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100 Jahre FW - Lychen

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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> 1906 - 2006<br />

Freiwillige Feuerwehr Stadt <strong>Lychen</strong>


Dienstgradabzeichen<br />

Freiwillige Feuerwehr DDR<br />

Feuerwehranwärter<br />

Unterbrandmeister<br />

Unterfeuerwehrmann<br />

Brandmeister<br />

Feuerwehrmann<br />

Oberbrandmeister<br />

Kragenspiegel Feuerwehranwärter<br />

bis<br />

Oberlöschmeister<br />

Oberfeuerwehrmann<br />

Brandinspektor<br />

Hauptfeuerwehrmann<br />

Oberbrandinspektor<br />

Löschmeister Oberlöschmeister<br />

Hauptbrandinspektor<br />

Kragenspiegel Unterbrandmeister<br />

bis Hauptbrandinspektor<br />

Mützenkordel Feuerwehranwärter bis Oberlöschmeister Mützenkordel Unterbrandmeister bis Hauptbrandinspektor<br />

Kokarde Koppelschloss<br />

Nachrichtengruppe Maschinist<br />

Schwalbennest für Musik- und Spielmannszüge


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Freiwillige Feuerwehr <strong>Lychen</strong> 3<br />

Grußwort des Bürgermeisters<br />

Sven Klemckow<br />

Zum <strong>100</strong> jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr <strong>Lychen</strong> möchte<br />

ich Ihnen die herzlichsten Grüße und die besten Wünsche der Stadt<br />

überbringen und meinen ganz persönlichen Glückwunsch sehr gern anfügen.<br />

Ich möchte mich auf diesem Wege bei der Leitung sowie bei allen Mitgliedern<br />

der Wehr ganz persönlich für ihr großes ehrenamtliches Engagement<br />

bedanken.<br />

Im Interesse aller Bürger unserer Stadt wünsche ich ihnen, auch in ihrem privaten Leben, für die<br />

kommenden <strong>Jahre</strong> Gesundheit, Glück sowie persönliches Wohlergehen.<br />

Freiwillige Feuerwehr ist mehr als nur ,,Feuerwehr“. In ihrer Arbeit wird das humanistische Ideal<br />

umgesetzt, in Not geratenen Menschen zu helfen.<br />

Die Freiwillige Feuerwehr <strong>Lychen</strong> wurde im <strong>Jahre</strong> 1906 zum Schutz von Hab und Gut der Bevölkerung<br />

gegründet. Ihr Aufgabenbereich hat sich im Laufe der <strong>Jahre</strong> stark verändert aber heute wie<br />

gestern steht der Schutz des Menschen an erster Stelle. Oft gerät das eigene Wohl zum Schutz des<br />

Anderen in den Hintergrund. Gerade im Einsatz ist das verantwortungsbewusste, kameradschaftliche<br />

und vertrauensvolle Miteinander von großer Bedeutung. Die Bereitschaft, sich für das Wohl<br />

seiner Mitbürger einzusetzen, hat eine positive Entwicklung genommen, so dass unsere Wehr zur<br />

Zeit über 60 Mitglieder verfügt. Sie ist unverzichtbar eingebunden in den Kreis der Freiwilligen<br />

Wehren im Landkreis Uckermark und der Umgebung. So haben in <strong>Lychen</strong> und darüber hinaus vor<br />

allem die aktiven Mitglieder immer wieder ihre unermüdliche Bereitschaft zum uneigennützigen<br />

Einsatz unter Beweis gestellt und ihr fachliches Können demonstriert.<br />

Vielen in Not geratenen Bürgern konnte wertvolle Hilfe zu Teil werden. Das ausgeprägte ehrenamtliche<br />

Engagement für die Gemeinschaft sowie viele wertvolle Impulse bereichern das gesellschaftliche<br />

Leben - die Freiwillige Feuerwehr <strong>Lychen</strong> spielt eine wichtige und verdienstvolle Rolle<br />

nicht zuletzt auch Dank ihrer vorbildlichen Jugendarbeit und Dank ihrer guten Zusammenarbeit<br />

mit anderen Organisationen und Vereinen - stets das Wohl aller Mitbürgerinnen und Mitbürger im<br />

Auge.<br />

Deshalb wünsche ich der Freiwilligen Feuerwehr <strong>Lychen</strong> auch für die Zukunft ein erfolgreiches<br />

Wirken und allen ihren Mitgliedern persönliches Wohlergehen bei ihren Einsätzen.<br />

Mögen die Festlichkeiten weitere Kraft und Zuversicht geben, um auch künftig das Ehrenamt in der<br />

Feuerwehr auszufüllen. Ich wünsche Ihnen ein fröhliches und erlebnisreiches Jubiläum und darf<br />

ihnen für die Zukunft meine uneingeschränkte Unterstützung zusichern.<br />

„ Helfen macht Freu(n)de“<br />

Sven Klemckow, Bürgermeister


4<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Freiwillige Feuerwehr <strong>Lychen</strong><br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Freiwillige Feuerwehr <strong>Lychen</strong><br />

Ein Jubeltag, ein Jubelfest für die<br />

<strong>Lychen</strong>er Feuerwehr !<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> sind dahingegangen, seit der Ruf<br />

des Gründers an die Bürger und Bürgersöhne<br />

<strong>Lychen</strong>s erging: „Sammelt Euch zu<br />

löblichem Tun für die Allgemeinheit!“<br />

<strong>100</strong> lange <strong>Jahre</strong>, deren jedes so schwer<br />

wiegt wie ein Fels aus dem Urgestein, der<br />

Mauer, die <strong>Lychen</strong>, das märkische Interlaken,<br />

umgürtet. Und doch eine kurze Spanne<br />

für die, die diese <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> miterlebten.<br />

Was bedeuten <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> in der 759-jährigen<br />

Geschichte <strong>Lychen</strong>s?<br />

Sie sind wie die Woche eines <strong>Jahre</strong>s - kaum<br />

begonnen, ist das Ende da.<br />

Von wie viel Not und Sorgen, Krieg und<br />

Elend, Krankheit, Feuers- und Wassersnot<br />

weiß die Chronik zu berichten! Oft brannte<br />

die Stadt ab! Dem zeitgenössischen Mitbürger<br />

heute ein unbekannter, ein einfach<br />

unglaublicher Begriff! Hatte man denn gar<br />

keine Löschgeräte, keine Feuerwehr? Es<br />

muss etwas Wahres an den Überlieferungen<br />

sein, wenn einst Schiller die Feuersnot<br />

zum Mittelpunkt seiner „Glocke“ gesetzt<br />

hat.<br />

Ein schauriges Dokument verwahrt die<br />

Stadt <strong>Lychen</strong> in ihren Archiven:<br />

Plan von der in der Uckermark belegenen Immediat Stadt <strong>Lychen</strong>,<br />

wie solche vorm Brand an Straßen,<br />

bebauten und wüsten Stellen situiert gewesen,<br />

deren Condition und welche Gebäude noch stehen,<br />

geblieben die gefertigte Designation sub et illustriert<br />

und sind in der ganzen Stadt vorhanden gewesen<br />

192 Häuser, sind abgebrannt<br />

115 Häuser, und folglich stehen geblieben<br />

77 Häuser, darunter 10 wüste Buden, Stellen, ohne denen wüsten Plätzen<br />

auf allergl. Special Ordre im Junion 1732 vermessen worden von W. Knüppeln.<br />

Welche Not muss über das heutige schmucke<br />

Städtchen in der Uckermark hereingebrochen<br />

sein, als zwei Drittel aller Einwohner<br />

kein Dach mehr über dem Kopf hatten!<br />

Wohltätig ist des Feuers Macht,<br />

wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht!<br />

In welche altersgraue Vorzeit sind solche<br />

Vorkommnisse gerückt? Ist in dem letzten<br />

Vierteljahrhundert ein Schadenfeuer auch<br />

nur entfernt so groß geworden? Hätte es


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Freiwillige Feuerwehr <strong>Lychen</strong> 5<br />

das werden können oder wird es noch einmal<br />

solche Ausnahmen annehmen?<br />

Nein ! Unter den heutigen Verhältnissen<br />

erscheint es ausgeschlossen.<br />

Aus der Vor- und Gründungsgeschichte<br />

Den unmittelbaren Anlass zu der Gründung<br />

der Freiwilligen Feuerwehr gab der<br />

im Frühjahr 1905 im Rensch´schen Hause<br />

in der Stargarder Straße ausgebrochenen<br />

Brand, bei dem drei Menschen, zwei Erwachsene<br />

und ein Kind in den Flammen<br />

umkamen.<br />

Bürgermeister Bachhuber nahm Veranlassung,<br />

um mit der veralteten Einrichtung<br />

��������������������������������<br />

Das Idealste wäre, schon mit Rücksicht auf<br />

die zahlreichen Waldbrände, die Einrichtung<br />

einer Berufsfeuerwehr gewesen. Aber<br />

schon in der guten alten, viel gepriesenen<br />

Zeit war der Inhalt des Stadtsäckels dürf-<br />

����� ���� ���� ���� ������ ������ ����� ������<br />

„silbrig“ und „goldig“ genug, eine ständige<br />

Feuerwehr zu unterhalten. Es blieb daher<br />

nichts übrig, als die Mittelstraße zu gehen<br />

und den Appell zur Gründung einer Freiwilligen<br />

Feuerwehr zu erlassen.<br />

Es war von allen Übeln immerhin noch das<br />

kleinere, und dass die berufenen Vertreter<br />

die Freiwillige Feuerwehr für ein „ganz<br />

kleines Übel“ zu halten beabsichtigten, wird<br />

aus dem nächsten Abschnitt erhellt.<br />

Bürgermeister Bachhuber erließ daher eine<br />

Bekanntmachung und forderte zur Gründung<br />

einer Freiwilligen Feuerwehr auf. Der<br />

erst energische, im Juli 1906 unternommene<br />

Anlauf, hatte nicht zu dem gewünschten<br />

Erfolg geführt. Aber schließlich winkte<br />

dem Nimmermüden doch ein Lohn: Am<br />

Sonnabend, dem 08. September 1906, ge-<br />

lang es, von dem im Hotel Ziplinski, später<br />

Central-Hotel (heutige Neubauten, Ecke<br />

Am Markt/Fürstenberger Straße) versammelten<br />

<strong>Lychen</strong>er Bürgern 19 Männer zu gewinnen,<br />

die ihren Eintritt in die Freiwillige<br />

Feuerwehr erklärten und diese gründeten.<br />

Der Anfang war da.<br />

Nun musste der neue Verein wie jeder<br />

andere einen Vorstand haben. Was war<br />

natürlicher, als dass man den Posten des<br />

Vorsitzenden dem Gründer, Bürgermeister<br />

Bachhuber, übertrug. Einmal war er das<br />

Oberhaupt der Stadt, zum anderen hatte er<br />

schon andere Feuerwehren gesehen. Kurzum,<br />

„so ein bisschen Ahnung für den ersten<br />

Mann an der Spritze“. Die Wahl des Ober-<br />

�������� ���� ���� ���� ��������������������ger<br />

Gottlob Neumann (gest.1925), dessen<br />

Beruf es mit sich brachte, dass er „in jedem<br />

Hause Bescheid wusste“. Sein Stellvertreter,<br />

der gleichzeitig die Vereinskasse führte,<br />

wurde Rentier Steinbrückner (gest.1926),<br />

zum Spritzenführer wählte man Hotelbesitzer<br />

Ziplinski, zum Wasserführer Kaufmann<br />

Kühne und als Schriftführer Bürovorsteher<br />

Frühbrodt.<br />

Aus der Zeit bis zum Kriege<br />

Schon am folgenden Tage wusste es die ganze<br />

Stadt: Jetzt hat <strong>Lychen</strong> eine Freiwillige<br />

Feuerwehr! Die Stadt stellte zwar die vorhandenen<br />

Löschgeräte und das Spritzenhaus<br />

am Fürstenberger Tor zur Verfügung,<br />

erbaute auch bald den Steigerturm vor dem<br />

Templiner Tor für den Ausbau ihrer Organisation.<br />

Für die Ausrüstung ihrer Mitglieder<br />

usw. war die junge Wehr zunächst auf<br />

sich selbst angewiesen. Es blieb nichts weiter<br />

übrig, als „fechten“ zu gehen. Um dem<br />

Kassierer überhaupt eine Fingerbewegung<br />

zu ermöglichen, mussten erst alle aktiven


6<br />

Mitglieder durch gehörige Mitgliederbeiträge<br />

und Aufnahmegebühren antreten.<br />

Gleichzeitig wurden die Gönner herangezogen,<br />

denen gegen Erlegung eines jährlichen<br />

Obolus von 3 bis 10 Mark der Titel „passives<br />

Mitglied“ verliehen wurde. Die auf diese<br />

Weise eingekommenen Gelder wurden<br />

für Schläuche, Kupplungen, Hakenleitern,<br />

Uniformen usw. angelegt.<br />

Eine wesentliche Verbesserung der Löscheinrichtung<br />

bildete die im <strong>Jahre</strong> 1908 errichtete<br />

zentrale Wasserversorgung.<br />

Die Heilanstalten Hohenlychen stellten ein<br />

Hydrantenstandrohr zur Verfügung. Um<br />

bei Waldbränden wirksam eingreifen zu<br />

können, stifteten 15 aktive Mitglieder je einen<br />

Spaten. Die Wehr selbst veranstaltete<br />

Theaterabende, Gänse- und Entenausspielungen<br />

und verschaffte sich auf diese Weise<br />

durch die erzielten Überschüsse nennenswerte<br />

Einnahmen. Schließlich hatte auch<br />

der Vorsitzende eine Reihe guter Bekannter<br />

an der Hand, die bei passender Gelegenheit<br />

für die Freiwillige Feuerwehr etwas übrig<br />

hatten.<br />

So spendete der den Heilstätten nahe stehende<br />

Professor Venn 800,- Mark für die<br />

Anschaffung des Mannschaftswagens. Zum<br />

Dank wurde er von der Wehr zum Ehrenmitglied<br />

ernannt.<br />

Bankier Krause, Berlin (ein gebürtiger <strong>Lychen</strong>er),<br />

überwies der Wehr <strong>100</strong>,- Mark.<br />

Einen gleich hohen Betrag stellten die<br />

Heilanstalten Hohenlychen und weitere<br />

<strong>100</strong>,- Mark Graf von Arnim, Majorratsherr<br />

auf Boitzenburg, zur Verfügung. Auch wurden<br />

Sammelbüchsen aufgestellt und Sammellisten<br />

in Umlauf gesetzt, die immerhin<br />

���������������������������������������den<br />

sich Namen wie E. Belz, Franz Lindow,<br />

Berlin, Phönix - Thuringia, Hamburg - Bremen,<br />

Aachen - Münchener Feuerversicherungsgesellschaft,<br />

im Jahr 1908 die Feuer-<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Freiwillige Feuerwehr <strong>Lychen</strong><br />

sozietät mit 150,- Mark, der Kreisausschuss<br />

Templin mit <strong>100</strong>,- Mark, Professor Dr.<br />

Pannwitz mit <strong>100</strong>,- Mark. Auf diese Weise<br />

war es möglich, die Wehr einigermaßen<br />

den Zeitverhältnissen entsprechend auszurüsten.<br />

Die erste bare Zuwendung aus städtischen<br />

Mitteln wird unter dem 17.08.1910<br />

mit 50,- Mark verzeichnet, ein Betrag, der<br />

nunmehr alljährlich auf der Einnahmeseite<br />

des Kassenbuches erscheint. Im Juli<br />

1908 ist festgestellt, dass die Wehr bisher<br />

2.800,- Mark zur Ausrüstung aus eigenen<br />

Mitteln aufgewendet hat.<br />

Von 1914 bis 1924<br />

Die Kriegs - und Nachkriegsjahre stellten<br />

an die Freiwillige Feuerwehr besonders<br />

hohe Anforderungen. Auf wiederholtes<br />

Drängen hatten sich die städtischen Körperschaften<br />

im Frühjahr 1914 entschlossen,<br />

eine neue Hochdruckspritze zu beschaffen,<br />

da die vorhandene, aus dem <strong>Jahre</strong> 1858<br />

stammende Spritze, nicht mehr leistungsfähig<br />

genug war.<br />

Es dürfte interessieren, dass die Wehr da<br />

beinahe zu einer Motorspritze gekommen<br />

wäre. Bei der Vorführung verschiedener<br />

�������� ������ ���� ����������� ��������<br />

Luckenwalde) wurde unter anderem auch<br />

eine Motorspritze gezeigt. Die Kommission<br />

entschied sich dann schließlich doch<br />

zur Anschaffung einer Handdruckspritze,<br />

da der Wert der Motorspritzen noch nicht<br />

genügend bekannt war.<br />

Trotz der durch Kriegsausbruch eingetretenen<br />

Lieferschwierigkeiten gelang es, das<br />

neue Gerät am 05.Oktober 1914 in den<br />

Dienst zu stellen.<br />

Die Einberufung der Mehrzahl aller Kameraden<br />

hatte zur Folge, dass der Bestand an<br />

anwesenden aktiven Mitgliedern immer


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Freiwillige Feuerwehr <strong>Lychen</strong> 7<br />

mehr zurückging und Nothelfer aus den<br />

Reihen der zurückgebliebenen Einwohner<br />

ausgebildet werden mussten.<br />

Das Vereinsleben wurde eingeschränkt.<br />

Feste wurden nicht gefeiert. Man gedachte<br />

der im Felde weilenden Kameraden wiederholt<br />

durch Übersendung von Liebesgaben.<br />

Die zurück gebliebenen Mitglieder wurden<br />

zum Sicherheitsdienst herangezogen.<br />

Den benannten aktiven Mitgliedern sollte<br />

es nicht vergönnt worden sein, in die Reihen<br />

der Heimatwehr zurückzukehren. Es<br />

sind die Kameraden: Fritz Runge, Erich<br />

Johow, Willy Königsberg, Albert Theurig<br />

und Georg Ramin.<br />

An den Folgen einer Krankheit verstarb der<br />

Kamerad Ernst Schnauß. Der unerbittliche<br />

Tod entriss der der Wehr noch in dieser<br />

Zeit den Kameraden Paul Bohne, der zu<br />

den Mitbegründern der Wehr gehörte.<br />

Die Wehr gedachte der Kriegsopfer durch<br />

Anfertigung einer Gedenktafel mit den Namen<br />

der Gefallenen, die in Gegenwart der<br />

Angehörigen im <strong>Jahre</strong> 1922 im Gerätehaus<br />

eingeweiht und angebracht wurde.<br />

Im November legten der bisherige Oberführer<br />

Steinbrückner und sein Stellvertreter<br />

Neumann ihre Ämter nieder, da sie<br />

glaubten, infolge vorgerückten Alters ihren<br />

Dienst nicht mehr versehen zu können. Beide<br />

wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt.<br />

An ihre Stelle traten: als Oberführer Kamerad<br />

Bischoff-Senior, und als Stellvertreter<br />

Kamerad Nick.<br />

���� ����� ���� ����� ������������ ���������<br />

gestattete die Anschaffung dringend benötigter<br />

Ausrüstungsgegenstände leider nicht,<br />

so dass eine Bestandsvermehrung nicht zu<br />

verzeichnen war. Dagegen stieg der Mitgliederbestand<br />

unaufhörlich.<br />

In das Jahr 1921 fällt der große Brand des<br />

Barnewitz´schen Dampfsägewerkes, der<br />

Größte, dem die Wehr bisher gegenüber-<br />

stand und zu dessen Bekämpfung auch<br />

die Nachbarwehren herangezogen werden<br />

mussten.<br />

Von 1924 bis 1931<br />

Mit dem Eintritt stabiler Verhältnisse konnte<br />

auch wieder ernstlich an Neuanschaffungen<br />

gedacht werden. Bei dem Brande des<br />

Weidner´schen Wohnhauses am 09.August<br />

1923 stellte es sich heraus, dass das<br />

Leitermaterial als erstes einer Ergänzung<br />

bedurfte. Die Anschaffung einer mechanischen<br />

Leiter wurde als unumgänglich notwendig<br />

erachtet.<br />

Das Interesse der städtischen Körperschaften<br />

für das Feuerlöschwesen hatte sich<br />

inzwischen erfreulich gesteigert. Bereits<br />

am 14. März 1924 war es unmöglich, eine<br />

in Berlin - Lichterfelde wegen Umstellung<br />

auf den Motorbetrieb außer Dienst gestellte<br />

mechanische Rettungsleiter von 18 Metern<br />

Steigehöhe festlich einzuholen.<br />

Zur Verbesserung der Alarmierung beschaffte<br />

die Stadt noch im Spätherbst desselben<br />

<strong>Jahre</strong>s eine elektrische Siemens -<br />

Alarmsirene (1924), die ihren Standort auf<br />

dem Rathausdach zugewiesen bekam. Zur<br />

großen Freude aller interessierten Kreise<br />

hat sich dieses Alarm - Instrument bereits<br />

am Palmsonntag 1925 bezahlt gemacht und<br />

bis heute vorzüglich bewährt. Der am 05.<br />

April 1925 im Hause Vogelgesangstraße<br />

162 ausgebrochene Dachstuhlbrand wurde<br />

durch die Sirene so schnell und durchdringend<br />

bekannt, dass die Wehr in der außerordentlich<br />

kurzen Spanne von 4 Minuten<br />

nach dem Alarm dem Brand zu Leibe gehen<br />

konnte. Es gelang, das schon fortgeschrittene<br />

Feuer mit einer Zimmerspritze zu löschen.


8<br />

Der erstmalig im <strong>Jahre</strong> 1908 aufgetauchte<br />

Gedanke der Anschaffung von Tuchuniformen<br />

neben den grünen Leinenuniformen<br />

konnte im <strong>Jahre</strong> 1925 verwirklicht werden.<br />

Die Kameraden erklärten sich bereit,<br />

Barvorschüsse zu leisten. Mit Hilfe eines<br />

Darlehens, wofür einige Kameraden die<br />

Bürgschaft übernahmen, konnte die Anschaffung<br />

in Höhe von 1.948,- Reichsmark<br />

����������������������������������������ten<br />

Mal Schulden!!!<br />

Kamerad Otto schlug vor, an den Neujahrstagen<br />

Theateraufführungen zu bringen. Die<br />

in Gemeinschaft mit dem ersten Brandmeister<br />

Krüger arrangierten drei Theaterabende<br />

mit einem Programm aus der klassischen<br />

Literatur erbrachten einen Barüberschuss<br />

von 900,- Reichsmark.<br />

Es darf nicht versäumt werden zu erwähnen,<br />

dass sich die Mitwirkenden durchweg<br />

aus dem Kreise der aktiven Kameraden<br />

zusammensetzten und entschädigungslos<br />

ihre Zeit opferten. Es dauerte daher gar<br />

nicht sehr lange, um die Schuldenlast abzutragen.<br />

Die Heilanstalten vom Roten Kreuz in<br />

Hohenlychen, die schon mehrfach rühmlich<br />

erwähnt werden konnten, beschafften<br />

gegen Ende 1925 einen 25 Meter langen<br />

Rettungsschlauch, um bei aufkommenden<br />

Bränden innerhalb der Anstalten ein<br />

brauchbares Gerät zur Verfügung zu haben.<br />

Sie glaubten, den Rettungsschlauch in keine<br />

besseren Hände legen zu können als in die<br />

der Freiwilligen Feuerwehr. Verschiedene<br />

Übungen hatten bewiesen, dass es sehr gut<br />

möglich ist, in kürzester Zeit nach Hohenlychen<br />

zu kommen und das Rettungsgerät<br />

praktisch in Tätigkeit zu setzen.<br />

Der Winter 1925/26 wird in Anspruch genommen<br />

durch Teilnahme an verschiede-<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Freiwillige Feuerwehr <strong>Lychen</strong><br />

nen Unterrichtskursen. So nahmen 6 Kameraden<br />

an dem Führerkursus in Templin<br />

teil, während weitere 6 Kameraden durch<br />

Herrn Dr. Lottner in einem viermonatlichen<br />

Sanitätskursus Unterweisungen in der<br />

ersten Hilfe bei Unglücksfällen erhielten.<br />

In Verbindung damit steht die Anschaffung<br />

eines Verbandskastens und von zwei Sanitätstaschen<br />

durch die Wehr.<br />

Das Jahr 1926 brachte als größere Veranstaltung<br />

den 5. Kreisfeuerwehrverbandstag<br />

nach <strong>Lychen</strong>, der in Verbindung mit der<br />

Feier des 20-jährigen Bestehens festlich<br />

begangen wurde. Es war dies seit dem <strong>Jahre</strong><br />

1912, in dem der XIV. Unterverbandstag<br />

in <strong>Lychen</strong> stattfand, ein Fest, zu dem mehr<br />

als 600 Kameraden in <strong>Lychen</strong> weilten.<br />

Im gleichen <strong>Jahre</strong> beschaffte die Wehr zu<br />

den Tuchröcken passende Mützen, die von<br />

den Mitgliedern bezahlt wurden.<br />

Im folgenden <strong>Jahre</strong> konnte der Mangel an<br />

Leitern durch die Beschaffung einer 9 Meter<br />

langen Schiebeleiter behoben werden.<br />

Da für die Fortschaffung der Hakenleitern<br />

nur ein kleiner zweirädriger Karren zur<br />

Verfügung stand, entschloss sich die Versammlung,<br />

einen von der Wehr Zehdenick<br />

angebotenen gut erhaltenen Gerätewagen<br />

anzukaufen, der dort infolge Umstellung<br />

auf den Motorbetrieb überzählig geworden<br />

war. Die Kosten, die nach langem Handeln<br />

auf 300,- Reichsmark gedrückt wurden,<br />

trug die Vereinskasse.<br />

Die längst notwendig gewordene Anschaffung<br />

einer Motorspritze sollte wider Erwarten<br />

schneller zur Tatsache werden, als<br />

es von der Feuerwehr erwünscht war. Man<br />

trug sich nämlich mit dem Gedanken, erst<br />

das alte Gerätehaus völlig umzugestalten<br />

oder ein ganz neues Gebäude zu errichten,


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Freiwillige Feuerwehr <strong>Lychen</strong> 9<br />

und dann das zeitgemäße Löschgerät hineinzustellen.<br />

Während die Wehr im <strong>Jahre</strong><br />

1929 glaubte, in der Erledigung dieser Frage<br />

ans Ziel gekommen zu sein, stellte es<br />

sich heraus, dass dem nicht so war.<br />

Da wurde dem Magistrat eine zweirädrige<br />

Lafetten - Motorspritze mit <strong>100</strong>0 L / Min.<br />

zu einem äußerst günstigen Preise von der<br />

Firma Ewald - Küstrin angeboten. Das Angebot<br />

war verlockend und die Versprechungen<br />

der städtischen Körperschaften bezüglich<br />

des umgehend durchzuführenden Gerätehauses<br />

heilig genug, das Kommando<br />

der Wehr zu veranlassen, zuzugreifen.<br />

Es kann heute gesagt werden, dass das<br />

beschaffte Gerät allen Anforderungen entspricht<br />

und seine Leistungsfähigkeit hinreichend<br />

bewiesen hat. Die vorhandenen<br />

Handdruckspritzen blieben als Reserve erhalten.<br />

In neuerer Zeit ist geplant, die ältere Spritze<br />

in dem neuen Standteil Küstrinchen zu<br />

stationieren, da sowohl die Entfernung<br />

(6 Kilometer) wie auch die dahin führenden<br />

Waldwege denkbar ungünstig für eine<br />

schnelle Feuerbekämpfung sind.<br />

Die Schwierigkeiten, die der Wehr mit dem<br />

neuen Gerät erblühten, bestanden in der<br />

Raumfrage. Es blieb während der Wintermonate<br />

nichts übrig, als ein „viertes Gerätehaus“<br />

zu mieten. Die Geräte waren bislang<br />

teils im Gerätehaus am Fürstenberger<br />

Tor, teils am Stargarder Tor und in einem<br />

Schuppen an der Kienofenpromenade untergebracht,<br />

während für die Uniformen<br />

usw. ein trockener Raum im Cohrsstift<br />

bereitstand.Auf energisches Drängen der<br />

Wehr gelang es dem Magistrat, für den<br />

Bau eines Gerätehauses für alle Geräte die<br />

Finanzierungsfrage in der Weise zu lösen,<br />

dass von der Feuersozietät eine Hypothek<br />

in Höhe von 1.200,- Reichsmark losgeeist<br />

werden konnte.<br />

Das nunmehr fertige Gebäude wurde trotz<br />

mannigfacher Hindernisse in der unglaublich<br />

kurzen Zeit von 55 Tagen errichtet.<br />

Es ist in der Hauptsache der Tatkraft unseres<br />

Herrn Bürgermeisters zu danken, wenn<br />

es am 06. September 1931 seiner Bestimmung<br />

übergeben werden konnte.<br />

Gleichzeitig fand am 05. und 06. September<br />

1931 der 10. Ordentliche Kreisfeuerwehrverbandstag<br />

statt. Es nahmen sehr<br />

viele Kameraden daran teil.<br />

Ein Jahr darauf bekam die Wehr ihr erstes<br />

lang ersehntes Löschfahrzeug, einen offenen<br />

Mannschaftswagen als Zugfahrzeug<br />

für die Lafettenspritze.<br />

Von 1932 bis 1951<br />

Bereits 1929 war die bisherige Wehrleitung<br />

aus Altersgründen zurückgetreten und der<br />

Kamerad Fritz Krüger wurde zum neuen<br />

Wehrführer gewählt, als sein Stellvertreter<br />

der Kamerad Fritz Oldenburg. Diese<br />

beiden Kameraden leiteten die Wehr bis<br />

1942, dann legte der Kamerad Krüger infolge<br />

Krankheit seinen Posten nieder und<br />

Kamerad Oldenburg wurde Wehrleiter. Zu<br />

den damaligen Mannschaftslisten wurden<br />

als aktive Mitglieder die Namen der Kameraden<br />

Hans Jahnke, Wilhelm Karls, Karl<br />

Nick, Fritz Marufke, Otto Dahm, Siegfried<br />

Witthuhn, Otto Wolter und Otto Collin genannt.<br />

In der Zeit bis 1942 wurden für die Wehr<br />

folgende Geräte und Fahrzeuge angeschafft:<br />

ein zweites Fahrzeug, ein Tragkraftspritzenanhänger<br />

mit Tragkraftspritze<br />

TS 8, eine Anhängerleiter AL 20 und im<br />

<strong>Jahre</strong> 1942 ein genormtes Löschfahrzeug<br />

LF 15 Maybach. Mit diesem Fahrzeug fuhr


10<br />

die Freiwillige Feuerwehr nach Bombenangriffen<br />

auf Berlin zahlreiche Löschhilfeeinsätze.<br />

1945 war auch für unsere Wehr die Stunde<br />

„Null“. Unter der Leitung des Kameraden<br />

Oldenburg begann der Wiederaufbau. Unter<br />

seiner Leitung wurden von der verschollenen<br />

Technik bis 1946 zwei Tragkraftspritzen<br />

wiedergefunden. Nach erfolgreicher<br />

Instandsetzung konnten diese wieder in<br />

Betrieb gesetzt werden sowie die Al 20,<br />

zwar ohne Räder, und auch noch Schlauchmaterial<br />

von ca. 400 m Länge.<br />

In dieser Zeit waren viele große Waldbrände.<br />

Die Bekämpfung dieser wurde durch<br />

das Fehlen eines Löschfahrzeugs bedeutend<br />

erschwert.<br />

Im Jahr 1948 mussten alle Kameraden,<br />

die Mitglieder der NSDAP waren, aus der<br />

Wehr ausscheiden. Die Leitung der Wehr<br />

übernahm Kamerad Karl Baase bis 1949,<br />

danach der Kamerad Otto Collin.<br />

Ab März 1950 wurde dem Kamerad Arno<br />

Marufke die Leitung übertragen. Als aktive<br />

Kameraden seien aus diesem Zeitraum<br />

die Namen der Kameraden Willy Wilberg,<br />

Ernst Collin, Klaus Wolff, Hermann<br />

Wilberg, Herbert Siebert, Klaus Jähnke,<br />

Gerhard Siedelberg und Horst Jähnke genannt.<br />

Mehrmals wurde in der Zeitspanne 1946<br />

bis 1951 versucht, ein Fahrzeug zu beschaffen,<br />

aber alle Versuche schlugen fehl.<br />

Im Wettbewerb der Freiwilligen Feuerwehren<br />

1951 wurde unsere Wehr als bestes FDJ<br />

- Brandschutzaktiv im Land Brandenburg<br />

ausgezeichnet, und eine Gruppe unserer<br />

Wehr fuhr zu den Weltfestspielen der Jugend<br />

und Studenten nach Berlin.<br />

Ende August brannte die Gatterhalle des<br />

VE - Sägewerk in Hohenlychen ab. Dieser<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Freiwillige Feuerwehr <strong>Lychen</strong><br />

Großbrand führte zu einem moralischen<br />

Tiefstand in der Wehr und zum Austritt des<br />

Wehrleiters und einiger anderer Kameraden.<br />

Anfang Oktober 1951 wurde der Kamerad<br />

Klaus Jähnke von der Abteilung Feuerwehr<br />

Templin kommissarisch als Wehrleiter eingesetzt.<br />

Eine schwere Aufgabe war es für die<br />

damaligen noch verbliebenen 12 Kameraden,<br />

diese kleine Wehr zu einer schlagkräftigen<br />

Freiwilligen Feuerwehr aufzubauen.<br />

Von 1952 bis 1981<br />

Die Waldbrandgefahr bestand nach wie<br />

vor, und kleinere Brände konnten sich aufgrund<br />

fehlender Löschfahrzeuge zu größeren<br />

Bränden und Großbränden ausweiten.<br />

Der Traum der Kameraden war ein Fahrzeug.<br />

Im April 1953 sah der Wehrleiter bei<br />

einem Besuch in der Abteilung Feuerwehr<br />

Templin einen kleinen LKW, dessen Motor<br />

defekt war und der verschrottet werden<br />

sollte. Nach kurzer Verhandlung konnten<br />

sich die Kameraden unserer Wehr diesen<br />

LKW abholen. Nun begann unter schwierigen<br />

Bedingungen die Instandsetzung des<br />

Fahrzeuges. Im September desselben <strong>Jahre</strong>s<br />

wurde mit diesem Fahrzeug der erste<br />

Einsatz gefahren.<br />

Die Brandbekämpfung wurde durch die<br />

mit dem Fahrzeug erreichte Verkürzung<br />

der Wirkungsfrist bedeutend verbessert.<br />

Durch Übungen, Schulungen und Auswertung<br />

von Bränden verbesserten die Kameraden<br />

die Taktik der Brandbekämpfung.<br />

1954 wurde die Sirene auf dem Gerätehaus<br />

montiert.<br />

Im Januar 1856 trat ein neues, von der<br />

Volkskammer beschlossenes, Brandschutzgesetz<br />

in Kraft. Danach wurden die Löschgeräte<br />

vom Volkseigentum in kommunales<br />

Eigentum überführt und die Aufgaben,


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Freiwillige Feuerwehr <strong>Lychen</strong> 11<br />

����������������������������������������erwehren<br />

neu festgelegt und bedeutend erweitert.<br />

Die Stadt übernahm den von den Kameraden<br />

aufgebauten LKW und ein TSA mit<br />

Am 30.September 1956 war es soweit. Die<br />

Wehr erhielt ein neues genormtes Löschfahrzeug<br />

(LF-LKW-TS 8 mit STA). Das Alte<br />

wurde abgezogen. Mit dem neuen LF stieg<br />

die Einsatzkraft unserer Wehr bedeutend.<br />

Der Mannschaftsbestand war aber nach<br />

wie vor ungenügend. Es wurden von dem<br />

Rat der Stadt und der Wehrleitung große<br />

Anstrengungen unternommen, diesem abzuhelfen.<br />

Es musste auch zum Mittel der<br />

�������������������������������������������<br />

gegriffen werden. Erfolge zeigten sich - der<br />

Mannschaftsstand stieg langsam an.<br />

Im Jahr 1962 betrug er 22 Kameraden.<br />

TS 8. Alle andere Technik war abgezogen<br />

worden. Im gleichen Jahr wurde der Wehrleiter<br />

zum Lehrgang der Feuerwehr nach<br />

Wittenberge delegiert.<br />

1. Mai 1959<br />

Durch Schulungen, Übungen und Lehrgangsteilnahme<br />

in den Ausbildungskommandos<br />

wurde der Ausbildungsstand der<br />

Wehr angehoben. Die Dienstbeteiligung lag<br />

bei 60 %.<br />

Um die Sollstärke von 50 Mitgliedern zu erreichen,<br />

wurde entsprechend dem Brand-<br />

�������������������������������������������<br />

zur Freiwilligen Feuerwehr gegründet und<br />

die Ausbildung der Wehrleitung übertra-<br />

����� ������ ���������������� ������ ����� ��<br />

½ <strong>Jahre</strong>n aufgelöst.<br />

In der Mannschaftsliste der Freiwilligen<br />

Feuerwehr werden die Namen Horst Berck-


12<br />

ner, Günter Sellin, Otto Ehrhardt, Erich<br />

Gothe, Leonhard Schmidt, Horst Jähnke,<br />

Klaus Jähnke, Heinz Lüder, Gerd Lüder,<br />

Horst Gladow, Roland Pluschke und Herbert<br />

Siebert genannt.<br />

1963 wurde auf dem Rathaus die zweite Sirene<br />

installiert. Diese beiden Sirenen mussten<br />

bei Alarm einzeln eingeschaltet werden,<br />

was immer Verzögerung bedeutete.<br />

Dem vorbeugenden Brandschutz wurde<br />

immer mehr Aufmerksamkeit gewidmet.<br />

Wir steigerten unsere Kontrolltätigkeit auf<br />

ca. 80 Kontrollen im Jahr. Um von der hohen<br />

Ausrückezeit von 8 bis 10 Minuten herabzukommen,<br />

wurde von der Wehrleitung<br />

die politisch - ideologische Arbeit mit den<br />

Kameraden verstärkt.<br />

In der langjährigen Arbeit zeigten sich Erfolge.<br />

1967 wurde die erste Kameradin in die<br />

Wehr aufgenommen. Die Werbung neuer<br />

Kameradinnen und Kameraden wurde mit<br />

Erfolg weitergeführt und 1969 bestand eine<br />

Frauengruppe in der Wehr. Diese übernahm<br />

den vorbeugenden Brandschutz und<br />

verbesserte die Kontrolltätigkeit. Es kann<br />

hier eingeschätzt werden, dass die Arbeit<br />

der Kameradinnen und Kameraden im vorbeugenden<br />

Brandschutz auch in <strong>Lychen</strong> die<br />

Anzahl der Brände gesenkt hat.<br />

In der Wirkungsbereichsleitung arbeiteten<br />

die Kameraden Erich Gothe als WBL, Horst<br />

Jähnke und Leonhard Schmidt als Stellvertreter<br />

und in der Wehrleitung die Kameraden<br />

Klaus Jähnke als WL, Friedrich-<br />

Karl Simon und Hans-Joachim Lischka als<br />

Stellvertreter.<br />

1970 traten die Kameraden Gothe und<br />

Schmidt aus persönlichen Gründen aus der<br />

Wehr aus. Wirkungsbereichsleiter wurde<br />

der Kamerad Horst Jähnke und Stellvertreter<br />

die Kameraden Wilfried Herwig und<br />

Gerhard Herm. Später wurde der Kamerad<br />

Herm durch die Kameraden Peter Seinwill<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Freiwillige Feuerwehr <strong>Lychen</strong><br />

und Bernd Rackow ersetzt.<br />

Eine der größten Bewährungsproben hatte<br />

die Wehr am 19.01.1968 zu bestehen. Von<br />

ihr mussten mit Hilfe der Bevölkerung 17<br />

im Schneesturm stecken gebliebene Kraftwagen<br />

freigeschaufelt und mehrere Verkehrswege<br />

geräumt werden.<br />

An dem Wettbewerb zur Anerkennung der<br />

Leistungsstufen der Freiwilligen Feuerwehr<br />

beteiligte sich auch unsere Wehr. Die Para-<br />

�������������������������������������������<br />

Für die Wehr galt es, das politisch-ideologische<br />

Bewusstsein der Kameraden zu heben,<br />

die Sollstärke zu erreichen und die Dienstbeteiligung<br />

anzuheben. Zur besseren Schulung<br />

war es nötig, einen Schulungsraum<br />

zu schaffen. So bauten die Kameraden im<br />

NAW das Dachgeschoss im Gerätehaus<br />

zum Schulungsraum für 40 Personen aus<br />

(Wert ca. 14 TM). Die Anstrengungen zur<br />

Erreichung der Leistungsstufe führten zum<br />

Erfolg.<br />

Am 08.08.1971 wurde der Wehr beim Appell<br />

auf dem Marktplatz die Leistungsstufe<br />

II zuerkannt.<br />

Auf dem Kreisausscheid 1971 in Flieth errang<br />

die Wehr zwei zweite und einen dritten<br />

Platz in der Wertung. Die Ausrückezeit<br />

betrug 4 bis 6 Minuten und unser Fahrzeug<br />

wurde 1973 mit Funk ausgerüstet. In der<br />

Arbeitszeit war bei Alarm die volle Besetzung<br />

des Fahrzeuges nicht immer gewährleistet,<br />

da über 50 % der Kameraden ihren<br />

Arbeitsplatz außerhalb von <strong>Lychen</strong> hatten.<br />

Bei der Überprüfung der Wehr am<br />

29.05.1975 vormittags, rückte das Löschfahrzeug<br />

verspätet und unterbesetzt aus. In<br />

der darauf folgenden Ratssitzung wurden<br />

vom Rat der Stadt Maßnahmen beschlossen,<br />

und somit 7 Bürger zum Dienst in der<br />

����������������������������������������


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Freiwillige Feuerwehr <strong>Lychen</strong> 13<br />

wurden gleich in die Wehr integriert. Von<br />

diesen Kameraden sind heute noch drei in<br />

der Freiwilligen Feuerwehr tätig.<br />

Zum 26. <strong>Jahre</strong>stag der DDR stellte die<br />

Wehrleitung den Antrag auf Zuerkennung<br />

der Leistungsstufe I. Die Sollstärke war erreicht,<br />

die Dienstbeteiligung lag bei 75 %<br />

der Ist-Stärke, die Ausrückezeit bei 4 Minuten.<br />

Am 12.08.1975 wurde der Wehr ein Tanklöschfahrzeug<br />

Typ TLF 15 übergeben. Nach<br />

Abschluss der Überprüfung am 30.09.1975<br />

durch den Bezirk hieß es: „Alle Parameter<br />

erfüllt“! Am 17.10.1975 wurde der Wehr<br />

beim Appell auf dem Marktplatz die Urkunde<br />

vom Genossen Höpfner, Oberstleutnant<br />

der Feuerwehr, überreicht. Dieser Appell<br />

hat gezeigt, zu welchen Leistungen ein<br />

gutes, geschlossenes Kollektiv fähig ist.<br />

In der folgenden Zeit wurde zielstrebig an<br />

Aufmarsch zur Auszeichnung „Leistungsstufe I“, 17. 10. 1975<br />

der Festigung und dem Ausbau der erreichten<br />

Leistungen gearbeitet.<br />

Die Trockenperiode im Sommer 1976 stellte<br />

hohe Anforderungen an unser Kollektiv.<br />

Ständig befand sich in dieser Zeit am Tage<br />

eine Wache im Gerätehaus, um in kürzester<br />

Zeit ausrücken zu können. Diese Zeit<br />

wurde genutzt, um eine Montagegrube im<br />

Gerätehaus zu bauen. Es entstanden in dieser<br />

Zeit viele Brände, aber zu einem großen<br />

Waldbrand kam es durch das gewährleistete<br />

schnelle Ausrücken des TLF 15 in unserem<br />

Territorium nicht. Die meisten Brände<br />

in dieser Zeit verursachten keinen größeren<br />

Schaden. Durch die Zuführung des TLF<br />

15 hatte sich die von der Wehr verfügbare<br />

Pumpenkapazität verdreifacht. Es galt, nun<br />

Varianten zu entwickeln und zu erproben,<br />

um diese Pumpenleistung bei Einsätzen<br />

mit den neuen Wasserauswurfdüsen N<br />

200 und N 600 optimal einzusetzen. Das<br />

bedeutete ein Umdenken und Lernen der


14<br />

Kameraden für die Erprobung neuer Varianten<br />

der Brandbekämpfung und die Überarbeitung<br />

der Einsatzpläne.<br />

Die Einführung der Löschverfahren mit<br />

Schaum und Netzwasser in unserer Wehr<br />

bereiteten einige Probleme. Das Neuererkollektiv<br />

verbesserte den Zumischer Z 1,5<br />

so, dass es mit ihm möglich war, 1.000 Liter<br />

Wasser pro Minute bei 0,5 %-iger Zumischung<br />

als Netzwasser auszuwerfen. Dieses<br />

vom Neuererkollektiv entwickelte System<br />

wurde vom Kreis anerkannt und prämiert.<br />

Die Zusammenarbeit mit dem Rat der<br />

Stadt, in den <strong>Jahre</strong>n mit Klaus Jähnke als<br />

Wehrleiter, wurde immer weiter verbessert.<br />

Ein guter Ausdruck dieser Zusammenarbeit<br />

war, dass der Bürgermeister oder ein<br />

Vertreter des Rates der Stadt bei fast allen<br />

Einsätzen anwesend waren.<br />

Bei dem Kreisausscheid 1976 errang die<br />

Wehr den 1.Platz in der Gruppenstafette<br />

und 1977 die Brandschutzgruppe den 1.<br />

Platz. Die Alarmierung der Wehr verbesserte<br />

sich nach langen Verhandlungen mit der<br />

Post durch die Schaffung einer zentralen<br />

Auslösung der Sirenen und des Feuernotrufes<br />

112 im Pförtnerhaus des Ölheizgerätewerkes.<br />

Diese Stelle war rund um die Uhr<br />

besetzt und dadurch verringerten sich die<br />

Ausrückezeiten. Das Pförtnerkollektiv löste<br />

diese Aufgabe vorbildlich und wurde dafür<br />

auch ausgezeichnet.<br />

In der zweiten Hälfte des <strong>Jahre</strong>s 1977 ging<br />

die Mannschaftsstärke der Wehr zurück.<br />

Der Rat der Stadt entschloss sich, wieder<br />

Bürger für den Dienst in der Freiwilligen<br />

���������� ��� ������������� ����� �������<br />

der Stadt wurden für den Dienst auf drei<br />

����������������������������������������<br />

�������������������������������������������<br />

Kamerden den Antrag, in die F<strong>FW</strong> aufgenommen<br />

zu werden.<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Freiwillige Feuerwehr <strong>Lychen</strong><br />

Im gleichen Jahr wurden fünf Kameraden<br />

und zwei Kameradinnen aus der Gruppe<br />

der Jungen Brandschutzhelfer übernommen,<br />

die von Brandinspektor Horst<br />

Jähnke seit 1971 ausgebildet und betreut<br />

wurden. Es waren die Kameraden Reiner<br />

Gottschalk, Dietmar Jähnke, Frank Döring,<br />

Frank Pastow und Detlef Zander. In der<br />

Frauengruppe, geleitet vom Stellvertreter<br />

für VB Hans-Joachim Lischka, waren von<br />

Anfang an die Kameradinnen Ursula Jähnke,<br />

Frieda Reinwald, Gerda Humboldt,<br />

Anneliese Bahlmann, Ilse Simon, Rosemarie<br />

Voß, Christine Zych, Renate Szczasny,<br />

Monika Herwig, Gerda Bock und Andrea<br />

Mante. Ihre Tätigkeit bestand in der Arbeit<br />

des vorbeugenden Brandschutzes (VB), wie<br />

Kontrollen in Kindergärten, Verkaufsstellen,<br />

im Wohnbereich usw.<br />

Im IV. Quartal 1978 wurden unsere beiden<br />

Löschfahrzeuge, das alte LF-LKW-TS<br />

8 mit TSA gegen ein neues LF 8-LKW TS<br />

8 mit STA und das TLF 15 gegen ein TLF<br />

16 W 50 ausgetauscht. Vor den Kameraden<br />

stand nun die Aufgabe, sich mit der neuen<br />

Technik, insbesondere den dazu gelieferten<br />

Druckluft-Atemschutzgeräten (DLA) und<br />

den neuen Pumpen einzuarbeiten. Beim<br />

Kellerbrand im Januar 1979 wurden erstmals<br />

die DLA eingesetzt. Bedingt durch die<br />

neuen großen Fahrzeuge wurde das Gerätehaus<br />

zu eng und ein Anbau erforderlich.<br />

1980 wurde dieser begonnen und die Kameraden<br />

leisteten dafür ca. 800 Stunden.<br />

Für diese Leistungen bekam die Wehr am<br />

01.05.1981 die „Mach mit“-Plakette verliehen.<br />

Im Jahr 1978 entschloss sich die Wehr,<br />

dem Aufruf um den Titel „Vorbildliche Feuerwehr“<br />

anzuschließen. Bei der Überprüfung<br />

am 28.02.1979 wurden alle Parameter<br />

durch die Wehr erfüllt. So erfolgte am Vorabend<br />

des 01.Mai 1979 die Verleihung des


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Freiwillige Feuerwehr <strong>Lychen</strong> 15<br />

Titels. Aber bereits im <strong>Jahre</strong> 1982 musste<br />

dieser wieder verteidigt werden.<br />

Im Jahr 1981 waren 60 aktive Kameradinnen<br />

und Kameraden in der Wehr. Davon<br />

waren:<br />

22 Angehörige 10 <strong>Jahre</strong>,<br />

10 Angehörige 20 <strong>Jahre</strong> und<br />

3 Angehörige 30 <strong>Jahre</strong><br />

im Dienst der Freiwilligen Feuerwehr.<br />

Teil ihrer Freizeit für den Dienst in der<br />

Wehr gaben.<br />

Der 75-jährige Gründungstag der <strong>Lychen</strong>er<br />

Feuerwehr wurde am 12.09.1981 im VEB<br />

Formschaum feierlich begangen. Bereits<br />

am Vormittag um 10.00 Uhr fand ein Appell<br />

auf dem Marktplatz statt. Am Nachmittag<br />

erfolgte ein Umzug durch die Stadt<br />

mit anschließender Schauübung der Wehr,<br />

bei der auch die Handdruckspritze zum<br />

21 Kameradinnen und Kameraden tragen<br />

���� ���������������� ���� ��������������spange<br />

der Freiwilligen Feuerwehr. Fünf<br />

Angehörige wurden für ihre Arbeit in der<br />

F<strong>FW</strong> als Aktivist geehrt. Ein Kamerad ist<br />

Träger der „Verdienstmedaille der Brandschutzorgane“.<br />

In den bewegten <strong>Jahre</strong>n des<br />

Bestehens der F<strong>FW</strong> gab es immer Kameradinnen<br />

und Kameraden, die einen großen<br />

75 <strong>Jahre</strong> Freiwillige Feuerwehr <strong>Lychen</strong>, September 1981<br />

Einsatz kam. Diese war wieder in liebevoller<br />

Kleinarbeit durch die Kameraden Horst<br />

Gladow und Burkhard Schönefuß instand<br />

gesetzt und restauriert worden.<br />

Von 1982 bis 2006<br />

Am 18.10.1986 wurde die Wehr mit der<br />

Verdienstmedaille der Brandschutzorgane<br />

ausgezeichnet.


16<br />

Mit der Wende 1990 hatte die Wehr folgende<br />

Ausrüstung:<br />

1 TLF 16-W 50<br />

1 LF 8 LKW mit STA auf LO Basis<br />

1 KLF TS 8-B <strong>100</strong>0<br />

1 Krad<br />

1 SBA 450<br />

1 PG 250<br />

Ebenfalls mit der Wende wurde die gesamte<br />

Struktur der F<strong>FW</strong> verändert. So wurde die<br />

bestehende Brandschutzeinheit aufgelöst.<br />

Eine Wirkungsbereichsleitung war nicht<br />

mehr nötig. Die bestehende Kontrollgruppe<br />

Im September 1990 trat die F<strong>FW</strong> <strong>Lychen</strong><br />

dem neu gegründeten Kreisfeuerwehrverband<br />

Templin e.V. bei. Dieser wurde in den<br />

späteren <strong>Jahre</strong>n durch die anderen Altkreise<br />

Prenzlau und Schwedt zum Feuerwehrverband<br />

Uckermark e.V. umgewandelt. Der<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Freiwillige Feuerwehr <strong>Lychen</strong><br />

„Vorbeugender Brandschutz“ unter Leitung<br />

des Kameraden Wilhelm Zebitz stellte ihre<br />

Arbeit ein. Nach den Gesetzen der Bundesrepublik<br />

waren diese Dinge nicht mehr er-<br />

���������������������������������������������<br />

Bevölkerung waren von Stund an aufgehoben.<br />

Die Feuerwehr musste sich nun neu<br />

orientieren. Es mussten Dienstpläne für die<br />

Aus- und Weiterbildung erarbeitet werden.<br />

Dazu gehörte auch die Anschaffung anderer<br />

Dienstuniformen nach bestehenden<br />

DIN-Vorschriften.<br />

Verleihung der „Verdienstmedaille der Brandschutzorgane“, 18. 10. 1989<br />

Altkreis Angermünde hatte bereits seinen<br />

eigenen Verband gegründet.<br />

Im Frühjahr 1992 schied Klaus Jähnke nach<br />

41 Dienstjahren als Wehrführer aus Altersgründen<br />

aus. Als neuer Wehrführer wurde<br />

Horst Jähnke gewählt. Seine Stellvertreter


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Freiwillige Feuerwehr <strong>Lychen</strong> 17<br />

waren Detlef Zander und Gerhard Paul.<br />

Im Mai 1992 wurde der F<strong>FW</strong> <strong>Lychen</strong> in<br />

Potsdam ein LF 16/Mercedes feierlich<br />

übergeben. 28 Fahrzeuge gleicher Typen<br />

wurden vom Bund an verschiedene Wehren<br />

im Land Brandenburg in Dienst gestellt.<br />

Der LF 16/Mercedes sollte auch im<br />

Katastrophenschutz des Landkreises seine<br />

Aufgaben erfüllen helfen.<br />

Am 04. Juli 1992 fand der 2. Kreisfeuerwehrtag<br />

in <strong>Lychen</strong> statt. Zu diesem Anlass<br />

wurde u. a. eine Schauvorführung verschiedener<br />

Wehren am Objekt: -<strong>Lychen</strong>er<br />

Mühle- durchgeführt. Die im gleichen Jahr<br />

zugeführten Schneid-, Spreiz- und Hebegeräte<br />

wurden ebenfalls dort im Einsatz gezeigt.<br />

Wir mussten auch im gleichen Jahr erstmals<br />

eingeklemmte Personen aus Fahrzeugen<br />

befreien. Dies ist in den Nachfolgejahren<br />

leider kein Einzelfall geblieben.<br />

Im Oktober 1992 übernahm der Kamerad<br />

Wilhelm Zebitz die Leitung der Jugendarbeit<br />

mit Unterstützung von Karsten Jähnke<br />

als sein Stellvertreter. Damit wurde aus<br />

den „Jungen Brandschutzhelfern“ die Jugendfeuerwehr<br />

gegründet. Die Arbeit mit<br />

den „Jungen Brandschutzhelfern“ von 1981<br />

bis zu diesem Zeitpunkt leitete Klaus Jähnke.<br />

Die Jugendarbeit musste nun von 1992<br />

an nach neuen Richtlinien durchgeführt<br />

werden. Dazu war auch eine weitere Qua-<br />

����������� ���� ������������ ������� ���� ����<br />

Jugendlichen wurde nach und nach DINgerechte<br />

Dienstbekleidung angeschafft.<br />

Mit der Bildung des Brandschutzgesetzes<br />

für das Land Brandenburg wurden u. a.<br />

Amtsbrandmeister für die Feuerwehren des<br />

Amtes gefordert. In dieses Amt wurde 1994<br />

Marko Egler berufen, Stellvertreter wurde<br />

der Kamerad Burkhard Acksel aus Beenz.<br />

1996 begannen die ersten Planungen für<br />

den An- und Ausbau des alten Gerätehauses<br />

mit drei neuen Stellplätzen. Diese Planung<br />

wurde leider wegen des Denkmalschutzes<br />

verworfen. Im etwa gleichen Zeitraum erfolgte<br />

die Umrüstung des B <strong>100</strong>0 als Vorausrüstwagen.<br />

Die zuvor auf einem PKW-<br />

Hänger montierten Rettungsgeräte wurden<br />

in dem B <strong>100</strong>0 eingebaut.<br />

Von 1992 an wurde kontinuierlich entsprechend<br />

der bereitgestellten Mittel des Amtes<br />

<strong>Lychen</strong> die Ausrüstung der Kameraden<br />

der Wehr verbessert. DIN-Norm gerechte<br />

Einsatzbekleidung, Hakengurte, Helme<br />

und Schuhwerk wurden angeschafft.<br />

Dazu kamen noch neue Atemschutzgeräte<br />

und die entsprechenden Schutzmasken.<br />

Zur Alarmierung der Kameraden wurden<br />

Rufmeldeempfänger (Pieper) zum Einsatz<br />

gebracht. Damit war die Wehr zum damaligen<br />

Zeitpunkt zum größten Teil auf dem<br />

neuesten Stand.<br />

Anfang 1994 nahm die JF <strong>Lychen</strong> einen TS<br />

8 Anhänger in Betrieb. Damit war man unabhängig<br />

von den Einsatzfahrzeugen, denn<br />

Übungsmaterial von anderen Fahrzeugen<br />

brauchte nicht mehr entnommen werden.<br />

Glückliche Umstände verhalfen zu einer<br />

Beschriftung des Anhängers.<br />

Das 90-jährige Bestehen der <strong>Lychen</strong>er Feuerwehr<br />

wurde bereits am 30.06.1996 mit<br />

einer Schauübung rund um den Marktplatz<br />

eingeleitet. Das leer stehende „Ratseck“<br />

diente als Übungsobjekt. Im Anschluss daran<br />

zeigte die „Familie Feuerfraß“ mit ihrem<br />

Handwagen einen besonderen Löscheinsatz.<br />

Diese Schaueinlage war der Vortrag<br />

der Jugendfeuerwehr, welche auch am<br />

07.09.1996 Ausrichter des Jugendfeuerwehrtages<br />

in <strong>Lychen</strong> war. Mit dem Umzug<br />

der teilnehmenden Wehren zum Sportplatz<br />

am Weinberg wurde diese Veranstaltung


18<br />

eröffnet. Die <strong>Lychen</strong>er JF belegte mehrere<br />

vordere Plätze. Ansonsten war der 90. <strong>Jahre</strong>stag<br />

bereits am Vortag in der Gaststätte<br />

„Waldesruh“ feierlich begangen worden.<br />

Zwei harte „frostige“ Brände waren am <strong>Jahre</strong>sende<br />

noch zu bekämpfen. Das Wohnhaus<br />

Wenghöfer und ein Brand in Kastaven<br />

verlangten große Einsatzbereitschaft.<br />

Die Dienstlaufbahnordnung für Feuerwehren<br />

des Landes Brandenburg schreibt vor,<br />

dass die Wehrführung für 6 <strong>Jahre</strong> berufen<br />

wird. Sie schreibt auch vor, dass die Kameraden<br />

mit Vollendung des 65.Lebensjahres<br />

aus dem aktiven Dienst der Feuerwehr ausscheiden<br />

und in die Alters- und Ehrenabteilung<br />

übernommen werden.<br />

Auf der <strong>Jahre</strong>shauptversammlung am<br />

13.02.1998 wurde eine neue Wehrführung<br />

gewählt. Gerhard Paul wurde neuer Wehrführer.<br />

Horst Jähnke hatte aus Altersgründen<br />

sein Amt niedergelegt und schied damit<br />

aus dem aktiven Dienst aus. Die Alters- und<br />

Ehrenabteilung wurde am 17.11.1998 gegründet,<br />

deren Vorsitzender Horst Jähnke<br />

wurde. Stellvertreter des neuen Wehrführers<br />

wurden die Kameraden Wilfried Herwig,<br />

Bernd Rackow und Detlef Zander. Die<br />

Kameraden Wilhelm Zebitz und Karsten<br />

Jähnke waren weiterhin für die Jugendarbeit<br />

verantwortlich.<br />

Bedingt durch die Hilfe der <strong>Lychen</strong>er Feuerwehr<br />

beim Großbrand eines Hotelkomplexes<br />

in Fürstenberg 1998 sowie der Gasleitungshavarie<br />

2003 in Steinförde besteht<br />

mit der Feuerwehr Fürstenberg eine gute<br />

nachbarschaftliche Zusammenarbeit.<br />

Auch der Nachbarkreis Mecklenburg-Strelitz<br />

würdigte die Hilfeleistung der <strong>Lychen</strong>er<br />

Feuerwehr bei einem Waldbrand in Laeven<br />

und Hasselförde.<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Freiwillige Feuerwehr <strong>Lychen</strong><br />

Die Leistungsspange der Jugendfeuerwehr<br />

wurde am 03.05.1998 in Prenzlau durch<br />

die JF <strong>Lychen</strong> und Retzow zum ersten Mal<br />

erworben. Dies war aber nur durch die verbesserte<br />

Jugendarbeit möglich.<br />

In den folgenden <strong>Jahre</strong>n wurde immer<br />

����� ����� ���� ���� �������� ��������������<br />

der Kameraden gelegt. Lehrgänge für<br />

Gruppen- und Zugführer wurden in Eisenhüttenstadt<br />

absolviert.<br />

Anfang September 1999 unternahmen die<br />

Kameraden mit ihren Ehepartnern eine<br />

Busfahrt nach Paris. In den drei Tagen ihres<br />

Aufenthaltes besuchten sie eine Feuerwehreinheit<br />

in der Innenstadt von Paris<br />

sowie die Flugplatzfeuerwehr auf dem<br />

Flughafen „Orly“. Durch eine Schiffs- und<br />

Stadtrundfahrt bekam man einen guten<br />

Überblick von den bekannten Sehenswürdigkeiten<br />

der französischen Hauptstadt.<br />

����������������������������������������<br />

lange in guter Erinnerung bleiben<br />

Das Jahr 2000 war von vielen Höhepunkten<br />

der F<strong>FW</strong> <strong>Lychen</strong> geprägt. Zunächst wurde<br />

eine Neuwahl des Amtsbrandmeisters notwendig.<br />

Für weitere sechs <strong>Jahre</strong> wurde der<br />

Kamerad M. Egler wieder gewählt, als sein<br />

Stellvertreter der Kamerad Bernd Rackow.<br />

Am 08.07.2000 war die <strong>Lychen</strong>er JF Ausrichter<br />

für die Leistungsspangenabnahme.<br />

Mehrere JF-Mannschaften der Uckermark<br />

���������������������������������������tionen<br />

auf dem Sportplatz „Weinberg“ abzulegen.<br />

Die drei Mädchen und sieben Jungen<br />

der JF <strong>Lychen</strong> und Retzow schafften es<br />

auch, die Leistungsspange zu erringen.<br />

Eine symbolische Grundsteinlegung für ein<br />

neues Gerätehaus erfolgte am 04.09.2000.<br />

Ein Teil des Gebäudes des ehemaligen Si-


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Freiwillige Feuerwehr <strong>Lychen</strong> 19<br />

rokko-Gerätewerkes <strong>Lychen</strong> sollte als neuer<br />

Standort für die F<strong>FW</strong> <strong>Lychen</strong> umgebaut<br />

werden. Durch nicht genügend bereitgestellte<br />

Geldmittel dauerte es aber noch einige<br />

Zeit bis zur Fertigstellung.<br />

Im November 2000 unternahmen die JF<br />

und die Alters- und Ehrenabteilung eine<br />

Exkursion in das EKO-Stahlwerk nach Eisenhüttenstadt.<br />

Vorher wurde das örtliche<br />

Feuerwehrmuseum und die Betriebsfeuerwehr<br />

des EKO besichtigt .<br />

Zeitgleich wurde durch die Kameraden der<br />

Wehr das LF 8-LO zum Vorausrüstwagen<br />

umgebaut und damit erfolgte eine Ausmusterung<br />

des B <strong>100</strong>0.<br />

Am 19.12.2000 konnte die Wehr einen neuen<br />

Mannschaftstransportwagen vom Typ<br />

VW in Betrieb nehmen. Er wird jetzt als<br />

Grundsteinlegung zum neuen Gerätehaus, 4.9.2000<br />

Einsatzleitwagen (ELW) genutzt.<br />

Auf der <strong>Jahre</strong>shauptversammlung im Jahr<br />

2001 wurde noch einmal deutlich gemacht,<br />

welche Leistungen von den Kameraden<br />

hauptsächlich während ihrer Freizeit für die<br />

Bevölkerung der Stadt und die angrenzenden<br />

Gemeinden weitestgehend kostenlos<br />

��������� �������� ������ ������������ ������übernahme<br />

wird in Form von Einsatzleistungen,<br />

Ausbildung, Schulungs- und Wartungsarbeiten<br />

erbracht. Der Dienst und der<br />

Einsatzablauf einer örtlichen Freiwilligen<br />

Feuerwehr richten sich nach eindeutigen<br />

gesetzlichen Regelungen und amtlichen<br />

Rechtsvorschriften. Die Hauptgrundlage<br />

ist nach wie vor das Brandschutzgesetz des<br />

Landes, weitere gesetzliche Erlasse der Landesregierung,<br />

wie z.B. das Gesetz über den<br />

Rettungsdienst oder die Laufbahnordnung


20<br />

in den F<strong>FW</strong> sowie die Rechtsvorschriften<br />

über einheitliche Dienstdurchführung und<br />

Ausbildung in den Wehren. Die Kameraden<br />

müssen befähigt werden, im Einsatz<br />

sicher aufzutreten, schnell die Gefahr zu<br />

erkennen und danach zu handeln, um Leben<br />

nicht nur zu retten, sondern auch die<br />

eigene Gesundheit nicht zu gefährden.<br />

Durch den Neubau eines Feuerwehrtechnischen<br />

Zentrums (FTZ) in Prenzlau war es<br />

nun auch möglich, den Einsatz mit Druckluftatemgeräten<br />

zu üben. In einem Pilotlauf<br />

nutzten die Kameraden die dortige vorhandene<br />

Übungsstrecke zur Überprüfung ihrer<br />

absoluten Leistungsfähigkeit, wobei mancher<br />

ins Schwitzen geriet.<br />

Ausrichter, aber selbst nicht Teilnehmer,<br />

war die <strong>Lychen</strong>er JF am 12.05.2001. Der<br />

Landesausscheid im Bundeswettbewerb<br />

Teil A und B der JF fand auf dem Sportplatz<br />

„Weinberg“ statt. Unter besten Bedingungen<br />

erzielten die Teilnehmer sehr gute<br />

Ergebnisse.<br />

95 <strong>Jahre</strong> F<strong>FW</strong> <strong>Lychen</strong> waren ein Grund<br />

zum Feiern in der Sporthalle Hohenlychen.<br />

Mit einem Kulturprogramm und Auszeichnungen<br />

wurde der Tag würdig begangen.<br />

Leider wurde in diesem Jahr das neue Gerätehaus<br />

(im ehemaligen Sirokko-Gerätewerk)<br />

auch noch nicht fertig und alle Hoffnungen<br />

wurden auf 2002 vertagt. Auch im<br />

Jahr 2002 warteten alle vergebens und es<br />

konnte nicht fertig gestellt werden. Während<br />

des ganzen <strong>Jahre</strong>s wurde daran gebaut,<br />

denn die andere Hälfte des Gebäudes<br />

sollte als Gewerbebereich genutzt werden.<br />

Die erforderlichen Geldmittel kamen dann<br />

doch noch, zwar zögerlich, aber es deutete<br />

sich eine Endfertigung des Gebäudes für<br />

2003 an.<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Freiwillige Feuerwehr <strong>Lychen</strong><br />

Durch den Landrat der Uckermark wurden<br />

die Kameraden Wilfried Herwig für 40<br />

<strong>Jahre</strong> und der Kamerad Otto Ehrhardt für<br />

50 <strong>Jahre</strong> Mitgliedschaft in der Feuerwehr<br />

geehrt.<br />

Als besonderer Einsatz, von 34 Einsätzen<br />

im Jahr 2002, war die Brandbekämpfung<br />

der Müllkippe in Pinnow bei Angermünde<br />

gemeinsam mit anderen Wehren der<br />

Uckermark zu verzeichnen.<br />

Mit den Problemen Personalbestand,<br />

Dienstbeteiligung und Nachwuchs in und<br />

für die Feuerwehr gibt es auf jeder <strong>Jahre</strong>shauptversammlung<br />

verschiedene Auslegungen.<br />

Wie ein roter Faden zieht sich<br />

diese Problematik durch die jährlichen Rechenschaftsberichte.<br />

Zum <strong>Jahre</strong>sende deutete sich ein Umzug<br />

vom alten in das neue Gerätehaus zum<br />

Frühjahr 2003 an. Es begannen die Vorarbeiten<br />

für den geplanten Umzug. Die Räumlichkeiten<br />

wurden aufgeteilt, denn es war<br />

plötzlich genügend Platz vorhanden, den<br />

man nun möglichst effektiv nutzen wollte.<br />

Mit einem großen Umzug erfolgte dann<br />

am 28.02.2003 der Einzug in das neue Gerätehaus<br />

in der Beenzer Landstraße. Alle<br />

waren glücklich, so ein großes, geräumiges<br />

Gebäude als neues Feuerwehrhaus in Besitz<br />

zu nehmen. Mit dem Vorhandensein<br />

des neuen Gebäudes ergab sich eine bessere<br />

Möglichkeit für die Unterbringung<br />

der Fahrzeuge, auch für die Weiterbildung<br />

der Kameraden der Feuerwehr und der<br />

Jugendfeuerwehr wurde damit bestens gesorgt.<br />

Darüber freute sich Gerhard Paul als<br />

derzeitiger Wehrführer besonders.<br />

Was bis zu diesem Zeitpunkt keiner wusste:<br />

Es sollte noch ein besonderes „einsatzfreudiges“<br />

Jahr werden. Ende 2003 waren 68<br />

Einsätze registriert worden. Davon waren


<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Freiwillige Feuerwehr <strong>Lychen</strong> 21<br />

acht überörtliche Brandeinsätze sowie 35<br />

Einsätze als Sturmschäden. Am 18.08.2003<br />

zog ein Minitornado von Himmelpfort über<br />

die Neuländer zum Nesselpfuhl hinweg.<br />

Übrig blieb ein Chaos von umgestürzten<br />

und abgebrochenen Bäumen. Durch den<br />

Umbau des Angelberges sowie dessen<br />

Sperrung mussten die Feuerwehren Templin<br />

und Annenwalde den oberen Teil von<br />

<strong>Lychen</strong> (Hohenlychen) beräumen und sichern.<br />

In dem Stadtbereich bekam die <strong>Lychen</strong>er<br />

Wehr Unterstützung durch die Fürstenberger<br />

Feuerwehr. Mit ihrer Drehleiter<br />

wurden noch am nächsten Tag gefährliche<br />

Sturmschäden beseitigt.<br />

Da die Rettungswache im „Scheunenviertel“<br />

noch nicht fertig war, hatte man sie<br />

aufgrund der Bauarbeiten am Angelberg<br />

mit im Gerätehaus untergebracht. Es war<br />

das Jahr der Herausforderungen und auch<br />

das neue Gerätehaus hatte seine „Feuertaufe“<br />

bestanden.<br />

Bei der JF ging es etwas ruhiger zu. Der<br />

Besuch eines Footballspieles im Olympiastadion<br />

in Berlin sowie das dreitägige Zeltlager<br />

in Brüssow waren die Höhepunkte des<br />

<strong>Jahre</strong>s.<br />

Für das Jahr 2004 war wieder eine neue<br />

Wehrführung zu bestimmen, da der Kamerad<br />

Gerhard Paul aus Altersgründen (65<br />

<strong>Jahre</strong>) sein Amt als Wehrführer abgeben<br />

musste. Nach einer neuen Weisung des<br />

Innenministers gibt es nur noch ab zwei<br />

Löschzügen einen Wehrführer. Da die <strong>Lychen</strong>er<br />

Feuerwehr nur einen Löschzug hat,<br />

wurde der Kamerad Detlef Zander zum<br />

Löschzugführer ernannt und seine Stellvertreter<br />

wurden die Kameraden Michael Jänsch<br />

und Wilfried Herwig. Ebenfalls wurde<br />

durch die Zusammenlegung der <strong>Lychen</strong>er<br />

Ortsteile Beenz, Rutenberg und Retzow zur<br />

Stadt <strong>Lychen</strong> aus dem Titel „Amtsbrandmeister“<br />

jetzt ein „Stadtbrandmeister“.<br />

Für seine besonderen Verdienste in der<br />

Feuerwehr erhielt der Kamerad Gerhard<br />

Paul im Jahr 2004 das Ehrenzeichen der<br />

Feuerwehr in Silber.<br />

Sicherlich war die Entscheidung zur Auflösung<br />

der Beenzer Feuerwehr nicht leicht<br />

gefallen. Aber zwingende Gründe, nach<br />

der Feuerwehrdienstvorschrift, waren ausschlaggebend,<br />

den noch vorhandenen Personalbestand<br />

und die Einsatztechnik in den<br />

Löschzug <strong>Lychen</strong> zu integrieren. Leider ist<br />

der Fahrzeugbestand der <strong>Lychen</strong>er Wehr<br />

auch nicht mehr der jüngste. Das TLF 16<br />

und der LO sind mit über 30 <strong>Jahre</strong> schon<br />

Oldtimer. Die Preise für die komplette<br />

Einkleidung eines Kameraden nach EU-<br />

Richtlinien werden auch immer höher. Vor<br />

<strong>Jahre</strong>n haben 1.000,- DM gereicht, mittlerweile<br />

sind es jetzt 1.500,- Euro für die persönliche<br />

Schutzausrüstung.<br />

Auch im Jahr 2004 war die JF im Zeltlager<br />

in Brüssow. Mit fünf Leistungsspangen und<br />

������������������������������������������<br />

nach drei Tagen wieder zurück. Im Oktober<br />

2004 wurde noch durch die JF <strong>Lychen</strong><br />

der Bundeswettbewerb Teil A und B für die<br />

Uckermark ausgerichtet. <strong>Lychen</strong>s Jungen<br />

und Mädchen belegten dabei den 1. Platz<br />

und waren somit berechtigt, am Landesausscheid<br />

teilzunehmen.<br />

Zu einem gemütlichen Beisammensein hatte<br />

zum <strong>Jahre</strong>sende die Alters- und Ehrenabteilung<br />

eingeladen, deren Mitgliederzahl<br />

sich stetig erhöht.<br />

Ein Eisunfall im März 2005 war Auslöser<br />

zur Anschaffung eines Rettungsbootes. Drei<br />

Kameraden hatten unter Einsatz ihres eigenen<br />

Lebens einen „Eiswanderer“ aus dem


22<br />

Wurlsee geborgen. Diese drei Kameraden<br />

wurden für ihren selbstlosen Einsatz durch<br />

das Land Brandenburg mit der Lebensrettungsmedaille<br />

geehrt. Da das Schlauchboot<br />

der <strong>Lychen</strong>er Wehr schon ziemlich marode<br />

war, machte es sich unbedingt notwendig,<br />

etwas Neues anzuschaffen. Am 16.12.2005,<br />

bei einem mächtigen Schneegestöber, erfolgte<br />

die Übergabe eines Mehrzweckrettungsbootes<br />

an die <strong>Lychen</strong>er Wehr durch<br />

Vertreter des Landkreises Uckermark und<br />

der Sparkasse Uckermark. Die Lebensretter<br />

des „Eisunfalls“ Hilmar Alexandrin,<br />

Dietmar Seinwill und Mario Wiegand durften<br />

zuerst mit dem Boot einige Runden auf<br />

dem Oberpfuhl drehen. Gesteuert wurde es<br />

von „Kapitän“ Burkhard Schönefuß. Dank<br />

der Unterstützung durch die Sparkasse<br />

Uckermark und der Stadt <strong>Lychen</strong> war diese<br />

Anschaffung nur möglich gewesen. Somit<br />

war die nächste Bootsrunde für die Sponsoren<br />

gedacht.<br />

Die Einsätze im Jahr 2005 waren etwas<br />

zurückgegangen. Nur die JF hatte mächtig<br />

viel Stress. Eine Teilnahme am Landesausscheid<br />

im Bundeswettbewerb Teil<br />

A und B in Birkenwerder verlangte doch<br />

schon etwas mehr Arbeit. Am 28.05. und<br />

29.05.2005 war für zwei Tage harter Kampf<br />

angesagt. Der 4.Platz war der Lohn für alle<br />

Anstrengungen und Aufregungen. Bevor es<br />

in die Sommerferien ging, unternahm die<br />

JF eine Exkursion nach Finow (Flugplatz),<br />

���� ���������������� ����� �����������<br />

und zum Schluss erfolgte noch ein Besuch<br />

der Feuerwehr in Angermünde.<br />

Im November trafen sich die Mitglieder der<br />

Alters- und Ehrenabteilung im Gerätehaus,<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Freiwillige Feuerwehr <strong>Lychen</strong><br />

um bei einem gemütlichen Beisammensein<br />

den <strong>Jahre</strong>sausklang zu feiern. Dabei wurde<br />

die Anschaffung einer Feuerwehrtraditionsfahne<br />

angeregt. Dieser Vorschlag traf<br />

bei allen Anwesenden, auch beim Bürgermeister,<br />

Herrn Klemckow, auf eine große<br />

Resonanz.<br />

Für das <strong>100</strong>-jährige Bestehen der <strong>Lychen</strong>er<br />

Feuerwehr im Jahr 2006 hatte man bereits<br />

im Vorjahr (2005) mit den ersten Vorbereitungen<br />

begonnen. Eine Gruppe wurde für<br />

die Gestaltung der Festschrift ausgewählt,<br />

eine andere ist für das Veranstaltungsprogramm<br />

verantwortlich. Im Januar 2006<br />

wurden die ersten Ergebnisse ausgewertet<br />

und Termine festgelegt. g g So soll am<br />

05.08.2006 der <strong>Lychen</strong>er ychener<br />

Bläsertag zusammen en mit<br />

der <strong>Lychen</strong>er Feuerwehr uerwehr<br />

gestaltet werden. Jeder der wird<br />

an diesem Tag abwechselnd echselnd<br />

ein Programmteil teil<br />

von Musik und Feueuerwehrarbeit zeigen. gen.<br />

Auf dem Festplatz am<br />

Stadtsee wird dazu u ein<br />

kleines Volksfest für ür<br />

Jung und Alt durchhgeführt.<br />

Der eigentntliche Gründungstag g<br />

(08.09.1906) soll l<br />

am 09. September r<br />

2006 im Gerätehaus s<br />

der <strong>Lychen</strong>er Feuer- r-<br />

wehr würdig began-<br />

gen werden.<br />

Es ist zu hoffen und zu wünschen, dass Sie damit als Leser einen kleinen Einblick<br />

in die vergangenen <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> zur Geschichte der <strong>Lychen</strong>er Feuerwehr<br />

erhalten haben !


1248 Zeittafel - F<strong>FW</strong>-<strong>Lychen</strong> 1847<br />

1248 Am 23. Januar gründete Markgraf Johan I. die Stadt <strong>Lychen</strong>.<br />

1250 Bau der Kirche und der Stadtmauer.<br />

1633 Am 3. Februar vernichtete ein Feuer den größten Teil der Stadt.<br />

1684 zerstörte ein weiterer Großbrand fast alle Häuser und die Kirche der Stadt. Lediglich 17<br />

Häuser sind noch bewohnbar.<br />

1732 Am 20.04. kommt es zum 3. Großbrand innerhalb von <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong>n. Der Brand vernichtete<br />

in der Stadt 114 Häuser, 11 Scheunen und das hölzerne Rathaus.<br />

König Friedrich Wilhelm I. schenkte der Stadt 22526 Taler und 8 Groschen zum<br />

Wiederaufbau.<br />

Stadtplan von <strong>Lychen</strong> nach dem Brand im <strong>Jahre</strong> 1732<br />

1747 bis 1749 wurden das Rathaus, 162 Häuser und 27 Scheunen aufgebaut. Vorher wurde die Stadt<br />

neu vermessen und breitere, gerade Straßen angelegt.<br />

Die Ausrüstung der Feuerwehr: 11 Brunnen,<br />

3 große Spritzen,<br />

180 kleine Spritzen,<br />

95 lederne Feuereimer,<br />

7 Wasserkufen<br />

1797 Beim Brand am 11.04. bewährte sich die Technik. Der Brand wurde auf ein Haus beschränkt.<br />

Ein Großbrand wurde durch den Einsatz der Löschgeräte verhindert.<br />

1847 bis 1857 eine Reihe von Scheunenbränden – Frage der Brandstiftung?


1851 Zeittafel - F<strong>FW</strong>-<strong>Lychen</strong> 1911<br />

Stadtplan von <strong>Lychen</strong> um 1760, Straßenführung nach dem Wiederaufbau<br />

1851 brannte die Schule ab<br />

1854 erhielt die Feuerwehr (Pflichtfeuerwehr) eine „Saugspritze ganz neuer Konstruktion“ – der<br />

Wasserkasten hält 40 Eimer Wasser. Sie wird von 12 Mann bedient. Es ist die 508. Spritze der<br />

Firma Lutze Berlin.<br />

1857 brennt die Mühle vor dem Templiner Tor<br />

1905 Im Frühjahr Brand im Renschen Haus Stargarderstraße mit 3 Toten - 2 Erwachsene und 1 Kind.<br />

Dieser Brand war der Anlass zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr. Die<br />

Gründungsverhandlungen dauerten über ein Jahr.<br />

1906 Am 8. September wurde dann die Freiwillige Feuerwehr im Hotel Zyplinski (jetzt Zentralhotel)<br />

gegründet. Erster Vorsitzender wurde der Bürgermeister Bachhuber, der Initiator der Gründung.<br />

19 Männer erklärten ihren Eintritt. Oberführer der Wehr wurde der<br />

Bezirksschornsteinfegemeister Gottlob Neumann, sein Stellvertreter Rentier F. Steinbrückner,<br />

Spritzenführer der Hotelbesitzer Ziplinski.<br />

1908 <strong>Lychen</strong> erhält eine zentrale Wasserversorgung.<br />

1911 <strong>Lychen</strong> wird an das E-Netz angeschlossen.


1914 Zeittafel - F<strong>FW</strong>-<strong>Lychen</strong> 1931<br />

1914 erhält die Wehr eine neue Handdruckspritze (Koebe Luckenwalde) – Sie wird am 05.10.1914<br />

feierlich in Dienst gestellt.<br />

1919 Im November legten der Oberführer Kam. G. Neumann und ein Stellvertreter F. Steinbrückner<br />

ihre Ämter nieder. Neuer 1. Brandmeister wird der Bötchermeister Kam. Ludwig Bischoff, 2.<br />

Brandmeister der Buchdrucker Kam. Karl Nick, Steigerführer der Klempnermeister Kam.<br />

Wilhelm Carls, der Spritzenführer wird der Schlossermeister Fritz Krüger.<br />

1921 Am 11.09. tritt die Freiwillige Feuerwehr <strong>Lychen</strong> dem neu gegründeten Feuerwehrverband<br />

Templin e.V. bei. Damit gehört die FFw. <strong>Lychen</strong> zu den Gründern des Verbandes.<br />

Großfeuer im Dampfsägewerk Barnewitz - größter Brand seit der Gründung der Wehr,<br />

Zahlreiche Nachbarwehren kommen zum Einsatz.<br />

1923 Brand des Hauses „Weidner“ Stargaderstraße.<br />

1924 erhält die FFw. eine mechanische Leiter – Steighöhe 18m. Sie wurde von der Feuerwehr Berlin –<br />

Lichterfelde gekauft.<br />

Die Ausrüstung der Wehr mit der Leiter:<br />

2 Handdruckspritzen,<br />

1 Mannschaftswagen, Pferde bespannt,<br />

1 Hydranten und Schlauchwagen Handzug,<br />

2 Wasserwagen,<br />

ca. 250 m Hanfschlauch,<br />

4 Hakenleitern,<br />

1 Anlegeleiter und div. kleine Gerätschaften<br />

1925 wurde die Sirene beschafft und auf dem Rathaus aufgestellt.<br />

Von den Heilanstalten erhielt die Wehr einen 25m langen Rettungsschlauch.<br />

1926 Am 08.09. fand der 5. Kreisfeuerwehrtag in <strong>Lychen</strong> statt. Zum Verbandstag waren 600<br />

Angehörige der Freiwilligen Feuerwehren in <strong>Lychen</strong>. An diesem Tag feierte die FFw. <strong>Lychen</strong> ihr<br />

zwanzigstes Bestehen.<br />

Eine 9m lange Schiebeleiter wurde in Dienst gestellt.<br />

1929 Die Stadt beschafft für die Wehr eine Lafettenmotorspritze mit einer Leistung von <strong>100</strong>0L/min.<br />

von der Firma „Ewald“ Küstrin.<br />

Die Handdruckspritze von 1858 wird im neuen Ortsteil stationiert. Der Ortsteil liegt ca. 6km von<br />

<strong>Lychen</strong> entfernt und ist nur über Waldwege zu erreichen.<br />

Wechsel in der Wehrführung: Der Wehrführer Kam. L. Bischoff und sein Stellvertreter Kam. Nick<br />

treten aus Altersgründen zurück. Neuer Wehrführer wird der Kam. Fritz Krüger, sein<br />

Stellvertreter der Schneidermeister Kam Fritz Oldenburg.<br />

1930 Die Technik der Wehr ist auf 5 Standorte verteilt: im Fürstenberger Tor, im Gebäude auf dem<br />

Feuerwehrplatz an der Kienofenpromenade, im Gebäude am Stargarder Tor, in einem<br />

angemieteten Raum im Chors-Stift, im Ortsteil Küstrin die alte Handdruckspritze.<br />

1931 Bau des Gerätehauses am Stargarder Tor mit 4 Einstellplätzen und einem Schlauchtrockenturm.<br />

Das Haus wurde nach einer Bauzeit von 55 Tagen am 06.09. der Freiwilligen Feuerwehr<br />

übergeben.<br />

Am 05. und 06. 09. findet der X. Feuerwehrverbandstag in <strong>Lychen</strong> statt.


1932 Zeittafel - F<strong>FW</strong>-<strong>Lychen</strong> 1948<br />

1932 Die Wehr erhält ihr 1. Löschfahrzeug, einen offenen Mannschaftswagen als Zugfahrzeug für die<br />

Lafettenspritze.<br />

1935 Am 11.06. Feuerwehraufmarsch in <strong>Lychen</strong> – 655 Teilnehmer<br />

1937 Am 01.01. sind 44 Kam. Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr <strong>Lychen</strong>.<br />

1939 4 große Waldbrände im Raum Ravensbrück – Alt Thymen. Am 11.06. wurden allein 30 ha Wald<br />

vernichtet.<br />

12.06. Teilnahme am Feuerwehraufmarsch in Zehdenick.<br />

Am 22. und 23.03. Großfeuer durch Blitzeinschlag im Forstgehöft Küstrinchen – Stallgebäude<br />

und Scheune.<br />

Erfolgreicher Einsatz zum Schutz der Nachbargebäude<br />

1940 Am 18.11. Brand in der Tischlerei Hans Jähnke. Ein Übergreifen auf andere Gebäude wurde<br />

verhindert.<br />

1942 legte der Kam. F. Krüger aus Krankheit sein Amt als Wehrführer nieder. Neuer Wehrführer<br />

wurde der Kam. F. Oldenburg.<br />

Gerätestand der Wehr : 1 LF 15 Maybach,<br />

1 WTW Aufbau Fa. Suhr Zehdenick,<br />

1 schwerer PKW,<br />

1 TSA mit TS 8 ,<br />

1 <strong>100</strong>0 Ltr. Lafettenspritze Fa. Ewald,<br />

1 AL 20 Fa. Magirus ,<br />

1 Handruckspritze Baujahr 1914.<br />

Gemäß Rundschreiben Nr. 13 vom 16.06.1943 des Abteilungsführer Feuerwehr ist die FFw<br />

<strong>Lychen</strong> mit einer Löschgruppe und LF15 in die Feuerwehrbereitschaft eingegliedert. (in der<br />

Folge mehrere Einsätze in Berlin)<br />

1943 06.03. Luftangriff auf Templin. Einsatz:1 Zug mit 2 Löschgruppen, 35 Mann mit 845 Einsatzstunden.<br />

Brandbekämpfung: Rühlstr. 11- 13<br />

Sommer: Brandbombenabwurf Ortsteil Spring, 3 Gebäude getroffen. Am Haus Schönfeld, letzter<br />

Einsatz der Handruckspritze (aus dem Baujahr 1914)<br />

1944 4. Mai Großbrand der Stadt <strong>Lychen</strong> durch Kriegseinwirkung. Zwei Drittel der Innenstadt und das<br />

Rathaus brennen ab. Die Stadt war zum Zeitpunkt von der Bevölkerung verlassen und dadurch<br />

konnte sich der Brand ungehindert ausbreiten!<br />

1945 Im Juni beginnt der Wiederaufbau der Wehr durch den Kam. F. Oldenburg.<br />

An Technik verblieben in der Wehr: 2 TS 8 defekt,<br />

die AL 20 ohne Räder<br />

ca.400 m Hanfschlauch,<br />

die Handdruckspritze von 1914.<br />

Das LF 15 wurde beschlagnahmt, abgezogen und zum LKW umgebaut. Alle andere Technik ist<br />

verschollen.<br />

1948 Im Juni mussten alle Kameraden die in der Nazi–Partei waren, ausscheiden. Neuer Wehrleiter<br />

wurde Kam. Karl Baase.


1949 Zeittafel - F<strong>FW</strong>-<strong>Lychen</strong> 1971<br />

1949 Wechsel der Wehrleiter: 1948 - 1949 Kam. Karl Baase,<br />

1949 - 1950 Kam. Otto Collin,<br />

1950 - Oktober 1951 Kam. Arno Marufke<br />

ab Oktober Kam . Klaus Jähnke<br />

1950 Die Wehr zählt nur noch 12 Kameraden.<br />

1951 Im Wettbewerb der Feuerwehren Land Brandenburg errang das FDJ-Aktiv der Wehr <strong>Lychen</strong> den<br />

ersten Platz. Eine Gruppe der FFw. <strong>Lychen</strong> fährt zu den Weltfestspielen der Jugend im August<br />

nach Berlin.<br />

Am 29.08. Großfeuer im Sägewerk Hohenlychen - 8 Wehren im Einsatz. Die Kameraden müssen<br />

mit dem Ausrücken warten, bis ein LKW zum Transport von Mannschaft und Technik bereit<br />

stand - wertvolle Zeit ging verloren!<br />

1953 Ein kleiner LKW Typ Renault wird von den Kameraden fahrbereit hergestellt und im Herbst als<br />

MTW mit TSA eingesetzt.<br />

Verheerende Waldbrände im gleichen Jahr zwischen Tangersdorf und Fürstenberg. Am 27. April<br />

wird ein Baumbestand von 16 Jagen vernichtet!<br />

1954 Aufbau der ersten Sirene nach 1945 auf dem Turm des Gerätehauses.<br />

1955 Die TS 8-Flader wird generalrepariert.<br />

1956 Technik der Wehr: 1 MTW,1 TSA mit TS 8, ca. 440 m B-Schlauch gummiert und ca. 300 m<br />

Rohhanfschlauch.<br />

Am 31.10. erhielt die Wehr ein genormtes Löschfahrzeug aus der Neuproduktion - 1 LF-LKW<br />

(Robur) mit TS 8 und STA. Der MTW und das TSA wurden abgezogen.<br />

1958 Neukauf von 20 B-Schläuchen, gummiert.<br />

1959 Neukauf einer TS 8 Einheitspumpe.<br />

Berufung der Wirkungsbereichsleitung des Wirkungsbereiches <strong>Lychen</strong>. Leiter wird der Kam. Bm.<br />

E. Gothe, seine Stellvertreter werden Kam. Bm. Horst Jähnke und Lm. Leonhard Schmidt.<br />

1960 Bildung einer Pflichtfeuerwehr neben der FFw.<br />

1961 Auflösung der Pflichtfeuerwehr.<br />

1962 wurde eine zweite Sirene auf dem Rathaus montiert. Beide Sirenen konnten nur einzeln<br />

ausgelöst werden.<br />

1968 Bildung der Brandschutzeinheiten. <strong>Lychen</strong> wird im BS-Zug Templin eingegliedert.<br />

Schneesturm am 19.01. Die Wehr befreite 17 stecken gebliebene Fahrzeuge.<br />

1969 Bildung einer Frauengruppe - im VB eingesetzt.<br />

1970 traten die Kam. E. Gothe und L. Schmidt aus persönlichen Gründen aus der Wehr aus. Neuer<br />

Wirkungsbereichsleiter wurde der Kam. Obm. Horst Jähnke, seine Stellvertreter, Kam Bm. W.<br />

Herwig, und Kam. Lm. G.Herm.<br />

1971 Bildung einer Gruppe der Jungen Brandschutzhelfer unter der Leitung des Kam. Brandinspektor<br />

Horst Jähnke.<br />

Am 08.08. wurde der FFw <strong>Lychen</strong> beim Appell auf dem Marktplatz die Leistungsstufe II<br />

zuerkannt.<br />

Beim Kreisausscheid in Flieth errang die Wehr 2 zweite Plätze und einen dritten Platz.


1975 Zeittafel - F<strong>FW</strong>-<strong>Lychen</strong> 1993<br />

1975 Am 12.08. erhält die FFw <strong>Lychen</strong> ein gebrauchtes TLF 15 H3 A.<br />

Am 17.10. Zuerkennung der Leistungsstufe I beim Appell auf dem Marktplatz<br />

1976 20.01. Einsturz des Stargarder Tores - 2 Tage Einsatz zur Sicherung der Straße, Abriss der<br />

Mauerreste.<br />

1977 Im Juli 1. Treffen mit der FFw Berlin-Blankenburg in <strong>Lychen</strong>. Diese Treffen wurden jährlich<br />

wechselseitig fortgesetzt.<br />

1978 Im 4. Quartal wurde das LF-LKW (Robur) TS 8 mit STA gegen ein neues LF 8-LKW (LO) mit STA<br />

und das LF 15 gegen ein TLF 16-W 50 ausgetauscht.<br />

1980 Anbau einer Fahrzeughalle am Gerätehaus und Ausbau des Dachbodens.<br />

Die 19. Brandschutzabteilung, in der die FFw <strong>Lychen</strong> 2 Gruppen stellt, wird mit der<br />

Verdienstmedaille der Brandschutzorgane ausgezeichnet.<br />

1981 Die Handruckspritze (von 1914) wurde von den Kameraden unter der Leitung von H. Gladow<br />

und B. Schönfuß für die 75-Jahrfeier aufgearbeitet.<br />

Am 12.09. wurde das 75-jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr <strong>Lychen</strong> festlich begangen<br />

- als Gast die FFw Berlin-Blankenburg.<br />

Der Kam. Obrnsp. Horst Jähnke gab die Leitung der Jungen Brandschutzhelfer ab. Neuer Leiter<br />

wurde der Kam. Brnsp. Klaus Jähnke, sein Stellvertreter Kam. Hfm. Karsten Jähnke.<br />

1984 seit Bestehen des Brandschutzzuges <strong>Lychen</strong> mehre Einsätze zur Sicherung der Atomtransporte<br />

der Bahnstrecke vom KKW–Rheinsberg zum Endlager in die UdSSR.<br />

1986 Am 18.10. wurde der Freiwilligen Feuerwehr <strong>Lychen</strong> die Verdienstmedaille der Brandschutzorgane<br />

verliehen.<br />

1989 Der Bundeskanzler Helmut Schmidt fährt mit der Bahn durch <strong>Lychen</strong> (3 Regierungszüge) - 2<br />

Sicherungseinsätze mit dem TLF 16. Am 2.Tag erschwert starker Frost den Einsatz.<br />

1990 Zur Wende hatte die Wehr folgende Ausrüstung:<br />

1 TLF 16 W 50,<br />

1 LF 8 - LKW mit TS 8 und STA,<br />

KLF B<strong>100</strong>0 mit Nachläufer,<br />

1 Krad,<br />

1 SBA 450,<br />

1 PG 250,<br />

2 Schlauchboote.<br />

September - die Freiwillige Feuerwehr <strong>Lychen</strong> tritt dem neu gegründeten Kreisfeuerwehrverband<br />

e.V. Templin bei. Damit gehört sie zu den Gründern des Verbandes.<br />

1992 Mai, Zuführung 1 LF 16 aus den Beständen der Bundeswehr.<br />

Im Frühjahr tritt Wehrleiter Kam. Brnsp. Klaus Jähnke aus Altersgründen nach 41 Dienstjahren<br />

zurück. Neuer Wehrführer wird der Kam. HBrnsp. Horst Jähnke, seine Stellvertreter sind die<br />

Kam. Obm. G.Paul und Kam.Bm D. Zander.<br />

Die Leitung der Jugendfeuerwehr übernimmt der Kam. Obm. Wilhelm Zebitz, sein Stellvertreter<br />

wird der Kam. Hlm. Karsten Jähnke.<br />

1993 Im neu gegründeten Amt <strong>Lychen</strong> wird der Kam. Marko Egler zum Amtsbrandmeister berufen,<br />

sein Stellvertreter wird der Kam. Burkhard Acksel.


1996 Zeittafel - F<strong>FW</strong>-<strong>Lychen</strong> 2005<br />

1996 Planungen zum Anbau (3 Stellplätze) am Gerätehaus. Diese Planung wurde aus Denkmalschutzgründen<br />

verworfen.<br />

Umrüstung des B<strong>100</strong>0 als Vorausrüstwagen - die Rettungsgeräte und Schneidgeräte wurden in<br />

diesem Fahrzeug gelagert.<br />

Der Kreisjugendfeuerwehrtag Kreis Templin findet anlässlich des 90-jährigen Bestehen der<br />

Wehr am 07.09. auf dem Sportplatz statt.<br />

1997 Am 19.02. tritt Kam. HBrnsp. Horst Jähnke nach Erreichen der Altersgrenze zurück. Als neuer<br />

Wehrführer wird der Kam. Obm. Gerhard Paul berufen, als seine Stellvertreter die Kam. Obm.<br />

W. Herwig, Kam. Obm. B. Rackow und Kam. Bm. D. Zander. Leiter der Jugendfeuerwehr wird<br />

der Kam. Obm. Zebitz, sein Stellvertreter Hlm. Karsten Jähnke.<br />

1998 Großbrand in Fürstenberg (Hotel Stadt Templin). Die Wehr ist mit 4 Löschfahrzeugen im Einsatz<br />

- Löscharbeiten und Sperrung der B 96.<br />

1999 Am 04. 09. Grundsteinlegung für ein neues Gerätehaus in der Sirokko-Halle.<br />

2000 Im Herbst, Umbau des LF 8 LO zum Vorausrüstwagen. Die Rettungsgeräte werden vom B <strong>100</strong>0<br />

umgelagert und durch Beleuchtungsgeräte ergänzt. Der B<strong>100</strong>0 wurde ausgemustert.<br />

Am 08.07. Kreiswettkampf der Jugendfeuerwehren in <strong>Lychen</strong>.<br />

Am 19.09. Zuführung eines neuen MTW Typ VW.<br />

2001 Am 12.05. Landeswettkampf (BW) der Jugendfeuerwehren in <strong>Lychen</strong>.<br />

2002 Die Stadt <strong>Lychen</strong> wird mit den Dörfern Retzow, Rutenberg und Beenz zusammengelegt.<br />

Das Amt erlischt - ab jetzt Stadt <strong>Lychen</strong>. Der Amtsbrandmeister Kam. M.Egler wird Stadt-<br />

Brandmeister, sein Stellvertreter der Kam. HBm. Bernd Rackow.<br />

2003 01.01. - Mannschaftsstand der Wehr: 32 Kam im aktiven Dienst, Alters- und Ehrenabteilung: 10<br />

Kameraden.<br />

Am 18.08. Wirbelsturm über <strong>Lychen</strong>. Viele entwurzelte Bäume über Wege und Straßen.<br />

Am 28.02. feierliche Indienststellung des neuen Gerätehauses. Die Feuerwehr marschiert vom<br />

alten Gerätehaus mit aller Technik zum Neuen, um es in Besitz zu nehmen.<br />

2004 Wechsel der Wehrleitung: Kam. G. Paul tritt aus Altersgründen zurück. Neuer Wehrführer wird<br />

Kam. D. Zander, Stellvertreter werden die Kam. W. Herwig und M. Jänsch.<br />

2005 16.12. - Indienststellung eines Motorbootes auf Transportwagen für Wasserrettungseinsätze.<br />

Anekdoten aus dem<br />

Leben der Feuerwehr<br />

Waldbrand im Winter<br />

Zu einem Waldbodenbrand wurde die Feuerwehr in den Bereich der Tangersdorfer Doppelkurve<br />

gerufen. Ein Gewitter war dafür der Auslöser, wobei ein Blitz in einen Baum einschlug. Es muss ein<br />

Kugelblitz gewesen sein, denn dieser brachte den Restdraht zum Glühen, der von einem am Baum<br />

angebrachten Wildschutzzaun stammte.


30<br />

Alte Spritze - Oldtimer -<br />

und besonders beliebtes Schmuckstück<br />

Pferdegezogene Handspritze mit 2 Arbeitszylindern, Windkessel und Wasservorratsbehälter.<br />

Betrieb an der Wasserstelle mit Saugeschläuchen<br />

möglich oder über den Wasservorratsbehälter mit einer Eimerkette zu Wasserversorgung.<br />

Hersteller: Hermann Koebe, Luckenwalde<br />

Baujahr: 1914<br />

Leistung: ca. 200 Liter/Min. bei bis zu 10 Bar Pumpenausgangsdruck<br />

Bedienungsmannschaft: Spritzenführer, Gespannführer und 4 Kameraden als<br />

Pumpenkräfte<br />

Diese Spritze wurde im Jahr 1914 für die<br />

Freiwillige Feuerwehr <strong>Lychen</strong> angeschafft<br />

und in Dienst gestellt.<br />

Man hatte sich damals für diesen Typ der<br />

Die alte Koebe Handdruckspritze<br />

Alte Handdruckspritze der FFw zur 75-Jahr-Feier<br />

Löschtechnik entschieden, obwohl der<br />

technische Entwicklungsstand der motorbetriebenen<br />

Feuerwehrspritzen schon<br />

weit fortgeschritten war und die hand-


Die alte Koebe Handdruckspritze<br />

betriebenen Spritzen bereits Auslaufmodelle<br />

gewesen sind. Doch wir freuen uns heute<br />

um so mehr, dass wir diesem Umstand den<br />

Besitz eines so attraktiven Schauobjekts<br />

verdanken.<br />

Es wurde damals absolut solide gebaut<br />

- fast für die Ewigkeit. Darum ist dieses<br />

Gerät trotz seines respektablen Alters von<br />

91 <strong>Jahre</strong>n immer noch voll einsatzfähig<br />

wie zur Zeit seiner Anschaffung. Bei vielen<br />

Bränden in der damaligen Zeit leistete sie<br />

wertvolle Dienste.<br />

Als dann in den dreißiger <strong>Jahre</strong>n Motorspritzen<br />

und auch Fahrzeuge die <strong>Lychen</strong>er<br />

Feuerwehr gestärkt haben, wurde sie zwar<br />

hinten angestellt, aber noch nicht ganz vergessen.<br />

So kam sie bei einem Bombenangriff<br />

1944 im Ortsteil Spring, als es dort an<br />

mehreren Stellen zugleich brannte, nochmals<br />

zum Einsatz.<br />

Nach Kriegsende 1945 war sie die einzige,<br />

die noch intakt war. Sie wurde bei einigen<br />

Bränden eingesetzt, bis die Wehr <strong>Lychen</strong><br />

wieder eine funktionierende Motorspritze<br />

besaß. Danach wurde sie zur Freiwilligen<br />

Feuerwehr Retzow überstellt, bis diese<br />

Wehr in den fünfziger <strong>Jahre</strong>n auch eine eigene<br />

Motorspitze erhalten konnte.<br />

Nun wurde sie wirklich fast vergessen, denn<br />

sie war danach fast 20 <strong>Jahre</strong> lang in einer<br />

Scheune abgestellt. Es gab schon Legenden,<br />

Anekdoten aus dem<br />

Leben der Feuerwehr<br />

31<br />

dass sie als Buntmetall verschoben wurde,<br />

was damals zwar Geld brachte, aber auch<br />

hart bestraft werden konnte.<br />

Im Jahr 1981 hatte die Feuerwehr <strong>Lychen</strong><br />

ihr 75-jähriges Jubiläum. In der Vorbereitung<br />

dafür tauchte die Idee auf, die alte<br />

�������� ������� ����������� ���� ���� �����cherweise<br />

auch wieder benutzbar zu machen,<br />

zu mindest aber, sie als Schauobjekt<br />

und historische Zeitzeugin zu erhalten.<br />

Die Bemühungen hatten Erfolg. Unter der<br />

akribischen Arbeit der Kam. Wilfried Herwig,<br />

Burghardt Schönefuß und Horst Gladow<br />

und weiterer Kam. als Helfer erhielt das<br />

in sehr ramponiertem Zustand und sehr<br />

traurigem Aussehen zurückgeholte alte<br />

Gerät wieder neuen Glanz und, was noch<br />

wichtiger war, auch seine volle Funktion<br />

zurück.<br />

Seit dieser Zeit ist diese schöne Spritze<br />

die ganz besondere Attraktion unserer<br />

Feuerwehr bei öffentlichen Anlässen. Sie<br />

���� ������ ���� ��� �������� �������������<br />

Schaustück, und die ganze <strong>Lychen</strong>er Feuerwehr<br />

ist stolz darauf, ein so schönes historisches<br />

Gerät zu besitzen.<br />

Wir danken allen Kam. und Helfern, die<br />

mit viel Liebe und mit akribischem Können<br />

in vielen Stunden freiwilligen Arbeit unsere<br />

Spritze restauriert haben und sie seitdem<br />

���������������������������<br />

Waldbrand bei geschlossener Schneedecke<br />

Nach der Wende wurden im Bereich „Alte Strelitzer Landstraße“ kranke Bäume gefällt und verbrannt.<br />

Weil die Feuerstelle unbeaufsichtigt verlassen wurde, entdeckten die Jäger zur Nacht einen<br />

Bodenbrand und alarmierten die Feuerwehr.


32<br />

Besonderheiten der <strong>Lychen</strong>er Feuerwehr<br />

Der 1. Mai vor der Wende (DDR – Zeit) hatte<br />

alljährlich den gleichen Ablauf. Vor dem<br />

Ummarsch traf man sich am alten Feuerwehrgebäude,<br />

und auf einem Appell wurden<br />

Beförderungen und Auszeichnungen<br />

der Kameraden durch den Bürgermeister<br />

der Stadt <strong>Lychen</strong> vorgenommen.<br />

Auch nach der Wende (1990) hielt man an<br />

dieser Tradition fest. Nur einen Ummarsch,<br />

zusammen mit den Werktätigen der Stadt,<br />

gab es nicht mehr.<br />

Der 1. Mai wurde zum „Tag der Arbeit“ ernannt<br />

(Nicht mehr die alte Bezeichnung:<br />

„Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse“).<br />

Die Feuerwehr in <strong>Lychen</strong> ließ es<br />

sich nicht nehmen, diesen Tag weiterhin<br />

würdig zu begehen, aber in einer anderen<br />

Form. Es entstand der „Tag der offenen<br />

Tür“. Nicht mehr die Politik stand im Vordergrund<br />

sondern die Aktivitäten der Kameraden<br />

der Feuerwehr. Die Bürger und<br />

Zur Feuerwehrarbeit gehört auch die Arbeit<br />

mit Kindern. Alarmübungen in den Kindergärten<br />

wurden durch die Anwesenheit der<br />

Feuerwehr durchgeführt. Die Kameraden<br />

zeigten kleine Löschübungen und den Einsatz<br />

mit Druckluftatemgeräten, wobei die<br />

Kinder selbst mit einer Kübelspritze ein<br />

Feuer löschen durften.<br />

Am 1. Mai, zum „Tag der offenen Tür“, war<br />

für die Kinder extra ein Programmteil vorgesehen.<br />

Zielspritzen mit der Kübelspritze<br />

oder ein Feuerwehrquiz sorgten für Abwechslung.<br />

Viel interessanter war schon,<br />

in einem Löschfahrzeug mitzufahren oder<br />

Besonderheiten der <strong>Lychen</strong>er Feuerwehr<br />

1. Mai in <strong>Lychen</strong><br />

Gäste der Stadt erhielten jetzt einen Einblick<br />

in die Arbeit der Feuerwehr. Es wurde<br />

regelrecht ein kleines Volksfest daraus,<br />

����� ����� ���� ������������� ���� ������gung<br />

wurde gesorgt. Selbst Ausstellungen<br />

von Motorrädern, Feuerwehrmodenschauen,<br />

Kinderbelustigungen und ein Munitionsbergungstrupp<br />

sorgten für Abwechslung.<br />

Die Kameraden zeigten Ausschnitte<br />

aus ihrer Arbeit: „Retten und Bergen“. Das<br />

demonstrierten sie den Zuschauern z.B. an<br />

Hand einer Übung, zusammen mit dem<br />

Rettungsdienst des DRK, wobei eine verunfallte<br />

Person aus einem PKW geborgen<br />

wurde. Die Gäste konnten sich ein Bild von<br />

der modernen Bergetechnik machen, d.h.<br />

den Einsatz von neuester Schneid- und<br />

Spreiztechnik.<br />

Dieses Fest wird auch weiterhin auf dem<br />

neuen Feuerwehrgelände durchgeführt.<br />

Arbeit mit Kindern (Brandschutzerziehung)<br />

mit kleinen Motorrädern einige Runden zu<br />

drehen.<br />

Die Kinder, die mit ihren Müttern im ehemaligen<br />

Mutter–Kind–Kurheim weilten,<br />

waren auch an der Arbeit der Feuerwehr<br />

����� �������������� ���� ���� ��������� ����<br />

Kurheimes im Jahr 1998 wurden regelmäßig<br />

alle drei Wochen, immer am Sonntagvormittag,<br />

Ausrüstungen, Fahrzeuge und<br />

Einsatzmöglichkeiten erklärt.<br />

Die Kameraden Wilhelm Zebitz und Karsten<br />

Jähnke mussten dabei so manche Frage<br />

beantworten, wobei aus einer Sonntagsstunde<br />

auch mal zwei Stunden wurden.


Besonderheiten der <strong>Lychen</strong>er Feuerwehr<br />

Diese zu DDR-Zeiten zusammengestellte<br />

Einheit (Fahrzeuge: LO und W 50 TLF)<br />

aus den einzelnen F<strong>FW</strong> des Kreises führte<br />

jährlich eine Übung durch. An zwei Tagen<br />

erhielten die Kameraden politische und<br />

feuerwehrtechnische Unterweisung. In<br />

der praktischen Ausbildung ging es um die<br />

Wasserführung über weite Wegstrecken sowie<br />

die Bekämpfung atomarer und chemischer<br />

Angriffe. Es gehörte auch weiterhin<br />

die Sicherung der Transporte ausgenutzter<br />

Kernbrennstäbe von Rheinsberg und Lubmin<br />

zu den Aufgaben. Die Bahntransporte<br />

gingen von Rheinsberg über Löwenberg,<br />

Anekdoten aus dem<br />

Leben der Feuerwehr<br />

33<br />

Was wurde aus der ehemaligen Brandschutzeinheit?<br />

Templin, Britz in Richtung polnische Grenze.<br />

Mit der Wende kam auch das Aus dieser<br />

Brandschutzeinheit. Im Mai 1992 wurde<br />

an einige Feuerwehren des Landkreises<br />

Uckermark ein LF 16/Mercedes vom Bund<br />

übergeben. Es wurde ein neuer Katastrophenschutzzug<br />

mit diesen Fahrzeugen gebildet,<br />

der jetzt bei größeren Gefahren und<br />

Bränden eingesetzt wird. Dieser Katastrophenschutzzug<br />

hatte sich dann auch schon<br />

beim Oderhochwasser 1997 und beim Elbehochwasser<br />

2002 bewährt und auch beim<br />

Brand der Müllkippe 2005 in Bernau.<br />

Eine Eule als Waldbrandauslöser<br />

In einer Zeit verstärkter Waldbrände war auch ein Waldbrand bei Gandenitz gemeldet worden.<br />

Wehren des Altkreises Templin wurden dazu angefordert. Die Vermutung einer Brandstiftung lag<br />

sehr nahe, da es in der Vorzeit mehrere Waldbrände gab. Aber diese Vermutung bestätigte sich<br />

nicht, da der Brandherd unter einer Hochspannungsleitung mit Abzweig war, konnte keine Brandstiftung<br />

die Ursache des Brandes sein.<br />

Beim näheren Betrachten der Leitung stellte man fest, dass eine Eule durch das Hin- und Herwippen<br />

auf der Leitung einen Funkenflug auslöste und dieser damit den Brand entzündete. Die Eule<br />

selbst wurde dabei ein Opfer durch Stromschlag.<br />

Schnuffi, der Feuerwehrhund<br />

Schnuffi war ein Glatthaardackel des Wehrleiters und Tischlermeisters Klaus Jähnke, nicht besonders<br />

schön, aber sehr intelligent. Zu den Diensten und Einsätzen war Schnuffi immer an vorderster<br />

Stelle. Ohne ihn ging nichts, auch die Kameraden zeigten sehr viel Verständnis für ihn. Bei Einsätzen<br />

saß er vorn im Fahrerhaus, so dass ihm nichts entgehen konnte.<br />

Es wurde auch spekuliert, für den Dackel eine „Feuerwehrausrüstung“ anzuschaffen, um damit<br />

passend für die Einsätze gekleidet zu sein. Leider wurde nichts mehr daraus, denn durch seinen<br />

Übereifer nahm sein Hundeleben ein jähes Ende.


Zeittafel -<br />

Junge Brandschutzhelfer<br />

Jugendfeuerwehr<br />

1971 1999<br />

1971 Gründung einer Gruppe Junger Brandschutzhelfer unter der Leitung des Kam. Brandinspektor<br />

Horst Jähnke Die Gruppe wurde nach Schulungsprogramm der Feuerwehr ausgebildet und<br />

angeleitet.<br />

Teilnahme am Ausbildungslager und Prüfungen zur „Goldenen Eins“.<br />

1981 Der Kam. Oberbrandinspektor Horst Jähnke gab die Leitung der Jungen Brandschutzhelfer ab.<br />

Neuer Leiter wurde der Kam. Brandinspektor Klaus Jähnke, sein Stellvertreter der Kam.<br />

Hauptfeuerwehrmann Karsten Jähnke.<br />

Schauübungen bei Feuerwehrveranstaltungen, Teilnahme an Wettkämpfen, am Ferienlager und<br />

an Schulungen<br />

1992 Aus Altersgründen gab der Kam. Brin. Klaus Jähnke die Leitung der Jungen Brandschutzhelfer<br />

ab. Die Leitung der (jetzt) Jugendfeuerwehr übernimmt der Kam. Oberbrandmeister Wilhelm<br />

Zebitz, sein Stellvertreter wird der Kam. Karsten Jähnke.<br />

Am 15.11.1992 Gründung der Jugendfeuerwehr mit Bestätigung aus Bonn<br />

1993 21.03. Feuerwehrschau in der Waldschule <strong>Lychen</strong>,<br />

25.09. Kreisfeuerwehrtag in Templin<br />

1994 Im Februar übernimmt die Jugendfeuerwehr einen TS 8 Anhänger,<br />

15 jugendliche Teilnehmer bei der Ersten-Hilfe-Ausbildung durch das DRK Pfingsten in<br />

Thomsdorf.<br />

1995 Im April Übung der Jfw mit DRK-Jugend in Dreisee,<br />

23.09. Jugendfeuerwehrtag in Gerswalde,<br />

Löschangriff: 1. Platz,<br />

Gesamt: 3. Platz<br />

1996 30.06. Jfw mit einem Handwagen auf dem Sommerfest,<br />

07.09. Jugendfeuerwehrtag in <strong>Lychen</strong>,<br />

BW Teil A und B: 1. Platz,<br />

Löschangriff: 1. Platz<br />

1997 Exkursion am 05.04. nach Neustrelitz zur DRK (Leitstelle, Rettungshubschrauber),<br />

23.08. Jugendfeuerwehrtag in Groß Dölln,<br />

Löschangriff: 1. Platz,<br />

1998 03.05. Leistungsspannge in Prenzlau, 8 Jugendliche (5 Jungen und 3 Mädchen),<br />

27.06. Jugendfeuerwehrtag in Gerswalde,<br />

Löschangriff: 1. Platz,<br />

09.07. Exkursion zum Amt für Forstwirtschaft Fürstenberg – Waldbrandbekämpfung,<br />

16.07.-19.07. Zeltlager (12 Jugendliche + 1 Betreuer),<br />

21.07. Feier 750 <strong>Jahre</strong> <strong>Lychen</strong>,<br />

15.10. Exkursion nach Rostock/Laage zum Fliegerhorst<br />

1999 22.07.–25.07 Zeltlager,<br />

21.10. Exkursion zur Flughafenfeuerwehr Berlin/Tegel und KZ Sachsenhausen


Zeittafel -<br />

Junge Brandschutzhelfer<br />

Jugendfeuerwehr<br />

2000 2005<br />

2000 24.06. Jugendfeuerwehrtag der UM in Templin,<br />

Löschangriff: 1. Platz,<br />

Der Pokal bleibt für immer in <strong>Lychen</strong>.<br />

08.07. Leistungsspangenabnahme in <strong>Lychen</strong>, Jfw <strong>Lychen</strong> und Retzow (7 Jungen und 3<br />

Mädchen),<br />

15.07. Besuch des ABC Abw Btl 805 in Prenzlau,<br />

25.11. Exkursion nach Eisenhüttenstadt<br />

2001 Am 19.04. Besuch der Forellenzuchtanlage in Küstrinchen,<br />

12.05. Ausrichtung des Landesbundeswettbewerbes in <strong>Lychen</strong>,<br />

23.06. 4. Jugendfeuerwehrtag der UM,<br />

Löschangriff (Nass): 6. Platz,<br />

Beteiligung am Wettbewerb Stiche und Bunde<br />

2002 Ausflug 14.02 KZ Gedenkstätte Ravensbrück,<br />

22.06. 5. Jugendfeuerwehrtag der UM in Brüssow,<br />

Löschangriff (Nass): 3. Platz,<br />

Beteiligung am Wettbewerb Stiche und Bunde,<br />

09.10. Exkursion zum Porzellanwerk Rheinsberg und zum Holzwerk in Wittstock,<br />

09.11. 1. Templiner Nachtwanderung<br />

2003 13.04. Besuch eines Football-Spiels im Olympia-Stadium Berlin,<br />

03.07.-06.07. Jugendfeuerwehrtag UM und Zeltlager in Brüssow,<br />

Am 20.08, Kutschbesatzung zu 120 <strong>Jahre</strong> FFw Templin,<br />

11.10. 2. Templiner Nachtwanderung,<br />

25.11. und 02.12. Jugendfeuerwehrschießen mit Luftdruckgewehr<br />

2004 06.04. Besuch eines Football-Spiels in Berlin,<br />

24.06.-27.06. Zeltlager in Brüssow,<br />

10.10. und 17.10. Jugendfeuerwehr-Pokalschießen,<br />

23.10. Bundeswettbewerb Teil A und B, Landkreis Uckermark – 1. Platz<br />

2005 28.05. und 29.05. Landesausscheid Brandenburg im Bundeswettbewerb Teil A und B in<br />

Birkenwerder – 4. Platz,<br />

24.06. Exkursion in Finow-Oderberg-Angermünde,<br />

12.08. Nachtwanderung in Warthe,17.09. Jugendfeuerwehrtag in Brüssow,<br />

03.11. und 10.11. Jugendfeuerwehr-Pokalschießen<br />

Weiterhin haben sich die Mitglieder der Jugendfeuerwehr beteiligt an Fackelumzügen, Weihnachtsfeiern<br />

und <strong>Jahre</strong>shauptversammlungen.<br />

Es wurden Hydrantenkontrollen sowie Schulungen durch Lektoren von Forst, DRK und Polizei durchgeführt.


36<br />

In der Zeit um 1950 und noch Jahrzehnte<br />

���������������������������������������brände<br />

zu löschen - überwiegend im Grenzbereich<br />

zum damaligen Schießübungsplatz<br />

der Sowjetarmee Tangersdorfer Heide, dessen<br />

Gelände auch noch heute wegen Kontaminierung<br />

mit Altmunition gesperrt ist.<br />

Bei oft extremer Trockenheit in den warmen<br />

Frühlingsmonaten bestand immer die<br />

Gefahr, dass sich derartige Brände rasant<br />

��������������������������������������mit<br />

nach Möglichkeit im Entstehungsstadium<br />

gelöscht werden müssen.<br />

Schnelligkeit bei der Alarmierung und beim<br />

Ausrücken der Feuerwehr und zielstrebiger<br />

Einsatz an der Brandstelle waren erstes Gebot.<br />

Dass dabei die Nerven aller Kameraden<br />

zum äußersten gespannt waren, mag diese<br />

Begebenheit bei einem dieser Waldbrände<br />

humorvoll deutlich machen:<br />

Die harte Arbeit mit Spaten und Schaufeln<br />

in der ersten Phase der Brandbekämpfung<br />

(wir hatten damals noch kein Tanklöschfahrzeug)<br />

und dabei dem beißenden Qualm<br />

Am Nachmittag eines kalten Wintertages<br />

waren mein Bruder und ich in der Vogelgesangstrasse<br />

bei Montagearbeiten tätig .<br />

Mit einem Mal gab es große Erregung auf<br />

der Strasse. Ein Bürger rief aufgeregt:<br />

„Schnell, es brennt!“ und holte uns von der<br />

Arbeit weg. Dies war so nicht ungewöhnlich,<br />

denn wir waren als Wehrführer und<br />

Wirkungsbereichsleiter in <strong>Lychen</strong> stadtbe-<br />

Sonderbare Einsätze<br />

Sonderbare Einsätze<br />

Mit Feuereifer zum Waldbrand<br />

des Waldbodenbrandes ohne Schutz ausgesetzt,<br />

zehrt enorm an der Kondition<br />

der Feuerwehrleute. In der ersten kurzen<br />

Verschnaufpause, nachdem die äußere<br />

Brandfront abgesichert war, bat der Kam.<br />

Herbert Siebert seinen Nachbarkameraden<br />

„Hilf mir doch mal, ich habe etwas im Rücken<br />

und komme da nicht ran“.<br />

Seine Körperhaltung ließ auch etwas auffällig<br />

Behinderndes erkennen, was ihm im<br />

Eifer des Einsatzes bisher gar nicht bewusst<br />

geworden war.<br />

Der Nachbar half wie ihm geheißen war<br />

und konnte aus seiner Arbeitskombination<br />

(solche hatten wir damals in blau als<br />

Einsatzbekleidung) den Kleiderbügel entfernen,<br />

den er in der Eile beim Umkleiden<br />

nicht herausgenommen hatte.<br />

Natürlich gab es große Heiterkeit bei der<br />

Truppe und gleichzeitig löste sich auch die<br />

Einsatzanspannung.<br />

Mit neuem Elan und aufgefrischten Kräften<br />

konnte die Restablöschung angegangen<br />

werden.<br />

Kleine Ursache – große Wirkung<br />

Der Pantoffelbrand<br />

kannt.<br />

Deutlich erkennbar drang beißender Qualm<br />

aus den Erdgschoßfenstern des Nachbarhauses<br />

und hinter den Scheiben gab es vor<br />

Rauch keinen Durchblick.<br />

Die Wohnung war verschlossen und die Inhaber<br />

nicht da. Mit unseren Werkzeugen<br />

gelang es, eine Tür zur Wohnung aufzusperren.<br />

Wir drangen ein, öffneten nachei-


Sonderbare Einsätze<br />

nander alle Fenster, damit der Qualm abzog<br />

und um den eigentlichen Brandherd zu<br />

������<br />

Keine Flammen, keine Glut war zu erkennen.<br />

Erst als nach einiger Zeit der Rauch<br />

abgezogen war, konnten wir erkennen,<br />

dass immer wieder dicke Schwaden aus der<br />

Wärmeröhre des stark geheizten Kachelofens<br />

drangen.<br />

Hier fanden wir auch den Brandherd. Da-<br />

Wasser- oder Eis-Unfälle sind leider auf den<br />

<strong>Lychen</strong>er Seen immer wieder ein Grund für<br />

Rettungseinsätze der Feuerwehr. So tragisch<br />

solche Einsätze auch sind, manchmal<br />

gibt es dabei auch kuriose Erlebnisse unserer<br />

Kameraden.<br />

Bei der Suche nach einer verunglückten<br />

Person zu mitternächtlicher Stunde auf<br />

dem Tangersdorfer See begab sich folgende<br />

Überraschung:<br />

Kam .W. Zebitz als Ruderer im Schlauchboot<br />

und Kam. H. Jähnke am Hakenkasten<br />

der Suchleine waren gerade dabei, nach<br />

dem Ziehen der zweiten Suchschleife die<br />

cirka <strong>100</strong> Haken wieder aufzunehmen und<br />

sorgfältig in den Kasten einzulegen, eine<br />

Arbeit , die viel Aufmerksamkeit verlangt,<br />

um sich an den nadelspitzen Haken und bei<br />

der Dunkelheit nicht zu verletzen.<br />

Plötzlich sorgte ein Zucken an der Leine<br />

Eisangeln ist auf den <strong>Lychen</strong>er Seen ein beliebter<br />

Wintersport.<br />

Die Aussicht auf schmackhaften Fang lockt<br />

immer wieder Angler auf das Eis, obwohl<br />

die Eisdecke nicht immer tragfähig genug<br />

37<br />

rin glimmten ein Paar Filzpantoffeln, die<br />

nur noch in Umrissen erkennbar, fast vollständig<br />

verschwelt waren.<br />

Das Löschen war Augenblickssache. Weiterer<br />

Schaden war nicht entstanden und<br />

der Brand hätte sich auch nicht ausbreiten<br />

können.<br />

Aber der entsetzliche Qualmgeruch war sicher<br />

noch monatelang in der Wohnung.<br />

Ein seltsamer Fischfang<br />

und weitere unregelmäßige Bewegungen<br />

derselben für Erstaunen.<br />

Auf die verblüfften Ausrufe der Beiden im<br />

Boot kam vom Einsatzleiter am unweiten<br />

Ufer schon die Frage: „Habt ihr Erfolg beim<br />

Suchen“? Leider war dem nicht so. 4 oder<br />

5 Haken weiter klärte sich das Geheimnis<br />

auf. Ein stattlicher Hecht von etwa zweieinhalb<br />

Pfund hatte auf den kahlen Haken<br />

gebissen und wurde so zum unvermuteten<br />

Anglerglück der Kameraden.<br />

Die eigentliche Aufgabe des Einsatzes konnten<br />

wir in dieser Nacht nicht lösen. Die verunglückte<br />

Person wurde am folgenden Tag<br />

von einer Taucherstaffel der Sowjetischen<br />

Armee geborgen.<br />

P.S. In gut gebratenem Zustand habe der<br />

Hecht am nächsten Tag ausgezeichnet geschmeckt,<br />

weiß man zu berichten.<br />

Eisunfall / Viel Lärm un nichts<br />

ist. Die Gefahr des Einbrechens darf nicht<br />

unterschätzt werden. Fast in jedem Winter<br />

wird von Unfällen mit leider tödlichem<br />

Ausgang berichtet.


38<br />

So wurde die FFw. <strong>Lychen</strong> in der Abendstunde<br />

zu einer Eisunfallstelle am Oberpfuhlsee<br />

in unmittelbarer Nähe der Festwiese<br />

alarmiert. Alles muss in so einem<br />

Fall wahnsinnig schnell gehen, wenn noch<br />

Aussicht auf erfolgreiche Rettung bestehen<br />

soll.<br />

Vom Seeufer aus war erkennbar: An einem<br />

stark vergrößerten Loch in der brüchigen<br />

Eisdecke lag eine Angelrute und daneben<br />

2 Schuhe, aber der Angler war verschwunden.<br />

Mit Leitern und Leinen tasteten sich die Kameraden<br />

an die Einbruchstelle heran und<br />

begannen mit dem Suchhaken die Umgebung<br />

unter dem Eis abzutasten um so den<br />

����������������������������������������<br />

zu bringen. Es war erfolglos. Sie erreichten<br />

mit der Verlängerung zwar den Seegrund in<br />

ca. 3,5 m Tiefe doch es war nichts zu ertas-<br />

Abbkürzungen:<br />

Abt Abteilung<br />

AL Anhängeleiter<br />

ASB Arbeiter–Samariter–Bund<br />

BG Behältergerät mit Druckluft (Pressluftatmer)<br />

Bgm Bürgermeister<br />

BM Mehrzweckstrahlrohr, Größe B<br />

Brb Brandenburg<br />

CM Mehrzweckstrahlrohr, Größe C<br />

DFV Deutscher Feuerwehrverband<br />

DJF Deutsche Jugendfeuerwehr<br />

DL Drehleiter<br />

DLK Drehleiter mit Korb<br />

DLRG Deutsche Lebensrettungsgesellschaft<br />

DM Mehrzweckstrahlrohr, Größe D<br />

DRK Deutsches Rotes Kreuz<br />

EL Einsatzleitung<br />

ELW Einsatzleitwagen<br />

F<strong>FW</strong> Freiwillige Feuerwehr<br />

FM Feuerwehrmann<br />

FTZ Feuerwehrtechnisches Zentrum<br />

FuMe Funkmeldeempfänger<br />

Fw Feuerwehr<br />

FwA Feuerwehranhänger<br />

FwDV Feuerwehrdienstvorschrift<br />

GW Gerätewagen<br />

Sonderbare Einsätze<br />

ten. Wir waren schon sehr niedergeschlagen,<br />

weil unsere Hilfe offensichtlich wieder<br />

zu spät kam und der See ein weiteres Opfer<br />

gefordert hat.<br />

Doch da verbreitete sich ein Gerücht zu uns.<br />

„Hier sucht ihr vergeblich. Der, den ihr hier<br />

sucht, sitzt zu Haus am warmen Ofen“!<br />

Zu unserer großen Erleichterung war es<br />

wirklich so. Der <strong>Lychen</strong>er Bürger Heinz<br />

Springborn hatte hier geangelt und war<br />

auch eingebrochen. Das Glück war ihm<br />

aber gewogen, und so gelang es ihm, sich<br />

aus dem Loch heraus auf festeres Eis zu<br />

schieben und sich zu retten. Dass er danach<br />

auf schnellstem Weg nach Haus lief und<br />

alles andere liegen ließ um ins Warme zu<br />

kommen, hat ihm keiner Übel genommen.<br />

Alle waren froh, dass diese gefährliche Epi-<br />

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JF Jugendfeuerwehr<br />

J<strong>FW</strong> Jugendfeuerwehrwart<br />

KatS Katastrophenschutz<br />

KBM Kreisbrandmeister<br />

KFV Kreisfeuerwehrverband<br />

KTW Krankentransportwagen<br />

LF Löschgruppenfahrzeug<br />

LFV Landesfeuerwehrverband<br />

LJ<strong>FW</strong> Landesjugendfeuerwehrwart<br />

MTW Mannschaftstransportwagen<br />

MZB Mehrzweckboot<br />

PA Pressluftatmer<br />

RTW Rettungswagen<br />

SP Sprungpolster<br />

StBM Stadtbrandmeister<br />

SW Schlauchwagen<br />

TLF Tanklöschfahrzeug<br />

TS Tragkraftspritze<br />

TSA Tragkraftspritzenanhänger<br />

TSF / WTragkraftspritzenfahrzeug mit Wasser<br />

UVV Unfallverhütungsvorschriften<br />

VB Vorbeugender Brandschutz<br />

VRW Vorausrüstwagen<br />

WeFü Wehrführer


Dienstgradabzeichen<br />

Freiwillige Feuerwehr BRD/Brandenburg<br />

Feuerwehrmann<br />

Anwärter<br />

Brandmeister<br />

Feuerwehrmann<br />

Oberbrandmeister<br />

Oberfeuerwehrmann<br />

Hauptbrandmeister<br />

Hauptfeuerwehrmann<br />

Erster<br />

Hauptbrandmeister<br />

Mützenkordel schwarz, Anwärter bis Erster Hauptlöschmeister<br />

Mützenkordel silber, Brandmeister bis erster Hauptbrandmeister<br />

Mützenkordel gold, Kreisbrandmeister bis Landesbrandmeister<br />

Löschmeister Oberlöschmeister<br />

Amtsbrandmeister<br />

Kreisbrandmeister<br />

Kokarde<br />

Kokarde<br />

Barett<br />

Hauptlöschmeister<br />

Landesbrandmeister<br />

Erster<br />

Hauplöschmeister


Redaktionelle Bearbeitung:<br />

Klaus Jähnke, 1. HBM<br />

Wilhelm Zebitz, OBM<br />

Horst Jähnke, HBi<br />

Gudrun Zebitz<br />

Zeittafel Jugendfeuerwehr 1971 - 2005 S. 34<br />

Sonderbare Einsätze S. 36<br />

Anekdoten und Geschichten<br />

Aus dem Inhalt:<br />

Festansprache des Bürgermeisters S. 3<br />

<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> Freiwillige Feuerwehr <strong>Lychen</strong> S. 4<br />

Zeittafel FFw 1248 - 2005 S. 23<br />

Die alte Koebe Handdruckspritze S. 30<br />

Besonderheiten der <strong>Lychen</strong>er Feuerwehr S. 32<br />

Gestaltung, Satz und Druck:<br />

<strong>Lychen</strong>er Druck- und Layoutservice Schöntag,<br />

039888 43961

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