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kleine Fotos rechts: © Marburger Bildarchiv<br />

72<br />

stellte Judaica-Sammlung des Museums<br />

mit der Inneneinrichtung der Hornburger<br />

Synagoge besuchen.<br />

Die Zeit schien stehen geblieben zu sein.<br />

Der östliche Flügel des Kreuzganges mit<br />

den drei daran angrenzenden Räumen,<br />

der ehemalige Kapitelsaal, das Parlatorium<br />

und das Refektorium, schlummerten<br />

einen Dornröschenschlaf, als müssten sie<br />

sich von den Jahren der Betriebsamkeit<br />

und den wechselnden Bewohner in ihren<br />

Mauern erholen.<br />

1115 hatte die brunonische Markgräfin<br />

Gertrud das Aegidienkloster auf dem<br />

Braunschweiger Köpfeberg gegründet,<br />

so gelten die Räume aus dem 12. Jahrhundert<br />

als eine der ältesten in der Stadt.<br />

Gertrud stattete ihr Kloster nicht nur mit<br />

umfangreichen Ländereien aus, sondern<br />

der Legende nach auch mit den Reliquien<br />

des Heiligen Aegidius und des Heiligen<br />

Auctors, der von den Braunschweigern<br />

als ihr Schutzheiliger verehrt wurde. Gertruds<br />

Schwiegersohn Lothar von Süpplingenburg<br />

nahm das Benediktinerkloster<br />

unter seinen kaiserlichen Schutz, Objekte<br />

wie ein historisch und kunstgeschichtlich<br />

wertvolles Evangeliar aus dem 12. Jahrhundert<br />

machen die Bedeutung des Klosters<br />

deutlich. Noch einmal erregte es Aufmerksamkeit,<br />

als der Mönch Gottschalk<br />

Kruse die Gedanken Luthers nach Braunschweig<br />

brachte und somit die Reformation<br />

in der Stadt einleitete.<br />

oben: Kapitelsaal zwischen 1906 und 1933<br />

unten: Konvent als Vaterländisches Museum<br />

Wertvolle Objekte wie diese Frauenhaube aus dem 18. Jahrhundert, die in einem Grab der Aegidienkirche<br />

gefunden wurde, illustrieren die Geschichte des Klosters.<br />

oben: Kleine Schatzkästchen: Die historischen Objekte werden lichtgeschützt aufbewahrt und müssen<br />

vom Besucher »entdeckt« werden.<br />

unten: Aus dem Dornröschenschlaf wachgeküsst: Bei der Eröffnung der neuen Ausstellung herrschte<br />

großer Andrang in den historischen Räumen.<br />

unten: Versammlungsraum gestern und<br />

heute; Möbel für museumspädagogische<br />

Veranstaltungen im ehemaligen Kapitelsaal<br />

unten: Die Zugluft in dem alten Gebäude<br />

erforderte den Einbau von Klimavorhängen<br />

zum Schutz der Objekte.<br />

Auf Textil gedruckte und hinterleuchtete Buchmalereien aus dem Mittelalter gliedern die beiden<br />

Ausstellungswände im Refektorium.<br />

oben: Rote Textelemente setzen Akzente auf den ansonsten in neutralem weiß gehaltenen Ausstellungsmöbeln.<br />

unten: Ein Modell des Klosters und der Kirche aus dem 12. Jahrhundert lässt erahnen, wie es hier vor rund<br />

800 Jahren aussah.<br />

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