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PRODUKTIONSFAKTOR MATHEMATIK - ZIB

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LARS GRÜNE ET AL.<br />

Natürlich führt die Rückführungsstruktur nicht automatisch zur Stabilität des geschlossenen<br />

Wirkungskreises: Entscheidend ist, nach welcher Vorschrift die Stellgröße<br />

aus dem Regelfehler berechnet wird. Wie in Abschnitt 2 bereits beispielhaft erläutert,<br />

kann das dynamische Verhalten eines geregelten oder gesteuerten mit den mathematischen<br />

Methoden der System- und Regelungstheorie untersucht werden. Die wichtigsten<br />

Analyseverfahren untersuchen dabei die Stabilität und die sogenannte Robustheit der<br />

Stabilität des geregelten oder gesteuerten Systems. Bei der Untersuchung der Robustheit<br />

der Stabilität wird die Frage beantwortet, ob die Stabilität erhalten bleibt, wenn sich<br />

das wirkliche dynamische System von den im Modell gemachten Annahmen unterscheidet.<br />

Diese Eigenschaft ist für den Einsatz der Methoden in der praktischen Anwendung<br />

von zentraler Bedeutung.<br />

Von ganz entscheidender Relevanz ist die Mathematik beim Entwurf der Steuerungen<br />

und vor allem der Regelungen, d. h. bei der Herleitung der Vorschrift, mit der die<br />

Stellgröße aus der Sollgröße oder dem Regelfehler berechnet wird. Moderne Regler werden<br />

heute modellbasiert entworfen. Das heißt, es wird angenommen, dass ein mathematisches<br />

Modell des zu regelnden Systems, zumeist in Form von Differentialgleichungen,<br />

vorliegt. Weiterhin werden die Ziele der Regelung ebenfalls mathematisch formuliert.<br />

Das ist zum Einen die bereits mehrfach genannte Stabilität, aber auch die sogenannte<br />

Regelgüte, die zumeist in Form von Optimierungskriterien formuliert wird. Unterschiedliche<br />

Klassen von Reglerentwurfsverfahren unterscheiden sich, erstens, durch unterschiedliche<br />

Annahmen an die dem Entwurf zugrundeliegenden Modelle der Regelstrecken und,<br />

zweitens, durch unterschiedliche Zielvorgaben. In Bezug auf die Modellannahmen ist die<br />

wichtigste Unterscheidung diejenige in lineare bzw. nichtlineare Systeme. Lineare Systeme<br />

zeichnen sich – etwas vereinfacht gesagt – dadurch aus, dass der Zusammenhang<br />

zwischen Stellgröße u und Regelgröße y proportional ist, dass also zum Beispiel doppelt<br />

so große Stellgrößen genau doppelt so große Regelgrößen nach sich ziehen (mathematisch<br />

sagt man, sie erfüllen das Superpositionsprinzip). Sie werden durch lineare Diffe-<br />

Abb. 3: Wirkprinzip einer Regelung mit Rückführung und Soll-/Istwert-Vergleich<br />

Sollgröße w Regelfehler e Stellgröße u<br />

Regelgröße y<br />

−<br />

Regelung dynamisches System

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