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Klangtherapie Bei der Klangtherapie geht es um therapeutische Aspekte, die die Musik mit sich bringt. Musik wirkt auf den Thalamus, auf das Gefühlszentrum; das vegetative Nervensystem reagiert, Gefühle treten automatisch auf. Frau Naus führt die Therapie mit verschieden großen Klangschalen durch. Sie kommt regelmäßig, um die Therapie bei Frau Neuhaus anzuwenden. Mit Erfolg, Frau Neuhaus’ Zustand hat sich deutlich verbessert. So liegt sie nicht mehr nur im Bett, sondern ab und an auch mal im Liegestuhl und scheint wieder mehr anwesend zu sein. Sie kann mit einem „Ja“ antworten und ihren Namen nennen. All das sind Dinge, die vor ein paar Wochen noch unvorstellbar schienen. Ursprünglich kommt die Klangtherapie aus Tibet. Dort wird sie schon seit Jahrtausenden praktiziert. Menschen mit Demenz leiden häufig unter Angstzuständen, Verwirrtheitszuständen, Desorientiertheit, zeigen niedergedrücktes oder agitiertes Verhalten, sind aus der Balance geraten. Schmerzen als Folgen von körperlichen und seelischen Verspannungen sind meist groß, und die muskulären Beschwerden durch das Liegen kommen zusätzlich zu den Symptomen hinzu. Diese gilt es zu lindern, dem Menschen wirklich so zu helfen, dass man es sehen und spüren kann: Die Gesichtszüge werden weicher und die Spannung weicht aus dem Gesicht. Klang kann Angstzustände lösen und den Körper in ausgewogene Bewegung bringen. Wer körperlich loslassen kann, kann auch eher seelisch loslassen. Fast zwei Stunden lang dauerte die Klangtherapie, die bei Frau Neuhaus durchgeführt wurde. Frau Neuhaus war sehr lebendig an diesem Tag und lag nicht wie die letzen Male im Bett, sondern im Liegestuhl. Sie schien hellwach und anwesend zu sein. Ihre Augen hatte sie weit geöffnet, ihr Mund war angespannt. Durch Augenzucken machte sie 37
den Eindruck, als würde sie sehr aktiv Dinge verarbeiten. In der zweiten Stunde war sie wach, wirkte sehr konzentriert und führte körperliche Reaktionen (Muskelspannungen und Entspannungen) aus. Auf die Frage von Frau Naus, ob es ihr gefallen würde, antwortete Frau Neuhaus mit einem deutlichen „Ja“. (Beim Dozentenbesuch im Oktober) 38 Elisabeth Brenner Gedicht Die Ameisen In Hamburg lebten zwei Ameisen, die wollten nach Australien reisen. Bei Altona auf der Chaussee, da taten ihnen die Beine weh. Und da verzichteten sie weise, denn auf den letzten Teil der Reise. So will man oft und kann doch nicht und leistet dann recht gern Verzicht. (Joachim Ringelnatz 1883-1934) eingereicht von Frau Burghoff
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