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Handlungsfeld 6: Wohnumfeld und Ökologie Vorbereitende Untersuchung Güterbahnhofsgelände 74 Die Flächen erstrecken sich südwestlich des Lübecker Hauptbahnhofs und gehören zum Stadtteil St. Lorenz Süd. Es sind die Flächen • zwischen Hauptbahnhof und St. Lorenz-Brücke sowie • des ehemaligen Güterbahnhofs und des Rangierbahnhofs. Nach erfolgter bzw. langfristig erfolgender Aufgabe der Flächen durch die DB AG sollen diese einer städtebaulichen Entwicklung zugeführt werden. Auf den insgesamt etwa 20 ha großen Flächen sollen Wohn- und Gewerbeflächen entstehen. Außerdem sind Grünflächen geplant, da der Stadtteil St. Lorenz ein gravierendes Defizit an wohnungsnahen öffentlichen Erholungsflächen aufweist. Deshalb wird für den gesamten Bereich eine vorbereitende Untersuchung erarbeitet. Zielgruppe Stadtteilbewohnerinnen und -bewohner Projektziel Erschließung neuer Entwicklungspotenziale für eine Weiterentwicklung gemäß den Bedürfnissen der in St. Lorenz lebenden Menschen auch nach Beendigung des Projekts »Soziale Stadt« Vorbereitung Hansestadt Lübeck, Fachbereich Planen und Bauen, Bereich Stadtplanung Kosten 40.000 Euro (Anteil aus Mitteln der »Sozialen Stadt« Trägerschaft Hansestadt Lübeck, Fachbereich Planen und Bauen, Bereich Stadtplanung Güterbahnhofgelände Der Ausblick 75
Verstetigung und Ausblick 5 Verstetigung des begonnenen Prozesses und Ausblick 76 Wie schon aus dem zuletzt beschriebenen Projekt – der Planung einer vorbereitenden Untersuchung des Bahngeländes – ersichtlich, i st die Sta d t te i l e n t w i cklung in Lü b e ck St . Lorenz mit dem Abschluss des Projekts Soziale Stadt n i cht zu Ende. So sollen nach Aufgabe der Flächen des ehemaligen Güterbahnhofs neue Entwicklungspotenziale für Wohnen und Gewerbe rekrutiert und möglichst auch die Versorgung mit öffentlichen Grün- und Erholungsflächen verbessert werden. Aber nicht nur diese Planung seitens der Hansestadt Lübeck wird die zukünftige Stadtteilentwicklung im Projektgebiet sichern und voranbringen, sondern auch das Erreichte selbst wird sich weiter entwickeln. Die im Der Stadtteil wird sich weiter entwickeln Rahmen des Projekts Soziale Stadt durchgeführten und implementierten Projekte sind so gewählt, dass sie für verschiedene Bevölkerungsgruppen langfristig zur Verfügung stehen und in die Zukunft wirken. An erster Stelle ist hier sicher die Umgestaltung der Stadtteilmitte in St. Lorenz Süd zu nennen. Die Erneuerung von Hanseplatz und Hansering hat dazu geführt, dass Aufenthalts- und Nutzungsqualität in der Mitte des Stadtteils entscheidend verbessert wurden und Bewohnerinnen und Bewohner sich hier wieder gerne aufhalten. Dies wiederum trägt zu einer Erhöhung der Identifikation mit dem Stadtteil bei. Die umfangreichen Wohnungssanierungen der städtischen Grundstücks-Gesellschaft »Trave« mbH haben ein Übriges dazu beigetragen, dass St. Lorenz Süd als Wohnstandort inzwischen wieder begehrt ist. Die Umgestaltung der in die Jahre gekommenen Ladenzeilen am Hansering war eines der a u f wä n d i g sten Pro j e k te des Sta d t te i l e n t w icklungsprozesses, das eine große gemeinsame Anstrengung aller Beteiligten voraussetz- te. Das breite Spektrum an Zielen, das durch die Umgestaltung erre i cht wurd e , re ch t fe rtigt diese Anst re ngung, denn die Konsolidierung des Einkaufszentrums t rägt zum Erhalt der dort vo rhandenen Arbeitsplätze bei, bietet den Bewohnerinnen und Bewohnern die fußläufig erreichbare Versorgung mit Dingen des täglichen Bedarfs, stärkt die lokale Wirtschaft und sorgt vor allem für ein lebendiges soziales Leben im Stadtteil. Die Konsolidierung des Einkaufszentrums bietet den Bewohnerinnen und Bewohnern die fußläufig erreichbare Versorung mit Dingen des täglichen Bedarfs Entwicklungspotentiale für Wohnen und Gewerbe? Bauarbeiten am Hansering Spielenachmittag im Seniorenclub St. Lorenz Süd ist als Wohnstandort wieder begehrt Au ch die ve rs chiedenen für spezielle Bewo h n e r I n n e n - G ru p p e n geschaffenen und/oder umgestalteten Einrichtungen – seien es die neu ge sta l teten Kinderspielplätze auf dem Hanseplatz und am Angelnweg, die neu erbauten bzw. sanierten Jugendeinrichtungen oder die Tagespflegestelle für Alzheimer-Erkrankte – treffen auf große Akzeptanz und sichern bzw. erweitern sowohl das soziale als auch das freizeitbezogene Angebot im Projektgebiet. Der Umbau der ehemaligen Stadtteilbibliothek am Hansering zum Stadtteilhaus wiederum bietet breiten Bevölkeru n g s gruppen Mögl i ch ke iten zu Ko n takt und Au stausch. Hier findet regelmäßig ein von Stadtteilbewohnerinnen organisierter Seniorenclub statt, es werden Malkurse ange b oten, Hilfen für behinderte Menschen, und das ebenfalls dort angesiedelte Nachbarschaftsbüro der Hansestadt Lübeck bietet Beratung und Unterstützung bei vielfältigen Alltagsproblemen. Neben den oben aufgeführten Maßnahmen und Pro j e k ten, die den Einsatz inve st i ve r Mittel notwendig machten, hat aber auch die Vielzahl so genannter »weicher Maßnahmen« u. a. zu einer Verbesserung des sozialen Klimas im Stadtteil geführt. Die regelmäßig auf dem Hanseplatz durch ge f ü h rten, immer gut besuchten Stadtteilfeste, die in 21 Ausgaben erschienene Stadtteilzeitung – die inzwischen durch eine mit BewohnerInnen gemeinsam era r b e i tete Inte rn et - Seite ersetzt wurde – Arbeitsgruppen und - kreise, gemeinsame Aktionen, Beteiligungsforen, all das hat dazu geführt, dass die Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils sich ernst genommen fühlten, miteinander in Kontakt kamen, ein »Wir-Gefühl« entwickelten. Solche Dinge sind in der Regel nicht messbar, wenn sich aber nach Abschluss des Projekts Soziale Stadt Gewerbetreibende und BewohnerInnen zusammensetzen, um das jährliche Stadtteilfest nunmehr in eigener Regie durch- Bewohnerinnen und Bewohner entwickeln ein »Wir-Gefühl« zuführen, so ist dies ein positives Zeichen für die Verstetigung des Stadtteilentwicklungsprozesses und lässt hoffen, dass die Fördermittel in dem Sinne gut investiert sind, als sie als Anstoß zu eigenen Aktivitäten verstanden werden und Bürgerinnen und Bürger motivieren, sich auch weiterhin für ihren Stadtteil zu engagieren und dessen positive Entwicklung zumindest zu einem Teil selbst in die Hand zu nehmen. Wohin ein Stadtteil sich entwickelt, ist im Voraus meist schlecht abzuschätzen, dennoch lässt sich für das Projektgebiet in St. Lorenz 77
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