KARDIOTECHNIK Perfusion - Deutsche Gesellschaft für ...
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Ausgangsverstärker<br />
Frequenzbegrenzung<br />
Eingangsverstärker<br />
Atrium<br />
Störerkennung<br />
Wahrnehmung (Sensing) –<br />
Signaldetektion<br />
Sensing, auch Detektion genannt, ist die<br />
Wahrnehmung der Eigensignale des Herzens,<br />
gemessen über die Elektrode. Das<br />
Sensing liegt im mV-Bereich, im Gegensatz<br />
zur Stimulation (Pacing), welche im V-<br />
Bereich liegt. Man muss bedenken, dass<br />
die Signale, die über das Oberflächen-EKG<br />
gemessen werden, sich sehr von den Signalen<br />
unterscheiden, die direkt aus dem Endokardbereich<br />
von der Schrittmacherelektrode<br />
wahrgenommen werden.<br />
Im Schrittmacher erkennen Eingangsfilter<br />
die P- und R-Wellen anhand Frequenzspektrum<br />
(Hz), Anstiegssteilheit (mV/ms)<br />
– „slew rate“ – und Spannungsamplitude.<br />
–Frequenzspektrum<br />
Der Eingangsverstärker (siehe Abb. 9) selektiert<br />
Signale, die im Frequenzspektrum<br />
zwischen 10 und 100 Hz liegen, das entspricht<br />
den herzeigenen Depolarisationssignalen.<br />
Das Frequenzmaximum der T-<br />
Wellen liegt im Bereich unter 10 Hz, das<br />
der Muskelsignale (Muskelzittern) liegt<br />
über 100 Hz.<br />
Die größte Eingangsverstärkung findet<br />
im Bereich 30 bis 70 Hz statt. Das entspricht<br />
den Frequenzmaxima von P- und R-<br />
Wellen. Mit anderen Worten – der Schrittmacher<br />
ist in diesem Bereich am empfindlichsten.<br />
Signale, die oberhalb oder unter-<br />
Eingangsverstärker<br />
Ventrikel<br />
Störerkennung<br />
Zentralprozessor<br />
Steuerungseinheit; Zeitgeber<br />
IABP-Triggerung Interface BPI 202<br />
Abb. 9: Blockschaltbild der Steuerung der Gegenpulsation durch einen Herzschrittmacher<br />
halb dieser Werte liegen, müssen eine wesentlich<br />
höhere Spannungsamplitude aufweisen,<br />
um vom Schrittmacherfilter durchgelassen<br />
zu werden (siehe Abb. 10).<br />
–Anstiegssteilheit („slew rate“)<br />
Mit Anstiegssteilheit ist die Änderung der<br />
Spannung in Bezug zur Zeit gemeint<br />
(dV/dt) und diese wird in mV/ms oder V/s<br />
angegeben. Durch eine sinnvolle Filterung<br />
bezüglich der Anstiegssteilheit kann z. B.<br />
die T-Welle herausgefiltert werden. Allerdings<br />
werden auch „zersplitterte“ QRS-<br />
Verstärkung<br />
T-Welle<br />
Abb. 10: Frequenzspektra<br />
Ausgangsverstärker<br />
Frequenzbegrenzung<br />
Komplexe (z. B. Extrasystolen) herausgefiltert,<br />
was zur Parasystolie (im Schrittmachereinsatz)<br />
führen kann.<br />
– Spannungsamplitude<br />
Kann ein Signal oben genannten Filter<br />
(s. Abschnitt Signaldetektion) passieren,<br />
kommt die Spannungsamplitude zum Tragen.<br />
Diese kann nach dem Filter verstärkt<br />
werden – diese Verstärkung ist programmierbar.<br />
Am Schrittmacher wird die Wahrnehmungsschwelle<br />
eingestellt. Das heißt,<br />
dass die Empfindlichkeit des Sensings den<br />
individuellen Bedürfnissen angepasst werden<br />
kann.<br />
Die eingestellte Schwelle von z. B. 2 mV<br />
lässt nur Eigensignale mit einer Amplitude<br />
von mehr als 2 mV passieren. Kleinere Signale<br />
werden herausgefiltert. Dabei gilt, je<br />
höher die Wahrnehmungsschwelle ist, desto<br />
weniger empfindlich (sensitiv) ist der<br />
Schrittmacher im Erkennen von Eigensignalen<br />
des Herzens.<br />
Bei individuell falsch eingestellter<br />
Schwelle kann es zu Undersensing oder<br />
Oversensing kommen.<br />
Diesen Punkt zu beachten, ist in Bezug<br />
auf das Interface sehr wichtig, da das Interface<br />
eine mindest doppelt so hohe Spannungsamplitude<br />
braucht, als die Sensingschwelle<br />
beträgt, die am Schrittmacher eingestellt<br />
ist. Daher ist gerade in Bezug auf<br />
die Schrittmacher-gesteuerte Gegenpulsation<br />
auf eine individuell richtige (auf das<br />
Interface abgestimmte) Einstellung der<br />
Wahrnehmungsschwelle zu achten.<br />
– Signalweg<br />
Im linken Ventrikel werden die Spannungsänderungen<br />
in Form von Vektoren detektiert.<br />
Dieses intramyokardiale EKG stellt<br />
QRS-Komplex Muskelzittern Frequenz<br />
Hauptdurchlassbereich des Eingangsfilters<br />
35 <strong>KARDIOTECHNIK</strong> 2/2004<br />
10 Hz<br />
100 Hz