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Ktown-copy.de - Universität Kaiserslautern

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schnell ent<strong>de</strong>ckt und behoben wer<strong>de</strong>n<br />

und somit auch Umweltgefahren minimiert<br />

wer<strong>de</strong>n. Durch die schützen<strong>de</strong> Hülle <strong>de</strong>s<br />

Einbaus sind, wie beim Infrastrukturkanal,<br />

sämtliche Leitungen vor statischen o<strong>de</strong>r<br />

dynamischen Einflüssen <strong>de</strong>s Erdreichs<br />

geschützt, weshalb das Rohrmaterial geringer<br />

dimensioniert wird. Des Weiteren<br />

wer<strong>de</strong>n die Voraussetzungen <strong>de</strong>s flexiblen<br />

Ausbaus o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Erweiterung <strong>de</strong>s Leitungsnetzes<br />

geschaffen, um auf mögliche<br />

technologische Entwicklungen o<strong>de</strong>r Wertewan<strong>de</strong>l<br />

innerhalb <strong>de</strong>r Gesellschaft eingehen<br />

zu können. Es wird eine zuverlässige,<br />

anpassungsfähige und nachhaltige Ver-<br />

und Entsorgung geschaffen, in <strong>de</strong>r aktuelle<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Verbraucher ohne<br />

Einschränkung zukünftiger Generationen<br />

erfüllt wer<strong>de</strong>n können.<br />

3. Kostenbetrachtung im gesamten<br />

Lebenszyklus<br />

Obwohl die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r zugänglichen und<br />

gemeinsamen Verlegung von Leitungen<br />

nicht neu ist, konnte sie sich bislang nicht<br />

im kommunalen Bereich Mitteleuropas<br />

durchsetzen. Dies ist wohl auf die hohen<br />

Anfangs- bzw. Erstinvestitionen zurückzuführen.<br />

Die umfangreichen Errichtungskosten<br />

und auch <strong>de</strong>r hohe Materialaufwand<br />

für <strong>de</strong>n schützen<strong>de</strong>n Einbau erzeugen<br />

hohe Kostenfaktoren, welche trotz beson<strong>de</strong>rer<br />

Nachhaltigkeit <strong>de</strong>r Anlage selten<br />

entrichtet wer<strong>de</strong>n. Die Problemstellung<br />

hierbei ist, dass meist ausschließlich die<br />

Anfangsinvestitionen betrachtet wer<strong>de</strong>n<br />

und sich die Kostenvergleiche üblicherweise<br />

auf die Investitionskosten im Zeitpunkt<br />

<strong>de</strong>r Erstverlegung beschränken. Die<br />

während <strong>de</strong>r Nutzungsdauer <strong>de</strong>s Leitungsganges<br />

anfallen<strong>de</strong>n laufen<strong>de</strong>n Kosten<br />

und Investitionen (Reinvestition) bleiben<br />

oftmals unberücksichtigt o<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n nur<br />

maximal einmal wie<strong>de</strong>rkehrend über einen<br />

sehr kurzen Zeitraum eingebun<strong>de</strong>n.<br />

Anhand eines, durch die Hauptabteilung<br />

5 „Bau – Technik – Energie“ <strong>de</strong>r TU <strong>Kaiserslautern</strong>,<br />

ausgeschriebenen und koordinierten<br />

Projektes, begleitet und untersucht<br />

durch das Fachgebiet Baubetrieb<br />

und Bauwirtschaft <strong>de</strong>s Studiengangs Bauingenieurwesen,<br />

konnten nachfolgen<strong>de</strong><br />

Abb. 3: Querschnitt eines begehbaren Leitungsgangs<br />

– Anordnungsschema <strong>de</strong>r Rohr- und Kabelleitungen<br />

Erkenntnisse bezüglich <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit<br />

von Erschließungsvarianten festgestellt<br />

wer<strong>de</strong>n:<br />

Projektinformationen<br />

Da aufgrund einer Umnutzung <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s<br />

25, <strong>de</strong>m so genannten „Tierhaus“,<br />

die verlegten Leitungen nicht mehr <strong>de</strong>n<br />

geplanten Anfor<strong>de</strong>rungen entsprechen,<br />

muss die Erschließung <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s neu<br />

dimensioniert wer<strong>de</strong>n. Es sollen vor allem<br />

Leitungen <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Kommunikation-<br />

und Elektrizitätsversorgung erneuert wer<strong>de</strong>n.<br />

Die „alten“ erdverlegten Leitungen<br />

sollen vollständig neu erschlossen wer<strong>de</strong>n.<br />

Es han<strong>de</strong>lt sich bei <strong>de</strong>r Baumaßnahme um<br />

einen Abschnitt von ca. 50 Metern.<br />

Herstellungskosten<br />

Bei Kalkulation verschie<strong>de</strong>ner Erschließungsvarianten<br />

im angegebenen Projekt<br />

lässt sich konstatierten, dass die Durchführung<br />

erdverlegter Einzelleitungen die<br />

günstigste Herstellungsvariante pro Meter<br />

darstellt. Die Herstellung eines nicht begehbaren<br />

Infrastrukturkanals in offener<br />

Bauweise wür<strong>de</strong> nach Kalkulation ca.<br />

35%, in geschlossener Bauweise ca. 75%<br />

und ein begehbarer Leitungsgang in offener<br />

Bauweise sogar ca. 120% Mehrkosten<br />

verursachen.<br />

Die bei Betrachtung <strong>de</strong>r Herstellungskosten<br />

entstan<strong>de</strong>nen Kostenunterschie<strong>de</strong><br />

relativieren sich jedoch, wenn in <strong>de</strong>r Nutzungsphase<br />

anfallen<strong>de</strong> Instandhaltungsmaßnahmen<br />

über einen festgelegten<br />

Betrachtungszeitraum von ca. 50 bis 100<br />

Jahren mit berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Instandhaltungskosten<br />

Instandhaltungskosten sind Kosten, die<br />

zur Erhaltung o<strong>de</strong>r Rückführung <strong>de</strong>s funktionsfähigen<br />

Zustan<strong>de</strong>s von Leitungen während<br />

ihrer Nutzungsdauer aufgewen<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n müssen [DIN 31051:2003-06].<br />

Hierbei fallen je nach Erschließungsvariante<br />

und instand zuhalten<strong>de</strong>n Leitungen<br />

verschie<strong>de</strong>ne Arbeiten in unterschiedlichen<br />

Intervallen an, die unter Berücksichtigung<br />

eines Betrachtungshorizonts<br />

von 50 bis 100 Jahren in Verbindung mit<br />

<strong>de</strong>n Herstellkosten abgezinst wer<strong>de</strong>n; <strong>de</strong>r<br />

so errechnete Kapitalbarwert erlaubt einen<br />

Wirtschaftlichkeitsvergleich.<br />

Die Instandhaltungskosten pro Jahr (und<br />

laufen<strong>de</strong>m Meter) von Einzelleitungen<br />

wer<strong>de</strong>n nach Literatur ca. 11% teurer<br />

angegeben als z.B. die Instandhaltungskosten<br />

pro Jahr und Meter bei Leitungsgängen.<br />

Auf <strong>de</strong>n ersten Blick scheint <strong>de</strong>r<br />

Kostenunterschied in <strong>de</strong>r Nutzungsphase<br />

nur gering zu sein, jedoch ist im Falle <strong>de</strong>s<br />

Leitungsganges die Lebensdauer <strong>de</strong>r gesamten<br />

Anlage <strong>de</strong>utlich höher, da sämtliche<br />

Rohre und Leitungen durch die „Hülle“<br />

<strong>de</strong>s Leitungsgangs vor <strong>de</strong>n Einflüssen<br />

<strong>de</strong>s Erdreichs geschützt wer<strong>de</strong>n. Bei erdverlegten<br />

Einzelleitungen hingegen spielt<br />

vor allem die Qualität <strong>de</strong>r Bauausführung,<br />

das Materialverhalten, hydrogeologische<br />

Verhältnisse und verkehrstechnische Belastungen<br />

eine ausschlaggeben<strong>de</strong> Rolle bei<br />

<strong>de</strong>r Beurteilung <strong>de</strong>r Nutzungsdauer.<br />

Lebenszyklusbetrachtung<br />

Betrachtet man die Herstellungs- und<br />

Nutzungsphase über einen Zeitraum von<br />

z.B. 100 Jahren, so wird <strong>de</strong>r gesamte Lebenszyklus<br />

eines Bauwerks erfasst. Beim<br />

betrachteten Projekt „Tierhaus“ ist unter<br />

Berücksichtigung einer Nutzungsphase<br />

von 100 Jahren die Ausführung als begehbarer<br />

Leitungsgang je nach Annahme <strong>de</strong>r<br />

Nutzungsdauern <strong>de</strong>r Leitungen um 20 bis<br />

25 % günstiger kalkuliert wor<strong>de</strong>n als eine<br />

Ausführung mit erdverlegten Leitungen.<br />

Die Ausführungsvariante Infrastrukturkanal<br />

beträgt sogar lediglich ca. ein Drittel<br />

<strong>de</strong>r Herstellungskosten <strong>de</strong>s begehbaren<br />

Leitungsgangs, <strong>de</strong>mentsprechend ist diese<br />

Variante (natürlich) ebenfalls wirtschaftlicher<br />

als die Ausführung als erdverlegte<br />

Leitungen.<br />

Da mit <strong>de</strong>r Neuerschließung <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s<br />

25 lediglich eine Anbindung an das<br />

äußere Infrastrukturnetz <strong>de</strong>r TU <strong>Kaiserslautern</strong><br />

stattfin<strong>de</strong>t, eine Erschließung als<br />

begehbarer Leitungsgang <strong>de</strong>mentspre-<br />

3/2012<br />

Abb. 4:<br />

Gebäu<strong>de</strong> 25 <strong>de</strong>r TU <strong>Kaiserslautern</strong><br />

(„Tierhaus“) – Lageplan<br />

21

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