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Foto: Olga Solovei/Fotokia.com<br />

<strong>Köln</strong>er Mitgliederrundbrief<br />

� Wir machen Politik auf Kinderaugenhöhe<br />

� Familie, wir leben das!<br />

Bündnis 90 / Die <strong>Grüne</strong>n<br />

Nr. 210 September 2007<br />

Was ist Familie?<br />

Bürgerliches Ideal und Realität<br />

� Mensch kann sich Familie nun mal (nicht) aussuchen …<br />

� Neues aus <strong>Köln</strong>, Land und Bund


Inhalt und Editorial<br />

Inhaltsverzeichnis 2<br />

Adressen 15<br />

Termine 16<br />

Partei intern<br />

Kinder und Familienpolitik in <strong>Köln</strong> und<br />

anderswo 3<br />

Stefan Peil<br />

Kurz-Vita Stefan Peil, neuer Vorsitzender 3<br />

Kinder und Familie<br />

Wir machen Politik auf Kinderaugenhöhe 4-5<br />

Andrea Asch<br />

Familie, wir leben das! 6-7<br />

Einleitung von Björn Troll<br />

Andreas Wolter, Gundi Haep, Helma Pasch<br />

<strong>Grüne</strong> Jugend<br />

Mensch kann sich Familie nun mal (nicht)<br />

aussuchen ... 8<br />

<strong>Köln</strong><br />

Zu viel Entschädigung für kommunale<br />

Mandatsträger!? 9<br />

Andreas Hupke und Dirk Zurek<br />

Land<br />

Eine Klimawende ist möglich! 10<br />

Arndt Klocke<br />

Geschlechterdemokratie tut nicht weh <strong>–</strong><br />

oder doch? 11<br />

Birgit Ebel, Judith Hasselmann und Ulle Schauws<br />

Bund<br />

Schön, dass wir darüber gered<strong>et</strong> haben ... 12<br />

Patrick Kopischke<br />

Personalien 13<br />

Kurz notiert<br />

14<br />

Editorial<br />

Liebe <strong>Köln</strong>er <strong>Grüne</strong>,<br />

eine neue Redaktion und eine neue Rubrik <strong>–</strong> und das ist<br />

erst der Anfang. Der Delegiertenrat hat eine neue Redaktion<br />

gewählt. Christiane Martin und Helma Pasch wurden<br />

bestätigt. Marion Lüttig ist neu dabei und Björn Troll wurde<br />

für den KV-Vorstand gewählt. Auch Ralf Unna arbeit<strong>et</strong><br />

weiter mit. Anke Waldmann hat leider aufgehört. Tschö<br />

Anke und Danke für die vielen Jahre an dieser Stelle.<br />

Was dem Rathaus Ratlos sein „Ignatz Igel“, ist der <strong>Mach</strong>Et<br />

„Die <strong>Mach</strong><strong>et</strong>e“. Mit scharfer Klinge wird sie sich in Zukunft<br />

durch das <strong>Köln</strong>er Klüngel-Dickicht schlagen und<br />

scharfsinnig zerteilen, was das Zeug hält. Mehr wird nicht<br />

verraten.<br />

Der Schwerpunkt dieser <strong>Ausgabe</strong> liegt bei Kinder- und<br />

Familienpolitik. Hierzu haben wir mehrere Autorinnen<br />

und Autoren eingeladen, um dieses Thema auszuleuchten.<br />

Denn die Familie gleicht nicht mehr dem alten Klischee<br />

von „Mutter, Vater, Kind“, hat sie vielleicht nie. Die Familie<br />

von heute ist vielgestaltig und bunt, h<strong>et</strong>ero- und homosexuell,<br />

mit und ohne Kinder. Diese Vielfalt leben wir, nicht<br />

nur politisch sondern auch privat. Welche politischen Forderungen<br />

sich daraus ergeben? Lest selbst.<br />

In diesem Heft werden ebenso die verschiedenen politischen<br />

Ebenen zu Wort kommen, in die wir <strong>Köln</strong>er <strong>Grüne</strong><br />

eingebunden sind. Aus diesem Blickwinkel heraus wird<br />

die Frage gestellt, ob wir nicht unsere Ratsmitglieder besser<br />

entschädigen sollten. Auf Landesebene wird die Klimafrage<br />

weiterentwickelt. Auch ein Rückblick wurde nötig. Die<br />

LAG Frauen stellt in dieser <strong>Ausgabe</strong> ihre Sichtweise zur<br />

Glosse von Martin M<strong>et</strong>z aus der <strong>Mach</strong>Et 209 dar.<br />

Kurz notiert ist wie immer spannend. Neue und alte Bekannte<br />

stellen sich in neuen Funktionen vor. Abschließend<br />

schlagen wir noch einmal den Bogen zum Fokus dieses<br />

Hefts „Familie“. Und: Ab sofort wird der zweiseitige<br />

Adressteil auf eine Seite reduziert. Mehr Platz für Inhalt!<br />

Viel Spaß beim Lesen wünschen Euch,<br />

Björn, Christiane, Helma, Marion und Ralf<br />

Impressum<br />

Die <strong>Mach</strong>Et ist das offi zielle Magazin der <strong>Köln</strong>er GRÜNEN und<br />

erscheint viermal im Jahr / Aufl age 1.100<br />

Anschrift Redaktion <strong>Mach</strong>Et, c/o KV-Büro Ebertplatz 23,<br />

50668 <strong>Köln</strong>, Ebertplatz 23, 50668 <strong>Köln</strong><br />

( 9 72 78 88 3 9 72 78 89<br />

7 redaktion@mach-<strong>et</strong>.de 7 mach<strong>et</strong>@gruenekoeln.de<br />

: www.gruenekoeln.de<br />

V.i.S.d.P.: Björn Troll<br />

Redaktion: Björn Troll (CvD), Christiane Martin, Dr. Helma Pasch,<br />

Marion Lüttig, Dr. Ralf B. Unna<br />

Layout: Michael Beutler<br />

Druck: GHS Druck GmbH<br />

Preis: 1 €, Mitglieder kostenlos<br />

Die Artikel spiegeln die Meinung des/der jeweiligen AutorIn wieder und<br />

nicht unbedingt die der Redaktion oder BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN,<br />

KV <strong>Köln</strong>. Unverlangt eingesandte Manuskripte nehmen wir gerne entgegen.<br />

Haftung wird nicht übernommen. Die Redaktion behält sich vor,<br />

eingesandte Beiträge zu kürzen. Gedruckt auf holzfreiem und chlorfrei<br />

gebleichtem Papier.


Nr. 210 • September 2007<br />

Partei intern<br />

Kinder und Familienpolitik in <strong>Köln</strong> und anderswo.<br />

Alle Kommunen haben in den l<strong>et</strong>zten<br />

15 Jahren gewaltige Mittel in den Ausbau<br />

der Kindergartenplätze stecken<br />

müssen. Überall kann nun der Rechtsanspruch<br />

der 3- bis 6-jährigen auf einen<br />

Platz erfüllt werden. Rund 50 Prozent<br />

der Grundschulkinder in <strong>Köln</strong> werden<br />

in diesem Schuljahr eine Ganztagsschule<br />

besuchen <strong>–</strong> 17.5000 Plätze stehen zur<br />

Verfügung. Ein grün-rotes Erfolgsprojekt,<br />

das allerdings qualitativ und<br />

quantitativ weiter ausgebaut werden<br />

muss, bis hin zur verpfl ichtenden Ganztagschule.<br />

Das wird noch einige Millionen<br />

zusätzlich alleine in <strong>Köln</strong> kosten<br />

<strong>–</strong> an Investitionen und an laufenden<br />

Kosten.<br />

Änderungen sind nötig<br />

Seit den 1960er Jahren sinken die Geburtenzahlen<br />

in Deutschland dramatisch.<br />

Gegen diesen Trend gibt es in<br />

<strong>Köln</strong> und dem südlichen Rheinland in<br />

den l<strong>et</strong>zten Jahren sowohl einen kleinen<br />

Geburtenüberschuss (300 bis 500<br />

Kinder pro Jahr werden mehr geboren<br />

als Menschen sterben) als auch einen<br />

Wanderungsgewinn. Den Geburtenüberschuss<br />

verdanken wir vor allem<br />

den Familien mit Migrationshintergrund.<br />

Aber in unserer Stadt ist die<br />

Mehrkinderfamilie in der Minderheit.<br />

Alleinerziehende Mutter und (wenige)<br />

Väter leben in <strong>Köln</strong> mit <strong>et</strong>wa einem<br />

Drittel der <strong>Köln</strong>erInnen unter 18 Jahre<br />

zusammen.<br />

Auf der anderen Seite haben wir nicht<br />

nur in <strong>Köln</strong> andere Lebensverhältnisse<br />

als früher üblich: Frauen sind zunehmend<br />

besser ausgebild<strong>et</strong> und streben<br />

trotz Kindern auf den Arbeitsmarkt.<br />

Globalisierung und veränderte Anforderungen<br />

im Beruf führen zu Verlusten<br />

an Einfacharbeitsplätzen, veränderten<br />

Anforderungen an das Sozialverhalten<br />

und an die Bildung und Ausbildung.<br />

Arbeitslosigkeit, sowie neoliberale<br />

Steuer- und Sozialpolitik produzieren<br />

ein immer weiteres Auseinanderklaffen<br />

von Arm und Reich. Auch Hartz IV hat<br />

dazu beig<strong>et</strong>ragen. Besonders b<strong>et</strong>roffen<br />

von dieser Entwicklung sind die Kinder.<br />

Etwas ein Drittel aller Kinder in <strong>Köln</strong><br />

sind arm und damit auch ihre Familien.<br />

Kinder mit Migrationshintergrund sind<br />

hier weit überrepräsentiert.<br />

Andere Staaten haben längst reagiert<br />

und Kindergärten und Schulen weiter<br />

entwickelt. In Deutschland sind die<br />

Wissenden und Mahnenden nicht gehört<br />

worden und zirka 30 Jahre ist fast<br />

nichts passiert.<br />

<strong>Grüne</strong> Ideen<br />

Schauen wir uns speziell die <strong>Köln</strong>er<br />

Situation an: Hier müsste der Ausbau<br />

von Plätzen für die unter 3-jährigen<br />

oder der Ausbau der B<strong>et</strong>reuungszeiten<br />

in KiTas weiter vorang<strong>et</strong>rieben werden<br />

<strong>–</strong> Versuche in den Stadtbezirken laufen<br />

schon. Auch müssten wir den Ausbau<br />

der Offenen Ganztagsschule, soweit<br />

die Schulkonferenzen zustimmen und<br />

das Geld aufzutreiben ist, unterstützen.<br />

Eine Entwicklung von Bildungslandschaften<br />

mit bedarfgerechter und<br />

lokal zwischen den Akteuren abgestimmter<br />

Konzeption in den Sozialräumen<br />

beziehungsweise Stadtteilen wäre<br />

möglich; genauso der Ausbau der Familienzentren<br />

zu Frühwarnsystem und<br />

Beratungs- und Unterstützungsagenturen<br />

für Familien.<br />

Vita Stefan Peil<br />

Wurde am 21.08.07 zum Sprecher des<br />

Kreisverbandes der GRÜNEN <strong>Köln</strong><br />

gewählt. Politisch geprägt durch<br />

ein sozialdemokratisches Elterhaus,<br />

durch die Bündische Jugend, die ihn<br />

u. a. zu den Ostermärschen brachte,<br />

durch Gewerkschaftsarbeit, auch als<br />

Jugendvertr<strong>et</strong>er und Personalrat sowie<br />

durch die Studentenbewegung.<br />

Arbeit<strong>et</strong> mit den GRÜNEN in <strong>Köln</strong><br />

zusammen seit es sie gibt. Seit 1998<br />

<strong>–</strong> mit einer berufsbedingten Unterbrechung<br />

von 5 Jahren- Mitglied in<br />

<strong>Köln</strong>. Bereits von 1998 bis 2000 Sprecher<br />

des KV. Zurzeit Mandate im<br />

Jugendhilfeausschuss in <strong>Köln</strong> und<br />

in der Landschaftsversammlung<br />

Rheinland. Politischer Schwerpunkt<br />

ist die Sozial- Gesundheits- und<br />

Jugendpolitik. Kulturpolitik und<br />

Migrationspolitik sind Herzensan-<br />

von Stefan Peil, Sprecher <strong>Grüne</strong> <strong>Köln</strong><br />

Lauter Forderungen, die bezahlt<br />

werden müssen<br />

<strong>Köln</strong> gehört zu den Kommunen, die<br />

einen riesigen Schuldenberg angehäuft<br />

und kaum noch Spielräume in den<br />

Haushalten haben. Immerhin <strong>–</strong> unter<br />

grün-rot hat die Konsolidierung gegriffen.<br />

Im nächsten Haushalt muss<br />

umgeschicht<strong>et</strong> werden, was geht. Aber<br />

die Stadt hat noch eine Menge weiterer<br />

dringend zu fi nanzierender Aufgaben.<br />

Daher muss das Land NRW mit<br />

fi nanzieren und auch über Qualität<br />

und Quantität mit entscheiden. Das<br />

neue Kindergartenges<strong>et</strong>z (KIBIZ) in der<br />

Handschrift von CDU/FDP ist dabei<br />

alles andere als hilfreich. Ohne das<br />

Land kann es den Ausbau und vor allem<br />

die Beitragsfreiheit für Kindertageseinrichtungen<br />

nicht geben. Auf Dauer<br />

wird der Ausbau des Bildungssystems<br />

nur über eine gerechtere Steuerpolitik<br />

fi nanzierbar sein. Wir GRÜNEN haben<br />

zu diesen Themen auf allen politischen<br />

Ebenen die richtigen Konzepte und<br />

Vorschläge. Die BürgerInnen werden<br />

in den Wahlen 2009 / 2010 entscheiden,<br />

was sie wollen!<br />

gelegenheiten. Geboren 1941, Chemiefacharbeiter,<br />

Dipl. Sozialarbeiter,<br />

Supervisor.<br />

3


Kinder und Familie<br />

Wir machen Politik auf Kinderaugenhöhe<br />

Von Andrea Asch<br />

Im Jahr 2006 proklamierte Jürgen Rüttgers<br />

„Das Jahr des Kindes“. Auch dieses<br />

Jahr feierte er sich und seine Regierung<br />

mit einer vor kurzem initiierten Propagandaveranstaltung<br />

unter dem Motto<br />

„Rückenwind für jedes Kind“. Doch<br />

nüchtern b<strong>et</strong>racht<strong>et</strong> kann von Rückenwind<br />

keine Rede sein, eher von Gegenwind,<br />

denn die Realität in NRW sieht<br />

anders aus, als es die Regierung so gerne<br />

propagiert.<br />

Gerade in unserem Bundesland wächst<br />

die Zahl in Armut lebender Kinder beständig,<br />

in den l<strong>et</strong>zten drei Jahren hat<br />

sie sogar um 14 Prozent zugenommen<br />

und liegt damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt.<br />

Zurzeit ist ein Viertel<br />

der Kinder in NRW arm, b<strong>et</strong>roffen sind<br />

vor allem Kinder erwerbsloser oder alleinerziehender<br />

Eltern und solche mit<br />

Migrationshintergrund. Armut bedeut<strong>et</strong><br />

hierbei nicht nur Einkommensarmut.<br />

Ein Drittel der Kinder aus armen<br />

Familien hat massive gesundheitliche<br />

Probleme, viele zeigen erhebliche Bildungsdefi<br />

zite und größere Probleme<br />

mit psychosozialen Belastungen. Langzeitstudien<br />

zeigen, dass ein großer Teil<br />

der 3- bis 6-jährigen in Armut lebenden<br />

Kinder Mängel bei Wohnung, Nahrung<br />

und Kleidung haben. Die Umstellung<br />

von Sozialhilfe auf Hartz IV hat die Situation<br />

für Kinder noch verschlechtert.<br />

Besonders problematisch sind hierbei<br />

die Anrechnung des Kindergeldes auf<br />

die Hartz-IV-Regelsätze und der Wegfall<br />

von Einzelleistungen wie Schulbedarf<br />

oder Krankheitskosten. Auch die<br />

Umstellung des Erziehungsgeldes auf<br />

das neue Elterngeld Anfang 2007 bedeut<strong>et</strong>e<br />

eine Verschlechterung der Situation<br />

einkommensschwacher Familien.<br />

Der Bezug des Mindestsatzes von 300<br />

Euro wurde von zwei Jahren auf ein<br />

Jahr halbiert.<br />

Unsere Zukunft lebt in Armut<br />

Gerade in <strong>Köln</strong> gibt es besonderen<br />

Handlungsbedarf. Hier ist die Zahl der<br />

unter 15- jährigen Sozialgeldempfänger<br />

im l<strong>et</strong>zten Jahr um 5,3 Prozent gestiegen.<br />

Im bundesweiten Vergleich gehört<br />

<strong>Köln</strong> damit zum untersten Viertel. Be-<br />

4<br />

Andrea Asch ist grüne Landtagsabgeordn<strong>et</strong>e<br />

und unter anderem Sprecherin für<br />

Kinder-, Jugend-, Familien- und Seniorenpolitik.<br />

sonders Stadtteile wie Chorweiler mit<br />

hohen Jugend- und Migrationsquoten<br />

müssen verstärkt gefördert werden.<br />

Der Handlungsbedarf ist also offensichtlich:<br />

Eine nachhaltige Politik muss<br />

arme Familien fi nanziell entlasten. Das<br />

muss durch eine Anpassung der Hartz-<br />

IV-Regelsätze und durch eine Nichtanrechung<br />

des Kindergeldes geschehen.<br />

Der Abbau von Bildungsbarrieren und<br />

die gezielte und individuelle Förderung<br />

von Kindern mit Armutsrisiko ist zentrale<br />

Aufgabe. Wichtig ist es, Personal in<br />

Kindergärten und Schulen für das Problem<br />

der Kinderarmut zu schulen und<br />

zu sensibilisieren. Denn Kinderarmut<br />

ist sichtbar, wenn Kinder hungrig oder<br />

ungewaschen zur Schule oder in den<br />

Kindergarten kommen, wenn ihnen im<br />

Winter die warme Kleidung fehlt oder<br />

wenn selbst kleine Geldb<strong>et</strong>räge nicht<br />

gezahlt werden können. Die Kooperation<br />

mit Jugend- und Sozialämtern muss<br />

intensiviert werden, um Beratungsangebote<br />

unbürokratisch und schnell zu<br />

schaffen und umzus<strong>et</strong>zen. Gerade die<br />

Kindertageseinrichtungen sind hier erste<br />

Ansprechpartner. Diese müssen als<br />

Teil eines sozialen N<strong>et</strong>zwerks verstanden<br />

werden. Gerade Alleinerziehenden<br />

helfen Kindergärten, Berufstätigkeit<br />

und Kinder miteinander zu vereinbaren.<br />

Auch die effektive Unterstützung<br />

der Eltern bei der Erziehung ist eine<br />

wichtige Aufgabe.<br />

Auf den Anfang kommt es an<br />

Die Armut der Eltern trifft Kinder besonders.<br />

Kostenlose Ganztageskindergärten<br />

können ihnen durch ein warmes<br />

Mittagessen und durch qualifi zierte<br />

pädagogische B<strong>et</strong>reuung helfen. Mit<br />

Sprachförderung und Anreizen zur<br />

Entwicklung der geistigen, körperlichen,<br />

kreativen und musischen Begabung<br />

wird Chancengleichheit von<br />

Anfang an gewährleist<strong>et</strong>. All dies sind<br />

grundlegende Vorauss<strong>et</strong>zungen für einen<br />

künftigen Bildungserfolg und damit<br />

für bessere Zukunftschancen.<br />

Es ist deshalb wichtig, dass die Qualität<br />

der Kinderb<strong>et</strong>reuung nicht von der<br />

jeweiligen Kassenlage der Kommune<br />

oder dem Portemonnaie der Eltern<br />

abhängt. <strong>Grüne</strong> Politik stellt hier die<br />

Weichen und fordert einen Rechtsanspruch<br />

auf einen Kindergartenplatz ab<br />

einem Jahr. Der Rechtsanspruch muss<br />

bereits j<strong>et</strong>zt im Landesges<strong>et</strong>z verankert<br />

werden, die Initiative des Bundes, die<br />

dies erst ab 2013 vorsieht, kommt viel<br />

zu spät. Auch der verstärkte Ausbau<br />

der B<strong>et</strong>reuung für unter 3-Jährige ist<br />

aus grüner Sicht unbedingt notwendig,<br />

denn eine institutionelle frühkindliche<br />

Förderung ist ein Schlüssel für zukünftigen<br />

Bildungserfolg und Chancengleichheit.<br />

Zudem bedeut<strong>et</strong> eine<br />

verbesserte B<strong>et</strong>reuung auch, dass die<br />

Rückkehr von Müttern und Vätern in<br />

den Beruf erleichtert wird.<br />

Vor diesem Hintergrund sieht die Bilanz<br />

schwarz-gelber Regierungspolitik<br />

in NRW düster aus. Die Einsparungen<br />

im Familienhaushalt 2006 bedrohten<br />

Jugendzentren, Kindergärten und Beratungseinrichtungen.<br />

Für <strong>Köln</strong> bedeut<strong>et</strong>e<br />

diese Politik im l<strong>et</strong>zten Jahr eine Kürzung<br />

von 10 Millionen Euro im Bereich<br />

der Kinderb<strong>et</strong>reuung. Angesichts der<br />

Nr. 210 • September 2007


prekären Haushaltssituation der Stadt<br />

führten diese Mindereinnahmen zu der<br />

umstrittenen Erhöhung der Elternbeiträge.<br />

Die aktuelle Mischfi nanzierung aus<br />

Steuern, Trägeranteilen und Elternbeiträgen<br />

ist unübersichtlich und<br />

ungerecht. Deshalb muss die Finanzierung<br />

der Kinderb<strong>et</strong>reuung auf<br />

Steuerbasis umgestellt und Kinderb<strong>et</strong>reuung<br />

grundsätzlich beitragsfrei gewährleist<strong>et</strong><br />

werden. Die öffentlichen<br />

<strong>Ausgabe</strong>n für frühkindliche Bildung<br />

liegen in Deutschland bei 0,5 Prozent<br />

des Brutto-Inlands-Produkts. Die<br />

OECD empfi ehlt einen Wert von 1 Prozent.<br />

Hier sind verstärkte Investitionen<br />

erforderlich, denn die Bildung und Erziehung<br />

von Kindern ist die gesamtgesellschaftliche<br />

Aufgabe für die Zukunft<br />

unserer Gesellschaft.<br />

KiBiz im Sinkfl ug<br />

Mit dem „Ges<strong>et</strong>zesentwurf zur frühen<br />

Bildung und Förderung von Kindern“<br />

(KiBiz), b<strong>et</strong>reibt Familienminister Armin<br />

Lasch<strong>et</strong> fl ächendeckend eine Poli-<br />

Kinder brauchen gleiche Chancen für eine erfolgreiche Zukunft<br />

Nr. 210 • September 2007<br />

tik der Einsparung und des Qualitätsabbaus.<br />

KiBiz bedeut<strong>et</strong> eine kompl<strong>et</strong>te Umstellung<br />

der Finanzierungsstruktur der Kitas<br />

auf Kopfpauschalen, damit wird das<br />

gesamte Finanzierungsrisiko auf die<br />

Träger der Einrichtungen verlagert. Das<br />

Land legt zukünftig keine Qualitätsstandards<br />

mehr fest, die Kommunen<br />

müssen je nach Haushaltslage die Gruppengrößen<br />

und ErzieherInnen-Kind-<br />

Schlüssel gestalten. Im Klartext heißt<br />

das: reiche Kommunen, hoher Standard<br />

<strong>–</strong> arme Kommunen, niedriger Standard.<br />

Kinder aus strukturschwachen Teilen<br />

des Landes bekommen also in Zukunft<br />

weniger B<strong>et</strong>reuung und Förderung.<br />

Das ist das Gegenteil von dem, was uns<br />

Pisa aufgibt und wird die Schere zwischen<br />

Arm und Reich in unserem Land<br />

noch weiter öffnen.<br />

Der Ges<strong>et</strong>zentwurf geht zu Lasten der<br />

Erzieherinnen und Erzieher und damit<br />

zu Lasten der Bildungsarbeit in den Kitas.<br />

Die ErzieherInnen müssen immer<br />

Kinder und Familie<br />

mehr Aufgaben in immer weniger Zeit<br />

und mit immer weniger Geld bewältigen.<br />

Auch die notwendigen fl exiblen Öffnungs-<br />

und B<strong>et</strong>reuungszeiten für Eltern<br />

wird es mit dem Ges<strong>et</strong>z nicht geben. Die<br />

Anzahl der Ganztagsplätze wird auf<br />

25 Prozent gedeckelt. Zum Vergleich:<br />

Schon j<strong>et</strong>zt haben wir in NRW eine<br />

Quote von 22 Prozent Ganztagsb<strong>et</strong>reuung.<br />

Eltern sollen zwar unterschiedliche<br />

B<strong>et</strong>reuungszeiten wählen können,<br />

jedoch bezweifeln alle Einrichtungsträger,<br />

dass die Finanzierungsgrundlage<br />

dafür ausreichen wird. Die Zeche für<br />

dieses miserable Ges<strong>et</strong>z müssen ErzieherInnen,<br />

Eltern, Träger und Kommunen<br />

bezahlen.<br />

In allen Bereichen zeigt sich: Die Politik<br />

der Landesregierung bedeut<strong>et</strong> nicht<br />

Rückenwind, sondern Gegenwind für<br />

unsere Kinder. Minister Lasch<strong>et</strong> und die<br />

Landesregierung verspielen das, was<br />

alle Kinder brauchen: Gleiche Chancen<br />

für eine erfolgreiche Zukunft.<br />

5<br />

Foto: Dmitriy Shironosov, Fotolia.com


Kinder und Familie<br />

Familie, wir leben das!<br />

Bei den GRÜNEN heißt das, nicht auf<br />

eine Weise <strong>–</strong> dem bürgerlichen Ideal<br />

entsprechend Vater, Mutter, zwei Kinder<br />

<strong>–</strong>, sondern bunt. Das ist unsere<br />

Welt. In den folgenden drei Artikeln<br />

wird erzählt, wie bunt die Realität<br />

mittlerweile ist, und wie lebendig<br />

Familie quer zu ihren Rollenvorstellungen<br />

heute sein kann. Die Redaktion<br />

wählte drei AutorInnen aus der grünen<br />

Mitgliedschaft aus, deren Familienmodelle<br />

und ihr Zugang zu diesem Thema<br />

unterschiedlicher nicht sein können.<br />

Dabei blenden sie nicht aus, dass ihre<br />

bunten Familien auch ihre eigenen<br />

Themen haben. Daraus leiten sich auch<br />

politisch Vorstellungen und eine politische<br />

Agenda ab. Einmal mehr zeigt<br />

sich, das Private ist politisch.<br />

Wir leben das: Regenbogenfamilie<br />

Von Andreas Wolter, Mitglied des Rates,<br />

lebt mit seinem Partner in <strong>Köln</strong> und hat<br />

zwei Töchter im Alter von 12 und 10 Jahren.<br />

Die Diskussion um das Lebenspartnerschaftsges<strong>et</strong>z<br />

offenbarte nicht nur<br />

eine erhebliche Unkenntnis über die<br />

Lebenslage von Schwulen und Lesben,<br />

sondern gipfelte in einer offensiv zur<br />

Schau g<strong>et</strong>ragenen Wirklichkeitsverweigerung,<br />

was das Zusammenleben mit<br />

Kindern anb<strong>et</strong>rifft. Es wurde behaupt<strong>et</strong><br />

Lesben und Schwule könnten keine Familie<br />

gründen und können deshalb den<br />

grundges<strong>et</strong>zlichen Schutz von Ehe und<br />

Andreas Wolter mit Familie<br />

6<br />

Familie nicht in Anspruch nehmen. Das<br />

normative Bild von Vater-Mutter-Kind<br />

ist aber längst von der Realität überholt.<br />

Lesbische Mütter, schwule Väter <strong>–</strong> mitnichten<br />

ein Widerspruch! 40 Prozent<br />

der Lesben und 30 Prozent der Schwulen<br />

wollen mit Kindern zusammenleben,<br />

46 Prozent der homosexuellen<br />

Jugendlichen unter 20 Jahren äußern<br />

einen Kinderwunsch. Die Schwule-<br />

Väter-Gruppe <strong>Köln</strong>, die im September<br />

25-jähriges Bestehen feierte, hat derzeit<br />

einen Kern von fünfzig Vätern. Im Lauf<br />

der Jahre sind rund 3.000 Väter in die<br />

Beratungsgespräche gekommen.<br />

In den l<strong>et</strong>zten Jahren habe ich viele Biografi<br />

en kennen gelernt, die davon zeugen,<br />

dass Lesben und Schwule genauso<br />

gut Kindern eine Familie sein und<br />

Geborgenheit, Liebe, Werte Perspektiven<br />

vermitteln können, wie in jede<br />

gewöhnliche Familie auch. Kinder von<br />

schwulen Vätern stammen in der Regel<br />

aus vorangegangenen h<strong>et</strong>erosexuellen<br />

Beziehungen. Ihre Entwicklung ist aber<br />

ein schlagender Beweis, dass das Adoptionsrecht<br />

verpartnerten Paaren nicht<br />

länger verwehrt werden darf.<br />

Leider hält die Umwelt einer schwulen<br />

Beziehung mit Kindern nicht immer so<br />

mit, wie man es sich wünscht oder erwart<strong>et</strong>.<br />

Die oben angesprochene Wirklichkeitsverweigerung<br />

äußerst sich bei<br />

manchem Erwachsenen durch schweigen,<br />

totschweigen. Der eine braucht<br />

im Umgang mir Regenbogenfamilien<br />

einfach Zeit, anderen ist leider nicht zu<br />

helfen („Ich möchte mein Haus lieber<br />

an eine richtige Familie verkaufen“).<br />

Kinder und Mitschüler attackieren die<br />

Kinder dagegen schon mal offen („Du<br />

bist ein Monster, weil dein Vater schwul<br />

ist“). Mal davon abgesehen, dass ich<br />

meine Töchter hübsch fi nde, tragen offene<br />

und verdeckte Diskriminierungen<br />

aufgrund der sexuellen Orientierung<br />

(eines Elternteils) Probleme in die Familie,<br />

die aufgearbeit<strong>et</strong> werden müssen.<br />

Das kann sehr anstrengend sein.<br />

Der offene Umgang mit Problemen fördert<br />

aber auch „starke“ Kinder.<br />

Das Partnerschaftsges<strong>et</strong>z hat die gesellschaftliche<br />

Anerkennung von Lesben<br />

und Schwulen ein gutes Stück steigen<br />

lassen. Die Einräumung des Adoptionsrechtes<br />

für verpartnerte Paare würde<br />

umgekehrt helfen, das Leben für<br />

Kinder und Eltern mit homosexuellen<br />

Hintergrund zu normalisieren. Der Beweis,<br />

dass Kinder von schwulen Vätern<br />

(genau wie von lesbischen Müttern)<br />

keine Monster sind, sondern aus denen<br />

gestandene Leute werden, liefern die<br />

Erfahrungen mit 3000 Vätern in 25 Jahren<br />

„Schwule Väter <strong>Köln</strong>“.<br />

Wir leben das: Patchworkfamilie<br />

Von Gundi Haep, Mitglied des Rates a. D.,<br />

lebt mit algerischen Ehemann in <strong>Köln</strong> und<br />

hat drei Kinder im Alter von 9, 15 und 19.<br />

Summer of Love 1967, Woodstock<br />

<strong>–</strong> aber erst zehn Jahre später war das<br />

alles Kult hier in <strong>Köln</strong>, und für mich<br />

stand damals mit 16 fest: Kinder haben,<br />

genau so muss es sein! Sie überall mit<br />

hinnehmen, Spaß mit ihnen haben, aber<br />

sie auch für ein paar Stunden in Kinderläden<br />

abgeben zu können. Als ich 1982<br />

zu den <strong>Grüne</strong>n kam, war dies dann<br />

auch mein vordringlichstes Anliegen:<br />

Dem Gefängnis, der spießbürgerlichen<br />

Kleinfamilie, ein Ende bereiten. Alle<br />

Frauen sollten frei sein in der Entscheidung,<br />

wann, mit wem, und wie viele<br />

Kinder sie haben wollen, mit wem sie<br />

leben und die Wahlmöglichkeit haben,<br />

draußen Geld zu verdienen oder zu<br />

Hause bei den Kindern zu bleiben. Dies<br />

Ziel ist noch nicht geschafft.<br />

Meine zwei Töchter sind aus meiner<br />

ersten Ehe. Bei der Trennung war die<br />

Jüngste gerade ein Jahr alt. Mein damaliger<br />

Mann wollte heiraten, ich nicht.<br />

Nr. 210 • September 2007


Gundi Haep mit Familie<br />

Er hatte Angst, dass er die Kinder nicht<br />

sieht, wenn wir uns trennen. Das ist<br />

nicht passiert. Das Verhältnis zu ihm<br />

war fast immer gut, die Mädchen besuchen<br />

ihn immer noch.<br />

Als Alleinerziehende (auch nur halbtags)<br />

zu arbeiten war nicht gerade spaßig.<br />

Frau muss sich, nachdem sie zwei<br />

Kinder in zwei verschiedene Einrichtungen<br />

gebracht hat, die lustigen Sprüche<br />

der Kollegen anhören („Mahlzeit!“).<br />

Oder: „Fehlen bei Krankheit der Kinder<br />

ist unkollegial“. Die interessanten<br />

Projekte sind unerreichbar. Schlimm<br />

ist auch, dass teilweise in Schule und<br />

Kindergarten jedes kleinste Problem<br />

auf den fehlenden Vater zurückgeführt<br />

wird. Die Mädchen wurden hier<br />

in <strong>Köln</strong> selten geärgert, in Krefeld bei<br />

ihrem Vater schon öfter. Meine älteste<br />

Tochter hatte es auf dem Gymnasium<br />

schwer mit den Mitschülern, in der<br />

Gesamtschule gab es mehr Verständnis<br />

und B<strong>et</strong>reuung.<br />

Mein jüngster Sohn ist heute knapp<br />

neun Jahre alt und zehn Jahre jünger als<br />

seine älteste Halbschwester. Sein Vater,<br />

mein j<strong>et</strong>ziger Mann, ist Algerier. Wir<br />

sind eine Patchworkfamilie aus dem<br />

Bilderbuch, fehlen nur Kinder aus erster<br />

Ehe meines Mannes. Hat er nicht,<br />

er ist jünger als ich. Zwei Religionen,<br />

zwei Kulturen, das erfordert von allen<br />

Toleranz. Die Schwestern kümmern<br />

sich um den kleinen Bruder. Sein Vater<br />

ist nicht ihrer, lebt aber mit ihnen. Wer<br />

erzieht wen? Wer hat was zu sagen?<br />

Nr. 210 • September 2007<br />

Das ist nicht immer einfach. Aber ist es<br />

das in den ‚normalen’ Familien?<br />

Ich gehe j<strong>et</strong>zt seit dreieinhalb Jahren<br />

ganztags arbeiten und habe doch noch<br />

ein bisschen Karriere gemacht. Das<br />

ging nur mit der Unterstützung meines<br />

Mannes, er arbeit<strong>et</strong> abends und ist tagsüber<br />

Ansprechpartner der Kinder, regelt<br />

den Tagesablauf. Ich mache alles,<br />

was abends noch ansteht. Das war in<br />

den l<strong>et</strong>zten Jahren außer Elternarbeit<br />

auch OV1-Vorstand. Aber auch die Kinder<br />

unterstützen mich nach Kräften. Ich<br />

fi nde, so werden sie selbstständig und<br />

unabhängig. Hotel oder Taxi Mama ist<br />

bei uns undenkbar. Mein Leben ist sehr<br />

anstrengend, aber ich möchte mit niemandem<br />

tauschen!<br />

Wir leben das: Alt werden ohne<br />

Kinder<br />

Von Dr. Helma Pasch<br />

Kinder haben zu wollen, ist ein Trieb,<br />

darüber sind sich die Anthropologen<br />

ziemlich einig. Aber wie andere Triebe<br />

auch ist er bei den verschiedenen Menschen<br />

unterschiedlich stark ausgeprägt.<br />

Und er wird durch rationale Überlegungen<br />

gestärkt oder unterdrückt. Die<br />

einen wollen <strong>–</strong> unabhängig von staatlicher<br />

fi nanzieller Unterstützung <strong>–</strong> auf<br />

jeden Fall Kinder, manche/r eher keines.<br />

Manche bekommen mehr Kinder<br />

und zu anderen Zeitpunkten, als es<br />

ihren Wunschvorstellungen entspricht,<br />

Kinder und Familie<br />

während gleichzeitig andere seelisch<br />

daran zerbrechen, dass Sie keine Kinder<br />

bekommen können. Andere stellen<br />

wiederum ihren Kinderwunsch zurück,<br />

solange sie kein ausreichendes eigenes<br />

Einkommen haben. Wenn sie es aber<br />

niemals oder erst im fortgeschrittenen<br />

Alter schaffen, die wirtschaftlich Bedingungen<br />

für die Gründung einer Familie<br />

zu schaffen, müssen sie kinderlos bleiben.<br />

Und sich vielleicht auch noch dem<br />

Vorwurf des Sozialschmarotzertums<br />

auss<strong>et</strong>zen.<br />

Kinderlose vermögende Eltern mögen<br />

sich damit trösten, dass sie ihr Vermögen<br />

für gottwohlgefällige, gesellschaftlich<br />

relevante, politisch korrekte oder<br />

moralische Zwecke vermachen. Für<br />

ihre eigene materielle Sicherheit bleibt<br />

genügend übrig, und die Kinderlosigkeit<br />

reduziert sich auf ein „nur“ seelisches<br />

Problem, womit keine Aussage<br />

über den oft genug unendlichen Leidensdruck<br />

gemacht wird.<br />

Diesen Leidensdruck haben auch unvermögende<br />

Kinderlose im Alter. Allerdings<br />

kommen bei ihnen auch Versorgungsprobleme<br />

dazu, selbst wenn<br />

sie weder krank, gebrechlich oder behindert<br />

sind. Als vor einigen Jahren in<br />

einem besonders kalten Winter in England<br />

Menschen in ihren Wohnungen<br />

erfroren, waren das einsame, arme und<br />

kinderlose Menschen. Und als in einem<br />

extrem heißen Sommer in Paris Menschen<br />

an Austrocknung und Kreislaufproblemen<br />

starben, waren das einsame,<br />

arme und kinderlose Menschen. Und<br />

auch bei uns waren es einsame und<br />

kinderlose Menschen, die lange nach<br />

ihrem Ableben in ihren Wohnungen<br />

aufgefunden werden.<br />

Es ist begrüßenswert, wenn mehr<br />

für Kinder und Familien g<strong>et</strong>an wird.<br />

Wenn Politik aber darauf abzielt, Kinderlosigkeit<br />

zu bestrafen, werden die<br />

Kinderlosen im Alter doppelt bestraft.<br />

Man darf niemanden dafür bestrafen,<br />

der/die keine Kinder bekommen kann.<br />

Sonst steuern wir auf eine Gesellschaft<br />

zu, in der „Unfruchtbarkeit“ ein gesellschaftlicher<br />

Makel ist.<br />

Wer es nach dem Ende des Vi<strong>et</strong>nam-<br />

Krieges, nach Seveso, nach Tschernobyl<br />

für unverantwortlich hielt, Kinder in<br />

die Welt zu s<strong>et</strong>zen, wer heute auf Kinder<br />

verzicht<strong>et</strong>, weil er/sie nicht AhnherrIn<br />

einer Dynastie von schulgeschädigten<br />

Arbeitslosen werden möchte,<br />

darf dafür nicht angeprangert und im<br />

Alter nicht bestraft werden: das ist kein<br />

Schmarotzertum.<br />

7


<strong>Grüne</strong> Jugend<br />

„Mensch kann sich Familie nun<br />

mal (nicht) aussuchen …“<br />

Foto: Rolf van Melis<br />

Tom kommt aus der Schule und zeigt<br />

Jutta stolz sein Zeugnis. „Du musst es<br />

nur noch unterschreiben, Mama!“, sagt<br />

er. Doch Jutta ist rechtlich dazu nicht<br />

in der Lage. Sie ist „nur“ die Lebensgefährtin<br />

von Toms leiblicher Mutter<br />

und besitzt somit nicht mehr Rechte als<br />

irgendeinE BekanntEr der Familie.<br />

Martina liegt nach einem schweren<br />

Autounfall auf der Intensivstation des<br />

Krankenhauses und wird nur noch<br />

von Schläuchen ernährt und am Leben<br />

gehalten. Was sie nicht mehr mitbekommt,<br />

ist, dass ihr Bruder, mit welchem<br />

sie schon seit 30 Jahren kein Wort<br />

mehr gewechselt hat, alle notwendigen<br />

und lebenswichtigen Entscheidungen<br />

trifft, da es sonst keineN VerwandteN<br />

mehr gibt. Aber da ist ja noch der alte<br />

Sandkastenfreund …<br />

JedeR von und kennt bestimmt solche<br />

Beispiele, in denen „Familie“ nur<br />

im klassischen Sinne zählt und sonst<br />

nichts. Dabei ist Familie doch so viel<br />

mehr als nur Blutsverwandtschaft und<br />

Ehe. Und umgekehrt kann uns jemand,<br />

Wer hat welche Rolle?<br />

8<br />

mit dem wir blutsverwandt sind, vollkommen<br />

fremd sein.<br />

Auch wenn sich laut einer aktuellen<br />

Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung<br />

drei Viertel der BundesbürgerInnen<br />

das „klassische“ Familienmodell<br />

aus Vater, Mutter und Kind(ern)<br />

wünschen, muss es doch noch andere<br />

Möglichkeiten geben! Jede dritte Ehe<br />

wird inzwischen geschieden und der<br />

Anteil der so genannten Regenbogen-<br />

und Patchworkfamilien steigt weiter<br />

an. Gerade hier wird heute schon außerhalb<br />

des traditionellen Familienmodells<br />

Verantwortung füreinander übernommen.<br />

Und das ist es doch, was l<strong>et</strong>ztlich<br />

zählt: Dass Mensch mit den Menschen<br />

zusammenlebt, die er liebt und für die<br />

er bereit ist, Verantwortung zu übernehmen.<br />

Wie wäre es denn dann, wenn<br />

wir uns unsere „Familie“ aussuchen<br />

könnten? Wenn wir bestimmte Rechte<br />

(und selbstverständlich auch die damit<br />

verbundenen Pfl ichten) mit Menschen<br />

teilen könnten, die uns nahe stehen<br />

und dabei nicht bloß auf unsere leiblichen<br />

Verwandten angewiesen wären?<br />

So bekäme jeder Mensch eine gewisse<br />

Anzahl an Zertifi katen, die er an seine<br />

Mitmenschen weitergeben kann. Auf<br />

diesen Zertifi katen sind all jene Rechte,<br />

Pfl ichten und Aufgaben verzeichn<strong>et</strong>,<br />

die er mit diesem Menschen teilen<br />

möchte. Das kann von einer einfachen<br />

Unterschriftenerlaubnis für das Zeugnis<br />

über Versorgungsabsprachen bis hin<br />

zu einer Art PatientInnenverfügung gehen.<br />

Diese Zertifi kate können natürlich<br />

so verteilt werden, dass sich am Status<br />

Quo nichts ändert und alle, die bisher<br />

als Verwandte angesehen wurden, auch<br />

weiterhin als Verwandte gelten.<br />

Doch was ist, wenn Mensch sich mit<br />

dem einen Bruder oder der Tante zerstritten<br />

hat? Dann kann Mensch diesen<br />

Personen einfach die Zertifi kate entziehen<br />

beziehungsweise gar nicht erst<br />

ausstellen. Denn Blut ist ja nicht immer<br />

dicker als Wasser.<br />

Ein weiterer Vorteil dieses Systems der<br />

Wahlverwandtschaft ist, dass Frauen<br />

und Männer nicht zwangsläufi g heiraten<br />

müssen, um als Familie angesehen<br />

zu werden. Besonders für Frauen<br />

bedeut<strong>et</strong> das ein viel unabhängigeres<br />

Leben. Sie müssen sich nicht dem klassischen<br />

„Diktat“ der Ehe beugen. Auch<br />

wenn eine Frau Eva Herman das vielleicht<br />

anders sieht …<br />

Dies bedeut<strong>et</strong> natürlich auch, dass wir<br />

dann gar nicht mehr die Homo-Ehe<br />

fordern müssen. Nach unserem Modell<br />

kann jedeR seine Zertifi kate so verteilen,<br />

wie er möchte! Und so kann dann<br />

<strong>–</strong> wenn Mensch sich seine Familie doch<br />

aussuchen kann <strong>–</strong> auch Juttas Lebensgefährtin<br />

Toms Zeugnis unterschreiben<br />

und Martinas alter Sandkastenfreund,<br />

der sie ja viel besser kennt als ihr Bruder,<br />

über ihre Zukunft entscheiden.<br />

Euer Lino für die GRÜNE JUGEND<br />

KÖLN<br />

Fragen, Anmerkungen, Kritik sind jederzeit<br />

willkommen unter kontakt@<br />

gruene-jugend-koeln.de<br />

Nr. 210 • September 2007


Wir <strong>Grüne</strong>n in <strong>Köln</strong> haben Ratsmitglieder,<br />

Bezirksvertr<strong>et</strong>er und Bürgermeister,<br />

die unsere Politik auf kommunaler<br />

Ebene mit Erfolg ums<strong>et</strong>zen! Jeder<br />

einzelne grüne Mandatsträger muss<br />

Vorlagen erarbeiten, kleine und große<br />

Anfragen stellen, sich in die verschiedene<br />

Politikfelder einarbeiten, Position<br />

beziehen, Alternativen diskutieren<br />

und so weiter. Die Freizeit und zum<br />

Teil auch die (freigestellte) Arbeitszeit<br />

(die das Ratsmitglied dann nachholen<br />

muss!) wird in Ratsversammlungen,<br />

Ausschüssen, Koordinierungsgremien,<br />

Arbeitsgruppen und so weiter verbracht.<br />

Ist dann der Arbeitgeber nicht<br />

die öffentliche Hand, wird es schwierig<br />

auf Dauer so ein Mandat wahrzunehmen,<br />

wenn das Ratsmitglied nicht<br />

bereit ist, eine dreiviertel oder halbe<br />

Stelle mit entsprechender Lohnkürzung<br />

anzunehmen. Ganz zu schweigen<br />

von den dadurch bedingten Einbußen<br />

bei der Rente. So sind die <strong>Köln</strong>er Ratsmitglieder<br />

trotz hoher Arbeitsbelastung<br />

immer noch ehrenamtliche Mandatsträger,<br />

die im Durchschnitt monatlich lediglich<br />

400 bis 500 Euro als Entschädigung<br />

erhalten.<br />

Dabei könnte es <strong>Köln</strong> größenmäßig<br />

mit dem Stadtstadt Bremen und dem<br />

Saarland aufnehmen. Im Vergleich der<br />

Anzahl der Einwohner (<strong>Köln</strong> <strong>et</strong>wa 1<br />

Millionen EW, Bremen 0,66 Millionen<br />

EW, Saarland knapp über 1 Millionen<br />

EW) und der Höhe des Haushaltsvolumen<br />

(<strong>Köln</strong> 4 Millionen Euro, Bremen 6<br />

Millionen Euro, Saarland 3,3 Millionen<br />

Euro) liegt <strong>Köln</strong> zwischen Bremen und<br />

dem Saarland. Und dort sind die Mandatsträger<br />

hauptamtlich, was ja auch<br />

verständlich ist, weil es Bundesländer<br />

mit weitergehenden Komp<strong>et</strong>enzen<br />

sind.<br />

Aber auch bei ähnlich großen Städten<br />

wie München mit <strong>et</strong>wa 1,25 Millionen<br />

Einwohnern und einem Etat von<br />

5 Millionen Euro und Frankfurt am<br />

Main (zirka 0,65 Millionen EW) sind<br />

die Mandatsträger (Stadtverordn<strong>et</strong>e)<br />

Nr. 210 • September 2007<br />

Zu viel Entschädigung für kommunale<br />

Mandatsträger!?<br />

fi nanziell besser abgesichert! So erhält<br />

ein Stadtverordn<strong>et</strong>er in der bayerischen<br />

Landeshauptstadt als Aufwandspauschale<br />

monatlich brutto 2.058 Euro, als<br />

stellvertr<strong>et</strong>ender Fraktionsvorsitzender<br />

3.087 Euro und als Fraktionsvorsitzender<br />

4.117 Euro. Zusätzlich werden die<br />

Sitzungen der Stadtverordn<strong>et</strong>enversammlung,<br />

der Ausschüsse, der Fraktionssitzungen<br />

und so weiter mit einem<br />

Sitzungsgeld von 18,60 Euro pro Stunde<br />

für Hausfrauen/-männer und Studenten<br />

und bis zu 31,44 Euro für Selbstständige<br />

pro Stunde abgegolten.<br />

In der fast halb so großen Stadt Frankfurt<br />

am Main erhalten die Mandatsträger<br />

eine Aufwandsentschädigung zuzüglich<br />

eines pauschalen Verdienstausfalls<br />

pro Monat für Stadtverordn<strong>et</strong>e von<br />

2.250 Euro, für Ausschussvorsitzende<br />

und ehrenamtliche Magistratsmitglieder<br />

von 2.730 Euro, für stellvertr<strong>et</strong>ende<br />

Stadtverordn<strong>et</strong>envorsteher 3.450<br />

Euro und für Fraktionsvorsitzende<br />

3.210 Euro.<br />

Hintergrund dieser Ungleichbehandlung<br />

ist die Entstehungsgeschichte<br />

kommunaler Verfasstheit in NRW in<br />

Abgrenzung zu Bayern und Hessen. In<br />

NRW sind sie Ausdruck der britischen<br />

Vorstellung einer kommunalen Reorganisation<br />

der Kommune als Verwaltungseinheit<br />

mit einem Organisationsstatut<br />

(zum Beispiel auch die wieder<br />

abgeschaffte kommunale Doppelspitze!).<br />

In der amerikanischen Besatzungszone<br />

führte diese zu einer professionellen<br />

und eigenständig politischen<br />

Parlamentsverfassung der Kommunen.<br />

Hier wurde dem erst zwei bis drei Jahre<br />

später im Grundges<strong>et</strong>z normierten<br />

Grundsatz von Föderalismus und kommunaler<br />

Selbstverwaltung Rechnung<br />

g<strong>et</strong>ragen. Vielleicht sollten wir diese<br />

alten Zöpfe britischer Besatzungszeit<br />

endlich abschneiden und der Realität<br />

anpassen!?<br />

Die kommunale Selbstverwaltung verlangt,<br />

insbesondere in einer so großen<br />

Von Andreas Hupke und Dirk Zurek<br />

Mehr Geld für Ratsmitglieder?<br />

<strong>Köln</strong><br />

Stadt wie <strong>Köln</strong>, viel fachliches Wissen,<br />

intensive Einarbeitung und kritische<br />

Auseinanders<strong>et</strong>zung mit den verschiedenen<br />

politischen Positionen und Möglichkeiten.<br />

Und das braucht viel Zeit<br />

und Sachverstand. Denn was hier in<br />

<strong>Köln</strong> entschieden wird, ist wichtig für<br />

<strong>Köln</strong> und hat Einfl uss auf das Leben<br />

von genauso vielen Menschen wie das<br />

Saarland Einwohner hat. Doch hier in<br />

<strong>Köln</strong> sind es ehrenamtliche Mandatsträger,<br />

die mit viel Engagement und<br />

hohen persönlichem Einsatz und häufi<br />

g abgesichert durch den Ehepartner<br />

diese leisten sollen. Ihnen gegenüber<br />

steht eine professionelle und hauptamtlich<br />

agierende Fachverwaltung,<br />

fi nanzstarke Interessensgruppen und<br />

der nicht zu vernachlässigende Einfl uss<br />

und Gestaltungswille der Bundes- und<br />

Landesebene. Wie sollen hier langfristig<br />

und professionell die Interessen der<br />

Stadt <strong>Köln</strong> und ihrer Bürger vertr<strong>et</strong>en<br />

werden? Ehrenamtliche Ratsmitglieder<br />

mit einem beschränkten Zeitkontingent<br />

können dieses kaum leisten. Deshalb<br />

sollten unsere kommunalen Mandatsträger<br />

fi nanziell so ausgestatt<strong>et</strong> werden,<br />

dass die Wahrnehmung eines Ratsmandats<br />

nur ein privates und nicht auch<br />

noch ein fi nanzielles Opfer ist.<br />

9<br />

Foto: Klaus Rupp/Pixelquelle.de


10<br />

Land<br />

Eine Klimawende ist möglich!<br />

Von Arndt Klocke, Landesvorsitzender <strong>Grüne</strong> NRW<br />

Seit dem Bericht des Weltklimarates<br />

IPCC im Frühjahr diesen Jahres wissen<br />

wir es ganz genau: Der Klimawandel ist<br />

nicht mehr zu verhindern, wir stehen<br />

mitten in den globalen Umwandlungsprozessen.<br />

Revidierbar ist der Prozess<br />

nicht, es besteht jedoch die Chance ihn<br />

abzumildern.<br />

Konkr<strong>et</strong> geht es darum, die weltweite<br />

Erhöhung der Durchschnittstemperatur<br />

auf 2 Grad bis zum Ende des<br />

Jahrhunderts gegenüber der vorindustriellen<br />

Zeit zu begrenzen.. Höhere<br />

Werte bergen nach Einschätzung von<br />

WissenschaftlerInnen unkalkulierbare<br />

Risiken. Nach dem Bericht des ehemaligen<br />

Weltbankökonomen Nicolas Stern<br />

drohen wirtschaftliche Schäden, deren<br />

Ausmaß die Folgen der beiden Weltkriege<br />

und der Weltwirtschaftskrise im<br />

20. Jahrhundert übersteigen würden.<br />

Die volkswirtschaftlichen Kosten zur<br />

Erreichung der Klimaziele sind demgegenüber<br />

marginal und b<strong>et</strong>ragen gerade<br />

einmal 1 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts.<br />

Doch was macht NRW?<br />

Informationen wie diese perlen an der<br />

schwarz-gelben Landesregierung ab<br />

wie der Regen auf dem Lack der Regierungslimousinen.<br />

Nach wie vor gilt die<br />

Devise, was nicht sein soll, darf auch<br />

nicht sein. Der wirtschaftspolitische<br />

Sprecher der CDU Landtagsfraktion,<br />

Christian Weißbrich, bezeichn<strong>et</strong> den<br />

Weltklimarat als „Glaubenskongregation“<br />

und bezweifelt dessen Szenarien<br />

mit dem Hinweis, dass die Temperaturen<br />

auf dem Mars noch stärker gestiegen<br />

seien. Kollege Holger Ellerbrock<br />

von der NRW-FDP bringt es auf<br />

den Punkt: Es gebe, so Ellerbrock, kein<br />

Menschenrecht auf ein gleichbleibendes<br />

Klima und im Mittelalter habe es auch<br />

Weinberge im heutigen Mecklenburg<br />

Vorpommer gegeben.<br />

Weil es profi tabel ist und man die mächtige<br />

Energielobby im Lande nicht brüskieren<br />

möchte, lässt man die Großen<br />

Energieerzeuger gewähren. Für die Klimapolitik<br />

gilt: Augen zu und durch. So<br />

aber kann es nicht funktionieren. Eine<br />

Arndt Klocke, Landessprecher NRW<br />

jahrzehntelange Vogel-Strauß-Politik<br />

hat uns ja erst in diese Misere gebracht.<br />

Doch schauen wir nach vorn. Welche<br />

Maßnahmen sind nötig, um dem Menschen<br />

eine Perspektive der Entwicklung<br />

für die kommenden Jahrhunderte zu eröffnen?<br />

Was ist nötig, damit die Chance,<br />

die im Bericht des IPCC genannt wird,<br />

auch Realität werden kann?<br />

Wie kann es gehen?<br />

Um das Weltklima dauerhaft zu stabilisieren,<br />

müssen weltweit die Treibhausgase<br />

um 80 Prozent gegenüber heute<br />

reduziert werden. Die größten Anstrengungen<br />

in diesem Zusammenhang<br />

müssen dabei vor allem die heutigen<br />

Klimasünder, die Industriestaaten, allen<br />

voran die USA, Deutschland und<br />

Japan leisten. Doch auch in den weltwirtschaftlich<br />

gesehen am meisten expandierenden<br />

Nationen wie China und<br />

Indien mit ihrer hohen Bevölkerung<br />

und ihrem schnell wachsenden Lebensstandard<br />

wird es großer Anstrengungen<br />

bedürfen, um den st<strong>et</strong>ig wachsenden<br />

Ausstoß der klimaschädlichen Treibhausgase<br />

in den Griff zu bekommen.<br />

Hier können die Industrienationen und<br />

insbesondere die Bundesrepublik durch<br />

eine fortschrittliche Energiepolitik beispielhaft<br />

vorangehen.<br />

Wir <strong>Grüne</strong> haben uns das Ziel ges<strong>et</strong>zt,<br />

eine Reduzierung der Treibhausemissionen<br />

bis zum Jahr 2020 auf 40 Prozent<br />

gegenüber dem Basisjahr 1990 herbeizuführen.<br />

Das geht nicht ohne den<br />

generellen Umbau des so genannten<br />

„Kraftwerkparks“ von der Kohle zur<br />

energieeffi zienteren Kraftwärmekopplung<br />

(KWK) und zu erneuerbaren Energien.<br />

Die Außerb<strong>et</strong>riebnahme älterer<br />

Kohlekraftwerke und der Atomausstieg<br />

können durch erneuerbare Energien,<br />

KWK und moderne GuD-Gaskraftwerke,<br />

die heute schon im Bau sind,<br />

kompensiert werden.<br />

Ein vern<strong>et</strong>ztes Denken ist notwendiger<br />

denn je<br />

In dem auf der Landesdelegiertenkonferenz<br />

in Bochum im Juni verabschied<strong>et</strong>en<br />

Leitantrag zum Klimaschutz<br />

heißt es: „Damit der Klimaschutz nicht<br />

im CDU-SPD-FDP Bermudadreick aus<br />

Desinteresse, Inkomp<strong>et</strong>enz und Blockade<br />

untergeht, braucht es eine breite Bürgerbewegung<br />

für den Klimaschutz.“<br />

Diese hat sich inzwischen auch in<br />

NRW gebild<strong>et</strong>. Im Juni stellte sich ein<br />

Klimaschutzbündnis von Nichtregierungsorganisationen<br />

aus NRW bestehend<br />

aus Umwelt- und Verbraucherverbänden<br />

und Kirchen in Düsseldorf vor.<br />

Beim Klimaschutz sind Anstrengungen<br />

aller nötig. So sollte es beispielsweise<br />

ein wichtiges Anliegen sein, gerade die<br />

Umwelt- und Naturschutzorganisationen<br />

in ihrem Anliegen zu unterstützen,<br />

schließlich tragen Wälder, Feuchtgebi<strong>et</strong>e<br />

und Böden massiv zur Herabsenkung<br />

des CO 2 Gehaltes in der Luft bei. Hier<br />

ist ein vern<strong>et</strong>ztes Denken notwendiger<br />

denn je. Und gerade in der Kommunalpolitik<br />

sind die Möglichkeiten groß: Ob<br />

in der Verkehrspolitik, der Bebauungsplanung,<br />

der Wärmeversorgung, der<br />

Gebäudesanierung oder beim kommunalen<br />

Energiemanagement. Hier sind<br />

Großstädte wie <strong>Köln</strong> ganz besonders in<br />

der Pfl icht.<br />

Nr. 210 • September 2007


Nr. 210 • September 2007<br />

Land<br />

Geschlechterdemokratie tut nicht weh <strong>–</strong><br />

oder doch?<br />

In der l<strong>et</strong>zten <strong>Ausgabe</strong> der <strong>Mach</strong>Et wurde<br />

eine Gast-Glosse veröffentlicht, in<br />

der sich Martin M<strong>et</strong>z zu einem Antrag<br />

der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG)<br />

Frauenpolitik auf der l<strong>et</strong>zten Landesdeligiertenkonferenz<br />

äußert. Leider hatte<br />

es die <strong>Mach</strong><strong>et</strong>-Redaktion versäumt,<br />

diese Glosse in einen thematischen<br />

Kontext zu stellen. So hatten die Leserinnen<br />

und Leser leider keine Möglichkeit<br />

sich über das angesprochene Thema<br />

„Klimaschutz braucht Männer und<br />

Frauen!“ zu informieren. In einem Brief<br />

an die Redaktion des <strong>Mach</strong><strong>et</strong> haben wir,<br />

die LAG-Sprecherinnen, den Inhalt und<br />

die fehlende journalistische Professionalität<br />

dieses Vorgangs bemängelt und<br />

holen mit diesem Text die Erläuterung<br />

zum Thema Klimaschutz nach.<br />

Der Ton der Glosse und der aus unserer<br />

Sicht diffamierende Inhalt hat uns nicht<br />

veranlasst, unsererseits das Thema als<br />

spaßige Glosse zu behandeln, da wir<br />

den Umgang der <strong>Grüne</strong>n untereinander<br />

bisher als respektvoll für die einzelnen<br />

Fachpolitiker/innen und Aktiven<br />

geschätzt haben. Wir hoffen inständig,<br />

dass das auch so bleibt und der <strong>Köln</strong>er<br />

Kreisverband sich durch solche publizierten<br />

<strong>Mach</strong>osprüche nicht selbst ins<br />

Abseits manövriert.<br />

Doch j<strong>et</strong>zt zur Sache:<br />

Klimaschutz ist in den l<strong>et</strong>zen Monaten<br />

eines der meistdiskutiertesten Themen<br />

in den Medien geworden und schon<br />

immer ein Kernthema der <strong>Grüne</strong>n. Genauso<br />

ist es auch mit der Frauenpolitik:<br />

mit ihr sind die <strong>Grüne</strong>n groß geworden<br />

und ihr<strong>et</strong>wegen geben uns viele Wählerinnen<br />

immer noch ihre Stimme. Da<br />

liegt nichts näher als diese beiden Themen,<br />

mit denen wir identifi ziert werden,<br />

zusammenzubringen. Für uns ein<br />

Zeichen von Modernität und Weiterentwicklung<br />

unsere Ziele. Deshalb hat<br />

die LAG Frauen beschlossen, einen anderen<br />

Blick auf das Thema Klimaschutz<br />

zu werfen. Ergebnis war unser Antrag<br />

„Klimaschutz braucht Männer und<br />

Frauen!“, der im Juni von der Land-<br />

Gegendarstellung zur Gastglosse von Martin M<strong>et</strong>z aus <strong>Mach</strong>Et 209<br />

von Birgit Ebel, Judith Hasselmann und Ulle Schauws, Sprecherinnen der LAG Frauen<br />

tagsabgeordn<strong>et</strong>en Barbara Steffens in<br />

die LDK eingebracht wurde. In diesem<br />

Antrag haben wir neueste Erkenntnis<br />

aus Studien zur Risikoeinschätzung<br />

von zum Beispiel Atomtechnologie<br />

oder Umfragewerte verarbeit<strong>et</strong>. Diese<br />

Studien zeigen auf, dass Männer und<br />

Frauen eine sehr unterschiedliche Einschätzung<br />

der Gefahren des Klimawandels<br />

haben oder die Risiken der Atomtechnologie<br />

völlig anders einschätzen.<br />

Und sie wurden keinesfalls erstellt, um<br />

den Beweis zu erbringen, dass Frauen<br />

bessere Menschen sind oder schon immer<br />

„grüner“ waren als die Hälfte der<br />

Menschheit. Aber sie könnten uns dabei<br />

helfen, eine zielgruppengerechte<br />

Ansprache bei solchen Themen zu erarbeiten.<br />

Eine Vorgehensweise, die allen<br />

Werbefachleuten heute absolut einleucht<strong>et</strong><br />

und gängige Praxis ist. Warum<br />

also sollte wir <strong>Grüne</strong>n nicht versuchen,<br />

noch besser die Menschen anzusprechen,<br />

die ein großes Verständnis für die<br />

Notwendigkeit der Maßnahmen haben,<br />

die wir vorschlagen?<br />

Wir brauchen jede Stimme für den<br />

Klimaschutz und wir brauchen alle<br />

erreichbaren Mitstreiterinnen und Mitstreiter.<br />

Bedauerlich ist es allerdings,<br />

Das war die LDK in Bochum<br />

dass Frauenpolitikerinnen diese Anstöße<br />

geben müssen und die Partei noch<br />

nicht soweit ist, dass Fachpolitiker ganz<br />

selbstverständlich solche Erkenntnisse<br />

in Beschlüsse einbringen. Wir machen<br />

damit immer noch die Arbeit, die laut<br />

unserem Grundsatzprogramm Männer<br />

und Frauen leisten müssen. Auf der<br />

l<strong>et</strong>zten LDK haben wir nur unseren Job<br />

erledigt. Kein Grund zur Aufregung<br />

also. Die in der Gastglosse angesprochene<br />

kraftstrotzende Manneskraft<br />

vor der wir Frauen angeblich erzittern,<br />

würde uns ziemlich helfen, wenn sie<br />

für Geschlechterdemokratie einges<strong>et</strong>zt<br />

würde. Und dann reden wir auch noch<br />

mal über Niveau und Wertschätzung.<br />

Übrigens hat dieser Tage ein Umweltprojekt<br />

in Afrika einen renommierten<br />

Preis der Harvard Universität erhalten:<br />

Ordensschwestern aus Tansania haben<br />

kompl<strong>et</strong>t ihren B<strong>et</strong>rieb auf regenerative<br />

Energie umgestellt <strong>–</strong> mit Technologie<br />

aus <strong>Köln</strong>! Vielleicht kann sich Martin<br />

M<strong>et</strong>z zusammen mit der <strong>Mach</strong>Et-Redaktion<br />

mit diesem Unternehmen über<br />

Gender und Klimaschutzziele unterhalten.<br />

Wir können und sollten alle noch<br />

dazulernen. Das gilt selbstverständlich<br />

auch für Männer!<br />

11<br />

Foto: Kaveh Vahedipour


12<br />

Bund<br />

Schön, dass wir darüber gered<strong>et</strong> haben …<br />

Bericht von der Sonder-BDK von Patrick Kopischke<br />

Fotos: Patrick Kopischke<br />

Samstag Morgen, 7:35 Uhr am <strong>Köln</strong>er<br />

Hauptbahnhof. Etwas übermüd<strong>et</strong> stehen<br />

wir zusammen und warten auf<br />

unseren Zug nach Göttingen. Im ICE<br />

werfen wir als Erstes einen Blick auf<br />

die Deutschlandkarte, um festzustellen,<br />

wo Göttingen überhaupt liegt. Die<br />

Karte klärt uns in doppelter Hinsicht<br />

auf: Göttingen liegt ziemlich genau in<br />

der Mitte Deutschlands. Und nein, die<br />

stilisierten Landesgrenzen auf unseren<br />

Einlasskarten stellen nicht Niedersachsen<br />

dar, sondern tatsächlich Afghanistan.<br />

In Göttingen fi nd<strong>et</strong> die Sonder-Bundesdelegiertenkonferenz<br />

(BDK) statt,<br />

auf der BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN<br />

über ihre Afghanistan-Strategie und<br />

die anstehende Verlängerung der Bundeswehrmandate<br />

diskutieren möchten.<br />

Drei Mandate sind es, über die der Bundestag<br />

in den nächsten Monaten zu entscheiden<br />

hat: OEF (Operation Enduring<br />

Freedom), der US-geführte Anti-Terror-<br />

Einsatz, der sich nicht nur auf Afghanistan<br />

beschränkt; ISAF (International<br />

Security Assistance Force), der NATOgeführte<br />

Einsatz zur Absicherung des<br />

Wiederaufbaus in Afghanistan; und die<br />

Blick vom <strong>Köln</strong>er Tisch in den Saal<br />

Sven Lehmann während seiner Rede<br />

Entsendung von sechs Tornado-Aufklärungsfl<br />

ugzeugen im Rahmen von ISAF.<br />

Besonders die Entsendung der Tornados<br />

hat innerhalb unserer Partei eine<br />

leidenschaftliche Debatte ausgelöst.<br />

Die Bandbreite der Anträge zur BDK<br />

reicht von „Bundeswehr raus aus Afghanistan“<br />

bis hin zur Unterstützung<br />

für ISAF und Tornados. In zwei Dingen<br />

sind sich alle Anträge jedoch einig: Einhellig<br />

wird das sofortige Ende von OEF<br />

gefordert. Und der zivile Wiederaufbau<br />

muss eine sehr viel höhere Priorität erhalten.<br />

Der Teufel steckt also im D<strong>et</strong>ail. Und in<br />

sehr viel Papier: In 112 Anträgen und<br />

Änderungsanträgen, darunter allein 90<br />

Änderungsanträge, die nur als Tischvorlage<br />

vorliegen! Die Frage nach dem<br />

Sinn und Unsinn einer solchen Papierschlacht<br />

bleibt an diesem Tag allerdings<br />

außen vor…<br />

In der Lokhalle nimmt die Diskussion<br />

ihren Lauf. Über drei Stunden erläutern<br />

AntragstellerInnen, ges<strong>et</strong>zte und<br />

geloste RednerInnen ihre Position. Die<br />

Stimmung unter den <strong>Köln</strong>er Delegierten<br />

ist gut. Spontan entsteht die Idee,<br />

einen Initiativantrag zu lancieren, der<br />

direkte Gespräche mit den Taliban fordert<br />

<strong>–</strong> sofern diese Gespräche auf beiden<br />

Seiten quotiert stattfi nden ...<br />

Am Ende dann eine faustdicke Überraschung:<br />

Bei der Abstimmung über<br />

den Leitantrag s<strong>et</strong>zt sich der Antrag<br />

einer Gruppe kritischer Parteimitglieder<br />

durch. Der Antrag fordert das<br />

Ende des OEF- und Tornado-Einsatzes,<br />

unterstützt jedoch grundsätzlich den<br />

ISAF-Einsatz <strong>–</strong> allerdings nur unter der<br />

Bedingung eines Strategiewechsels, der<br />

vor einer Zustimmung im Bundestag<br />

stattfi nden müsse. Angesichts der geplanten<br />

Zusammenlegung von ISAF-<br />

und Tornado-Mandat wird die grüne<br />

Fraktion aufgefordert, einem solchen<br />

„Pak<strong>et</strong>“ nicht zuzustimmen.<br />

Und dann ist die BDK plötzlich vorbei.<br />

Wenige Minuten nach der Abstimmung<br />

verkünd<strong>et</strong> Bundesgeschäftsführerin<br />

Steffi Lemke das Ergebnis, gratuliert<br />

den Antragstellern und kündigt an, dass<br />

die vorliegenden Änderungsanträge in<br />

Abstimmung mit den Antragstellern<br />

eingearbeit<strong>et</strong> würden. Damit sind die<br />

Delegierten entlassen und mit einem<br />

unbestimmbaren, leicht unbefriedigten<br />

Gefühl machen sie sich auf den Rückweg.<br />

Viele Fragen bleiben offen.<br />

Nr. 210 • September 2007


Nr. 210 • September 2007<br />

Christiane<br />

Martin<br />

Wechsel in der Ehrenfelder BV<br />

Christiane Martin ist nachgerückt<br />

Mit fünf Mitgliedern ist die <strong>Grüne</strong><br />

Fraktion in der Bezirksvertr<strong>et</strong>ung (BV)<br />

Ehrenfeld seit 2005 konstant aufgestellt.<br />

J<strong>et</strong>zt legte Harald Hoyer aus privaten<br />

Gründen sein Mandat nieder. Er wird<br />

sich stärker auf die Vorstandsarbeit im<br />

Ortsverband Ehrenfeld konzentrieren.<br />

Von der <strong>Grüne</strong>n BV-Liste rückte Christiane<br />

Martin nach. Sie lebt seit 1994 in<br />

<strong>Köln</strong>-Ehrenfeld und hat drei fast erwachsene<br />

Kinder. Die Diplom-Geographin<br />

arbeit<strong>et</strong> als selbstständige Journalistin<br />

und Lektorin. Sie ist seit 2002 bei<br />

den <strong>Grüne</strong>n aktiv und gehörte mehrere<br />

Jahre zum Vorstand des Ortsverbandes<br />

Ehrenfeld. Ihre Schwerpunkte liegen in<br />

der Umwelt- und Verkehrspolitik sowie<br />

im Verbraucherschutz. Christiane Martin<br />

gehört außerdem zur Redaktion des<br />

<strong>Mach</strong>Et.<br />

Kontakt: chr_martin@gmx.de, Tel. 0221-<br />

552663<br />

Judith<br />

Hasselmann<br />

Ein bisschen neu …<br />

Personalwechsel im Wahlkreisbüro<br />

von Kerstin Müller, MdB<br />

Seit Anfang Mai arbeite ich als Nachfolgerin<br />

von Sven Lehmann im Wahlkreisbüro<br />

von Kerstin Müller. Einige werden<br />

mich aus anderen grünen Zusammenhängen<br />

schon kennen. Ich war zum<br />

Beispiel Frauenreferentin der Landtagsfraktion<br />

oder persönliche Mitarbeiterin<br />

von Andrea Asch in der Zeit, als Tilman<br />

Kuhl seine ersten Schritte als Vater gemacht<br />

hat.<br />

In Vorbereitung auf die Sonder-BDK<br />

zum Thema Afghanistan habe ich direkt<br />

einen tagesaktuellen Einstieg in<br />

das Thema grüne Außenpolitik bekommen.<br />

Eine Woche Hospitation im<br />

Bundestagsbüro liegt auch schon hinter<br />

mir. Der Besuch im AK Internationales,<br />

Politik und Menschenrechte, und<br />

der Fraktionssitzung und natürlich der<br />

Plenarsaal und die Kuppel haben einen<br />

bleibenden Eindruck hinterlassen.<br />

Meine erste Fahrt nach Berlin mit <strong>Grüne</strong>n<br />

aus Solingen, Wuppertal und Weilerswist<br />

habe ich im September angeboten.<br />

Natürlich war ich zu den vielen<br />

Terminen zu Afghanistan mit Kerstin<br />

Müller in NRW unterwegs, denn das<br />

Thema Außenpolitik ist ja weiter auf<br />

der Agenda und Euer Interesse ist natürlich<br />

sehr hoch.<br />

Kerstin und ich sind für alle Ideen und<br />

Anregungen offen und freuen uns auf<br />

die intensive Zusammenarbeit mit dem<br />

KV, der Fraktion, den OV und AK. Wenn<br />

ihr Interesse an einer Fahrt nach Berlin<br />

nächstes Jahr habt, könnt Ihr Euch gerne<br />

mit mir in Verbindung s<strong>et</strong>zen.<br />

Das Büro im <strong>Grüne</strong>n Zentrum am Ebertplatz<br />

ist täglich zwischen 10 und 15 Uhr<br />

bes<strong>et</strong>zt. Kommt doch mal vorbei, ruft<br />

an (0221/7220369) oder mailt (kerstin.<br />

mueller@wk.bundestag.de).<br />

Neu in der BV Mühlheim<br />

Andrea Restle stellt sich vor<br />

Andrea<br />

Restle<br />

1962 wurde ich in der Nähe von Aachen<br />

geboren und bin in <strong>Köln</strong>-Worringen<br />

aufgewachsen. Nach meinem Abitur<br />

studierte ich bis zur Geburt meines<br />

zweiten Kindes in <strong>Köln</strong> Psychologie.<br />

Ich bin verheirat<strong>et</strong> und wohne seit über<br />

20 Jahren im Raum Mülheim.<br />

Die „Schäl Sick“ habe ich mittlerweile<br />

kennen- und lieben gelernt. Die Lebendigkeit<br />

der Stadtteile, die unterschied-<br />

Personalien<br />

liche Bevölkerungsstruktur und die<br />

Nähe zum Bergischen Land mit seinen<br />

Freizeitmöglichkeiten, fi nde ich eine<br />

gelungene Mischung.<br />

Mitglied von Bündnis/90 Die <strong>Grüne</strong>n<br />

bin ich seit vier Jahren und seit 2005<br />

Sprecherin im Vorstand des OV 9. Im<br />

September diesen Jahres konnte ich in<br />

die Bezirksvertr<strong>et</strong>ung nachrücken.<br />

Gerade im Bezirk Mülheim liegen die<br />

Themen Integration, Kinder- und Jugendförderung,<br />

Arbeitslosigkeit und<br />

Umweltbelastung (Feinstaub) besonders<br />

nah. Bei künftigen Entwicklungen<br />

möchte ich mich für unsere grünen<br />

Ziele hinsichtlich einer bürgerfreundlichen<br />

und ökologischen Stadt eins<strong>et</strong>zen.<br />

Ich freue mich auf die Zusammenarbeit<br />

mit Günter Hermkes und Kemal<br />

Bozay in der Fraktionsgemeinschaft<br />

<strong>Grüne</strong>-Linke.<br />

Anna<br />

Caelers<br />

Neue Wahlkreismitarbeiterin von<br />

Andrea Asch<br />

Liebe <strong>Grüne</strong> in <strong>Köln</strong>,<br />

seit Anfang September arbeite ich als<br />

neue Wahlkreismitarbeiterin von Andrea<br />

Asch und möchte die Chance nutzen,<br />

mich hier kurz vorzustellen: Mein<br />

Name ist Anna Caelers, ich bin 23 Jahre<br />

alt und studiere Politische Wissenschaft,<br />

Geschichte und Öffentliches Recht an<br />

der Uni Bonn. In den l<strong>et</strong>zten Jahren war<br />

ich als Sprecherin der <strong>Grüne</strong>n Jugend<br />

NRW schon in die Arbeit auf Landesebene<br />

eingebunden.<br />

Ich freue mich nun sehr auf die Zusammenarbeit<br />

mit dem KV, der Fraktion<br />

und den OVs in <strong>Köln</strong>. Wenn ihr Fragen<br />

zu Andreas Fachbereichen habt, eine<br />

Veranstaltung mit ihr planen oder mit<br />

einer Besuchergruppe den Landtag besuchen<br />

möcht<strong>et</strong>, sprecht mich einfach<br />

an. Auch wenn ihr Fragen oder Kritik<br />

zu ihrer Arbeit in <strong>Köln</strong> oder im Landtag<br />

habt, freue ich mich über ein Gespräch.<br />

Ihr erreicht mich unter: anna.caelers@<br />

gmx.de, 0176-20170774<br />

13


Foto: Die <strong>Mach</strong><strong>et</strong>e<br />

Kurz notiert<br />

Die <strong>Mach</strong><strong>et</strong>e<br />

Image-Kampagne der Rheinenergie<br />

Der Rheinenergie <strong>–</strong> kurz RE <strong>–</strong> laufen<br />

ebenso wie den vier großen Energieversorgungsunternehmen<br />

die Strom- und<br />

Gaskunden davon. Höchste Zeit für eine<br />

Image-Kampagne, die auf das sprichwörtliche<br />

kölsche Wir-Gefühl abhebt (siehe<br />

Foto).<br />

Im Wesentlichen sind es zwei Gründe,<br />

weshalb die Privat- und Geschäftskunden<br />

der RE Adieu sagen. Erstens: Im<br />

Preisvergleich schneiden andere besser<br />

14<br />

ab. Wer nur Strom aus der Steckdose benötigt<br />

und sonst nichts, der wechselt zum<br />

billigsten Anbi<strong>et</strong>er, welcher sich über das<br />

Intern<strong>et</strong> leicht fi nden lässt und schert sich<br />

l<strong>et</strong>ztendlich auch nicht darum, wie sich<br />

der Strommix zusammens<strong>et</strong>zt. Zweitens:<br />

RE hat verschlafen, glaubhaft auf erneuerbare<br />

Energien zu s<strong>et</strong>zen. Zwar erzeugt<br />

der Konzern über eigene Kraft-Wärme-<br />

Kopplungs -(KWK)-Anlagen <strong>et</strong>wa ein<br />

Drittel der abs<strong>et</strong>zbaren Menge Strom<br />

und Wärme mit hohem Wirkungsgrad<br />

und damit ökologisch korrekt, aber der<br />

Strommix weist für 2006 lediglich 16,8<br />

Prozent erneuerbare Energien, 18,2 Prozent<br />

Atomenergie und 65 Prozent fossile<br />

Brennstoffe aus.<br />

Die ökologisch bewusste Kundschaft will<br />

RE mit dem Tarif „energreen“ befriedigen.<br />

Der Strommix ist genau derselbe<br />

wie beim Normaltarif, aber die 4 Cent,<br />

die auf jede Kilowattstunde aufgeschlagen<br />

werden, wandern in einen Fonds, der<br />

den Aufbau von kleinen Solardächern<br />

auf Schulen oder Sporthallen unterstützt.<br />

Allerdings lediglich „zu Demonstrationszwecken“,<br />

wie im Intern<strong>et</strong> erläutert wird.<br />

Es ist nicht an einen ernsthaften Einstieg<br />

in die Stromproduktion aus Sonne und<br />

Wind gedacht. Dieser Fond wird jährlich<br />

Rezension: Das Biedermeier-Komplott<br />

Frauenemanzipation führt zu Bevölkerungsschwund<br />

und Drogenelend, die<br />

Mutter gehört zum Kind, Kinder sind zu<br />

Disziplin, Fleiß und Gehorsam zu erziehen<br />

und man hat stolz auf Deutschland zu<br />

sein <strong>–</strong> solche Behauptungen waren bis vor<br />

kurzem das Privileg politischer Dumpfbacken.<br />

Schwer zu glauben, dass dieser Spießer-Diskurs<br />

jenseits der Stammtische Karriere<br />

machen könnte. Aber spätestens seit<br />

2006 ist er in der politischen Mitte angekommen<br />

<strong>–</strong> dank dem Bundesverfassungsrichter<br />

Udo di Fabio, den Professoren Paul<br />

Kirchhof und Norbert Bolz, dem Pädagogen<br />

Bernhard Bueb, dem FAZ-Herausgeber<br />

Frank Schirrmacher, dem „Spiegel“-<br />

Ressortchef Matthias Matussek und der<br />

ehemaligen Tagesschau-Sprecherin Eva<br />

Herman. Ihre einschlägigen Bücher standen<br />

im vorigen Jahr auf den Bestsellerlisten.<br />

Mit ihnen s<strong>et</strong>zt sich Claudia Pinl in<br />

ihrem Essay „Das Biedermeier-Komplott“<br />

polemisch, scharfzüngig aber immer fundiert<br />

argumentierend auseinander. Für<br />

die <strong>Köln</strong>er Autorin sind viele Menschen<br />

durch Arbeitslosigkeit und Sozialabbau<br />

verunsichert; Berichte über Jugendgewalt<br />

und islamistischen Terrorismus hätten<br />

zur Akzeptanz der schlichten, rückwärtsgewandten<br />

Rezepte des „Biedermeier-<br />

Komplotts“ beitragen, die da lauten: mehr<br />

deutsche Geburten, mehr deutsches Nationalgefühl<br />

und weniger erwerbstätige<br />

Frauen und alles wird gut. Die Autorin<br />

entlarvt die pseudo-wissenschaftliche Argumentation<br />

der Neokonservativen, wonach<br />

angeblich Männer- und Frauenrollen<br />

gen<strong>et</strong>isch und hormonell festgelegt sind,<br />

man Bindungsfähigkeit nur in traditionellen<br />

Familien lernen kann und Kinder<br />

autoritär erzogen werden müssen, weil<br />

Menschen von Natur aus Wilde sind.<br />

Pinl beschränkt sich nicht auf die Kritik an<br />

den Thesen der Schirrmacher, di Fabio und<br />

Co. Wo die Neokonservativen <strong>–</strong> an diesem<br />

Punkt ganz neoliberal <strong>–</strong> Ressentiments gegen<br />

staatliche Regulierung im Allgemeinen<br />

und den Sozialstaat im Besonderen<br />

schüren, verteidigt die Autorin das antiautoritäre<br />

und emanzipatorische Erbe der<br />

68er und s<strong>et</strong>zt auf partizipative Demokratie<br />

und mehr Einfl ussmöglichkeit des oder<br />

der Einzelnen auf das Gemeinwesen. Das<br />

Buch ist locker geschrieben und spart viel<br />

dröge Lektüre von Büchern wie „Minimum“,<br />

„Eva-Prinzip“ oder „Lob der Disziplin“.<br />

Brigitta von Bülow<br />

Claudia Pinl, Das Biedermeier-Komplott.<br />

Wie Neokonservative Deutschland<br />

r<strong>et</strong>ten wollen. Konkr<strong>et</strong> Literatur Verlag,<br />

Hamburg 2007, 176 Seite, 15,- Euro<br />

auf lächerliche 0,1 Millionen Euro aufgestockt.<br />

Zum Vergleich: Allein der neue<br />

Verwaltungsneubau soll <strong>et</strong>wa 140 Millionen<br />

Euro kosten. So hängt RE sich ein<br />

Öko-Mäntelchen um und bekommt dafür<br />

auch noch das begehrte „<strong>Grüne</strong>r Strom<br />

Label in Gold“.<br />

Gemessen an den aktuellen Umsatz- und<br />

Gewinnzahlen sowie am fi nanziellen Aufwand<br />

für die aktuelle „Da simmer dabei“-<br />

Kampagne, die immerhin 1,5 Millionen<br />

Euro kost<strong>et</strong>, kann man nur konstatieren,<br />

dass das reichlich verlogen ist. Wieso hat<br />

man nicht wenigstens dem neuen Rheinenergie-Stadion<br />

ein Solardach spendiert?<br />

Leserbrief<br />

Ich bin berufstätig und arbeite von 8.00<br />

bis 18.00 Uhr. Mein Interesse an B<strong>et</strong>eiligung<br />

in der Politik wuchs vor einigen<br />

Jahren, und ich b<strong>et</strong>eiligte mich bei den<br />

GRÜNEN. Sie war für mich die einzig<br />

mögliche unter den Parteien. Inzwischen<br />

ist meine B<strong>et</strong>eiligung bei fast Null<br />

angekommen, und das hat Gründe. Die<br />

Mitgliederversammlung vom 20. August<br />

hat mir den Rest gegeben, mich aktiv zu<br />

b<strong>et</strong>eiligen. An dieser Stelle möchte ich<br />

gerne meine Gründe dafür darlegen:<br />

Auf der Versammlung wurde nicht effi -<br />

zient gearbeit<strong>et</strong>. Stattdessen wurde nach<br />

der ersten Wahl von ganz vielen Anwesenden<br />

die Zeit für persönliche und<br />

sonst wie geart<strong>et</strong>e Gespräche genutzt.<br />

Die Tagesordnung war umfangreich,<br />

aber bei zügiger Behandlung wäre auch<br />

noch Zeit geblieben, Jörg Penner angemessen<br />

zu verabschieden. Die zügige<br />

Behandlung war aber nicht möglich, da<br />

auch auf die dringenden Aufrufe der<br />

Sitzungsleitung, keine Reaktion erfolgte.<br />

Stattdessen wurden die Gespräche weiter<br />

geführt. So lange es dieser Partei und<br />

ihren Mitgliedern nicht gelingt, die Arbeit<br />

effi zient zugestalten, solche Abende<br />

zügig abzuarbeiten und dann ergebnisorientiert<br />

weiter zu machen, so lange<br />

sehe ich für mich keinen Anlass meine<br />

beschränkte Zeit dort einzubringen.<br />

Das beunruhigt mich, weil ich erkenne,<br />

dass andere Parteien dann auch schon<br />

mal die Oberhand gewinnen. Aber es<br />

steht nicht alleine in meiner <strong>Mach</strong>t, das<br />

zu ändern. Diese <strong>Mach</strong>t haben nur die<br />

Mitglieder unserer Veranstaltungen. Ob<br />

ich dieser Partei noch länger angehöre,<br />

entscheid<strong>et</strong> sich auch daran, ob es zu einer<br />

Änderung in der Arbeit kommt.<br />

Grüße Georg Lücke<br />

(Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe<br />

zu kürzen)<br />

Nr. 210 • September 2007


Kreisverband <strong>Köln</strong> (KV)<br />

* Ebertplatz 23 • 50668 <strong>Köln</strong><br />

F Mo. 14 <strong>–</strong>19, Di.<strong>–</strong>Do.10<strong>–</strong>17, Fr.10<strong>–</strong>14 Uhr<br />

( 9727888 3 9727889<br />

7 buero@gruenekoeln.de<br />

: www.gruenekoeln.de<br />

Bank für Sozialwirtschaft<br />

BLZ 370 205 00, Kontonr. 81 44 300<br />

Geschäftsführerin: Dr. Diana Siebert<br />

Mitgliederb<strong>et</strong>reuung: Michael Bippen,<br />

adressen@gruenekoeln.de<br />

Vorstand<br />

E-Mail: vorname.nachname@gruenekoeln.de<br />

Kerstin Ciba, ( 0176-24 12 96 83<br />

Stefan Peil, ( 0173-25 00 588<br />

Manfred Waddey, ( 0173-932 03 64<br />

Anna Schönhütte, ( 0178-2480930<br />

Björn Troll, ( 0160-96 64 07 76<br />

Katharina Dröge, ( 0175-53 10 833<br />

Delegiertenrat<br />

§ Mo., 29.10. und 03.12, 19.30 Uhr, <strong>Grüne</strong>s<br />

Zentrum<br />

Ortsverbände (OV)<br />

Website immer www.gruenekoeln.de/BezirkX<br />

z.B.: www.gruenekoeln.de/Bezirk1<br />

OV 1: Innenstadt / Deutz<br />

Marc Müller, 7 marc.mueller@gruenekoeln.de<br />

www.gruenekoeln.de/Bezirk1<br />

OV 2: Rodenkirchen<br />

Karsten Witt, 7 wittkohl@web.de,<br />

Regine Icking ( 02232-94 98 48<br />

OV 3: Lindenthal / Sülz<br />

Melanie Baltes, 7 melanie_baltes@web.de<br />

OV 4: Ehrenfeld<br />

Matthias Welpmann ( 0221-9545382,<br />

7 welpmann@web.de<br />

OV 5: Nippes<br />

Sebastian Timm, 7 sebastian.timm@web.de<br />

( 0221 <strong>–</strong> 570 2346<br />

OV 6: <strong>Köln</strong>-Nord / Chorweiler<br />

Wolfgang Kleinjans ( 0221-79 42 58;<br />

7 nc-kleinjwo@n<strong>et</strong>cologne.de<br />

OV 7: Porz / Poll<br />

Helga Perseke ( 0221-6202544,<br />

7 h.perseke@web.de<br />

OV 8: Kalk<br />

Sabine Diemer ( 0221-2404606<br />

7 diemer@debitel.n<strong>et</strong><br />

OV 9: Mülheim<br />

Manfred Winnen ( 0172-9030295<br />

7 gruene9@yahoo.de<br />

Parteiarbeitskreise<br />

Internationales<br />

Patrick Kopischke, ( 0221-4742043<br />

7 ak-internationales@web.de<br />

Konsum<br />

Sabine Lydia Müller, ( 0172-8 87 08 87,<br />

7 info@konsum-ist-macht.de<br />

Lesben<br />

Regina Kobold ( 0221-221-25917<br />

7 regina.kobold@stadt-koeln.de<br />

Migration<br />

Zsuzsa Bona ( 0221-510 77 55<br />

7 nc-bonazs@n<strong>et</strong>cologne.de<br />

Nr. 210 • September 2007<br />

Ökologie<br />

Michael Gybas, mobil: 0163-9860231,<br />

( 0221-2509550, 7 gybas@yahoo.com<br />

Schwule<br />

Andreas Wolter ( 0179-5471119,<br />

7 andreas.wolter@n<strong>et</strong>cologne.de<br />

Wirtschaftspolitik<br />

Di<strong>et</strong>er Schöffmann,<br />

7 ak-wirtschaft@gruenekoeln.de<br />

Fundraising AG<br />

Kerstin Ciba, ( 0176-24 12 96 83,<br />

7 kerstin.ciba@gruenekoeln.de<br />

<strong>Grüne</strong> Jugend<br />

Leonie Esters, Eike Block, ( 0177-962 6208,<br />

7 kontakt@gruene-jugend-koeln.de<br />

: www.gruene-jugend-koeln.de<br />

Ratsfraktion<br />

* Gülichplatz 3 • 50667 <strong>Köln</strong><br />

F Mo.<strong>–</strong>Fr. 9<strong>–</strong>12, Mo., Di., Do. 13-16 Uhr,<br />

Mi. 13<strong>–</strong>19 Uhr, ( 221-25919 3 221-24555<br />

7 gruene-fraktion@stadt-koeln.de<br />

§ jeden Mi. 18.30 Uhr, Ratsfraktion<br />

(„Mittwochskreis“)<br />

Ratsarbeitskreise<br />

Erläuterungen: Alle Arbeitskreise sind auch über<br />

gruene-fraktion@stadt-koeln.de erreichbar.<br />

MdR = Mitglied des Rates<br />

Finanzen und Verwaltung<br />

Andreas Wolter MdR, ( 0179-547 11 19<br />

7 andreas.wolter@n<strong>et</strong>cologne.de<br />

Frauen<br />

Brigitta von Bülow MdR, ( 0176-221 59 726<br />

7 buelow@n<strong>et</strong>cologne.de<br />

Gesundheit<br />

Arif Ünal MdR, ( 9515 42 31<br />

7 arif.uenal@parita<strong>et</strong>-nrw.org<br />

Jugend<br />

Gaby Schlitt MdR, ( 0177-5731019,<br />

7 g.schlitt@n<strong>et</strong>cologne.de<br />

Kunst und Kultur<br />

Angela Spizig MdR, ( 221-26063,<br />

7 ah.spizig@t-online.de<br />

Liegenschaften<br />

P<strong>et</strong>er Sörries,.MdR, ( 221-25915<br />

7 P<strong>et</strong>er.soerries@koeln.de<br />

Rechnungsprüfung<br />

P<strong>et</strong>er Sörries MdR, ( 0179-204 53 06,<br />

7 p<strong>et</strong>er.soerries@stadt-koeln.de<br />

Schule und Bildung<br />

Sabine Ulke MdR, ( + 3 9641257,<br />

7 hermkes-ulke@t-online.de<br />

Soziales<br />

Ossi Helling MdR,<br />

7 ossi.helling@stadt-koeln.de<br />

Sport<br />

Elisab<strong>et</strong>h Thelen MdR,<br />

7 elisab<strong>et</strong>h.thelen@stadt-koeln.de<br />

Stadtentwicklung<br />

Barbara Moritz MdR, ( 327211<br />

7 barbara.moritz@stadt-koeln.de<br />

Adressen<br />

Umwelt<br />

Sabine Müller MdR, ( 02251-18283<br />

7 sabine.mueller63@freen<strong>et</strong>.de<br />

Verkehr<br />

B<strong>et</strong>tina Tull MdR, ( 0211-884-2887<br />

7 mail@b<strong>et</strong>tina-tull.de<br />

Wirtschaft<br />

Jörg Frank, MdR, ( 417157 3 4201147<br />

7 joerg.frank@stadt-koeln.de<br />

Bürgermeisterin Angela Spizig MdR,<br />

Rathaus, Spanischer Bau • 50667 <strong>Köln</strong><br />

( 221-26063<br />

7 angela.spizig@stadt-koeln.de<br />

Bundesverband<br />

Geschäftsstelle<br />

* Platz vor dem Neuen Tor 1 • 10115 Berlin<br />

( 030 28442-0 3 030 28442-210<br />

7 info@gruene.de www.gruene.de<br />

Bundestagsfraktion<br />

* Platz der Republik 1 • 11011 Berlin<br />

( 030 227-55518 3 030 227-56552<br />

: www.gruene.de<br />

Regional- und Wahlkreisbüros<br />

* Ebertplatz 23 • 50668 <strong>Köln</strong><br />

Volker Beck, MdB<br />

7 koeln@volkerbeck.de<br />

Kevin Liebig ( 0221-7201455 3 722278<br />

F Mo. 13<strong>–</strong>18; Di., Mi., Do. 10<strong>–</strong>16<br />

Kerstin Müller, MdB<br />

7 kerstin.mueller@wk.bundestag.de<br />

Judith Hasselmann ( 7220369 3 9725710<br />

F Mo. 11<strong>–</strong>16; Mi.10<strong>–</strong>15; Do. 10<strong>–</strong>15 Uhr<br />

Landesverband NRW<br />

* Jahnstraße 52 • 40215 Düsseldorf<br />

( 0211-38666-0 3 0211-38666-99<br />

7 info@gruene-nrw.de<br />

: www.gruene-nrw.de<br />

Landtagsfraktion NRW<br />

* Platz des Landtags 1 • 40221 Düsseldorf<br />

( 0211-884-2860 3 0211-884-2870<br />

7 gruene@landtag.nrw.de<br />

: www.gruene.landtag.nrw.de<br />

Andrea Asch, MdL<br />

7 andrea.asch@landtag.nrw.de<br />

Tilman Kuhl ( 0211-884-2866<br />

3 0211-884-3505<br />

Fraktion im Landschaftsverband Rheinland<br />

* Kennedy-Ufer 2 • 50663 <strong>Köln</strong><br />

Geschäftsführerin: Ulrike Kessing,<br />

( 0221-809-3369 3 809-2560<br />

7 kessing@lvr.de<br />

Erläuterungen:<br />

F Öffnungszeiten, § Treffen, * Postanschrift, ( Telefon,<br />

3 Fax, 7 E-Mail, : Homepage, MdB Mitglied des Bundestags,<br />

MdL Mitglied des Landtags, MdR Mitglied des Rates,<br />

BV Bezirksvertr<strong>et</strong>erIn, SB SachkundieR BürgerIn, SE<br />

SachkundigeR EinwohnerIn<br />

In den Schulferien, an Feiertagen und bei besonderen<br />

Anlässen können die jeweiligen Treffen ausfallen. Deshalb<br />

empfi ehlt es sich immer, bei den Ansprechpersonen nachzufragen.<br />

Alle Treffen sind öffentlich, können also von jeder<br />

und jedem besucht werden. Die Termine der Ratsarbeitskreise<br />

sind immer auch in der Ratsfraktion bekannt.<br />

15


Terminkalender<br />

Veranstaltungshinweise<br />

für Oktober bis Dezember 2007<br />

Di., 09.10. <strong>Grüne</strong>s Sofa des OV Nippes: Wo geht der<br />

Müll wirklich hin? <strong>Mach</strong>t Mülltrennung Sinn<br />

oder wird doch alles verbrannt? Umweltexperten<br />

antworten! Mit Johannes Remmel<br />

(Landtag NRW), Remondis (Geschäftsführung<br />

<strong>–</strong> angefragt), Gerd Brust (Ratsmitglied der<br />

Stadt <strong>Köln</strong>), mit dabei: Rainer Zinkel (<strong>Köln</strong>er<br />

Interessengemeinschaft Müllvermeidung statt<br />

Müllverbrennung KIMM), Altenberger Hof,<br />

Mauenheimer Str. 92, 19:00 h<br />

Di., 09.10. AK Wirtschaftspolitik, Schwerpunkt: Frieder<br />

Wolf: <strong>Köln</strong>er Wirtschaft im europäischen<br />

Kontext <strong>–</strong> Vortrag und Diskussion, diesmal<br />

Melchiorstraße 3, Alte Feuerwache, Branddirektion,<br />

„Versammlungsraum“, 19:30 h<br />

Di., 09.10. Wer wir sind und was wir wollen <strong>–</strong> Treff für<br />

NeueinsteigerInnen, mit Anna Schönhütte,<br />

<strong>Grüne</strong>s Zentrum, Ebertplatz 23, 20:00 h<br />

Mi., 10.10. The Yes Man <strong>–</strong> <strong>Grüne</strong>s Kino des OV Innenstadt,<br />

Eintritt für Mitglieder frei, Lübecker Str.,<br />

Filmpal<strong>et</strong>te, www.theyesmen.org, 20:00 h<br />

Mi., 10.10. AK Konsum Steinbach’s Event-Küche,<br />

Sömmeringstrasse 7, 50823 <strong>Köln</strong>, 19:30 h<br />

Do., 11.10. OV Sülz/Lindenthal besucht die Firma<br />

Energiebau Solarsysteme GmbH in Ossendorf,<br />

18:00 oder 19:00 h<br />

Do., 11.10. Stammtisch des OV Ehrenfeld, „Literatur-<br />

Café Goldmund“, Glasstraße 2, 20:00 h<br />

Mo., 15.10. Infotour <strong>Grüne</strong> Marktwirtschaft, mit Kerstin<br />

Andreae MdB, Komed, Mediapark, 19:00 h<br />

Mo., 15.10. Verkehr im Bezirk Chorweiler, mit B<strong>et</strong>tina<br />

Tull, Pariser Platz 1, 18:00 h<br />

Mi., 17.10. Selbstbestimmt und nicht allein. Ambulante<br />

und stationäre Hilfen zum Wohnen für Men-<br />

Postvertriebsstück G 4224 • Entgelt bezahlt<br />

Bündnis 90 / Die <strong>Grüne</strong>n, Kreisverband <strong>Köln</strong><br />

Ebertplatz 23 • 50668 <strong>Köln</strong><br />

schen mit Behinderungen. Rheinlandsaal,<br />

Kennedy-Ufer 2, <strong>Köln</strong>-Deutz, 17:30 h<br />

Fr., 19.10. Alt <strong>–</strong> jung <strong>–</strong> bunt! Kongress Demographischer<br />

Wandel, Düsseldorf, Landtag,<br />

13:00-19:00 h<br />

Do., 25.10. AK Ökologie, <strong>Grüne</strong>s Zentrum,<br />

Ebertplatz 23, 19:30 h<br />

Do., 25.10. Politik, Musik und Gespräche <strong>–</strong> Stammtisch<br />

für alle Interessierten. Kyffhäuserstr. /<br />

Hochstadenstraße, 20.00 h<br />

Mo., 05.11. Mitgliederversammlung der <strong>Köln</strong>er <strong>Grüne</strong>n,<br />

Kalk-Mülheimer Str. 58, 19:00 h<br />

Do., 08.11. Stammtisch des OV Ehrenfeld, „Literatur-<br />

Café Goldmund“, Glasstraße 2, 20:00 h<br />

Do., 15.11. AK Ökologie, <strong>Grüne</strong>s Zentrum, Ebertplatz 23,<br />

19:30 h<br />

Do., 15.11. Geht und nicht an die Gene! OV Nippes,<br />

genaueres später.<br />

Mi., 21.11. Diskussion des OV Rodenkirchen über<br />

öffentliche Sicherheit mit Volker Beck,<br />

genaueres später.<br />

Do., 29.11. Jahresversammlung des OV Rodenkirchen<br />

Mo., 3.12. Delegiertenrat der <strong>Köln</strong>er <strong>Grüne</strong>n, <strong>Grüne</strong>s<br />

Zentrum, Ebertplatz 23, 19:30 h<br />

Termine der GRÜNEN JUGEND KÖLN<br />

10.10.07 Themenabend „Gentechnik“<br />

17.10.07 Länderabend Italien<br />

24.10.07 Vorbereitung BuKo<br />

31.10.07 Vorbereitung BuKo<br />

07.11.07 Länderabend USA<br />

14.11.07 Vorbereitung JMV der GJ NRW

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