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Dokumentation Lübeck St. Lorenz zum Herunterladen. PDF 12

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Ausgangslage, Entwicklungsziele, Handlungsstrategien<br />

30<br />

ge l e rnt. Zum Schluss wa ren die Fo ren zwar nicht mehr so ergiebig,<br />

aber bei der Um ge staltung des Hanseplatzes wa ren sie doch sehr<br />

s i n nvoll, es gab viele Vo rs ch l ä ge, die dann auch umge s etzt wurd e n .<br />

Zum Thema Nachhaltigkeit: Glauben Sie, dass das Projektgebiet<br />

sich zukünftig stabilisiert und positiv weiter entwickelt?<br />

Ja, das glaube ich auf jeden Fall. Sinnvoll war auch die <strong>St</strong>adtteilzeitung<br />

LORENZ, nur hat es mit der Verteilung nicht immer so<br />

gut geklappt. Ich habe sie zwar alle gelesen, weil ich sie mir teilweise<br />

selber geholt habe, aber einige Nachbarn haben sie nicht<br />

oder eben nur unregelmäßig bekommen. Ich fand den LORENZ<br />

ganz gut, weil man sich dadurch mit dem <strong>St</strong>adtteil identifizieren<br />

konnte. <strong>Lübeck</strong> ist ja sehr zentral ausgerichtet, alles spielt sich in<br />

der Altstadt ab, und durch die <strong>St</strong>adtteilzeitung hat man mehr<br />

mitbekommen, was im <strong>St</strong>adtteil passiert.<br />

In die Zukunft gedacht: Wie sieht das Projektgebiet in weiteren sieben<br />

Jahren aus?<br />

Oh, in sieben Jahren haben wir 2013/2014, das ist eine ganz<br />

schön lange Zeit. Ich hoffe sehr, dass der Hansering auch in sieben<br />

Jahren noch besteht, auch we n n<br />

sicherlich einige Geschäfte wechseln werden.<br />

Das Geld wird ja knapper bei den<br />

Leuten, die fahren dann irgendwohin, wo<br />

es billiger ist. Die Fleischtheke im Supermarkt<br />

ist inzwischen nicht mehr besetzt,<br />

dort gibt es nur noch abgepackte Sachen.<br />

I ch habe die Befürchtung, dass das<br />

womöglich der erste Schritt ist, den Supermarkt<br />

irgendwann ganz zu schließen, und<br />

das wäre ein großer Verlust für den Hans<br />

e ring. Au ß e rdem hoffe ich, dass die Sommerfest im Lunapark<br />

gemischte Bevölkerungsstruktur, die ich<br />

vorhin ansprach, uns erhalten bleibt. Möglicherweise ziehen hier<br />

aber weniger Familien her. Einige sind schon in das Neubaugebiet<br />

im Hochschulstadtteil umgezogen.<br />

Was fanden Sie gut, was fanden Sie schlecht am <strong>St</strong>adtteilentwikklungsprozess?<br />

Gut fand ich die <strong>St</strong>adtteilforen am Anfang, dass wir dort selber<br />

unsere Ideen mit einbringen konnten, dass auf das Volk gehört<br />

wurde. Und dann vor allem der Luna-Park, der ist für mich die<br />

Nummer eins. Ich zähle aber auch die Postfiliale am Hansering<br />

dazu, dafür hat Frau Weinert sehr gekämpft, aber vielleicht war<br />

das Projekt Soziale <strong>St</strong>adt eine gute Unterstützung. Dann natürlich<br />

das Jugendzentrum und richtig gut fand ich auch das <strong>St</strong>adtteilfest.<br />

Wir haben jedes Jahr mitgemacht. Ich mache immer Flohmarkt<br />

und kriege deshalb vom Rest des Festes nicht so viel mit,<br />

aber die Kinder sind jedes Jahr begeistert. Nach all den Jahren<br />

könnte das Programm zwar mal etwas Abwechslung vertragen,<br />

aber ich hoffe, dass es das Fest überhaupt weiter gibt. Wir sind<br />

wirklich begeistert und freuen uns immer darauf. Letztes Jahr<br />

wollten wir eigentlich nach Fehmarn zu einem Festival fahren,<br />

das haben wir dann aber nicht gemacht, weil hier <strong>St</strong>adtteilfest<br />

war, das war uns wichtiger.<br />

Sie leben mit Ihrer Familie seit zehn Jahren im Projektgebiet, Sie<br />

reden mit Ihren Nachbarinnen und Nachbarn … Glauben Sie, dass<br />

das Projekt Soziale <strong>St</strong>adt einen Einfluss auf das Lebensgefühl der<br />

Bewohnerinnen und Bewohner innerhalb des <strong>St</strong>adtteils hat?<br />

Ich kenne einige Leute, von denen ich weiß, dass sie hier jetzt lieber<br />

wohnen, die freuen sich darüber, dass sich hier Einiges <strong>zum</strong><br />

Guten gewandelt hat. Aber ich glaube, es gibt auch viele, wenn<br />

Sie denen diese Frage stellen würden, die würden Sie fragen: Was<br />

meinen Sie überhaupt? Es gibt eben viele, die hier nur wohnen,<br />

die arbeiten woanders und kaufen sich hier vielleicht noch mal<br />

die Brötchen, haben aber sonst gar nicht so viel mit dem <strong>St</strong>adtteil<br />

zu tun. Dennoch haben viele Nachbarn auch die Sanierungsarbeiten<br />

der Grundstücks-Gesellschaft »Trave« positiv aufgenommen,<br />

da konnte man wirklich sehen, dass da was passiert, dass<br />

die Gebäude schöner wurden. Vor allem aber profitieren die<br />

Kinder hier, mit Kindern ist man ja mehr draußen und darauf<br />

angewiesen, dass in der Umgebung etwas für Kinder angeboten<br />

wird. Gerade über den Luna-Park haben sich alle gefreut, das<br />

weiß ich. In den Ferien spielen dort von morgens bis abends Kinder<br />

und sitzen Leute, das ist schon schön. Den Luna-Park sehe ich<br />

immer als Symbol für das ganze Projekt, und dort ist ja bisher<br />

auch kaum etwas kaputt gegangen.<br />

Welche Erfahrungen nehmen Sie für sich persönlich aus dem Projekt<br />

Soziale <strong>St</strong>adt mit?<br />

Für mich ist wichtig, dass ich in einem <strong>St</strong>adtteil bestimmte Einkaufsmöglichkeiten<br />

habe und nicht weit fahren muss, dass ich<br />

ein bisschen Grün habe. Kulturell wäre ein besseres Angebot<br />

schön. Das kommt hier zu kurz, dafür muss man in die Innenstadt.<br />

Mein Traum wäre, dass es hier am Hansering eine kleine<br />

Kneipe gäbe, die auch ein bisschen Kulturprogramm anbieten<br />

würde, mit ein paar Bildern an der Wand und ab und zu einem<br />

kleinen Konzert. Aber ich weiß, dass das sehr schwer ist.<br />

Alles in allem finde ich das Projekt Soziale <strong>St</strong>adt als solches auf<br />

jeden Fall lobenswert. Dass gesagt wurde, hier ist ein <strong>St</strong>adtteil,<br />

der ein wenig am verlottern ist, da muss jetzt was getan werden,<br />

und dass dann von der <strong>St</strong>adtverwaltung aus erst mal geplant<br />

wird. Allerdings befürchte ich, dass es jetzt, wo das Projekt zu<br />

Ende ist, zu einem <strong>St</strong>illstand kommt. Sie fahren jetzt woanders<br />

hin, machen ein neues Projekt, und hier war's das dann. Schade<br />

finde ich auch, dass es den LORENZ nicht mehr geben wird, das<br />

war eine gute Sache. Ich denke, wir müssen versuchen, was wir<br />

jetzt hier haben, in der Zukunft zu halten, und ich hoffe, dass die<br />

Verwaltung sich auch weiterhin um den <strong>St</strong>adtteil kümmert.<br />

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