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Innovatives Gemisch: Alleskönner offenbaren unbekannte ... - Tuv

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18 Titel: Erfinderisch kontakt 2.06 kontakt 2.06 Titel: Erfinderisch 19<br />

Auf Herz und Nieren: Das Bild zeigt, wie zäh Polystyrol ist. Dem Material werden bewusst Risse<br />

zugefügt. Ein spezielles Licht macht die Spannungen und Risse dann sichtbar. Polystyrol wird als<br />

Dämmmaterial und Isolator verwendet, kommt aber auch in Schaltern und Joghurtbechern vor.<br />

Kunststücke<br />

Mit dem Billig-Image der 60er Jahre verbindet das Plastik von heute nur noch wenig.<br />

Selbst Ökologen setzen längst auf Innovationen aus Kunststoff<br />

8„Shang“ – das ist ein chinesisches<br />

Schriftzeichen und bedeutet so viel<br />

wie „großartig“. In Form dieses<br />

Schriftzeichens schlängelt sich die<br />

neue Auto-Rennstrecke von Shanghai<br />

durch eine künstliche Hügellandschaft.<br />

Was nur wenige wissen<br />

– ohne Kunststoffe würde die<br />

„großartige“ Rennpiste im Morast<br />

versinken. Der Grund: Der Renn-<br />

Circuit wurde auf einem 300 Meter<br />

tiefen Sumpfgebiet im Jangtsekiang-<br />

Delta errichtet. Materialien<br />

wie Beton wären für den Unterbau<br />

der Strecke zu schwer gewesen.<br />

Bauarbeiter trieben deshalb 40 000<br />

Pfähle in den Sumpf. Darauf türmten<br />

sie Schaumstoff-Blöcke, die aus<br />

einer besonderen Art von Polystyrol<br />

(EPS) bestehen. Diese Blöcke bedeckt<br />

eine dünne Erdschicht, auf<br />

der Rennpiste und Hügellandschaft<br />

erbaut wurden. EPS-Schaumstoffe<br />

sind sehr leicht und unempfindlich<br />

gegen Feuchtigkeit. Auch um „nor-<br />

male“ Straßen wäre es ohne Kunststoffe<br />

schlecht bestellt: Denn EPS-<br />

Schaumstoffe dienen im Straßenbau<br />

als tragende Schichten.<br />

Stummer Diener<br />

„Wir leben im Zeitalter der Kunststoffe“,<br />

verkündet die BASF, einer<br />

der weltweit führenden Kunststoff-<br />

Produzenten, stolz auf der unternehmenseigenen<br />

Website. Vom Joghurtbecher<br />

bis zum Wettersatelliten<br />

– Kunststoffe begleiten den modernen<br />

Menschen auf Schritt und<br />

Tritt – nur merkt er es oftmals gar<br />

nicht mehr. Aber ohne den facettenreichsten<br />

Werkstoff sähe die<br />

Welt anders aus.<br />

Spitzensportler wie etwa Ferrari-Star<br />

Michael Schumacher bräuchten bei<br />

Formel-1-Rennen nicht mehr darüber<br />

nachzugrübeln, ob die harte<br />

oder die weiche Gummimischung<br />

für die Reifen die richtige ist. Die<br />

Reifen bestünden schlicht aus Kautschuk<br />

und Stahl – Feinabstimmungen<br />

fielen aus. Und Bruder Ralf verdankt<br />

den polymeren <strong>Alleskönner</strong>n<br />

gar sein Leben. Er verlor im Sommer<br />

des vergangenen Jahres in Indianapolis<br />

bei zirka 300 Stundenkilometern<br />

die Kontrolle über seinen<br />

Rennwagen und kollidierte nach einigen<br />

Drehern um die eigene Achse<br />

– Heck voran – mit einer Betonmauer.<br />

Bis auf relativ kleine Blessuren<br />

blieb der Rennfahrer dabei unverletzt.<br />

Der Grund: Rahmen und<br />

Chassis seines Boliden bestehen aus<br />

faserverstärktem Kunststoff, der<br />

dank des extrem reißfesten Werkstoffs<br />

Kevlar auch einem derartigen<br />

Aufprall standhält.

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