Nr. 4/2008 (2,14 MB)

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„Wenn Trauer in die Familie kommt“
mit Jonas Christanell und Buchvorstellung
„Unser Kind ist nicht mehr“
von Irene Volgger und Carmen
Unterthiner
Trotz dieses schwierigen und heiklen
Themas hatten sich zahlreiche Zuhörer
in der Bibliothek eingefunden und
waren zutiefst beeindruckt, von dem
was sie hörten und erfahren durften.
Der Tod und die Trauer gehören zum
Leben, aber die meisten Menschen
geraten in Schwierigkeit, wenn sie
damit konfrontiert werden. Jonas
Christanell, Bestatter, Erziehungs-
und Religionswissenschaftler aus
Naturns, hat den Umgang mit Trauer
zum Thema seines Vortrages gemacht
und ist auf die verschiedenen Aspekte
der Trauer eingegangen und hat
erläutert, wie vielfältig sich Trauer auf
die menschliche Seele auswirken kann
und welche einschneidenden Folgen
Verbände und Vereine
sie für Körper und Geist haben kann:
„Unter allen Leidenschaften der Seele
bringt die Trauer am meisten Schaden
für die Seele“ (Philosoph Thomas
von Aquin). Besonders ausgiebig
ging er auf den Umgang mit Kindern
und Jugendlichen im Trauerfall ein
und zeigte Möglichkeiten und Wege,
einem trauernden Verwandten oder
Freund beizustehen, zuzuhören und
zu helfen, seine Trauer auszuleben.
Irene Volgger - ihre Mitautorin
Carmen Unterthiner war an diesem
Abend leider verhindert – stellte ihr
gemeinsames Buch „Unser Kind ist
nicht mehr – Elterntrauer nach Fehlgeburten
und Totgeburt“ vor, in dem
sie trauernde Eltern über Monate und
Jahre hinweg durch ihre Trauer begleiten
und miterleben. Sie hatten allein
in Südtirol Eltern aufgesucht, die den
Tod ihres Kindes hatten erleben müssen
und die bereit waren, darüber
Raiffeisenkasse Partschins
Jahrgang 18 - Nr. 4 / August 2008
Vortragsabend zum Thema Trauer in der Bibliothek
Partschins am 12. Juni
Autorin Irene Volgger mit Bestatter Jonas Christanell
Autorin Irene Volgger stellt ihr Buch (zusammen
mit Carmen Unterthiner verfasst) und ihr Konzept
über Trauer und Verlust des eigenen Kindes dar
Die Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige
feiert am Samstag, 6. September 2008 um 16 Uhr
im Gesundheitssprengel, Naturns, G. Florastr. 8, das
10-jährige Bestehen.
Alle ehemaligen und jetzigen Mitglieder samt deren Familien,
Freunden und alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Anneliese, Christine und Sieglinde
P.S. Im Rahmen der Feier: Vorstellung des freiwilligen Projektes
„Vergissmeinnicht“ - Unterstützung für Familien mit demenzkranken
Patienten von Frau Paula Tasser, Caritas Meran.
Zahlreiche Bücher stehen in der Bibliothek über
das Thema „Trauer“ zur Verfügung
zu sprechen. Trauer kennt keine Zeit
und kein Alter, wie eine 84jährige
Mutter, die heute immer noch um ihr
bei einer Fehlgeburt verlorenes Kind
trauert. Dieser enge Kontakt mit den
Eltern hat den Autorinnen gezeigt,
wie unterschiedlich Mutter und Vater
mit der Trauer umgehen: die Männer
neigen dazu, sich zu verschließen,
sich mit Sport, Arbeit und Aktivitäten
zu physisch zu erschöpfen, die Frauen
hingegen wollen über ihre Trauer, ihr
verlorenes Kind sprechen, immer wieder,
sich aber oft nicht trauen. Doch
Trauer darf, ja – muss sein, Symbole,
Rituale und Erinnerung erleben – die
Trauer braucht einen Ort, wo sie hingetragen
werden kann und nur wer
es erlebt hat, kann es auch verstehen:
da ist etwas gewesen, was nun nicht
mehr ist.
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