aktives zentrum - Amerlinghaus
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Verein Kultur<strong>zentrum</strong> Spittelberg / <strong>Amerlinghaus</strong> 2009<br />
Als generationen-, politicsund(sub-)kulturenübergreifendes<br />
Projekt zeichnet sich<br />
das Kultur<strong>zentrum</strong> Spittelberg<br />
durch die Inhomogenität seiner<br />
NutzerInnen aus. Nicht<br />
zuletzt sogenannte “Rand-”<br />
und “Problem-Gruppen” teilen<br />
die räumliche und Betreuungs-<br />
Infrastruktur des<br />
Kultur<strong>zentrum</strong>s solidarisch und<br />
ohne größere Konflikte.<br />
“Betroffene” werden hier zu<br />
AkteurInnen. Damit ist das<br />
Kultur<strong>zentrum</strong> Spittelberg<br />
nicht nur Arbeits- und<br />
Vernetzungsraum, Plattform<br />
und Öffentlichkeit, sondern<br />
auch ein “Möglichkeitsraum”<br />
für positive Gegenentwürfe zur<br />
1975 entstand über eine Besetzung des damals vom Abriss bedrohten <strong>Amerlinghaus</strong>es das Kultur- und Kommunikations<strong>zentrum</strong><br />
am Spittelberg. Seit 1978 bis heute ist das Kultur<strong>zentrum</strong> im <strong>Amerlinghaus</strong> ein etabliert-engagiertes Zentrum für viele unter- Hegemonie gegenwärtiger<br />
schiedliche Gruppen und Initiativen sowie ein sozialer Raum für alternative gesellschaftliche und kulturpolitische Strategien und<br />
Projekte.<br />
rechtspopulistisch-dominierter<br />
und vereinnahmter Diskurse. Wir sind überzeugt von der Notwendigkeit gesellschaftsemanzipatorischer<br />
und kulturpolitischer Strategien und Projekte und davon, dass es Räume<br />
geben muss, an denen sich solche entwickeln.<br />
Ein wunderbares Treibhaus<br />
- Texte von NutzerInnen<br />
Das Kultur<strong>zentrum</strong> Spittelberg im <strong>Amerlinghaus</strong> bildet seit langen Jahren einen wichtigen<br />
Rahmen für eine Vielfalt von sozialen, politischen und kulturellen Aktivitäten. Eine<br />
große Anzahl von Gruppen, Initiativen und Einzelpersonen findet hier als einer der letzten<br />
nicht-kommerziellen derartigen Strukturen in Wien niederschwelligen Zugang.<br />
Insbesondere finden zahlreiche Veranstaltungen der Grazer Autorinnen<br />
Autorenversammlung im <strong>Amerlinghaus</strong> statt. Unsere Mitglieder (die die jeweilige<br />
Veranstaltung jeweils alleine verantworten) finden dort eine unbürokratische und dennoch<br />
gut ausgestattete Infrastruktur, MitarbeiterInnen des <strong>Amerlinghaus</strong>es begleiten die<br />
Bewerbung kompetent und initiativ. Es wäre ein schlimmer Verlust, dieses besondere Haus<br />
als Ort für Lesungen und Ausstellungen zu verlieren.<br />
Grazer AutorInnenversammlung<br />
Seit 1982 bin ich Gast im <strong>Amerlinghaus</strong> und kann sagen, dass dieser Ort für meine<br />
künstlerische Entwicklung wesentlich war.<br />
Hier haben Gruppen und Initiativen immer unbürokratisch und problemlos Räme gefunden,<br />
um zu proben, zu diskutieren, sich zu versammeln.<br />
Gerade Gruppen, die sonst schwer oder gar nicht irgendwo unterkommen, wird hier<br />
bereitwillig die Tür aufgemacht.<br />
Als ich begann, mit Roma Theater zu machen, war das Kultur<strong>zentrum</strong> am Spittelberg im<br />
<strong>Amerlinghaus</strong> für etliche von ihnen die einzige Wiener Kulturinstitution, die sie jemals<br />
besucht hatten.<br />
Als ich eine Co-Autorin für meine Gefängnistheaterstücke suchte, fand ich sie über den<br />
verein Exil im <strong>Amerlinghaus</strong>.<br />
Ob Workshops zu Augusto Boals Theater der Unterdrückten oder HipHopworkshops, ob<br />
politische Diskussionen oder Wochenendseminare: Das <strong>Amerlinghaus</strong> war und ist für selbstorganisierte,<br />
engagierte Basiskultur, die im durchkapitalisierten privaten und öffentlichen<br />
Raum sonst keine Chance hätte, ein wunderbares Treibhaus.<br />
Tina Leisch<br />
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