FÜR SIE! - HORNER Magazin
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DIE GRÜNE SCHULE IN DER BOTANIKA<br />
Eröffnung: Carl Othmer, Petra Schäffer und Reinhard Loske<br />
Klimaaspekte der Geografie, Sachkunde oder religiöse, politische<br />
und ethnische Themen in der Gemeinschaftskunde können hier auf<br />
dem Stundenplan stehen.<br />
Das Interesse an einem Besuch im Grünen Science Center Horn-<br />
Lehes scheint nach vielen Tiefpunkten in der Vergangenheit langsam<br />
wieder zu erstarken. „In den ersten beiden Monaten dieses<br />
Jahres haben sich die Besucherzahlen gegenüber 2010 verdoppelt“,<br />
berichtet Petra Schäffer, Geschäftsführerin der Botanika. Langfristig<br />
hoffe sie auf 100.000 Besucher im Jahr. Hinzu kämen aktuell<br />
rund 160 geplante Veranstaltungen im laufenden Jahr. „Mit der Grünen<br />
Schule wollen wir jetzt die Verbundenheit zur Natur an die Jugend<br />
weitergeben“, erläutert Schäffer die Idee zum neuen<br />
Klassenzimmer im Rhododendronpark. Doch nicht nur das: Beim<br />
Blick durch das Mikroskop und dem Gang durch die Ausstellungen<br />
wolle man zugleich auch das Verständnis für die Abläufe in der<br />
Tier- und Pflanzenwelt wecken.<br />
Und die Begeisterung für die Grüne Schule macht nicht an den<br />
Grenzen der Botanika halt. Es handele sich um ein „bundesweit vermutlich<br />
einmaliges Umweltbildungszentrum“, ist Carl Othmer,<br />
Staatsrat der Senatorin für Bildung und Wissenschaft, voll des<br />
Lobes. „Darauf können wir stolz sein.“ Die Einrichtung stelle mit<br />
ihrem Angebot an Schüler eine „pädagogisch wertvolle Ergänzung<br />
und eine Bereicherung der bisherigen Stundenpläne“ dar, betont<br />
Othmer in seiner Eröffnungsrede. Doch nicht nur Schüler profitierten<br />
von dem Angebot. Die Grüne Schule bilde auch einen „professionellen<br />
Rahmen“ für die wissenschaftliche Arbeit von<br />
Universitäten und Hochschulen. Ein großer Fortschritt in einer mit<br />
unterschiedlichen Studiengängen ausgestatteten Stadt in angewandter<br />
Biologie.<br />
Das alles sei vor dreieinhalb Jahren noch nicht absehbar gewesen,<br />
gibt Reinhard Loske (Grüne) zu bedenken. „Als ich zum ersten Mal<br />
von der Botanika gehört hatte, standen die Zeichen eher auf Schließung<br />
denn auf einen Erhalt“, erinnert er sich der Senator für Umwelt,<br />
Bau, Verkehr und Europa. Das seien „schwierige Zeiten“<br />
gewesen. Heute allerdings habe sich das Bild dank besserem Konzept<br />
und gestärkter finanzieller Ausstattung vollständig verändert.<br />
„Man kann fast von einem Neustart und einer Botanika 2.0 sprechen“,<br />
meint Loske.<br />
Damit es heute im Rhododendronpark „jede Menge Aha-Erlebnisse“,<br />
so Loske, gibt, musste jedoch der Bund einspringen. Dessen<br />
Finanzspritze in Höhe von 1,5 Millionen Euro aus dem Konjunkturprogramm<br />
II hatten die aufwendigen Bauarbeiten erst möglich<br />
gemacht. „Eine unverhoffte Hilfe für das Umweltbildungszentrum“,<br />
weiß auch der Senator. Er betont: Durch die engen zeitlichen Vorgaben<br />
für die Verwendung der Gelder aus Berlin sei der Plan ehr-<br />
26<br />
<strong>HORNER</strong> <strong>Magazin</strong> | Sommer 2011<br />
geizig gewesen. „Aber wir haben es geschafft, ein Passivhaus mit<br />
niedrigem Energieeinsatz zu bauen.“ Für die energetische Sanierung<br />
und Aufwertung des Foyers wurden weitere 420.000 Euro aus<br />
dem CO2-Programm investiert. Hier sollen künfig nicht nur die Besucher<br />
zur Botanika und zur Grünen Schule empfangen werden,<br />
sondern auch Kongresse, Vorträge und Events stattfinden. Die Laborausstattung<br />
hat Hansewasser gestiftet und weitere 330.000 Euro<br />
aus der Abwasserabgabe gab das Bau- und Umweltressort für die<br />
Sanierung des neuen Café „Bloom“ der Familie Blöchliger aus.<br />
Getragen wird der Betrieb der Botanika seit einigen Monaten durch<br />
eine 4,5 Millionen Euro schwere Stiftung. Diese muss jedoch in<br />
Zukunft auf zehn Millionen Euro anwachsen, um die Kosten dauerhaft<br />
zu decken. „Das wird unsere große Aufgabe in den kommenden<br />
Jahren und Jahrzehnten“, erklärt Botanika-Chefin Petra<br />
Schäffer. Ein neu errichtetes Blockheizkraftwerk soll darüber hinaus<br />
helfen, einen Teil der Wärme und des Stroms günstig vor Ort zu<br />
produzieren und so Kosten einzusparen.<br />
Neues gibt es auch<br />
vom Entdeckerzentrum.<br />
Die seit 2003<br />
unveränderte Schau<br />
ist das Sorgenkind<br />
der Botanika-Betreiber.<br />
Unter dem Motto<br />
„Interaktives Herz<br />
blüht ganz neu auf!“<br />
soll die Universum<br />
Managementgesellschaft<br />
mbH, bekannt<br />
durch das Universum<br />
an der Wiener Straße,<br />
bis zum Herbst ein<br />
neues Ausstellungskonzept<br />
entwickeln.<br />
Fest steht bereits: Es<br />
wird viele neue Exponate<br />
sowohl für<br />
Kinder als auch für<br />
Erwachsene geben.<br />
Zudem ist ein enger<br />
Bezug zu den Themen<br />
der „Grünen<br />
Schule“ sowie die<br />
Einbindung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse geplant. „Wir<br />
haben viele Ideen und sind der Meinung, es ist ein sehr guter Zeitpunkt,<br />
das bei unseren Besuchern beliebte interaktive Herzstück<br />
der Ausstellung an die Neuausrichtung der botanika anzupassen“,<br />
so Petra Schäffer. Mit den „Universum“-Planern habe man hierfür<br />
einen starken Partner an der Seite. Ermöglicht wird die Planung für<br />
das Entdeckerzentrum durch die finanzielle Unterstützung von<br />
Sponsoren. Im kommenden Jahr sollen dann Mittel für die Realisierung<br />
eingeworben werden. Die Ausschreibung des Exponatebaus<br />
ist bei gesicherter Finanzierung für 2012, die Eröffnung des neuen<br />
Entdeckerzentrums für das Jahr 2013 vorgesehen.<br />
Die Botanika ist montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr, an Sonnund<br />
Feiertagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Neben den Einzeltickets<br />
gibt es Jahreskarten zu 20 Euro und Familienkarten zu 45 Euro. Die<br />
grüne Schule kostet zwei Euro pro Schüler, drei Euro im Forschermodul<br />
und fünf Euro für einen Projekttag. Weitere Informationen<br />
gibt es unter<br />
www.botanika.net H<br />
Insa freut sich über die tollen Möglichkeiten<br />
der “Grünen Schule”