17.01.2013 Aufrufe

download - Gießener Allgemeine

download - Gießener Allgemeine

download - Gießener Allgemeine

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

STADTGESPRÄCH<br />

Kaffee in der »Kü-Ché«<br />

Ohne Gedanken an Profit, bloß aus Freude an der Gemeinschaft und weil sie es lieben, auf<br />

eigene Faust Kaffee und Leckereien anzubieten, betreiben drei Studentinnen aus Gießen seit<br />

wenigen Tagen in der Moltkestraße ein Café. Die »Kü-Ché« ist ein Geheimtipp für die, die<br />

abseits des Mainstreams wandeln. Bezahlt wird nicht, nur gespendet.<br />

Die Idee eines Cafés, das gleichzeitig Wohnzimmer ist, kam Anna<br />

Rubach eines Tages, als sie an der Kümmerei in der Moltkestraße<br />

vorbeilief und von außen den scheinbar ungenutzten Raum<br />

im Erdgeschoss sah. Den Wunsch, auf eigene Faust Kaffee<br />

und Leckereien anzubieten, trug sie schon länger<br />

mit sich herum, seit sie – wie so viele Schüler und<br />

Studenten – aushilfsweise in Cafés und Kneipen<br />

gekellnert hatte. Ihre Mitbewohnerin Lea Leimann<br />

war sofort Feuer und Flamme. Dass die<br />

Umsetzung der Idee aber so unkompliziert sein<br />

würde, hätten die beiden Ökotrophologiestudentinnen<br />

nicht erwartet. Die Kümmerei stand<br />

dem Plan offen gegenüber und erklärte sich sogar<br />

bereit, neben dem Raum auch gleich noch die<br />

hauseigene Espressomaschine zur Verfügung zu stellen.<br />

»Wenn man einen Raum und eine Kaffeemaschine<br />

hat, dann hat man ein Café«, findet Rubach, und so stand<br />

alles fest – nur noch nichts – außer der Kaffeemaschine natürlich – in<br />

dem kahlen Raum. An dieser Stelle kam Leimann ins Spiel. Von einer<br />

18 streifzug 1/2013<br />

»Wenn man<br />

einen Raum und<br />

eine Kaffeemaschine<br />

hat, dann hat man<br />

ein Café«<br />

Ausstellung, die sie mal in Hanau organisiert hatte, befanden sich<br />

zahlreiche Möbelstücke auf ihrem Speicher. Dazu gehörten zwei<br />

herrschaftliche grüne Ohrensessel, die seit der Eröffnung Ende<br />

November nun die schönste Sitzecke in der »Kü-Ché«<br />

bilden. Doch egal ob in Sesseln, auf dem Sofa oder an<br />

den Tischen – gemütlich ist es überall in dem kleinen<br />

Raum, der inzwischen alles andere als kahl<br />

ist. Gerade sind einige Bilder hinzugekommen,<br />

die die Wände zieren und den Raum noch wohnlicher<br />

machen. Denn das ist die »Kü-Ché« tatsächlich:<br />

ein Wohnzimmer. Jede der drei jungen<br />

Frauen – Rubachs Schwester Constanze komplettiert<br />

das Team – verbringt seit der Eröffnung viel<br />

Zeit hier, und das nicht nur an dem Wochentag, für<br />

den man zuständig ist. Sie nehmen Lektüren für die<br />

Uni mit in »ihr« Café, um sie abends ungelesen wieder<br />

nach Hause zu tragen – zu nett sind die Gespräche mit den<br />

Gästen, und der eine oder andere Kaffee muss ja schließlich auch<br />

zubereitet werden.<br />

Fotos: nf

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!