Ausgabe 03/2012 (5,06 MB)
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Verwaltung<br />
Wasserversorgung der Höfe am<br />
Schludernser Berg<br />
GSCHNEIRER WAAL<br />
Am Schludernser Berg befinden sich dreizehn Höfe, deren<br />
Bearbeitung teilweise von Vollerwerbsbauern verrichtet<br />
wird.<br />
Für die auf dem orografisch linken, kargen Sonnenhang<br />
gelegenen Höfe und auf Grund der nicht ausreichenden<br />
Niederschläge ist eine künstliche Bewässerung<br />
(Beregnung) der Wiesen und Äcker unumgänglich.<br />
Die Höfe beziehen das Wasser für die Bewässerung lt.<br />
Dekret Nr. 143 D/5207 aus dem Rems-, dem Aviuns- und<br />
dem Flitterbach, die in den Gemeinden Schluderns und Mals<br />
gelegen sind. Das Dekret erlaubt eine Wasserentnahme von<br />
insgesamt 60,50 l/sec. für die Beregnung von ca. 122,6 ha.<br />
Die Woolschell - Seite 8<br />
Vor einigen Jahren<br />
wurde durch das bekannt<br />
schwierige Gelände<br />
von den genannten<br />
Bächen bis zum E-<br />
Werk bei Grein eine<br />
Rohrleitung verlegt; ab<br />
dem Greinhof bringt<br />
schließlich der Gschneirer<br />
Waal das eingekehrte<br />
Wasser auf einer<br />
Länge von ca. 4 km zu<br />
den einzelnen Höfen.<br />
Die Fassungsstelle der „Remsbach-Ableitung“ befindet sich<br />
auf ca. 2000 m ü.d.M. Nachdem auf einer solchen Höhe die<br />
Schneeschmelze erst relativ spät im Frühjahr einsetzt und<br />
unter Berücksichtigung der gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Restwassermenge kann die erlaubte Konzessionsmenge<br />
von 60,50 l/sec. im Frühjahr kaum abgeleitet werden.<br />
Zusätzlich kommt es durch Verdunstung und Versickerung<br />
auf dem ca. 4 km langen Waal zu erheblichen<br />
Wasserverlusten. Außerdem ist die „15 tägige Wasserroad“<br />
eindeutig zu lang<br />
Als Bürgermeister konnte ich bei einigen Kontrollbegehungen<br />
in den letzten Jahren (speziell in den Jahren<br />
2010 und 2011) die effektiv vorhandenen und zum Teil auch<br />
extremen Trockenschäden wahrnehmen. Daraufhin sicherte<br />
ich den betroffenen „Bergern“ meine volle Unterstützung für<br />
eine Verbesserung der damaligen „Wassersituation“ zu.<br />
Nachdem im Frühjahr 2011 der Wassernotstand ausgerufen<br />
und somit die Restwassermenge erheblich reduziert wurde,<br />
verlangte das Amt für Gewässernutzung bis November 2011<br />
vom “Bodenverbesserungskonsortium Gschneirer Waal”<br />
einen konkret ausgearbeiteten Vorschlag, wie die Situation<br />
am Schludernser Berg so gut wie möglich gelöst werden<br />
könnte.<br />
Am 23.02.12 wurde von der Dienststellenkonferenz für den<br />
Umweltbereich das eingereichte Vorprojekt „Wasserversorgung<br />
der Höfe am Schludernser Berg“ des<br />
Bodenverbesserungskonsortiums Gschneirerwaal nur<br />
teilweise genehmigt, indem<br />
−der Wiederinbetriebnahme der Fassung am Ellerbach<br />
zugestimmt wurde<br />
−die vorgesehene neue Rohrleitung entlang dem<br />
Gschneirerwaal jedoch abgelehnt wurde<br />
Erst zwei Wochen nach der teilweisen Genehmigung des<br />
Projektes wurde die Gemeindeverwaltung vom<br />
eingereichten Vorprojekt in Kenntnis gesetzt, welches zwar<br />
bereits am 10.10.2011 erstellt wurde, jedoch erst am<br />
19.04.<strong>2012</strong> der Gemeinde vorgelegt wurde.<br />
Am 16.04.<strong>2012</strong> wurde vom Bodenverbesserungskonsortium<br />
Gschneirerwaal eine Beschwerde gegen das<br />
teils ablehnende Gutachten des Amtes für Umwelverträglichkeitsprüfung<br />
vom 23.02.<strong>2012</strong> gegen den Bau<br />
einer unterirdischen Rohrleitung DN 225 von der Einkehr ‚‚E-<br />
Werk Grein'' entlang des Gschneirer-Waales (ca.3,5 Km) bis<br />
ca. 400 m vor dem Weiler Gschneir am Schludernser<br />
Sonnenberg eingelegt.<br />
Die Mitglieder des Bodenverbesserungskonsortiums<br />
begründen die Beschwerde damit, dass durch den Bau der<br />
Rohrleitung der Waal lediglich im Frühjahr bis ca. Anfang<br />
Juni ohne Wasserführung wäre, und somit die<br />
Bewässerungsanlage in ihren Eigenheiten weitgehend<br />
erhalten bliebe und nur in einem niederschlagsreichen<br />
Frühjahr hätte man die Möglichkeit, das anfallende Wasser<br />
von ca. 30 l/sec. über den Waal bis zum Ende zu führen.<br />
Diese Leitung ist für die Bergbauern von größter Wichtigkeit<br />
um den ersten Schnitt (Heu) zum größten Teil retten zu<br />
können.<br />
Das Bodenverbesserungskonsortium bestätigt außerdem,<br />
dass die Wasserführung im Gschneirerwaal für die<br />
Bergbauern unerlässlich ist und durch die Verwirklichung<br />
des Projektes würde der Waal somit an mehr Tagen Wasser<br />
führen als bisher.