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KARDIOTECHNIK Perfusion - Deutsche Gesellschaft für ...

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werte erwarten. Die Messgenauigkeit der<br />

Flussmessung wurde bei einer Sollflusseinstellung<br />

der Pumpen von 5 l/min und einem<br />

Volumen von 10 Litern hinreichend<br />

kontrolliert (Auslitern). Der Versuchsaufbau<br />

ist in seinem Umfang mit der Komplexität<br />

einer <strong>für</strong> die <strong>Perfusion</strong> am Menschen<br />

ausgerüsteten HLM nicht zu vergleichen.<br />

Durch den Strömungswiderstand der einzelnen<br />

Komponenten ist nicht zu be<strong>für</strong>chten,<br />

dass die extremen Druckspitzen den<br />

Patienten erreichen werden. In der klinischen<br />

Praxis ändert sich im Verlauf einer<br />

<strong>Perfusion</strong> die Nachlast des Patienten. Die<br />

Abhängigkeit der Axialpumpe von wechselnder<br />

Nachlast wurde vernachlässigt, da<br />

es sich um eine vergleichende Arbeit handelt.<br />

ERGEBNIS UND DISKUSSION<br />

Mit dem kardioplegischen Herzstillstand<br />

unter EKZ wird der Patient einer abnormen<br />

Kreislaufsituation ausgesetzt. Ziel der Bemühungen<br />

in dieser Phase der Operation<br />

sollte es deshalb sein, diese Zeit so physiologisch<br />

wie möglich zu gestalten. Dieses<br />

gilt zum einen <strong>für</strong> die Führung der <strong>Perfusion</strong><br />

durch den Kardiotechniker, zum anderen<br />

<strong>für</strong> die Industrie bei der Entwicklung<br />

neuer Technologien. Es ist den Entwicklern<br />

gelungen, dem Kardiotechniker ein sicheres<br />

Werkzeug zur Erzeugung einer gleichmäßigen<br />

Pulswelle mit physiologischen<br />

Druckwerten zur Verfügung zu stellen. Der<br />

nächste Schritt sollte es sein, eine allgemein<br />

akzeptierte Definition des Begriffes<br />

„pulsatiler Fluss“ zu finden. Dem <strong>Perfusion</strong>isten<br />

muss durch einen Standard Sicherheit<br />

<strong>für</strong> sein Handeln gegeben werden. Es<br />

ist dem Autor nicht gelungen, eine objektive<br />

Aussage zu treffen, ob die pulsatile <strong>Perfusion</strong><br />

einem laminaren Flussmodus vorzuziehen<br />

ist, obgleich wir uns vom physiologischen<br />

Vorbild leiten lassen sollten. Die<br />

Akzeptanz eines neuen Systems durch den<br />

Anwender hängt aber nicht allein vom Nutzen<br />

<strong>für</strong> den Patienten, sondern auch von<br />

dessen Praktikabilität ab. Der Aufbau, die<br />

Eichung und Bedienung einer Zentrifugalpumpe<br />

ist wesentlich aufwändiger als die<br />

Bedienung einer Rollerpumpe. Nicht vergessen<br />

werden darf, dass die neuen Antriebe<br />

einer sorgfältigen Kosten-Nutzen-Rechnung<br />

unterzogen werden müssen. Die fortschreitende<br />

Akzeptanz der Zentrifugalpumpe<br />

und die technische Möglichkeit ihrer<br />

pulsatilen Ansteuerung lässt hoffen,<br />

dass die Diskussion über diesen Flussmodus<br />

erneut auflebt.<br />

<strong>KARDIOTECHNIK</strong> 2/2004<br />

Bei Interesse an der ungekürzten Projektarbeit<br />

setzen Sie sich bitte mit dem Autor in<br />

Verbindung.<br />

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Theorie and Praxis. Pabst Science Publishers,<br />

Lengerich 1999<br />

Christian Dörnbrack<br />

WKK-<strong>Perfusion</strong>sservice<br />

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein<br />

Herzchirurgie/Kardiotechnik<br />

Ratzeburger Allee 160<br />

23538 Lübeck<br />

christiandoernbrack@yahoo.de<br />

christian.doernbrack@<br />

wkk-perfusionsservice.de<br />

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