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Dokumentation Lübeck St. Lorenz zum Herunterladen. PDF 12

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Ausgangslage, Entwicklungsziele, Handlungsstrategien<br />

38<br />

2.4.7 Gewerbetreibende<br />

In den Ladenzeilen am Hansering bestand zu Beginn des <strong>St</strong>adtteile<br />

n t w i ck l u n g s p rozesses die Chance, durch den rä u m l i ch e n<br />

Zusammenhang und eine im Jahr 2000 laufende Verkehrsplanung<br />

konkrete Anknüpfungspunkte zu den Gewerbetreibenden zu finden.<br />

Das Quartiersmanagement initiierte daher die Gründung einer Interessengemeinschaft<br />

der Gewerbetreibenden am Hansering, die sich<br />

im weiteren Verlauf des <strong>St</strong>adtteilentwicklungsprozesses als Grundstein<br />

für deren Mitwirkungsbereitschaft und zu einer tragfähigen<br />

Basis für die weitere Zusammenarbeit und Kooperation entwickelte.<br />

Zunächst wurden verschiedene Märkte am Hansering durchgeführt,<br />

wie <strong>zum</strong> Beispiel ein Weihnachts- und ein Muttertagsmarkt. In den<br />

Folgejahren beteiligten die Gewerbetreibenden sich an der Vorbereitung<br />

des <strong>St</strong>adtteilfestes auf dem Hanseplatz, bis dieses im Jahr 2003<br />

um einen Flohmarkt am Hansering erweitert wurde, der ausschließlich<br />

von den Gewerbetreibenden organisiert wurde und wird.<br />

Die Zusammenarbeit mit den Gewerbetreibenden führte weiterhin<br />

dazu, dass sich hier eine gute Voraussetzung für den Planungsprozess<br />

zur Umgestaltung des Hanserings entwickelte, die die Umsetzung<br />

dieses Projektes erst ermöglichte.<br />

Im fo l genden Inte rv i ew besch reibt Sigrid We i n e rt die Sicht der Gewe rb<br />

et reibenden auf den <strong>St</strong>a d te n t w i ck l u n g s p rozess. Frau We i n e rt arbeitet<br />

seit über dreißig Jahren in der Dro ge rie We i n e rt am Hansering. Seit<br />

fünf Jahren ist sie Spre ch e rin der Inte re s s e n ge m e i n s ch a ft der Gewe rb<br />

et reibenden und setzt sich mit viel Enga gement und Beharrl i ch ke i t<br />

für den <strong>St</strong>a d t teil und besonders für den lokalen Einzelhandel ein.<br />

Wir können uns auf dem<br />

Erreichten nicht ausruhen<br />

Frau Weinert, wenn Sie auf das Projektgebiet<br />

im Jahr 2000 zurückblicken, was hat sich<br />

hier bis heute, sieben Jahre später, Ihrer Meinung<br />

nach verändert?<br />

Sehr greifbar sind die baulichen Veränderungen,<br />

der Luna-Park, der neue Jugendtreff,<br />

der Hansering. Ich glaube aber, dass<br />

auch das Menschliche, Zwischenmenschliche,<br />

Mitmenschliche ein bisschen intensiver<br />

geworden ist. Das kann ich jedenfalls<br />

von der Interessengemeinschaft sagen, da<br />

findet mehr Kooperation statt, auch mehr Sigrid Weinert<br />

Gespräche. Mein Eindruck ist, dass die<br />

Anwohner und die Menschen, die hier in der Umgebung wohnen,<br />

alle sehr darauf achten, was hier in der Ladenzeile passiert. Die<br />

sehen das als Allgemeingut, als allgemeine Verbesserung an, und<br />

das finde ich sehr gut. Die Aufmerksamkeit ist größer geworden,<br />

die Leute gucken, was natürlich auch heißt, dass ich sechs bis sieben<br />

Beschwerden wöchentlich habe über irgendetwas. Aber ich<br />

finde das in Ordnung, wenn die Leute sagen, da fährt <strong>zum</strong> zehnten<br />

Mal irgendein LKW auf das neue Pflaster.<br />

Ich glaube, insgesamt hat sich das Wir-Gefühl<br />

verstärkt.<br />

Welche der Projekte, die im Rahmen des<br />

<strong>St</strong>a d t te i l e n t w i ck l u n g s p rozesses Soziale<br />

<strong>St</strong>adt umgesetzt wurden, sind Ihrer Meinung<br />

nach die entscheidenden für die Zukunftsorientierung<br />

des Projektgebiets?<br />

Z u n ä ch st der Umbau der Ladenzeile, das<br />

halte ich schon für einen sehr wichtigen<br />

Ladenzeile am Hansering<br />

Schritt. Außerdem denke ich, dass der Umbau<br />

des Kinder- und Jugendtreffs wichtig ist, weil<br />

die Jugend hier unsere Zukunft ist, und es ist wichtig, die Jugendlichen<br />

einzufangen und ihnen Wege zu zeigen, sie in schwierigen<br />

Situationen zu unterstützen. Und dann natürlich die Modernisierung<br />

der vielen hundert Wohnungen hier im <strong>St</strong>adtteil; ich glaube<br />

schon, dass sich dadurch einiges geändert hat. Man spürt deutlich,<br />

dass auch wieder andere Leute hierher gezogen sind und<br />

hierher ziehen, und das wird viel ausmachen.<br />

Neues Pflaster<br />

Welches der durchgeführten Projekte hat Ihrer Meinung nach am<br />

meisten zur Verbesserung des sozialen Klimas/der Lebensqualität<br />

im Projektgebiet beigetragen?<br />

Dafür gibt es ja eigentlich das <strong>St</strong>adtteilhaus, aber ich finde, es ist<br />

dort zu ruhig, zu wenig Betrieb. Viele Menschen hier wissen gar<br />

nicht richtig, was das <strong>St</strong>adtteilhaus ist. Im<br />

Grunde müsste da viel mehr Aktion sein,<br />

mehr Angebote für die Bevölkerung allgemein<br />

und nicht nur so Grüppchen, die da vor<br />

sich hin werkeln. Ich finde es ein bisschen<br />

schade, aber vielleicht kommt das noch, muss<br />

sich erst noch entwickeln, einspielen. Das<br />

Nachbarschaftsbüro im <strong>St</strong>adtteilhaus macht<br />

ja auch schon eine Menge. Ich glaube aber,<br />

dass auch die Ladenzeile ein wichtiger Faktor<br />

für die Lebensqualität ist, dass es hier eine<br />

Infrastruktur gibt, dass es weiter geht, dass<br />

hier ja auch eine Menge angeboten wird.<br />

Irgendwie hat sich seit der Umgestaltung das Klima geändert, die<br />

Menschen sind sehr freundlich geworden, sehr zugetan, fühlen<br />

sich verantwortlicher, und ich finde das gut.<br />

Zum Thema Nachhaltigkeit: Glauben Sie, dass das Projektgebiet<br />

sich zukünftig stabilisiert und positiv weiter entwickelt?<br />

Ich denke das schon, und ich werde dazu beitragen, was ich dazu<br />

beitragen kann. Ich habe in den letzten sieben Jahren während<br />

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