbesserung des Wohnumfeldes für Familien<br />

mit Kindern und die Attraktivitätssteigerung des Spielplatzes am<br />

Angelnweg, außerdem die<br />

• Aktivierung insbesondere von BewohnerInnen nichtdeutscher<br />

Herkunft<br />

• <strong>St</strong>eigerung der Identifikation der AnwohnerInnen mit dem<br />

Wohnumfeld, u. a. zur Vermeidung von Vandalismusschäden<br />

• Kommunikativer Austausch zwischen Menschen unterschiedlicher<br />

Herkunft als Beitrag der Akzeptanz der AnwohnerInnen<br />

untereinander<br />

Entwurf und Ausführung<br />

Christiane Haberkorn,<br />

Landschaftsarchitektin, <strong>Lübeck</strong><br />

Bausumme/Umbaukosten<br />

153.162,81 Euro<br />

Baubeginn<br />

Januar 2003<br />

Baufertigstellung<br />

Mai 2003<br />

Bauherrin<br />

H a n s e stadt Lü b e ck, Fa ch b e re i ch Planen<br />

und Bauen<br />

Trägerschaft<br />

Hansestadt <strong>Lübeck</strong>, Fachbereich<br />

Planen und Bauen, Bereich <strong>St</strong>adtgrün<br />

und Friedhöfe<br />

Orientalisches Flair:<br />

Spielplatz Angelnweg<br />

Handlungsfeld 6: Wohnumfeld und Ökologie<br />

Wettbewerb EUROPAN 6<br />

<strong>zum</strong> Güterbahnhof <strong>Lübeck</strong><br />

Anfang 2001 wurde für das Gelände des Güterbahnhofs ein städte<br />

b a u l i cher Ideenwet t b ewerb durch ge f ü h rt. Die Hansesta d t<br />

<strong>Lübeck</strong>, die Grundstücks-Gesellschaft »Trave« mbH und die Deutsche<br />

Bahn AG beteiligten sich damit an dem europaweiten Verfahren<br />

EUROPAN 6 zur Förderung junger Architekten. An diesem<br />

Verfahren nahmen unter dem Titel »Zwischenorte« mehrere europäische<br />

<strong>St</strong>ädte mit geeigneten Flächen teil.<br />

Das Wettbewerbsgebiet – der <strong>Lübeck</strong>er Güterbahnhof – befindet<br />

sich in zentraler Lage am Hauptbahnhof im Programmgebiet Soziale<br />

<strong>St</strong>adt in <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong>. Das rd. 8 ha große Gelände zwischen den<br />

beiden <strong>St</strong>adtteilen <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Nord und Süd misst ca. 200 x 150 m<br />

und erstreckt sich vom alten Lok-Schuppen bis zur <strong>St</strong>.-<strong>Lorenz</strong>-Brücke<br />

und vom <strong>St</strong>ellwerk bis <strong>zum</strong> nördlichen Rand von <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong><br />

Süd.<br />

Zielgruppe<br />

<strong>St</strong>adtteilbewohnerinnen und -bewohner<br />

Projektziel<br />

Auf Grundlage der Wettbewerbsergebnisse und unter Berücksichtigung<br />

der erstplatzierten TeilnehmerInnen war angestrebt, zur<br />

Vorbereitung der baulichen Realisierung ein vertiefendes städtebauliches<br />

Gutachterverfahren durchzuführen, dessen Ergebnis<br />

als Grundlage für ein Bebauungsplanverfahren dienen sollte. Aufgrund<br />

der schwierigen Umsetzungsvoraussetzungen (u.a. aufgrund<br />

der Eigentumsstrukturen) wurde das Projekt nicht im Rahmen<br />

der Förderung »Soziale <strong>St</strong>adt«<br />

umgesetzt.<br />

Entwurf und Ausführung<br />

–<br />

Kosten<br />

<strong>12</strong>7.822,97 Euro<br />

Zeitpunkt<br />

Januar 2001 – Mai 2001<br />

Trägerschaft<br />

H a n s e stadt Lü b e ck, Fa ch b e re i ch<br />

Planen und Bauen, Bereich<br />

<strong>St</strong>adtplanung<br />

Güterbahnhof: Wettbewerbsergebnis<br />

Europan 6<br />

73


Handlungsfeld 6: Wohnumfeld und Ökologie<br />

Vorbereitende Untersuchung<br />

Güterbahnhofsgelände<br />

74<br />

Die Flächen erstrecken sich südwestlich des <strong>Lübeck</strong>er Hauptbahnhofs<br />

und gehören <strong>zum</strong> <strong>St</strong>adtteil <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Süd. Es sind die<br />

Flächen<br />

• zwischen Hauptbahnhof und <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong>-Brücke sowie<br />

• des ehemaligen Güterbahnhofs und des Rangierbahnhofs.<br />

Nach erfolgter bzw. langfristig erfolgender Aufgabe der Flächen<br />

durch die DB AG sollen diese einer städtebaulichen Entwicklung<br />

zugeführt werden. Auf den insgesamt etwa 20 ha großen Flächen<br />

sollen Wohn- und Gewerbeflächen entstehen. Außerdem sind<br />

Grünflächen geplant, da der <strong>St</strong>adtteil <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> ein gravierendes<br />

Defizit an wohnungsnahen öffentlichen Erholungsflächen aufweist.<br />

Deshalb wird für den gesamten Bereich eine vorbereitende<br />

Untersuchung erarbeitet.<br />

Zielgruppe<br />

<strong>St</strong>adtteilbewohnerinnen und -bewohner<br />

Projektziel<br />

Erschließung neuer Entwicklungspotenziale<br />

für eine Weiterentwicklung gemäß den<br />

Bedürfnissen der in <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> lebenden<br />

Menschen auch nach Beendigung des Projekts<br />

»Soziale <strong>St</strong>adt«<br />

Vorbereitung<br />

Hansestadt <strong>Lübeck</strong>, Fachbereich Planen<br />

und Bauen, Bereich <strong>St</strong>adtplanung<br />

Kosten<br />

40.000 Euro (Anteil aus Mitteln der »Sozialen<br />

<strong>St</strong>adt«<br />

Trägerschaft<br />

Hansestadt <strong>Lübeck</strong>, Fachbereich Planen<br />

und Bauen, Bereich <strong>St</strong>adtplanung<br />

Güterbahnhofgelände<br />

Der Ausblick<br />

75


Verstetigung und Ausblick<br />

5 Verstetigung des begonnenen<br />

Prozesses und Ausblick<br />

76<br />

Wie schon aus dem zuletzt beschriebenen Projekt – der Planung<br />

einer vorbereitenden Untersuchung des Bahngeländes – ersichtlich,<br />

i st die <strong>St</strong>a d t te i l e n t w i cklung in Lü b e ck <strong>St</strong> .<br />

<strong>Lorenz</strong> mit dem Abschluss<br />

des Projekts Soziale <strong>St</strong>adt<br />

n i cht zu Ende. So sollen<br />

nach Aufgabe der Flächen<br />

des ehemaligen Güterbahnhofs neue Entwicklungspotenziale<br />

für Wohnen und Gewerbe<br />

rekrutiert und möglichst auch die Versorgung<br />

mit öffentlichen Grün- und Erholungsflächen<br />

verbessert werden.<br />

Aber nicht nur diese Planung seitens der<br />

Hansestadt <strong>Lübeck</strong> wird die zukünftige <strong>St</strong>adtteilentwicklung<br />

im Projektgebiet sichern und<br />

voranbringen, sondern auch das Erreichte<br />

selbst wird sich weiter entwickeln. Die im<br />

Der <strong>St</strong>adtteil wird sich<br />

weiter entwickeln<br />

Rahmen des Projekts Soziale <strong>St</strong>adt durchgeführten<br />

und implementierten Projekte sind so gewählt, dass sie für<br />

verschiedene Bevölkerungsgruppen langfristig zur Verfügung stehen<br />

und in die Zukunft wirken.<br />

An erster <strong>St</strong>elle ist hier sicher die Umgestaltung der <strong>St</strong>adtteilmitte in<br />

<strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Süd zu nennen. Die Erneuerung von Hanseplatz und Hansering<br />

hat dazu geführt, dass Aufenthalts- und Nutzungsqualität in<br />

der Mitte des <strong>St</strong>adtteils entscheidend verbessert wurden und Bewohnerinnen<br />

und Bewohner sich hier wieder gerne aufhalten. Dies<br />

wiederum trägt zu einer Erhöhung der Identifikation mit dem <strong>St</strong>adtteil<br />

bei. Die umfangreichen Wohnungssanierungen der städtischen<br />

Grundstücks-Gesellschaft »Trave« mbH haben ein Übriges dazu beigetragen,<br />

dass <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Süd als Wohnstandort<br />

inzwischen wieder begehrt ist.<br />

Die Umgestaltung der in die Jahre gekommenen<br />

Ladenzeilen am Hansering war eines der<br />

a u f wä n d i g sten Pro j e k te des <strong>St</strong>a d t te i l e n t w icklungsprozesses,<br />

das eine große gemeinsame<br />

Anstrengung aller Beteiligten voraussetz-<br />

te. Das breite Spektrum an<br />

Zielen, das durch die Umgestaltung<br />

erre i cht wurd e ,<br />

re ch t fe rtigt diese Anst re ngung,<br />

denn die Konsolidierung<br />

des Einkaufszentrums<br />

t rägt <strong>zum</strong> Erhalt der dort<br />

vo rhandenen Arbeitsplätze<br />

bei, bietet den Bewohnerinnen<br />

und Bewohnern die fußläufig erreichbare Versorgung mit Dingen<br />

des täglichen Bedarfs, stärkt die lokale Wirtschaft und sorgt vor<br />

allem für ein lebendiges soziales Leben im <strong>St</strong>adtteil.<br />

Die Konsolidierung des<br />

Einkaufszentrums bietet den<br />

Bewohnerinnen und<br />

Bewohnern die fußläufig<br />

erreichbare<br />

Versorung mit Dingen des<br />

täglichen Bedarfs<br />

Entwicklungspotentiale für<br />

Wohnen und Gewerbe?<br />

Bauarbeiten am Hansering<br />

Spielenachmittag im Seniorenclub<br />

<strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Süd ist als Wohnstandort<br />

wieder begehrt<br />

Au ch die ve rs chiedenen für spezielle Bewo h n e r I n n e n - G ru p p e n<br />

geschaffenen und/oder umgestalteten Einrichtungen – seien es die<br />

neu ge sta l teten Kinderspielplätze auf dem Hanseplatz und am<br />

Angelnweg, die neu erbauten bzw. sanierten Jugendeinrichtungen<br />

oder die Tagespflegestelle für Alzheimer-Erkrankte – treffen auf<br />

große Akzeptanz und sichern bzw. erweitern sowohl das soziale als<br />

auch das freizeitbezogene Angebot im Projektgebiet.<br />

Der Umbau der ehemaligen <strong>St</strong>adtteilbibliothek<br />

am Hansering <strong>zum</strong> <strong>St</strong>adtteilhaus wiede-<br />

rum bietet breiten Bevölkeru<br />

n g s gruppen Mögl i ch ke iten<br />

zu Ko n takt und Au stausch.<br />

Hier findet regelmäßig<br />

ein von <strong>St</strong>adtteilbewohnerinnen organisierter<br />

Seniorenclub statt, es werden Malkurse<br />

ange b oten, Hilfen für behinderte Menschen,<br />

und das ebenfalls dort angesiedelte<br />

Nachbarschaftsbüro der Hansestadt <strong>Lübeck</strong><br />

bietet Beratung und Unterstützung bei vielfältigen<br />

Alltagsproblemen.<br />

Neben den oben aufgeführten Maßnahmen<br />

und Pro j e k ten, die den Einsatz inve st i ve r<br />

Mittel notwendig machten, hat aber auch die<br />

Vielzahl so genannter »weicher Maßnahmen« u. a. zu einer Verbesserung<br />

des sozialen Klimas im <strong>St</strong>adtteil geführt. Die regelmäßig auf<br />

dem Hanseplatz durch ge f ü h rten, immer gut besuchten <strong>St</strong>adtteilfeste,<br />

die in 21 Ausgaben erschienene <strong>St</strong>adtteilzeitung<br />

– die inzwischen durch eine mit BewohnerInnen<br />

gemeinsam era r b e i tete Inte rn et -<br />

Seite ersetzt wurde – Arbeitsgruppen und -<br />

kreise, gemeinsame Aktionen, Beteiligungsforen,<br />

all das hat dazu geführt, dass die Bewohnerinnen<br />

und Bewohner des <strong>St</strong>adtteils sich<br />

ernst genommen fühlten, miteinander in Kontakt<br />

kamen, ein »Wir-Gefühl« entwickelten.<br />

Solche Dinge sind in der Regel nicht messbar,<br />

wenn sich aber nach Abschluss des Projekts<br />

Soziale <strong>St</strong>adt Gewerbetreibende und BewohnerInnen<br />

zusammensetzen, um das jährliche<br />

<strong>St</strong>adtteilfest nunmehr in eigener Regie durch-<br />

Bewohnerinnen und Bewohner<br />

entwickeln ein »Wir-Gefühl«<br />

zuführen, so ist dies ein positives Zeichen für<br />

die Verstetigung des <strong>St</strong>adtteilentwicklungsprozesses<br />

und lässt hoffen, dass die Fördermittel<br />

in dem Sinne gut investiert sind, als sie<br />

als Anstoß zu eigenen Aktivitäten verstanden werden und Bürgerinnen<br />

und Bürger motivieren, sich auch weiterhin für ihren <strong>St</strong>adtteil zu<br />

engagieren und dessen positive Entwicklung <strong>zum</strong>indest zu einem<br />

Teil selbst in die Hand zu nehmen.<br />

Wohin ein <strong>St</strong>adtteil sich entwickelt, ist im Voraus meist schlecht<br />

abzuschätzen, dennoch lässt sich für das Projektgebiet in <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong><br />

77


Verstetigung und Ausblick<br />

78<br />

sagen, dass die Weichen gestellt sind, dass dieser grüne, liebenswerte<br />

<strong>St</strong>adtteil in der Nähe der <strong>Lübeck</strong>er Innenstadt sich zunehmend sta-<br />

bilisiert und die Menschen dort weiterhin und wieder<br />

gerne leben. Auch wenn der Aufwärtstrend sich<br />

d u rch den We g fall der<br />

Un te rstützung durch das<br />

B u n d - L ä n d e r- P ro gra m m<br />

»Soziale <strong>St</strong>adt« einschließlich des Quartiersmanagements<br />

verlangsamen wird, wird er<br />

sich stabilisieren.<br />

Die Weichen sind gestellt,<br />

damit das Projektgebiet sich<br />

weiterentwickeln kann<br />

»Wir-Gefühl«-<strong>St</strong>adtteilfeste<br />

Die Grundlagen<br />

79


Grundlagen Grundlagen<br />

6 Grundlagen<br />

80<br />

Im Folgenden werden kurz die Grundlagen des Programms »Soziale<br />

<strong>St</strong>adt« und seiner Begleitprogramme erläutert. Vertiefende und<br />

we i te r gehende Info rmationen sind auf der Inte rn et - S e i te der<br />

»Bundestransferstelle Soziale <strong>St</strong>adt« unter www.sozialestadt.de zu<br />

finden.<br />

6.1 Das Programm Soziale <strong>St</strong>adt<br />

Das Bund-Länder-Programm »Soziale <strong>St</strong>adt« wurde 1999 gestartet,<br />

um der zunehmenden sozialen und räumlichen Spaltung in den<br />

<strong>St</strong>ädten entgegenzuwirken. Durch das Programm werden gegenwärtig<br />

in 430 Programmgebieten in 284 deutschen <strong>St</strong>ädten und Gemeinden<br />

neue Herangehensweisen in der <strong>St</strong>adtentwicklung gefördert.<br />

Ziele des Programms sind<br />

• die physischen Wohn- und Lebensbedingungen sowie die wirt–<br />

schaftliche Basis in den <strong>St</strong>adtteilen zu stabilisieren und zu verbessern<br />

• die Lebenschancen durch Vermittlung von Fähigkeiten, Fertigkeiten<br />

und Wissen zu erhöhen<br />

• Gebietsimage, <strong>St</strong>adtteilöffentlichkeit und die Identifikation mit<br />

den Quartieren zu stärken<br />

• Aktivierung und Beteiligung der Bevölkerung<br />

Die bisherige Umsetzung des Programms zeigt, dass ein richtiger<br />

Weg eingeschlagen worden ist, mit dem sowohl leistungsfähige organisatorische<br />

<strong>St</strong>rukturen der <strong>St</strong>adtteilentwicklung aufgebaut und<br />

Integrierte Handlungskonzepte erarbeitet als auch Impuls gebende<br />

Maßnahmen und Projekte realisiert werden können.<br />

Programmgrundlagen<br />

Der »Leitfaden zur Ausgestaltung der Gemeinschaftsinitiative ›Soziale<br />

<strong>St</strong>adt‹«, die jährlich abzuschließenden Verwaltungsvereinbarungen<br />

zwischen Bund und Ländern sowie Richtlinien und vielfältige<br />

Veröffentlichungen der Bundesländer dienen als Grundlagen zur<br />

Programmumsetzung.<br />

Handlungsfelder<br />

Das breite Spektrum der Probleme, aber auch der Potenziale, auf<br />

Basis derer die Programmgebiete der Sozialen <strong>St</strong>adt ausgewählt und<br />

abgegrenzt worden sind, spiegelt sich in den Handlungsfeldern von<br />

vielfältigen Maßnahmen und Projekten, die zur Lösung der Probleme<br />

und Erschließung der Potenziale eingesetzt werden. Im <strong>Lübeck</strong>er<br />

S o z i a l e - <strong>St</strong>a d t - G e b i et <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> wurden fo l gende, in Kapitel 4 Maßnahmen<br />

und Pro j e k te deta i l l i e rt vo r ge ste l l te Handlungsfelder bearbeitet:<br />

• Handlungsfeld 1: Bürgermitwirkung und <strong>St</strong>adtteilleben<br />

• Handlungsfeld 2: Lokale Wirtschaft, Arbeit und Beschäftigung<br />

• Handlungsfeld 3: Quartierszentren<br />

• Handlungsfeld 4: Soziale, kulturelle, bildungs- und freizeitbezogene<br />

Infrastruktur<br />

• Handlungsfeld 5: Wohnen<br />

• Handlungsfeld 6: Wohnumfeld und Ökologie.<br />

Programmbegleitung<br />

Die Umsetzung des komplexen und anspruchsvollen Programms<br />

Soziale <strong>St</strong>adt ist mit einem hohen Bedarf an Erfahrungsaustausch,<br />

Wissenstransfer, Kooperation und Öffentlichkeitsarbeit verbunden.<br />

Gerade die zwar erfolgreiche, aber nicht immer einfache Zusammenarbeit<br />

verschiedener Fachdisziplinen erfordert ein hohes Maß an<br />

Kommunikation und Kooperation. Nachdem das Bundesministerium<br />

für Verkehr, Bau und <strong>St</strong>adtentwicklung (BMVBS), vertreten durch<br />

das Bundesamt für Bauwesen und Raumordung (BBR) für die erste<br />

Umsetzungsphase (Herbst 1999 bis Herbst 2003) das deutsche Institut<br />

für Urbanistik (DIfU) mit der Programmbegleitung beauftragt<br />

hatte, wird der bundesweite Informations- und Erfahrungsaustausch<br />

seit Dezember 2003 durch die »Bundestransferstelle Soziale <strong>St</strong>adt«<br />

weiter gesichert und ausgebaut.<br />

Partnerprogramme<br />

Das Programm Soziale <strong>St</strong>adt ist darauf angelegt, neben den eigenen<br />

Programmmitteln weitere Fördermittel beispielsweise der EU, vor<br />

allem aber aus verschiedenen Bundes-, Landes- und kommunalen<br />

Ressorts in die Gebiete der Sozialen <strong>St</strong>adt zu lenken, um dort sowohl<br />

investive als auch nicht-investive Maßnahmen durchzuführen.<br />

Folgende – im <strong>Lübeck</strong>er Projektgebiet eingesetzte – Partnerprogramme<br />

beziehen sich ausdrücklich auf die Förderkulisse der Sozialen<br />

<strong>St</strong>adt:<br />

• Entwicklung und Chancen junger Menschen in sozialen<br />

Brennpunkten (E&C)<br />

Ziel dieses vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen<br />

und Jugend (BMFSFJ) für die Jahre 2000 bis 2006 aufgelegten Programms<br />

war es, Mittel und Aktivitäten zu bündeln, um die<br />

Lebensbedingungen und Chancen von Kindern und Jugendlichen<br />

zu verbessern, den Niedergang von <strong>St</strong>adtteilen aufzuhalten sowie<br />

hier nachhaltige Entwicklungen anzustoßen. Im <strong>Lübeck</strong>er Projektgebiet<br />

wurden das Interkulturelle Netzwerk und das Qualifizierungsbüro<br />

aus E&C-Mitteln gefördert (siehe Pkt. 2.46 <strong>St</strong>adtteileinrichtungen<br />

und Initiativen, Seite 31).<br />

• Lokales Kapital für soziale Zwecke (LOS)<br />

Das Programm Lokales Kapital für soziale Zwecke (LOS) wurde<br />

2003 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und<br />

Jugend (BMFSFJ) aufgelegt. Mit dem Programm können noch bis<br />

<strong>zum</strong> Jahr 2007 soziale und beschäftigungswirksame Kleinmaßnahmen<br />

(bis zu 10.000 Euro) in den Programmgebieten der Sozialen<br />

<strong>St</strong>adt aus ESF-Mitteln gefördert werden. Eine Kofinanzierung<br />

durch die Kommunen ist nicht erforderlich. Im <strong>Lübeck</strong>er Projektge<br />

b i et wurde das LO S - P ro gramm von Oktober 2004 bis<br />

einschließlich Juni 2007 eingesetzt (siehe 4.2.2 LOS – Lokales<br />

Kapital für soziale Zwecke, Seite 62).<br />

81


Grundlagen<br />

82<br />

6.2 Das Projektgebiet: Daten und Fakten<br />

Nachfolgend wird ein Überblick über das Projektgebiet besonders<br />

ke n n z e i chnende Sch we rp u n k te ge geben. Die Au s ga n g s l a ge vo r<br />

Beginn des <strong>St</strong>adtteilentwicklungsprozesses haben wir in Kapitel 3<br />

Zusammenfassung der Bestandsaufnahme dargestellt, so dass an<br />

dieser <strong>St</strong>elle nur kurz auf die inzwischen umgesetzten Maßnahmen<br />

und Projekte <strong>zum</strong> jeweiligen Schwerpunkt unter Berücksichtigung<br />

der Ausgangslage eingegangen werden soll.<br />

6.2.1 Bevölkerungsstruktur und soziale Situation<br />

Der Zuschnitt des Projektgebiets geht quer durch einige statistische<br />

Bezirke. Der leichteren Auswertbarkeit wegen wurden in den im Folgenden<br />

wiederge gebenen sta t i st i s chen Daten zur Bevö l ke ru n g sstruktur<br />

nur vollständige statistische Bezirke ausgewertet.<br />

Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Anzahl der EinwohnerInnen<br />

in der Gesamtstadt seit dem Jahr 2000 leicht zurückgegangen ist<br />

(jeweils unter 1 %). Dabei ist jedoch die Anzahl der unter 18jährigen<br />

in der Gesamtstadt um knapp 4 %, im Projektgebiet dagegen nur um<br />

knapp 1 % zurückgegangen. Während die Anzahl der über 65jährigen<br />

in <strong>Lübeck</strong> insgesamt um 2,7 % gestiegen ist, hat sie im Projektgebiet<br />

leicht abgenommen. Diese Entwicklung macht deutlich, dass<br />

es sich bei dem Projektgebiet um ein junges Quartier handelt. Die<br />

Anzahl der EinwohnerInnen nicht-deutscher <strong>St</strong>aatsangehörigkeit ist<br />

in der Gesamtstadt um 1 Prozent leicht zurückgegangen, im Projektgebiet<br />

dagegen nahezu gleich geblieben bzw. minimal gestiegen.<br />

D e u t l i ch ge st i e gen sind die Arbeitslosenzahlen sowohl in der<br />

Gesamtstadt als auch im Projektgebiet, was jedoch <strong>zum</strong>indest zu<br />

einem Teil auf die geänderte Sozialgesetzgebung (Hartz IV etc.)<br />

zurückzuführen sein dürfte. Allerdings ist im Zeitraum von 2000 bis<br />

2006 die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um<br />

9,5 % (Gesamtstadt) bzw. 9,0 % (Projektgebiet) gesunken, und die<br />

Anzahl der Arbeitslosen (in % der sozialve rs i ch e ru n g s p fl i ch t i g<br />

Beschäftigten und Arbeitslosen) hat sich in der Gesamtstadt um<br />

2,6 %, im Projektgebiet dagegen um 4,1 % erhöht. Auch die Anzahl<br />

der Bedarfsgemeinschaften sowie der in Bedarfsgemeinschaften<br />

lebenden Personen ist im Projektgebiet gegenüber der Gesamtstadt<br />

deutlich erhöht (14,6/23,6 % und 18,8 /31,0 %).<br />

Nun hat ein investives Förderprogramm wie das Programm Soziale<br />

<strong>St</strong>adt kaum Handhabe, die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen oder auf<br />

die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften Einfluss zu nehmen, dennoch<br />

bedeuten diese Zahlen, dass das Projektgebiet Soziale <strong>St</strong>adt in <strong>St</strong>.<br />

<strong>Lorenz</strong> im Fokus von Politik und Verwaltung der Hansestadt bleiben<br />

muss, auch wenn es sich bei der steigenden Anzahl der Menschen,<br />

die in Bedarfsgemeinschaften leben, um einen bundesweiten Trend<br />

handelt.<br />

Soziale <strong>St</strong>adt <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong><br />

(<strong>St</strong>at. Bezirke 3.1, 3.5, 3.6, 3.7 und 4.5 = Projektgebiet/PG, HL-Gesamtstadt)<br />

HL PG HL PG HL PG<br />

2000 2000 2006 2006 2000 bis 2006<br />

EinwohnerInnen <strong>zum</strong> 31.<strong>12</strong>. 215267 10370 213651 10258 -1616 -1<strong>12</strong><br />

EinwohnerInnen unter 18 Jahre 35263 1569 33931 1555 -1332 -14<br />

EinwohnerInnen u. 15 J. in % 16,4 15,1 15,9 15,2 -0,5 0,0⁄<br />

EinwohnerInnen über 65 Jahre 42142 1781 47682 1761 5540 -20<br />

EinwohnerInnen über 65 J. in % 19,6 17,2 22,3 17,2 2,7 0,0<br />

EinwohnerInnen nicht-dt. <strong>St</strong>aatsang. 18897 1375 16578 1378 -2319 3<br />

EinwohnerInnen nicht-dt. 8,8 13,3 7,8 13,4 -1,0 0,2<br />

<strong>St</strong>aatsang. in %<br />

Haushalte 116135 6<strong>12</strong>1 116135 6<strong>12</strong>1<br />

Arbeitslose <strong>zum</strong> 31.<strong>12</strong>. <strong>12</strong>724 962 13834 1096 1110 134<br />

Arbeitslose unter 25 Jahre 278 20 1325 115 1047 95<br />

Langzeitarbeitslose 1353 110 7119 557 5766 447<br />

Arbeitslose nicht-dt. 1951 226 2282 255 331 29<br />

Sozialverspfl. Beschäftigte z. 30.06. 65777 3464 59530 3141 -6247 -323<br />

Sozialverspfl. Beschäftigte 30.6. n-dt. 3726 407 2964 291 -762 -116<br />

Arbeitslose in % (soz. Beschäftigten 16,2 21,7 18,9 25,9 2,6 4,1<br />

+ Arbeitslose)<br />

Bedarfsgemeinschaften 30.09. 16910 1445<br />

Bedarfsgemeinschaften 30.09. 14,6 23,6<br />

in % d. Haushalte<br />

Personen in Bedarfsgemeinschaften 31153 2630<br />

Personen in Bedarfsgem. 18,8 31,0<br />

in % der unter 65jährigen<br />

Sozialhilfe 31.<strong>12</strong> nach SGB II 570<br />

(ab 01.01.2005)<br />

Grundsicherung 31.<strong>12</strong>. 2848<br />

nach SGB II (ab 01.01.2005)<br />

83


Grundlagen Grundlagen<br />

84<br />

6.2.2 Wohnen und Wohnumfeld<br />

Die Bebauung des <strong>zum</strong> Projektgebiet gehörenden Teils von <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong><br />

Süd ist heterogen, wobei die Wohnbebauung aus den 1950er Jahren<br />

klar dominiert. <strong>St</strong>ädtebaulich bemerkenswert ist die von Ernst May<br />

geplante so genannte »Papageien-Siedlung«, die inzwischen in großen<br />

Teilen von der Eigentümerin, der städtischen Grundstücks-<br />

Gesellschaft »Trave« mbH umfassend instandgesetzt und modernisiert<br />

wurde.<br />

Das Quartier um die Bergen- und Ritterstraße in <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Nord<br />

besitzt durch seine bauliche Geschlossenheit und seine kompakte<br />

Form Potenziale, eine eigene Identität zu entwickeln. Hierzu tragen<br />

die umfassenden Sanierungsmaßnahmen der Grundstücks-Gesellschaft<br />

»Trave« mbH, die in diesem Bereich 433 Wohnungen grundlegend<br />

saniert hat, erheblich bei. Die umfangreichen Baumaßnahmen,<br />

sowohl der »Trave« als auch der ehemaligen Heimstätten GmbH, in<br />

beiden Teilen des Projektgebiets haben zu einer grundlegenden<br />

Attraktivitätssteigerung und <strong>St</strong>abilisierung des Projektgebiets und<br />

damit der <strong>St</strong>adtteile <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Süd und Nord geführt.<br />

Die Ausstattung des Projektgebiets mit öffentlichen Grünanlagen<br />

war und ist unzureichend, größere zusammenhängende Grünflächen<br />

sind nur schwer zu erreichen. Die Umgestaltung des Hanseplatzes<br />

und des Spielplatzes am Angelnweg wie auch die Umgestaltung der<br />

Flächen bei den Ladenzeilen am Hansering haben jedoch zu einer<br />

deutlichen Qualitätsverbesserung der vorhandenen Flächen geführt.<br />

Sowohl die Grünflächen auf dem Hanseplatz als auch die Fläche vor<br />

den Geschäften am Hansering werden seit der Umgestaltung von<br />

den <strong>St</strong>adtteilbewohnerInnen intensiv genutzt.<br />

6.2.3 Gewerbe, lokale Ökonomie, Arbeits- und<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

Im Projektgebiet befanden sich im Jahr 2000 knapp 400 Gewerbebetriebe.<br />

Die Größenordnungen reichten vom kleinräumig ausgerichteten<br />

Kiosk bis <strong>zum</strong> überregional/international tätigen Unternehmen<br />

(z.B. Dräger-Werke). Die Größen der Gewerbestandorte variierten<br />

entsprechend, und die Lagen reichten von der vereinzelten <strong>St</strong>reulage<br />

bis hin zu kleinen Gewerbegebieten und Gewerbehöfen sowie Block<br />

dominierenden Großstandorten (z.B. Töpferweg).<br />

Insgesamt ließ sich feststellen, dass das Gewerbe im Projektgebiet<br />

offensichtlich keinen besonderen Erschwernissen (z.B. starker Flächenkonkurrenz)<br />

ausgesetzt war, die seine Entwicklung nachhaltig<br />

gefährden oder zu einer Gewerbeerosion führen könnten.<br />

Aufgrund der zentralen Lage in der Mitte des Projektgebiets konzentrierte<br />

die Arbeit des Quartiersmanagements sich im weiteren<br />

Ve rlauf auf die <strong>St</strong>a b i l i s i e rung und At t ra k t i v i tä t s ste i ge rung der<br />

Ladenzeilen am Hansering. Die ein- bis zweigeschossigen Ladengeschäfte<br />

stammen überwiegend aus den 1950er Jahren und waren<br />

durch teilweise erhebliche Modernisierungs- und Instandhaltungsdefizite<br />

gekennzeichnet. Leerstände und die nicht gefasste räumliche<br />

Situation ließen einen wenig attraktiven Eindruck entstehen. Private<br />

Ansätze zur Belebung des öffentlichen bzw. öffentlich nutzbaren<br />

Raumes wurden nur in geringem Umfang unternommen. Die damaligen<br />

strukturellen Veränderungen des <strong>St</strong>adtteils, z.B. der Zuzug<br />

einkommensschwacher und sozial problematischer Bevölkerungsschichten<br />

oder die damalige Schließung der Postfiliale führten zu<br />

indirekten Auswirkungen wie z.B. schlechtem Image und der Vermüllung<br />

des öffentlichen und halböffentlichen Raumes. Die bauliche<br />

Umgestaltung der Ladenzeilen, die Umgestaltung des öffentlichen<br />

<strong>St</strong>raßenraumes, die Wiederansiedlung einer Postfiliale in der Drogerie<br />

Weinert sowie die Ansiedlung des <strong>St</strong>adtteilhauses am Hansering<br />

haben insgesamt zu einer deutlichen Attraktivitätssteigerung der<br />

Ladenzeilen und damit zu einer vorläufigen Sicherung der wohnungsnahen<br />

Versorgung des <strong>St</strong>adtteils beigetragen.<br />

Auf die Verbesserung der Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

haben kleinräumige Maßnahmen nur wenig Einfluss. Dennoch hat<br />

die Umgestaltung der Ladenzeilen am Hansering <strong>zum</strong> Erhalt von<br />

Arbeitsplätzen beigetragen.<br />

6.2.4 Freizeit- und kulturelle Angebote<br />

Das kulturelle Angebot zu Beginn des Projekts »Soziale <strong>St</strong>adt« war<br />

gering. Die damals noch vier im Bereich des Projektgebiets tätigen<br />

Kirchengemeinden (die Melanchthon-Gemeinde wurde inzwischen<br />

mit der Luther-Kirchengemeinde zusammengelegt) hatten zwar ein<br />

umfassendes Angebot an teils kulturellen, teils sozialen Angeboten,<br />

die aber überwiegend von Gemeindemitgliedern der jeweiligen Kirchen<br />

wahrgenommen wurden. Allerdings waren und sind alle Kirchengemeinden<br />

bereit zu einer weiteren Öffnung und einem Dialog,<br />

sowie zur Verständigung zwischen allen Menschen und insbesondere<br />

den Kulturen. Engagierte Menschen aus den Kirchen haben sich<br />

auch während des Prozesses »Soziale <strong>St</strong>adt« an vielen Aktivitäten<br />

beteiligt, wie <strong>zum</strong> Beispiel der Ausrichtung des jährlichen <strong>St</strong>adtteilfestes<br />

oder dem Runden Tisch <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Süd.<br />

Die Schließung der <strong>St</strong>adtteilbibliothek am Hansering aufgrund von<br />

Sparzwängen des kommunalen Haushalts trug zur weiteren Schmälerung<br />

des kulturellen Angebots bei. Gerade die Möglichkeit zur Teilhabe<br />

am kulturellen Leben ist aber für Bewohnerinnen und Bewohner<br />

von <strong>St</strong>adtteilen mit Entwicklungsbedarf wichtiger Bestandteil<br />

des alltäglichen Lebens.<br />

Insgesamt wurde zu Beginn des Projektes von Seiten der BewohnerInnen<br />

ein großes Interesse an einer Ausweitung kultureller Aktivitäten<br />

im <strong>St</strong>adtteil geäußert. Die <strong>Lübeck</strong>er Volkshochschule führte<br />

daher verschiedene Kurse im <strong>St</strong>adtteilraum in der Dornestraße<br />

durch, die allerdings dann nur gering frequentiert wurden. Dieses<br />

mag daran liegen, dass die <strong>Lübeck</strong>er Innenstadt mit ihrem vielfältigen<br />

Freizeit- und Kulturangebot fußläufig vom Projektgebiet aus<br />

erreichbar ist und insofern für innerhalb des <strong>St</strong>adtteils angebotene<br />

Veranstaltungen doch nicht genügend Potenzial vorhanden war.<br />

Dass das ehemalige Gebäude der <strong>St</strong>adtteilbibliothek inzwischen zu<br />

einem <strong>St</strong>adtteilhaus umgebaut wurde, in dem neben sozialen Angeboten<br />

z.B. Malkurse für Kinder und Erwachsene angeboten – und in<br />

Anspruch genommen – werden, führt dennoch zu einer Verbesse-<br />

85


Grundlagen<br />

86<br />

rung solcher Angebote im Projektgebiet.<br />

Darüber hinaus wurden mit der Um ge staltung der Spielplätze<br />

Angelnweg und Hanseplatz, mit dem Umbau bzw. Neubau der Kinder-<br />

und Jugendeinrichtungen Dornestraße und »Der Laden« das<br />

Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche sowie mit dem Seniorenclub<br />

ein regelmäßiges Freizeitangebot für die Zielgruppe der Älteren<br />

etabliert. Kulturelle Angebote sowie solche für die Freizeit sind<br />

daher inzwischen bedarfsgerecht im Projektgebiet vorhanden.<br />

6.3 Eingesetzte Fördermittel<br />

Die Verteilung der Fördermittel über die einzelnen Haushaltsjahre<br />

für das Projektgebiet stellt sich während der Projektlaufzeit von 1999<br />

bis 2007 wie folgt dar:<br />

Fördermittel Soziale <strong>St</strong>adt<br />

Haushaltsjahr 1999/2000 315.569,34 Euro<br />

Haushaltsjahr 2001 377.018,41 Euro<br />

Haushaltsjahr 2002 559.998,07 Euro<br />

Haushaltsjahr 2003 780.998,71 Euro<br />

Haushaltsjahr 2004 493.498,88 Euro<br />

Haushaltsjahr 2005 493.491,78 Euro<br />

Haushaltsjahr 2006 322.211,00 Euro<br />

Haushaltsjahr 2007 145.601,00 Euro<br />

insgesamt 3.488.387,19 Euro<br />

Aus Pa rt n e rp ro grammen des Bundesministe riums für Fa m i l i e ,<br />

Senioren, Frauen und Jugend wurden während der Projektlaufzeit<br />

insgesamt rund 2,5 Mio Euro für Projekte wie das Freiwillige Soziale<br />

Trainingsjahr, das Interkulturelle Netzwerk, LOS – Lokales Kapital<br />

für soziale Zwecke etc. eingesetzt.<br />

Über die Fördermittel hinaus wurden in erheblichem Umfang private<br />

Investitionen an verschiedenen <strong>St</strong>ellen des Projektgebiets vorgenommen.<br />

Der Anhang<br />

87


Anhang Anhang<br />

<strong>St</strong>adtteilzeitung L O R E N Z<br />

88<br />

Eine <strong>St</strong>adtteilzeitung soll die Bewohnerinnen und Bewohner informieren<br />

und sie animieren, sich am Entwicklungsprozess zu beteiligen.<br />

Nebenbei dokumentiert sie einen Teil der Entwicklungsgeschichte.<br />

Während der Projektlaufzeit sind 21 Ausgaben der <strong>St</strong>adtteilzeitung<br />

LORENZ erschienen und stadtteilweit verteilt worden. Die<br />

folgenden auszugsweisen Inhaltsangaben sollen Lust machen, sich<br />

die eine oder andere Ausgabe noch einmal anzuschauen. Sie finden<br />

die Ausgaben als <strong>PDF</strong>-Dokumente auf der Internetseite der Hansestadt<br />

Lü b e ck unter http://sta d te n t w i ck l u n g . l u e b e ck. d e / sta d t p l anung/soziale_stadt/stadtteilzeitung.html<br />

L O R E N Z 1<br />

Der Hanseplatz wird<br />

umgestaltet!<br />

Soziale <strong>St</strong>adt: Was ist das<br />

eigentlich?<br />

Wo drückt der Schuh in<br />

der <strong>St</strong>argardstraße?<br />

L O R E N Z 2<br />

Ein Logo für die Soziale<br />

<strong>St</strong>adt <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong><br />

Kinder planen ihren<br />

Spielplatz<br />

Muttertagsmarkt am<br />

Hansering<br />

L O R E N Z 3<br />

Umgestaltung des<br />

Hanseplatzes –<br />

Sponsoren oder Paten gesucht<br />

Der neue Hanseplatz<br />

Es war ein Glück, diese<br />

Wohnung zu bekommen<br />

L O R E N Z 4<br />

Gemeinsam für mehr<br />

Sicherheit in <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong>!<br />

Seniorentreff im<br />

<strong>St</strong>adtteilraum<br />

in der Dornestraße<br />

Traumberuf bei Wind<br />

und Wetter<br />

L O R E N Z 5<br />

Soziale <strong>St</strong>adt für<br />

Kinder und Jugendliche<br />

Meine Heimat –<br />

deine Heimat<br />

(Ausgabe von Schülerinnen<br />

und Schülern der<br />

Klasse 9a der Lutherschule)<br />

89


Anhang Anhang<br />

L O R E N Z 6<br />

Ein Mond für den Lunapark<br />

90<br />

Ohne Geld, aber nicht für<br />

umsonst! (Freiwilligenbörse)<br />

<strong>St</strong>adtteilraum Dornestraße:<br />

Seniorenclub eingeweiht!<br />

L O R E N Z 7<br />

Tatort Lunapark:<br />

Müll auf dem Hanseplatz<br />

Wer war eigentlich<br />

Ernst May?<br />

Apfelbaumfest in der<br />

Papageiensiedlung<br />

L OR E N Z 8<br />

Jugendeinrichtung<br />

»Der Laden« geht<br />

in die Schule<br />

Im Kopf ein bisschen<br />

mehr deutsch, im<br />

Herzen ein bisschen<br />

mehr türkisch<br />

Glücklich in <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong><br />

L O R E N Z 9<br />

Großes Geschäft?<br />

Tauschgeschäft!!!<br />

Historische Schätze auf<br />

dem Güterbahnhof<br />

Ein tolles Gefühl<br />

L O R E N Z 10<br />

Löwen, Schlangen und<br />

Giraffen<br />

Kino, Körperpflege,<br />

Kurzwaren<br />

Palmen am Hansering?<br />

L O R E N Z 11<br />

Aufgefrischt: Neue Ideen<br />

für den Hansering<br />

Ich erzähle Ihnen mal eine<br />

Geschichte …<br />

Car-Sharing in <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong><br />

Nord: Ein Beitrag zur<br />

lebenswerten <strong>St</strong>adt!<br />

91


Anhang Anhang<br />

L O R E N Z <strong>12</strong><br />

Für Kleine und Große,<br />

für Mädels und Jungs!<br />

92<br />

Maulwurfskuchen <strong>zum</strong><br />

Frühstück<br />

Früher war <strong>Lübeck</strong><br />

hier zu Ende<br />

L O R E N Z 13<br />

Der Hanseplatz wird<br />

eingeweiht!<br />

Ein <strong>St</strong>adtteilhaus für<br />

<strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Süd!<br />

Die Schlaumäuse und<br />

ihre Freunde<br />

L O R E N Z 14<br />

Der Kinderund<br />

Jugendtreff<br />

Dornestraße wird saniert!<br />

<strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Süd feiert!!!<br />

50 Jahre Holstentor-Realschule:<br />

gestern, heute,<br />

morgen<br />

L O R E N Z 15<br />

Hier wird man persönlicher<br />

bedient als anderswo!<br />

Geschichten erzählen für<br />

mehrsprachige Kinder<br />

Schönes Sommerfest in<br />

<strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Nord<br />

L O R E N Z 16<br />

Die Renovierung des<br />

Jugendtreffs ist voll<br />

gelungen!<br />

Neue Perspektiven für den<br />

Schlauchturm der Alten<br />

Feuerwache<br />

Die Sorge nehmen, die<br />

F ü rs o r ge erh a l te n<br />

L O R E N Z 17<br />

(Sonderausgabe zu den<br />

LOS-Projekten)<br />

Jetzt geht's los!<br />

Vorstellung aller<br />

LOS-Projekte<br />

93


Anhang Anhang<br />

L O R E N Z 18<br />

Zusammen sind wir das<br />

<strong>St</strong>adtteilhaus<br />

94<br />

Ein künstlerischer Aspekt<br />

ist immer dabei<br />

S p u re n s u che – Lernen aus der<br />

G e s ch i ch te<br />

L O R E N Z 19<br />

Kein schöner Land<br />

Kleine Hilfen mit großer<br />

Wirkung<br />

<strong>St</strong>rakerjahn-Schüler bauen<br />

ein Spielgerät<br />

L OR E N Z 2 0<br />

<strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> hat gefeiert:<br />

<strong>St</strong>adtteilfest, Open Air<br />

Kino, Kunst- und Kulturmarkt<br />

Unsere Arbeit lohnt sich!<br />

Professioneller Musikunterricht<br />

für Kinder<br />

aus <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Süd<br />

L O R E N Z 21<br />

175.000 gelbe Pflastersteine<br />

für den Hansering<br />

Angebote im <strong>St</strong>adtteilhaus<br />

am Hansering<br />

LOS – Lokales Kapital für<br />

soziale Zwecke geht in die<br />

dritte Runde<br />

95


Anhang Anhang<br />

Mitglieder der Lenkungsgruppe<br />

Soziale <strong>St</strong>adt <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> von 1999 – 2007<br />

96<br />

Katharina Belchhaus, Hansestadt <strong>Lübeck</strong> FB 5<br />

Irene Böhme, Hansestadt <strong>Lübeck</strong> FB 4<br />

Gorch Bruns, Hansestadt <strong>Lübeck</strong>, FB 4<br />

Axel Cantstetter, Hansestadt <strong>Lübeck</strong> FB 5<br />

Gudrun Habeck, Hansestadt <strong>Lübeck</strong> FB 2<br />

Wolf-Dietrich Hertel v. Kamptz, Hansestadt <strong>Lübeck</strong> FB 2<br />

Günter Kämer, Hansestadt <strong>Lübeck</strong> FB 2<br />

Angelika Kramm, Hansestadt <strong>Lübeck</strong> FB 4<br />

Ursula Redecker, Hansestadt <strong>Lübeck</strong> FB 4<br />

Christiane Schlonski, Hansestadt <strong>Lübeck</strong> FB 5<br />

Anke Seeberger, Hansestadt <strong>Lübeck</strong> FB 2<br />

Wolfgang Weber, Hansestadt <strong>Lübeck</strong> FB 5<br />

Matthias Rasch, Grundstücks-Gesellschaft<br />

»Trave« mbH, Sanierungsträger<br />

Matthias Eichler, steg Hamburg mbH<br />

Karen Hartmann, steg Hamburg mbH<br />

Sandra Klenge, steg Hamburg mbH<br />

Dagna Severin, steg Hamburg mbH<br />

Weitere Informationen erhalten Sie:<br />

Hansestadt <strong>Lübeck</strong><br />

Fachbereich 5, Planen und Bauen<br />

Bereich <strong>St</strong>adtplanung<br />

Christiane Schlonski<br />

Mühlendamm <strong>12</strong><br />

23539 <strong>Lübeck</strong><br />

Telefon 04 51 <strong>12</strong>2 6<strong>12</strong>3<br />

E-Mail christiane.schlonski@luebeck.de<br />

Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein<br />

Abt. IV 695 Ausländer und Migrationsangelegenheiten,<br />

<strong>St</strong>ädtebau, Bau- und Wohnungswesen<br />

Sabine Kling<br />

Postfach 7<strong>12</strong>5<br />

24171 Kiel<br />

Telefon 0431 988 3231<br />

E-Mail sabine.kling@im.landsh.de<br />

<strong>St</strong>adterneuerungs- und<br />

<strong>St</strong>adtentwicklungsgesellschaft Hamburg mbH (steg Hamburg)<br />

Karen Hartmann<br />

Schulterblatt 26–36<br />

20357 Hamburg<br />

Telefon 040 4313 93 63<br />

E-Mail karen.hartmann@steg-hh.de<br />

97


<strong>St</strong>and: 19.06.2007<br />

<strong>Lübeck</strong> plant und baut<br />

98<br />

Heft 1 August 1986 Hotelstandortanalyse <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

Heft 2 Oktober 1986 Die Breite <strong>St</strong>raße Tiefbauamt<br />

Heft 3 Mai 1987 vergriffen Fahrradverkehr Amt für Verkehrsanlagen<br />

Heft 4 April 1987 vergriffen Lastadie <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

<strong>St</strong>ädtebaulicher<br />

Ideenwettbewerb –<br />

Ausschreibung<br />

Heft 5 Juni 1987 vergriffen Skandinavienkai 2000 Amt für <strong>St</strong>adtentwässerung<br />

und Hafenbau<br />

Heft 6 Oktober 1987 Brunnen Breite <strong>St</strong>raße Hochbauamt<br />

Heft 7 Oktober 1987 vergriffen Skandinavienkai – Amt für <strong>St</strong>adtentwässerung<br />

Hafenerweiterung und Hafenbau<br />

Heft 8 März 1988 vergriffen Hafen <strong>Lübeck</strong>-Schlutup Amt für <strong>St</strong>adtentwässerung<br />

und Hafenbau<br />

Heft 9 April 1988 Musik- und Hochbauamt<br />

Kongreßhalle<br />

Rahmenkonzept<br />

Heft 10 September 1988 vergriffen Musik- und Kongreßhalle Hochbauamt<br />

Raum- und Funktions- <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

programm<br />

<strong>St</strong>andort<br />

Heft 11 Februar 1989 Ehemaliges Werftgelände <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

auf dem Priwall<br />

<strong>St</strong>ädtebaulicher Ideenwettbewerb<br />

– Ausschreibung<br />

Heft <strong>12</strong> Februar 1989 Bahnhofsbereich – <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

<strong>St</strong>ädtebaulicher Ideen- und<br />

Realisierungswettbewerb –<br />

Ausschreibung<br />

Heft 13 März 1989 Rahmenplan Innenstadt <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

Fortschreibung 1988<br />

Heft 14 März 1989 Gestaltung Schrangen/ <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

Warenhaus Karstadt<br />

Gutachterverfahren –<br />

Ergebnisse<br />

<strong>Lübeck</strong> plant und baut<br />

Heft 15 Januar 1999 Kronsforde Bereich<br />

Ortsbegehungsprotokoll <strong>St</strong>adtentwicklung<br />

Heft 16 August 1989 vergriffen Hafenentwicklungs- Amt für <strong>St</strong>adtentplanung<br />

wässerung und<br />

Hafenbau<br />

Heft 17 September 1989 vergriffen Musik- und Kongreßhalle Hochbauamt<br />

Wettbewerbsprogramm<br />

Heft 18 August 1989 „Roßmühle“ – <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

Sanierungskonzept<br />

Heft 19 Februar 1990 vergriffen Baulückenbericht Teil I <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

Heft 20 März 1990 Baulückenbericht Teil II <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

Heft 21 Juli 1990 vergriffen Musik- und Kongreßhalle Hochbauamt<br />

Wettbewerbsergebnisse<br />

Heft 22 August 1990 Koberg – Realisierung <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

Wettbewerb<br />

Heft 23 Juli 1990 Autofreie Innenstadt Amt für Verkehrsanlagen<br />

Heft 24 Februar 1991 Baulücken in <strong>Lübeck</strong> – <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

<strong>Dokumentation</strong><br />

Heft 25 September 1990 Verkehrliche Auswirk- Amt für<br />

ungen der Grenzöffnung Verkehrsanlagen<br />

Heft 26 Februar 1991 vergriffen Gr. Burgstraße – <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

Sanierungskonzept<br />

Heft 27 Januar 1992 Krähenstraße – <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

Sanierungskonzept<br />

Heft 28 Oktober 1992 Dankwartsgrube/ <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

Hartengrube –<br />

Sanierungskonzept<br />

Heft 29 April 1992 Koberg – Wettbewerbs- <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

ergebnisse<br />

Heft 30 Januar 1999 Oberbüssau Bereich <strong>St</strong>adtentwicklung<br />

Ortsbegehungsprotokoll <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

Heft 31 September 1992 Brodten – Dorfbegehungsprotokoll<br />

99


<strong>Lübeck</strong> plant und baut <strong>Lübeck</strong> plant und baut<br />

100<br />

Heft 32 April 1991 Skandinavienkai 2000 Amt für <strong>St</strong>adtentwässerung<br />

und Hafenbau<br />

Heft 33 Januar 1999 Beidendorf Bereich <strong>St</strong>adtentwicklung<br />

Ortsbegehungsprotokoll<br />

Heft 34 August 1991 Ostseeautobahn A 20 Amt für Verkehrsanlagen<br />

Heft 35 Dezember 1995 Gestaltung von <strong>St</strong>raßen <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

und Plätzen, Gängen und<br />

Höfen<br />

Heft 36 November 1991 vergriffen Hochschulstadtteil <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

<strong>St</strong>ädtebaulicher Ideenwettbewerb<br />

– Ausschreibung<br />

Heft 37 Juni 1992 Soziale und wirtschaft- <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

liche Auswirkungen<br />

städtebaulicher Sanierung<br />

Heft 38 August 1993 Autofreie Altstadt Band II Amt für Verkehrsanlagen<br />

Heft 39 Juni 1992 Flächennutzungs- <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

plan 1990<br />

Heft 40 September 1992 100 Jahre Drehbrücke Amt für Verkehrsanlagen<br />

Heft 41 März 1993 Fischergrube 54-70 <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

Wettbewerbsergebnisse<br />

Heft 42 Oktober 1993 <strong>St</strong>einrader Weg/ <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

Ziegelstraße<br />

Wettbewerbsergebnisse<br />

Heft 43 Februar 1993 Ehemalige Metallhütte <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

<strong>St</strong>ädtebauliches Leitbild<br />

Heft 44 Oktober 1993 Hochschulstadtteil <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

Wettbewerbsergebnisse<br />

Heft 45 März 1993 Altstadtrand Travemünde <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

<strong>St</strong>ädtebaulicher Ideenwettbewerb<br />

– Ausschreibung<br />

Heft 46 März 1993 Nutzungsperspektiven <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

Altstadt-Randbereich<br />

<strong>St</strong>andortbestimmung und<br />

Marktanalyse<br />

Heft 47 April 1993 vergriffen Park- und Ride-Konzept Amt für Verkehrsanlagen<br />

Heft 48 September 1993 Walderseekaserne <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

<strong>St</strong>ädtebaulicher Ideenwettbewerb<br />

–<br />

Ausschreibung<br />

Heft 49 Juni 1994 Nordtangente Amt für Verkehrsanlagen<br />

100 Jahre Planungsgeschichte<br />

Heft 50 Juni 1994 Nordtangente Amt für Verkehrsanlagen<br />

Projektbeschreibung und<br />

Planungsstand<br />

Heft 51 Januar 1994 Nördliche Wallhalbinsel <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

<strong>St</strong>ädtebaulicher Ideenwettbewerb<br />

–<br />

Ausschreibung<br />

Heft 52 Juli 1994 Wohnungsmarktprognose <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

und Baulandbedarf 2000/<br />

Wohnbaulandkonzept 2010<br />

Heft 53 Oktober 1994 Altstadtrand Travemünde <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

Wettbewerbsergebnisse<br />

Heft 54 Mai 1994 Wohnungsmarktprognose <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

Heft 55 Oktober 1994 Ehemaliger Nutz- und <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

Zuchtviehmarkt<br />

<strong>St</strong>ädtebaulicher Ideenwettbewerb<br />

– Ausschreibung<br />

Heft 56 Januar 1999 Blankensee Bereich<br />

Ortsbegehungsprotokoll <strong>St</strong>adtentwicklung<br />

Heft 57 Juni 1995 Sporthallenbau <strong>Lübeck</strong> Hochbauamt<br />

Heft 58 August 1995 850 Jahre Geschichte Wasser- und<br />

<strong>Lübeck</strong>s – 850 Jahre Hafenbauamt<br />

Geschichte einer<br />

Hafenstadt<br />

Heft 59 August 1995 Bestandsaufnahme der Wasser- und<br />

<strong>Lübeck</strong>er Hafenanlagen Hafenbauamt<br />

und Flächen entlang der<br />

unteren Trave<br />

101


<strong>Lübeck</strong> plant und baut <strong>Lübeck</strong> plant und baut<br />

102<br />

Heft 60 August 1995 Walderseekaserne <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

Wettbewerbsergebnisse<br />

Heft 61 Oktober 1995 <strong>Lübeck</strong>er Markt <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

<strong>St</strong>ädtebaulicher Ideenwettbewerb<br />

– Ausschreibung<br />

Heft 62 Mai 1996 <strong>Lübeck</strong>er Markt <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

Wettbewerbsergebnisse<br />

Heft 63 Januar 1997 Travemünde – Zentrales <strong>St</strong>adtplanungsamt<br />

Kurgebiet und Vorderreihe<br />

<strong>St</strong>ädtebaulicher Ideenwettbewerb<br />

– Ausschreibung<br />

Heft 64 August 1997 vergriffen RNVP 1997 Amt für Verkehrsanlagen<br />

Regionaler<br />

Nahverkehrsplan<br />

Heft 65 Mai 1998 Hafenentwicklungsplan Bereich Wasser<br />

der Hansestadt <strong>Lübeck</strong> und Hafen<br />

Heft 66 Mai 1998 <strong>St</strong>. Annen-Museum Bereich Hochbau<br />

Realisierungswettbewerb –<br />

Ausschreibung<br />

Heft 67 Januar 1999 Vorrade Bereich <strong>St</strong>adtentwicklung<br />

Ortsbegehungsprotokoll<br />

Heft 68 Januar 1999 Wulfsdorf Bereich <strong>St</strong>adtentwicklung<br />

Ortsbegehungsprotokoll<br />

Heft 69 März 1999 Leitfaden für Bau- Fachbereichs-Controlling<br />

interessierte in <strong>Lübeck</strong><br />

Heft 70 Juni 1999 Travemünde 2010 Bereich <strong>St</strong>adtentwicklung<br />

Werkstattbericht zur<br />

Bürgerversammlung<br />

Heft 71 September 1999 Seelandkai Bereich Wasser<br />

Erläuterungsbericht und Hafen<br />

<strong>zum</strong> Planfeststellungsverfahren<br />

Heft 72 Dezember 1999 Hochschulstadtteil Bereich <strong>St</strong>adtentwicklung<br />

Ergebnisse des<br />

Grün-Workshops<br />

Heft 73 Dezember 1999 Genin Bereich <strong>St</strong>adtentwicklung<br />

Ortsbegehungsprotokoll<br />

Heft 74 Dezember 1999 Schleusenstraße Bereich <strong>St</strong>adtentwicklung<br />

Ortsbegehungsprotokoll<br />

Heft 75 Dezember 1999 Niederbüssau Bereich <strong>St</strong>adtentwicklung<br />

Ortsbegehungsprotokoll<br />

Heft 76 Dezember 1999 Westlicher Altstadtrand Bereich <strong>St</strong>adtentwicklung<br />

Umgestaltung Obertrave<br />

und Untertrave<br />

Heft 77 Dezember 1999 Pöppendorf Bereich <strong>St</strong>adtentwicklung<br />

Ortsbegehungsprotokoll<br />

Heft 78 Dezember 1999 Ivendorf Bereich <strong>St</strong>adtentwicklung<br />

Ortsbegehungsprotokoll<br />

Heft 79 Dezember 1999 Teutendorf Bereich <strong>St</strong>adtentwicklung<br />

Ortsbegehungsprotokoll<br />

Heft 80 Februar 2000 Verkehrsentwicklungs- Bereich Verkehr<br />

plan der Hansestadt<br />

<strong>Lübeck</strong>, Kurzfassung<br />

Heft 81 nicht erschienen Verkehrsentwicklungs- Bereich Verkehr<br />

plan der Hansestadt<br />

<strong>Lübeck</strong>, Langfassung<br />

Heft 82 September 2000 Skandinavienkai Bereich Wasser<br />

Oktober 2000 - Umbau Anleger 6 A und Hafen<br />

- Erläuterungsbericht <strong>zum</strong><br />

Planfeststellungsverfahren<br />

Hafenflächenerweiterung<br />

Heft 83 November 2000 Groß-<strong>St</strong>einrade Bereich <strong>St</strong>adtentwicklung<br />

Ortsbegehungsprotokoll<br />

Heft 84 November 2000 Reecke Bereich <strong>St</strong>adtentwicklung<br />

Ortsbegehungsprotokoll<br />

Heft 85 Dezember 2000 Seelandkai Bereich Wasser<br />

Erläuterungsbericht <strong>zum</strong> und Hafen<br />

Planfeststellungsverfahren<br />

Heft 86 Februar 2001 vergriffen Radverkehr Bereich Verkehr<br />

Jahresbericht 1999/2000<br />

Heft 87 September 2001 Westliche Randbebauung Bereich <strong>St</strong>adtsanierung<br />

für den <strong>Lübeck</strong>er Markt Bereich für Denkmalpflege<br />

Bericht der Hansestadt<br />

<strong>Lübeck</strong> für die UNESCO<br />

103


<strong>Lübeck</strong> plant und baut<br />

104<br />

Heft 88 April 2002 Dorothea-Schlözer-Schule Bereich Hochbau<br />

Umbau und Erweiterung<br />

Realisierungswettbewerb –<br />

Auslobung<br />

Heft 89 Mai 2002 Travemünde Bereich <strong>St</strong>adtentwicklung<br />

<strong>St</strong>adtbaugeschichte und<br />

<strong>St</strong>adterneuerung<br />

Heft 90 Juni 2002 Schlutupkai II – Terminal- Bereich Wasser<br />

erweiterung West und Hafen<br />

Erläuterungsbericht <strong>zum</strong><br />

Planfeststellungsverfahren<br />

Heft 91 Oktober 2002 Hudekamp Fachbereich Kultur<br />

<strong>St</strong>adtteilerneuerungs- Fachbereich <strong>St</strong>adtplanung<br />

projekt<br />

Heft 92 März 2003 Westlicher Altstadtrand Bereich <strong>St</strong>adtsanierung<br />

Umgestaltung Obertrave<br />

und Untertrave<br />

<strong>St</strong>ädtebaulicher Ideenwettbewerb<br />

– Ausschreibung<br />

Heft 93 Januar 2004 Priwall Bereich <strong>St</strong>adtentwicklung<br />

Ferienhausanlage mit<br />

Marina und<br />

Freizeitinfrastruktur<br />

Gutachterverfahren<br />

Heft 94 Januar 2005 2. Regionaler Nah- Bereich <strong>St</strong>adtplanung<br />

verkehrsplan der<br />

Hansestadt <strong>Lübeck</strong><br />

Heft 95 November 2006 <strong>Lübeck</strong>er Friedhöfe Bereich <strong>St</strong>adtgrün<br />

Vorwerker Friedhof und Friedhöfe<br />

100 Jahre 1907 – 2007<br />

Heft 96 Mai 2007 Mitten in <strong>Lübeck</strong> Bereich <strong>St</strong>adtplanung<br />

Ergebnisse der Perspektivenwerkstatt<br />

2007<br />

Heft 97 Mai 2007 „An der Obertrave“ Bereich <strong>St</strong>adtplanung<br />

Umgestaltung<br />

2003 – 2007<br />

Heft 98 Juli 2007 <strong>Lübeck</strong> <strong>St</strong>. <strong>Lorenz</strong> Bereich <strong>St</strong>adtplanung<br />

<strong>St</strong>adtteile mit besonderem<br />

Entwicklungsbedarf<br />

- die soziale <strong>St</strong>adt

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