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KARDIOTECHNIK Perfusion - Deutsche Gesellschaft für ...

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Fortbildung<br />

Modell des „Weiterbildenden Studiums<br />

<strong>Perfusion</strong>stechnik“ an der<br />

Technischen Universität Dresden<br />

Dr.-Ing. Jürgen Uhlemann, Institut <strong>für</strong> Aufbau- und Verbindungstechnik der Elektronik, Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik<br />

der Technischen Universität Dresden<br />

EINFÜHRUNG<br />

Das Institut <strong>für</strong> Biomedizinische Technik<br />

(IBMT) der Technischen Universität Dresden<br />

(TUD) hatte gemeinsam mit dem Herzund<br />

Kreislaufzentrum Dresden e.V. (jetzt<br />

Herzzentrum Dresden GmbH Universitätsklinik)<br />

seit 1996 planmäßig ein Zusatzstudium<br />

„<strong>Perfusion</strong>stechnik“ <strong>für</strong> einen kleinen<br />

Teil der im Diplomstudiengang Elektrotechnik<br />

befindlichen Studenten des IBMT<br />

durchgeführt. In der Verantwortung des Institutes<br />

lagen die Ausbildungskomponenten<br />

der diagnostischen und therapeutischen<br />

Gerätetechnik, während das Herzzentrum<br />

die klinische Ausbildung der Ingenieurstudenten<br />

mit einem starken Anteil Berufspraktikum<br />

wahrnahm. Alle in beiden Einrichtungen<br />

geführten Lehrabschnitte wurden<br />

geprüft. Bei einem erfolgreichen Abschluss<br />

dieses Zusatzstudiums erhielten die<br />

Absolventen gleichzeitig mit ihrem Diplom<br />

der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik<br />

ein Zertifikat „Zusatzstudium<br />

<strong>Perfusion</strong>stechnik“, das ihre besondere<br />

Qualifizierung auf diesem Gebiet ausweist.<br />

Aus dieser Tätigkeit und den gesammelten<br />

Erfahrungen leiteten die Hochschullehrer<br />

des IBMT das spezifizierte Bildungsangebot<br />

„Weiterbildendes Studium <strong>Perfusion</strong>stechnik“<br />

an praktisch tätige Kardiobzw.<br />

<strong>Perfusion</strong>stechniker ab.<br />

ZIELSTELLUNGEN<br />

Die Ziele dieses „Weiterbildenden Studiums<br />

<strong>Perfusion</strong>stechnik“ bestanden darin,<br />

1. aufbereitete Wissenskomponenten<br />

der medizinischen Gerätetechnik zu<br />

vermitteln,<br />

2. die extern in ihr Berufsleben eingebundenen<br />

Studierenden in die Lage<br />

zu versetzen, selbst systematisch und<br />

wissenschaftlich zu arbeiten und somit<br />

die Zusammenhänge zwischen<br />

Ursachen und Wirkungen bei der Anwendung<br />

medizinischer Gerätetechnik<br />

herzustellen,<br />

3. diese Studierenden zu befähigen,<br />

neue Aufgabenstellungen durch methodische<br />

Arbeit konstruktiv zu lösen,<br />

und<br />

4. das theoretisch erworbene Wissen an<br />

institutseigenen Laborplätzen praktisch<br />

erlebbar zu gestalten.<br />

STUDIENABLAUF<br />

Das „Weiterbildende Studium <strong>Perfusion</strong>stechnik“<br />

<strong>für</strong> im klinischen Beruf tätige<br />

Kardiotechniker, <strong>Perfusion</strong>isten, Physiker,<br />

Mediziner u. a. umfasste drei Semester<br />

(Zeitdauer 1,5 Jahre). Es wurde wegen der<br />

Arbeitsplatzbindung der Studierenden zum<br />

großen Teil im multimedialen Fernkurssystem<br />

durchgeführt. Dazu waren auf Seiten<br />

der Beteiligten ein Rechnerzugang mit Internet-Anschluss<br />

und eine E-Mail-Adresse<br />

erforderlich. Dieser Fernkurs schloss den<br />

persönlichen Aufwand <strong>für</strong> das Selbststudium<br />

ein. Die Dozenten und Tutoren standen<br />

über Internet <strong>für</strong> die gelösten Aufgaben und<br />

den Dialog zur Verfügung. Am Ende eines<br />

jeden Semesters wurden am Hochschulort<br />

innerhalb von einer Woche zu bewertende<br />

Übungen und Praktika durchgeführt (Präsenzwoche).<br />

Das Studium wurde mit<br />

mündlichen Fachprüfungen durch den zuständigen<br />

Hochschullehrer am Ende des<br />

dritten Semesters abgeschlossen.<br />

Die Studierenden erhielten bei erfolgreichem<br />

Abschluss ein Zertifikat der Technischen<br />

Universität Dresden und ein Zeugnis<br />

über Umfang und Bewertung der abgeschlossenen<br />

Fächer.<br />

Gruppenbetrieb am elektronischen Herzmodell (Praktikum Herzschrittmacher)<br />

ERGEBNISSE<br />

In den Jahren 2001 und 2002 haben sich<br />

19 Kardiotechniker und <strong>Perfusion</strong>isten mit<br />

unterschiedlichen Abschlüssen aus der<br />

Vorbildung <strong>für</strong> das „Weiterbildende Studium<br />

<strong>Perfusion</strong>stechnik“ beworben, wovon<br />

sich acht an der Technischen Universität<br />

Dresden immatrikulieren ließen. Damit erreichten<br />

sie den Status von Studenten und<br />

wurden im oben beschriebenen multimedialen<br />

Fernkurs weitergebildet. In drei Semestern<br />

wurde Lehrstoff aus 16 Fachgebieten<br />

mit zugehörigen Laborpraktika vermittelt.<br />

Alle acht Studierenden haben ihre Kurse<br />

erfolgreich abgeschlossen und ein Zertifikat<br />

über die universitäre Zusatzqualifikation<br />

sowie ein Zeugnis über 30 bewertete<br />

Einzelleistungen erhalten. Die individuelle<br />

Projektarbeit wurde von den Kandidaten in<br />

einer gemeinsamen öffentlichen Verteidigung<br />

vorgestellt und vom Lehrkörper gesondert<br />

bewertet.<br />

NACHWORT<br />

In dem Zeitraum ab etwa 1995 war eine<br />

fruchtbare Zusammenarbeit zwischen der<br />

neu angesiedelten medizinischen Einrichtung<br />

Herzzentrum Dresden und der ingenieurtechnischen<br />

Hochschuleinrichtung<br />

des IBMT durch deren Leiter befördert und<br />

aufgebaut worden. Mit dem altersbedingten<br />

planmäßigen Ausscheiden des Leiters<br />

des IBMT, der nicht erfolgten Neuberufung<br />

der Professur und den<br />

nachfolgenden Strukturänderungen<br />

in der<br />

Fakultät Elektrotechnik<br />

und Informationstechnik<br />

der TU<br />

Dresden im Jahr 2002<br />

war es leider nicht<br />

mehr möglich, dieses<br />

„Weiterbildende Studium<strong>Perfusion</strong>stechnik“<br />

fortzuführen.<br />

55 <strong>KARDIOTECHNIK</strong> 2/2004

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