D ie magazin D ie - Israelitische Kultusgemeinde Wien
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POLITIK • ISRAEL<br />
Statistiken zum Jahreswechsel<br />
Ministerpräsidenten-Wertung<br />
Anlässlich des Jahreswechsels brachte ‘Ma -<br />
ariv’ eine Umfrage, d<strong>ie</strong> d<strong>ie</strong> Fra gen be han -<br />
delt, wer der beste und wer der schlechteste<br />
Ministerpräsident Israels aller Zei ten war.<br />
D<strong>ie</strong> Umfrage wurde An fang Sep tem ber<br />
durch geführt, und es nah men 489 Per so -<br />
nen aus allen Bevöl ke rungs schich ten teil.<br />
Wer war Ihrer Meinung nach der beste<br />
Ministerpräsident des Staates Israel:<br />
Menachem Begin 26,8%<br />
David Ben-Gurion 25,6%<br />
Itzhak Rabin 17,4%<br />
Ar<strong>ie</strong>l Sharon 9,1%<br />
Itzhak Shamir 5,4%<br />
Levy Eshkol 4,8%<br />
Benjamin Netanjahu 4,4%<br />
Golda Meir 3,0%<br />
Shimon Peres 2,5%<br />
Moshe Sharett 0,9%<br />
Ehud Barak 0,2%<br />
Ehud Olmert 0,0%<br />
Wer war Ihrer Meinung nach der<br />
schlechteste Ministerpräsident des<br />
Staates Israel:<br />
Ehud Olmert 39,4%<br />
Ehud Barak 19,3%<br />
Benjamin Netanjahu 18,0%<br />
Ar<strong>ie</strong>l Sharon 6,6%<br />
Itzhak Rabin 3,5%<br />
Golda Meir 3,4%<br />
Shimon Peres 2,2%<br />
Moshe Sharett 1,0%<br />
Levy Eshkol 0,7%<br />
Menachem Begin 0,3%<br />
David Ben-Gurion 0,0%<br />
Kommentar von Noam Shisaf<br />
Wenn es eine eindeutige Erkenntnis<br />
aus der vorl<strong>ie</strong>genden Umfrage gibt,<br />
mit Ausnahme des knappen S<strong>ie</strong>ges<br />
Begins vor Ben-Gurion, dann ist d<strong>ie</strong>s<br />
der totale öffentliche Konsens zu der<br />
Fra ge der schlechtesten MPs aller Zei -<br />
ten: Netanjahu und Barak l<strong>ie</strong>fern sich<br />
ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz 2<br />
und 3 mit 18 und 19 Prozent, und Ol -<br />
mert „s<strong>ie</strong>gt“ eindeutig mit fast 40%!<br />
Zusammen erreichen d<strong>ie</strong> Führer der<br />
drei großen israelischen Parte<strong>ie</strong>n fast<br />
77%. Das ist ein eindeutiges Knoc-Out.<br />
Selbst Golda, d<strong>ie</strong> MP mit der großen<br />
Katastrophe des Jom Kippur Kr<strong>ie</strong>ges<br />
und der Demonstrationen der<br />
Schwarzen Panther, musste sich mit<br />
3,4% begnügen. Rabin und Peres, d<strong>ie</strong><br />
„Oslo-Verbrecher“, wurden von der<br />
Öffentlichkeit erstaunlicher Weise<br />
„begnadigt“.<br />
Kommentatoren, d<strong>ie</strong> zu den Er geb -<br />
nissen befragt wurden, erklärten, d<strong>ie</strong><br />
Öffentlichkeit beurteile d<strong>ie</strong> letzten<br />
Führer schärfer als d<strong>ie</strong> der Vergan -<br />
gen heit, an d<strong>ie</strong> sich mit Nostalg<strong>ie</strong> er -<br />
innert werde. Aber nach d<strong>ie</strong>ser Logik<br />
hätten auch Shimon Peres, ein aus<br />
jeder Sicht sehr aktiver Politiker, und<br />
Ar<strong>ie</strong>l Sharon, der bis vor zwei Jahren<br />
MP war und sow<strong>ie</strong>so eine umstrittene<br />
Persönlichkeit ist, eine gehörige Por -<br />
ti on negativer Stimmen erhalten müssen.<br />
S<strong>ie</strong> stehen jedoch näher bei Mo -<br />
she Sharett und Itzhak Shamir.<br />
Das Ironische daran ist, dass es bei<br />
den nächsten Wahlen eben d<strong>ie</strong>se Drei<br />
sein werden, Netanjahu, Olmert und<br />
Barak, d<strong>ie</strong> um das Vertrauen der Öf -<br />
fent lich keit werben werden. Nach den<br />
Ergeb nissen d<strong>ie</strong>ser Umfrage lässt sich<br />
jetzt schon propheze<strong>ie</strong>n, dass d<strong>ie</strong> Wahlbeteiligung<br />
w<strong>ie</strong>der negative Re korde<br />
erreichen wird – eine Art des Pro tests<br />
gegen d<strong>ie</strong> schlechten Optio nen.<br />
In Israel leben<br />
7,2 Mio. Menschen<br />
Ende 2006 hat sich d<strong>ie</strong> offiz<strong>ie</strong>lle Ein -<br />
wohnerzahl Israels auf 7,116.700 be -<br />
lau fen. D<strong>ie</strong>s geht aus einer aktuellen<br />
Bevölkerungserhebung hervor, d<strong>ie</strong><br />
das Zentralamt für Statistik anlässlich<br />
des jüdischen Neujahrsfestes veröffentlicht<br />
hat.<br />
Dem Bericht zufolge unterteilt sich<br />
d<strong>ie</strong> Bevölkerung in 5,393.400 Juden<br />
(78,8%), 1,413.300 Araber (19.9%) und<br />
309.900 „Andere“ (4.4%), d<strong>ie</strong> nicht<br />
nach ihrer Religionszugehörigkeit<br />
klas sifiz<strong>ie</strong>rt werden. D<strong>ie</strong> Bevölkerungs -<br />
wachstumsrate be trug im Jahr 2006<br />
ähnlich w<strong>ie</strong> in den vergangenen Jah ren<br />
1,8 Prozent. Da bei weisen d<strong>ie</strong> Araber<br />
mit 2,6 Prozent eine höhere Wachs -<br />
tumsrate auf als d<strong>ie</strong> Juden (1,5%).<br />
Es ist wirklich schw<strong>ie</strong>rig, zwischen<br />
den Dre<strong>ie</strong>n zu differenz<strong>ie</strong>ren: Barak,<br />
Bibi und Olmert. Alle drei sind aus politischer<br />
Sicht konservativ. S<strong>ie</strong> sind erklärte<br />
Kapitalisten, persönliche Freun -<br />
de der Vermögensmagnaten, s<strong>ie</strong> l<strong>ie</strong>ben<br />
Geld, gute Zigarren und Cock tails.<br />
D<strong>ie</strong> ideologischen Untersch<strong>ie</strong>de<br />
zwischen ihnen sind geringfügig:<br />
Alle drei wollen ganz einfach reg<strong>ie</strong>ren.<br />
S<strong>ie</strong> haben keinen Grund zur Sorge.<br />
D<strong>ie</strong> Abneigung ihnen gegenüber hält<br />
sich noch immer in den Grenzen<br />
einer allgemeinen Sinneshaltung. Ein<br />
Thema für Meinungsumfragen, ohne<br />
Einfluss auf politische Macht. Man<br />
wird s<strong>ie</strong> wählen, denn es gibt keine<br />
Alternative.<br />
Im Vergleich zu anderen westlichen<br />
Na tionen ist Israel nach w<strong>ie</strong> vor ein<br />
recht junges Land. Während 28 Pro -<br />
zent der Bevölkerung unter 15 Jahre<br />
alt sind, gehören im Rest der westli -<br />
chen Welt nur durchschnittlich 17<br />
Prozent d<strong>ie</strong>ser Altersgruppe an.<br />
Ähnlich gestaltet sich das Bild bei<br />
den Senioren: In Israel sind 10 Pro zent<br />
der Bevölkerung über 65, an derswo<br />
im Westen sind es 15 Prozent.<br />
Yedioth Ahronot, 10.09<br />
20 Oktober 2007 Tischri/Cheschwan 5768