Flu ssg e b ie tsm a n a g e m e n t - SWV
Flu ssg e b ie tsm a n a g e m e n t - SWV
Flu ssg e b ie tsm a n a g e m e n t - SWV
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Tabelle 2. Werte der Unterz<strong>ie</strong>le export<strong>ie</strong>rt aus der Software. Bewertungen, welche wegen fehlender Daten<br />
nicht durchgeführt werden können, sind durch «NA» gekennzeichnet. Bewertungen können gleichzeitig für<br />
mehrere <strong>Flu</strong>ssabschnitte durchgeführt werden (x, y, usw.).<br />
Beisp<strong>ie</strong>l 1a: Grafische Darstellung der<br />
Qualität eines <strong>Flu</strong>ssabschnitts<br />
Bild 9 zeigt den Software-Output<br />
einer Z<strong>ie</strong>lh<strong>ie</strong>rarch<strong>ie</strong> für einen fiktiven <strong>Flu</strong>ssabschnitt,<br />
für welchen gemessene Daten<br />
für alle Attribute ausser für d<strong>ie</strong> Makrozoobenthos<br />
Indizes IBCH und IBGN (weisse<br />
Kästchen) vorhanden sind. Der Z<strong>ie</strong>lerreichungsgrad<br />
für das Modul «Makrozoobenthos»<br />
kann trotz der fehlenden Werte des<br />
IBGN und IBCH berechnet werden, da für<br />
d<strong>ie</strong>ses Modul nur eines der drei Unterz<strong>ie</strong>le<br />
als notwendig defin<strong>ie</strong>rt wurde (s<strong>ie</strong>he Kp. 6).<br />
D<strong>ie</strong> aggreg<strong>ie</strong>rte Qualitätsklasse für den<br />
«Äusseren Aspekt» und den chemischen<br />
Zustand zeigt, w<strong>ie</strong> im Modul «Nährstoffe»<br />
beschr<strong>ie</strong>ben, d<strong>ie</strong> Worst-case-Klasse an.<br />
In d<strong>ie</strong>ser Darstellung können d<strong>ie</strong> Defizite<br />
z.B. auf Attribut-, Modul- oder auf höheren<br />
Ebenen direkt und sehr einfach abgelesen<br />
werden.<br />
Beisp<strong>ie</strong>l 1b: Tabellarische Darstellung der<br />
<strong>Flu</strong>ssabschnittsqualität in Werten<br />
D<strong>ie</strong> exakten Werte für alle Unterz<strong>ie</strong>le<br />
einer <strong>Flu</strong>ssabschnittsbewertung,<br />
welche d<strong>ie</strong> Qualitätsklassen und damit<br />
d<strong>ie</strong> Farben in der Z<strong>ie</strong>lh<strong>ie</strong>rarch<strong>ie</strong> defin<strong>ie</strong>ren<br />
(Bild 9), können direkt in eine Textdatei<br />
export<strong>ie</strong>rt werden (Tab. 2). Im Falle des<br />
<strong>Flu</strong>ssabschnitts x l<strong>ie</strong>gt z.B. der Wert des<br />
Oberz<strong>ie</strong>ls «Naturnaher ökologischer Zustand»<br />
(Ökolog<strong>ie</strong>) bei 0.37, der Wert des<br />
Unterz<strong>ie</strong>ls «Naturnaher biologischer Zustand»<br />
(Biolog<strong>ie</strong>) bei 0.38 etc.<br />
Beisp<strong>ie</strong>l 2: Vergleich der <strong>Flu</strong>ssabschnittsqualität<br />
vor und nach potenz<strong>ie</strong>llen Revitalis<strong>ie</strong>rungsmassnahmen<br />
Plant ein Kanton eine Revitalis<strong>ie</strong>rungsmassnahme<br />
an einem <strong>Flu</strong>ssabschnitt,<br />
so können d<strong>ie</strong> potenz<strong>ie</strong>llen<br />
Qualitätsverbesserungen, welche durch<br />
versch<strong>ie</strong>dene Massnahmen erwartet werden,<br />
berechnet, grafisch dargestellt und<br />
so miteinander verglichen werden. D<strong>ie</strong>s<br />
bedingt teilweise eine Schätzung der erwarteten<br />
Auswirkungen der Massnahmen<br />
auf d<strong>ie</strong> MSK-Attribute. In Bild 10A wird d<strong>ie</strong><br />
ökologische Qualität des fiktiven <strong>Flu</strong>ssabschnitts<br />
aus Bild 9 nach einer Gerinneaufweitung<br />
simul<strong>ie</strong>rt, bzw. abgeschätzt. Dafür<br />
werden für d<strong>ie</strong> morphologischen Attribute<br />
«Werte der geplanten, verbesserten Attributausprägungen»<br />
eingesetzt, alle anderen<br />
Attributausprägungen bleiben für<br />
d<strong>ie</strong>ses Beisp<strong>ie</strong>l gleich. Bild 10B zeigt d<strong>ie</strong> simul<strong>ie</strong>rte<br />
Qualitätsverbesserung nach einer<br />
möglichen Kombination von Massnahmen<br />
w<strong>ie</strong> z.B. der Reduktion von Schwall-Sunk,<br />
höheren Restwassermengen oberhalb der<br />
Wasserrückgabe, oder ein verändertes<br />
Spülreglement im selben <strong>Flu</strong>ssabschnitt<br />
ohne morphologische Aufwertung. Gemäss<br />
d<strong>ie</strong>ser Darstellung der Z<strong>ie</strong>lh<strong>ie</strong>rarch<strong>ie</strong><br />
würde, in d<strong>ie</strong>sem fiktiven Beisp<strong>ie</strong>l,<br />
der <strong>Flu</strong>ssabschnitt<br />
im abiotischen Bereich<br />
mehr von der<br />
morphologischen<br />
als von den hydrologischenAufwertungen<br />
profit<strong>ie</strong>ren:<br />
der abiotische sow<strong>ie</strong><br />
der ökologische<br />
Zustand wechselt<br />
nur bei der mor-<br />
phologischen Aufwertung von einem unbefr<strong>ie</strong>digenden<br />
(orange; Bild 9) zu einem<br />
mässigen Zustand (gelb; Bild 10B). Ein<br />
Vergleich der exakten Werte beider Massnahmen<br />
kann d<strong>ie</strong>sen Vergleich noch spezifiz<strong>ie</strong>ren:<br />
das Oberz<strong>ie</strong>l «Naturnaher ökologischer<br />
Zustand» erreicht mit der Massnahme<br />
Aufweitung den Wert 0.42 und ist<br />
daher nur geringfügig besser als mit den<br />
Massnahmen zur Verbesserung des hydrologischen<br />
Regimes (Wert = 0.37). Will<br />
man einen Schritt weiter gehen, könnten<br />
d<strong>ie</strong> Daten zu Verbesserungen der Attributausprägungen<br />
im biologischen Bereich,<br />
welche durch d<strong>ie</strong> Massnahmen zu erwarten<br />
sind, ebenfalls für eine Z<strong>ie</strong>lh<strong>ie</strong>rarch<strong>ie</strong>simulation<br />
verwendet werden. Solche<br />
Effekte von Massnahmen auf Attribute<br />
können beisp<strong>ie</strong>lsweise von Experten geschätzt<br />
oder durch mathematische Modelle<br />
prognostiz<strong>ie</strong>rt werden (Borsuk et al.,<br />
2006, Schweizer et al., 2007).<br />
6. Vorschläge zur Erweiterung<br />
des MSK<br />
D<strong>ie</strong> in den Kapiteln 1–5 erläuterte Implementation<br />
von Z<strong>ie</strong>lh<strong>ie</strong>rarch<strong>ie</strong>n und Wertfunktionen<br />
ebnet nun den Weg für versch<strong>ie</strong>dene<br />
Erweiterungen des MSK, welche<br />
d<strong>ie</strong> Bewertung genauer und flexibler<br />
machen sow<strong>ie</strong> seine Einbettung in das<br />
übergeordnete Konzept für multikriter<strong>ie</strong>lle<br />
Bild 10. Ausschnitt der Z<strong>ie</strong>lh<strong>ie</strong>rarch<strong>ie</strong> des fiktiven <strong>Flu</strong>ssabschnitts x berechnet aus Attributdaten, welche nach potent<strong>ie</strong>llen Revitalis<strong>ie</strong>rungsmassnahmen<br />
erwartet würden. A) nach einer Gerinneaufweitung und Verbesserung der Sohle- und Uferverhältnisse, B)<br />
nach versch<strong>ie</strong>denen Massnahmen zur Aufwertung des hydrologischen Regimes.<br />
«Wasser Energ<strong>ie</strong> Luft» – 103. Jahrgang, 2011, Heft 3, CH-5401 Baden 211