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Einleitung 14<br />

eine meist gleichbleibende Herzfrequenz. Die rhythmische Aktivität des Nervus<br />

phrenicus wird über eine Saugelektrode abgeleitet. Diese Präparation zeigt ein<br />

„Atemmuster“ in der Phrenicus-Ableitung, das einer spontan generierten Eupnoe<br />

entspricht. Im Gegensatz zu Gewebeschnitten („slices“) bleibt die zentrale<br />

Kopplung zwischen dem respiratorischen Rhythmusgenerator der Medulla<br />

oblongata und efferenten Motoneuronen erhalten. Auch arterielle Barorezeptoren<br />

und periphere Chemorezeptoren, sowie kardiale Mechano-/Chemorezeptoren und<br />

Skelettmuskelrezeptoren erwiesen sich als funktionsfähige Strukturen in der<br />

WHBP (Potts et al. 2000).<br />

Die transkardiale Perfusion mit Carbogen (5% CO2 – 95% O2)-begaster Lösung<br />

führt zu einer adäquaten Versorgung des Hirnstamms mit O2 und zu einem<br />

physiologischen Gewebe-pH-Wert (Wilson et al. 2001): PO2-Werte bis zu 600 Torr,<br />

gemessen oberhalb der ventralen Stammhirnoberfläche und ein durchschnittlicher<br />

Gewebe-PO2-Wert von ca. 290 Torr bis hin zu einer Gewebetiefe von 2200 µm im<br />

Gehirn von adulten Wistar-Ratten machen eine Anwendung von z.B.<br />

Fluorcarbonen als künstliche Sauerstoffträger überflüssig. Daher gibt es in der<br />

WHBP <strong>bei</strong> optimaler Perfusion kaum limitierende Diffusionsstrecken, wie sie z.B.<br />

<strong>bei</strong> „slices“ auftreten (Bingmann und Kolde 1982). Entsprechend wird der pH-Wert<br />

des Gewebes durch den pH-Wert des Perfusats determiniert, so dass nur geringe<br />

pH-Wert-Differenzen von 0,04 pH-Einheiten zwischen dem pH des Perfusats<br />

(pH=7,34) und dem durchschnittlichen Gewebe-pH-Wert (pH= 7,30) auftraten.<br />

Eine pH-Wert-Erniedrigung des Perfusats um 0,16 pH-Einheiten führte zu einem<br />

Absinken des Gewebe-pH-Wertes um 0,13 pH-Einheiten (Wilson et al. 2001).<br />

Im Vergleich zum wachen Tier sind in der WHBP Phrenicus-Aktivitäten sowohl in<br />

der Frequenz als auch in der Dauer von Inspiration und Exspiration stark<br />

verlangsamt. Fehlende afferente Rückkopplung aus dem Nervus vagus (Hering-<br />

Breuer-Reflex) (Paton und Richter 1995), sowie fehlende Eingänge aus<br />

suprapontinen Strukturen (St.-John und Paton 2000) scheinen für diese<br />

verlangsamte, aber dennoch typische Atmung verantwortlich zu sein (Paton<br />

1996a), die wie <strong>bei</strong>m wachen Tier durch die Phasen Inspiration, Postinspiration<br />

und Exspiration gekennzeichnet sind.<br />

Auch die Temperatur der WHBP, die typischerweise <strong>bei</strong> 29 -31°C liegt, trägt zu<br />

dem verlangsamten Atemrhythmus <strong>bei</strong>. Diese Temperatur ist als Kompromiss

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