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Welt Lymphom Tag - Österreichische Krebshilfe

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Authentische Information hingegen schafft Sicherheit: Wer weiß, was er zu erwarten hat, wer<br />

sich sicher ist, wie er welche Therapie anwendet und welche möglichen Wirkungen – und<br />

Nebenwirkungen - sie haben kann, der wird selbstbewusster und sicherer an die<br />

Bekämpfung seiner Krankheit herangehen. Mein Appell daher: Information nur von jenen<br />

Stellen annehmen, die geprüfte und durch Erfahrung und Studien untermauerte Ergebnisse<br />

liefern.<br />

Konkret zur Umfrage:<br />

Die Ergebnisse der Studie zeigen, in welchen Bereichen die intensive Zusammenarbeit<br />

Früchte trägt (da sind wir ein bisschen stolz). Sie zeigen aber auch auf, wo die<br />

Eigenverantwortlichkeit der Patienten nicht unterstützt wird, wo eindeutig noch Aufhol- bzw.<br />

Handlungsbedarf besteht.<br />

→ Das Durchschnittsalter der befragten Personen lag bei 64 Jahren. Die Krankheit<br />

manifestierte sich bei den meisten Patienten mit Schmerzen und ständiger Müdigkeit. Bei<br />

60% der Befragten wurde binnen dreier Monate – meistens vom Onkologen oder Internisten<br />

- eine korrekte Diagnose gestellt, bei 15% dauerte es bis zu einem halben Jahr, 16%<br />

mussten mehr als 1 Jahr auf die Diagnose warten.<br />

→ Ein Ergebnis der Umfrage stimmt mich nachdenklich, da nur 7 von 10 Befragten über<br />

die Existenz der SHG informiert wurden. Hier ist dringender Handlungsbedarf gegeben,<br />

damit alle Patienten über das bestehende Betreuungsangebot informiert werden.<br />

→ Dort, wo Informationsfluss erfolgt, findet sich folgende Situation: Die SHG fungiert in<br />

42% als Informationsquelle, in 36% informiert der Arzt selbst.<br />

Bei fast drei Viertel der diagnostizierten Patienten wird ein gemeinsamer Therapieplan<br />

erstellt. Etwa ein Drittel der Patienten wird in eine Therapiestudie aufgenommen, allerdings:<br />

rund 15 % der Betroffenen geben an, nichts davon zu wissen.<br />

→ Rund ein Viertel der Patienten gibt an, dass sie nicht über mögliche Nebenwirkungen<br />

der Behandlung aufgeklärt wurden. Dies müsste hinterfragt werden, da vor Einleitung einer<br />

Chemotherapie die schriftliche Einverständniserklärung des Patienten notwendig ist.<br />

→ Erfreulich ist die Zufriedenheit mit dem Pflegepersonal: nur 7% sind es nicht. (ich<br />

sage klar: auch diese 7% der Befragten sind ernst zu nehmen; die Gründe für ihre<br />

Unzufriedenheit sind zu analysieren).<br />

Sehr zufrieden oder zufrieden zeigen sich auch 9 von 10 Patienten mit dem behandelnden<br />

Arzt.<br />

→ Leider wurden 36% der Befragten über Alternativen der Behandlung nicht aufgeklärt.<br />

Von der Gesamtheit der darüber informierten Patienten fühlten sich beim Besprechen mit<br />

ihrem Arzt 74% über Alternativen zur vorgeschlagenen Behandlung gut informiert – das ist<br />

gut so, denn gerade beim Multiplen Myelom ist die individuelle Beratung über<br />

Therapiemöglichkeiten sehr hilfreich.<br />

→ Etwa ein Viertel der Patienten holt eine zweite medizinische Meinung ein<br />

→ 64% der Befragten wurde eine psychoonkologische Betreuung angeboten: das ist<br />

verbesserungswürdig, meine ich, auch wenn bloß 17% Bedarf dafür anmelden (in Österreich<br />

verfügen bereits sehr viele Kliniken über dieses Angebot).<br />

→ Ein Zeichen, dass die verschiedenen Therapien gut ansprechen (36% der Patienten<br />

werden mit VAD behandelt, jede/r fünfte mit Thalidomid) ist die Tatsache, dass mehr als die<br />

Hälfte der Befragten keine myelombedingten Schmerzen angegeben haben. 16% der<br />

Patienten wurden erfolgreich vom Hausarzt, 10% vom Schmerztherapeuten behandelt. Mehr<br />

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