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KARDIOTECHNIK Perfusion - Deutsche Gesellschaft für ...

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B. Bergmann, Ch. Thiele 1) , J. Uhlemann 1)<br />

Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik <strong>für</strong><br />

Thorax-, Herz- und Thorakale Gefäßchirurgie<br />

(Leitung: Prof. Dr. A. Moritz)<br />

1) Technische Universität Dresden,<br />

Fakultät <strong>für</strong> Elektrotechnik,<br />

Institut <strong>für</strong> Biomedizinische Technik<br />

(Leitung: Prof. Dr.-Ing. habil. Richard Freyer)<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Immer größeres Streben innerhalb der Kardiotechnik<br />

gilt einer Verbesserung der <strong>Perfusion</strong>ssysteme.<br />

Den Bedarf erfassend,<br />

werden von einigen Firmen diverse minimalisierte<br />

Systeme <strong>für</strong> die verschiedensten<br />

Einsatzbereiche in der Herzchirurgie angeboten.<br />

Was jedoch können wir als Kardiotechniker<br />

tun? Sind unsere klinikeigenen<br />

Schlauchsysteme wirklich so optimal und<br />

ausgereift?<br />

Es wurde ein Standard-<strong>Perfusion</strong>ssystem<br />

mit gleichen Komponenten minimiert<br />

und optimiert. Jetzt musste die Neuentwicklung,<br />

das MOPS, mit dem bisher verwendeten<br />

Standard-<strong>Perfusion</strong>ssystem verglichen<br />

werden.<br />

Ohne großen Kosten- und Materialaufwand<br />

wurden beide Sets mit Überlegungen,<br />

Messungen und Berechnungen einander<br />

gegenübergestellt.<br />

Entgegen den Erwartungen betreffs errechneter<br />

Fremdoberfläche und errechnetem<br />

Füllvolumen, sind die Unterschiede<br />

zwischen dem Standard-Set und dem<br />

MOPS-Set nicht sehr ausgeprägt. Der Unterschied<br />

im Füllvolumen betrug bei der<br />

MOPS-Variante nur 10 % weniger als beim<br />

Standard-Set. Die Fremdoberfläche war<br />

beim MOPS-Set um 11,5 % geringer. Der<br />

Hämatokrit verändert sich um 2,3 % zugunsten<br />

des MOPS-Sets.<br />

Die Druckverhältnisse bei 5 Liter Flow<br />

und beim Pumpenstopp waren annähernd<br />

gleich. Ist die Pumpe nichtokklusiv, entsteht<br />

bei abruptem Pumpenstopp ein höherer<br />

Unterdruck, wenn der Oxygenator sich<br />

in Pumpenhöhe befindet (MOPS-Set). Das<br />

hydrostatische Gefälle bleibt bei beiden<br />

Sets gleich, da die Position des Reservoirs<br />

nicht verändert wird.<br />

Bezüglich der Bewertung der arbeitstechnischen<br />

und hygienischen Parameter<br />

liegt das MOPS-Set klar im Vorteil. Das<br />

System ist komplett überschaubar und in<br />

Arbeitshöhe des Anwenders.<br />

Beurteilung des minimierten<br />

und optimierten <strong>Perfusion</strong>ssystems<br />

(MOPS) vs. Standard-<br />

<strong>Perfusion</strong>ssystem<br />

SCHLÜSSELWÖRTER<br />

MOPS-Set, Standard-Set, Standard-<strong>Perfusion</strong>ssystem,<br />

<strong>Perfusion</strong>ssystem.<br />

ABSTRACT<br />

The most important efforts made in perfusion<br />

technology concentrate on the improvement<br />

of perfusion systems. A large<br />

range of companies offer a variety of different<br />

minimized and simplified systems<br />

for various surgical applications in order to<br />

attend the market demands.<br />

But what can we, as perfusionists, do?<br />

Are our clinic’s cannulae-sets really optimized<br />

and well developed?<br />

In joint cooperation, a minimized and<br />

optimized perfusion system based on equal<br />

components of a standard perfusion system<br />

was developed. The goal was to compare<br />

the standard perfusion system with the new<br />

minimized, optimized perfusion system<br />

(MOPS).<br />

This comparison should be achieved<br />

with considerations, measurements and<br />

calculations only; neither a great expense<br />

of money nor additional material should be<br />

required.<br />

Contrary to first considerations, the differences<br />

with regard to the calculated artificial<br />

surface and the filling volume between<br />

the standard set and the MOPS set<br />

were not as expected. The filling volume<br />

was reduced by 10 % and the artificial surface<br />

was 11.5 % lower in the MOPS set.<br />

The haematocrit was slightly higher<br />

(2.3 %) in the MOPS set. The pressure ratio<br />

at 5 liter flow and at pump stop were approximately<br />

the same. If a non-occlusive pump<br />

was used and in case the oxygenator is levelled<br />

with the pump when it comes to an<br />

abrupt pump stop, an increased underpressure<br />

will occur.<br />

There were no hydrostatic pressure differences<br />

in both sets, as the position of the<br />

reservoirs was not changed. The MOPS set<br />

brings a lot of advantages regarding ergonomical<br />

and hygienical parameters. The<br />

system is easy to monitor and all components<br />

are within user’s reach.<br />

KEY WORDS<br />

MOPS set, standard set, standard perfusion<br />

system, perfusion system.<br />

EINFÜHRUNG<br />

Unsere Aufgabe als Kardiotechniker ist es,<br />

einen optimalen Kompromiss zwischen<br />

den Anforderungen des Chirurgen, den Sicherheitsanforderungen,<br />

den gerätetechnischen<br />

Anforderungen, den Patientenanforderungen<br />

und den physikalischen Gegebenheiten<br />

zu finden. Deshalb ist es unsere<br />

Pflicht, zur Verfügung stehende Arbeitsmittel<br />

inklusive der Setkonfiguration kritisch<br />

zu bewerten und im Rahmen unserer<br />

Möglichkeiten <strong>für</strong> den klinischen Einsatz<br />

zu optimieren.<br />

METHODE<br />

Messungen<br />

Die Messungen erfolgten zuerst mit einem<br />

Standard-Set, welches nach deren Abschluss<br />

in ein MOPS-Set umgebaut wurde.<br />

Bei beiden Sets wurden folgende Parameter<br />

gemessen:<br />

–Druck nach dem Oxygenator bei einem<br />

Flow von 5 l/min<br />

– Druck bei okklusiver Pumpe und einem<br />

abrupten Pumpenstopp<br />

–Druck bei nichtokklusiver Pumpe und<br />

einem abrupten Pumpenstopp<br />

–hydrostatischer Druck im venösen<br />

Schenkel nahe dem Kardiotomiereservoir<br />

Alle Parameter wurden an drei verschiedenen<br />

Positionen der Tischlinie bzw. der hydrostatische<br />

Druck an drei verschiedenen Positionen<br />

des Reservoirs erfasst. Dies sollte<br />

ein Auf und Ab des OP-Tisches simulieren<br />

(Tab. 1):<br />

– Lage Tischlinie: Boden, 1,05 m,<br />

1,60 m bei gleicher Reservoirhöhe<br />

– Reservoirhöhe: 0,30 m, 0,6 m, 1,40 m<br />

bei gleicher Höhe der Tischlinie<br />

38 <strong>KARDIOTECHNIK</strong> 2/2004

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