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aktives zentrum - Amerlinghaus

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Verein Kultur<strong>zentrum</strong> Spittelberg / <strong>Amerlinghaus</strong> 2009<br />

möglich ist. Das liegt halt an der Gleichzeitigkeit, an der Heterogenität des Hauses, die<br />

gleichzeitig etwas sehr Schönes sein kann. Langweilig ist es jedenfalls nie.<br />

L.G.: (...) Mir war das wichtig, dass wir ein offenes Büro sind, ein Büro in das sich die<br />

Leute hinsetzten können ohne das Gefühl zu haben sie stören. So verstehe ich auch unsere<br />

Arbeit. Ich möchte nicht nur hier sitzen und Layout machen und Konzepte schreiben. Wenn<br />

man mit Leuten zu tun hat, gibt es eben auch Probleme mit Leuten und manchmal ist es<br />

einem auch zu viel.<br />

C.T.: Nicht umsonst steht hier ein großer Tisch im Raum. Die Freiräume schrumpfen<br />

enorm und das soll ein Raum sein wo Leute sich einfach aufhalten können, ohne dabei zu<br />

fordern, dass sie explizit politisch tätig sind. Vieles ergibt sich allein dadurch, dass sich<br />

Leute einfach einen Raum nehmen können und das Gefühl haben, dass es egitim ist, dass<br />

sie da sind.<br />

L.G.: Es geht eben auch in Richtung soziales Zentrum. Das haben wir so gemacht, es ist<br />

uns auch manchmal zu viel. Aber das ist eben so.<br />

C.T.: Es passiert dann eben auch, dass Leute mit ihren Befindlichkeiten zu dir kommen<br />

und dir ihre Probleme erzählen.<br />

(...)<br />

L.G.: Du bekommst hier sehr viel von persönlichen Problematiken, die sich aufgrund der<br />

politischen Situation ergeben mit, wo man wirklich Auswirkungen sieht und täglich damit<br />

konfrontiert ist - über die theoretische Auseinandersetzung hinaus.<br />

C.T.: Gesellschaftliche Veränderungen sind in diesem Haus ganz greifbar und sichtbar.<br />

Stichwort AMS. Soziale Verhärtungen bekommen wir hier deutlich zu spüren. Wir haben hier<br />

Leute für die wir das Wohnzimmer sind oder die sich hier duschen gehen. Die sind hier, weil<br />

ein anderes Sozialcafe geschlossen wurde. Es kommen immer mehr Leute zu uns, weil es<br />

sonst in Wien fast nichts anderes gibt.<br />

F.T.: Was könnte realistisch besser laufen?<br />

C.T.: Mehr Geld wäre wichtig. Ganz banale Sachen, es sind Sachen veraltert, wir haben<br />

ein ziemliches Problem mit der Heizung. Es stünden größere haustechnische Investitionen<br />

an. Bessere Möbel.<br />

5 Leute einer politischen Organisation kommen herein und fragen ob gerade ein Raum<br />

frei ist und bitten darum verspätete AktivistInnen in den Raum zu schicken. Dann gehen sie<br />

wieder.<br />

F.T.: Welche notwendigen Investitionen gibt es?<br />

C.T.: Für das Prekärprojekt, dass uns beiden sehr viel gegeben hat, auch inhaltlich, ist<br />

nicht genügend Geld, nicht genügend Möglichkeiten vorhanden. Das wird für uns selbst zu<br />

viel, da wir den restlichen Hausbetrieb auch aufrechterhalten müssen.<br />

L.G.: Mir würde da noch was einfallen, aber ich glaube das ist nicht mehr realistisch.<br />

Das Beisl. (Gelächter) Ein selbst verwaltetes Cafe wäre schön. Ohne Weihnachtsmarkt. Aber<br />

das ist wohl heute nicht möglich.<br />

F.T.: Ich danke euch für das Gespräch.<br />

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