14.01.2013 Aufrufe

Sweet about me

Sweet about me

Sweet about me

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

hierzulande w issen nur wenige<br />

Eingeweihte ihr Talent und Gespür<br />

für packendes Songw riting zu<br />

schätzen. Album Num<strong>me</strong>r sechs<br />

soll diesen bedauernsw erten Zustand<br />

nun ändern. Ob ,In The Morning“,<br />

,,Heatwave“, ,,Machine Gun“<br />

oder die schmachtende Halbballade<br />

,,For Another Day“ (die auf Augenhöhe<br />

mit den Millionensellern<br />

Green Day ist) – Sänger und The Living<br />

E nd-Chef Chris Cheney und<br />

seine Kumpels lassen es ordentlich<br />

krachen. Der geniale Titelsong als<br />

Raussch<strong>me</strong>ißer greift schließlich<br />

die them atische Albumtitel-<br />

Kreisstruktur nochmals auf und<br />

leitet automatisch die folgende<br />

Handlung ein: Das Drücken der Repeat-Taste.<br />

Frank Möller<br />

SOAP & SKIN<br />

NARROW<br />

endlich ein geniales , ,Alterswerk“<br />

von Leonard Cohen hören zu können,<br />

das der Vorgänger ,Dear , Heather“<br />

von 2004 mit seinen schalen<br />

PIAS / ROUGH TRADE<br />

Synthies nun w irklich nicht w ar.<br />

Da es so viele tiefergelegte ,,Old Ideas“ – der Titel ist gut ge-<br />

deutschstämmige Chanteusen wählt, auch weil der 77-jährige auf<br />

nicht gibt, sei gestattet zu sagen: drei Stücken wieder in Songs-From<br />

Anja Plaschg hat schon sehr viel -A-Room-Manier Gitarre spielt –<br />

von Nico. Und abgrundtief düster verströmt eine unglaubliche Gelas-<br />

klingt sie. Dieser Bergham<strong>me</strong>r nasenheit. Das beginnt beim Cover mit<br />

<strong>me</strong>ns , ,Vater“, da wird’s einem Cohen, der auf einem Stuhl im Gar-<br />

ganz grauslig. Das dumpfe Piano, ten sitzt, setzt sich in der zwischen<br />

die doppelte Stim <strong>me</strong>, der Vater, Folk, Country, Blues, Jazz und Pop<br />

und dann: Orchesterbombast und changierenden, mit Violinen, Pia-<br />

Riesengepfeife, da schwillt die Gänno, Orgel, Banjo, Akustik-Gitarren<br />

sehaut. Pianoballaden dominieren und dezenter Elektronik apart ar-<br />

die acht Songs dieses mit 30 Minurangierten Musik fort und gipfelt in<br />

ten knapp ausgefallenen Albums. Cohens unnachahmlichem Tonfall,<br />

Daneben noch Stilübungen wie mit dem er tief schürfende Gedan-<br />

,,Death<strong>me</strong>ntal“, das auch Dead Can ken über Liebe, Sex, Tod und ewige<br />

Dance aus einer nicht vorhandenen Sinnsuche vorträgt.<br />

Industrial-Phase sein könnte, und<br />

Volkard Steinbach<br />

die alte Synthie-Schmonzette<br />

,,Voyage Voyage“, d ie hie r zum<br />

Torch-Song wird. Eine Feel Good-<br />

Platte also für alle, die John Cales<br />

VAN HALEN<br />

A DIFFERENT KIND OF TRUTH<br />

,,Music For A New Society“ gern<br />

UID / UNIVERSAL<br />

zum Frühstück hören und Ingeborg Achtung, Mainstream! Hier kommt<br />

Bachmann als heitere Strandlektü- das C o<strong>me</strong>backalbum jener USre<br />

betrachten. Karl Koch Band, die seit 1978 sa genhafte 80<br />

LEONARD COHEN<br />

OLD IDEAS<br />

Millionen Tonträger verkauft hat<br />

und Klassiker w ie , ,Runnin’ With<br />

The Devil“ und ,,Jump“ ausheckte.<br />

Seit 2007 raunte es in der Gerüch-<br />

SONY MUSIC<br />

teküche, daß Ur-Sänger und Ober-<br />

Fast möchte man den Finanzhaien diva David Lee Roth, der Van Halen<br />

danken, die Cohens Vermögen ver- 1985 im Streit verlassen hatte, in<br />

zockt haben. Denn wäre der kana- die Band zurückkehren könnte.<br />

dische Dichter und Sänger nicht Hört man die 13 neuen, rauh und<br />

pleite gewesen, wäre er kaum auf direkt produzierten Songs, w ird<br />

Tournee gegangen. Und hätte wohl klar: Die absolut richtige Entschei-<br />

auch kein neues Album veröffentdung! Roth und der holländische<br />

licht. So aber haben wir das Glück, Familienclan – mittlerweile ist neben<br />

Drum<strong>me</strong>r Alex und Gitarrist<br />

Eddie auch dessen Sohn Wolfgang<br />

am Bass mit von der Partie – liefern<br />

ein solide rockendes Oldschool-<br />

Album ab, dessen Spirit an die Van<br />

Halen-Anfangstage anknüpft.<br />

Gleich die ersten beiden S ongs<br />

,,Tattoo“ und ,,She’s The W oman“<br />

hätten ohne w eiteres auf eines<br />

ihrer Früh-80er-Alben gepaßt.<br />

Roths croonig-heiseres Organ in<br />

Kombination mit Eddies nach wie<br />

vor gnadenlos gutem Fingertapping:<br />

So macht Retro-Hardrock<br />

wieder Spaß! Frank Möller<br />

ULTIMO 19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!