Facts & Figures - Home - Ernst & Young - Schweiz
Facts & Figures - Home - Ernst & Young - Schweiz
Facts & Figures - Home - Ernst & Young - Schweiz
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Den Start-ups müssen wir kompetente Ansprechpartner<br />
zur Seite stellen. Hier geht es um alle möglichen Probleme:<br />
Strategieentscheidungen, Finanz- und Steuerfragen, Personal-<br />
und Rekrutierungsprobleme etc. Die Berater müssen<br />
auf Fallstricke aufmerksam machen, dazu braucht man<br />
einen bestimmten Mindset. Wir haben die Partner, Direktoren<br />
und auch Senior Manager, die das können; das kommt<br />
gut an. Ausserdem bringen wir Start-ups über unser Netzwerk<br />
mit Unternehmen zusammen, mit denen Kooperationen<br />
sinnvoll sein können. Das ist enorm wertvoll.<br />
Wie sieht es bei den KMU aus?<br />
Wir haben viele KMU unter unseren Kunden, eine ganz wichtige<br />
Gruppe. Wir sind nicht nur für Grosskonzerne da. Hier<br />
stehen häufig Fragen der Finanzierung und der strategischen<br />
Weiterentwicklung auf der Agenda. Für alle, die nicht<br />
mehr Start-up und noch nicht etabliertes Unternehmen sind,<br />
haben wir vor wenigen Jahren beim EOY-Award die Kategorie<br />
«Emerging Entrepreneur» eingerichtet. Da können<br />
sich Firmen bewerben, die etwa zwei bis sechs Jahre am<br />
Markt bestehen und die ersten Hürden erfolgreich genommen<br />
haben.<br />
Den Start-ups müssen wir<br />
kompetente Ansprechpartner<br />
zur Seite stellen.<br />
Wo sehen Sie heute die grössten Herausforderungen<br />
für einen Unternehmer?<br />
Die grösste Hürde ist der Übergang von der Lösung zum<br />
Geldverdienen. Viele starten mit einer technologischen<br />
Lösung, für die es eigentlich keinen Markt gibt, vor allem<br />
nicht zu den Preisen, die sie sich vorstellen. Das sind<br />
dann die tragischen Geschichten. Die Cleveren schauen sich<br />
von Anfang an den Markt sehr genau an. Wir bringen<br />
unerfahrene mit erfahrenen Unternehmern zusammen, die<br />
etwas vom Markt verstehen. Das ist extrem wertvoll für<br />
die Jüngeren.<br />
Dass <strong>Ernst</strong> & <strong>Young</strong> Unternehmertum fördert, kommt<br />
nicht von ungefähr. Diese Aktivitäten machen eine von vier<br />
Säulen Ihres Engagements aus – neben dem Respekt<br />
gegenüber der Umwelt (Environment), der Aus und Weiterbildung<br />
(Education) und der Bereitschaft, Verantwortung<br />
in der Gesellschaft zu übernehmen (Community).<br />
Wie sehen Sie den Zusammenhang zwischen Unternehmertum<br />
und Nachhaltigkeit?<br />
29<br />
-<br />
Marketplace<br />
Echte Unternehmertypen sind Leute, die ihre Werte leben<br />
und auch nachhaltig Werte schaffen: Arbeitsplätze mit<br />
innovativen Produkten, solche, die unser Leben ein bisschen<br />
besser machen. Wenn wir eine Idee wirklich gut finden,<br />
investieren wir viel Zeit, also Gratisstunden.<br />
Echte Unternehmertypen sind<br />
Leute, die ihre Werte leben und<br />
nachhaltig Werte schaffen.<br />
Die Förderung von Unternehmertum liegt naturgemäss<br />
auch in Ihrem eigenen Interesse. Was können Sie durch<br />
dieses Engagement lernen?<br />
Wir lernen zum Beispiel als eine grosse Organisation, dass<br />
man schnell und sehr schlank aufgestellt sein kann, dass<br />
Risikobereitschaft belohnt wird. Ich persönlich lerne von<br />
den Unternehmern selbst. Denn in der Regel sind die<br />
Erfolgreichen auch inspirierende Persönlichkeiten, starke,<br />
oft auch streitbare Egos, mit denen man aber gerne in<br />
Projekten zusammenarbeitet. Und noch etwas: Von Unternehmern<br />
bekommt man als Berater direkteres Feedback,<br />
anders als bei Grosskonzernen.<br />
Die <strong>Schweiz</strong> gilt als sehr gutes Pflaster für Unternehmer.<br />
Dennoch ist der Drang zur Selbstständigkeit nicht entsprechend<br />
ausgeprägt. Was läuft gut und woran fehlt es?<br />
Bei uns in der <strong>Schweiz</strong> ist das unternehmerische Umfeld<br />
wirklich sehr gut, man schaue nur im europäischen Vergleich<br />
auf die Sozial- und Arbeitsgesetzgebung oder die Steuerlast.<br />
Bei der Finanzierung ist die <strong>Schweiz</strong> ebenfalls ein bevorzugter<br />
Standort, auch wegen zahlreicher Privatanleger.<br />
Wer eine gute Idee hat, bekommt auch Geld. Wir haben eher<br />
zu wenige Projekte als zu wenig Kapital. Damit kommen<br />
wir zu den Defiziten: Es fehlt oft am absoluten Willen zum<br />
Erfolg, zu einem starken Wachstum. Es ist natürlich ein<br />
riesiger Stress, ein sehr rasch wachsendes Unternehmen<br />
zu managen. Dazu braucht man Biss.<br />
Jahresbericht 2012