17.01.2013 Aufrufe

download - Gießener Allgemeine

download - Gießener Allgemeine

download - Gießener Allgemeine

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />

Mein erstes Mal:<br />

Redakteurin Dagmar Bertram<br />

wagt sich auf das Eis<br />

Stadtgespräch<br />

Gießens Geheimtipp:<br />

Am schönsten ist<br />

es immer in der<br />

»Kü-Ché«. Seite 18<br />

Rumkommen<br />

Neue Serie: Der<br />

streifzug stellt Städte<br />

in »Studi-Ticket-Reichweite«<br />

vor. Seite 15<br />

WWW.STADTTHEATER-GIESSEN.DE<br />

OPERETTE IN GIESSEN<br />

6. 6. Jahrgang Jahrgang · · 1/2013<br />

1/2013


Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />

Anika Anika Decker Decker<br />

Die Die Drehbuchautorin<br />

Drehbuchautorin<br />

Drehbuchautorin aus<br />

Marburg Marburg über über ihren ihren ihren Erfolg mit<br />

Keinohrhasen, Keinohrhasen, TT<br />

Tiere am Set<br />

und die Filmbranche Filmbranche Filmbranche<br />

Blickpunkt<br />

Blickpunkt<br />

Wo Wo ist die die Kunst? Kunst? Kunst?<br />

Ein Ein Porträt Porträt über über über die<br />

bildende bildende Kunstszene<br />

Kunstszene<br />

Kunstszene<br />

Kunstszene<br />

Kunstszene<br />

Gießens. Gießens. Seite 4<br />

5. Jahrgang Jahrgang<br />

Campus<br />

Multimediale JLU:<br />

Vom Radio-Justus bis<br />

zum Uni-Kino »Flimmerkiste«.<br />

Seite 36<br />

Exklusiv:<br />

WWW.STADTHEATER-GIESSEN.DE<br />

SCHAUSPIEL<br />

Der Weihnachtsmann<br />

startet seine PR-Kampagne<br />

in der streifzug-Redaktion<br />

Blickpunkt<br />

Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />

Brettspiele: Ein alter<br />

Hut oder der Renner<br />

im Weihnachtsgeschäft.<br />

Seite 4<br />

Mein Mein erstes erstes Mal: Mal:<br />

Redakteurin Redakteurin Dagmar Dagmar Bertram Bertram<br />

wagt wagt sich sich auf auf das das Eis Eis<br />

Stadtgespräch<br />

Gießens Geheimtipp:<br />

Am schönsten ist<br />

es es immer immer in in der der<br />

»Kü-Ché«. »Kü-Ché«. Seite Seite 18 18<br />

Rumkommen<br />

Rumkommen<br />

Neue Neue Serie: Serie: Der Der<br />

streifzug streifzug stellt stellt Städte Städte<br />

in in »Studi-Ticket-Reich»Studi-Ticket-Reichweite«weite«<br />

vor. vor. Seite Seite 15 15<br />

Campus<br />

Gießens neuer<br />

Marktplatz entsteht<br />

im Internet bei<br />

Facebook. Seite 36<br />

OPERETTE OPERETTE IN IN GIESSEN GIESSEN<br />

5. Jahrgang · 12/2012<br />

Magazin Magazin für für Stadt Stadt und und Landkreis Landkreis Gießen Gießen<br />

WWW.STADTTHEATER-GIESSEN.DE<br />

NACHWACHSENDE GENERATIONEN<br />

GANZ GROSS<br />

WWW.STADTTHEATER-GIESSEN.DE<br />

GIESSEN.DE<br />

GIESSEN.DE<br />

GIESSEN.DE<br />

6. 6. 6. 6. 6. 6. 6. Jahrgang Jahrgang Jahrgang Jahrgang Jahrgang Jahrgang Jahrgang · · · · · · · 1/2013 1/2013 1/2013 1/2013 1/2013 1/2013 1/2013<br />

• Interviews und<br />

Reportagen<br />

• Kultur<br />

• Sport<br />

• Universität<br />

• Trends Trends<br />

• Veranstaltungs-<br />

kalender<br />

• Kino Kino<br />

• Gastro-Führer<br />

• Frankfurt-Tipps<br />

Inserieren Inserieren Inserieren Inserieren Inserieren Sie Sie Sie Sie Sie in in in in in der der der der der<br />

FEBRUAR-AUSGABE<br />

Sie fi nden das hochwertige und informative Kultur- und Veranstaltungsmagazin<br />

im handlichen DIN-A4-Format am Donnerstag, dem 31. Januar 2013, in der Ausgabe<br />

der <strong>Gießener</strong>/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n und an über 250 Auslagestellen in Stadt<br />

und Landkreis. Sichern Sie sich schon heute Ihren Anzeigenplatz in einem informativen<br />

und ansprechenden Umfeld!<br />

Erscheinungstermin Oktober-Ausgabe: Donnerstag, 31. Januar 2013<br />

Anzeigenschluss: Freitag, 18. Januar 2013<br />

Wir beraten Sie gerne!<br />

<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong> · Anzeigenverkaufsleitung<br />

In Stadt und Landkreis Gießen...<br />

...die Nr.<br />

Tel. 0641/30 03-2 23, -2 24 · Fax 06 41/30 03-3 00


Editorial<br />

Thema Fremdgehen. Sozial unerwünscht. Und dann auch noch ausgerechnet kurz nach Weihnachten? Gerade dann.<br />

Das hat jedenfalls unsere Recherche ergeben. Glaubt man Statistiken und den Zahlen, die Christoph Kraemer,<br />

Europasprecher von AshleyMadison, der größten Online-Plattform für den geplanten Seitensprung, nennt, gehen die<br />

meisten Deutschen kurz nach den Feiertagen fremd, da die Laune aufgrund einiger enttäuschter Erwartungen rund um<br />

das Fest in den eigenen vier Wänden auf dem Tiefpunkt ist. Da wir nicht glauben, dass der Seitensprung die Lösung<br />

ist, und nicht wollen, dass Sie der Versuchung erliegen, haben wir auf den Seiten, die nach dem Blickpunktthema<br />

»Untreue in Paarbeziehungen« folgen, ein paar interessante Alternativen anzubieten. Wie wäre es mit einem Besuch<br />

der Show »Crazy Broadway 2« oder des Abschiedskonzerts von FaberhaftGuth? Oder schnallen Sie sich doch mal<br />

wieder die Schlittschuhe an und folgen Sie unserer Redakteurin Dagmar Bertram aufs Eis. Oder treffen Sie sich auf einen Kaffee in der<br />

»Kü-Ché«, Gießens neuestem Geheimcafé. Mit ihrer Partnerin, bzw. ihrem Partner natürlich – und ohne Hintergedanken.<br />

Marc Schäfer<br />

Inhalt<br />

BLICKPUNKT 4<br />

»Untreue in Paarbeziehungen«: Anlässlich eines Thementags im Institut für Psychoanalyse<br />

und Psychotherapie beschäftigt sich der streifzug mit dem Fremdgehen.<br />

BRAD SHAWS KOLUMNE 10<br />

Auch unser Kolumnist beschäftigt sich mit<br />

dem Seitensprung und kommt zum Schluss,<br />

dass sich Fremdgehen nur selten lohnt<br />

SERVICE 11<br />

Was geht an Silvester?<br />

RUMKOMMEN 15<br />

Marburg im Porträt<br />

STADTGESPRÄCH 16<br />

FaberhaftGuth verabschieden sich vom<br />

<strong>Gießener</strong> Publikum · Der Geheimtipp:<br />

Kaffee in der »Kü-Ché«<br />

BLICK IN DIE REGION 20<br />

Genusswelt – Feinkostladen in Heuchelheim<br />

· Multitalent – Karina Lotz legt<br />

Poesieband vor<br />

UNTERWEGS 21<br />

Von wegen Döner: Besuch im Selale<br />

Foto: Fotolia<br />

AUSLESE 23<br />

VERANSTALTUNGSKALENDER 25<br />

MEDIATHEK 32<br />

App und CD im Test<br />

AM MAIN 33<br />

Voca People – Musik von einem anderen<br />

Stern · Jobs am Flughafen – Einkaufsberater<br />

für Chinesen<br />

CAMPUS 36<br />

Witzige Doktoren – Elephant Toilet stellt<br />

neues Programm vor · Die Zeitoptimierer –<br />

Nachhilfe mit SpeedRepeat<br />

KULTUR 40<br />

Crazy Broadway 2 – Die Musicalshow der<br />

Tanzschule Astaire’s<br />

SPORTWELT 42<br />

Mein erstes Mal: Eiskunstlauf<br />

Foto: ZDF<br />

RAMPENLICHT 12<br />

Im Interview: Schauspieler Thomas Heinze<br />

über Hollywood und Wetterau<br />

streifzug<br />

Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber: Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft<br />

mbH<br />

Druck: Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG, Kassel<br />

Redaktion: Marc Schäfer (verantwortlich), Florian Dörr<br />

E-Mail: streifzug@giessener-allgemeine.de<br />

Verlag: Mittelhessische Druck- und Verlags gesellschaft mbH<br />

Marburger Straße 20, 35390 Gießen (zugleich auch ladungsfähige<br />

Anschrift für alle im Impressum aufgeführten Verantwortlichen)<br />

Erscheinungsweise: Der Streifzug erscheint monatlich in der<br />

»<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong> Zeitung«, »Alsfelder <strong>Allgemeine</strong> Zeitung«<br />

sowie in über 200 ausgewählten, stark frequentierten<br />

Auslagenstellen. Auflage: 40 000 Exemplare<br />

Verantwortlich für Anzeigen:<br />

Anzeigenleitung: Wilfried Kämpf<br />

Anzeigenverkaufsleitung:<br />

Ulrich Brandt, Tel. 06 41/30 03-2 24, Anschrift siehe oben<br />

Gültig ist der Anzeigen tarif Nr. 4 vom 1. Januar 2013<br />

streifzug – Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />

Titelbild: Dagmar Bertram / Foto: Nici Merz<br />

Mitteilung gemäß § 5, Absatz 2 des Hessischen Pressegesetzes:<br />

An der Finanzierung des Verlages sind beteiligt:<br />

D. Obermann-Weller, Dr. Ch. Rempel, Dr. J. E. Rempel, Dr.<br />

M. Rempel, B. Sälzer.<br />

Sofern Sie Artikel dieser Publikation in Ihren internen elektronischen<br />

Pressespiegel übernehmen wollen, erhalten Sie die<br />

erforderlichen Rechte unter www.presse-monitor.de oder<br />

unter Telefon 0 30/28 49 30, Presse-Monitor Deutschland<br />

GmbH & Co. KG. © Streifzug, Gießen<br />

1/2013 streifzug 3


BLICKPUNKT<br />

Verhängnisvolle<br />

Dass es sich bei den Initiatoren des Thementags<br />

für die Öffentlichkeit offenbar um<br />

Experten handelt, zeigt die Tatsache, dass<br />

der Termin für die Veranstaltung in der Ludwigstraße<br />

73 in Gießen nahezu perfekt gewählt<br />

ist. »Nach den Weihnachtsfeier-<br />

tagen verzeichnen wir einen signifikanten<br />

Anstieg der Mitgliederzahlen«, sagt Christoph<br />

Kraemer, der Deutschlandchef von<br />

AshleyMadison.com, dem weltweit größten<br />

Online-Portal für Seitensprünge. »Feiertage<br />

wie Weihnachten, aber auch die Sommer-<br />

Affären<br />

Fremdgehen lohnt sich nicht, sagen die einen, andere melden sich extra für den Seitensprung<br />

in einem Online-Portal an und planen ihn generalstabsmäßig und das Institut für Psychoanalyse<br />

und Psychotherapie in Gießen veranstaltet am 26. Januar sogar einen ganzen Tag<br />

zum Thema »Untreue in Paarbeziehungen – Verhängsnisvolle Affären«.<br />

4 streifzug 1/2013<br />

ferien, Muttertag, Vatertag oder Valentinstag<br />

sind immer mit einer gewissen Erwartungshaltung<br />

verbunden. Man erhofft sich zu<br />

Hause Romantik und Sex, aber allzu oft<br />

werden diese Erwartungen enttäuscht. Was<br />

sich bei uns eindeutig zeigt, indem sich die<br />

Foto: Fotolia


Anmeldungen nach diesen Tagen mindestens<br />

verdoppeln. Das ist übrigens ein weltweites<br />

Phänomen«, erklärt Kraemer, der<br />

auch als Europasprecher der 2002 in Kanada<br />

ins Leben gerufenen Plattform fungiert,<br />

die mittlerweile in 25 Ländern über 17 Millionen<br />

Mitglieder hat, die dort wiederum<br />

international diskrete und anonyme Seitensprünge<br />

suchen.<br />

Eine aktuelle Umfrage unter den 2186<br />

männlichen deutschen Mitgliedern der<br />

»Fremdgeh-Homepage« hat ergeben, dass<br />

2011 allein 58,3 Prozent der Männer eine<br />

Affäre während der Weihnachtsfeiertage<br />

hatten. Da es nicht einfach ist, die Geliebte<br />

ins traute Familienfest einzubinden, lagen<br />

die Schäferstündchen unterm Weihnachtsbaum<br />

mit 32,4 Prozent größtenteils am<br />

zweiten Weihnachtstag oder mit 36,8 Prozent<br />

unmittelbar nach den Weihnachtsferien<br />

(Weitere Statistiken auf Seite 6)<br />

Für Psychologen wie den Paartherapeuten<br />

Dr. Bernd Böttger vom Institut für Paartherapie<br />

in Frankfurt könnte das im Januar einen<br />

vollen Terminkalender bedeuten. Seit vielen<br />

Jahren beschäftigt er sich mit den psychologischen<br />

Folgen des Fremdgangs – entdeckt<br />

und unentdeckt. »Wenn jemand aus allen<br />

Wolken fällt und keine Ahnung hat, dass<br />

der Partner eine Affäre hat, erlebt man einen<br />

ziemlichen Schock – bis hin zur Traumatisierung«,<br />

sagt Böttger im Interview mit<br />

dem streifzug (Seite 8/9), in dem er auch<br />

erzählt, über was er im Rahmen seines Vortrags<br />

am 26. Januar in Gießen sprechen<br />

wird. »Wenn ein Fremdgang herausgekommen<br />

ist, rate ich dazu, erst einmal keine<br />

groben Bewegungen wie Trennung, Ausziehen<br />

oder Scheidung zu machen«, so Böttger.<br />

Miteinander reden sei indes die beste<br />

und wahrscheinlich einzige Affärenprophylaxe,<br />

eine Einteilung in Täter und Opfer<br />

mag der Therapeut in diesem Zusammenhang<br />

nicht. »Mir gefällt dieses Schema<br />

nicht, weil beide unbewusst daran beteiligt<br />

sind. Im Grunde hat auch das Opfer etwas<br />

getan, dass den anderen veranlasst hat,<br />

fremdzugehen. In langfristigen Beziehungen<br />

hat das oft einen Vorlauf von ein oder<br />

zwei Jahren, an dem beide beteiligt sind«,<br />

sagt Böttger.<br />

Bei AshleyMadison hat sich die Mitglieder-<br />

zahl allein im Jahr 2012 laut Kraemer verdoppelt.<br />

In Deutschland sind 400 000<br />

Männer und Frauen angemeldet. »Vor<br />

AshleyMadison fanden Seitensprünge häufig<br />

im Umfeld von Familie, Freunden oder<br />

Kollegen statt, das führt oft zu Problemen.<br />

Bei uns besteht keine Gefahr, dass die Affäre<br />

beispielsweise durch eine SMS oder eine<br />

E-Mail der Geliebten entdeckt wird, denn<br />

man muss keine persönlichen Daten ange-<br />

ben. Der digitale Lippenstift ist also nicht<br />

existent«, sagt Kraemer in Anspielung auf<br />

den klassischen Lippenstiftrest am Hemdkragen,<br />

der vor der digitalen Revolution<br />

noch so manchen Casanova überführt hat.<br />

Auch Böttger kann bestätigen, dass der<br />

Fremdgang heute oft über Nachforschungen<br />

des Partners im Handy des anderen oder<br />

bei Facebook entdeckt wird. In seinem Vortrag<br />

hält der Psychologe zudem weitere –<br />

oft überraschende – Fakten bereit. Laut seinen<br />

Statistiken klagen beispielsweise mehr<br />

Frauen (45 Prozent) als Männer (38 Prozent)<br />

über zu wenig Sex in der Beziehung. 73<br />

Prozent der Frauen und 65 Prozent der<br />

Männer hielten indes Treue für »die wichtigste<br />

Eigenschaft des Partners«, obwohl 43<br />

Prozent der befragten Frauen und 51 Prozent<br />

der befragten Männer zugaben, innerhalb<br />

ihrer festen Beziehung schon fremdgegangen<br />

zu sein. »Eigentlich paradox«, sagt<br />

Böttger.<br />

Bei Männern stehe dabei häufig die sexuelle<br />

Eroberung im Vordergrund eines Seitensprungs,<br />

bei Frauen seien es zuvorderst die<br />

emotionalen Bedürfnisse. »Am Ende treffen<br />

sie sich aber alle im Bett«, sagt Kraemer,<br />

dessen Unternehmen sogar eine Geld-<br />

zurück-Garantie verspricht, wenn es nicht<br />

zu einer Affäre kommt. »Es geht ganz klar<br />

um Sex. Es gibt zwar auch Paare, die die<br />

Liebe des Lebens bei uns gefunden haben,<br />

aber das ist eher die Ausnahme«, bestätigt<br />

der Berliner.<br />

Im Selbstversuch auf AshleyMadison.com<br />

geht es jedenfalls ruckzuck. Schon eine<br />

Stunde nach der Anmeldung stehen die<br />

Gelegenheiten für ein schnelles Abenteuer<br />

im Postfach Schlange – und geben<br />

Deutschlandchef Kraemer damit indirekt<br />

recht, wenn er sagt: »Es gibt ein klares Bedürfnis<br />

für diskrete und sichere Seitensprünge.«<br />

Trotz vorhandenem Bedürfnis<br />

und dem Reiz nach neuem, anderem und<br />

fremden rät Böttger allerdings dazu, den<br />

Seitensprung lieber sein zu lassen. Gründe<br />

nennt er viele. Und auch unser streifzug-<br />

Kolumnist Brad Shaw will von Affären mit<br />

vergebenen Partnern nichts mehr wissen.<br />

Auf Seite 10 berichtet er aus eigener Erfahrung,<br />

dass sich Fremdgehen nur selten<br />

lohnt. Marc Schäfer<br />

Der Klassiker: Eine SMS von der Geliebten des Ehemannes.<br />

BLICKPUNKT<br />

Foto: Fotolia<br />

1/2013 streifzug 5


BLICKPUNKT<br />

Seitensprung in Zahlen<br />

Frauen von Fischen sollten sehr auf ihre Männer aufpassen und Männer ihre Frauen im Auge<br />

behalten, wenn sie den Duft Nuit pour Femme auflegen. Das jedenfalls sagen die Statistiken.<br />

Waren Sie jemals in einer festen<br />

Beziehung untreu?<br />

Ja, schon einmal<br />

Ja, schon mehrmals<br />

Nein, aber ich<br />

war schon einmal<br />

in Versuchung<br />

Nein, noch nicht<br />

Quelle: Elite-Partner-Studie © 2012, 9 500 befragte Personen<br />

Wann beginnt für Sie Untreue?<br />

Wenn man sexuelle Fantasien hat,<br />

in denen der eigene Partner nicht<br />

vorkommt<br />

5,8 %<br />

4,5 %<br />

Wenn man sich in jemand<br />

anderen verliebt, auch<br />

wenn nichts passiert<br />

20,4 %<br />

15,3 %<br />

Wann man mehrmals mit<br />

jemand anderem Sex hat<br />

35,7 %<br />

36,8 %<br />

Wenn man einmal mit<br />

jemand anderem Sex hat<br />

52,5 %<br />

55,6 %<br />

Quelle: Elite-Partner-Studie © 2012, 9 500 befragte Personen<br />

6 streifzug 1/2013<br />

62,0 %<br />

Beim Flirten<br />

14,0 %<br />

11,4 %<br />

12,4 %<br />

8,2 %<br />

17,4 %<br />

Frauen Männer<br />

Beim Küssen<br />

53,7 %<br />

42,9 %<br />

Wenn beim Fremdgehen<br />

Gefühle ins<br />

Spiel kommen<br />

34,0 %<br />

31,4 %<br />

Welchen Duft legen Frauen für ihren<br />

Geliebten auf?<br />

Nuit pour<br />

Femme – Boss<br />

40,7%<br />

Quelle: AshleyMadison<br />

Aus welchem Grund waren Sie<br />

untreu?<br />

Ich war unglücklich mit<br />

meiner Partnerschaft<br />

Es war der Reiz des<br />

Neuen<br />

Ich habe von meinem<br />

Partner zu wenig Zuwendung<br />

bekommen<br />

Ich hatte mich verliebt<br />

Ich fühlte mich sexuell<br />

angezogen<br />

Es war der Wunsch,<br />

mich begehrt zu fühlen<br />

Ich fühlte mich in<br />

meiner Partnerschaft<br />

sexuell unbefriedigt<br />

Es ergab sich spontan<br />

eine Gelegenheit<br />

Coco Noire –<br />

Chanel<br />

21,3%<br />

Ich war betrunken / hatte<br />

einen Kontrollverlust<br />

J’Adore –<br />

Dior<br />

18,6 %<br />

16,2 %<br />

16,8 %<br />

25,4 %<br />

28,3 %<br />

28,2 %<br />

21,8 %<br />

24,5 %<br />

21,5 %<br />

11,4 %<br />

15,2 %<br />

8,0 %<br />

10,9 %<br />

Chanel No.5 –<br />

Chanel<br />

11,9 %<br />

30,0 %<br />

Quelle: Elite-Partner-Studie © 2012, 9 500 befragte Personen<br />

Frauen Männer<br />

30,7 %<br />

39,4 %<br />

35,0 %<br />

La vie est belle<br />

– Lacome<br />

7,5 %<br />

45,4 %<br />

48,1 %


BLICKPUNKT<br />

Haben Sie schon einmal Ihren Partner betrogen? Was haben Sie Ihrer<br />

21,4 %<br />

Schleswig-Holstein<br />

Quelle: Elite-Partner-Studie © 2012, 9 500 befragte Personen Quelle: AshleyMadison<br />

Quelle: AshleyMadison<br />

18,9 %<br />

Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

20,7 %<br />

Rheinland-<br />

Pfalz<br />

21,0 %<br />

Saarland<br />

Fremdgeh-Top 3<br />

17,9 %<br />

Bremen<br />

Welches Sternzeichen geht am<br />

häufigsten fremd?<br />

1) Fische<br />

2) Wassermann<br />

3) Krebs<br />

1) Zwilling<br />

2) Widder<br />

3) Jungfrau<br />

22,6 %<br />

Hessen<br />

29,2 %<br />

Hamburg<br />

19,6 %<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

19,2 %<br />

Niedersachsen<br />

28,0 %<br />

Berlin<br />

15,8 %<br />

Sachsen-Anhalt<br />

18,3 %<br />

Thüringen<br />

22,6 %<br />

Bayern<br />

Geliebten/Frau letztes<br />

Jahr geschenkt?<br />

Gegenstände<br />

für den Haushalt<br />

0,7 %<br />

7,8 %<br />

Wie viel Geld haben Männer für das<br />

Weihnachtsgeschenk ausgegeben?<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

21,4 %<br />

Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

18,2 %<br />

Brandenburg<br />

4,1 %<br />

23,2 %<br />

Sachsen<br />

14,3 %<br />

28,2 %<br />

24,4 %<br />

Ring mit Diamanten<br />

10,3 %<br />

4,8 %<br />

Unterwäsche<br />

26,1 %<br />

8,5 %<br />

Geliebte Ehefrau<br />

Technisches<br />

4,2 %<br />

21,4 %<br />

Blumen<br />

9,3 %<br />

2,6 %<br />

Geliebte Ehefrau<br />

32,6 %<br />

8,1 %<br />

26 – 50 € 101–250 € mehr als 500 €<br />

Quelle: AshleyMadison Zeichnungen: Peter Rosenberger<br />

1/2013 streifzug 7


BLICKPUNKT<br />

Keine groben<br />

Bewegungen<br />

Paartherapeut Dr. Bernd Böttger vom Institut für Paartherapie in Frankfurt spricht im streifzug<br />

über das Fremdgehen, das Beichten von One-Night-Stands und eine Affärenprophylaxe.<br />

Wenn man herausfindet, dass man betrogen<br />

wurde, soll einem das den Boden unter<br />

den Füßen wegziehen.<br />

BB: Wenn jemand aus allen Wolken fällt<br />

und keine Ahnung hat, dass der Partner eine<br />

Affäre hat, erlebt man einen ziemlichen<br />

Schock – bis zur Traumatisierung. Wir wissen<br />

alle, so weit wir das erlebt haben – und<br />

das sind die meisten von uns, dass das eine<br />

schlimme Erfahrung ist. Der Mensch kann<br />

das seelisch nicht verarbeiten, sondern ist<br />

8 streifzug 1/2013<br />

überflutet von Eindrücken, die er nicht einsortieren<br />

kann. Das führt zu Schlafstörungen,<br />

körperlichen Symptomen und Flashback-Traumatisierung.<br />

Es gehen einem also<br />

Szenen durch den Kopf. Beispielsweise wie<br />

man den Partner inflagranti erwischt hat.<br />

Das ist aber ein Extremfall.<br />

Inflagranti erwischen ist der Extremfall?<br />

BB: Ja, in der Regel ist es heutzutage so,<br />

dass Fremdgang über Nachforschungen des<br />

Foto: dpa<br />

Handys oder in Facebook oder E-Mails herausgefunden<br />

wird. Früher waren es Kreditkartenabrechnungen<br />

und Telefonrechnungen.<br />

Wenn es so herauskommt, hat der<br />

Partner aber schon etwas gewittert.<br />

Schützt der Verdacht einen vor dem großen<br />

Schmerz, wenn er zur Wahrheit wird?<br />

BB: Nein, das glaube ich nicht. Betrug ist<br />

immer schmerzhaft. Der Verdacht mildert<br />

den Schock nicht.


Gibt es einen Notfallplan, für den Moment,<br />

wenn ich vom Fremdgehen erfahre?<br />

BB: Zum Selbstschutz? Ich habe einen Notfallplan<br />

für beide, denn das kann man nicht<br />

getrennt sehen. Ich rate, erst einmal nichts<br />

zu machen. Keine groben Bewegungen wie<br />

ausziehen oder schnell scheiden lassen.<br />

Außerdem sollte man miteinander ins Gespräch<br />

kommen und besprechen, was da<br />

los ist. In einem Vierteljahr sieht dann alles<br />

ganz anders aus als gedacht. Wobei der<br />

Prozess einer Bewältigung einer Untreue<br />

zwei Jahre dauern kann.<br />

Oft wird schnell in Opfer<br />

und Täter gedacht, das<br />

gefällt mir nicht. Im<br />

Grunde hat auch das Opfer<br />

etwas getan, dass den<br />

anderen veranlasst hat, fremdzugehen. Das<br />

hat ja in langfristigen Beziehungen einen<br />

Vorlauf von ein oder zwei Jahren an dem<br />

beide beteiligt sind. Oft bemerke ich, dass<br />

die Betroffenen längere Zeit nicht offen gesprochen<br />

haben.<br />

Ist so ein Riss überhaupt zu kitten oder<br />

wird das Vergehen in Krisensituation immer<br />

wieder thematisiert? Möglicherweise<br />

auch, um eigene Fehler zu entschuldigen?<br />

BB: Im schlechtesten Fall kann es passieren,<br />

dass die Untreue für den Rest der Beziehung<br />

als Waffe benutzt wird. Ziel der Bewältigung<br />

ist aber, es zu verzeihen und in<br />

eine Schublade zu packen und die Beziehung<br />

so zu gestalten, dass nicht fremdgegangen<br />

werden muss. Chronische Womanizer<br />

muss man ausschließen, denn die<br />

machen sowieso weiter. Die anderen müssen<br />

aber damit rechnen, dass der Partner<br />

immer wieder heftige Erinnerungen an den<br />

Fremdgang des anderen hat und darunter<br />

leidet. Ein »Lass uns die Vergangenheit vergessen<br />

und nur noch in die Zukunft gucken«<br />

kann nicht funktionieren. Der Fremdgeher<br />

muss aushalten, dass der andere<br />

darüber sprechen muss und kein Vertrauen<br />

hat. Ich empfehle, transparent zu sein. Es<br />

gibt vor allem Männer, die das nicht mögen<br />

und sich kontrolliert fühlen, die haben<br />

schlechte Aussichten, den Fremdgang in der<br />

Beziehung zu regeln.<br />

Kann man sich als Paar davor schützen?<br />

BB: Affärenprophylaxe. Ein Paar, das gut<br />

miteinander sprechen kann und im Austausch<br />

über aktuelle Sachen ist, hat zumindest<br />

bessere Chancen. Aber es gibt keinen<br />

Schutz. Das ist wie bei einer Grippe. Impfen<br />

schützt auch nicht immer. Es passiert<br />

nicht nur in gestörten Beziehungen. Eine<br />

gut funktionierende Beziehung ist die beste<br />

Prophylaxe, aber es gibt keinen Super-Tipp.<br />

»Wenn es gerade<br />

passiert ist, beichten«<br />

Gibt es eine Strategie, eine mögliche<br />

Fremdgehsituation zu entschärfen?<br />

BB: Oft gibt es in solchen Situationen einen<br />

Rest von bewusster Entscheidung, einen relativ<br />

langen Bereich, wo ich noch zurückkann,<br />

ehe ich den »point of no return« erreiche,<br />

den muss man nutzen. »Oh, die<br />

gefällt mir, aber ich lasse die Finger davon,<br />

weil ich weiß, was das bedeutet.« Manchmal<br />

ist Fremdgehen aber auch nur trieb-<br />

oder alkoholgesteuert. In solchen Fällen<br />

bleibt es aber meist beim One-Night-Stand<br />

– und der ist für eine<br />

dauerhafte Beziehung<br />

nicht so gefährlich. Ohne<br />

den One-Night-Stand in<br />

Schutz nehmen zu wollen,<br />

aber da gibt es verschiedene<br />

Qualitäten. Man sollte aber sowieso,<br />

wenn man irgendwie kann, treu<br />

sein. Das Witzige ist ja, dass die meisten<br />

Menschen sagen würden »Treue ist mir das<br />

Wichtigste in der Beziehung«, obwohl man<br />

selbst gar nicht so treu ist, wie man meint,<br />

dass der andere sein sollte. Das ist paradox.<br />

Sollte man One-Night-Stands überhaupt<br />

beichten?<br />

BB: Wenn es gerade passiert ist, beichten.<br />

Wenn es länger her ist, für sich behalten<br />

und mit ins Grab nehmen. Man kann nicht<br />

ein Jahr später damit ankommen. Wenn es<br />

eine harmlose Sache war, verträgt eine Beziehung<br />

einen verschwiegenen One-Night-<br />

Stand. Im Grunde ist es eine Ermessensfrage,<br />

aber letztlich würde ich für Offenheit<br />

plädieren. Also lieber<br />

beichten als verschweigen,<br />

denn wenn der andere<br />

hinterher doch darauf<br />

kommt, sind die<br />

Folgen ungleich größer.<br />

Wie sollte er je wieder Vertrauen haben?<br />

Der Vorteil des Beichtens ist, dass der andere<br />

immerhin feststellt, dass man ehrlich ist<br />

und dazu steht.<br />

Der Nachteil ist, dass man dem Partner<br />

Schmerz zufügt?<br />

BB: Das ist ein sehr guter Einwand. Ich<br />

würde nur dagegenhalten, dass Sie zwar einen<br />

Schmerz vermeiden, aber dem anderen<br />

und der Beziehung eine Entwicklungsmöglichkeit<br />

nehmen, denn sie könnte daran<br />

wachsen.<br />

Oder an einem möglicherweise unbedeutenden<br />

Moment scheitern?<br />

BB: Ach, an einem One-Night-Stand? Ich<br />

weiß nicht. Dann wäre die Beziehung sowieso<br />

gescheitert. Wenn sie daran schon<br />

scheitert, ist sie nicht sehr stabil.<br />

»Miteinander reden ist<br />

eine Affärenprophylaxe«<br />

BLICKPUNKT<br />

Kann man dem Partner anmerken, dass er<br />

fremdgeht?<br />

BB: Das muss man der Intuition überlassen.<br />

Es gibt bestimmt jemanden, der eine Liste<br />

gemacht hat und sie in sein Ratgeberbuch<br />

geschrieben hat. Ich halte nichts davon.<br />

Natürlich fällt aber auf, wenn der Partner<br />

sein Verhalten ändert. Gut anziehen, besser<br />

duften, kein Sex mehr. Das ist aber keine<br />

Garantie. Jemand, der das richtig verbergen<br />

will, kann das auch.<br />

Kann man begründete und unbegründete<br />

Eifersucht unterscheiden und in der Folge<br />

besser damit klarkommen?<br />

BB: Es gibt realistische Eifersucht, also Verlustangst,<br />

bei der ich übertreibe und eigene<br />

Impulse auf den anderen projiziere. Die<br />

Unterscheidung kann nur ein anderer sehen,<br />

denn man selbst hält die Eifersucht immer<br />

für realistisch. Wer schnell zur Eifersucht<br />

neigt, dem würde ich raten, etwas für<br />

sich und sein Selbstbewusstsein zu tun,<br />

denn Eifersucht und diese Angst bezieht<br />

sich darauf, dass man sich selbst nicht gut<br />

genug für den anderen findet. Man befürchtet,<br />

nicht attraktiv genug zu sein. Wenn ich<br />

Selbstbewusstsein habe, habe ich keine<br />

Angst, sie zu verlieren. Es kann zwar sein,<br />

dass ich sie trotzdem verliere, aber Angst<br />

habe ich nicht gehabt (lacht).<br />

Haben Sie als Paartherapeut in den letzten<br />

Jahren immer mehr Arbeit bekommen?<br />

Wird also häufiger fremdgegangen?<br />

BB: Nein, nur die Wege haben sich verändert,<br />

aber nicht die Häu-<br />

figkeit. Die Möglichkeiten<br />

des Fremdgangs<br />

haben sich mit der Internetgesellschaft<br />

verändert.<br />

Es gibt Plattformen, auf<br />

denen man gezielt Fremdgänge in Gang<br />

setzen kann. Das war früher nicht so<br />

einfach.<br />

Das würde aber doch dafür sprechen, dass<br />

auch die Häufigkeit sich erhöht hat?<br />

BB: Könnte sein. Man kann das schlecht<br />

beforschen, weil die Leute da nicht ehrlich<br />

sind. Es handelt sich ja um sozial unerwünschtes<br />

Verhalten. Fremdgehen ist aber<br />

ein altes Problem, bei dem der sexuelle<br />

Reiz und der Reiz nach dem Neuen, Anderen,<br />

Fremden natürlich bleibt. Den hat man<br />

auch während der gesamten Beziehungszeit,<br />

die Frage ist nur, was man mit dem Impuls<br />

macht. Gibt man dem nach oder steckt<br />

man ihn im entscheidenden Moment weg<br />

und freut sich hinterher, dass man es nicht<br />

gemacht hat. Das ist doch auch ein schönes<br />

Gefühl. Marc Schäfer<br />

1/2013 streifzug 9


BRAD SHAWS KOLUMNE<br />

Brad Shaw schreibt exklusiv Kolumnen<br />

für den streifzug. Normalerweise veröffentlicht<br />

der Journalist sie im Netz auf<br />

www.bradsticks.com. Sein Blog befasst<br />

sich mit Lifestyle, Fashion, Musik, Promis<br />

und Kultur – und immer wieder mit<br />

der Suche nach Mr. und Mrs. Right.<br />

Manchmal liegen Fußminuten zwischen Menschen,<br />

manchmal Flugstunden, manchmal Eiszeiten<br />

und gelegentlich alle drei zusammen. Es ist<br />

der Moment, in dem wir wissen, dass wir nicht<br />

mehr in den nächsten Flieger steigen, geschweige<br />

denn uns von der Couch erheben würden, in<br />

dem wir uns endlich von der Illusion des »Für immer«<br />

befreien. Es gibt eben kein »Für immer«,<br />

selbst die Eiszeit dauerte nicht ewig. Dann eisen<br />

wir uns los und brechen lieber in neue Gefilde<br />

auf, und wenn nur für einen Tages-Trip. Kingt<br />

nach der »Wanderhure«, ist aber nicht so gemeint.<br />

Oder doch?<br />

Fakt ist: Wenn Beziehungen anstrengend werden<br />

oder so eintönig wie jeden Tag denselben Film<br />

schauen, beginnt das Fremdgehen – wie viele<br />

Dinge fürwahr zuerst im Kopf. Das wundert uns<br />

nicht. Schließlich werden wir das ganze Leben<br />

lang auf Freiheit getrimmt, auf Vielfalt, auf Flexibilität.<br />

Auf Innovation, Pioniergeist und Abenteuerlust.<br />

Beziehungsweise auf »No risk, no fun«.<br />

Doch was, wenn wir zum Lachen nur noch in<br />

den Keller gehen – oder zur Nachbarin?<br />

Liebe braucht keine Ferien. Lust offensichtlich<br />

schon – und selbst die Liebe ist zweifellos alles<br />

andere als Ferien mit Blick auf den Eiffelturm. Bei<br />

genauerem Hinsehen ist sie eher ein turmhoher<br />

Berg schweißtreibender Arbeit. Wer gestern Liebe<br />

gemacht hat und morgen Windeln wechseln<br />

könnte, weiß, was ich meine. So weit zum Realismus.<br />

Die Worte »Für immer« gehen uns trotzdem<br />

schnell über die Lippen, wenn auch meistens nur<br />

gehaucht. In unseren Köpfen schwirren sie sogar<br />

noch häufiger herum als in den von Kerzen<br />

durchleuchteten Räumen, in denen Liebesschwüre<br />

abgelegt werden. Als Teenager haben wir<br />

»4-Ever« mit dünnen Filzstiften auf Ledermäppchen<br />

gekritzelt und nach Schulschluss die Namen<br />

unserer Geliebten nebst den eigenen mit<br />

gleicher Inbrunst in den Kirschbaum geritzt.<br />

Herz drum. Fertig.<br />

Und dann kam die Liebe, dann der Alltag, dann<br />

der Realismus. Und schließlich begann das<br />

Fremdgehen. Viele der Mäppchen existieren nicht<br />

Magazin Magazin für für Stadt Stadt und und Landkreis Landkreis Gießen Gießen<br />

Mein Mein erstes erstes Mal: Mal:<br />

Redakteurin Redakteurin Dagmar Dagmar Bertram Bertram<br />

wagt wagt sich auf das Eis<br />

Stadtgespräch<br />

Gießens Geheimtipp:<br />

Am schönsten ist<br />

es immer in der<br />

»Kü-Ché«. Seite 18<br />

Rumkommen<br />

Neue Serie: Der<br />

streifzug stellt Städte<br />

in »Studi-Ticket-Reichweite«<br />

vor. Seite 15<br />

6. 6. 6. 6. 6. Jahrgang Jahrgang Jahrgang Jahrgang Jahrgang Jahrgang Jahrgang · · · · · · · 1/2013 1/2013 1/2013 1/2013 1/2013 1/2013 1/2013<br />

10 streifzug 1/2013<br />

WWW.STADTTHEATER-GIESSEN.DE<br />

OPERETTE IN GIESSEN<br />

Abgefrühstückt<br />

mehr, die Bäume eventuell. Vielleicht sitzen heute<br />

nur andere in den Ästen und schauen schmunzelnd<br />

auf die Welt da unten, um sie wenig später<br />

mit Kirschkernen zu bespucken. Mit Steinen werfen<br />

nur die wenigsten von ihnen. Denn Hochmut<br />

kommt vor dem Fall. Und dem Fall des Fremdgehens.<br />

Der Reiz ist oft stärker als alle Ratio, und auf der<br />

Welt gibt es mehr Abenteurer als Allianz-Versicherte.<br />

Lediglich ängstliche Abenteurer haben<br />

einen Vertrag beim Versicherungsriesen abgeschlossen.<br />

Denn Angst ist für Abenteurer, was<br />

Ausnahmezustände für die Allianz sind: die<br />

Arschkarte! Und wer fliegen will, sucht den<br />

Rausch und nicht die Rückversicherung. Im Moment,<br />

in dem der Rausch am größten ist, nehmen<br />

wir den Ring vom Finger und fliehen, um zu fliegen.<br />

Im Internet gibt es verlockende Angebote<br />

nicht erst seit billig.de. Aber was geben wir für<br />

den Ego-Höhenflug auf?<br />

Die wenigsten Menschen sind frei von Sünde –<br />

und spätestens nach der dritten Affäre mit Verliebten,<br />

Verlobten und Verheirateten wird klar,<br />

dass wir nicht erst vor der eigenen Haustür kehren<br />

müssen, um das zu erkennen. Im Himmel<br />

mag die Freiheit grenzenlos sein. Dennoch riskieren<br />

wir den Luxus, für immer in einem Luftschloss<br />

zu sitzen und uns eingebildeter Glückseligkeit<br />

zwischen nebulöser Wolken hinzugeben immer<br />

wieder. Vielleicht ist die Liebe eine Illusion. Definitiv<br />

ist sie nicht schlechter als das Alleinsein.<br />

Spätestens nachdem wir zum dritten Mal erwischt<br />

worden sind, kommt der Moment der Einsicht:<br />

Alle Beziehungsarbeit lohnt sich, im Regelfall<br />

auch der Verzicht. Denn wer seine Fleischeslust<br />

mit Fast Food befriedigt, dem mangelt es umso<br />

mehr an emotionaler Vollwertkost. Bevor wir<br />

verhungern, sollten wir doch lieber Spaß an den<br />

heimischen Herd bringen, als laufend zur Imbissbude<br />

zu rennen. Billig kann schließlich jeder.<br />

Doch sind wir willig, uns auf Hausmannskost<br />

festzulegen und wirklich zu Hause zu essen?<br />

Mal aus eigener Erfahrung: Nach dem Fremdgehen<br />

hinterlassen selbst die süßesten verbotenen<br />

Früchte ungefähr das Gefühl einer Salmonellen-<br />

streifzug<br />

Werde Freund und erfahre täglich,<br />

was in deiner Stadt passiert<br />

und was im Nachtleben angesagt ist!<br />

vergiftung. Liebe geht bekanntlich durch den Magen.<br />

Vielleicht werden in den kerzendurchfluteten<br />

Räumen manchmal wirklich Schwüre<br />

abgelegt, die fürwahr für immer Bestand haben.<br />

Vielleicht wird dort aber einfach nur zu viel Rotwein<br />

getrunken. Das Glück ist eine Hure, die<br />

wandert. Und oft laufen wir hungrig hinterher –<br />

manche fürwahr für immer. Zumeist sind wir<br />

selbst schuld.<br />

Wie an anderer Stelle bereits gesagt: 2002 haben<br />

wir uns Dates übers Internet nach Hause kommen<br />

lassen wie die Spießer nebenan ihr kalorienarmes<br />

Sushi. Wir waren nicht gerade auf Diät…<br />

and dinner was served hot. Always! Warum auch<br />

nicht? In den Nuller-Jahren war sowieso alles<br />

oberflächlich gecastet – und wenig auf Nachhaltigkeit<br />

angelegt. Popstars, Superstars, Topmodels<br />

und eben auch Abendabschnittspartner. Ganz<br />

ehrlich: Wir haben Dates konsumiert wie Fast<br />

Food, manchmal sogar in Beziehungen. Vor allem<br />

ohne anschließende Kommunenbildung und ohne<br />

Anspruch auf Rebellion gegen das Establishment.<br />

Wer zweimal mit demselben pennte, hatte<br />

einfach noch kein DSL. Satt sind wir selten geworden.<br />

Umso stärker mein alter neuer Vorsatz für 2013:<br />

Mir einen netten, sensiblen Freund suchen. Und<br />

nicht weiter irgendwelche Affären zu haben mit<br />

Alkoholikern, Workaholics, Beziehungspanikern,<br />

Spannern, Größenwahnsinnigen und Perversen.<br />

Ebenfalls nicht mit Fetischisten, Investmentbankern,<br />

Lehrern und schon gar nicht mit Menschen<br />

in Beziehungen. Denn das wird oft vergessen:<br />

Wer das Leben als süßer Happen für zwischendurch<br />

fristet, speist selbst auch nicht besser als<br />

Betrüger und Betrogene. Und wird meistens nur<br />

mit bedeutungslosen Dienstagabenden ohne Kerzenschein-Dinner<br />

abgespeist. Frühstück? Höchstens<br />

abgefrühstückt! Fremdgehen lohnt sich selten.<br />

Übrigens auch nicht dem Stammfrisör.<br />

Das heute mal ganz persönlich!<br />

Herz drum. Fertig.<br />

@<br />

Brad Shaw


… für Feinschmecker<br />

6-Gänge-Gourmet-Menü im<br />

Restaurant Tandreas<br />

Menü inklusive Aperitif, Mitternachtsschmankerl<br />

in der Küche, Feuerwerk<br />

und Live Musik am Piano.<br />

Eintritt: 110 €, VVK: Hotel Restaurant<br />

Tandreas unter: 06 41/9 40 70.<br />

● Hotel Tandreas,<br />

Licher Straße 55, 19 Uhr<br />

… für Saunafreunde<br />

Saunanacht im Badezentrum Ringallee<br />

Sauna und Schwimmen mit Wellness-<br />

Buffet. Eintritt: 39,90 € inkl. Wellness-<br />

Buffet, alkoholfreie Getränke, Kaffee,<br />

Desserts, Mitternachtssekt.<br />

VVK: Badezentrum Ringallee.<br />

● Gießen, Badezentrum Ringallee,<br />

Gutfleischstraße, 19.30 Uhr<br />

… für Klassiker<br />

Silvesterball in der Kongresshalle<br />

Traditioneller Silvesterball mit<br />

Live-Tanzmusik, Buffet und Mitternachtssekt.<br />

Eintritt: 54,50 €,<br />

VVK: u. a. Tourist-Information<br />

● Kongresshalle Gießen,<br />

Berliner Platz 2, 19 Uhr<br />

… für Krimifreunde<br />

Arsen und Spitzenhäubchen<br />

Kriminalkomödie von Joseph<br />

Kesselring. VVK: Theaterkasse<br />

● Stadttheater Gießen,<br />

Berliner Platz, 18 Uhr<br />

… für Fleischesser<br />

4-Gänge-Silvester Menü<br />

im Gambrinus<br />

4-Gänge-Menü mit Aperitif. Ange -<br />

kündigt ist zudem ein Mitternachts-<br />

Indoor-BBQ, DJ und Feuerwerk,<br />

Eintritt: 68,00 €, VVK: Gambrinus<br />

unter 06 41/97 28 48 58.<br />

● Restaurant Gambrinus,<br />

Klinikstraße 21, 19 Uhr<br />

… für Dramatiker<br />

König Ödipus<br />

Ein Soloabend mit Martin Gärtner –<br />

Neudichtung von Bodo Wartke nach<br />

Was geht an Silvester?<br />

dem antiken Drama des Sophokles.<br />

VVK: Theaterkasse<br />

● TiL-Studiobühne,<br />

Löbershof 8, 19 Uhr<br />

… für Miss California<br />

Dante Thomas<br />

Mit seinem Hit »Miss California« wurde<br />

er vor einigen Jahren berühmt. Nun<br />

kommt er nach Gießen, um den Jahreswechsel<br />

zu feiern. Eintritt: 10 –15 €,<br />

VVL: Casino am Oberlachweg.<br />

● Admiral Music Lounge,<br />

Oberlachweg 11, 22 Uhr<br />

… für Kellerclubber<br />

Scarabee-Silvester-Sause<br />

Die besten Partyhits und Hymnen aller<br />

Zeiten mit DJ Dead Jes7er. Pils, Sekt und<br />

Prosecco je 1,50 €.<br />

● Scarabee,<br />

Riegelpfad 6, 22 Uhr<br />

… für Allrounder<br />

Party mit allem »Drum und Dran«<br />

Dinnerbuffet mit Aperitif, Live Musik,<br />

Show, Tanz und Mitternachtssnack gibt<br />

es zum Jahresende im Hotel Steinsgarten.<br />

Eintritt: 69,00 € (inkl. Aperitif,<br />

Speisen, Live-Musik, Programm), VVK:<br />

Hotel Steinsgarten unter 06 41/3 89 90<br />

● Gießen, Hotel Steinsgarten,<br />

Hein-Heckroth-Straße 20, 19 Uhr<br />

… für Fans der 60er, 70er<br />

und 80er<br />

Silvesterball im Hotel Köhler<br />

Ball mit Live-Tanzmusik (Mr. Starlight &<br />

Band) aus den 60er, 70er und 80er Jahren<br />

inkl. Begrüßungsgetränk, Buffet und<br />

Mitternachtsimbiss. Eintritt: 63,00 €;<br />

VVK: Hotel Köhler unter: 06 41/97 99 90<br />

● Hotel Köhler,<br />

Westanlage 33–35, 20 Uhr<br />

… für Tänzer<br />

Mega Silvesterparty im Astaire´s<br />

Silvesterparty mit Menü und Sektempfang.<br />

Eintritt: 55,00 €, VVK: Astaire´s<br />

Tanzschule unter: 06 41/4 94 12 12.<br />

● Astaire's,<br />

Grünberger Straße 140, 19 Uhr<br />

… für Menschenfreunde<br />

New Years Rockerz 2012<br />

Rund 3500 Leute finden in den Hessenhallen<br />

Platz, wenn zur großen Party auf<br />

zwei Floors geladen wird. Musikalisch<br />

ist für jeden etwas dabei. Auf dem First<br />

Floor gibt es Hip-Hop, RnB und Urban<br />

auf die Ohren. Tickets ab 15 €.<br />

● Hessenhallen,<br />

An der Hessenhalle 11, 21 Uhr<br />

… für Weitblicker<br />

Silvester im Dachcafé<br />

Nur mit Karte kommt man am Silvesterabend<br />

ins Dachcafé. Geboten wird<br />

nicht nur ein feiner Ausblick, sondern<br />

auch ein Galamenü. Wahlweise mit<br />

Weinreise. Tickets sind ab 105 €, VVK<br />

im Dachcafé, zu haben.<br />

● Dachcafé, Ludwigsplatz 11, 19 Uhr<br />

… für Affen<br />

How-I-Met-Your-Mother-Silvesterparty<br />

Ähnlich legen – Achtung! – där wie<br />

letztes Jahr wird es wohl im Monkeys.<br />

Burgerbuffet und Welcome-Drink (nur<br />

im VVK) gibt es genauso wie Seriendekoration,<br />

Wharmpees Beer und einen<br />

Mix aus Seriensongs, Rock, Indie und<br />

Charts. Eintritt: 8 €. VVK: Monkeys und<br />

L’Tur im Seltersweg. Abendgaderobe<br />

erwartet. Also: Suit up!<br />

● Monkeys, Liebigstraße 19, 21 Uhr<br />

… für Innenstädter<br />

Silvesterparty in der Centralbar<br />

Musikalisch gibt es House Charts und<br />

Party-Classics, dazu Buffet und ein<br />

Feuerwerk. Prosecco und Champagner<br />

bis Mitternacht zum halben Preis.<br />

Eintritt: 12 €, 10 € für Studenten.<br />

VVK: Centralbar, Coffee One, WOF.<br />

● Centralbar, Löbershof 10, 21.30 Uhr<br />

Und wie gehts zurück?<br />

Kein Taxi in Sicht und Laufen kommt<br />

nicht in Frage, weil die Füße vom Tanzen<br />

schmerzen? Für die Silvesternacht<br />

haben die Stadtwerke wieder Shuttlebusse<br />

eingerichtet. Zwischen 1 und<br />

4 Uhr fahren drei Linien in der Stadt<br />

und sogar bis nach Heuchelheim.<br />

1/2013 streifzug 11


RAMPENLICHT<br />

Jeder Deutsche dürfte schon einmal einen<br />

Film mit Thomas Heinze gesehen haben,<br />

schließlich hat der 48-Jährige in gut und<br />

gerne 50 Werken mitgespielt. Was die<br />

wenigsten wissen: Der gebürtige Amerikaner<br />

ist in unserer Region aufgewachsen und in<br />

Friedberg zur Schule gegangen. In der<br />

Wetterau hat er auch erste Schauspielerfahrungen<br />

gesammelt. Mit dem streifzug hat<br />

Heinze über die alte Heimat, Hollywood<br />

und eine kleine Schummelei gesprochen.<br />

» H ollywood<br />

12 streifzug 1/2013<br />

holt dich«


Herr Heinze, Ihr Kollege Til Schweiger hat<br />

neulich mal gesagt, er könnte sich vorstellen,<br />

den »Tatort«-Vorspann zu verändern.<br />

Sie haben häufig in dem Klassiker mitgespielt.<br />

Ist der Vorspann veraltet?<br />

Heinze: Das Rad muss nicht neu erfunden<br />

werden. Der Vorspann hat Kultstatus und<br />

sollte bleiben, wie er ist. Es ist schade, dass<br />

man vor vielen Jahren den Vorspann des<br />

kleinen Fernsehspiels »modernisiert« hat.<br />

Bleiben wir kurz bei Til Schweiger. Im Interview<br />

mit dem streifzug sagte der Gieße-<br />

ner mal, die Stadt sei die hässlichste Stadt<br />

überhaupt, trotzdem wolle er die Zeit dort<br />

nicht missen. Sie sind in Friedberg zur<br />

Schule gegangen. Wie ist Ihr Verhältnis zur<br />

alten Heimat?<br />

Ich liebe Friedberg und die Zeit, die ich<br />

dort verbracht habe. Ich komme immer gerne<br />

wieder zurück. Nicht zuletzt, um meine<br />

Mutter in Bad Nauheim zu besuchen.<br />

Sie haben das Burggymnasium in Friedberg<br />

besucht. Haben Sie dort auch schon auf<br />

der Bühne gestanden?<br />

RAMPENLICHT<br />

Ja, zusammen mit René Pollesch und<br />

Mathias Herrmann.<br />

Haben sich die Lebenswege von Ihnen und<br />

dem Dorheimer Dramatiker und Regisseur<br />

René Pollesch noch einmal gekreuzt?<br />

Ich habe mit René viele Stücke am »Tat« in<br />

Frankfurt gespielt. Er ist immer ein Freund<br />

der Familie geblieben.<br />

In Bad Nauheim regieren die Roten Teufel<br />

des EC. Für Ihre erste Rolle haben Sie sich<br />

auch aufs Eis begeben. Es geht das Gerücht<br />

Foto: NDR<br />

1/2013 streifzug 13


RAMPENLICHT<br />

um, dass Sie geschummelt haben, um die<br />

Rolle in dem Film »Kampf der Tiger« zu<br />

ergattern.<br />

Das stimmt. Ich habe da-<br />

mals behauptet, ich hätte<br />

bei dem Vorgänger des<br />

EC, dem VfL Bad Nauheim,<br />

gespielt. Mir war<br />

allerdings nicht klar, dass<br />

der Regisseur Dieter Wedel auch aus Bad<br />

Nauheim kommt. Die Rolle habe ich trotzdem<br />

gekriegt.<br />

Wechseln wir die Sportart: Sebastian Vettel<br />

ist gerade zum dritten Mal Weltmeister in<br />

der Formel 1 geworden. Sie gelten als leidenschaftlicher<br />

Motorsportfan. Fahren Sie<br />

auch selber Rennen?<br />

Wenn ich darf und man mir ein Auto zur<br />

Verfügung stellt, starte ich immer gerne.<br />

Eine weitere Leidenschaft von Ihnen ist die<br />

Musik. Sie sollten Harald Juhnke in der<br />

Verfilmung seines Lebens verkörpern, das<br />

Projekt liegt derzeit jedoch auf Eis. Bei<br />

Carmen Nebel haben Sie Lieder des großen<br />

Entertainers gesungen. Ist da noch mehr<br />

zu erwarten?<br />

Das hängt von den Drehbuchautoren, Produzenten<br />

und Redakteuren ab. Wenn man<br />

die Geschichte von Harald Juhnke verfilmt,<br />

kann man das nur, wenn man versucht, ihm<br />

als Künstler gerecht zu werden. Und das<br />

»Die Realität übertrifft<br />

manch Politsatire«<br />

bedeutet, dass man hinter den so offensichtlichen<br />

Aspekt des Alkoholikers guckt<br />

und einen vielschichtigen und unglaublich<br />

talentierten Entertainer<br />

ergründet.<br />

Sie haben gerade für<br />

Sat1 den Film »Der<br />

Minister« gedreht. Die<br />

Satire nimmt die Plagiatsaffäre von Karl-<br />

Theodor zu Guttenberg auf die Schippe.<br />

Schreibt das Leben die besten<br />

Drehbücher?<br />

Unbedingt. Die Realität, gerade in der Politik,<br />

übertrifft heute sogar manch Politsatire.<br />

Ihr Vater ist Amerikaner, Sie haben die ersten<br />

zehn Jahre Ihres Lebens in den USA gelebt.<br />

Haben Sie Ambitionen, nach Hollywood<br />

zu gehen?<br />

Es heißt, man geht nicht nach Hollywood.<br />

Hollywood kommt und holt einen. Das ist<br />

bislang nicht passiert. Leider.<br />

Der Film »Katie Fforde: Sommer der<br />

Wahrheit«, der Anfang<br />

Dezember im ZDF zu<br />

sehen war, ist in den<br />

USA gedreht worden.<br />

War das etwas besonderes<br />

für Sie?<br />

Die Zeit, die ich dadurch mit meinem Sohn<br />

in Amerika verbringen konnte, war durch-<br />

»Juhnke müsste man als<br />

Künstler gerecht werden«<br />

aus etwas besonderes. Und unser Besuch<br />

an dem Grab meines Vaters in Arlington,<br />

Washington.<br />

Sie sind Sprecher des frisch erschienenen<br />

Hörbuchs »Weihnachten mit Mama«.<br />

Worum geht’s?<br />

Sorry, aber es geht um Weihnachten mit<br />

Mama und um alle emotionalen Aufs und<br />

Abs, die das so mit sich bringt.<br />

Wie kann man sich Weihnachten im Hause<br />

Heinze vorstellen? Haben Sie – wie der<br />

Protagonist des Hörbuchs – Weihnachten<br />

mit Mama verbracht?<br />

Mit meiner? Schon länger nicht mehr. Wir<br />

sind eine große Familie. Alles unter einen<br />

Hut zu bringen, ist sehr schwer.<br />

Sie haben in unglaublich vielen Filmen mitgespielt,<br />

Sie singen, betreiben Motorsport.<br />

Obendrein haben Sie drei Kinder. Wie<br />

bringen Sie das alles unter einen Hut? Gibt<br />

es etwa einen zweiten Thomas Heinze, von<br />

dem wir nichts wissen?<br />

Das frage ich mich auch<br />

immer, wenn man mich<br />

mit Kai Wiesinger verwechselt.<br />

Aber nein. Das<br />

Leben ist eben voll an<br />

Erfahrungen und Herausforderungen.<br />

Und deswegen liebe ich es<br />

auch so sehr. Christoph Hoffmann<br />

Paraderolle:<br />

Thomas Heinze<br />

verkörpert häufig<br />

den Liebling<br />

ZDF<br />

der Frauen Foto:<br />

14 streifzug 1/2013


So ist der Ruf:<br />

Die hübsche Schwester von<br />

Gießen.<br />

Das sagen die Promis:<br />

Alles ist ein wenig buckelig. »Ich<br />

glaube, es sind mehr Treppen auf<br />

der Straße als in den Häusern«, sagten einst<br />

die Brüder Grimm. Eine Stadt wie gemacht<br />

für das Workout gegen den Winterspeck.<br />

Stars aus der Stadt:<br />

Margot Käßmann ist in Marburg<br />

geboren. Die Brüder Grimm,<br />

Gustav Heinemann, Otto Hahn und Ulrike<br />

Meinhof haben hier studiert.<br />

Fakten zum Angeben:<br />

Im Jahr 1235 wurde mit dem Bau<br />

der Elisabethkirche begonnen,<br />

die inzwischen das Stadtbild prägt. Bis zur<br />

Fertigstellung dauerte es 48 Jahre.<br />

Fotos: Marburg Tourismus<br />

Die Highlights für Touristen:<br />

1 Elisabethkirche, Schloss, Kasematten,<br />

Oberstadt. Ebenfalls<br />

sehenswert – um zu realisieren, wie schön<br />

man es in Gießen hat – ist die Philosophische<br />

Fakultät: Bausünde at it’s best.<br />

Am Abend dann vielleicht in eines der<br />

kleinen Programmkinos am Steinweg.<br />

Wohin der Durst treibt:<br />

Delirium und Frazzkeller am<br />

Steinweg: klein, charmant, runtergerockt.<br />

Und dabei noch mit feinem Blick<br />

über die Stadt. Nur vom recht abgerissenen<br />

Äußeren darf man sich nicht abschrecken<br />

lassen.<br />

Wenn der kleine Hunger kommt:<br />

Die beste Falafel der Stadt gibt es<br />

bei Ceder im Pilgrimstein. Libanesisch<br />

zum Mitnehmen oder vor Ort essen.<br />

Köstlich mit Sesamsoße.<br />

Der Geheimtipp:<br />

Mit dem berüchtigten »Fahrstuhl<br />

des Grauens« kann die Buchhandlung<br />

Elwert punkten. Er verbindet nicht nur<br />

die verschlafene Oberstadt mit der modernen<br />

Welt, sondern bleibt auch gerne und<br />

relativ zuverlässlich stehen. Perfekt für die<br />

romantischen Momente zu zweit in<br />

Marburg.<br />

Pssst<br />

RUMKOMMEN<br />

Semesterticket Datum: 13. 1. 13<br />

von: Gießen nach: Marburg<br />

über: ohne Umweg Preis: 0,00 EUR<br />

Jeden Monat stellen wir an dieser Stelle eine Stadt vor, die mit dem Semesterticket<br />

erreicht werden kann. Den Anfang macht Marburg mit seinen etwa 82 000 Einwohnern.<br />

Aus Gießen ist man mit dem Zug im besten Fall in 15 Minuten dort.<br />

Schloss<br />

Spiegelslustturm<br />

Das Accessoire zur Stadt:<br />

Fahrrad, Jutebeutel, Bioapfel.<br />

Warum gerade jetzt:<br />

Die »French Acoustic Reggae Legends«<br />

von Tryo spielen am 18. Januar<br />

im KFZ. Bei »Les Enfants Chocolat«<br />

am 20. Januar in der Waggonhalle wird auf<br />

der Bühne eine Liebesgeschichte zum Besten<br />

gegeben, während das Publikum Wein<br />

und Schokolade genießen darf. fd<br />

Oberstadt Oberstadt


Freunde und Kollegen<br />

20 Jahre nonstop auf Tour, über 1500 Auftritte, acht gemeinsame Bühnenprogramme – aber<br />

jetzt ist Schluss. Am 12. Januar (20 Uhr) verabschiedet sich das Kabarett-Duo FaberhaftGuth in<br />

der Kongresshalle von seinem <strong>Gießener</strong> Publikum. Der Langgönser Dietrich Faber und der Butzbacher<br />

Martin Guth, die mit Kreativität, intelligentem Wortwitz und Musik deutschlandweit Erfolge<br />

gefeiert haben, legen eine Pause ein und widmen sich ihren Soloprojekten als Autor, bzw.<br />

Musiker. Vor ihrem großen Abschiedsabend sind sie mit dem streifzug ins Plaudern gekommen.<br />

Was ist das für ein Gefühl, wenn man nach<br />

zwei Jahrzehnten bald zum letzten Mal zusammen<br />

auftritt?<br />

DF: Es fühlt sich komisch an, nicht mehr miteinander<br />

zu touren. Traurigkeit kommt später<br />

auf, noch freuen wir uns auf den Abend.<br />

MG: Wir bleiben ja mit den Soloprojekten<br />

präsent und erhalten FaberhaftGuth aufrecht.<br />

Wir arbeiten weiter kreativ zusammen.<br />

Wie hat das mit FaberhaftGuth begonnen?<br />

MG: Wir haben uns auf der Schule in Butzbach<br />

kennengelernt – das muss 1988 gewesen<br />

sein. Der Deutsch-Kurs hat eine Weih-<br />

16 streifzug 1/2013<br />

nachtsfeier gemacht, und wir sind aufgetreten<br />

und haben die Weihnachtsgeschichte mit<br />

Hänsel und Gretel gemischt. Zur Abi-Feier<br />

haben wir Faust mit Effi Briest aufgeführt.<br />

DF: Das hat Spaß gemacht und die Leute<br />

mochten uns. Wir haben dann mit völlig unangemessenem<br />

Selbstbewusstsein weitergemacht<br />

und Anfang der 90er ein Unterhaltungsprogramm<br />

zusammengestellt. Das<br />

haben wir »Kleinkunst« genannt, »Kabarett«<br />

haben wir uns noch nicht getraut, und »Comedy«<br />

gab es als Begriff noch gar nicht. Das<br />

Programm war spätpubertär. Die ersten Auftritte<br />

hatten wir im Ulenspiegel und Jokus.<br />

MG: Das Programm war textlich langatmig<br />

und unausgegoren, aber wir haben das Publikum<br />

mit Bühnenpräsenz erreicht.<br />

DF: Unseren überregionalen Durchbruch<br />

hatten wir 1994 mit der Schmidt-Mitternachtsshow<br />

auf der Reeperbahn. Danach<br />

kam relativ schnell der erste Fernsehauftritt.<br />

Wie hat Ihr Umfeld reagiert, als Sie das<br />

dann beruflich machen wollten?<br />

MG: Meine Eltern mussten wir schon<br />

überzeugen.<br />

DF: Wir hatten eine Akribie, die wir bei<br />

nichts anderem hatten. Uni war eine Katas-


Foto: Schepp<br />

trophe. Die haben wir ungefähr gleichzeitig<br />

abgebrochen. Einen künstlerischen Weg hingegen<br />

wollte ich immer gehen. Und weil wir<br />

immer mit Disziplin und Ernsthaftigkeit gearbeitet<br />

haben, haben wir uns auch so lange in<br />

der Kabarettszene gehalten. Wir waren jahrelang<br />

der Nachwuchs, und auf einmal heißt<br />

es: »Mensch, die sind aber schon ewig dabei.«<br />

Dazwischen gab es nichts.<br />

Haben sie einen Auftritt richtig versaut?<br />

DF: Wir hatten einen Auftritt bei Rock am<br />

Ring am Heavy-Metal-Tag. Damals gab es ein<br />

Comedy-Zelt, wo die Leute eher zum Chillen<br />

hingegangen sind. Der Künstler vor uns wurde<br />

von der Bühne gebuht wie in einem billigen<br />

Film. Da hatte ich zum ersten Mal Angst<br />

vor einem Auftritt. Wir haben improvisiert, etwas<br />

Udo Lindenberg imitiert und alle drei<br />

Minuten »ficken« gesagt. Das ging dann einigermaßen.<br />

Aber es wäre gelogen, zu sagen,<br />

dass wir die alle gekriegt hätten.<br />

MG: Ich war nur froh, dass die uns nicht gekriegt<br />

haben. (lacht)<br />

Bei einem Duo gibt es doch sicher auch<br />

Stress, wenn einer eine Idee super findet,<br />

und der andere nicht, oder?<br />

MG: Das gab’s auch. Wenn jemand um sein<br />

Ding kämpft, nehmen wir das mit in die Proben.<br />

Wir können uns generell die Ideen aber<br />

relativ leicht vermitteln.<br />

DF: Der Begriff Jam-Session trifft es. Man kann<br />

sich aber nichts vorspielen, wenn Martin<br />

nichts von meiner Idee hält, sehe ich ihm das<br />

an. Die abgelehnten Ideen holen wir jetzt für<br />

die Soloprojekte aus der Schublade (lacht).<br />

Sind Sie Freunde oder Kollegen?<br />

MG: Beides.<br />

DF: Der Beruf hält uns davon ab, dass wir<br />

und privat treffen. Wenn man so oft gemeinsam<br />

auftritt, hat man nicht noch Lust, sonntags<br />

zusammen zu grillen. Die geschäftliche<br />

Arbeit ist aber immer eine freundschaftliche<br />

gewesen. Wir haben nie über Rollen gestritten.<br />

Weil wir so unterschiedliche Charaktere<br />

sind, war immer klar, wer welche Rolle spielt.<br />

Jetzt kommen die Solokarrieren an die Reihe.<br />

Gibt es da einen Vorteil?<br />

DF: Man muss sich bei Interviews nicht die<br />

Antworten teilen… (lacht) Ob es ein Vorteil<br />

ist, wird sich mit dem Buch für mich noch<br />

weisen. Ich wollte etwas anderes machen,<br />

die Abläufe durchbrechen, die sich wie in jedem<br />

Beruf immer wiederholen. Ich finde es<br />

spannend, alles mit sich alleine auszumachen<br />

in kreativer Hinsicht. Ich bin aber trotzdem<br />

ein großer Fan vom Duo auf der Bühne.<br />

MG: Bei meinem musikalischen Weg muss<br />

ich auch mit anderen Leuten zusammenarbeiten,<br />

das steht und fällt mit denen. Es ist ein<br />

Traum, dass die Band meine Songs spielt.<br />

Man sieht das wachsen, und merkt erst, wie<br />

es klingen kann, wenn Einzelne ihren Input<br />

in die Songs geben.<br />

Herr Guth, wie biografisch ist Ihre CD?<br />

MG: Sehr. Wir haben auch bei FaberhaftGuth<br />

immer damit gespielt, dass die Leute nie<br />

wussten, was ist richtig, was überzogen. Wir<br />

haben fiktive Martins und Dietrichs erfunden.<br />

In meinem Programm »Meine Frau, ihr Mann<br />

und ich« sind einige Szenen original aus dem<br />

Leben übernommen, andere nicht. Meine<br />

Frau heißt nicht Heike und hat mich auch<br />

nicht verlassen. Als FaberhaftGuth waren wir<br />

auch immer schwer einzuordnen. Wir waren<br />

nicht die mit dem breiten Mund und dem<br />

Aschebäschä, oder die mit Dragan und Alda.<br />

DF: Wir wollten immer, dass die Leute Spaß<br />

haben und haben nicht in der Gymnastikhose<br />

auf der Bühne meditiert, weil wir das provokant<br />

fanden. Aber es sollte authentisch sein,<br />

auch wenn das Nachteile bei der Vermarktung<br />

hatte. Wir hätten in den Bereich Parodie<br />

gehen können, aber das hat uns angeödet.<br />

FaberhaftGuth ruht jetzt. Wie lange?<br />

MG: Momentan ist das nicht absehbar.<br />

Nichts ist absehbar.<br />

DF: Das ist das Schöne. Wir wissen zum ersten<br />

Mal seit 15 Jahren nicht, wie die Zukunft<br />

als FaberhaftGuth aussieht.<br />

MG: Wir stampfen die Marke aber nicht ein.<br />

STADTGESPRÄCH<br />

Jetzt stehen die Abschiedsauftritte an. Haben<br />

Sie sich was Besonderes ausgedacht?<br />

DF: Das Bandprogramm ist ja etwas Besonderes,<br />

weil wir damit nur sechsmal spielen.<br />

Aber wir werden auch die eine oder andere<br />

Überraschung für unser <strong>Gießener</strong> Publikum<br />

haben.<br />

MG: Es wird die eine oder andere Figur, die<br />

bei FaberhaftGuth früher aufgetreten ist, dabei<br />

sein. Mehr verraten wir nicht.<br />

Jan Sommerlad<br />

MEILENSTEINE<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1998<br />

1999<br />

2001<br />

–<br />

2007<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2004<br />

–<br />

2006<br />

2006<br />

2009<br />

2013<br />

erster öffentlicher Auftritt als Duo<br />

»FaberhaftGuth«<br />

Erstes abendfüllendes Programm<br />

»KleiKu macht auch Mist«<br />

Gewinner des<br />

Hessischen<br />

Kabarettpreises<br />

Melsungen<br />

»Gartenzwerg<br />

auf Ecstasy«<br />

Gewinner des<br />

SDR-Kabarettpreises »Stuttgarter<br />

Besen«<br />

Tourstart des Programms »Männers«<br />

2x jährlich Konzeption und Durchführung<br />

der Veranstaltungsreihe<br />

»<strong>Gießener</strong> Satirewochen«<br />

Premiere des Programms<br />

»Abgefahr’n«<br />

Gewinner des Kleinkunstpreises<br />

»St. Ingberter Pfanne« (SWR)<br />

Premiere des »Best of<br />

FaberhaftGuth«-Programms<br />

Veranstalter des »<strong>Gießener</strong> Zeltfestivals«<br />

auf dem Schiffenberg<br />

»Papanoia –<br />

Die Leiden der<br />

junge Väter«<br />

Tourstart »Die Erlebniswarm-<br />

duscher – Musikalisches Wortkabarett<br />

aus einem Aufguss«.<br />

Allerletzter Auftritt mit diesem<br />

Duo-Programm am 5. Februar<br />

2013 in der Marburger Waggonhalle<br />

1/2013 streifzug 17


STADTGESPRÄCH<br />

Kaffee in der »Kü-Ché«<br />

Ohne Gedanken an Profit, bloß aus Freude an der Gemeinschaft und weil sie es lieben, auf<br />

eigene Faust Kaffee und Leckereien anzubieten, betreiben drei Studentinnen aus Gießen seit<br />

wenigen Tagen in der Moltkestraße ein Café. Die »Kü-Ché« ist ein Geheimtipp für die, die<br />

abseits des Mainstreams wandeln. Bezahlt wird nicht, nur gespendet.<br />

Die Idee eines Cafés, das gleichzeitig Wohnzimmer ist, kam Anna<br />

Rubach eines Tages, als sie an der Kümmerei in der Moltkestraße<br />

vorbeilief und von außen den scheinbar ungenutzten Raum<br />

im Erdgeschoss sah. Den Wunsch, auf eigene Faust Kaffee<br />

und Leckereien anzubieten, trug sie schon länger<br />

mit sich herum, seit sie – wie so viele Schüler und<br />

Studenten – aushilfsweise in Cafés und Kneipen<br />

gekellnert hatte. Ihre Mitbewohnerin Lea Leimann<br />

war sofort Feuer und Flamme. Dass die<br />

Umsetzung der Idee aber so unkompliziert sein<br />

würde, hätten die beiden Ökotrophologiestudentinnen<br />

nicht erwartet. Die Kümmerei stand<br />

dem Plan offen gegenüber und erklärte sich sogar<br />

bereit, neben dem Raum auch gleich noch die<br />

hauseigene Espressomaschine zur Verfügung zu stellen.<br />

»Wenn man einen Raum und eine Kaffeemaschine<br />

hat, dann hat man ein Café«, findet Rubach, und so stand<br />

alles fest – nur noch nichts – außer der Kaffeemaschine natürlich – in<br />

dem kahlen Raum. An dieser Stelle kam Leimann ins Spiel. Von einer<br />

18 streifzug 1/2013<br />

»Wenn man<br />

einen Raum und<br />

eine Kaffeemaschine<br />

hat, dann hat man<br />

ein Café«<br />

Ausstellung, die sie mal in Hanau organisiert hatte, befanden sich<br />

zahlreiche Möbelstücke auf ihrem Speicher. Dazu gehörten zwei<br />

herrschaftliche grüne Ohrensessel, die seit der Eröffnung Ende<br />

November nun die schönste Sitzecke in der »Kü-Ché«<br />

bilden. Doch egal ob in Sesseln, auf dem Sofa oder an<br />

den Tischen – gemütlich ist es überall in dem kleinen<br />

Raum, der inzwischen alles andere als kahl<br />

ist. Gerade sind einige Bilder hinzugekommen,<br />

die die Wände zieren und den Raum noch wohnlicher<br />

machen. Denn das ist die »Kü-Ché« tatsächlich:<br />

ein Wohnzimmer. Jede der drei jungen<br />

Frauen – Rubachs Schwester Constanze komplettiert<br />

das Team – verbringt seit der Eröffnung viel<br />

Zeit hier, und das nicht nur an dem Wochentag, für<br />

den man zuständig ist. Sie nehmen Lektüren für die<br />

Uni mit in »ihr« Café, um sie abends ungelesen wieder<br />

nach Hause zu tragen – zu nett sind die Gespräche mit den<br />

Gästen, und der eine oder andere Kaffee muss ja schließlich auch<br />

zubereitet werden.<br />

Fotos: nf


Kaffee, Cappuccino, Kakao und Tee bilden das Getränkeangebot der<br />

»Kü-Ché«, dazu kommen täglich wechselnde süße und herzhafte<br />

Köstlichkeiten. Was auf die Teller kommt, ist morgens im Internet zu<br />

lesen unter http://www.facebook.com/studentischeideenkueche und<br />

hängt davon ab, worauf die Studentinnen Lust haben. Denn wenn<br />

nicht gerade die seit der Adventszeit ausgesprochen fleißige ältere<br />

Dame ihren Teil zum Angebot beiträgt, die selbst gebackenen Stollen<br />

spendet, müssen sie selbst an den Herd. Was für sie jedoch keine<br />

Pflicht darstellt, sondern Vergnügen, schließlich können sie sich<br />

nach Herzenslust ausleben – und in nächtlicher Ruhe Prasselkuchen<br />

oder Kochkäse herstellen. Montags, dienstags, donnerstags und freitags<br />

sind Gäste von 12.30 bis 18 Uhr willkommen. Um die Kosten für<br />

Kaffeebohnen, Backzutaten und Ähnliches zu decken, werden sie<br />

gebeten, eine Spende in der dafür aufgestellten Kasse zu hinterlassen.<br />

Dass hier niemand ein Geschäft zu machen beabsichtigt, zeigen<br />

die Spendenvorschläge auf der Tafel hinter der Theke: Kaffee 1 Euro,<br />

Kuchen ½ – 1 Euro. Schön auch der vorgeschlagene Betrag für das<br />

kleine Gebäck auf der Étagère – er lautet schlicht: »etwas«.<br />

Pessimisten würden vermuten, solche Offenheit könnte ausgenutzt<br />

werden. Das Gegenteil ist der Fall, denn die Abwesenheit von einer<br />

kommerziellen Verkaufssituation bewegt Besucher dazu, sich zu beteiligen.<br />

Erst kürzlich habe sich ein Gast aus freien Stücken den Bottich<br />

mit benutztem Geschirr geschnappt und sich daran gemacht, es<br />

zu spülen. Da staunten die Gastgeberinnen nicht schlecht, aber warum<br />

eigentlich? Sie stellen ihre Zeit ja auch freiwillig und aus Freude<br />

an der Gemeinschaft in den Dienst des neuen Geheimtipps der <strong>Gießener</strong><br />

Café-Landschaft, dessen ungewöhnlicher Name übrigens keine<br />

festgelegte Bedeutung hat. Küche, klar, »Kü« für die Kümmerei,<br />

»Ché« wie Che Guevara, der Akzent ein Bezug zu Frankreich, der<br />

Heimat der Pâtisserie...? Gelegentlich sollen sich die einladenden<br />

Pforten in Zukunft auch abends öffnen, wenn sich Slam-Poeten oder<br />

Liedermacher in der »Kü-Ché« die Ehre geben. Nikolai Fritzsche<br />

Lecker und hausgemacht: das Angebot der »Kü-Ché«.<br />

STADTGESPRÄCH<br />

»Ich wohne richtig<br />

gechillt! Weil<br />

meine Wohnbau<br />

sich kümmert.«<br />

Energetische Sanierung ist für uns ein<br />

Muss, denn sie schont Umwelt und Geld-<br />

beutel. www.wohnbau-giessen.de<br />

In Gießen zuhause.<br />

www.wohnbau-giessen.de<br />

www.DIVIICE.de<br />

1/2013 streifzug 19


BLICK IN DIE REGION<br />

Genusswelt<br />

»Zwölf Männer und ein Schwein«, dazu selbst gemachte Erdbeerkonfitüre mit Balsamico und<br />

Pfeffer. Das Heuchelheimer »Schlemmerherz« ist mehr als ein Feinkostladen.<br />

»Tu deinem Leib etwas Gutes, damit deine<br />

Seele Lust hat, darin zu wohnen«, philosophierte<br />

Mystikerin Teresa von Ávila vor fast<br />

500 Jahren über das freudvolle Zusammenspiel<br />

von Leib und Seele. Zwei Frauen aus der<br />

Region folgen diesem Credo in ihrem Feinkostladen<br />

in Heuchelheim und bieten dort internationale<br />

Gaumenfreuden wie Antipasti<br />

aus Italien, Limonaden aus Frankreich, Öle<br />

aus Österreich aber genauso auch heimische<br />

Produkte, wie Liköre aus Waldsolms, Destillate<br />

aus Gießen-Allendorf und Honig aus Dorlar<br />

an. Der Kunde findet konventionell hergestellte<br />

Leckereien neben Bioprodukten. Eines<br />

eint all diese Köstlichkeiten. »Sie kommen<br />

ausschließlich aus Manufakturen. Wir wollen<br />

kleine Betriebe unterstützen«, erklärt Saskia<br />

Sonneborn-Stahl. Die Dorlarerin hat Ende vergangenen<br />

Jahres gemeinsam mit Sonja Leidner,<br />

gebürtig aus Rodheim-Bieber, den Feinkostladen<br />

der besonderen Art in der<br />

Rodheimer Straße eröffnet. Weil sich die beiden<br />

mit ihrem Geschäft in einem Industriegebiet<br />

– zwischen Schunk und Rinn – niedergelassen<br />

haben, war ihnen klar, dass eine<br />

20 streifzug 1/2013<br />

normaler Feinkostladen nur wenige Menschen<br />

anziehen würde. »Wir haben uns deswegen<br />

ein Konzept überlegt, das für unterschiedliche<br />

Zielgruppen interessant ist und viele Menschen<br />

neugierig macht«, so die 33-jährige<br />

Leidner und fügt an: »Da wir eine große Küche<br />

haben, bieten wir auch kulinarische<br />

Events an.«<br />

Eines davon heißt »Zwölf Männer und ein<br />

Schwein«. Dort zeigt ein Koch dem starken<br />

Geschlecht im Seminar, wie man das Tier zerlegt,<br />

Wurst herstellt und anschließend verspeist.<br />

Bei »Meereswelten« zaubert ein Koch<br />

mit den Teilnehmern Köstlichkeiten aus dem<br />

Meer auf den Tisch. »Wer möchte, kann bei<br />

uns im Laden sogar seinen Geburtstag, eine<br />

Hochzeit oder einen anderen Anlass feiern«,<br />

erklärt Sonneborn-Stahl. Die Gesellschaft hat<br />

die Wahl, ob sie sich bekochen lassen oder<br />

lieber selbst den Kochlöffel schwingen will.<br />

Angefangen haben die Frauen als Einzelkämpferinnen<br />

im Feinkostsegment. Sonneborn-<br />

Stahl betrieb einen Marmeladenladen in Dorlar,<br />

Leidner war mit einem Feinkostgeschäft<br />

bereits seit 2008 in Heuchelheim präsent. Seit<br />

Fotos: bf<br />

einiger Zeit kooperierten die beiden bei Bestellungen<br />

und dem Aufspüren neuer Produkttrends.<br />

Nach einem Messebesuch beschlossen<br />

sie, gemeinsame Sache zu machen. Seit der<br />

Eröffnung hängt ihr Herz am »Schlemmerherz«.<br />

Noch können die beiden aber nicht vom Laden<br />

allein leben, doch das ist das Ziel. Bis dahin<br />

betreiben sie das »Schlemmerherz« mit<br />

einem Onlineshop allerdings nebenberuflich<br />

– Sonneborn-Stahl arbeitet als Grafikerin,<br />

Leidner als selbstständige Ingenieurin – und<br />

leben mit dem »Schlemmerherz« ihren Traum.<br />

Besonders die Suche nach neuen Artikeln –<br />

mittlerweile sind rund 1000 verschiedene im<br />

Laden erhältlich – macht ihnen großen Spaß.<br />

Sie stöbern, probieren und nehmen die Leckereien<br />

schließlich in ihr Sortiment auf. Einige<br />

Lieferanten haben sie schon besucht, um zu<br />

sehen wie Pasta, Weine, Gewürze oder Schokoladen<br />

liebevoll vor Ort produziert werden.<br />

Stück für Stück ist so im <strong>Gießener</strong> Land eine<br />

Genusswelt entstanden, die die leckersten<br />

Speisen der ganzen Welt in sich vereint.<br />

Constanze Schleenbecker-Büttner<br />

Foto: ras


Multitalent<br />

Theaterfrau, Poetin – Karina Lotz ist auf vielen<br />

Spielwiesen unterwegs. Dem einen oder<br />

anderen ist die 37-Jährige bekannt vom<br />

Tinko-Theater, wo sie für Kinder auf der Bühne<br />

steht mit Märchen und Clown-Theater-<br />

Aufführungen. Vor Jahresfrist inszenierte sie<br />

mit ihrer Schauspielkollegin und Freundin<br />

Barbara Ibold in Launsbach mit Grundschülern<br />

ein Theaterstück: Das »Waldgeflüster«,<br />

das auf Fragen von Umweltverschmutzung<br />

und Naturschutz eingeht und dabei auf ganz<br />

liebevolle Weise eine Welt von Kobolden<br />

und Elfen lebendig werden lässt. Für »Waldgeflüster«<br />

hat Lotz das gleichnamige Kinderbuch<br />

ihrer Patentante Erika Weimer aus Wißmar<br />

auf wunderbare Weise zu einem Bühnenstück<br />

umgearbeitet. Aktuell liegt ihr erster<br />

Band mit Gedichten vor: »Im-Puls meines<br />

Herzens«. Das liebevoll gestaltete Bändchen<br />

erschien im Juni – mittlerweile ist die zweite<br />

Auflage unterwegs, und die junge Frau wird<br />

eingeladen zum Lesen beim »Winterabendlicht«<br />

in der Alten Kirche in Pohlheim oder<br />

zum »Kaminfeuerkonzert« in der Marburger<br />

Waggonhalle. Jüngste Nachrichten: Die<br />

Frankfurter Bibliothek für zeitgenössische Lyrik<br />

nahm ihr Gedicht »Herbstfroh« in die aktuelle<br />

Anthologie auf. Im Frühjahr werden<br />

Haikus von Lotz in der Reihe »Lyrik und Prosa<br />

unserer Zeit« sowie eine kleine Auswahl<br />

ihrer Gedichte in der Frühjahrsausgabe<br />

»Neue Literatur« erscheinen. Wir haben bei<br />

dem Multitalent nachgefragt:<br />

Schauspielern, Drehbücher erarbeiten,<br />

Gedichte schreiben – Was treibt Sie an?<br />

KL: Ganz einfach: Gedichte schreiben.<br />

»Im-Puls meines Herzens« ist Ihre erste Veröffentlichung<br />

von Gedichten gewesen. Sie<br />

dichten aber seit fast einem Jahrzehnt. Was<br />

hat Sie so lange warten lassen?<br />

KL: Den Impuls zur ersten Veröffentlichung<br />

hatte ich jetzt erst. So kam es auch zum Titel<br />

meines ersten Gedichtbandes »Im-Puls meines<br />

Herzens«. Gute Dinge müssen reifen.<br />

Bei einer Kunden-Rezension zu »Im-Puls«<br />

auf Amazon schreibt eine Dame euphorisch:<br />

»So etwas ist mir noch nicht passiert – dieses<br />

Buch nahm ich in die Hand, begann zu<br />

lesen und legte es erst hin als ich auf der<br />

letzten Seite war. Es kommt durch die Gedichte<br />

sehr viel Gefühl<br />

in meine Seele. Gleichzeitig<br />

sind Gedichte<br />

wegweisend, können<br />

nachdenklich machen,<br />

Mut machen … Dieses<br />

Buch habe ich<br />

nicht nur einmal gelesen<br />

… Ich werde es<br />

immer wieder in die<br />

Hand nehmen…«<br />

Bekommt man da<br />

nicht rote Ohren?<br />

BLICK IN DIE REGION<br />

Die gebürtige <strong>Gießener</strong>in Karina Lotz ist ein Multitalent. Sie wirkt als Schauspielerin<br />

oder erarbeitet Drehbücher. Aktuell hat sie ihren ersten Gedichtband herausgegeben.<br />

Im Sternenschein<br />

begegnet Liebe mir<br />

auf leisem Mondenglanz<br />

Zärtlich<br />

haucht sie mir ins Ohr<br />

einen süßen Liedertanz<br />

Damaskuserlebnis<br />

Gefühle sprießen<br />

in duftendem Glück<br />

umspielt vom Sternenchor<br />

In allen Dingen<br />

steigt in der Nacht<br />

langes Sehnen empor<br />

Das Sehnen<br />

schwebt zu den Sternen auf<br />

in des Mondes Schein<br />

Liebe jedoch<br />

wächst aus Erde vertraut<br />

wird zu Blütensein<br />

Karina Lotz<br />

Dem Impuls ihres Herzens gefolgt ist Karina Lotz.<br />

KL: Die Kunden-Rezension hat mich natürlich<br />

sehr gefreut. Solche Worte zu lesen über<br />

Worte, die man selbst geschrieben hat, das<br />

macht einen natürlich sehr glücklich.<br />

Woher kommt Ihr markant rollendes »R«?<br />

Schauspielunterricht? Fremdsprachenerwerb?<br />

Westerwald?<br />

KL: Viel einfacher: In meiner Kindheit war<br />

ich oft bei meiner Patentante zu Besuch, in<br />

deren Familie das »R« gerollt wurde…<br />

Was ist Ihr nächstes Projekt?<br />

KL: Neben weiteren Lesungen könnte ich mir<br />

vorstellen, im Jahr 2013 einen neuen Gedichtband<br />

zu veröffentlichen. Haikus, an<br />

denen mich gerade ihre Kürze und Prägnanz<br />

faszinieren, erarbeite ich für Anthologie-<br />

Beiträge. Meine langjährige Arbeit an Theateraufführungen<br />

für Kinder geht auch in diesem<br />

und im nächsten Jahr weiter.<br />

Rüdiger Soßdorf<br />

Lotz, Karina<br />

Im-Puls meines<br />

Herzens (Berthold),<br />

ISBN: 978-3-939537-19-9<br />

92 Seiten · 14,80 Euro<br />

1/2013 streifzug 21


UNTERWEGS<br />

»Selale«<br />

Neuen Bäue 3 · 35390 Gießen · Telefon 06 41/8 77 80 85 20<br />

Den Döner kennt in Gießen jeder, und die<br />

meisten mögen ihn auch. Nur wenige allerdings<br />

wissen, dass das türkische Fastfood<br />

im Fladenbrot zum Mitnehmen eine erst<br />

40 Jahre alte Erfindung für den deutschen<br />

Markt ist und kein typisches Beispiel der<br />

traditionellen osmanischen Küche. Wer genau<br />

diese traditionellen türkischen Speisen<br />

kennenlernen will, der ist im Restaurant<br />

Selale in den Neuen Bäue bestens aufgehoben.<br />

»Bei uns gibt es richtige türkische Küche<br />

– genau wie in der Türkei«, erklärt Restaurantbetreiber<br />

Mehmet Yilmaz.<br />

2008 wurde das Selale in den marktplatznahen<br />

Räumlichkeiten der ehemaligen<br />

Gaststätte Wienerwald eröffnet, und seitdem<br />

läuft es sehr erfolgreich. So erfolgreich,<br />

dass Yilmaz im Frühjahr 2012 sogar noch<br />

einen Imbiss in Gießen eröffnen konnte,<br />

nämlich in der Marburger Straße.<br />

Zum einen hat das Selale seinen Erfolg<br />

sicherlich dem angenehmen Ambiente zu<br />

22 streifzug 1/2013<br />

Fotos: Schepp<br />

verdanken. So heißt »selale« auf deutsch<br />

»Wasserfall«, diesen Namen trägt das Restaurant<br />

aufgrund seiner Innenausstattung.<br />

Im 80 Sitzplätze umfassenden hinteren<br />

Speiseraum (leider der Raucherraum) ist<br />

neben sehenswerter Wandkunst ein großer<br />

steinerner Brunnen aufgebaut, der dem<br />

Raum Atmos-phäre verleiht. Aber auch der<br />

vordere 60 Sitzplätze umfassende Bereich<br />

kann sich sehen lassen, obwohl es hier keinen<br />

»Wasserfall« gibt. Die großen Räumlichkeiten<br />

kann man übrigens auch für Feiern<br />

anmieten.<br />

Vielmehr noch überzeugt das Restaurant<br />

aber durch seine Speisekarte. Über 100 Gerichte<br />

gibt es im Selale, und die werden<br />

sorgfältig zubereitet. »Wir benutzen nur<br />

einen Holzkohlegrill und einen Holzbackofen<br />

– mit Gas oder Strom kochen wir<br />

nicht«, erklärt der aus dem osttürkischen<br />

Diyarbakir stammende Yilmaz den Grund<br />

für den vollen Geschmack. Er selbst hat<br />

über 20 Jahre Erfahrung als Koch und hilft<br />

neben seinen Geschäftsführertätigkeiten<br />

auch heute noch in der Küche aus, wenn<br />

dort mal jemand ausfällt. Das Zugpferd des<br />

türkischen Restaurants sind die 15 verschiedenen<br />

Grillteller mit den Fleischsorten<br />

Rind, Lamm und Geflügel, aber auch die<br />

zwölf verschiedenen Pide-Variationen<br />

(Teigschiffchen) überzeugen auf ganzer<br />

Linie. Zudem gibt es natürlich Fleisch vom<br />

Drehspieß als Döner. Aber auch Vegetarier<br />

werden auf der großen Speisekarte fündig,<br />

die außer den Hauptgerichten auch türkische<br />

Feinkost oder CigKöfte als Vorspeise,<br />

Desserts wie Baklava oder Künefe (süße<br />

Teigfäden) und Getränke wie Ayran und<br />

Uluda (Limonade) beinhaltet.<br />

Um den Kunden abwechslungsreichen Service<br />

zu bieten, hat das Selale auch viele<br />

Specials in seinem Angebot. So gibt es stets<br />

drei Tagesmenüs. Zudem gibt es an jedem<br />

Tag ein anderes Mittagsangebot für günstige<br />

5,90 Euro wie beispielsweise montags den<br />

Dönerteller mit Getränk und Salat; dienstags<br />

Pide etc. Da das Lokal täglich von<br />

9 Uhr morgens bis in die Nacht geöffnet<br />

hat, darf natürlich auch das klassische türkische<br />

Frühstück nicht fehlen; derzeit läuft<br />

eine Aktion, bei der das Frühstücksmenü<br />

bis Ende März täglich nur 4 Euro kostet.<br />

Außerdem ist samstags Fischbüffet, das<br />

inklusive Getränk und Beilage nur 10 Euro<br />

kostet. Wer keine Zeit hat, sich in das Restaurant<br />

zu setzen, kann die Speisen auch<br />

zum Mitnehmen bestellen. Auch hier gibt<br />

es ein preiswertes Angebot – für Studenten:<br />

Für 5 Euro gibt es einen Döner plus Cola<br />

und Pommes frites.<br />

Alles in allem bieten die zentrale Lage, das<br />

Ambiente, die freundliche Bedienung und<br />

die hochwertigen, aber preiswerten Speisen<br />

gleich mehrere Argumente, die dafür sprechen,<br />

dem Selale einen Besuch abzustatten<br />

und die traditionelle türkische Küche zu<br />

genießen. Jan Sommerlad<br />

Im Überblick<br />

Sitzplätze: 140 (60 im Nichtraucher-<br />

bereich, 80 im Raucherbereich<br />

Küche: Traditionelle türkische Küche<br />

Spezialitäten:<br />

Grillplatten vom Holzkohlegrill<br />

Öffnungszeiten:<br />

So. bis Do.: 9 bis 23 Uhr,<br />

Fr. und Sa.: 9 bis 24 Uhr<br />

Küche ★★✩✩<br />

Ambiente ★★★✩<br />

Service ★★✩✩<br />

Preise U U


… Kunst-Projekt zum Mitmachen auf Facebook zur Ausstellung »Liebe Tod Revolution«<br />

Büchner 2.0<br />

»Damit die Büchner-Feierlichkeiten nicht nur in den kulturellen Zirkeln gefeiert werden, sondern<br />

auch Studentenkneipen erreichen«, schließt eine Facebook-Aktion das studentische Umfeld<br />

mit dem Ausstellungsparkett kurz. Damit man in Gießen nicht ohne die jungen Querköpfe<br />

feiert, die vielleicht auch einmal »irgendwie Büchner« sein werden. Georg Büchner war knapp<br />

20, als sein Lebensweg ihn nach Gießen führte. Ein junger Kerl mit wachem Geist und eigenem<br />

Kopf – inklusive jugendlicher Schwärmerei, Schwermut, Überschwang und Dickköpfigkeit.<br />

Große Pläne in einer kleinen Stadt. Büchner und Gießen waren keine Freunde. Wie würde er<br />

heute Gießen sehen? Wie fühlt man sich, wenn man als junger Mensch neu in Gießen ist? Ist<br />

Gießen gut zu euch? Wut, Träume, Liebe – Alles klar mit euch in Gießen? Zur OKB-Ausstellung<br />

»Liebe, Tod und Revolution – Georg Büchner und kein Ende«, im Rahmen der Büchner-Jahre<br />

2012/2013, bietet der <strong>Gießener</strong> Künstler Werner Braun eine Facebook-Seite als Kunstprojekt<br />

zum Mitmachen an: »Gießen mit den Augen Büchners«. Neue <strong>Gießener</strong> sind aufgefordert, Eindrücke<br />

zu posten. Die persönlichen Statements sind über die Dauer der Ausstellung online zu<br />

verfolgen – ausgewählte Beiträge werden als Print in die Ausstellung integriert.<br />

… Badesalz auf DVD<br />

Hessisch Mystery!<br />

… Tablet, Handy, Kamera gewinnen<br />

»Die JLU und Du«<br />

Die Justus-Liebig-Universität sucht über Facebook nach kreativen Köpfen. Beim Wettbewerb »Die<br />

JLU und Du« gibt es ein iPad 4, ein Samsung Galayy S3 und eine Nikon D3100 inklusive Objektiv<br />

zu gewinnen. Außerdem gibt es 50 Karten für Heimspiele der LTi Gießen 46ers abzugreifen. Die<br />

Teilnahmebedingungen sind denkbar einfach: 1. Erstelle ein Foto, Video oder einen Text über dich<br />

und deine Beziehung zur JLU. 2. Lade deinen Beitrag hoch und schaffe es in die Votingrunde.<br />

3. Lass deinen Beitrag von deinen Kommilitonen bewerten. Gesucht werden Fotos, Videos oder<br />

Texte, die zeigen, wie bunt, schön, modern und vielseitig das Leben und Studieren an der<br />

Justus-Liebig-Universität ist. Aufgrund der Feiertage – und um den kreativen Ideen ein wenig<br />

mehr Zeit zu gewähren – hat die JLU die Laufzeit des Wettbewerbs bis zum 19. Januar verlängert.<br />

So lange können Beiträge eingereicht werden, danach beginnt die Votingphase, die Gewinner<br />

werden im März bekannt gegeben. Mehr Informationen gibt es auf www.facebook.com/jlu.<br />

giessen.<br />

UNTERWEGS<br />

Gerd Knebel und Henni Nachtsheim alias Badesalz haben allen Grund zur Freude. Das erfolgreichste<br />

Comedy-Duo Deutschlands kann auf eine nicht weniger erfolgreiche Tournee mit ihrem Programm<br />

»Bindannda!« zurückblicken. Die Hessen schafften es erstmals, Hallen zu füllen, die sie zuvor noch<br />

nicht gefüllt hatten. Noch nie mussten die Hausmeister so häufig das Schild »Ausverkauft« an die Türen<br />

hängen. »Binndannda!« ist Kult geworden. Da die zweijährige Tour durch sämtliche Regionen<br />

Deutschlands vor weit mehr als 100 000 Zuschauern wie geschmiert lief, hätten die zwei beinahe<br />

vergessen, eine DVD davon aufnehmen zu lassen, doch unmittelbar vor der letzten Show fiel es Knebel<br />

und Nachtsheim – gerade noch rechtzeitig – ein. Zum Glück. Seit Ende des vergangenen Jahres ist<br />

das Meisterwerk des Comedytheaters als DVD auf dem Markt. Im Stück trifft Peter Lembach (Henni<br />

Nachtsheim) nach einem verunglückten Paragleitschirmflug auf einen Aussteiger (Gerd Knebel), der<br />

abseits von allem in einer Waldhütte wohnt! Peter kommt so schnell nicht weg. Und das ist nur für die<br />

Zuschauer so richtig super!<br />

1/2013 streifzug 23


AUSLESE<br />

Knallharter Drei-Punkte-Plan<br />

20 Jahre nach der Deutschen Einheit wachsen endlich auch die linke<br />

und rechte A....backe des hessischen Humors wieder zusammen:<br />

Johannes Scherer und Bodo Bach kommen wieder als Die 2 Beiden.<br />

Allen Zweiflern und Kritikern, die vorab bereits lautstark konkrete<br />

Inhalte forderten, antworten Bach und Scherer mit einem knallharten<br />

Drei-Punkte-Plan: »Erster Teil, zweiter Teil, Zugabe. Das muss reichen.<br />

Weiter sind wir auch noch nicht. Der Rest ist Ländersache, das wissen<br />

Sie doch so gut wie wir.« Am Donnerstag, 10. Januar, gastieren die<br />

beiden Comedians in Lich im Bürgerhaus.<br />

Schmerzfrei<br />

Irgendwas fehlt immer! Der Herdentrieb geht weiter. Vom alten Hartz-<br />

IV-Adel bis zum Pleitegeier-Luxusautos fährt jeder! Nach zehn Jahren<br />

auf dem Olymp der Comedy-Götter schaltet Atze Schröder gnadenlos<br />

einen Gang höher. Bequem in Führung liegend knallt der Comedy-<br />

Zeus das Gaspedal auf der<br />

langen Geraden des zweiten<br />

Lebensabschnitts volle Lotte<br />

auf das Bodenblech.<br />

Warum? Weil er es kann. Atze<br />

Schröder ist schmerzfrei.<br />

So heißt auch sein aktuelles<br />

Programm, mit dem er am<br />

18. Januar in die Rittal-Arena<br />

Wetzlar kommt (20 Uhr).<br />

24 streifzug 1/2013<br />

Abenteuerreise<br />

GLANZ-<br />

LICHTER<br />

DES MONATS<br />

Bunter Luftballon<br />

Fünf charmante Frauen nehmen das Publikum mit auf eine<br />

musikalisch-emotionale Reise in die Welt längst vergangener<br />

melodiöser Kostbarkeiten der 30er und 40er Jahre. Unter<br />

dem Motto »Kauf dir einen bunten Luftballon« erinnern die<br />

singenden und musizierenden Frauen an Violoncello, Violine,<br />

Klarinette und Klavier an die Ufa-Filme des vergangenen<br />

Jahrhunderts. Die Dresdner Salon-Damen gastieren am Freitag,<br />

4. Januar, ab 20 Uhr in der <strong>Gießener</strong> Kongresshalle und<br />

werden diesen Abend zu einem unvergesslichen Ereignis<br />

machen.<br />

Nach drei Jahrzehnten Reisen und Fotografieren zieht Michael Martin in seinem Diavortrag<br />

»30 Jahre Abenteuer« eine faszinierende Zwischenbilanz. Er erzählt mit einzigartigen Dias<br />

und spannenden Geschichten von der ersten Mofatour nach Marokko über Reisen mit dem<br />

Peugeot 504 kreuz und quer durch die Sahara bis hin zu ersten Geländewagentouren durch<br />

Afrika. Ferner berichtet der Abenteurer am Dienstag, 29. Januar, im Kulturzentrum Großen-<br />

Buseck unter dem Motto »Die Wüsten der Erde« auch von seinen neuen Projekten. Beginn<br />

19.30 Uhr.


Ein Prinz<br />

Ein Mann am Klavier… ein Sänger… ja,<br />

eine Legende! Sebastian Krumbiegel ist<br />

einer der berühmtesten deutschen Musiker.<br />

Mit seiner Vokal-Gruppe »Die Prinzen«<br />

füllt er Arenen und Hallen, er ist<br />

Autor und Interpret zahlloser Hits. Eine<br />

beispiellose Karriere. Das Leben Krumbiegels<br />

könnte einem Roman entstammen.<br />

Vom Sakralsänger beim Leipziger Thomanerchor<br />

zum gefeierten Popstar, vom<br />

jugendlichen Musikfan in der DDR zu<br />

einem der bekanntesten Gesichter des<br />

Landes. Doch abseits der großen Bühnen,<br />

gibt es noch einen anderen Sebastian<br />

Krumbiegel: Den Chansonier, den Pianisten,<br />

den sensiblen Solisten. Neben eigenen<br />

bereits veröffentlichten und unveröffentlichten<br />

Solostücken wird Krumbiegel<br />

sein Programm durch Coverversionen von<br />

bekannten (Udo Lindenberg, Rio Reiser)<br />

und nicht so bekannten (Die Art) Künstlern<br />

ergänzen. Er wird aus seinem bewegten<br />

Leben erzählen und interessante<br />

Einblicke, musikalische und nicht musi -<br />

kalische, in eine Künstlerseele gewähren.<br />

Sebastian Krumbiegel gastiert mit seiner<br />

»Live 2013«-Tour am 15. Januar in der<br />

Acoustic Lounge im TTZ Marburg im Softwarecenter<br />

3. P<br />

Traum von Kanada<br />

ort<br />

AUSLESE<br />

Jeder, der vom Leben in der Wildnis träumt, vom Blockhaus am entlegenen See,<br />

von Bären und Adlern und einem Kanu, das die Freiheit bedeutet, wünscht sich<br />

nach Kanada. Mit ihren Söhnen Jan und Tim lebte Deutschlands Outdoorfamilie<br />

Fleck in zwei Sommern diesen Traum. Michael Fleck präsentiert nun das zwischen<br />

British Columbia und Alaska Erlebte am Dienstag, 8. Januar, um 20 Uhr<br />

in einer Panorama-Diashow in der <strong>Gießener</strong> Kongresshalle.<br />

Beginn 20 Uhr. Tickets im VVK: 13 Euro (erm. 11 Euro), AK: 14 Euro.<br />

Traumwelten<br />

Faszinierende Traumwelten im Schattenreich<br />

– das ist eine spektakuläre Performance<br />

der US-Tanzcompagnie Pilobolus.<br />

Hinter einer beleuchteten Leinwand verschmelzen<br />

Menschenknäuel elegant zu Gegenständen,<br />

Körper fügen sich zu Fantasiegebilden,<br />

zerfallen wieder, werden zu<br />

neuen Figuren. Betrachter tauchen in die<br />

Schattenwelten ein wie in eine Filmszene.<br />

Den Soundtrack schuf der popu läre Musiker,<br />

Produzent und Filmkomponist David<br />

Poe, dessen Kompositionen von Balladen<br />

bis zu treibenden Rocknummern reichen. In<br />

Deutschland sorgte die Gruppe mit einem<br />

Auftritt bei »Wetten, dass...?« für Furore. Am<br />

Sonntag, 13. Januar, sind ist Shadowland in<br />

der Rittal-Arena (20 Uhr) zu Gast. Wir verlosen<br />

2x2 Karten für die Show. Bitte senden<br />

Sie eine Mail mit dem Kennwort Schatten<br />

an streifzug@giessener-allgemeine.de.<br />

London stand schon<br />

als Support-Act für<br />

Silbermond auf der<br />

Bühne der Frankfurter<br />

Fest halle. Nun stellt die junge<br />

Britpop-Forma tion aus Wetzlar,<br />

Gießen und Marburg auf einer<br />

kleinen Clubtour ihr erstes Album<br />

vor und kommt damit am 19. Januar<br />

nach Gießen ins Jokus (Einlass<br />

19 Uhr). Das Besondere an der Band? Sie macht Britpop mit deutschen Texten,<br />

was für die Jungs – Schüler und Studenten – kein Widerspruch, sondern eine<br />

Herausforderung ist. Sie präsentieren atmosphärische Songs von großer Dichte<br />

und durch mehrstimmigen Gesang getragen. Ein spannender Mix aus flächigen<br />

Gitarrensounds und treibendem Beat, der sich mit der Emotionalität von Frontsänger<br />

Jonas Kleist zu einem eigenen Sound verbindet. Support Act: Lavender.<br />

Tickets 6 Euro (erm. 5 Euro).<br />

1/2013 streifzug 25


VERANSTALTUNGEN IM JANUAR<br />

Ihre Veranstaltungen in der<br />

Kongresshalle Gießen<br />

04.01. | Freitag | 20 Uhr<br />

Dresdner Salondamen<br />

Depro-Concert GmbH<br />

08.01. | Dienstag | 20 Uhr<br />

Kanada – Dia Vortrag<br />

www.michael-fleck.de<br />

11.01. | Freitag | 20.11 Uhr<br />

GFV-Inthronisation<br />

www.gfv-helau.de<br />

12.01. | Samstag | 20 Uhr<br />

Faberhaft Guth<br />

13.01. | Sonntag | 10 –16 Uhr<br />

Modellbahnbörse<br />

18.01. | Freitag | 20 Uhr<br />

Musical Highlights<br />

www.star-concerts.de<br />

19.01. | Samstag | 20.11 Uhr<br />

Prinzenball der GFV<br />

www.gfv-helau.de<br />

20.01. | Sonntag | 11 –17 Uhr<br />

19. Puppen- und Bärenmarkt<br />

www.albrecht-kreativ.de<br />

23.-26.01. | Mi.-Sa. | 15 u. 20 Uhr<br />

Neujahrsvarieté<br />

www.ovag.de<br />

27.01. | Sonntag | 11 –18 Uhr<br />

10. <strong>Gießener</strong> Hochzeitsmesse<br />

www.juwelier-munk.de<br />

29.01. | Dienstag | 16 – 17 Uhr<br />

Puppentheater YAKARI<br />

»Schneeball in Gefahr«<br />

02.02. | Samstag | 20 Uhr<br />

Dave Davis »Live & in Farbe«<br />

www.s-promotion.de<br />

07.02. | Donnerstag | 20 Uhr<br />

Weiberfassenacht der GFV<br />

www.gfv-helau.de<br />

08.02. | Freitag | 20.11 Uhr<br />

Fremdensitzung der GFV<br />

www.gfv-helau.de<br />

09.02. | Samstag | 13.30–16.30 Uhr<br />

Seniorennachmittag mit der GFV<br />

Amt für soziale Angelegenheiten<br />

09.02. | Samstag | 20.11 Uhr<br />

Große Prunksitzung der GFV<br />

www.gfv-helau.de<br />

11. u. 12.02. | Mo. u. Di. | 14 –17 Uhr<br />

Kinderfasching der GFV<br />

www.gfv-helau.de<br />

26 streifzug 1/2013<br />

Veranstaltungen<br />

1 DI<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Weihnachtsoratorium<br />

Unterschiedliche<br />

Ensembles spielen Bach<br />

18.00 St. Bonifatius-<br />

Kirche<br />

Neujahrskonzert<br />

Mit dem Philharmonischen<br />

Orchester Gießen<br />

18.00 Stadttheater<br />

Marburg<br />

Neujahrskonzert<br />

Mit dem Studenten-<br />

Sinfonie-Orchester<br />

Marburg<br />

18.15 Stadthalle,<br />

Erwin-Piscator-Haus,<br />

Großer Saal<br />

2 MI<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Dei Mudda tanzt zu<br />

meinem Beat bis 5 Uhr<br />

früh!<br />

Dancemusic mit<br />

Monsieur Pappusch<br />

22.00 Scarabée<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Sean Og<br />

Irisch-Schottischer Folk<br />

21.00 Irish Pub<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Bastelworkshop<br />

Für Kinder von<br />

8 bis 12 Jahren<br />

14.00 Mathematikum<br />

3 DO<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Land unter<br />

Elektronische Tanzmusik<br />

mit DJ Jimmy<br />

22.00 Scarabée<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Sean Og<br />

Irisch-Schottischer Folk<br />

21.00 Irish Pub<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Bastelworkshop<br />

Für Kinder von<br />

8 bis 12 Jahren<br />

14.00 Mathematikum<br />

4 FR<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Freitag.Vier<br />

Zwei Buchtheaterstücke:<br />

Die Geschichte<br />

vom ängstlichen Ritter,<br />

Prinzessin Mary und<br />

dem Drachen und<br />

Die Bremer Stadtmusikanten<br />

16.00 Stadtbibliothek<br />

Reise ins Glück<br />

Mit den Schmachtigallen<br />

hin und weg<br />

19.30 Stadttheater<br />

Die Verwirrungen des<br />

Zöglings Törless<br />

20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Party Tanzbar<br />

Mixed Partytunes by<br />

DJ Matt – Rock, House,<br />

HipHop, Charts & Party-Classics<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

Partyfreitag<br />

22.00 Monkeys<br />

Mixtape<br />

Mit DJs Nice.Cut<br />

und Fresh Nova<br />

22.00 Admiral Music<br />

Lounge<br />

Save the Bats<br />

Postpunk,<br />

DarkWave and more<br />

22.00 Scarabée<br />

Salsa-Party<br />

Ritmo Latino mit<br />

DJ Ramon<br />

22.00 White<br />

Elephant<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Dresdner Salondamen<br />

Musikalische Zeitreise<br />

der 20er, 30er und<br />

40er Jahre mit wunderbaren<br />

Musikerinnen<br />

20.00 Kongresshalle<br />

Garden of Delight<br />

Celtic Folk Rock Party<br />

21.00 Irish Pub<br />

5 SA<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Der gestiefelte Kater<br />

Mit dem Tinko-<br />

Theater<br />

16.00 Kleine Bühne<br />

Viktoria und ihr Husar<br />

Operette von Paul<br />

Abraham<br />

19.30 Stadttheater<br />

Amerika<br />

Letzte Vorstellung<br />

20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Karaoke<br />

Mit Andy Pfälzer<br />

21.00 Irish Pub<br />

Musik von den Mädchen<br />

von hinter der<br />

Theke<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

House at Admiral<br />

Mit DJs Danielo und<br />

Simon Sky<br />

22.00 Admiral<br />

Count Down<br />

to Armageddon<br />

Mit DJ Lecur<br />

22.00 Scarabée<br />

Partysamstag<br />

22.00 Monkeys<br />

Electrified-Party<br />

Deep, Tech, Electro,<br />

Minimal, Dubstep<br />

23.00 MuK<br />

Alsfeld<br />

Beatparty<br />

Hits von Gestern<br />

und Heute<br />

20.00 Hessenhalle<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Gießen<br />

Trödelmarkt<br />

6.00 Rodheimer<br />

Straße<br />

Buseck<br />

Flohmarkt<br />

8.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

KONZERTE<br />

Marburg<br />

Musical Highlights<br />

Best of Musical<br />

20.00 Stadthalle<br />

SPORT<br />

Gießen<br />

Basketball-Bundesliga<br />

Hessenderby zwischen<br />

den LTi Gießen 46ers<br />

und den Fraport<br />

Skyliners<br />

20.00 Sporthalle<br />

Gießen-Ost<br />

6 SO<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

vorgestellt<br />

Die Verfolgung und<br />

Ermordung Jean Paul<br />

Marats – Schauspiel<br />

von Peter Weiss<br />

11.00 Stadttheater<br />

Dornröschen<br />

Tanzstück von Tarek<br />

Assam<br />

15.00 Stadttheater<br />

Der gestiefelte Kater<br />

Tinko-Theater<br />

16.00 Kleine Bühne<br />

Gift<br />

20.00 TiL<br />

Pohlheim<br />

Aschenputtel geht<br />

zum königlichen Ball<br />

Märchentheater mit<br />

dem Wettenberger<br />

Sammelsurium<br />

15.00 Volkshalle<br />

Watzenborn-Steinberg<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Weihnachtsoratorium<br />

Unterschiedliche Ensembles<br />

spielen Bach<br />

11.00 Petruskirche<br />

Wettenberg<br />

Festliches<br />

Neujahrskonzert<br />

Johannes Osswald<br />

(Trompete), Peter<br />

Sanders, Gottfried Köll<br />

(Oboe) und Jens Amend<br />

(Orgel) mit Werken von<br />

Bach, Albinoni und Telemann<br />

17.00 Ev. Kirche<br />

Wißmar<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Gießen<br />

Antik & Trödel<br />

8.00 Hessenhallen<br />

GINA – <strong>Gießener</strong><br />

Neuwagenausstellung<br />

9.00 Messeplatz<br />

Buseck<br />

Modellbaubörse<br />

10.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt


SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Miss Hessen 2013<br />

Offizielle Vorwahl zur<br />

Miss Germany – Brautmodenschau<br />

um 13.30<br />

Uhr<br />

10.00 Galerie Neustädter<br />

Tor<br />

Neujahrsbegrüßung<br />

Verkaufsoffener Sonntag<br />

13.00 Innenstadt<br />

7 MO<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Independent Tanzbar<br />

Rock, Alternative, Indie<br />

mit DJ Harry Kane<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Pub Quiz<br />

21.00 Irish Pub<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

<strong>Gießener</strong>, die Geschichte<br />

schrieben:<br />

Literaten<br />

Vortrag von Dr. Rolf<br />

Haaser<br />

18.00 Rathaus, Konzertsaal<br />

8 DI<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Affenkammer<br />

22.00 Monkeys<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Bastelworkshop<br />

Für Kinder von 8 bis 12<br />

Jahren<br />

14.00 Mathematikum<br />

Whiskey Seminar<br />

21.00 Irish Pub<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Kanada<br />

Panorama-Dia-Show<br />

von und mit Michael<br />

Fleck<br />

20.00 Kongresshalle<br />

9 MI<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Dei Mudda tanzt<br />

zu meinem Beat bis<br />

5 Uhr früh!<br />

HipHop, BigBeat,<br />

Electro, Dancemusik<br />

mit Monsieur Pappusch<br />

22.00 Scarabée<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Chicago Five & One<br />

19.00 Restaurant<br />

Lahnterrasse<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Bastelworkshop<br />

Für Kinder von 8 bis 12<br />

Jahren<br />

14.00 Mathematikum<br />

Lars & Robert und sein<br />

Poetisches Wohnzimmer<br />

Musiker, Poeten, Hausaufgaben<br />

20.30 Ulenspiegel<br />

10 DO<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

Gießen<br />

Georg Büchner Gedenkjahre<br />

2012/2013<br />

Bestandteil der Vernissage<br />

ist eine Facebook-<br />

Aktion des Künstlers<br />

Werner Braun<br />

18.00 KiZ<br />

BÜHNE<br />

Lich<br />

Johannes Scherer &<br />

Bodo Bach<br />

Die2Beiden – Kabarett<br />

20.00 Bürgerhaus<br />

Wetzlar<br />

Ich weiß, was du<br />

denkst<br />

Gedankenleser Thorsten<br />

Havener<br />

20.00 Neues Kellertheater<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Land unter<br />

Indiepassion mit<br />

DJ Jimmy<br />

22.00 Scarabée<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Mac Frayman<br />

Amerikanischer Folk<br />

21.00 Irish Pub<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Bastelworkshop<br />

Für Kinder von 8 bis<br />

12 Jahren<br />

14.00 Mathematikum<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Singapur<br />

Ökonomischer und<br />

sozialer Welterfolg –<br />

Lichtbildervortrag von<br />

Prof. Hans-Rudolf Bork<br />

15.30 Altes Schloss,<br />

Netanya-Saal<br />

11 FR<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Reise ins Glück<br />

Mit den Schmachtigallen<br />

hin und weg<br />

19.30 Stadttheater<br />

König Ödipus<br />

Soloabend mit Martin<br />

Gärtner<br />

20.00 TiL<br />

Wetzlar<br />

Dieter Nuhr<br />

20.00 Rittal-Arena<br />

ABBA Mania<br />

20.00 Stadthalle<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Turkish-Pop-Night<br />

21.00 White Elephant<br />

Party Tanzbar<br />

Rock, House, HipHop,<br />

Charts & Party-<br />

Classics<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

Admiral Black Beatz<br />

Mit DJs Iron und Durak<br />

22.00 Admiral Music<br />

Lounge<br />

Partyfreitag<br />

22.00 Monkeys<br />

Die 90er waren zum<br />

Recyclen da<br />

90s Rock, Trash Pop,<br />

Eurodance mit DJ<br />

Domino<br />

22.00 Scarabée<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Mac Frayman<br />

Amerikanischer Folk<br />

21.00 Irish Pub<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Lecker Lachen<br />

Comedy-Dinner<br />

19.00 Hotel<br />

Steinsgarten<br />

Inthronisation des<br />

neuen <strong>Gießener</strong><br />

Prinzenpaares<br />

Das scheidende<br />

Prinzenpaar übergibt<br />

die Insignien der<br />

Macht<br />

20.11 Kongresshalle<br />

Buseck<br />

Sturm aufs<br />

Busecker Schloss<br />

Fackelumzug<br />

um 18.30 Uhr<br />

19.11 Schlosshof<br />

12 SA<br />

VERANSTALTUNGEN IM JANUAR<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Dornröschen<br />

Tinko-Theater<br />

16.00 Kleine Bühne<br />

Die Verfolgung und<br />

Ermordung Jean Paul<br />

Marats<br />

Premiere<br />

19.30 Stadttheater<br />

Die Wanze<br />

Insektenkrimi von Paul<br />

Shipton<br />

20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Planet Radio Wild<br />

Chicks<br />

Mit Mark Hartmann<br />

und DJ VIM<br />

22.00 Admiral Music<br />

Lounge<br />

Hard to Beat-Party<br />

Indie, Electro, Hardcore,<br />

Metalcore auf<br />

zwei Floors<br />

22.00 MuK<br />

Rock of Ages<br />

Rock, Metal, Classics<br />

mit DJ Cel’ardor<br />

22.00 Scarabée<br />

Partysamstag<br />

22.00 Monkeys<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Gießen<br />

Trödelmarkt<br />

6.00 Rodheimer<br />

Straße<br />

Buseck<br />

Flohmarkt<br />

8.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Führung durch das<br />

Mathematikum<br />

11.00 Mathematikum<br />

11.01. WETZLAR Rittal Arena<br />

07.02. WETZLAR<br />

Rittal Arena<br />

05.03.<br />

WETZLAR<br />

stadthalle<br />

powered by<br />

Auf<br />

Jobsuche?<br />

Wir haben<br />

über 35.000<br />

Stellen!<br />

JETZT FINDEN!<br />

www.JOBS-in-Mittelhessen.de<br />

Anzeigenhotline: 06 41/30 03-2 24<br />

02.03. GiEssEn<br />

Kongresshalle<br />

24.02. MARBURG<br />

stadthalle<br />

24.02.<br />

WETZLAR<br />

Rittal Arena<br />

TickeTs unTer www.s-promoTion.de<br />

sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen TICKETHOTLINE 06102 - 77 66 5<br />

1/2013 streifzug 27


VERANSTALTUNGEN IM JANUAR<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

FaberhaftGuth & Band<br />

Konzertabend des Kabarettistenduos.<br />

Siehe<br />

Interview.<br />

20.00 Kongresshalle<br />

Scotch Cart<br />

Akustik-Duo<br />

21.00 Irish Pub<br />

Lich<br />

Neujahrskonzert<br />

Mit dem Musikzug<br />

Muschenheim<br />

20.00 Sport- und<br />

Kulturhalle Muschenheim<br />

Marburg<br />

The Cavern Beatles<br />

Tribute Band<br />

20.00 Stadthalle<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Grünberg<br />

Hochzeitsmesse<br />

13.00 Gallushalle<br />

SONSTIGES<br />

Lollar<br />

Prunksitzung<br />

19.33 Bürgerhaus<br />

SPORT<br />

Gießen<br />

Basketball-Bundesliga<br />

LTi Gießen 46ers –<br />

Phoenix Hagen<br />

20.00 Sporthalle<br />

Gießen-Ost<br />

13 SO<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Du, Du & Ich<br />

Premiere – von Theo<br />

Fransz<br />

11.00 TiL<br />

Chouchane Siranossian<br />

Solistenportrait der Violinistin<br />

mit Einblicken<br />

in ihre Arbeit an Mozarts<br />

Violinkonzert<br />

11.00 Stadttheater<br />

Dornröschen<br />

Tanzstück Tarek Assam<br />

15.00 Stadttheater<br />

Dornröschen<br />

Tinko-Theater<br />

16.00 Kleine Bühne<br />

I Wanna be Loved by<br />

you (UA)<br />

Musiktheater von Titus<br />

Hoffmann<br />

20.00 TiL<br />

Wetzlar<br />

Shadowland<br />

Performance der amerikanischenTanzcompagnie<br />

Pilobolus<br />

20.00 Rittal-Arena<br />

28 streifzug 1/2013<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Mittagskonzert<br />

Mit den Musikern des<br />

Stadttheaters<br />

13.00 Rathaus, Konzertsaal<br />

Alsfeld<br />

Blasmusik-Festival<br />

20.00 Hessenhalle<br />

Pohlheim<br />

Neujahrskonzert<br />

Mit dem Blasorchester<br />

der TSG Steinbach<br />

16.00 Volkshalle<br />

Watzenborn-Steinberg<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Gießen<br />

Modellbahnbörse<br />

Kauf und Tausch von<br />

Modelleisenbahn-, Modellautos<br />

und Zubehör<br />

fast aller Spuren, RC<br />

Mini Hubschrauber-<br />

Vorführung<br />

10.00 Kongresshalle<br />

Buseck<br />

Antik- und Sammlermarkt<br />

9.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

Grünberg<br />

Hochzeitsmesse<br />

11.00 Gallushalle<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Flamenco für Kinder<br />

mit Alma Gitana<br />

Workshop für 6- bis<br />

10-Jährige (14.00 bis<br />

15.30) und 10- bis<br />

17-Jährige (16.00 bis<br />

17.30). Infos: www.alma-gitana.de/workshops.htm<br />

14.00 MuK<br />

14 MO<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Karaoke<br />

Mit Andy Pfälzer<br />

21.00 Irish Pub<br />

Independent Tanzbar<br />

Rock, Alternative, Indie<br />

mit DJ Harry Kane<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Fledermäuse und Windenergie<br />

Zwischen Wissenschaft<br />

und Naturschutz – Vortrag<br />

von Dr. Markus<br />

Dietz<br />

19.15 Margarethe-<br />

Bieber-Saal<br />

Literatur – Medien –<br />

Revolution<br />

Von der Idee der Revolution<br />

zur Praxis der Regression<br />

– Vortrag von<br />

Büchner-Preisträger<br />

Reinhard Jirgl<br />

19.15 Uni-Hauptgebäude,<br />

Aula<br />

15 DI<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Affenkammer<br />

22.00 Monkeys<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

5. Sinfoniekonzert<br />

Werke von Mozart,<br />

Schumann und Lutoslawski<br />

mit Chouchane<br />

Siranossian (Violine)<br />

20.00 Stadttheater<br />

Wetzlar<br />

Voca People<br />

Stimmakrobatik aus<br />

Musik, Beatbox und<br />

Comedy<br />

20.00 Rittal-Arena<br />

Giora Feidmann & Gitanes<br />

Blondes<br />

Klezmer und Musik des<br />

Balkan mit Celtic-, Gypsy-<br />

und Latinoklängen<br />

20.00 Stadthalle<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Humangenetik: Möglichkeiten<br />

und Grenzen<br />

molekularer Diagnostik<br />

Lesung mit Prof. Ulrich<br />

Müller<br />

17.00 Institut für Anatomie<br />

und Zellbiologie,<br />

Großer Hörsaal<br />

Fußbeschwerden<br />

Forum Gesund bleiben<br />

– Gesund werden. Vortrag<br />

von Dr. B. Wehr<br />

18.00 St. Josefs Krankenhaus,<br />

Balserischer<br />

Stift<br />

16 MI<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Dei Mudda tanzt zu<br />

meinem Beat bis 5 Uhr<br />

früh!<br />

HipHop, BigBeat, Electro,<br />

Dancemusik mit<br />

Monsieur Pappusch<br />

22.00 Scarabée<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Dani & Sahne<br />

Pop Covers<br />

21.00 Irish Pub<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Poetry Slam<br />

20.00 Jokus<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Medizin & Literatur<br />

Tilman Spengler führt in<br />

den Roman Lenins Hirn<br />

ein<br />

18.00 Institut für Geschichte<br />

der Medizin,<br />

Iheringstraße 6<br />

Expeditionen zu den<br />

Gegenständen des täglichen<br />

Lebens<br />

Sprachliche Bildung für<br />

Kinder von 0 bis 6 Jahren<br />

– öffentlicher Vortrag<br />

von Dr. Anna Winner<br />

18.00 Philosophikum<br />

II, Haus B, 030<br />

Bendamustin<br />

Wiederentdeckung eines<br />

Medikamentes aus<br />

der DDR für die Therapieoptimierung<br />

der<br />

Non-Hodgkin Lymphome<br />

(NHL) – Vortrag<br />

von Prof. Mathias Rummel<br />

18.45 Institut für Biochemie,<br />

Ernst-Leitz-<br />

Hörsaal<br />

Mysterium Mithras<br />

Antiker Geheimkult im<br />

Spiegel der Archäologie<br />

– Vortrag von Dr. Carsten<br />

Amrhein<br />

20.00 Altes Schloss,<br />

Netanya-Saal<br />

17 DO<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Kaspar Häuser Meer<br />

Schauspiel von Felicia<br />

Zeller<br />

20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Land unter<br />

Elektronische Tanzmusik<br />

mit DJ Jimmy<br />

22.00 Scarabée<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Louis Fitz<br />

Irish Folk<br />

21.00 Irish Pub<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Flimmerkiste: Drive<br />

Action/Krimi/Drama<br />

(USA, 2011)<br />

20.00 Zeughaus<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Stätten islamischer<br />

Architektur<br />

Von Granada bis Samarkand<br />

– Lichtbildervortrag<br />

von Dr. Reinhard<br />

Kaufmann<br />

15.30 Altes Schloss,<br />

Netanya-Saal<br />

Umweltrechtliches<br />

Praktikerseminar<br />

Raumbedingungen für<br />

die Gestaltung der Energiewende<br />

– Vortrag von<br />

Prof. Dr. Jürgen Schmid<br />

18.15 Seminargebäude<br />

der Rechtswissenschaft<br />

Why Be Happy When<br />

You Could Be Normal<br />

Autobiographische Einflüsse<br />

im Werk von Jeanette<br />

Winterson – Vortrag<br />

von Dr. Nadyne<br />

Stritzke<br />

19.00 Uni-Hauptgebäude,<br />

Biologischer<br />

Hörsaal<br />

18 FR<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

Gießen<br />

Georg Büchner Gedenkjahre<br />

2012/2013<br />

Luise Büchner und die<br />

frühe Frauenbewegung<br />

18.00 KiZ<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Viktoria und ihr Husar<br />

Operette von Paul<br />

Abraham<br />

19.30 Stadttheater<br />

Die Verwirrungen des<br />

Zöglings Törless<br />

20.00 TiL<br />

Nachtschattengewächs<br />

Trash from Outer Space<br />

– Hommage an den<br />

Kultregisseur Ed Wood<br />

und den letzten Film<br />

mit Bela Lugosi<br />

22.00 TiL<br />

Wetzlar<br />

Atze Schröder<br />

20.00 Rittal-Arena<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Party Tanzbar<br />

Rock, House, HipHop,<br />

Charts & Party-Classics<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

Partyfreitag<br />

22.00 Monkeys<br />

Mixtape<br />

Mit DJs Kosta Minor<br />

und Ebony<br />

22.00 Admiral Music<br />

Lounge<br />

Ghettoblastin’<br />

Special Guest DJ Illegal<br />

– US-HopHop-<br />

Partyreihe<br />

22.00 MuK<br />

Seek & Destroy<br />

Metal-Party mit DJ<br />

Cel’ardor<br />

22.00 Scarabée<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Musical Highlights<br />

20.00 Kongresshalle<br />

Green Stuff<br />

Bluesrock<br />

21.00 Irish Pub<br />

SONSTIGES<br />

Grünberg<br />

Prunksitzung<br />

19.33 Sport- und Kulturhalle<br />

Stangenrod<br />

Lollar<br />

Prunksitzung<br />

19.31 DGH Rutterhausen<br />

VORTRÄGE<br />

Lollar<br />

Totenberg<br />

Lesung mit Thomas<br />

Hettche<br />

20.00 Clemens-Brentano-Europaschule<br />

19 SA<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Rotkäppchen<br />

Tinko-Theater<br />

16.00 Kleine Bühne<br />

Der Freischütz<br />

Romantische Oper<br />

19.30 Stadttheater<br />

Hypnotic Poison<br />

Tanzstück<br />

20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

We Love!<br />

Mit Sebastian Serrano<br />

und DJ Danielo<br />

22.00 Admiral Music<br />

Lounge<br />

Dancing Devils<br />

in Angels Way<br />

Metal mit DJ Dead<br />

Jes7er<br />

22.00 Scarabée<br />

Partysamstag<br />

22.00 Monkeys<br />

Reggae Night<br />

Reggae, SKA, Dancehall<br />

mit DJ Nico<br />

23.00 Domizil<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Gießen<br />

Trödelmarkt<br />

6.00 Rodheimer<br />

Straße


Buseck<br />

Flohmarkt<br />

8.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Port London<br />

Britpop-Formation aus<br />

Wetzlar<br />

20.00 Jokus<br />

So To Say<br />

Covers<br />

21.00 Irish Pub<br />

Linden<br />

Neujahrskonzert<br />

Mit den drei Gruppen<br />

des Musikcorps der<br />

FFW<br />

19.00 Stadthalle<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Gießen<br />

17. <strong>Gießener</strong><br />

MotoExpo<br />

Motorradmesse mit Top-<br />

Marken, Action &<br />

Shows<br />

10.00 Hessenhallen<br />

Alsfeld<br />

Antik & Trödelmarkt<br />

9.00 Hessenhalle<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Alles, was Recht ist<br />

Rechtsfragen in der Kinder-<br />

und Jugendarbeit –<br />

Anmeldung über www.<br />

jbw-giessen.de<br />

10.00 Jokus<br />

Konfliktmanagement in<br />

Jugendgruppen<br />

Anmeldung über www.<br />

jbw-giessen.de<br />

10.00 Jokus<br />

The Metropolitan Opera<br />

live im Kino<br />

Donizetti Maria Stuarda<br />

in HD<br />

19.00 Kino-Center<br />

2. <strong>Gießener</strong> Ballnacht<br />

Tanz, Mehrgang-Menü,<br />

Stargäste (Jolanda Lis,<br />

Gala-Tenöre, Sandy<br />

Showband)<br />

20.00 Kongresshalle<br />

Grünberg<br />

Fasching in Queckborn<br />

19.30 Sporthalle<br />

Queckborn<br />

Prunksitzung<br />

19.33 Sport- und Kulturhalle<br />

Stangenrod<br />

Lollar<br />

Prunksitzung<br />

19.31 DGH Ruttershausen<br />

Wettenberg<br />

Pariser Abend 2013<br />

Vortrag von Udo Bullmann<br />

zum 50. Jahrestag<br />

der Unterzeichnung des<br />

Elysee-Vertrages, Fünf-<br />

Gänge-Menü, Musette-<br />

musik der Freddy-Becker-Combo,<br />

Chansons<br />

von Nora Schmidt<br />

18.30 Bürgerhaus<br />

Launsbach<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Physik in der<br />

Schwerelosigkeit<br />

Vortrag von<br />

Prof. Markus Thoma<br />

10.00 Physikalisches<br />

Institut, Wilhelm-<br />

Hanle-Hörsaal<br />

20 SO<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Rotkäppchen<br />

Tinko-Theater<br />

16.00 Kleine Bühne<br />

Orpheus<br />

Musikalische Reise<br />

durch die Sagenwelt<br />

von Andreas Mihan und<br />

Teresa Rinn<br />

18.00 TiL<br />

Ihre Version des Spiels<br />

Schauspiel<br />

von Yasmina Reza<br />

19.30 Stadttheater<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

2. Kammerkonzert:<br />

Zug um Zug<br />

Mit dem Bayreuther<br />

Backstage Posaunenquartett<br />

11.00 Stadttheater<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Gießen<br />

17. <strong>Gießener</strong><br />

MotoExpo<br />

Motorradmesse mit Top-<br />

Marken, Action &<br />

Shows<br />

10.00 Hessenhallen<br />

19. Puppen- und Bärenmarkt<br />

11.00 Kongresshalle<br />

Alsfeld<br />

Antik & Trödelmarkt<br />

9.00 Hessenhalle<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Konfliktmanagement<br />

in Jugendgruppen<br />

Anmeldung über<br />

www.jbw-giessen.de<br />

10.00 Jokus<br />

Grünberg<br />

Kinderfasching<br />

14.00 Sporthalle<br />

Queckborn<br />

Kinder-Prunksitzung<br />

14.11 Sport- und Kulturhalle<br />

Stangenrod<br />

Wettenberg<br />

Fastnachtssitzung<br />

Kinder für Kinder<br />

14.30 MehrzweckhalleKrofdorf-Gleiberg<br />

21 MO<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Independent Tanzbar<br />

Rock, Alternative, Indie<br />

mit DJ Harry Kane<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Pub Quiz<br />

21.00 Irish Pub<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

<strong>Gießener</strong>, die Geschichte<br />

schrieben –<br />

Geschichtsdeuter<br />

Vortrag von<br />

Prof. Horst Carl<br />

18.00 Rathaus, Konzertsaal<br />

Wenn Töne sauer<br />

schmecken<br />

Über Synästhesie und<br />

deren neuronale<br />

Grundlagen – Vortrag<br />

von Prof. Lutz Jäncke<br />

18.00 Philosophikum I,<br />

Hörsaal A3<br />

22 DI<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Von einem, der auszog,<br />

das Fürchten zu lernen<br />

Premiere – Interaktive<br />

Musiktheaterperformance<br />

10.00 TiL<br />

Wetzlar<br />

Mother Africa-<br />

Produktion<br />

Umlingo – Afrikanische<br />

Artistik, Musik, moderne<br />

Zirkus- und Showelemente<br />

20.00 Stadthalle<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Affenkammer<br />

22.00 Monkeys<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Gießen 46ers<br />

Bingo-Night<br />

Glücksspiel im Irish-<br />

Pub mit Preisen, die das<br />

Studentenherz höher<br />

schlagen lassen<br />

21.00 Irish Pub<br />

VERANSTALTUNGEN IM JANUAR<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Burn-Out –<br />

Mode oder Krankheit?<br />

Medizin-Vorlesung von<br />

Prof. Johannes Kruse<br />

17.00 Institut für Anatomie<br />

und Zellbiologie,<br />

Großer Hörsaal<br />

23 MI<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Internationales<br />

Neujahrsvarieté<br />

Mit 35 Artisten<br />

aus 12 Nationen<br />

20.00 Kongresshalle<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Dei Mudda tanzt zu<br />

meinem Beat bis 5 Uhr<br />

früh!<br />

HipHop, BigBeat, Electro,<br />

Dancemusik mit<br />

Monsieur Pappusch<br />

22.00 Scarabée<br />

Wünschen Sie Ihre Veranstaltung im<br />

streifzug<br />

Schreiben Sie bis zum 18. Januar per E-Mail<br />

an: streifzug@giessener-allgemeine.de<br />

Die Auswahl obliegt der Redaktion. Für die Richtigkeit<br />

der Angaben übernehmen wir keine Gewähr.<br />

»Ich laufe Schlittschuh.<br />

Weil meine Wohnbau<br />

sich kümmert.«<br />

Die Eisbahn ist für uns ein Muss.<br />

Denn sie bringt Spaß und gute Laune.<br />

In<br />

Gießen<br />

zuhause.<br />

1/2013 streifzug 29


VERANSTALTUNGEN IM JANUAR<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Singer Songwriter<br />

Contest<br />

20.30 Ulenspiegel<br />

24 DO<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Die Verfolgung und<br />

Ermordung Jean Paul<br />

Marats<br />

Schauspiel von Peter<br />

Weiss<br />

19.30 Stadttheater<br />

Internationales Neujahrsvarieté<br />

Mit 35 Artisten aus 12<br />

Nationen<br />

20.00 Kongresshalle<br />

I Wanna be Loved by<br />

you (UA)<br />

Musiktheater<br />

20.00 TiL<br />

Improvisationstheater<br />

20.30 Ulenspiegel<br />

Alsfeld<br />

Vogelsberger Gipfel-<br />

Kabarett<br />

Thomas Kreimeyer –<br />

Stegreif-Kabarett<br />

30 streifzug 1/2013<br />

20.00 Albert-<br />

Schweitzer-Schule<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Land unter<br />

80s-Specials<br />

mit DJ Jimmy<br />

22.00 Scarabée<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Miller and Heath<br />

Rock, Pop, Hessen<br />

Drecks<br />

21.00 Irish Pub<br />

Alsfeld<br />

1. Multi-Kunst-Show<br />

Barbara Clear – Kampfelfenland<br />

– poetische<br />

und gesellschaftskritische<br />

Songs<br />

20.00 Stadthalle<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Flimmerkiste: The<br />

Straight Story<br />

Drama (Frankreich/UK/<br />

USA, 1999)<br />

20.00 Zeughaus<br />

Flimmerkiste: Mulholland<br />

Drive<br />

Drama/Thriller (2001)<br />

22.00 Zeughaus<br />

25 FR<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

6. Internationales Neujahrsvariete<br />

15.00 und 20.00<br />

Kongresshalle<br />

Step Inside Love<br />

and Stay<br />

Foyer um fünf – Texte<br />

und Lieder mit Anne-<br />

Elise Minetti und Mirjam<br />

Sommer<br />

17.00 Stadttheater<br />

Cabaret<br />

Musical von John Kander<br />

und Fred Ebb<br />

19.30 Stadttheater<br />

Twelfth Night<br />

the Keller Theatre –<br />

englischsprachige Komödie<br />

von Shakespeare<br />

als Gastspiel des White<br />

Horse Theatre<br />

19.30 Kleine Bühne<br />

Gift<br />

20.00 TiL<br />

Marburg<br />

Schwanensee<br />

Mit dem Bolschoi<br />

Staatsballett Belarus<br />

19.30 Stadthalle<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Party tanzbar<br />

Rock, House, HipHop,<br />

Charts & Party-Classics<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

Chocolate Supreme<br />

Night<br />

Mit DJs Seerious, Crazy<br />

Cutz und MC Dragon<br />

22.00 Admiral Music<br />

Lounge<br />

Electronic Porn No. 64<br />

Live mit Modulate –<br />

EBM, Futurepop, Industrial<br />

mit DJ Andypendent<br />

& more<br />

22.00 MuK<br />

A Tribute to Quentin<br />

Tarantino<br />

Rock’n’Roll, Surf, Soul,<br />

Beat, Mexicana, Desert<br />

Rock mit DJ Jimmy<br />

22.00 Scarabée<br />

Partyfreitag<br />

22.00 Monkeys<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Ann-Christine<br />

Singer/Songwriter<br />

21.00 Irish Pub<br />

10 Jahre Lotta (antifaschistische<br />

Zeitschrift)<br />

Vortrag mit Ingo Taler<br />

und die Bands Patsy<br />

O’Hara, M.I.N.U.T.E.S,<br />

Von Drakus, White Crane<br />

21.30 AK44<br />

Alsfeld<br />

2. Multi-Kunst-Show<br />

Barbara Clear – Kampfelfenland<br />

– Folk- und<br />

Rockklassiker<br />

20.00 Stadthalle<br />

Linden<br />

No Label Live Event<br />

Contest<br />

Mit Emotion X, Effekt,<br />

Laura Singer, Emergency,<br />

Dawn – Special<br />

Guest: An Everyday<br />

Apocalypse<br />

19.00 Volkshalle<br />

Leihgestern<br />

26 SA<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

6. Internationales Neujahrsvariete<br />

15.00 und 20.00 Kongresshalle<br />

Schneewittchen<br />

Tinko-Theater<br />

16.00 Kleine Bühne<br />

Von einem, der auszog,<br />

das Fürchten zu lernen<br />

Interaktive Musiktheaterperformance<br />

18.00 TiL<br />

Ihre Version des Spiels<br />

Im Anschluss<br />

nachgefragt<br />

19.30 Stadttheater<br />

Crazy Broadway 2:<br />

Jetzt wird’s wild<br />

Siehe Reportage.<br />

20.00 Astaire’s<br />

Pohlheim<br />

Hair<br />

Musical mit dem Theater<br />

Traumstern (wer in<br />

Hippie-Kleidung zur<br />

Veranstaltung kommt,<br />

erhält als Dankeschön<br />

einen Verzehrgutschein)<br />

20.00 Sport- und<br />

Kulturhalle Garbenteich<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Pure Club: Franky<br />

Rizardo<br />

Topstar der Niederländischen<br />

Houseszene<br />

unterstützt von Oli Roventa<br />

& Le Allen mit einer<br />

Mischung aus<br />

House, Latin und Disco<br />

22.00 Admiral Music<br />

Lounge<br />

Partysamstag<br />

22.00 Monkeys<br />

Dancing Devils in<br />

Angels Way<br />

Metal mit DJ Dead<br />

Jes7er<br />

22.00 Scarabée<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Gießen<br />

Trödelmarkt<br />

6.00 Rodheimer<br />

Straße<br />

Buseck<br />

Flohmarkt<br />

8.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

The Screwjetz, Tagtraum<br />

Radio & Blacktop<br />

Cherry<br />

Punk-Rock<br />

19.00 Jokus<br />

Dancing at my Disco<br />

Covers<br />

21.00 Irish Pub<br />

SONSTIGES<br />

Wettenberg<br />

Prunksitzung<br />

19.33 Mehrzweckhalle<br />

Wetzlar<br />

Gala-Prunksitzung<br />

20.11 Stadthalle<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Physik im Blick<br />

Sternmaterie – Vortrag<br />

von Prof. Horst Lenske<br />

10.00 Physikalisches<br />

Institute, Wilhelm-<br />

Hanle-Hörsaal<br />

Mathematikum<br />

in der Küche<br />

Kindervorlesung<br />

für Kinder von 8 bis<br />

12 Jahren<br />

11.00 Mathematikum<br />

27 SO<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

vorgestellt: Fosca<br />

Oper von Antonio Carlos<br />

Gomes – Einführungsmatinee<br />

mit dem<br />

Regieteam und Ensemblemitgliedern<br />

11.00 Stadttheater<br />

Von einem, der auszog,<br />

das Fürchten zu lernen<br />

11.00 TiL<br />

Arsen und Spitzenhäubchen<br />

Kriminalkomödie von<br />

Joseph Kesselring<br />

15.00 Stadttheater<br />

Schneewittchen<br />

Tinko-Theater<br />

16.00 Kleine Bühne<br />

Acis und Galatea<br />

Oper<br />

20.00 TiL<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Führung durch das Mathematikum<br />

14.00 Mathematikum<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Jesu, meine Freude<br />

Konzert des Kammerchores<br />

der Kath. Hochschulgemeinde<br />

Gießen<br />

17.00 St. Bonifatius-<br />

Kirche<br />

Wettenberger Winterkonzerte<br />

Zemlinsky Quartett mit<br />

Christoph Eß & Timo<br />

Steininger (Horn)<br />

20.00 Rathaus, Konzertsaal<br />

28 MO<br />

BÜHNE<br />

Marburg<br />

Night of the Dance<br />

Traditioneller irischer<br />

Stepptanz mit der<br />

Broadway Dance Company<br />

– Special Guest:<br />

The Princess of Ireland,<br />

Victoria Cawte<br />

20.00 Stadthalle


DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Karaoke<br />

Mit Andy Pfälzer<br />

21.00 Irish Pub<br />

Independent tanzbar<br />

Rock, Alternative, Independent<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Simbabwe: Von der Kalahari<br />

bis zum unteren<br />

Sambesi<br />

Ein Reisebericht von Dr.<br />

Fritz Jantschke<br />

19.15 Margarethe-<br />

Bieber-Saal<br />

Perspektiven des Umbruchs<br />

in der Arabischen<br />

Welt<br />

Zur Rolle von Kunst<br />

und Kultur im Veränderungsprozess<br />

– Vortrag<br />

von Gabriele Becker<br />

19.15 Uni-Hauptgebäude,<br />

Aula<br />

29 DI<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Schneeball in Gefahr<br />

Mit dem Puppentheater<br />

Yakari (nur Tageskasse)<br />

16.00 Kongresshalle<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Affenkammer<br />

22.00 Monkeys<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

New York Gospel Stars<br />

Gospelkonzert<br />

20.00 Petruskirche<br />

VORTRÄGE<br />

Buseck<br />

Die Wüsten der Erde<br />

Motorradexpedition –<br />

Dia-Show von Michael<br />

Martin<br />

19.30 Kulturzentrum<br />

Schlosspark<br />

30 MI<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Dei Mudda tanzt zu<br />

meinem Beat bis 5 Uhr<br />

früh!<br />

HipHop, BigBeat,<br />

Electro, Dancemusik<br />

mit Monsieur<br />

Pappusch<br />

22.00 Scarabée<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Dani & Sahne<br />

Pop Covers<br />

21.00 Irish Pub<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

HochschulinformationstageJustus-Liebig-Universität<br />

Social Media Marketing<br />

mit Facebook<br />

Anmeldung über www.<br />

jbw-giessen.de<br />

10.00 Jokus<br />

Poetry-Slam<br />

20.00 Jokus<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Infoabend:<br />

Leitfaden Facebook<br />

Anmeldung über www.<br />

jbw-giessen.de<br />

19.00 Jokus<br />

Konservierungs- und<br />

Restaurierungsmaßnahmen<br />

auf dem Alten<br />

Friedhof<br />

Bildgestützer Vortrag<br />

von Joachim Rauch<br />

20.00 Altes Schloss,<br />

Netanya-Saal<br />

31 DO<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Twelfth Night<br />

The Keller Theatre –<br />

englischsprachige Komödie<br />

von Shakespeare<br />

19.30 Kleine Bühne<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Tobi Wessel<br />

Rock Covers<br />

21.00 Irish Pub<br />

Blockflöte des Todes<br />

Mit Matthias Schrei<br />

20.30 Ulenspiegel<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

HochschulinformationstageJustus-Liebig-Universität<br />

Flimmerkiste: Ein Fisch<br />

namens Wanda<br />

20.00 Zeughaus<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Das Schicksal des Freiherrn<br />

von Leisenbohg<br />

Ulrich Holzer liest die<br />

Erzählung von Arthur<br />

Schnitzler<br />

15.30 Netanya-Saal<br />

Neujahrs-Varieté<br />

Zart und grazil, anmutig und ästhetisch<br />

gleich einer Nymphe aus der griechischen<br />

Mythologie bewegt sich Tatjana Kastein bei<br />

ihrer anspruchsvollen Handstand-Akrobatik<br />

und verliert sich dabei spielerisch, fast romantisch<br />

anmutend, in ihr Spiegelbild. Die<br />

Kür der 21-Jährigen ist einer der spektakulärsten<br />

Darbietungen beim 6. Internationalen<br />

Neujahrs-Varieté der OVAG in der Kongresshalle<br />

von Gießen. Aufgrund der<br />

enormen Kartennachfrage gibt es zwischen<br />

23. und 26. Januar nun insgesamt sechs<br />

Shows (siehe Veranstaltungen).<br />

»Spektakulär« muss man als Attribut für die<br />

Darbietung der Tochter von Benno Kastein,<br />

Gründer des Sensations-Zirkus »Flic Flac«,<br />

hinzufügen. Temporeich ist die Nummer<br />

von Helena Poláchova aus Prag. Die<br />

22-Jährige ist die derzeit einzige Artistin,<br />

der es gelingt, gleichzeitig mit fünf Fußbällen<br />

zu jonglieren als handele es sich um<br />

Tennisbälle. Kein Wunder: »Bereits als Jugendliche<br />

habe ich mit dem Fußballspielen<br />

begonnen«, erzählt sie. Irgendwann waren<br />

ihr die Füße nicht genug. Mit ihrer Kunst<br />

hat die Tschechin Bronze beim Internationalen<br />

Festival von Massy gewonnen.<br />

Mit Preisen überhäuft sind die Farellos aus<br />

Berlin. Sie überzeugen seit vielen Jahren<br />

mit einer witzigen und wagemutigen Kür<br />

auf Einrädern – mal getrennt, mal gemeinsam,<br />

mal sie auf seinen Schultern. Dafür erhielten<br />

sie u.a. Bronze beim Weltcircus-Festival<br />

in Paris und den Spezialpreis von<br />

Monte Carlo.<br />

42 Artisten aus zwölf Nationen sind für das<br />

Internationale Neujahrs-Varieté gebucht.<br />

Darunter auch das südafrika nische Verbiege-Wunder<br />

Lunga, die vier kraftstrotzenden<br />

Hand-auf- Hand- Artisten von White Gothic<br />

aus der Ukraine und Wolfgang Lauenburger<br />

(Österreich) mit seiner spritzigen Hunde-<br />

Revue. Eintrittskarten (28 bis 32 Euro) sind<br />

in der Geschäftsstelle der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n<br />

(Marktplatz) und an allen bekannten<br />

Vorverkaufsstellen erhältlich. bf<br />

streifzug<br />

Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />

VERANSTALTUNGEN IM JANUAR<br />

Restaurant<br />

Schlosskeller<br />

Peter und Frank Haas GbR<br />

Brandplatz 2 · 35390 Gießen<br />

Telefon 06 41/3 83 06<br />

www.schlosskeller-giessen.de<br />

Dirk Großhaus<br />

Maler- und Lackierermeister<br />

Geprüfter<br />

Restaurator<br />

im Maler- und<br />

Lackiererhandwerk<br />

COELAN Balkon- und Terrassenbeschichtung<br />

Raum- und Fassadengestaltung<br />

Unsere Unsere Stärken: Stärken:<br />

Breites Breites Leistungsspektrum Leistungsspektrum –<br />

Kreativität Kreativität – Individualität<br />

Individualität<br />

»Meine Arbeit wird<br />

von unseren Kunden<br />

wertgeschätzt.«<br />

Dirk Schäfer<br />

Telefon 0 64 04/6 15 79<br />

Weißenburgring 5 · 35415 Pohlheim-Garbenteich<br />

d.grosshaus@t-online.de<br />

FEBRUAR-AUSGABE › Erscheinungstermin: 31. Januar 2013<br />

Anzeigenschluss: 18. Januar 2013<br />

Sichern Sie sich schon heute Ihren Anzeigenplatz!<br />

Wir beraten Sie gerne! › Tel. 06 41/30 03-2 23, -2 24 · Fax 30 03-3 00<br />

anzeigenverkauf@giessener- allgemeine.de<br />

1/2013 streifzug 31


MEDIATHEK<br />

Resterampe<br />

»Jedes achte Lebensmittel, das wir kaufen, werfen<br />

wir weg. Du kannst das ändern!« Diese pädagogischen<br />

Worte blitzen beim Start von »Zu gut für die<br />

Tonne« auf, einer App, die anhand von Rezepten<br />

zeigt, was man aus Essensresten zaubern kann. Gerade<br />

nach den Feiertagen finden sich meist viele angebrochene<br />

Lebensmittel im Kühlschrank. Man nehme zum Beispiel alte<br />

Gebäckstücke und bereite daraus nach Anleitung eines Sternekochs<br />

»Gebackene Ofenschlupfer«. Oder aus Brokkolistielen<br />

einen Salat, aus Lachsresten Tatar. Die Zutatenliste lässt sich für<br />

mehrere Personen skalieren, die Zutaten selbst können auf einen<br />

digitalen Einkaufszettel übertragen werden. Die App ist leicht zu<br />

bedienen, die Rezepte übersichtlich und die Software bietet als<br />

Bonus »10 Goldene Regeln« des Einkaufens sowie ein Lexikon<br />

mit Tipps zur Lagerung und Haltbarkeit. Insgesamt sind über<br />

50 Rezepte aus der Feder von Spitzenköchen und Prominenten<br />

vorhanden. Als Kochpaten dienen die üblichen Verdächtigen<br />

Schubeck, Lafer, Lichter und Mälzer, aber<br />

auch Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner,<br />

deren Ministerium die App als Maßnahme<br />

gegen Lebensmittelverschwendung<br />

produziert hat. Schauspieler Daniel Brühl<br />

bietet seine Tortilla de Restos an. Die<br />

App ist kostenfrei und läuft auf Android-<br />

und iOS. one<br />

www.immo-in-mittelhessen.de<br />

32 streifzug 1/2013<br />

Alles ist plötzlich ok<br />

Wechselhaft: Mal Wolken. Mal Nebel. Die Winterdepression<br />

winkte mir bereits freudig zu, als Dirk von<br />

Lowtzow sein Einhorn sattelte, seine Musikanten zusammentrommelte<br />

und sich aufmachte, meinen Jahreswechsel<br />

zu retten. Nun, am 25. Januar, ist es soweit: Mit »Wie<br />

wir leben wollen« kommt das neue Album von Tocotronic<br />

in die Läden. Es ist warm. Es ist laut. Es ist melodisch.<br />

Slogans, die an jede Hauswand passen, können sie auch<br />

noch: Die Revolte ist in mir. Warte auf mich auf dem<br />

Grund des Swimmingpools.<br />

Und natürlich das universell einsetzbare:<br />

Abschaffen. Verpackt wird all<br />

das in Melodien, die so schön und<br />

eingängig und tröstend sind wie zuletzt<br />

auf »Kapitulation« vor fünf Jahren.<br />

Alle weiteren Worte – Aufnahme<br />

per analoger Telefunken-T9-Vier-<br />

Spur-Tonbandmaschine aus dem Jahr<br />

1958, Schnick-Schnack auf der<br />

Homepage, Candy Bomber Studios<br />

auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof<br />

– sind verschenkt. Stattdessen: Aufstehen mit Kopfschmerzen?<br />

Es ist okay. Kalter Regen im Gesicht? Es ist okay. Arbeiten von<br />

dunkel bis dunkel? Es ist okay. Denn ich weiß: Dirk von Lowtzow<br />

und seine Musikanten sind wieder da. fd<br />

ist: Wenn unsere Zukunft<br />

ein Zuhause hat.


Vom anderen Stern<br />

Die Voca People sind in Deutschland gelandet. Direkt vom Planeten Voca steuerten sie das<br />

Kehrwieder Theater in der Hamburger Speicherstadt an. Von dort begannen die acht<br />

Musiker, die hierzulande zum ersten Mal bei »Wetten, dass ...« aufgetaucht sind, ihre Tour<br />

durch 24 deutsche Städte. Vom 17. bis 19. Januar sind sie in der Jahrhunderthalle zu Gast.<br />

»Ja, es ist wahr, Voca People sind in der Speicherstadt<br />

gelandet. Ihre Energiereserven waren<br />

verbraucht«, erzählt Michael Duwe, Geschäftsführer<br />

der Stage Entertainment Touring<br />

Productions GmbH, und ergänzt: »Es ist<br />

Wahnsinn, aber um die Ressourcen wieder<br />

aufzuladen, nutzen sie unsere Musik auf eine<br />

ganz besondere Art. Das Preview-Publikum<br />

hat begeistert geklatscht, gelacht und<br />

mitgesungen.«<br />

Beim Showcase in Hamburg haben die acht<br />

Weltklasse-Musiker einen Einblick in ihr<br />

neues Programm gegeben, mit dem sie seit<br />

20. Dezember auf Deutschland-Tour sind<br />

und dabei mit feinster Stimmakrobatik und<br />

erstklassiger Comedy in die nächste Dimension<br />

der Unterhaltung vordringen. Die musikalischen<br />

Superstars aus dem All machen auf<br />

unterhaltsame Art jede Musik hörbar – ganz<br />

ohne Instrumente. Ob Michael Jacksons<br />

»Beat It« oder Beethovens 5. Sinfonie – die<br />

A-cappella- und Beatbox-Künstler performen<br />

allein mit ihren Stimmen und binden die Zuschauer<br />

charmant und mit einem Augenzwinkern<br />

in ihre Vorstellung ein. Kurzum:<br />

Bei dieser Show kommt das Publikum aus<br />

dem Staunen nicht heraus – ein grenzenloser<br />

Spaß aus Musik, Beatbox und Comedy.<br />

»Mit Voca People präsentieren wir dem deutschen<br />

Publikum eine herausragende Show,<br />

die Jung und Alt begeistern wird. Die gelungene<br />

Mischung aus Musik und Comedy ist<br />

einfach einzigartig«, sagt Duwe.<br />

Die Voca People stehen für Musik und Comedy<br />

von einem anderen Stern. »Simply<br />

Great!«, schrieb bereits die New York Times<br />

begeistert über das Phänomen. Über 20 Millionen<br />

Klicks auf youtube.com, mehr als<br />

500 000 Zuschauer weltweit und 110 000<br />

Facebook-Fans bestätigen die Einschätzung.<br />

Unter dem Motto »Musik ist Leben und Leben<br />

ist Musik!« nehmen die acht Künstler<br />

den Zuschauer auf eine unterhaltsame Reise<br />

durch die Musikgeschichte von Mozart, Beethoven<br />

und Rossini über ABBA, Queen und<br />

John Lennon zu Michael Jackson, Madonna<br />

und George Michael mit.<br />

Wer dabei sein möchte hat die Gelegenheit,<br />

die drei Shows in Frankfurt zu verfolgen, am<br />

15. und 16. Januar sind die Voca People aber<br />

auch schon in der Rittal-Arena in Wetzlar zu<br />

Gast. In Wiesbaden (Rhein-Main-Halle) machen<br />

sie am 8. und 9. Januar Station. Am<br />

27. März geht die Tour in der Stuttgarter<br />

Liederhalle zu Ende.<br />

Tickets sind zwischen 30 und 60 Euro unter<br />

01805/4414 oder unter www.voca-people.de<br />

erhältlich. bf<br />

Voca People werben am Times Square für Musik, Beatboxen und Comedy.<br />

Foto: Agentur<br />

1/2013 streifzug 33<br />

Fotos: Sven Stinn


AM MAIN<br />

Chinas Einkaufsberater<br />

Wasim Hussains Vater kommt aus Pakistan, seine Mutter ist Deutsche. Geboren ist der<br />

44-Jährige im Ruhrpott, aber seine Liebe gehört dem Fernen Osten. Mit seinen Chinesischkenntnissen<br />

und seiner interkulturellen Kompetenz ist er wie geschaffen für den Beruf des<br />

Chinese Personal Shoppers. Am Frankfurter Flughafen hilft er Passagieren aus dem Reich der<br />

Mitte beim Einkaufen, aber auch bei großen und kleinen Alltagsproblemen.<br />

Handtaschen! Von Gucci! Die beiden jungen<br />

Chinesinnen sind begeistert. Sie stehen in<br />

einer Luxus-Botique im Flughafen und wollen<br />

shoppen. Nur: Irgendwie verstehen sie nicht<br />

genau, was der junge Verkäufer im dunklen<br />

Anzug auf Englisch erzählt. Das ist einem<br />

Mann aufgefallen: Wasim Hussain, Einkaufsberater<br />

für Chinesen bei Fraport. Er trägt<br />

ein orangefarbenes Jackett, eine schwarze<br />

Hose und eine Tasche mit chinesischen<br />

Schriftzeichen. Darauf steht: Dieser Service<br />

ist kostenlos. Er hat die Situation erfasst, geht<br />

langsam auf die kleine Gruppe zu, bleibt in<br />

gebührendem Abstand stehen, lächelt, drückt<br />

die Arme an den Oberkörper, neigt leicht<br />

den Kopf und sagt »Ni hao« – Hallo. Die<br />

beiden jungen Frauen reißen die Augen auf,<br />

öffnen ihren Mund zu einem »Oh« und fangen<br />

an zu lachen.<br />

Hussain ist der erste Chinese Personal Shopper<br />

am Frankfurter Flughafen. Das Projekt hat<br />

der Flughafenbetreiber Fraport im Sommer<br />

ins Leben gerufen. Warum, erzählt Thomas<br />

Kirner. Er ist Leiter der Abteilung Servicequalität<br />

des Kundenmanagements. Es handele<br />

sich um ein Serviceangebot, um Passagieren<br />

aus Fernost den Aufenthalt vor Ort so angenehm<br />

und einfach wie möglich zu machen.<br />

Warum ausgerechnet Chinesen? Warum keine<br />

Araber oder Afrikaner? Grund seien die<br />

Sprachkenntnisse, sagt Kirner. Chinesen<br />

könnten oftmals kein Englisch sprechen oder<br />

die Schrift lesen. Was er nicht verschweigt:<br />

Das Geschäft mit den Touristen aus China<br />

boomt. Im Moment landen und starten rund<br />

eine Millionen Passagiere am Flughafen –<br />

Tendenz steigend. Und sie lassen viel Geld<br />

da. Reisende, die nicht aus der EU kommen,<br />

haben in der Mainmetropole in den ersten<br />

neun Monaten 2012 rund 1 Milliarde Euro<br />

ausgegeben. Ein Drittel davon waren Chinesen.<br />

Das will sich Fraport zunutze machen,<br />

denn an den Geschäften im Flughafen ist das<br />

Unternehmen beteiligt. Ziel ist es, sagt Kirner,<br />

dass man an jedem Passagier vier Euro verdient;<br />

momentan sind es drei.<br />

Dass immer mehr Chinesen am Flughafen<br />

unterwegs sind, ist Hussain aufgefallen, seitdem<br />

er seit eineinhalb Jahren bei Fraport als<br />

einer von mehreren Personal Shoppers arbeitet.<br />

Aus diesem Team heraus sei die Idee ent-<br />

Veranstaltungen in Frankfurt<br />

Mittwoch, 2. Januar<br />

Die Schöne und das Biest<br />

Disneys Klassiker wird vom Budapester<br />

Operetten- und Musiktheater in Frankfurt<br />

bis einschließlich 6. Januar auf die Bühne<br />

gebracht.<br />

➛ 19.30 Alte Oper<br />

Freitag, 4. Januar<br />

Der Raub der Sabinerinnen<br />

Das Stück ist wahrscheinlich einer der meistgespielten<br />

Schwänke der deutschen Theaterliteratur.<br />

➛ 20.00 Fritz Rémond Theater am Zoo<br />

Dienstag, 8. Januar<br />

Ballet Revolución<br />

Die Tänzer sind nicht erst seit der November-<br />

Ausgabe der Fernsehunterhaltungsshow<br />

»Wetten, dass...« bekannt für ihre spektakuläre<br />

Show.<br />

➛ 20.00 Alte Oper<br />

34 streifzug 1/2013<br />

Freitag, 11. Januar<br />

Maximilian Hecker<br />

Schon weit vorm TV-Noir-Boom hat Maximilan<br />

Hecker seine gefühlvolle Singer/Songwriting-Musik<br />

unter die Leute gebracht.<br />

➛ 20.00 Brotfabrik<br />

Pfui Spinne!<br />

Nichts für Insektenhasser ist diese Abendführung<br />

im Zoo. Oder gerade doch? Denn dan<br />

entpuppen sich die Krabbler als mehr oder<br />

weniger harmlos und vor allem als spannend.<br />

➛ 19.30 Zoo<br />

Samstag, 12. Januar<br />

Erstes <strong>Allgemeine</strong>s Babenhäuser<br />

Pfarrer(!)-Kabarett<br />

Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin?<br />

Hans-Joachim Greifenstein und Claus-<br />

Jochen Herrmann geben in ihrem neunten<br />

Programm wieder keine Antwort auf diese<br />

Fragen.<br />

➛ 20.00 Die Käs<br />

Sonntag, 13. Januar<br />

Der Spieler<br />

Eine Oper in vier Akten nach<br />

dem Roman Igrik (1866) von Fjodor<br />

M. Dostojewski<br />

➛ 18.00 Opernhaus<br />

Dienstag, 15. Januar<br />

The Blues Brothers<br />

»Wir bringen diese Band wieder<br />

zusammen!« Ein Mordseinfall vom Londoner<br />

Westend!<br />

➛ 20.00 Jahrhunderthalle<br />

Mittwoch, 16. Januar<br />

Urban Priol<br />

Der unangefochtene Tabellenführer der<br />

Kabarett-Bundesliga blickt in seiner einzigartigen<br />

Art und Weise auf das Jahr 2012<br />

zurück. Da bleibt niemand verschont.<br />

➛ 20.00 Jahrhunderthalle


standen, einen Berater extra für Chinesen abzustellen.<br />

Der Testlauf überzeugte Fraport so<br />

sehr, dass im kommenden Jahr zwei weitere<br />

eingestellt werden sollen.<br />

Mit Hussain hat das Flughafenunternehmen<br />

den richtigen Mann für diesen Job gefunden.<br />

Der 44-Jährige ist höflich, kann sich komplizierte<br />

Namen merken, stellt die richtigen Fragen<br />

und trägt ein Lächeln auf den Lippen, das<br />

nicht gekünstelt wirkt. Dazu noch der Werdegang:<br />

Schon mit 15 Jahren, sagt Hussain, habe<br />

er sich für China interessiert. Vor allem die<br />

Kampfkunst habe es ihm angetan. Er beschäftigte<br />

sich außerdem mit dem Daoismus, einer<br />

chinesischen Philosophie und Weltanschauung.<br />

Er studierte chinesische Sprachwissenschaften<br />

und Wirtschaftsrecht in Bochum,<br />

Oxford und Taiwan; und er arbeitete mehrere<br />

Jahre lang in der Messebranche – u.a. in<br />

Hongkong.<br />

Wer diesen Hintergrund kennt, versteht, warum<br />

Hussain sich im Duty-Free-Bereich so bewegt,<br />

wie er sich bewegt: Langsam und konzentriert<br />

läuft er durch die Gänge, sein Kopf<br />

bewegt sich wenig, aber dafür suchen seine<br />

Augen nach einem möglichen Einsatzort.<br />

Sieht er zum Beispiel Chinesen, die sich fragend<br />

umsehen, tritt er langsam an sie heran.<br />

Dabei hält er aber immer so weit Abstand,<br />

dass sie sich nie belästigt oder bedrängt fühlen.<br />

Er lächelt, grüßt mit gedämpfter Stimme,<br />

und schon ist er im Gespräch. Das kann dann<br />

schon mal zwei bis drei Stunden dauern –<br />

wie bei einem Chirurgen aus Peking, den er<br />

einmal angesprochen und mit ihm einfach<br />

nur über Gott und die Welt geredet hat. »Das<br />

sind die schönen Momente meines Berufs«,<br />

Donnerstag, 17. Januar<br />

Hennes Bender<br />

Das HB-Männchen zeigt sich mit seinem<br />

neuen Programm erregt – in vielerlei<br />

Hinsicht.<br />

➛ 20.00 Die Käs<br />

Port London<br />

Britpop mit deutschen Texten? Wie bitte?<br />

Immerhin haben sie sich als Vorband für<br />

Silbermond bei einem Wettbewerb gegen<br />

1799 andere Gruppen durchgesetzt.<br />

➛ 20.00 Das Bett<br />

Freitag, 18. Januar<br />

Die Kassierer<br />

Die altehrwürdigen Punker feiern ihr<br />

25-jähriges Bandjubiläum.<br />

➛ 20.00 Batschkapp<br />

Montag, 21. Januar<br />

Get well soon<br />

Der Überflieger und Kritikerliebling aus<br />

dem Indie-Bereich kommt mit seinem neuen<br />

sagt Hussain. Das lange Gespräch ist aber<br />

nicht die Regel. Normalerweise geht es<br />

schneller: Hussain hilft bei der Orientierung<br />

im Terminal, zeigt den Weg zum Flugsteig<br />

oder zur Toilette. Er vermittelt aber auch zwischen<br />

Verkäufern und chinesischen Käufern,<br />

erklärt den Unterschied zwischen Rot-, Weiß-<br />

und Eiswein und sagt, wo die Passagiere ihre<br />

Mehrwertsteuer zurückerstattet bekommen.<br />

Denn für die Fluggäste aus dem kommunistischen<br />

Staat ist Einkaufen am Flughafen beinahe<br />

eine Schnäppchenjagd. Hussain schätzt,<br />

dass es Chinesen zwischen 60 und 350 Prozent<br />

mehr kostet, wenn sie in ihrer Heimat<br />

europäische Markenartikel kaufen. Grund<br />

sind horrende Mehrwert-, Import- und Luxussteuern.<br />

Eine junge Chinesin zum Beispiel,<br />

die Hussain anspricht, zeigt ihm nach einem<br />

Pläuschen exklusive Kosmetik und eine Swarovski-Kette.<br />

»Europa hat in China hohes Ansehen«,<br />

sagt Hussain. Die Waren werden als<br />

Album »The Scarlet Beast O’ Seven Heads«<br />

auf Tour.<br />

➛ 21.00 Mousonturm<br />

Donnerstag, 24. Januar<br />

Mark Eitzel<br />

Der Gründer des legendären American Music<br />

Club gilt als begnadeter Lieddichter, dem der<br />

Durchbruch verwehrt blieb.<br />

➛ 20.00 Brotfabrik<br />

Dienstag, 21. Januar<br />

Alles was ist, endet<br />

Prof. Peter Steinacker ist ausgewiesener<br />

Wagner-Kenner und spricht über die Weltanschauung<br />

des Komponisten im Ring<br />

der Nibelungen.<br />

➛ 19.30 Foyer im Opernhaus<br />

Dienstag, 22. Januar<br />

Nirgendwo war Heimat<br />

Nirgendwo in Afrika? Irgendwo in Deutschland?<br />

Autorin Stefanie Zweig sucht Heimat.<br />

➛ 20.30 Romanfabrik<br />

AM MAIN<br />

qualitativ hochwertig geschätzt, sind keine<br />

Raubkopien. Deshalb heißt es oft: Konsumieren,<br />

konsumieren, konsumieren. Aber nicht<br />

nur für sich selbst. »Es ist in Asien essenziell,<br />

hochwertige Geschenke mitzubringen«, sagt<br />

Hussain und lächelt. Es geht um einen wichtigen<br />

Teil der asiatischen Kultur: ums Gesichtwahren.<br />

Hussein hat diese Philosophie verinnerlicht.<br />

Er versucht, jeden Wunsch zu erfüllen, will<br />

niemanden abweisen, auch nicht das Kamerateam,<br />

das einen Beitrag über ihn drehen<br />

will. Hussains Arbeit ist von Zurückhaltung<br />

und Sensibilität geprägt, und irgendwie passt<br />

die hektische Jagd nach dem perfekten Bild<br />

nicht zu seiner Arbeitsweise. Doch er schafft<br />

es, auch den Fernsehleuten ihre Bilder und<br />

dabei einer Chinesin einen kostenlosen<br />

Cocktail zu verschaffen. All das macht er mit<br />

Ruhe und Gelassenheit. Als ob er aus dem<br />

Land des Lächelns käme. Kays Al-Khanak<br />

Wasim Hussain (r.) hilft chinesischen Passagieren nicht nur beim Shoppen.<br />

Donnerstag, 24. Januar<br />

Foto: khn<br />

Jens Friebe<br />

Auf seinem vierten Album »Abändern«<br />

blickt der Popmusiker lakonisch und launig<br />

auf große und kleine Welten.<br />

➛ 20.00 Das Bett<br />

Donnerstag, 31. Januar<br />

Fettes Schwein<br />

Diese Liebesgeschichte von Neil LaBute spart<br />

weder an Ironie, noch an Kalorien.<br />

➛ 20.00 Fritz Rémond Theater am Zoo<br />

1/2013 streifzug 35


Aus dem Berufsleben<br />

Das <strong>Gießener</strong> Medizinerkabinett »Elephant Toilet« präsentiert im<br />

Januar sein drittes Bühnenprogramm »Die Rollen sind verteilt«.<br />

Gleich an vier Abenden stehen die Künstler im Konzertsaal des<br />

Rathauses auf der Bühne. Unser Mitarbeiter Nikolai Fritzsche hat<br />

Wenn man an aufeinanderfolgenden Tagen von<br />

Menschen in ihre erste und zweite Heimat eingeladen<br />

wird, könnte man denken, dass diejenigen, die<br />

dort zu Hause sind, es ernst mit einem meinen. Am<br />

Ende des zweiten Abends mit dem <strong>Gießener</strong> Medizinerkabarett<br />

»Elephant Toilet« komme ich zu dem<br />

Ergebnis, dass das zugleich sehr zutreffend und das<br />

genaue Gegenteil der Fall ist. So viel, wie an beiden<br />

Abenden gelacht wird, kann von Ernst keine Rede<br />

sein. Demgegenüber steht aber die Hingabe an das<br />

Projekt, die Bereitschaft, Zeit und Mühe einzubringen,<br />

die keinen anderen Schluss zulässt als den, dass<br />

dort eine Gruppe junger Leute beisammen ist, der es<br />

sehr wohl ernst mit dem ist, was sie tut.<br />

sie während der Probenphase besucht...<br />

Fotos: nf<br />

Zwischen diesen beiden Polen, der Spielfreude und<br />

der freien Assoziation einerseits und der Ordnung<br />

und Zielorientierung andererseits, bewegt sich der<br />

erste Abend mit »Elephant Toilet«. Das Medizinerkabarett<br />

befindet sich in der heißen Phase der Vorbereitung<br />

auf das dritte Bühnenprogramm. Ein Probenwochenende<br />

steht bevor, bei dem mit der Verwandlung<br />

von Texten in inszenierte Sketche begonnen werden<br />

soll, doch zunächst gilt es, die Auswahl der Texte<br />

abzuschließen.<br />

In ihrer »ersten« Heimat, dem Proberaum in der ehemaligen<br />

Frauenklinik in der Klinikstraße, sitzen die<br />

15 werdenden Mediziner auf Sofas und Sesseln. Bei<br />

einem ersten Treffen Mitte November haben einige


Mitglieder die anderen bereits mit den von<br />

ihnen geschriebenen Sketchentwürfen für<br />

das neue Programm überzeugen können.<br />

Eine der noch bestehenden Lücken könnte<br />

der Sketch füllen, den Oliver Vogelbusch an<br />

diesem Abend vorstellt: Bei den »Deutschen<br />

Burn-Out-Meisterschaften« konkurrieren<br />

zwei Menschen am Rande der Erschöpfung<br />

darum, wer<br />

zuerst über den Rand<br />

fällt und damit den Sieg<br />

an sich reißt. Später<br />

nimmt Hans Voigtmann<br />

den Platz am Keyboard<br />

ein, um den aktuellen<br />

Entwicklungsstand seines<br />

Mini-Musicals zu präsentieren,<br />

das auch zum<br />

Programm gehören wird.<br />

Wie zuvor herrscht auch<br />

während seines Vortrags<br />

konzentrierte Stille, die<br />

lediglich von lautem Lachen<br />

gestört wird. Das<br />

passiert im Viertelminutentakt,<br />

denn was gerade<br />

vorgestellt wird, schürt<br />

die Vorfreude auf die<br />

Auftritte ungemein. Umso<br />

überraschender<br />

kommt der Sturm an Verbesserungsvorschlägen<br />

und Zusatzideen, der im<br />

Anschluss losbricht: Zunächst<br />

wird der Autor<br />

brav gelobt, dann beginnt<br />

eine lebhafte Diskussion,<br />

bei der sich die<br />

Erfahrung aus zwei in<br />

Eigenregie<br />

auf die Beine gestellten<br />

abendfüllenden Programmen<br />

zeigt. Die Kabarettisten<br />

sind zu geschulten<br />

Zuhörern geworden, die<br />

beim Feilen an den Texten<br />

ausgesprochen dramaturgisch<br />

denken: Wie<br />

lässt sich die Struktur verbessern?<br />

Wo kann man<br />

kürzen? Gibt es zu große<br />

Ähnlichkeit zu anderen Sketchen im Programm?<br />

In letzterem Fall könnte sogar ein<br />

Sketch, der allen die Lachtränen in die Augen<br />

treibt, aus dem Programm verbannt<br />

werden. Der hohe Anspruch an die eigene<br />

Qualität ist immer spürbar. Was außerdem<br />

auffällt: Niemand bemängelt etwas, ohne<br />

direkt einen Lösungsvorschlag mitzuliefern.<br />

Leise ist »Elephant Toilet« nur dann, wenn<br />

es unbedingt nötig ist. Die Gruppe lebt von<br />

sprühender Kreativität, dem gegenseitigen<br />

Anstacheln, dem Willen, aus einem guten<br />

Sketch einen sehr guten zu machen und eine<br />

ordentliche Pointe weiter zuzuspitzen.<br />

Die Freude am kreativen Umgang mit Sprache<br />

kommt auch dann zur Geltung, wenn<br />

eine organisatorische Besprechung wie die<br />

Planung des Probenwochenendes ansteht.<br />

Das Projekt ist zwar mit viel Arbeit verbun-<br />

den, aber es bringt vor allen Dingen eine<br />

große Portion Spaß.<br />

Das gilt auch für den folgenden Abend in<br />

der zweiten Heimat der jungen Kabarettisten.<br />

Dank Jakob Olbrich, der in weiser Voraussicht<br />

einen Tisch reserviert hat, findet<br />

sich trotz Bundesliga-Übertragung ein Platz<br />

im »Sowieso«. Dort ist »Elephant Toilet« sogar<br />

auf einem großen Bild verewigt, das<br />

von einem Videodreh in der Traditionskneipe<br />

stammt. Im Gespräch sind die Auftritte<br />

CAMPUS<br />

im Januar das große Thema, für die das Kabarett<br />

wegen der Brandschutzsanierung der<br />

Uni-Aula schweren Herzens den Veranstaltungsort<br />

wechselt und in den Konzertsaal<br />

des Rathauses zieht, in dem immerhin 200<br />

Zuschauer Platz finden. Die Eintrittspreise<br />

bleiben studentenfreundlich, denn das ist<br />

den Kabarettisten wichtig, auch wenn aus<br />

den Studenten im höheren<br />

Semester, die vor rund<br />

zwei Jahren die Idee hatten,<br />

unter dem Namen<br />

des gehassliebten <strong>Gießener</strong><br />

Bauwerks ein Medizinerkabarett<br />

aus der Taufe<br />

zu heben, inzwischen<br />

größtenteils Berufsanfänger<br />

geworden sind.<br />

Diese Entwicklung schlägt<br />

sich auch thematisch nieder:<br />

Nachdem das erste<br />

Programm mit Sketchen<br />

über die ZVS und Erasmus<br />

studentisch geprägt<br />

war, wuchsen die Themen<br />

mit ihren Schöpfern, die<br />

sich während des zweiten<br />

Programms größtenteils<br />

im Praktischen Jahr am<br />

Ende des Studiums befanden<br />

und auf ihre dort gemachten<br />

Erfahrungen zurückgreifen<br />

konnten. Mit<br />

dem dritten Programm ist<br />

»Elephant Toilet« thematisch<br />

im Berufsleben angekommen.<br />

Dem inhaltlichen Fortschritt<br />

steht Konstanz in<br />

der Ausrichtung gegenüber:<br />

Wie in den vergangenen<br />

Jahren erwartet die<br />

Zuschauer ein hochklassiges<br />

Kabarettprogramm<br />

mit Livemusik, das um<br />

medizinische Themen<br />

mäandert, bei denen auch<br />

Uni-Klinikumsbetreiber<br />

Rhön AG sein Fett wegbekommen<br />

wird, dank einer<br />

Fülle von Referenzen an<br />

die Medienlandschaft und die Popkultur<br />

aber auch für die zugänglich ist, die mit der<br />

Fachterminologie nicht vertraut sind und<br />

schlimme Diagnosen befürchten, wenn von<br />

einem anaphylaktischen Schock oder einem<br />

Zytokinsturm die Rede ist. Nikolai Fritzsche<br />

* * *<br />

Vorstellungen am 16., 17., 25. und 26. Januar<br />

um 20 Uhr. Eintritt: 5 Euro (erm. 3 Euro).<br />

Vorverkauf bei Lehmann’s, Frankfurter Straße<br />

42. Infos unter: elephant-toilet.com<br />

1/2013 streifzug 37


Die Zeitoptimierer<br />

Kein Plan von Mathe und Statistik, aber in Wirtschaftswissenschaften ein-<br />

geschrieben? Dann gibt es vor der nächsten Prüfung nur eine Lösung:<br />

»SpeedRepeat«. Seit 25 Jahren bietet Bernd Giezek mit seiner Firma in<br />

einem wirtschaftswissenschaftlichen Repetitorium Nachhilfe an und hat<br />

schon so manchem Studierenden zu einem Abschluss verholfen.<br />

Wirtschaftswissenschaften erfreuen sich in Gießen sowohl<br />

an der Universität als auch an der THM großer<br />

Beliebtheit; ein beachtlicher Teil der <strong>Gießener</strong> Studierenden<br />

ist in diesem Fach zu Hause. Bei Schwierigkeiten<br />

im mathematischen oder statistischen Bereich,<br />

suchen viele die Hilfe von SpeedRepeat. Das wirtschaftswissenschaftliche<br />

Repetitorium von Prof.<br />

Bernd Giezek dürfte jedem Wirtschaftsstudierenden<br />

ein Begriff sein. Giezek ist der Kopf hinter SpeedRepeat.<br />

Im vergangenen November feierte er sein<br />

25-jähriges Nachhilfe-Jubiläum und hat unzähligen<br />

Studenten geholfen, ihre Prüfungen zu bestehen.<br />

»Wir sehen uns nicht nur als klassische Nachhilfe,<br />

sondern wir sind vor allem Zeitoptimierer. Wir erklären,<br />

wie man am effizientesten und zeitsparendsten<br />

lernt«, bringt Giezek den Wert des Repetitoriums auf<br />

Foto: lad<br />

den Punkt, bei dem die Studierenden in kleinen<br />

Gruppen punktgenau und relevant auf die universitären<br />

Klausuren vorbereitet werden. Und das effektiv:<br />

Sie werden so vorbereitet, dass sie in erster Linie die<br />

Klausuren mit dem kleinstmöglichen Aufwand bestehen.<br />

Erst in zweiter Linie wird an der Note geschliffen.<br />

Das alles geschieht im Rahmen von in der Regel<br />

20 Stunden umfassenden Kursen, die in Vier-Stunden-<br />

Blöcke unterteilt sind. Die Palette ist groß und umfasst<br />

rund 20 unterschiedliche Kurse je Semester für Haupt-<br />

und Nebenfachstudierende. Außer Giezek unterrichten<br />

je nach Semester sechs bis zehn Dozenten auf der<br />

Basis der freien Mitarbeit, die alle einen Wirtschaftsabschluss<br />

in Gießen (Diplom, Bachelor oder Master)<br />

erlangt haben und somit bestens von der Materie und<br />

den konkreten Anforderungen der <strong>Gießener</strong> Klausu-


en Bescheid wissen. Dass die Inhalte topaktuell<br />

sind, versteht sich von selbst.<br />

Zudem gibt es das Paket zu einem überaus<br />

studentenfreundlichen Preis: »Wenn man<br />

bei uns rechtzeitig bucht, bezahlt man weniger<br />

als fünf Euro pro Stunde. Das war unser<br />

Anspruch: Wir wollen, dass sich jeder Student<br />

den Kurs leisten kann«, sagt Giezek.<br />

Insgesamt gibt es drei Tarife, den Normalpreis<br />

(109 Euro), den Frühbuchertarif (89 Euro)<br />

und den Just-in-Time-Preis (99 Euro). Wer<br />

trotz allem durch die<br />

Klausur fällt, kann für<br />

schlappe 20 Euro – also<br />

einen Euro pro Stunde<br />

– den gesamten Repetitoriumskurswiederholen.<br />

Normalerweise<br />

passiert das aber nicht.<br />

Mit einer 25 Jahre<br />

zurückreichenden Geschichte<br />

ist das Wirtschaftsrepetitoriumsogar<br />

eines der ältes -<br />

ten Deutschlands, auch<br />

wenn die Anfänge<br />

durchaus ein wenig<br />

zum Schmunzeln verleiten.<br />

»Aus einer Lerngruppe<br />

heraus hatten<br />

wir die Idee, eine professionelle<br />

Nachhilfe in<br />

Gruppen zu machen –<br />

das war damals neu«,<br />

beschreibt Giezek, wie<br />

er gemeinsam mit<br />

seinem Kommilitonen<br />

Frank Krause Flyer in<br />

der Uni verteilte und<br />

die Interessenten für<br />

eine Gegenleistung von<br />

10 Mark einmal wöchentlich<br />

zu sich nach<br />

Hause einlud. Als<br />

wUnterrichtsraum diente<br />

sein Studentenzimmer in der Liebigstraße,<br />

als Tafel wurde die dunkelfarbige Tür benutzt.<br />

Das war 1987.<br />

Professionell wurde es schließlich nach seinem<br />

Abschluss: »Ich habe nach meinem Examen<br />

entschieden, dass ich das weiterhin<br />

machen möchte. Das ist halt meine Welt«,<br />

erklärt Giezek. Er engagierte drei freie Mitarbeiter,<br />

die die Organisation übernahmen,<br />

und richtete sich ein Büro ein – in der WG<br />

der freien Mitarbeiter in der Frankfurter Straße.<br />

Dozenten suchte er über Studienkollegen.<br />

»Wir haben damals eine Marktlücke<br />

aufgerissen. Es ging sofort von null auf hundert.<br />

Unsere Examensvorbereitungen wurden<br />

gigantisch angenommen«, beschreibt<br />

Giezek den großen Erfolg.<br />

»Wir erklären, wie man<br />

am effizientesten und<br />

zeitsparendsten lernt«<br />

Prof. Bernd Giezek<br />

Vor 15 Jahren erhielt das Repetitorium<br />

schließlich den Namen »SpeedRepeat«.<br />

Fortan wuchs es stetig weiter. Die Zentrale<br />

ist in der Grünberger Straße zu finden, vier<br />

Unterrichtsräume sind in der ganzen Stadt<br />

verteilt.<br />

Als nächstes Projekt ist eine Buchreihe geplant,<br />

die 2013 erscheinen soll. »Sie soll ein<br />

verständlicher Einstieg in unsere Themen<br />

sein. Ich möchte nicht das beste Statistikbuch<br />

schreiben, aber das einfachste«, setzt<br />

Giezek auch da auf den<br />

Faktor Verständlichkeit<br />

und Übersicht. Im Gegensatz<br />

zu den Kursen<br />

wird die Buchreihe aber<br />

nicht konkret auf GießensWirtschaftswissenschaften<br />

fokussiert, sondern<br />

auf das Thema im<br />

<strong>Allgemeine</strong>n und somit<br />

auch für Laien interessant<br />

sein.<br />

Dass auch dieses Projekt<br />

erfolgreich werden<br />

wird, verspricht ein<br />

Blick in die Vita Giezeks.<br />

Alles, was er<br />

bisher angepackt hat,<br />

führte er dank Ideenreichtum,<br />

Hingabe und<br />

Nähe zum Kunden<br />

zu einem Erfolg. Außer<br />

der Gründung von<br />

»SpeedRepeat« wurde<br />

er zum Mitbegründer<br />

von »ECO NECT«, das<br />

mit Sitz in Frankfurt<br />

eines der führenden<br />

Aus- und Weiterbildungsunternehmen<br />

für Steuerberater, Wirtschaftsprüfer<br />

und Fachanwälte<br />

ist. Giezek ist<br />

bundesweit unterwegs,<br />

um sein Wissen an den Kunden zu bringen.<br />

Des Weiteren ist er Professor für Quantitative<br />

Methoden an der Frankfurter Privathochschule<br />

ISM.<br />

Außerdem hat er auch seine Leidenschaft,<br />

die Musik, zu einem weiteren Standbein gemacht.<br />

Der Mann mit beinahe 30 Jahren<br />

Band-Erfahrung (Bates Motel) gründete den<br />

Musikverlag Noizmakers Music Publishing,<br />

doziert an der <strong>Gießener</strong> Musikakademie<br />

RPJAM und hat bereits mit NBA-Basketballer<br />

Shaquille O’Neill einen Song für das damalige<br />

Deutsche Sport Fernsehen (DSF) produziert.<br />

Ob Giezek dem Superstar nebenbei<br />

ein bisschen Mathe und Statistik beigebracht<br />

hat? Wahrscheinlich schon.<br />

Jan Sommerlad<br />

DREI PFLICHTVER-<br />

ANSTALTUNGEN<br />

von der »Gießen-Seite«<br />

www.wasmachicheigentlichhier.de<br />

Literatur. Medien. Revolution.<br />

Die Nachwehen der Vormärz-Bewegung, die<br />

68er-Bewegung, der Niedergang der DDR oder<br />

die digitale Revolution. Umbrüche, Revolutionen<br />

und kulturelle Entwicklungen bilden das Thema<br />

der Ringvorlesung des Präsidenten der JLU »Literatur.<br />

Medien. Revolution«. Jeder der fünf Vorträge<br />

namenhafter Experten widmet sich einem anderen<br />

Blickwinkel auf bewegende Ereignisse. Im<br />

Januar sprechen Schriftsteller Reinhard Jirgl (»Von<br />

der Idee der Revolution zur Praxis der Regression«,<br />

14. 1.) und Gabriele Becker, Leiterin des<br />

Goethe Instituts Kairo (»Perspektiven des Umbruchs<br />

in der Arabischen Welt«, 28. 1.). Beginn<br />

19.15 Uhr im Uni-Hauptgebäude.<br />

Rampenlicht<br />

Die Bühne ist eröffnet für Rampenlichtdebuts,<br />

genauso wie für erprobte Podestliebhaber.<br />

Hauptsache: die Liebe zum Singen und Liedermachen.<br />

Ob mit Gitarre, E-Piano oder anders,<br />

schon bei der ersten Ausgabe des Singer/Songwriter<br />

Contests im Ulenspiegel zeigten Künstlerinnen<br />

und Künstler ohne Schnörkel, pur und<br />

authentisch ihre Liedermacherkunst. Auf Playback<br />

oder elektronische Unterstützung wird<br />

verzichtet. Am Ende wählt die Publikumsjury<br />

den Sieger aus dem Potpourri der Auftritte. Los<br />

geht es unter Federführung von Peter Klaes am<br />

23. Januar im Ulenspiegel.<br />

Popkultur<br />

Konzert. DJ-<br />

Team. Ausstellung.<br />

Lesung. In<br />

diesem Abend steckt einiges. Dabei steht jedes<br />

einzelne Ereignis für sich und ergänzt die Atmosphäre<br />

des Abends. Auftakt bildet die Vorstellung<br />

der 22. Ausgabe der Anthologie »testcard<br />

– Beiträge zur Popgeschichte« mit dem Titel<br />

»Fleisch« von Jonas Engelmann, feste Institution<br />

als Autor bei SPEX, und Hendrik Otremba,<br />

Sänger der Band Messer, die als das neue Ding<br />

2013 gehypt wird und auch zum Programm<br />

gehört. Begleitend steht die Ausstellung Otrembas.<br />

Die Gruppe Antipop hat das wilde Kunstkombo<br />

am 18. Januar in der Ludwigstraße 6<br />

bereitgestellt.<br />

1/2013 streifzug 39


Broadway, 35394 Gießen<br />

Hohe Tanzkunst, buntes Durcheinander, Blödeleien und Veräppelungen bekannter Nummern.<br />

Unter dem Titel »Crazy Broadway 2« bringt die Tanzschule »Astaire’s« derzeit einmal im<br />

Monat ein Spektakel auf die Bühne. Idee, Kostüme und Bühnenbild – alles ist handgemacht!<br />

Unter dem Titel »Crazy Broadway 2« holt<br />

die Tanzschule »Astaire’s« die große Welt<br />

der Musicals nach Gießen. Und es steckt<br />

noch mehr New York in der Produktion als<br />

die Tänze aus weltbekannten Shows, deren<br />

Heimat der weltberühmte Broadway ist –<br />

auch der Stoff für die Kostüme stammt aus<br />

dem Big Apple. Vor knapp einem Jahr, als<br />

die Planung für die Show abgeschlossen<br />

war, galt es, Kostüme und Requisiten aufzutreiben.<br />

Dass wie beim Vorgänger »Crazy<br />

Broadway« vor einigen Jahren wieder viel<br />

Handarbeit gefragt sein würde, stand für<br />

Michael Schardt, der die Tanzschule mit<br />

seinem Kompagnon Martin Pongs leitet,<br />

von vornherein fest, denn: »Wenn wir alles<br />

hätten nähen und bauen lassen, hätten wir<br />

wahrscheinlich eine Million ausgegeben.«<br />

Eine Low-Budget-Produktion ist »Crazy<br />

Broadway 2« trotzdem nicht geworden. Gut<br />

12 000 Dollar haben Schardt und Pongs al-<br />

40 streifzug 1/2013<br />

lein für den Stoff ausgegeben. Eine gesamte<br />

Woche verbrachten sie dafür in der globalen<br />

Theater- und Musicalmetropole New<br />

York, wo es ganze Straßenzüge gibt, in denen<br />

sich ein Stoffgeschäft ans andere reiht<br />

und kein Wunsch offen bleibt.<br />

Als einige Wochen später unzählige Kisten<br />

mit insgesamt rund 800 Metern Stoff das<br />

Ziel ihrer Reise über den großen Teich erreichten<br />

und in Gießen eintrafen, begann<br />

die nächste Herausforderung: jedes Stück<br />

Stoff dem Kostüm zuzuordnen, für das es<br />

eingeplant war.<br />

In unzähligen Arbeitsstunden nähte das<br />

Team des »Astaire’s« daraus über 400 Kostümteile.<br />

Am aufwendigsten ist zweifellos<br />

das Kostüm des Kraken Ursula aus dem<br />

Musical »Die kleine Meerjungfrau« – es besteht<br />

aus 1566 Einzelteilen und wiegt 30<br />

Kilo. Die aufwendigen und detailverliebt<br />

gestalteten Kostüme zieren insgesamt<br />

500 000 Pailletten, die allesamt einzeln von<br />

Hand verklebt wurden, wobei sechs Heißklebepistolen<br />

das Zeitliche segneten.<br />

Auch im Bereich der Technik wurden weder<br />

Kosten noch Mühen gescheut. Für die Show<br />

schafften Schardt und Pongs zwei Laser an,<br />

die ihren großen Auftritt gleich zu Beginn<br />

haben: Sie durchziehen die Dunkelheit des<br />

Saals mit roten, grünen und blauen Ebenen,<br />

die gemeinsam mit der Musik für die erste<br />

Gänsehaut des Abends sorgen. Die zweite<br />

lässt nicht lange auf sich warten: Bei dem<br />

Tango, den Schardt gemeinsam mit Marei<br />

Dziub durch den ganz in schummriges Rot<br />

getauchten Saal tanzt, zeigen beide, die<br />

wie der Großteil der übrigen Beteiligten auf<br />

die Erfahrungen einer Turniertanzkarriere<br />

zurückgreifen können, ihr ganzes Können.<br />

Wie der Vorgänger wartet »Crazy Broadway<br />

2« mit Szenen und Liedern aus einigen der<br />

bekanntesten Broadway-Musicals auf, da-<br />

Foto: nf


unter Klassiker wie »Sister Act« und<br />

»Grease« ebensowie aktuellere Produktionen<br />

wie »Shrek« und »Rent«. Da besonders<br />

die lustigen Szenen sich bei der ersten Ausgabe<br />

großer Beliebtheit erfreuten, wird der<br />

Komik diesmal mehr Raum gegeben. Da<br />

kann es auch einem Broadway-Hit wie<br />

»Mary Poppins« mal an den Kragen gehen,<br />

der – nicht nur dadurch, dass Schardt die<br />

Mary gibt – ordentlich durch den Kakao gezogen<br />

wird.<br />

Wer sich von der Show hohe Tanzkunst<br />

quer durch alle Stile verspricht, wird nicht<br />

enttäuscht – bekommt aber noch deutlich<br />

mehr geboten: Buntes Durcheinander auf<br />

der Bühne, Blödeleien und Veräppelungen<br />

bekannter Nummern mischen sich mit<br />

schönem Tanzen, wie es in den zahlreichen<br />

Kursen der Tanzschule seit zehn Jahren erlernt<br />

wird. Hinzu kommt das, was Schardt<br />

»große Illusion« nennt. Unter Einsatz selbst<br />

gezimmerter Requisiten wie eines sogenannten<br />

De Kolta Chair werden verblüffende<br />

Zaubertricks wie das Zerschneiden oder<br />

Verschwindenlassen von Personen geschickt<br />

in die Szenen integriert und verleihen<br />

dem Programm eine magische Note.<br />

Für die Überleitungen zwischen den Szenen<br />

aus verschiedenen Musicals sorgt die<br />

Moderation von Matthias Szubries, der<br />

durch seine Erklärungen zur Handlung der<br />

jeweiligen Stücke nicht nur das Publikum<br />

mit Informationen versorgt, sondern nebenbei<br />

auch seinen tanzenden Bühnengenos-<br />

sen die notwendige Zeit verschafft, in der<br />

Garderobe hinter der Bühne ein aufwendiges<br />

Kostüm gegen das nächste einzutauschen.<br />

Besonders Schardt ist hierbei auf den<br />

Moderator angewiesen, denn er muss sich<br />

während eines Abends nicht weniger als<br />

23-mal umziehen.<br />

»Crazy Broadway 2« ist nach »Dinner,<br />

Dance & Magic« und »Crazy Broadway«,<br />

die jeweils mehrere Jahre lang erfolgreich<br />

liefen, die dritte selbst entwickelte abendfüllende<br />

Show des »Astaire’s«. »Abendfüllend«<br />

ist dabei durchaus wörtlich zu nehmen,<br />

denn Moderator Szubries meint es<br />

völlig ernst, als er erzählt: »Letztes Mal hatte<br />

eine Dame im Voraus für 1 Uhr ein Taxi<br />

bestellt. Das war optimistisch. Sie hat es<br />

nicht bekommen.«<br />

Aber ein echtes Rundumprogramm passt<br />

eben nicht in zwei Stunden, zumal beim<br />

Kartenkauf auch das Abendessen mitgebucht<br />

werden kann. Eine Stunde vor Showbeginn<br />

beginnt das »fliegende Buffet« –<br />

Mitarbeiter des »Astaire’s« tragen beinahe<br />

im Minutentakt neue Köstlichkeiten auf:<br />

Nicht weniger als 16 Fingerfood-Gänge<br />

werden serviert, darunter Hummercremesuppe,<br />

Satéspieße und als Dessert Tiramisú.<br />

Nikola Fritzsche<br />

Die nächste Aufführungen im Jahr 2013 finden<br />

am 26. Januar, 23. Februar, 23. März,<br />

20. April und 25. Mai im »Astaire’s« in der<br />

Grünberger Straße 140 statt. Kartenreservierung<br />

unter Tel. 0641/4941212.<br />

Michael Schardt bereitet sich in der Maske auf die Show vor.<br />

Foto: nf<br />

KULTUR<br />

Premieren im<br />

Theater<br />

Die Verfolgung und Ermordung<br />

Jean Paul Marats<br />

12. Januar, 19.30 Uhr, Großes Haus<br />

Es ist ein Disput unter Ungleichen: Der<br />

Revolutionär Marat und der Egozentriker<br />

de Sade ereifern sich über Sinn und Unsinn<br />

von Umstürzen und Gewalt und<br />

über die Frage nach einer gerechten<br />

Wirtschafts- und Werteordnung. Mit seinem<br />

Schauspiel landete Peter Weiss vor<br />

rund 50 Jahren einen Welterfolg. Nicht<br />

nur das politische Thema, sondern auch<br />

die ästhetische Form sorgte für Aufsehen.<br />

Was kommt nach dem Sturz der Despoten:<br />

ein geeintes Land, eine neue Staatengemeinschaft,<br />

ein Systemwechsel<br />

oder doch nur das alte Chaos?<br />

Du, Du und Ich<br />

13. Januar, 11 Uhr, Til<br />

»Wir wollen niemals auseinandergehen«,<br />

sang schon Heidi Brühl 1960. Was<br />

aber, wenn die Liebe nicht ewig hält?<br />

Frederikes Eltern wollen sich trennen, sie<br />

sagen, sie haben etwas verloren. Frederike<br />

möchte dieses Verlorene wiederfinden<br />

und träumt sich eine Welt, in der die<br />

Eltern tun müssen, was sie will. Doch als<br />

nicht einmal Zaubersprüche wie »Üttepetüttchen,<br />

Kaninchenpopöchen« helfen,<br />

muss Frederike einsehen: Eltern bleiben<br />

vielleicht nicht für immer zusammen<br />

– aber sie bleiben für immer<br />

Eltern.<br />

Von einem, der auszog,<br />

das Fürchten zu lernen<br />

22. Januar, 10 Uhr, Til<br />

Angst haben, sich fürchten, gruseln –<br />

das sollen Kinder möglichst nicht. Trotzdem<br />

und gerade deshalb erforscht das<br />

Kollektiv SKART in einer so spielerischen<br />

wie anarchischen Version des Grimm-<br />

Märchens »Von einem, der auszog, das<br />

Fürchten zu lernen« kindliche Ängste<br />

und Abwehrmechanismen. Mit ihrem<br />

bewährten Prinzip charmanter Anti-Pädagogik<br />

und einer surrealen und poppigen<br />

Bild- und Soundwelt verwandelt die<br />

junge Künstlergruppe, bestehend<br />

aus ehemaligen Angewandten Theaterwissenschaftlern,<br />

die Bühne in einen<br />

schaurig-komischen Ausnahmezustand.<br />

Weitere Vorstellung: 27. Januar, 11 Uhr<br />

im TiL.<br />

1/2013 streifzug 41


Mach mir den Flieger<br />

Gerade erst ist die Eismaschine durchs Stadion gefahren, die Fläche glänzt wie ein Spiegel.<br />

So einladend das Eis auch aussieht, ich traue mich trotzdem nicht drauf. Ich kriege die Bilder<br />

von Stefan Raab nicht aus dem Kopf, der sich vor ein paar Jahren beim Eiskunstlauf »in Gefahr«<br />

begab. Eine Fußverletzung war die Folge. Darauf möchte ich gerne verzichten. Ebenso<br />

wie auf sein Outfit: ein rosafarbenes Tutu. Hilfe, worauf habe ich mich eingelassen? Heute ist<br />

mein erstes Mal: Die Eiskunstlauf-Stunde im Colonel-Knight-Stadion in Bad Nauheim beginnt!<br />

Ich versuche, meine Festplatte umzuprogrammieren,<br />

denke statt an Raab lieber an Marika<br />

Kilius und Hans-Jürgen Bäumler, das einstige<br />

Traumpaar auf dem Eis. Mein Partner ist deutlich<br />

kleiner als Herr Bäumler. Er geht mir<br />

nicht mal bis zur Hüfte, sorgt aber dafür, dass<br />

ich jetzt doch die ersten Schritte auf dem Eis<br />

wage: Man hat mir einen Pinguin als Lernhilfe<br />

in die Hand oder besser gesagt: vor die Füße<br />

gedrückt. Ich baue trotzdem lieber vor<br />

und frage Trainerin Julia Duchardt vom LSC<br />

Bad Nauheim, worauf ich unbedingt achten<br />

42 streifzug 1/2013<br />

sollte, um nicht sofort auf dem Hintern zu<br />

landen. Ich habe Ratschläge bitter nötig,<br />

denn ich war bisher vielleicht dreimal Schlittschuhlaufen<br />

in meinem Leben, das letzte Mal<br />

vor, ähm, gut 20 Jahren. Inlinern? Rollschuh<br />

fahren? Fehlanzeige! »In die Knie gehen, weit<br />

nach vorne lehnen, und schon mal die Hände<br />

zum Abfangen nach vorne nehmen. Wenn<br />

man sich zu weit nach hinten lehnt, kann es<br />

sein, dass man über die Ferse wegrutscht.<br />

Füße in Pinguin-Stellung: Fersen zusammen,<br />

Fußspitzen auseinander, und jetzt machen<br />

Fotos: Nici Merz<br />

wir erst mal ganz kleine Watschelschritte,<br />

sodass wir sicher vorwärts kommen. Das geht<br />

dann über ins Gleiten.«<br />

Das klappt ganz gut, in geradezu atemberaubender<br />

Geschwindigkeit flitze ich durchs Stadion.<br />

Oder so ähnlich. Die Trainerin bemerkt<br />

auch, wie talentiert ich bin, denn nach nur<br />

zwei Minuten »rechts, links, ganz locker, geradeaus<br />

schauen« darf ich von der Absolute-<br />

Beginners-Gruppe in die nächsthöhere wechseln.<br />

Ich hege die Hoffnung, dass ich mich<br />

am Ende der Stunde bis ins Team der besten


jungen Hobbyläufer vorgeschlittert habe.<br />

Und nächste Woche darf ich vielleicht sogar<br />

schon in die Leistungsgruppe. Olympia, ich<br />

komme!<br />

Dass die Hoffnung zuletzt stirbt, ist gelogen.<br />

Denn nach weiteren zwei Minuten steht felsenfest,<br />

dass ich froh sein kann, wenn ich –<br />

und alle anderen um mich herum – diese<br />

Trainingsstunde ohne größere Blessuren überstehen.<br />

Die Kinder, die mit mir fahren, sind<br />

um die fünf bis acht Jahre alt, und ja, sie stehen<br />

deutlich sicherer auf dem Eis als ich.<br />

Rückwärts fahren steht nun auf dem Programm.<br />

Gute Güte, wie soll das funktionieren?<br />

»Zehenspitzen zusammen«, sagt Julia,<br />

und schon geht’s ab – deutlich schneller, als<br />

mir lieb ist. Als nächstes sollen wir einen<br />

Storch nachahmen und längere Zeit auf einem<br />

Bein gleiten. Hurra, das klingt nach echtem<br />

Eiskunstlauf! Ich muss doch wieder von<br />

Olympia geträumt haben, denn da passiert es<br />

schon: Ich passe eine Millisekunde nicht auf<br />

meine Hände auf und lande auf dem Po. Das<br />

wird zwar das einzige Mal in dieser Stunde<br />

bleiben (ehrlich!), aber unsere Fotografin Nici<br />

Merz schießt gleich mehrere Beweisbilder.<br />

Mit Raus- und Schönreden werde ich nicht<br />

weiterkommen: Elegant sieht anders aus.<br />

Nächstes Problem: Wie komme ich wieder<br />

hoch? »Auf die Knie, mit den Händen abstützen<br />

und hoch«, ruft Julia mir zu. Kein guter<br />

Zeitpunkt, um ihr die nächste Frage zu stellen,<br />

ich mach’s trotzdem: »Wie lange muss<br />

ich eigentlich üben, bis ich richtig gut bin?« –<br />

»Das kann man so nicht sagen. Der eine tut<br />

sich total schwer, der andere stellt sich aufs<br />

Eis und läuft.« Zu welcher Gruppe sie mich<br />

zählt, wird klar, als Julia versucht, mich zu<br />

trösten: »Es ist schwierig, als Erwachsener<br />

einzusteigen. Kinder lernen viel schneller.«<br />

»Meine« Kids des Nachmittags sind übrigens<br />

nicht nur Eisflitzer, sondern auch sozial äußerst<br />

kompetent. Santino (5) und Mia (6) nehmen<br />

mich bei den nächsten Übungen – »Ho-<br />

Von Bad Nauheim<br />

nach Sotchi?<br />

Unsere Redakteurin<br />

Dagmar Bertram übt<br />

den Flieger<br />

cke«, »Eierlaufen« und »Bremsen« – an der<br />

Hand, damit ich nicht wieder das Eis mit<br />

meiner Rückseite küsse.<br />

Und tatsächlich: Mit vereinten Kräften kann<br />

ich zum Ende der Stunde (mehr oder weniger)<br />

problemlos Slalom fahren und mich unter<br />

einer Limbostange durchquetschen. Kritisch<br />

wird’s noch mal beim »Flieger«, bei<br />

dem man auf einem Fuß gleitet und das andere<br />

Bein nach hinten streckt. »Wollen wir<br />

erst mal üben?«, fragt Julia mit Blick auf Fotografin<br />

Nici, die sich diesen Anblick nicht entgehen<br />

lassen will. »Nö«, lautet meine lässige<br />

wie vorschnelle Antwort. Was so leicht aussieht,<br />

ist schwieriger als gedacht. »Wie kriege<br />

ich denn mein Bein hoch?«, frage ich hilflos.<br />

»Zieh die Arme auseinander, um mehr Spannung<br />

in den Körper zu bekommen, so kannst<br />

du besser ausbalancieren«, rät die Expertin.<br />

Ja, es wird. Und zwar so sehr, dass am Ende<br />

nicht ich das Problem bin, sondern Julia, die<br />

fürs Foto parallel zu mir den »Flieger« zeigen<br />

soll: »Ich kann das nicht mehr lange halten«,<br />

ruft sie. Aha! »Das ist mir viel zu langsam.«<br />

Und dann, als mein großer Moment tatsächlich<br />

gekommen ist, als ich endlich, endlich<br />

eine Figur hinbekomme, die nach elegantem<br />

Eiskunstlauf aussieht, schaut die Fotografin<br />

gerade die schon gemachten Bilder durch<br />

und ignoriert mich. Nein, das muss die Nachwelt<br />

doch erfahren! Ich kann eine Pirouette<br />

drehen! Dank der tollen Erklärung von Julia<br />

war das sogar die leichteste Übung: in Tippelschritten<br />

um die eigene Achse drehen, die<br />

erst ausgestreckten Arme langsam zum Körper<br />

ziehen – ich drehe mich!<br />

»Kommst du nächste Woche wieder?« Diese<br />

Frage haben meine Mitfahrer schon zu Beginn<br />

gestellt. Da habe ich noch gesagt: »Nee,<br />

ich bin nur ausnahmsweise da.« Später höre<br />

ich mich sagen: »Mal sehen, es hat viel Spaß<br />

gemacht!« Nur auf das rosafarbene Tutu und<br />

die nächsten Winterspiele – auf die werde ich<br />

verzichten! Dagmar Bertram<br />

SPORTWELT<br />

Eiskunstlauf<br />

Schon seit 5000 Jahren nutzen Menschen<br />

Schlittschuhe, um sich auf vereisten Flächen<br />

fortzubewegen. Die ersten Eislaufschuhe<br />

wurden aus Tierknochen gefertigt,<br />

ein Material, das man teils bis ins 19. Jhd.<br />

verwendete; die Ureinwohner Sibiriens<br />

liefen auf Walrosszähnen, in China benutzte<br />

man Bambusruten. In Nordeuropa<br />

ging man im 14. Jhd. dazu über, hölzerne<br />

Schuhe mit Eisenkufen zu verwenden.<br />

Um vorwärts zu kommen, musste man<br />

sich mit Stöcken abstoßen. Sie wurden<br />

verzichtbar, als die Niederländer um<br />

1500 begannen, Kufen mit zwei Kanten<br />

und einer Nut dazwischen zu benutzen.<br />

Zu dieser Zeit spricht man noch von Eislauf<br />

(mit einer eigenen Schutzpatronin:<br />

der Heiligen Lidwina von Schiedam) –<br />

zur Teilung der Sportart in zwei Disziplinen,<br />

Eiskunstlauf und Eisschnelllauf, kam<br />

es später. Die Entwicklung des Eiskunstlaufens,<br />

bei dem die kunstvolle Ausführung<br />

von Sprüngen, Pirouetten und<br />

Schritten im Mittelpunkt stehen, begann<br />

im 18. Jhd.: Die Kufen erhielten die Form<br />

einer Kurve, was den Läufern Drehungen<br />

und komplizierte Elemente ermöglichte.<br />

Die Sportart wurde vor allem in Großbritannien<br />

vorangetrieben: In Edinburgh<br />

wurde 1742 der erste Eislaufverein gegründet,<br />

in London 1876 die erste Kunsteisbahn<br />

gebaut.<br />

Heute bestehen Kunstlauf-Schlittschuhe<br />

aus steifen Schnürstiefeln, die bis zu den<br />

Waden reichen, und 3 bis 4 mm breiten<br />

Stahlkufen mit gezackten Rändern an der<br />

Spitze. Diese »Zähne« zum besseren Abstoßen<br />

erfand der erste Eiskunstlauf-<br />

Olympiasieger (1908, London): Ulrich<br />

Salchow. Er entwickelte auch einen neuen<br />

Sprung, der nach ihm benannt wurde.<br />

Weitere Sprünge sind Toeloop, Rittberger,<br />

Flip, Lutz und Axel, die mit einfacher,<br />

doppelter, dreifacher und sogar vierfacher<br />

Rotation ausgeführt werden. An Figuren<br />

sind die Biellmann-Pirouette und die Todesspirale<br />

populär. Sechs Disziplinen gibt<br />

es im Eiskunstlauf, darunter Synchroneiskunstlaufen<br />

mit 16 Sportlern und den<br />

Teamwettbewerb, der 2014 in Sotchi erstmals<br />

zum olympischen Programm gehören<br />

wird. Das Kurzprogramm mit Pflichtelementen<br />

ist der erste Teil eines<br />

Wettbewerbs im Einzel. Ihm folgt die Kür.<br />

Wer die Sportart ausprobieren möchte,<br />

kann zum Training des LSC Bad Nauheim<br />

(www.eiskunstlauf-lsc.de) ins Colonel-Knight-Stadion<br />

kommen: immer<br />

dienstags von 16.45 bis 17.45 Uhr. dab<br />

1/2013 streifzug 43


WEIN DES MONATS<br />

Huxeln<br />

statt zaubern<br />

Sind Sie auf der Suche nach einem Stimmungsaufheller?<br />

Nach einem Wein gegen<br />

den Winterblues? Nach einem, der zwar<br />

nicht zaubern, aber immerhin huxeln kann?<br />

Dann sind Sie hier richtig. Heute darf gehuxelt<br />

werden. Gute Laune ist dabei<br />

garantiert.<br />

Das ist das Verdienst vom<br />

alten Fritz, der in den<br />

1950er Jahren einer neuen<br />

Rebsorte, der Züchtung<br />

aus Gutedel und Coutillier<br />

Musque, seinen Namen<br />

lieh: Fritz Huxel baute die<br />

Neuzüchtung als Erster in<br />

Rheinhessen in respektablem<br />

Umfang an. Fortan<br />

hieß die Traube Huxelrebe.<br />

Das seltene Gewächs ist praktisch nur in<br />

Deutschland heimisch. Ein paar Stöcke stehen<br />

in England, dort hat man das richtige<br />

Näschen für Exoten – »Huxel flint dry«<br />

heißt einer. Trockenen Feuerstein gibt es<br />

hierzulande allerdings nicht. Bei uns fir-<br />

Musik<br />

Weinautor<br />

Manfred Merz<br />

zum Zum Süßwein darf es grooven.<br />

Wein<br />

Mit der neuen Scheibe von Nick<br />

Waterhouse: »Times all gone«.<br />

Wenn der Mitzwanziger zum Titelsong<br />

die Gitarre krächzen lässt und seine Stimme erhebt,<br />

ist das roher Rhythmus mit neuem Drive<br />

und kantiger Blues mit guter Laune. Der rheinhessische<br />

Vogelsang zwitschert munter mit. mm<br />

miert die Huxelrebe<br />

als köstliche Variante<br />

für Dessertweine.<br />

Sie garantiert im Idealfall<br />

einen süßen, vollmundigen<br />

und reichhaltigen Nektar. Wie<br />

etwa die Huxelrebe Beerenauslese<br />

aus der Lage Vogelsang vom<br />

rheinhessischen Weingut Meiser.<br />

Wer den Stoff einmal gekostet<br />

hat, will mehr davon.<br />

Im Glas goldgelb; in der Nase<br />

intensiver Duft nach Honig,<br />

Pfirsich und Wiesenblumen; am<br />

Gaumen weich, süß und voller<br />

Schmelz, mit reifer Frucht (Mara-<br />

cuja, Pfirsich) und gut integrierter Säure,<br />

schöner Würze und aromatischen Anklängen<br />

an Honig und Rosinen; das süß-würzige<br />

Finale hat eine gute Länge.<br />

Zum Feigen- und Blauschimmelkäse oder<br />

zu Vanillekipferln ist dieser Süßwein ein<br />

Genuss. Und nebenbei vertreibt er den<br />

Winterblues.<br />

Vinothek Vinothek<br />

Wein<br />

Vinothek<br />

Schreiben Sie an<br />

Manfred Merz:<br />

vinothek@mdv-online.de<br />

des<br />

Monats<br />

Huxelrebe<br />

Beerenauslese Vogelsang<br />

Weingut Meiser, Rheinhessen, 2009,<br />

9,5 Prozent Alkohol, die halbe<br />

Flasche (0,375 Liter) kostet 11,90 Euro,<br />

Bezugsquellen im Internet unter<br />

www.weingut-meiser.de.


Seitdem Sheriff Owens (Arnold Schwarzenegger)<br />

nach einem missglückten Einsatz<br />

seinen Posten beim Los Angeles Police Department<br />

aus Schuldgefühlen aufgegeben<br />

hat, widmet er sein Leben dem beschaulichen<br />

Kampf für Recht und Ordnung im verschlafenen<br />

Grenzstädtchen Sommerton<br />

Junction.<br />

Die Ruhe in der Kleinstadt ist jedoch vorbei<br />

als der berüchtigte Drogenboss Gabriel<br />

Cortez (Eduardo Noriega) aus einem FBI-<br />

Gefängnistransport entkommen kann und<br />

Die Verfolgung läuft.<br />

mit einer Geisel und den Mitgliedern seiner<br />

schwer bewaffneten Gangstergruppe in<br />

Richtung mexikanischer Grenze flieht.<br />

Dabei steuert er geradewegs auf Sommerton<br />

Junction zu …<br />

SPERRSITZ<br />

Kinostart: 31. Januar<br />

Fotos: Fox<br />

Um den gejagten Verbrecher zu stellen,<br />

bevor er über die Grenze nach Mexiko<br />

verschwinden kann, versammelt sich die<br />

gesamte amerikanische Polizeimacht in<br />

Sommerton.<br />

Owens, dessen Kleinstadt-Polizei von den<br />

eintreffenden Truppen für unfähig gehalten<br />

wird, will sich zunächst aus dem Geschehen<br />

heraushalten, stellt sich aber schließlich<br />

seiner Verantwortung und dem unausweichlichen<br />

Duell…<br />

»The Last Stand« entstand unter der Regie<br />

von Kim Jee-Woon und kommt am 31. Januar<br />

in die deutschen Kinos. Der Streifen<br />

ist das lang erwartete Film-Comeback von<br />

Arnold Schwarzenegger. Unterstützt wird<br />

Schwarzenegger dabei von namhaften Stars<br />

wie Zach Gilford, Forest Whitaker, Luis<br />

Guzman, Rodrigo Santoro, Johnny Knoxville<br />

und Eduardo Noriega.<br />

GEWINNSPIEL<br />

Der streifzug verlost mit den <strong>Gießener</strong><br />

Kinos 3x 2 Tickets für die erste Vorstellung<br />

des Films »The Last Stand« am<br />

31. Januar. Wer den Film sehen möchte,<br />

sollte bis zum 25. Januar eine Karte mit<br />

dem Kennwort »Kino« an streifzug,<br />

Marburger Straße 20, 35390 Gießen<br />

oder eine Mail an streifzug@giessenerallgemeine.de<br />

senden. Viel Glück!<br />

1/2013 streifzug 45


SPERRSITZ<br />

Neu im Kino<br />

Gießen<br />

Kinocenter Gießen<br />

Bahnhofstraße 34, Telefon 06 41/7 21 08<br />

Heli<br />

Frankfurter Str. 34, Telefon 06 41/7 45 11<br />

Roxy<br />

Ludwigsplatz 4, Telefon 06 41/3 25 47<br />

www.die-giessener-kinos.de<br />

Kommunales Kino JOKUS<br />

Ostanlage 25 a, Telefon 06 41/3 06-24 95 Der Schlussmacher<br />

Grünberg<br />

Bismarckstraße 10, Telefon 0 64 01/68 69<br />

Komödie – Start: 10. Januar<br />

Lich<br />

Kino »Traumstern«<br />

<strong>Gießener</strong> Straße 15, Telefon<br />

0 64 04/38 10<br />

Weitere Kino-Tipps<br />

finden Sie täglich in der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong><br />

Zeitung oder auf unserer Internetseite unter<br />

www.giessener-allgemeine.de/kino.<br />

präsentieren<br />

DieSchlussmacher Hochzeit unserer<br />

dicksten Freundin<br />

Mittwoch, 09.01.2013<br />

Montag, 22.10.2012 zur Abendvorstellung<br />

zur Abendvorstellung<br />

Eintritt Eintrittinklusive inklusive einem Glas Prosecco!<br />

Männer sind herzlich willkommen!<br />

Kinocenter • Bahnhofstraße 34 • 35390 Gießen<br />

Roxy • Ludwigsplatz 4 • 35390 Gießen<br />

Heli • Frankfurterstraße 34 • 35390 Gießen<br />

Mehr Infos im Kino und unter www.die-giessener-kinos.de<br />

46 streifzug 1/2013<br />

Paul (Matthias Schweighöfer) ist Schlussmacher.<br />

Für eine Berliner Trennungsagentur<br />

übermittelt er den Trennungswunsch<br />

seiner Kunden an deren zukünftige Ex-<br />

Partner. Emotionale Ausbrüche aller Art ist<br />

Paul dadurch gewöhnt, aber privat hält er<br />

seine Freundin Natalie (Catherine de<br />

Léan) vorsichtshalber auf Abstand.<br />

Bei einem seiner Aufträge trifft er auf den<br />

sensiblen und anhänglichen Toto (Milan<br />

Peschel), der die von Paul überbrachte<br />

Trennungsnachricht seiner Freundin Kati<br />

(Nadja Uhl) nicht überwinden kann, und<br />

sich an Pauls Fersen heftet, um nicht allein<br />

zu sein. Dessen Dienstreise quer durch<br />

Deutschland nimmt fortan chaotische Ausmaße<br />

an, denn Toto stellt alles auf den<br />

Kopf. Bald drohen Pauls Karrierepläne zu<br />

zerplatzen und auch ein Happy End mit<br />

Natalie rückt in weite Ferne…


Django Unchained<br />

Tarantino-Western – Start: 17. Januar<br />

Angesiedelt in den Südstaaten, zwei Jahre vor dem Bürgerkrieg, erzählt<br />

»Djanogo Unchained« die Geschichte von Django (J. Foxx),<br />

einem Sklaven, dessen brutale Vergangenheit mit seinen Vorbesitzern<br />

dazu führt, dass er dem deutschstämmigen Kopfgeldjäger Dr.<br />

King Schultz (C. Waltz) Auge in Auge gegenübersteht. Schultz verfolgt<br />

die mordenden Brittle-Brüder und nur Django kann ihn ans<br />

Ziel führen. Schultz sichert sich daher Djangos Hilfe, indem er ihm<br />

verspricht, ihn zu befreien, nachdem er die Brittles gefangen hat –<br />

tot oder lebendig. Nach erfolgreicher Tat löst Schultz sein Versprechen<br />

ein und setzt Django auf freien Fuß. Dennoch nehmen die beiden<br />

Männer nun gemeinsam die meistgesuchten Verbrecher des<br />

Südens ins Visier. Django verliert dabei sein größtes Ziel nicht aus<br />

den Augen: Er will seine Frau Broomhilda (K. Washington) retten,<br />

die er einst an einen Sklavenhändler verloren hat. Ihre Suche führt<br />

sie zu Calvin Candie (L. Di Caprio). Bald ist Django und Schultz eine<br />

heimtückische Organisation auf den Fersen. Quentin Tarantino<br />

schrieb das Drehbuch und führte Regie.<br />

Ritter Rost<br />

SPERRSITZ<br />

3-D-Animationsfilm – Start: 10. Januar<br />

Ritter Rost ist das Unglaubliche gelungen: Unerwartet hat er das<br />

große Ritterturnier gewonnen, ausgerechnet im Duell gegen Prinz<br />

Protz, den eigentlich unschlagbaren Favoriten. Der erweist sich als<br />

schlechter Verlierer und beschuldigt Ritter Rost des Diebstahls und<br />

Betrugs. König Bleifuß entzieht Rost daraufhin seine Ritterlizenz<br />

und lässt seine eiserne Burg schließen. Es kommt noch schlimmer:<br />

Sogar Burgfräulein Bö, sonst verlässliche Retterin in der Not, wendet<br />

sich von ihm ab. Nur auf die Freundschaft von Drache Koks<br />

und Pferd Feuerstuhl kann sich Ritter Rost verlassen: Gemeinsam<br />

wollen sie die Ehre des Ritters wiederherstellen und das Herz der<br />

holden Bö zurückerobern. Dabei erleben sie das größte Abenteuer<br />

ihres Lebens. Der erste Ausflug von Ritter Rost auf die große Leinwand<br />

ist ein packender CG-Animationsfilm in 3D geworden, der<br />

unvergessliche Unterhaltung bietet.<br />

House At The End Of The Street<br />

Elissa (Jennifer Lawrence) und ihre frisch<br />

geschiedene Mutter Sarah (Elisabeth<br />

Shue) sind in ein Traumhaus in einer<br />

beschaulichen Kleinstadt gezogen und<br />

freuen sich über den Neuanfang. Doch<br />

schon bald müssen sie feststellen, dass<br />

der Ort ein düsteres Geheimnis birgt.<br />

Jahre zuvor hat im Nachbarhaus ein<br />

Mädchen seine Eltern getötet und<br />

Psychothriller – Start: 24. Januar<br />

verschwand anschließend spurlos.<br />

Zurück blieb nur der Bruder, Ryan (Max<br />

Thieriot). Gegen den Willen Sarahs<br />

beginnt Elissa eine Beziehung zu dem<br />

zurückgezogen lebenden Ryan und je<br />

näher sie sich kommen, desto mehr<br />

mysteriöse Details offenbaren sich.<br />

Tiefer und tiefer geraten alle Beteiligten<br />

in ein abgründiges Geheimnis.<br />

1/2013 streifzug 47


Pizzeria Roma<br />

Empfehlung aus streifzug Oktober 2012<br />

Neu ab 7. Januar auf Wunsch alle<br />

Pizzen mit Vollkornteig!<br />

Über 20 Pasta gerichte z. B.:<br />

Napolitana mit Tomatensauce<br />

Bolognese mit einer frischen Hackfl eischsauce<br />

Gorgonzola mit Gorgonzola-Sahnesauce<br />

Carbonara mit Schinken, Eigelb, Sahnesauce<br />

Arrabbiata mit Schinken, frischen Champignons,<br />

Hackfl eisch, Sahnesauce<br />

Tonno mit Thunfi sch, Zwiebeln, Kapern,<br />

Oliven, Tomatensauce<br />

Scampimit Tomatensauce, Scampi, Knoblauch<br />

alla Chef mit Tomatensahnesauce, Hähnchenbrust-<br />

fi let, frischen Champignons, Knoblauch<br />

Jewe il s als Penn e, Sp aghe tt i<br />

oder Tagliatelle.<br />

Al le Pa s ta ge richte we rde n mit Ruco la,<br />

Parmesan und Tomaten serviert.<br />

Auswahl aus unseren<br />

Spezialitäten z. B.:<br />

Hausgemachte Lasagne,<br />

Tortelloni und Gnocci<br />

Bruschetta alla Roma mit frischen<br />

Tomaten, Knoblauch, Zwiebeln, Mozzarella<br />

Champignonsuppe mit frischen<br />

Champignons, Sahne<br />

Artischocken Vegetale Artischocken mit<br />

frischen Champignons, frischem Paprika, Tomatensauce<br />

und Käse überbacken<br />

Artischocken alla Chef Artischocken mit<br />

Schinken, Peperoniwurst und Käse überbacken<br />

Unser Angebot: Vorspeisen, Salate<br />

über 20 verschiedene Pizzen, reichhaltige<br />

Getränkeauswahl.<br />

Pizzen in 28 cm Ø, 32 cm Ø und als<br />

Partypizza.<br />

Alle Speisen auch zum Mitnehmen.<br />

Gutschein!<br />

Für einen Espresso nach<br />

dem Essen. Bitte bringen<br />

Sie diesen Coupon mit.<br />

Brandplatz 9 · 35390 Gießen · Telefon 06 41/3 75 04 · Kein Ruhetag!<br />

Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. von 12 bis 14.30 Uhr und von 17 bis 22 Uhr sowie Sa. und So. von 12 bis 22 Uhr

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!