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Doch das bedeutete auch das Ende des<br />

Klosters, es löste sich 1542 auf. Damen<br />

eines evangelischen Stifts übernahmen<br />

die Räume, bis sie den Gefangenen der<br />

Braunschweiger Justiz weichen mussten,<br />

die hier ihre Strafen absaßen oder, im<br />

schlimmsten Fall, im ehemaligen Klosterhof<br />

hingerichtet wurden.<br />

Die Nutzung als Museum bewahrte die<br />

noch erhaltenen Räume vermutlich vor<br />

dem Abriss.<br />

Die Räume waren, bis auf einige Deckenfluter<br />

im Stile der 1990er Jahre, leer. Hier fanden<br />

Veranstaltungen und Sonderausstellungen<br />

zu verschiedensten Themen statt.<br />

Die uns selbst gestellte Aufgabe lautete,<br />

hier neues Leben einzuhauchen, die Architektur<br />

mit ihren Blickachsen, den reich<br />

verzierten romanischen Säulen und der<br />

Deckenmalerei aus dem 19. Jahrhundert<br />

hervorzuheben. Die Räume selbst sollten<br />

zum wichtigsten Ausstellungsstück werden,<br />

die der Besucher mit seiner Geschichte<br />

und Architektur erklärt bekommt. Denn<br />

bisher bekam er keine Informationen zu<br />

dem Gebäude an sich. Eine gleichmäßige<br />

Beleuchtung sollte die Räume in Szene setzen,<br />

bei der alle nötige Technik möglichst<br />

unsichtbar untergebracht wird. Die Auflage<br />

der Denkmalpflege, originale Wände<br />

und Decken nicht mit Haken, Bohrungen<br />

und anderen Befestigungen zu zerstören,<br />

war eine zusätzliche Herausforderung.<br />

Frei stehende Lichtsäulen beleuchten<br />

nun die Räume und schaffen eine Atmosphäre,<br />

die den Besucher eine klösterliche<br />

Stimmung erahnen lässt, gleichzeitig sind<br />

sie Träger für die Ausstellungstexte. Die<br />

Erläuterungen zur Geschichte des Klosters<br />

und seiner Räume werden ergänzt durch<br />

poetische Schwarz-Weiß-Fotos und einprägsame<br />

Zitate aus der Regel des Heiligen<br />

Benedikts.<br />

Für den größten und schlichtesten der<br />

drei Räume, das Refektorium, wurden<br />

zwei Ausstellungswände entwickelt. Hier<br />

werden einige ausgewählte Objekte zur<br />

Geschichte des Klosters und der Räumlichkeiten<br />

ausgestellt, archäologische<br />

Objekte stehen neben Skulpturen, Bauteile<br />

werden ergänzt durch Grafiken und<br />

Gemälde. Schubladen und Klappen, die<br />

beim Öffnen einen Lichtschalter auslösen,<br />

gewährleisten zum Einen die konservatorischen<br />

Auflagen für die fragilen Objekte,<br />

laden die Besucher zum Anderen zum<br />

Entdecken und Geheimnislüften ein.<br />

oben: Die Anzahl der präsentierten Objekte, hier ein Giebelkreuz aus dem 18. Jahrhundert, wurde bewusst<br />

klein gehalten, um die Räume in den Vordergrund zu stellen.<br />

unten: Lichtempfindliche Objekte in Vitrinen sind durch textile Abdeckungen geschützt.<br />

unten: Die optische Leichtigkeit der Lichtsäulen bildet einen passenden Gegensatz zur Schwere der romanischen<br />

Architektur.<br />

Morgan Library & Museum Foto ausgeliehen von The Morgan, David Collection Foto von Pernille Klemp, Florida Museum Foto von Jeff Gage<br />

Museumsbeleuchtung von Roblon<br />

Mehr über Roblon auf der Exponatec Cologne<br />

Projektfotos & Lösungen auf www.roblonlighting.com<br />

Haie in Hall of Florida Fossils<br />

Mumien im Neues Museum<br />

Tagebücher im Anne Frank Huis<br />

Münzen in The David Collection<br />

Königinnen entlang The Mall<br />

Pergamente im Nationalmuseum Iran<br />

Tafelsilber im Cleveland Museum of Art<br />

Folianten in Morgan Library & Museum<br />

Reiterrüstungen in der Türckischen Cammer<br />

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