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Wiener Festwochen - Österreich Journal

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 107 / 03. 05. 2012<br />

Die österreichische Umweltschutzorganisation<br />

Global 2000 präsentierte am 26.<br />

April, dem 26. Tschernobyl-Gedenktag, im<br />

Rahmen einer Pressekonferenz das erste<br />

Europäische Volksbegehren für saubere und<br />

sichere Energie in Europa. Am 1. April<br />

konnten erstmals BürgerInnen der Europäischen<br />

Union ein Europäisches Volksbegehren<br />

bei der EU-Kommission anmelden.<br />

Global 2000 hat gemeinsam mit internationalen<br />

Partnerorganisationen sofort diese<br />

Gelegenheit genutzt und das Volksbegehren<br />

„Meine Stimme gegen Atomkraft“ eingereicht.<br />

Um 0:20 Uhr war die Registrierung<br />

des Anti-Atom-Volksbegehrens abgeschlossen.<br />

„Wir konnten deutlich mehr als die vorgeschriebenen<br />

sieben Mitgliedsländer für<br />

den Bürgerausschuß gewinnen und so haben<br />

wir das Volksbegehren in insgesamt zwölf<br />

Ländern eingereicht, wobei in jedem der 27<br />

EU-Staaten Unterschriften gesammelt werden<br />

können“, erklärt Klaus Kastenhofer,<br />

Global 2000-Geschäftsführer. „Die Möglichkeit<br />

eines Europäischen Volksbegehrens<br />

ist für uns ein wichtiges demokratiepolitisches<br />

Instrument. Wir fordern den Ausstieg<br />

Europas aus der Atomkraft, die Energiewende<br />

über Energieeffizienzmaßnahmen<br />

und den völligen Umstieg auf erneuerbare<br />

Energien bis 2050.“<br />

Jetzt prüft die Kommission – bis spätestens<br />

31. Mai – die EU-Rechtskonformität<br />

der neun Forderungen der AtomkraftgegnerInnen.<br />

Wenn die positive Entscheidung<br />

der Kommission bis spätestens 1. Juni vorliegt,<br />

können unter http://www.my-voice.eu<br />

EU-weit Unterstützungserklärungen für das<br />

Europäische Volksbegehren abgegeben werden.<br />

„Vor zehn Tagen hat Global 2000 gemeinsam<br />

mit Greenpeace in langen Verhandlungen<br />

mit der österreichischen Bundesregierung<br />

erreichen können, daß <strong>Österreich</strong> ab<br />

2015 atomstromfrei sein wird“, freut sich<br />

Kastenhofer über diesen umweltpolitisch so<br />

wichtigen Erfolg. „Jetzt wollen wir die PolitikerInnen<br />

in Brüssel dazu anregen, es <strong>Österreich</strong><br />

gleichzutun und aus der unsicheren<br />

und teuren Atomkraft auszusteigen!“ Insgesamt<br />

müssen eine Million europäische „Stimmen<br />

gegen Atomkraft“ im Zeitraum von<br />

einem Jahr gesammelt werden. Dann wird<br />

sich die Kommission mit dem Anliegen der<br />

Innenpolitik<br />

Gegen Atomkraft<br />

Global 2000 startet erstes Europäisches Volksbegehren »Meine Stimme<br />

gegen Atomkraft« – mit breiter Unterstützung aus allen Parteien.<br />

Foto: BKA/HBF / Andy Wenze<br />

Bundeskanzler Werner Faymann (r.) mit Global 2000-Geschäftsführer Klaus<br />

Kastenhofer im Bundeskanzleramt.<br />

BürgerInnen befassen und das Europaparlament<br />

mit den Forderungen beschäftigen.<br />

Gemeinsam mit Global 2000 reichen<br />

Partnerorganisationen aus zwölf Ländern<br />

(neben <strong>Österreich</strong> sind das Belgien, Dänemark,<br />

Deutschland, Finnland, Frankreich,<br />

Litauen, Luxemburg, Niederlande, Ungarn,<br />

Vereinigtes Königreich mit Schottland und<br />

Zypern) das Anti-Atom-Volksbegehren ein.<br />

Global 2000-Länderkoordinatorin des Volksbegehrens,<br />

Daphne Rieder, ergänzt: „Es sind<br />

nicht nur Partnerorganisationen aus unserem<br />

Netzwerk ‚Friends of the Earth Europe‘,<br />

sondern auch andere zivilgesellschaftliche<br />

Organisationen, etwa das französische Bündnis<br />

‚Sortir du Nucléaire‘, die sich klar gegen<br />

die Risikotechnologie Atomkraft aussprechen.“<br />

Global 2000 lädt grundsätzlich alle<br />

Mitglieder der Zivilgesellschaft sowie Unternehmen<br />

und Parteien dazu ein, das Europäische<br />

Volksbegehren „Meine Stimme<br />

gegen Atomkraft“ zu unterstützen.<br />

Europa ist reif für einen kompletten<br />

Ausstieg aus der Atomenergie. „Die Super-<br />

GAUs von Tschernobyl und Fukushima<br />

haben die zerstörerische Kraft dieser gefähr-<br />

»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />

12<br />

lichen Form der Energiegewinnung mehr als<br />

deutlich aufgezeigt. Atomkraft löscht ganze<br />

Regionen von der Landkarte und stellt auch<br />

für uns EuropäerInnen eine tägliche Bedrohung<br />

dar“, sagt Reinhard Uhrig, Atomexperte<br />

von Global 2000. „In der EU sind<br />

noch immer 133 Reaktoren in Betrieb, davon<br />

62 Hochrisikoreaktoren. Diese haben<br />

häufig gar keine Schutzhülle (Containment)<br />

oder sie liegen in Erdbeben-Gebieten. Einige<br />

davon sind bereits über 30 Jahre alt.“ Global<br />

2000 fordert daher die sofortige Stilllegung<br />

aller Hochrisikoreaktoren, denn von ihnen<br />

geht die größte Gefahr aus. „Es ist wissenschaftlich<br />

belegt, daß dies ohne Netzausfälle<br />

sofort geschehen kann. Bisher fehlte der<br />

politische Wille dazu, deswegen haben wir<br />

das Europäische Volksbegehren für eine<br />

sichere und saubere Energiezukunft initiiert“,<br />

erklärt Uhrig.<br />

Beim Global 2000-Tomorrow-Festival<br />

am 25. und 26. Mai in Zwentendorf setzen<br />

60 KünstlerInnen aus acht Nationen auf drei<br />

Bühnen ein beeindruckendes Zeichen gegen<br />

Atomkraft. Das Festival ist die Auftaktveranstaltung<br />

des Anti-Atom-Volksbegehrens.

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