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<strong>me</strong>ntes Wrack reduziert, das ein<br />
paar schäbige Erfolge <strong>me</strong>moriert.<br />
Thatcher-Gegner hassen den Film,<br />
weil er ihr Tun weder erklärt noch<br />
richtig darstellt: Der enthemmte<br />
Marktliberalismus wäre ohne ihre<br />
Vorarbeit nicht möglich.<br />
Kinofreunde wundern sich über<br />
die Leere, die vorherrscht. Das im<strong>me</strong>r<br />
gleiche Schlaf- und Wohnzim<strong>me</strong>r<br />
dient als Startpunkt für beliebige<br />
Erinnerungsfetzen. Allein die Liebe<br />
zu ihrem Mann Denis bleibt als Roter<br />
Faden erkennbar, der Rest sieht<br />
aus wie „Eine Frau will an die<br />
Macht“.<br />
Nicht mal für die Ironie in Thatchers<br />
Wirken hat das Drehbuch der<br />
TV-Autorin Abi Morgan ein Gespür:<br />
Thatchers irrsinniger Falklandkrieg<br />
sorgte in der Folge unbeabsichtigt<br />
für das Ende der argentinischen Militärdiktatur.<br />
Das kommt im Film mal<br />
wieder nicht vor. Dafür sehen wir in<br />
aller Ausführlichkeit eine ihrer legendären<br />
Kabinettssitzungen, in denen<br />
sie ihre Minister wie Schulbuben runterputzt.<br />
Dann sehen wir aber auch<br />
schon, wie sie in ihren de<strong>me</strong>nten<br />
Träu<strong>me</strong>n sich von Denis endgültig<br />
verabschiedet (der schon vor vielen<br />
Jahren starb), und dann wackelt sie<br />
langsam den leeren Gang in ihrem Alterswohnsitz<br />
entlang. Das ist das erste<br />
gescheite Bild für ihren Abgang in<br />
den Nebel des Vergessens, sowohl<br />
des persönlichen als auch des<br />
politischen. Der jetzigen Tory-Partei<br />
ist sie bestenfalls peinlich.<br />
Frau Thatcher hat für diese der Labour-Partei<br />
inzwischen zum Verwechseln<br />
ähnlichen Smarties-Truppe<br />
unter Ja<strong>me</strong>s Ca<strong>me</strong>ron nur vernichtende<br />
Worte übrig, die sie auch<br />
im Film spricht: „Heute geht es nur<br />
darum, jemand zu sein. Uns ging es<br />
darum, etwas zu tun.“<br />
Und sei es das Falsche.<br />
Thomas Friedrich<br />
The Iron Lady GB/F 2012 R: Phyllida<br />
Lloyd B: Abi Morgan K: Elliot Davis D: Meryl<br />
Streep, Jim Broadbent, Susan Brown,<br />
Alexandra Roach<br />
FILME<br />
Der mystische Bezirk: Thomas Horn in „Extrem laut...“<br />
EXTREM LAUT UND<br />
UNGLAUBLICH NAH<br />
Der Tod und das<br />
Märchen<br />
Stephen Daldry verfilmt die<br />
Wiederbelebung eines begabten<br />
Kindes<br />
E<br />
s fängt schon falsch an, oder jedenfalls<br />
strittig. Ein Mann fällt<br />
kopfüber durch den blauen Him<strong>me</strong>l.<br />
Darunter redet sich der 11-jährige<br />
Oskar ein: „Heute leben <strong>me</strong>hr<br />
Menschen auf der Erde, als je gestorben<br />
sind“. Der Mann stürzt weiter,<br />
und Oskar denkt darüber nach, ob<br />
man Hochhäuser für die Toten bauen<br />
sollte. Bloß nach unten. Etwas später<br />
erkennen wir, dass der Mann<br />
vom Anfang wohl aus dem World Trade<br />
Center sprang. Und vielleicht<br />
Oskars Vater ist.<br />
Damals wurden die Bilder der<br />
Menschen, die sich ausweglos verzweifelt<br />
aus den brennenden Tür<strong>me</strong>n<br />
in die Tiefe stürzten, <strong>me</strong>ist aus<br />
Pietät bei der Berichterstattung weggelassen.<br />
Heute erhebt Stephen Daldry<br />
den langen Fall per Zeitlupe zum<br />
schwebenden Sinnbild des schlimmsten<br />
Tages. Und des Versuchs, seine<br />
Folgen zu überwinden.<br />
Oskar versucht es auf seine Weise.<br />
Er versteckt den Anrufbeantworter<br />
mit den letzten Nachrichten seines<br />
Vaters aus dem World Trade Center.<br />
Er nimmt ein fantastisches Rätselspiel<br />
wieder auf, das sein Vater ihm<br />
beibrachte. Als er noch lebte, suchten<br />
sie nach dem mythischen verschollenen<br />
6. Bezirk der Stadt. Nach<br />
seinem Tod findet er einen Schlüssel<br />
und ist überzeugt davon, er müsse<br />
nur das dazu passende Schloss<br />
entdecken, um nicht <strong>me</strong>hr traurig zu<br />
sein.<br />
Clever, fanatisch und geradezu altklug<br />
geschwätzig über seine ans autistische<br />
grenzende Genialität, geht<br />
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