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Herz heute 16-17 - Kölner Infarkt Modell

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Ist es wirklich Angina pectoris?<br />

Die koronare <strong>Herz</strong>erkrankung ist eine lebensbedrohliche<br />

Krankheit. Aber ihr Verlauf ist durch<br />

rechtzeitige Diagnose und Therapie gut zu beeinflussen.<br />

Der entscheidende Schritt ist, dass das<br />

Warnsignal Angina pectoris richtig gedeutet wird.<br />

Schon die genaue Schilderung der Beschwerden<br />

liefert gute Hinweise. Das Vorliegen von Risikofaktoren<br />

(Rauchen, erhöhtes Cholesterin, Bluthochdruck,<br />

Diabetes, <strong>Herz</strong>infarkte in der Familie)<br />

erleichtert die richtige Diagnosestellung. Die Aufgabe<br />

des Arztes ist es, die Beschwerden als Durchblutungsstörung<br />

des <strong>Herz</strong>ens festzustellen oder<br />

auszuschließen.<br />

Das EKG ist dazu das erste und am weitesten verbreitete<br />

Hilfsmittel. Da bei der stabilen Angina in<br />

Ruhe keine Beschwerden und damit auch keine<br />

Durchblutungsstörungen vorliegen, hilft das EKG<br />

in Ruhe meist nicht weiter. Das Belastungs-EKG,<br />

durchgeführt im Liegen oder Sitzen auf dem Fahrrad<br />

oder bei Belastung auf einem Laufband ist geeignet,<br />

eine Durchblutungsstörung zu erkennen.<br />

Wenn bedeutsame Verengungen der <strong>Herz</strong>kranzgefäße<br />

vorliegen, gelingt es, anhand von EKG-Veränderungen<br />

die Durchblutungsstörung in etwa 80 %<br />

zu sichern. In Zweifelsfällen kann durch eine nuklearmedizinische<br />

Methode (Szintigraphie) oder eine<br />

Ultraschall-Untersuchung unter Belastung (Stress-<br />

18<br />

Angina pectoris<br />

keine<br />

Arteriosklerose Arteriosklerose<br />

akuter <strong>Herz</strong>tod<br />

Jahrzehnte Minuten<br />

Normal Asymptomatische<br />

Arteriosklerose<br />

<strong>Herz</strong>infarkt<br />

Symptomatische<br />

Arteriosklerose<br />

Verlauf der koronaren <strong>Herz</strong>erkrankung von der Gefäßwandveränderung über die Gefäßeinengung (stabile<br />

Angina) bis zum Gefäßverschluss (instabile Angina, <strong>Herz</strong>infarkt)<br />

(nach Assmann)<br />

echo) oder eine Untersuchung mit der Kernspintomographie<br />

(Stress-MRT) weitere Klärung herbeigeführt<br />

werden. Leider erreicht man mit allen<br />

Methoden keine 100%ige Sicherheit. Zusätzlich<br />

gibt es auch falsch positive Befunde, d. h. ein<br />

scheinbar krankhafter Befund im Belastungs-EKG<br />

besonders bei Frauen, der sich später nicht bestätigen<br />

lässt. Die einzige Methode zur sicheren Bestätigung<br />

oder zum Ausschluss einer <strong>Herz</strong>kranzgefäßverengung<br />

ist die <strong>Herz</strong>katheteruntersuchung.<br />

Mittels neuer Computertomographiegeräte kann<br />

auch ohne <strong>Herz</strong>katheter bei einigen z. B. jüngeren<br />

Patienten die Diagnose <strong>heute</strong> sicher gestellt<br />

oder ausgeschlossen werden.<br />

Wann wird es gefährlich?<br />

Die stabile Angina selbst ist nicht akut lebensbedrohlich.<br />

Sie ist nur eine meist länger anhaltende<br />

Phase der koronaren <strong>Herz</strong>erkrankung, die aber<br />

später zum <strong>Herz</strong>infarkt oder plötzlichen <strong>Herz</strong>tod<br />

führen kann. Daher ist sie ernst zu nehmen. Bei<br />

rechtzeitiger Diagnose kann man durch Änderung<br />

des Lebensstils und durch Medikamente sowie<br />

auch durch eine Ballondilatation (PTCA) oder Bypass-Operation<br />

das Risiko günstig beeinflussen.<br />

Die Ballondilatation weitet die Engstellen auf, die<br />

Bypass-Operation überbrückt sie.

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