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„K athdralen der Kl änge“ (6)<br />
Die spektakuläre Stahlkonstruktion des<br />
Marburger Architekten Friedrich von<br />
Thiersch wurde zum Vorbild für ähnliche<br />
Bauten wie die Jahrhunderthalle in Breslau.<br />
Festhalle Frankfurt<br />
Turner, Bücher, Superstars<br />
Die Frankfurter hatten es eilig. Noch bevor die Festhalle eröffnet<br />
wurde, fand 1908 im Rohbau des Gebäudes bereits das XI.<br />
Deutsche Turnfest statt. Als es dann soweit war, kam der deutsche<br />
Kaiser Wilhelm II persönlich, um das prachtvolle historistische<br />
Ensemble des Architekten Friedrich von Thiersch am 19.Mai 1909 offiziell<br />
seiner Bestimmung zu übergeben. Und die wiederum gestaltete<br />
sich vielfältig. Zur „Internationalen Luftfahrt-Ausstellung“ kamen<br />
noch im selben Jahr eine halbe Million Besucher. Wettkämpfe, Zirkusgastspiele<br />
lockten Publikum an. Dann kam der Erste Weltkrieg, die<br />
Stagnationsphase der frühen Zwanziger, der Aufschwung mit internationalen<br />
Messen, schließlich das vorläufige Ende im Bombenhagel des<br />
Zweiten Weltkriegs. Doch die Frankfurter ließen sich ihre Festhalle<br />
nicht nehmen. Der Prunkbau wurde wieder aufgebaut, die Aussteller<br />
kamen zurück, die Buchmesse, die Automobilausstellung. Mehr und<br />
mehr wurden die Räume auch für Konzerte genützt. Seit 1972 steht die<br />
Lena singt in der Festhalle und Iron Maiden rocken, aber auch die<br />
Stars der Klassikwelt geben sich dort vor großem Publikum die Ehre.<br />
Festhalle unter Denkmalschutz, Mitte der Achtziger wurde sie saniert<br />
und ist seitdem der Ort, wo all die Großen spielen, wenn sie in der<br />
Stadt sind. Denn der Hauptraum unter der rund 40 Meter hohen Kuppel<br />
fasst bestuhlt mit den Rängen über 9.800 Sitzplätze. Unbestuhlt<br />
dürfen sogar 13.500 Menschen in den Saal. Diese Kapazität zusammen<br />
mit dem architektonisch reizvollen Ambiente und der überraschend<br />
präsenten Akustik machen aus der Frankfurter Festhalle eine Kathedrale<br />
der Klänge.<br />
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