mdv aktuell - Mentz Datenverarbeitung GmbH
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DIVA 4 - die nächste Generation<br />
Die Münchner Verkehrsgesellschaft bestellt DIVA<br />
44. DIVA/EFA User Group bei TfL in London<br />
Erstes intermodales Auskunftssystem im arabischen Raum<br />
DEFAS FGI BAYERN<br />
Intelligent Traffic System Vienna Region (ITSViennaRegion)<br />
Offene Graphikschnittstelle beim VRR<br />
<strong>mdv</strong> <strong>aktuell</strong> II/2009<br />
<strong>mdv</strong> <strong>aktuell</strong><br />
Informationstechnologie aus München<br />
- DIVA 4 - die nächste Generation - einfach und überall einsetzbar
Vorwort Inhalt<br />
Lieber Leser<br />
Vor Ihnen liegt die zweite Ausgabe<br />
der <strong>mdv</strong>-<strong>aktuell</strong> 2009. Es<br />
ist mir eine besondere Freude<br />
als Leitartikel einen Bericht<br />
über die erste vollständige<br />
Installation eines DIVA 4<br />
Systems bei unserem Kunden,<br />
dem Verkehrsverbund Tirol zu<br />
bringen. Bisher konnten wir nur<br />
Komponenten ausliefern. Seit<br />
mehr als drei Jahren arbeitet<br />
<strong>mdv</strong> an dem neuen System<br />
und inzwischen sind ca 4.000 Arbeitstage in das Projekt geflossen.<br />
Der Bericht soll zeigen, warum es notwendig war, in die<br />
neue Welt der browserbasierten Systeme einzusteigen, und<br />
was unsere Kunden davon erwarten können. Als weiteres<br />
DIVA-Thema berichten wir von einer neuen DIVA-Installation<br />
bei der Münchener Verkehrsgesellschaft (MVG). Speziell<br />
unsere Optimierungstechnik von DIVA hat hier beeindruckt.<br />
Ein Highlight im Frühjahr dieses Jahres war die User Group in<br />
London, ausgerichtet von Transport for London (TfL).<br />
Auch die EFA Themen kommen nicht zu kurz. Wir berichten<br />
über EFA in der arabischen Welt, die in Schrift und Sprache<br />
Arabisch versteht. Die Landesauskunft für Bayern wird in<br />
Zukunft ebenfalls von EFA gerechnet. Wir beschreiben das<br />
höchst ambitionierte Projekt DEFAS, das eine durchgehende<br />
Echtzeitauskunft für den gesamten Freistaat bringen soll.<br />
Neuigkeiten über eine multimodale Auskunft gibt es auch aus<br />
Wien. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr bietet Haltestellen und<br />
Linienwege über offene Graphikschnittstellen an.<br />
Viel Spaß beim Lesen<br />
Dr. Hans-J. <strong>Mentz</strong><br />
2 – <strong>mdv</strong> <strong>aktuell</strong> II/09<br />
Seite 2 Vorwort<br />
Seite 3 DIVA 4 - die nächste Generation<br />
Seite 8 Die Münchner Verkehrsgesellschaft bestellt<br />
DIVA<br />
Seite 10 44. DIVA/EFA User Group, London<br />
Seite 12 Erstes intermodales Auskunftssystem im arabischen<br />
Raum<br />
Seite 16 DEFAS FGI Bayern<br />
Seite 19 Intelligent Traffic System Vienna Region (ITS-<br />
ViennaRegion)<br />
Seite 21 Offene Graphikschnittstelle beim VRR (WFS)<br />
Seite 24 Kurzmeldungen/Veranstaltungen/Impressum
� DIVA 4 ist ein großer Schritt in die<br />
Software-Zukunft. Seit mehr als zehn<br />
Jahren leben wir in der Welt der Desktopprogramme.<br />
Doch um uns herum ändert<br />
sich die Welt. Im Jahr 2003 kam der<br />
Begriff Web 2.0 auf. Das Internet und die<br />
Browser wandeln sich von reinen Abfra -<br />
ge systemen zu Arbeitsplattformen. Die<br />
Desktop-Workstations werden mehr und<br />
mehr durch eine Welt der Dienste<br />
(Services) ersetzt, die von einfachen,<br />
browserbasierten Arbeitsplätzen, oft<br />
Laptops, abgerufen werden und keine<br />
eigene Installation mehr erfordern.<br />
Dieser Entwicklung kann und will sich<br />
DIVA nicht entziehen. Drei Jahre hat <strong>mdv</strong><br />
konzipiert und entwickelt. Jetzt ist der<br />
erste Teil der DIVA 4 Programme einsatzbereit.<br />
Durch die Verwendung von Browsertechniken<br />
kann in Verbindung mit WiFi-Netzwerken<br />
oder UMTS mit DIVA 4 von jedem<br />
beliebigen Ort aus gearbeitet werden<br />
(siehe Abb. 1).<br />
Abbildung 1: Mit DIVA 4 arbeitet man gemütlicher<br />
Was bringt DIVA 4?<br />
… neueste Programmiertechnik<br />
Nach 10 Jahren DIVA hat sich die Programmiertechnik<br />
geändert.<br />
DIVA 4 nutzt die modernsten Techniken<br />
und neue Bibliotheken von Microsoft,<br />
Oracle und anderen namhaften Her -<br />
stellern.<br />
Das bedeutet<br />
- Programme laufen stabil � entspannteres<br />
und sicheres Arbeiten für den<br />
Benutzer<br />
- Programme sind leichter zu warten �<br />
Erweiterungen und die Realisierung<br />
von Kundenwünschen gehen schneller,<br />
günstiger und bieten mehr technische<br />
Möglichkeiten<br />
- Programme nutzen neueste Funktionen<br />
und Erkenntnisse der Computertechnik<br />
� mehr Bedienmöglichkeiten<br />
für den Benutzer, effektiveres Arbeiten.<br />
… eine offene Datenstruktur<br />
Die DIVA 4 Datenstruktur ist offen, transparent<br />
und dokumentiert.<br />
Das bedeutet<br />
- Anwender können mit Standardwerkzeugen<br />
(SQL) die Daten sehen, analysieren<br />
und bei Bedarf weiter ver -<br />
arbeiten<br />
- Anwender können an die Datenbank<br />
eigene Tabellen anbinden und haben<br />
mit DIVA ein zentrales Referenz -<br />
system. Z.B. kann man bauliche Ausstattungsmerkmale<br />
der Haltestellen<br />
hinterlegen und hat die DIVA 4 Datenbankobjekte<br />
als Bezugspunkt<br />
- Anwender können eigene Auswer -<br />
tungen erstellen und eigene Reporting-Tools<br />
benutzen<br />
… Speicherung in Datenbanken<br />
(Oracle)<br />
Datenbanken sind schnell und benutzerfreundlich<br />
geworden, viele Betriebe können<br />
bereits vorhandenes Datenbank-<br />
Knowhow nutzen. Das bedeutet<br />
- Daten sind immer konsistent �<br />
Sicherheit vor Fehlern � entspann -<br />
teres Arbeiten für den Benutzer<br />
- Wartung kann häufig über bestehende<br />
Datenbankadministration abgewickelt<br />
werden<br />
- Datensicherung von Datenbanken hat<br />
Standardverfahren, die im Betrieb<br />
bekannt sind und zur Verfügung<br />
stehen � Datensicherung kann vom<br />
Sachbearbeiter zur IT wandern<br />
… noch mehr Standards<br />
DIVA 4 setzt auf europäische und<br />
deutsch sprachige Standards wie<br />
- CEN IFOPT (Haltestellenmodel -<br />
lierung)<br />
- CEN TransModel (Fahrplanmodel -<br />
lierung)<br />
- VDV Schnittstellen<br />
Das bedeutet<br />
- Standards sind bereits im Daten -<br />
modell berücksichtigt<br />
- Einfache Verbindung/ einfacher Daten -<br />
DIVA 4 - die nächste Generation<br />
austausch mit anderen Systemen<br />
- DIVA 4 fungiert als Lieferant, aber<br />
auch als Leitsystem für zentrale<br />
Daten drehscheiben<br />
- U.a. XML Schnittstellen für Import und<br />
Export<br />
… einfachere Bedienung durch<br />
- standardisierte HTML-Oberfläche für<br />
die Grunddatenverwaltung. Browser-<br />
Technik, die der Anwender vom Internet<br />
kennt<br />
- Auch in den Grunddaten gibt es über -<br />
all interaktive Karten � Anwender wissen<br />
sofort, wo ihre Daten räumlich liegen<br />
� schnelleres und sichereres<br />
Arbeiten<br />
Anwendung neuester Programmier- und<br />
Oberflächentechniken bei den ‘großen’<br />
Programmen (z.B. Sachbearbeiterfahrplan<br />
� DIVA Schedule) bringt leichteres<br />
und flüssigeres Arbeiten sowie ein Kappen<br />
von ‘historisch bedingten’ sperrigen<br />
Programmteilen.<br />
… viele neue Nutzer im Unternehmen<br />
- DIVA 4 ist der zentrale Ort für alle<br />
Daten aus der Planung und Präsen -<br />
tation<br />
- Mit Browser Zugriff kann allen Mitarbeitern<br />
, aber auch externen Partnern<br />
(Unternehmer, Grafikbüro,…) genau<br />
definierter Zugriff auf die Daten ge -<br />
währt werden.<br />
DIVA 4 kommt mit einem integrierten Tool<br />
für das Qualitätsmanagement, dem DMS<br />
(Data Management System).<br />
… Automatisierung der<br />
Prozessabläufe<br />
DIVA 4 ist prozessorientiert, die Arbeitsphasen<br />
Daten Erfassen, Daten Adminis -<br />
trieren und die produktive Verwendung<br />
dieser werden durch Daten- und Programmstruktur<br />
unterstützt.<br />
- Prozesse werden wo immer sinnvoll<br />
automatisiert � weniger Arbeit und<br />
höherer Durchsatz � höhere Aktualität<br />
der Daten<br />
- Ablauf der Prozesse wird dokumentiert<br />
(Logging) � Probleme können<br />
leichter nachverfolgt werden<br />
- Vollständige Dokumentation in der<br />
Datenbank<br />
<strong>mdv</strong> <strong>aktuell</strong> II/09 – 3
DIVA 4 - die nächste Generation<br />
… hohen Nutzen für den Fahrgast<br />
- höhere Qualität der Daten durch<br />
integriertes Qualitätsmanagement<br />
System<br />
- <strong>aktuell</strong>ere Daten durch einfaches<br />
Datenhandling, Import/Export<br />
… Kontinuität<br />
- Gute Funktionalität aus DIVA 3 bleibt<br />
erhalten<br />
- Kein neues Einlernen in die großen<br />
Programme und Oberflächen - es ist<br />
und bleibt ein DIVA System<br />
DIVA 4 beim VVT<br />
Der Verkehrsverbund Tirol ist der erste<br />
Anwender, der DIVA 4 für die Planungsaufgaben<br />
des Verkehrsverbunds eingesetzt<br />
hat. Die folgenden Punkte zeigen<br />
einige Beispiele für Funktionen, die für<br />
den Verbund von großer Bedeutung<br />
waren und einen echten Gewinn für die<br />
tägliche Arbeit bringen<br />
Planung mit Linienversionen<br />
Das Fahrplanmodell aus DIVA 3 wurde<br />
erweitert. DIVA 4 unterstützt sogenannte<br />
Netz- und Linienversionen. Netzver -<br />
sionen beschreiben eigenständige Fahrplan-<br />
und Grunddaten und finden ihre<br />
Anwendung dann, wenn z.B. eine neue<br />
Netzvariante parallel zur bestehenden<br />
geplant werden soll. Netzversionen werden<br />
aber auch für die Versorgung des<br />
Auskunftssystems eingesetzt. Um den<br />
dafür notwendigen Datenfluss abzubilden,<br />
können beispielsweise die folgenden<br />
Phasen durchlaufen werden: (siehe<br />
Abb. 2):<br />
- Datensammelnund Bearbeiten<br />
- Testen<br />
- Produktion<br />
- Archiv<br />
4 – <strong>mdv</strong> <strong>aktuell</strong> II/09<br />
Selektive Kopie<br />
der EFA relavanten<br />
Linen<br />
Vollständige Kopie<br />
Vollständige Kopie<br />
Netzversion<br />
0 (Arbeit)<br />
Netzversion<br />
1 (TEST)<br />
Netzversion<br />
2 (Produktion)<br />
Netzversion<br />
3 (Archiv)<br />
Abbildung 2: Netzversionen in DIVA 4<br />
In der Sammelphase laufen die Daten<br />
von verschiedenen Lieferanten ein, beim<br />
VVT z.B. von der ÖBB (Österreichische<br />
Bundesbahn) und den IVB (Innsbrucker<br />
Verkehrsbetriebe). Weitere Fahrplandaten<br />
werden mit dem DIVA Schedule, dem<br />
Nachfolgeprogramm des DIVA Sachbearbeiterfahrplans<br />
erfasst.<br />
Vom Arbeitsbestand wird eine selektive<br />
Kopie der EFA relevanten Grunddaten<br />
und Linien gezogen und in eine eigene<br />
Netzversion gekapselt. Hier erfolgt dann<br />
der Testlauf der EFA Übernahme. Nach<br />
erfolgreichem Test kann dieser Stand auf<br />
den LIVE Server gehen und anschließend<br />
archiviert werden.<br />
Der entscheidende Vorteil dieser Vorgehensweise<br />
liegt in der strikten datentechnischen<br />
Trennung der unterschiedlichen<br />
Bearbeitungsstände. Durch das Verfah-<br />
Abbildung 3: Linienversionen<br />
ren ist jederzeit ein konsistenter Datenstand<br />
gewährleistet, der sicherstellt,<br />
dass die Fahrplanauskunft vollständige<br />
und <strong>aktuell</strong>e Daten enthält. Gleichzeitig<br />
wird aber auch den planerischen (z.B.<br />
der rechtzeitigen Umsetzung von Spezialanlässen)<br />
und statistischen (alle Änderungen<br />
sind in der Jahresstatistik enthalten<br />
und werden archiviert) Anforderungen<br />
Genüge getan.<br />
Gleichzeitig ist es möglich , ohne großen<br />
Aufwand und Verzögerung in allen Phasen<br />
parallel zu arbeiten. Der erforderliche<br />
schnelle und unkomplizierte Wechsel<br />
der Netzversion ist in DIVA 4 jederzeit<br />
möglich und ein wichtiger Bestandteil<br />
des DIVA-Netzes.<br />
Die nächste wichtige Neuerung sind die<br />
Linienversionen. Linienversionen be -<br />
Abbildung 4: Haltestellenkarte mit Struktur der Haltestellen
schreiben Gültigkeiten. Im deutschsprachigen<br />
Raum sind Fahrplanperioden<br />
üblich, meist sind dies Jahresfahrpläne.<br />
Diese Untergliederung ist häufig aber<br />
nicht ausreichend. So hat z.B. die Postbuslinie<br />
4240, die zum Gletscher nach<br />
Ischgl fährt, beim VVT pro Jahr 4 Linienversionen.<br />
Die unterschiedlichen Fahrpläne<br />
und Routen ergeben sich aus den<br />
touristischen Saisonen.<br />
(siehe Abb. 3).<br />
In DIVA 3 wurde dieses ‘Problem’ mit<br />
mehreren Linien gelöst. DIVA 4 ermöglicht<br />
die Modellierung dieser Gültigkeiten<br />
auf einer Linie mit Linienversionen. Für<br />
die elektronische Fahrplanauskunft EFA<br />
können gleichzeitig mehrere Versionen<br />
eingesetzt werden. Im Sinne einer einheitlichen<br />
Publikation und einer gemeinsamen<br />
Auswertung der Linie, ist dieses<br />
Verfahren sehr vorteilhaft.<br />
Die angelsächsische Welt kennt keine<br />
Fahrplanperioden, sondern nur Linienversionen,<br />
die typischerweise für unbestimmte<br />
Zeit gelten. Auch diese Darstellungsform<br />
der ‘offenen Projekte’ unterstützt<br />
DIVA 4 jetzt in einfach zu<br />
handhabender Weise.<br />
Interaktive Karten in der Fahrplanung<br />
Die interaktiven Karten waren bisher ein<br />
Highlight der Elektronischen Fahrplanauskunft<br />
EFA. Mit DIVA 4 wird diese<br />
Technik auch für den Fahrplaner nutzbar.<br />
Haltestellen werden mit voller Struktur,<br />
also<br />
- Haltestelle (roter Kreis)<br />
- Bereich (Viereck) und<br />
- Steig/Haltepunkt (Dreieck)<br />
auf der Karte angezeigt und können dort<br />
angelegt und bearbeitet (z.B. neu platziert)<br />
werden. Tooltips zeigen die Eigenschaften<br />
der einzelnen Objekte (siehe<br />
Abb. 4).<br />
Neben den Haltestellen können auch<br />
Linienwege auf der Karte angelegt und<br />
editiert werden. Durch geographische<br />
Referenzierung auf die zu Grunde liegenden<br />
GIS-Daten werden die Wegelängen<br />
zwischen den Haltepunkten automatisch<br />
errechnet (siehe Abb. 5).<br />
Abbildung 5: Bild mit referenziertem Linienweg<br />
Abbildung 6: Fahrplan im DIVA Web<br />
Abbildung 7: Die Arbeitsbereiche des VVT<br />
Abbildung 8: Folder des Arbeitsbereichs Region West<br />
DIVA 4 - die nächste Generation<br />
<strong>mdv</strong> <strong>aktuell</strong> II/09 – 5
DIVA 4 - die nächste Generation<br />
Abbildung 9: Einträge des Folders Imst 2<br />
Abbildung 11: Buchseite aus dem Folder<br />
Abbildung 12: Signetverwaltung<br />
Mit einfachen Befehlen unter Berücksichtigung<br />
von Taktangaben kann man den<br />
Fahrplan erzeugen oder verwalten (siehe<br />
Abb. 6).<br />
Über 90 Folder mit dem Web Browser<br />
Der VVT erstellt dreimal im Jahr knapp<br />
100 Fahrplanfolder mit ca. 900 Seiten<br />
und einmal das große Fahrplanbuch mit<br />
knapp 1000 Seiten. Die Linienfolder stellen<br />
ein regionales Update des Fahrplanbuches<br />
dar und bestehen meist aus 1-5<br />
Linien, Deckblatt und Leerseiten. DIVA 4<br />
6 – <strong>mdv</strong> <strong>aktuell</strong> II/09<br />
unterstützt diese Arbeiten, die stets in<br />
einem relativ kurzen Zeitraum erledigt<br />
werden müssen, durch geeignete Verfahren.<br />
Die Präsentationsprodukte werden beim<br />
VVT für drei Gebiete erstellt. Diese räumliche<br />
Aufteilung wird in DIVA 4 mit Hilfe so<br />
genannter Arbeitsbereiche dargestellt,<br />
und zwar<br />
- Region Ost<br />
- Region Mitte<br />
- Region West<br />
(siehe Abb. 7, Seite 5).<br />
Abbildung 10: Titelseite des Folders Imst2<br />
I n<br />
jedem Arbeitsbereich gibt es eine Anzahl<br />
Mappen, eben diese Folder (siehe Abb. 8,<br />
Seite 5).<br />
Eine Mappe wiederum besteht aus Einträgen.<br />
Der Folder Imst 2 (siehe Abb. 9) hat beispielsweise<br />
die Einträge<br />
- Deckblatt (siehe Abb. 10)<br />
- Linie 419-8 (siehe Abb.11)<br />
- Linie m20-2<br />
- Linie m20-1<br />
- Leerseiten (für Werbung)<br />
Der Anwender erzeugt einen Folder,<br />
indem er eine Liste dieser Einträge definiert.<br />
Beim Setzen generiert ein Prozess<br />
im Hintergrund die Ausgabedatei, in der<br />
Regel ein PDF mit entsprechender Seitenzahl.<br />
Durch Anklicken des PDF-Symbols<br />
kann man die Seite mit dem Acrobat-Reader<br />
betrachten oder gleich als<br />
ZIP komprimierte Datei speichern (siehe<br />
Abb. 7,8 u. 9).<br />
Diese PDF-Dateien können direkt von<br />
der Druckerei weiterverarbeitet werden.<br />
Die oben beschriebene Gliederung in<br />
Arbeitsbereiche und Mappen ermöglicht<br />
es, alle Folder mit einem Kopfdruck zu
Abbildung 13: Steuerung der EFA Übernahme im<br />
DIVA Web<br />
setzen. Dies ist vor allem deswegen<br />
wichtig, weil sich kurz vor dem Satz<br />
immer noch Fahrpläne oder die Layoutvorgaben<br />
ändern können.<br />
DIVA hat eine ausgefeilte, in vielen<br />
Jahren erprobte Satztechnik. Zu jedem<br />
Fahrplanwechsel setzen DIVA-Programme<br />
ca. 50.000 Buchseiten. Die Layouts<br />
sind individuell mit dem Anwender<br />
abgestimmt und in genauen Vorgaben,<br />
wie Satzspiegel und Satzanweisungen,<br />
(XML-Konfigurationsdateien) spezifiziert.<br />
DIVA 4 verwaltet zusätzlich alle grafischen<br />
Satzelemente wie Logos, Signets,<br />
Deckblätter, etc.(siehe Abb. 12).<br />
DIVA beherrscht die Fontmetrik der<br />
Abobe-Schriften. Damit ist der Anwender<br />
völlig frei in der Wahl seiner Fonts, Helvetica,<br />
Frutiger, Avantgarde, Futura sind<br />
beliebte Zeichensätze. Die DIVA Satzprogramme<br />
erzeugen alle Schriftgrößen,<br />
fett und mager, kursiv, schmal, kerning<br />
(ineinander geschachtelt) usw.<br />
DIVA füllt die Fahrpläne in definierte<br />
Tabellen. Eine wichtige Funktion ist dabei<br />
der Tabellenumbruch, der intelligent den<br />
verfügbaren Platz nutzt. Auch der Um -<br />
bruch über mehrere Buchseiten, das Einfügen<br />
von Werbung und das Erzeugen<br />
unterschiedlicher Verzeichnisse sind<br />
wich tige Funktionen des Satzprogramms.<br />
Bei der Erstellung von Büchern oder Foldern<br />
ist der letzte Schritt die Endmontage.<br />
Dazu gehört die Paginierung, das<br />
Anbringen von Schnittmarken und das<br />
Eindrucken von Griffleisten.<br />
Neben der Erzeugung von Buchseiten<br />
ermöglicht DIVA 4 die Verwaltung der<br />
gesamten Präsenta tions produkte. Dies<br />
umfasst neben den zentralen Produkten,<br />
wie dem Aushangfahrplan und dem Multiaushang<br />
(ehemals ZOB), auch wichtige<br />
Komponenten wie Verzeichnisse oder<br />
Werbungsdateien.<br />
All das kann der Bearbeiter mit DIVA 4<br />
vom Laptop aus erledigen.<br />
Automatische Versorgung der Elektronischen<br />
Fahrplanauskunft<br />
Die elektronische Fahrplanauskunft EFA<br />
(www.vvt.at) wird direkt aus DIVA 4 versorgt<br />
werden. DIVA 4 unterstützt dabei<br />
den Workflow und sorgt für die Qualitätskontrolle.<br />
Dabei werden<br />
- Referenzielle Integrität<br />
- Plausibilität<br />
- Vollständigkeit und<br />
- Aktualität<br />
geprüft. Die Erzeugung der EFA Daten<br />
(‘EFA Übernahme’) wird ebenfalls über<br />
DIVA Web, also über den Browser<br />
gesteuert (siehe Abb. 13).<br />
Einführung und Test<br />
Die Einführung von DIVA 4 fand in den<br />
ersten Monaten des Jahres statt und<br />
wurde im Printbereich mit dem Druck des<br />
Zwischenfahrplans im September abgeschlossen.<br />
Sie war begleitet von intensiven<br />
Schulungen, Workshops und Abstimmungstreffen.<br />
Gemeinsam wurden Dialoge<br />
und Oberflächen nach den<br />
Bedürfnissen der Anwender optimiert<br />
und überarbeitet.<br />
Die intuitive Programmbedienung,<br />
konnte in kurzer Zeit erlernt werden.<br />
Ausblick<br />
Der VVT ist erfolgreicher Pilot des neuen<br />
DIVA 4 Systems. Die Umstellung weiterer<br />
Verbünde erfolgt noch in diesem Jahr.<br />
DIVA 4 - die nächste Generation<br />
� Herr Mag. Stefan Mayr ist Leiter der<br />
Abteilung Fahrgastinformation beim Verkehrsverbund<br />
Tirol GESMBH (VVT).<br />
Herr Mayr ist auf Seiten VVT verantwortlich<br />
für die DIVA 4 Einführung und beantwortete<br />
<strong>mdv</strong>-Aktuell einige Fragen zum<br />
Thema.<br />
Herr Mayr, warum war und ist der VVT<br />
ganz vorne mit dabei, wenn es um die<br />
Einführung von DIVA 4 geht?<br />
Seit der ersten Ankündigung der DIVA 4<br />
Entwicklung hat der VVT das Projekt aufmerksam<br />
verfolgt. Die Möglichkeiten, die<br />
der VVT sich hier verspricht, sind groß,<br />
außerdem wollten wir schon bei der Entwicklung<br />
aktiv unsere Vorstellungen,<br />
Wünsche und Erfahrungen einfließen<br />
lassen. Da war der Schritt zum ‘Piloten’<br />
die logische Konsequenz.<br />
Welchen Mehrwert und Vorteil<br />
erwartet sich der VVT jetzt, aber auch<br />
in der Zukunft von einem datenbankund<br />
browsergestütztem Planungs -<br />
system?<br />
Eine Datenbank, speziell von Oracle, als<br />
Grundlage von DIVA 4 war ausschlaggebend<br />
für unsere Entscheidung für DIVA<br />
4. Wir erwarten hier Verknüpfungsmöglichkeiten<br />
mit bestehenden Datenbanken,<br />
wie z.B. Tarif, DFI (Anm. <strong>mdv</strong>-<strong>aktuell</strong>:<br />
dynamische Fahrgastinformation)<br />
oder unseren Infrastrukturdaten. Der<br />
VVT strebt eine Datengrundlage für alle<br />
abnehmenden telematischen Systeme<br />
an, DIVA 4 bildet diese Basis.<br />
Ein weiterer sehr wichtiger Punkt ist die<br />
Möglichkeit der Linienversionierung. In<br />
Tirol gibt es bedingt durch den Tourismus<br />
<strong>mdv</strong> <strong>aktuell</strong> II/09 – 7
DIVA 4 - die nächste Generation<br />
eine Vielzahl von unterschiedlichen Fahrplangültigkeiten<br />
innerhalb eines Jahresfahrplanes.<br />
Die unterschiedlichen Fahrpläne<br />
wurden in DIVA 3 mit mehreren<br />
Linien abgebildet. In DIVA 4 werden<br />
diese Fahrpläne in einer Linie mit mehreren<br />
Versionen modelliert, dabei entsprechen<br />
die Versionen den jeweiligen Gültigkeiten,<br />
z.B. Ski-, Wander- und Zwischen -<br />
saison.<br />
Für die Zukunft ist die online Nutzung des<br />
Systems bei Außenterminen angedacht.<br />
Denkbar wäre auch ein über Rechteverwaltung<br />
gesteuerter Zugang für externe<br />
Datenlieferanten.<br />
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass alle<br />
Fahrplandaten nun in höchster Qualität<br />
und Konsistenz vorliegen.<br />
Ein Umstieg auf ein neues System ist<br />
immer mit Schulungen und Einarbeitungszeiten<br />
verbunden. Wie hoch fiel<br />
dieser Aufwand bei der Umstellung<br />
auf DIVA 4 aus?<br />
Die Umstrukturierung des gesamten<br />
Netzes hat sehr viel Konzeptarbeit erfordert.<br />
DIVA 4 bietet viele neue Möglichkeiten.<br />
Für die Zukunft gilt es, die Vorteile<br />
der datenbankbasierten Anwendung voll<br />
auszuschöpfen und in Zusammenarbeit<br />
mit <strong>mdv</strong> Lösungen und Erweiterungen<br />
für den VVT zu entwickeln.<br />
Die reine Programmbedienung war<br />
dagegen kein großes Thema und konnte<br />
auch durch die Erfahrungen der Kollegen<br />
mit DIVA 3 sehr schnell erlernt werden.<br />
Wie haben Sie und Ihre Kollegen die<br />
bisherige Einführungsphase<br />
empfunden?<br />
Die Deadline des Drucktermins hat am<br />
Ende für sehr intensive Arbeit und auch<br />
Stress gesorgt. In dem neuen System<br />
gab es viele Stellen, an denen noch<br />
nachgearbeitet werden musste. <strong>mdv</strong> hat<br />
in dieser Phase viel dafür getan, um<br />
diese Probleme zu beseitigen. Dies hatte<br />
einen sehr hohen Informationsfluss zur<br />
Folge, der durch die Updates, die teilweise<br />
mehrmals am Tag eingespielt wurden,<br />
kaum noch zu bewältigen war.<br />
Aktuell sind wir dabei, die bewährte Usability<br />
von DIVA 3 auch in DIVA 4 zu inte-<br />
8 – <strong>mdv</strong> <strong>aktuell</strong> II/09<br />
grieren, hier war <strong>mdv</strong> bei uns im Haus<br />
und hat das Feedback unserer Sachbearbeiter<br />
in die Entwicklung einfließen<br />
lassen.<br />
Die neue Linienmodellierung hat<br />
einen Umbau der Linienstruktur im<br />
gesamten Netz erfordert und ermöglicht.<br />
In wieweit konnte DIVA 4 den<br />
VVT hier unterstützen? Planen Sie<br />
weitere Änderungen?<br />
Der VVT wird in Zukunft den Schwerpunkt<br />
der Fahrgastinformation mehr hin<br />
zu den EFA Linien, also den Linien, die<br />
auch in der Auskunft angefragt werden,<br />
richten. Wir versprechen uns mehr<br />
Aktualität und Qualität, auch hinsichtlich<br />
Echtzeit in der EFA. Die Linienmodellierung<br />
war daher unbedingt notwendig.<br />
Auch soll mit dem neuen System eine<br />
komplette Neuvergabe der Liniennummern<br />
organisiert werden. Diese umfassende<br />
Änderung wäre mit DIVA 3 nicht<br />
ohne erheblichen Arbeitsaufwand möglich.<br />
Überraschenderweise war der komplette<br />
Netzumbau mit DIVA 4 keine große<br />
Sache, hier kommt der Nutzen der<br />
Datenbank zur Geltung.<br />
Welchen Tipp haben Sie für die Kunden,<br />
die jetzt DIVA 4 einführen wollen?<br />
Der Netzumbau hat die Printproduktion<br />
erheblich beeinflusst. Diese Änderungen<br />
waren sehr zeitaufwendig. Um den entsprechenden<br />
Rahmen sicherzustellen,<br />
muss die IT Infrastruktur im vollen<br />
Umfang den Anforderungen gerecht werden.<br />
Generell gilt, dass bei derartigen<br />
Netzumbauten die Randeffekte in den<br />
nachfolgenden Systemen nicht unterschätzt<br />
werden dürfen.<br />
Abschließend möchte ich mich auf diesem<br />
Weg nochmals bei <strong>mdv</strong> und den<br />
Mitarbeitern in der Abteilung Fahrgastinformation<br />
beim VVT für ihre Arbeit in dieser<br />
intensiven Zeit herzlich bedanken.<br />
Ihre Ansprechpartner:<br />
Gregor Bauer<br />
bauer@mentzdv.de<br />
Tel.: +49 418 68-121<br />
Jens Krotwaart<br />
krotwaart@m.mentzdv.de<br />
Tel.: +49 418 68-120<br />
Die Münchener Verkehrsg<br />
� Die Tochterunternehmung der Stadt -<br />
werke München (SWM), die MVG hat<br />
sich nach einer umfangreichen Ausschreibungs-<br />
und Evaluationsphase für<br />
DIVA als neues Planungssystem zur<br />
Fahr- , Umlauf und Dienstplanung entschieden.<br />
Die Ausschreibung erfolgte am<br />
21.10.2008 im Amtsblatt der Euro -<br />
päischen Union. Im Laufe eines mehrstufigen<br />
Verfahrens wurden die Anbieter<br />
durch die MVG und ein Beratungs -<br />
unternehmen bewertet. Umfangreiche<br />
Angebote, die ebenfalls Testrechnungen<br />
zu vorgegebenen Szenarien der Umlauf<br />
und Dienstplanoptimierung enthalten<br />
mussten, wurden gesichtet und bewertet.<br />
Im Rahmen der dritten Aus schrei -<br />
bungsstufe wurden 5 Anbieter eingeladen,<br />
in einem eintägigen Workshop Fragen<br />
der MVG zu beantworten und Live<br />
Demonstrationen der Software und der<br />
Optimierungsprodukte durchzuführen.<br />
Die abschließende Entscheidung fiel<br />
zwischen DIVA von <strong>mdv</strong> und einem weiteren<br />
internationalen Anbieter von Planungs-<br />
und Optimierungssoftware. <strong>mdv</strong><br />
ist stolz, dass wir uns in unserer Heimatstadt<br />
in dieser Konkurrenz durchsetzen<br />
konnten und freuen uns, gemeinsam mit<br />
der MVG in Zukunft den Verkehr in der<br />
bayerischen Landeshauptstadt planen<br />
und optimieren können.<br />
Die MVG betreibt auf 93 km U-Bahnnetz<br />
6 Linien mit 94 Bahnhöfen. Dazu werden<br />
584 U-Bahnwagen eingesetzt. Die Linien<br />
fahren je nach Tageszeit im 5-, 10- und<br />
20-Minutentakt. Es gibt in München<br />
einen U-Bahnbetriebshof und 27 dezentrale<br />
Abstellanlagen. Die Zugbehängung<br />
ändert sich im Tagesverlauf.
sellschaft bestellt DIVA<br />
Das Straßenbahnnetz ist 71 km lang. Es<br />
gibt 10 Linien mit 148 Haltestellen. Bei<br />
der Straßenbahn werden 94 Züge eingesetzt.<br />
In der Nacht verkehren 4 Nachtlinien.<br />
Die Linien fahren je nach Tageszeit<br />
im 7,5-, 10- und 20-Minutentakt. Der<br />
Straßenbahnbetrieb wird von einem<br />
Betriebshof gefahren.<br />
Das Busnetz umfasst 464 km. Es<br />
besteht aus 68 Buslinien mit 909 Haltestellen.<br />
Im Busbereich werden 169<br />
Gelenkbusse und 64 Normalbusse der<br />
Stadtwerke München sowie 77 Gelenkbusse,<br />
118 Normalbusse und 3 Kleinbusse<br />
von privaten Kooperationspartnern<br />
zur Bedienung eingesetzt. In der<br />
Nacht verkehren 8 Nachtlinien.<br />
Die Linien fahren im 5-, 10-, und 20-<br />
Minutentakt. 2 eigene Busbetriebshöfe<br />
und mehrere Betriebshöfe der Kooperationspartner<br />
stehen für die Erbringung<br />
der notwendigen Fahrleistung zur Verfügung.<br />
Mit dieser Betriebsleistung werden bei<br />
der U-Bahn 8.989 Mio. Nutzplatzkilometer,<br />
bei der Straßenbahn 1.212 Mio.<br />
Nutzplatzkilometer und im Busbereich<br />
2.383 Mio. Nutzplatzkilometer erbracht.<br />
Die Anzahl der beförderten Personen<br />
beträgt bei der U-Bahn pro Jahr<br />
349 000 000 Fahrgäste, bei der Straßenbahn<br />
94 000 000 Fahrgäste und beim<br />
Bus 171 000 000 Fahrgäste.<br />
Im Jahresverlauf finden in München bei<br />
Bus und U-Bahn durchschnittlich 100<br />
Fahr- und Dienstplanwechsel pro Jahr<br />
statt. Bei der Straßenbahn werden pro<br />
Jahr ca. 80 Fahr- und Dienstplanwechsel<br />
erreicht.<br />
Das bisher eingesetzte Planungsprogramm<br />
passte nicht mehr zu den sich<br />
wandelnden Anforderungen der SWM.<br />
Im Jahr 2007/2008 wurde aus diesen<br />
Gründen ein Projekt initiiert, um zu untersuchen,<br />
welche Anforderungen an ein<br />
zeit- und wettbewerbsgerechtes System<br />
zu stellen sind. Sämtliche relevanten<br />
Unternehmenseinheiten waren involviert.<br />
Es stellte sich heraus, dass ein flexibles<br />
Programmsystem angeschafft<br />
werden musste, um die wichtigsten Ziele<br />
der SWM in der Zukunft zu erreichen.<br />
Diese Ziele sind unter anderem:<br />
Wirtschaftliche Ziele<br />
- Automatisierung der Fahr- und Dienstplanung<br />
- Senkung des Arbeitsaufwandes für<br />
Planungsprozess<br />
- Qualitative Anhebung der Informationsprodukte<br />
durch zentralisierte<br />
Anpassung im System<br />
Funktionale Ziele<br />
- Vergleichbare Planungsszenarien<br />
erstellen und auswerten können<br />
- Einsatz eines flexiblen Optimierungsinstrumentariums<br />
für die Fahrund<br />
Dienstplanung und transparente<br />
und nachvollziehbare Optimierungsergebnisse<br />
Nicht Funktionale Ziele<br />
- Einführung des Systems binnen 12<br />
Monaten<br />
- Betriebsplanungsprozess für alle<br />
Betriebszweige in einem zentralen<br />
Datenpool<br />
- Skalierbarkeit hinsichtlich Funktionalität,<br />
Arbeitsplatzanzahl, Fahrzeuge,<br />
Linienanzahl<br />
- Konsequente Ausrichtung auf einen<br />
Branchenstandard<br />
Mit DIVA sollen diese Ziele erreicht werden.<br />
Das DIVA Paket umfasst sämtliche<br />
Module zur Fahr- und Umlaufplanung,<br />
zur Umlaufoptimierung, zur Dienstplanung,<br />
zur Dienstplanoptimierung, Sämtliche<br />
Printerzeugnisse für den internen<br />
Gebrauch und für die Fahrgastinformation<br />
sind ebenfalls beinhaltet. Weiterhin<br />
sind Schnittstellen zur Disposition, sowie<br />
zum Oberflächen-ITCS und zur U-Bahnleitstelle<br />
beinhaltet.<br />
Nachdem die Entscheidung der MVG im<br />
Juni diesen Jahres gefallen ist, hat das<br />
gemeinsame Projekt nun begonnen.<br />
DIVA wurde bei der MVG installiert. Erste<br />
Schulungen haben stattgefunden, und<br />
das Projekt nimmt Fahrt auf. Ziel ist es, im<br />
Laufe des ersten Halbjahres 2010 alle<br />
notwendigen Meilensteine des Projektplans<br />
abgearbeitet zu haben, um dann<br />
den Fahrplanwechsel 2010/11 erstmals<br />
aktiv mit DIVA zu planen und durchzuführen.<br />
Im Laufe des Projektes wird DIVA um<br />
einige Funktionalitäten erweitert, so zum<br />
Beispiel um eine Berechnung der Kapazitäten<br />
der Abstellanlagen oder die einfache<br />
Möglichkeit, die Auslastung der einzelnen<br />
Betriebshöfe zu visualisieren und<br />
zu verwalten. Diese Änderungen können<br />
auch den weiteren DIVA Nutzern zur Verfügung<br />
gestellt werden und werden<br />
ebenfalls in DIVA 4 vorhanden sein.<br />
Wir heißen die SWM/MVG recht herzlich<br />
im Kreise der betrieblichen DIVA Anwender<br />
willkommen und freuen uns auf die<br />
Zusammenarbeit und den regen Erfahrungsaustausch.<br />
<strong>mdv</strong> <strong>aktuell</strong> II/09 – 9
44. DIVA/EFA User Group bei TfL in London<br />
� Am 23. und 24. April war Transport for London (TfL) Gastgeber<br />
der 44. DIVA/EFA User Group. Die Veranstaltung fand erstmals<br />
in London statt. Die Tagungssprache war Englisch, was<br />
von den Teilnehmern durchwegs positiv aufgefasst wurde. Aufgrund<br />
der äußerst hohen Auslastung von Veranstaltungs- und<br />
Tagungsmöglichkeiten in London, wurde der Tagungsort viele<br />
Monate vor der Veranstaltung von der Journey Planner Services<br />
Abteilung ausgewählt. TfL entschied sich für das Millennium<br />
Gloucester Hotel in Kensington, das über einen separaten<br />
Tagungssaal und ein sehr schönes Restaurant verfügt indem an<br />
beiden Tagen ein Mittagsbuffet für die Tagungsteilnehmer<br />
bereitstand.<br />
Zur Tagung reisten ca. 65 Anwender aus allen Regionen<br />
Deutschlands, aus Österreich, der Schweiz, Italien, Spanien,<br />
Großbritannien und Australien an, um Neuerungen rund um<br />
das intermodale und echtzeitfähige System zu erfahren.<br />
Die Tagung wurde von Ian Henderson, dem Direktor des<br />
Bereiches Customer Services, eröffnet. In seinen<br />
Zuständigkeitsbereich fällt eine Reihe von Abteilungen innerhalb<br />
von TfL. Er ist unter anderem verantwortlich für das TfL<br />
EFA-System, das Kundenkontakt-Centre (TICC) und die<br />
Londoner Oyster Card (Pre-paid Fahrkarte). Er berichtete über<br />
Transport for London als Verkehrsverbund und über derzeit<br />
laufende und geplante Projekte. Hervorzuheben ist sicher die<br />
Olympiade, die 2012 in London stattfinden wird. Hierfür führt<br />
TfL eine Vielzahl von Verbesserungen in der ÖV-Infrastruktur<br />
durch.<br />
Am ersten Tag standen außerdem Neu- und Weiter ent -<br />
wicklungen an der schnellen und fehlertoleranten Erkennung<br />
von Benutzereingaben, die Systemüberwachung und der<br />
Datenaustausch mittels EFA-Cockpit im Vordergrund. Daneben<br />
wurden die neuen EFA-Auskunftssysteme in Chicago und<br />
Dubai, die Echtzeitauskunft mit Schutzengelfunktion, die mobilen<br />
Anwendungen, die Kartenprodukte und Neuerungen im<br />
Geographischen Informationssystem in DIVA vorgestellt.<br />
Im Rahmen eines Gastvortrages berichtete Nick Illsley - Chief<br />
Executive von Transport Direct - über die Rolle der EFA im englandweiten<br />
TransportDirect System. Dabei bilden großbritannienweit<br />
vorliegende Haltestellen und Ortsdaten die Grundlage<br />
für ein verteiltes Auskunftssystem. Lokale Auskunftssysteme<br />
bei Verbünden unterstützen ein XML Protokoll (JourneyWeb)<br />
und liefern TransportDirect die Fahrtanteile aus ihren<br />
Zuständigkeitsgebieten.<br />
Nach dem Ende dieses inhaltsreichen ersten Tages durften<br />
sich die Teilnehmer bei einer Rundfahrt in zwei Oldtimer-<br />
Doppeldeckerbussen entspannen. Die Fahrt endete südlich der<br />
Tower Bridge wo von TfL ein komplettes Restaurant mit Blick<br />
auf eines der wohl bekanntesten Wahrzeichen Londons gemietet<br />
wurde. Im Butlers Wharf Chop House wurde ein hervorragendes<br />
Abendessen gereicht. Anschließend ließen die<br />
Tagungsteilnehmer den Abend auf der Restaurant-Terrasse an<br />
der Themse ausklingen.<br />
Der zweite Tag stand nach einem Vortrag über neue<br />
Aushangfahrpläne in Essex und einem weiteren Gastvortrag<br />
10 – <strong>mdv</strong> <strong>aktuell</strong> II/09
von Stephen Franklin aus Melbourne über Neuerungen am<br />
Buchsatz ganz im Zeichen der Weiterentwicklung von DIVA.<br />
Hier gab es neben einer Live-Vorführung auch Vorträge über<br />
den Einsatz von DIVA 4 im DEFAS-Projekt und das<br />
Haltestellenkataster.<br />
Ein Vortrag über Neuerungen auf dem Hardware- und<br />
Betriebssystemsektor bildete wie üblich den Abschluss der<br />
Veranstaltung.<br />
Alle Teilnehmer lobten die Organisation der Tagung durch TfL,<br />
die einen intensiven Informations- und Erfahrungsaustausch<br />
möglich machte. Die schönen Tage in der Weltstadt London<br />
werden allen Tagungsteilnehmer in äußerst angenehmer<br />
Erinnerung behalten.<br />
44. DIVA/EFA User Group bei TfL in London<br />
<strong>mdv</strong> <strong>aktuell</strong> II/09 – 11
Erstes intermodales Auskunftssystem im arabischen Raum<br />
� Sie heißt ‘Wojhati’ und ist<br />
die erste intermodale Verkehrsauskunft,<br />
die in Dubai<br />
live gegangen ist. Die Werbung<br />
für ‘Wojhati’ ist allgegenwärtig:<br />
in den Malls, an<br />
den Straßen, auf den Bussen,<br />
etc. ‘Wojhati’ ist arabisch und<br />
bedeutet so viel wie ‘Mein Ziel’.<br />
Abbildung 1: Die Werbeplakate für Wojhati sind in<br />
Dubai auf den Bussen, an den Straßen, in den Malls,<br />
etc.<br />
Die Resonanz auf ‘Wojhati’ ist auch sehr<br />
positiv. Die Gulf News schreiben, dass<br />
‘Wojhati’ dazu beitragen wird, den ÖPNV<br />
extrem nutzerfreundlich zu machen, und<br />
dass Shaikh Mohammad Bin Rashid Al<br />
Maktoum, Herrscher des Emirats Dubai<br />
und Premierminister, Verteidigungsminister<br />
sowie Vizepräsident der Vereinigten<br />
Arabischen Emirate, das Projekt geprüft<br />
habe. Auch das öffentliche Feedback,<br />
das im Internet zu finden ist (‘Wojhati is<br />
actually incredibly useful.’ – ‘Wojhati ist<br />
unglaublich nützlich.’) zeigt, wie wichtig<br />
es geworden war den ÖPNV-Nutzer über<br />
das vorhandene Angebot zu informieren.<br />
<strong>mdv</strong> erhielt zusammen mit seinem in<br />
Dubai ansässigen Partner International<br />
Aeradio (Emirates) LLC (IAL) den Auftrag,<br />
für Dubai eine Fahrplanauskunft zu<br />
entwickeln, die den neusten technischen<br />
Standards genügt. Auftraggeber war die<br />
Roads and Transport Authority (RTA) in<br />
Dubai. Die intermodale Fahrplanauskunft<br />
im Internet, auf dem Mobiltelefon und<br />
kombiniert mit Spracherkennung, ist<br />
eines von mehreren Verkehrsprojekten in<br />
der schnell wachsenden Stadt Dubai.<br />
Dieses Projekt soll einen Beitrag leisten,<br />
die Verkehrsengpässe der Stadt zu entschärfen.<br />
Dubai ist eines von sieben Emiraten in<br />
den Vereinigten Arabischen Emiraten<br />
(VAE).<br />
12 – <strong>mdv</strong> <strong>aktuell</strong> II/09<br />
Im Gegensatz zu<br />
den übrigen sechs<br />
Emiraten gibt es in<br />
Dubai seit Jahren<br />
ein ÖPNV System,<br />
bestehend aus<br />
einem Busliniennetz,<br />
Abras (kleine<br />
Personenfähren)<br />
und Taxis. Mit Einführung<br />
der Metro<br />
wurde auch das<br />
Busnetz ausgeweitet.<br />
Abbildung 5<br />
macht deutlich in<br />
welchem Ausmaß<br />
das Busnetz noch im Jahr 2009 erweitert<br />
wird (von 78 Linien in 2008 auf 125<br />
Linien). Alle Verkehrsmittelarten werden<br />
von RTA selbst betrieben.<br />
Das Busfahren in Dubai ist sehr günstig,<br />
bei erhöhtem Verkehrsaufkommen<br />
jedoch zeitaufwendig. Die 12 km von<br />
Sharjah in die Innenstadt von Dubai können<br />
je nach Tageszeit 20 Minuten oder<br />
zwei Stunden dauern.<br />
Daher hat RTA einen Masterplan erstellt,<br />
in dem eine Vielzahl von Projekten definiert<br />
wurden, die alle ein ehrgeiziges<br />
aber klares Ziel verfolgen: Der öffentliche<br />
Nahverkehr in Dubai soll auf einen dem<br />
westlichen Standard entsprechenden<br />
Stand gebracht werden, der zu einer Ver-<br />
Abbildung 5: ÖPNV Kennzahlen in Dubai<br />
besserung des ÖV-Anteils am Ver kehrs -<br />
auf kommen (Modal Split) führt: von 94<br />
Millionen in 2008 auf 132 Millionen Fahrgäste<br />
in 2009. Einige dieser Maßnahmen<br />
sind die Einführung der Metro, sowie<br />
einer Fahrplanauskunft.<br />
Besondere Rahmenbedingungen in<br />
Dubai<br />
Beim Aufsetzen einer neuen Fahrplanauskunft<br />
gilt es stets, die örtlichen Gegebenheiten<br />
zu berücksichtigen. Fahrplanauskunftssysteme<br />
sind in Europa bereits<br />
seit vielen Jahren ein bekanntes Mittel<br />
zur Planung von Reisen. Dafür entstanden<br />
Standardprodukte, die breite Akzeptanz<br />
in der Öffentlichkeit haben. Die Herausforderung<br />
in Dubai bestand darin, die<br />
speziellen Anforderungen vor Ort zu<br />
erforschen und die daraus notwendigen<br />
Entwicklungen und Anpassungen zu<br />
spezifizieren, so dass ein System entsteht,<br />
das tatsächlich auf die Bedürfnisse<br />
der Fahrgäste in einem arabischen Land<br />
und speziell in Dubai eingeht.<br />
In Dubai ist das ÖV-Netz zwar sehr klein,<br />
dennoch ist die Herausforderung aufgrund<br />
verschiedener Rahmenbedingungen<br />
groß. Im Rahmen der Projektphase<br />
wurden folgende Aspekte analysiert und<br />
in der Implementierung berücksichtigt:
- Bevölkerung<br />
- Klima<br />
- Fußwegenetz<br />
- Kartenmaterial<br />
- Orientierung in der Stadt<br />
Bevölkerung<br />
In Dubai lebten im Jahr 2007 rund 1,53<br />
Mio. Einwohner. Etwa dreiviertel der Einwohner<br />
sind männlich, bei einem Durchschnittsalter<br />
von 32 Jahren bei den Männern.<br />
Der Ausländeranteil in den VAE<br />
liegt bei ca. 80 %. Die meisten von ihnen<br />
kommen aus dem südlichen Asien<br />
(Indien, Pakistan, Bangladesch, Philippinen)<br />
nach Dubai, um dort zu arbeiten.<br />
RTA hat eine Erhebung zu der ÖPNV<br />
Nutzung in Dubai durchgeführt. Diese<br />
zeigte, dass der ÖPNV-Nutzer in Dubai<br />
meist männlich ist (88 %), und oft aus<br />
dem südlichen Asien (82 %) stammt.<br />
Diese Erhebung hat bestätigt, was in<br />
Dubai allgemein bekannt ist: dass VAE<br />
Staatsbürger den ÖPNV nicht nutzen. In<br />
VAE, und insbesondere in Dubai, wird der<br />
ÖPNV, zumindest noch heute, meist von<br />
den ärmsten Bevölkerungsgruppen<br />
benutzt.<br />
Es galt daher einerseits ein System mit<br />
modernster Technik zur Verfügung zu<br />
stellen (leistungsfähigste Mobiltelefone),<br />
andererseits sollte dieses System so einfach<br />
wie möglich sein, um der Zielgruppe<br />
der heutigen Nutzer des ÖPNV möglichst<br />
zu entsprechen.<br />
Klima<br />
Im Sommer erreicht die Temperatur an<br />
manchen Tagen 50 Grad Celsius. Bei solchen<br />
Temperaturen werden Umstiege mit<br />
langen Fußwegen im Freien als unerträglich<br />
empfunden. Die maximale Fußwegzeit<br />
von 20 Minuten, die häufig in euro -<br />
päischen Fahrplanauskunftssystemen<br />
Verwendung findet, ist zumindest in den<br />
Sommermonaten deutlich zu reduzieren.<br />
Speziell für Dubai wurde eine Lösung ent-<br />
Erstes intermodales Auskunftssystem im arabischen Raum<br />
Abbildung 8: Klimatisierte Haltestelle Abbildung 9: An einigen Innenstädtischen Straßen<br />
gibt es über Kilometer hinweg keine Überquerungswickelt,<br />
um die Wartezeit an der Haltemöglichkeit für Fußgänger<br />
stelle erträglich zu machen: eine klimatisierte<br />
Haltestelle.<br />
Fußwegenetz<br />
Der größte Teil des Emirats Dubai<br />
besteht aus Wüste. Die Innenstadt ‘Deira’<br />
wird vom Dubai Creek (Bucht) durchquert.<br />
Brücken befinden sich nur etwas<br />
abseits vom Ortskern; Fußgänger werden<br />
mit kleinen Personenfähren (Abras)<br />
auf die jeweils andere Seite transportiert.<br />
Die Abras fahren nicht nach Fahrplan,<br />
sondern bedarfsgesteuert.<br />
Die Haltestellenmodellierung ist entscheidend<br />
für die Fußwege und<br />
Umstiege. In zahlreichen Workshops in<br />
Dubai wurden zusammen mit RTA entschieden,<br />
wie das Haltestellenmodell<br />
geregelt wird: Ist die ‘europäische’ Definition<br />
einer Haltestelle gültig in Dubai?<br />
Nach welchen Kriterien sollen die Steige<br />
zu Haltestellen gruppiert werden? Wie<br />
sollen Umstiege definiert werden, um die<br />
nicht existierenden Überquerungsmöglichkeiten<br />
an vielen innerstädtischen<br />
Hauptstraßen zu berücksichtigen?<br />
Diese Fragestellungen sind für eine intermodale<br />
Fahrplanauskunft essentiell. In<br />
Dubai ist das Straßennetz sehr stark auf<br />
den Individualverkehr ausgerichtet. Auf<br />
Hauptverkehrsstraßen (z. B. Sheikh<br />
Zayed Road) gibt es über Kilometer hinweg<br />
keine Überquerungsmöglichkeit für<br />
Fußgänger. Für die Fahrplanauskunft gilt<br />
es sicher zu stellen, dass an solchen<br />
Stellen dem Benutzer keine Überquerung<br />
vorgeschlagen wird.<br />
Kartenmaterial<br />
GIS-Daten (Geoinformationssystem) liegen<br />
für europäische Städte seit Jahrzehnten<br />
vor. In Dubai musste erst ein<br />
Routing-fähiges GIS Netz gefunden werden.<br />
Solche Systeme werden zwar auch<br />
in Dubai kommerziell angeboten, doch<br />
die genaue Analyse hat ergeben, dass<br />
wichtige Elemente, wie Brücken in dem<br />
Netz gefehlt haben. Doch die Qualität der<br />
Daten hat sich in den letzten Monaten<br />
stark verbessert, so dass diese für die<br />
Fahrplanauskunft eingesetzt werden<br />
konnten.<br />
Weiter müssen die vielen Baustellen in<br />
Dubai berücksichtigt werden. Die Aktualisierung<br />
der GIS-Daten im Auskunftssystem<br />
muss in Dubai laufend stattfinden, in<br />
europäischen Systemen ist dagegen<br />
eine jährliche Aktualisierung meist aus-<br />
Abbildung 10: Karte in der Fahrplanauskunft in Dubai<br />
- Die Geschäfte und der Park an der „Shaikh Zayed<br />
Rd’ wurden im Rahmen des Projektes eingebaut<br />
<strong>mdv</strong> <strong>aktuell</strong> II/08 – 13
Erstes intermodales Auskunftssystem im arabischen Raum<br />
Abbildung 11: Die POIs (wie die zahlreichen Malls)<br />
werden von einem Team bei RTA ein gepflegt<br />
reichend.<br />
Verglichen mit der Karte einer Europäischen<br />
Stadt, sieht die Karte in Dubai<br />
noch sehr leer aus. Um die Karte lesbarer<br />
und nutzerfreundlicher zu machen, hat<br />
RTA bereits zahlreiche Gebäude, Parks<br />
und Wasserflächen eingepflegt. Diese<br />
Arbeit wird vermutlich Jahre dauern.<br />
Orientierung in der Stadt<br />
Kaum jemand in Dubai kennt seine<br />
Adresse, weil nur Hauptverkehrsstraßen<br />
einen Namen besitzen. Alle übrigen<br />
Straßen haben Nummern. Diese Nummern<br />
sind nur innerhalb eines Stadtbezirks<br />
eindeutig. In dem folgenden Beispiel<br />
in Abbildung 12 hat der Nutzer<br />
‘Street 1’ eingegeben. Er bekommt eine<br />
Liste aller Straßen mit der Nummer 1 in<br />
den verschiedenen Stadtbezirken. Er<br />
muss also den Namen des Stadtbezirks<br />
Abbildung 12: Noch haben viele Straßen in Dubai<br />
keine Namen, sondern Nummern, die nur innerhalb<br />
einer ‘Community’ eindeutig sind<br />
kennen.<br />
Weiterhin sind in Dubai Haltestellennamen<br />
dem ÖPNV-Nutzer nicht geläufig.<br />
Dadurch nehmen Points of Interest<br />
(POIs) eine viel höhere Bedeutung ein<br />
als in Europa. Sie sind wichtiger als<br />
14 – <strong>mdv</strong> <strong>aktuell</strong> II/09<br />
Adressen und als Haltestellennamen.<br />
Module der Elektronischen Fahrplanauskunft<br />
EFA für Dubai<br />
<strong>mdv</strong> und sein vor Ort ansässiger Partner<br />
IAL lieferten ein komplettes System an<br />
RTA, das folgende Module umfasst:<br />
- EFA im Internet auf Arabisch und auf<br />
Englisch<br />
- EFA über Mobiltelefon ‘EFACompanion’<br />
- EFA über Sprachdialog-System SDS<br />
EFA im Internet<br />
Für Dubai bietet die EFA im Internet<br />
(erreichbar unter: http://wojhait.rta.ae)<br />
eine breite Palette an Funktionalitäten:<br />
- Festlegung von Start und Ziel auf Arabisch<br />
und Englisch<br />
Um Start und Ziel einer Reise festzulegen,<br />
kann der Anwender einen beliebigen<br />
Text eintippen. Über eine intelligente<br />
Suche wird die Eingabe verifiziert,<br />
unabhängig vom gewünschten<br />
Objekttyp (Haltestelle, wichtiger Punkt<br />
(POI), Adresse oder Ort/Stadtviertel).<br />
Jeder mögliche Start-/Zielpunkt ist in<br />
Wörterbüchern gespeichert und steht<br />
dem System als Referenz zur Verfügung.<br />
<strong>mdv</strong> ist es gelungen, diese intelligente<br />
und fehlertolerante Erkennung der<br />
Benutzereingaben auch auf Arabisch<br />
anzuwenden. Der Suchalgorithmus<br />
arbeitet mit Hilfe von Teilketten der<br />
Buchstabenfolge der Benutzereingabe<br />
(N-gram Suche). Dabei wird der<br />
gesamte eingegebene Suchtext in<br />
Teilworteinheiten zu je N Buchstaben<br />
zerlegt (z.B. bei N=3 wird Dubai geteilt<br />
in dub, uba, bai). Danach werden die<br />
Einträge mit den meisten übereinstimmenden<br />
N-Grammen in den Wörterbüchern<br />
ermittelt.<br />
In der EFA auf Arabisch kommt das<br />
‘Hocharabisch’ (Al Fus-ha) zum Einsatz.<br />
Das Arabische Alphabet hat 28<br />
Buchstaben, was im Grunde dem<br />
lateinischen Alphabet ähnelt. Doch<br />
Arabisch wird von rechts nach links<br />
geschrieben. Die Buschstaben haben<br />
vier verschiedene Schreibweisen,<br />
abhängig von der Position innerhalb<br />
Abbildung 13: Die arabische „Start-/Zieleingabe’ er -<br />
kennt auf intelligente Weise, was der Benutzer meint.<br />
Abbildung 14: EFA liefert alle Fahrinformationen auf<br />
Arabisch<br />
eines Wortes.<br />
Weitere Herausforderungen der arabischen<br />
Sprache waren der<br />
bestimmte Artikel ‘der’, was im Arabischen<br />
‘EL’ heißt und Teil des Wortes<br />
ist, und die Tatsache, dass die<br />
‘Vokale’ nicht ausgeschrieben werden<br />
(nur in Büchern werden sie explizit<br />
ausgeschrieben). Der Leser erahnt<br />
die Vokale üblicherweise aus dem<br />
übrigen Text und aus Erfahrung.<br />
Durch Normalisierung war es möglich<br />
diese Einflüsse zu berücksichtigen<br />
und eine sehr hohe Trefferquote der<br />
Nutzereingabe konnte erreicht werden.<br />
- Interaktive Karte:<br />
- Personalisierung und Travel Alert<br />
- Haltestellen- und Buchfahrpläne<br />
(zweisprachig)<br />
- Echtzeit Informationen<br />
- Email<br />
- EFA für Call Center<br />
- EFA Fahrpreisermittlung an den<br />
Ticket Automaten
EFACompanion<br />
In Dubai hat fast jeder ein Mobiltelefon,<br />
auch Geringverdiener. Daher räumt RTA<br />
der EFA am Mobiltelefon eine viel höhere<br />
Bedeutung ein, als europäische Betreiber<br />
von Fahrplanauskunftssystemen es<br />
heute tun.<br />
Vor der Entwicklung einer speziellen<br />
EFA-Anwendung für das Mobiltelefon<br />
war es notwendig, mit RTA in mehreren<br />
Workshops die Zielgruppen einer solchen<br />
Anwendung genauer zu analysieren.<br />
Ein Teil der ÖPNV-Nutzer in Dubai<br />
kann nicht oder nur schlecht lesen. Es<br />
musste eine Anwendung entwickelt werden,<br />
die den Spagat schafft zwischen<br />
einer sehr einfach zu bedienenden<br />
Anwendung und einer Anwendung, die<br />
möglichst viele attraktive Funktionalitäten<br />
enthält.<br />
Die realisierte Anwendung EFACompanion<br />
zeichnet sich durch folgende Merkmale<br />
aus:<br />
- Hybrid Anwendung:<br />
sowohl online (<strong>aktuell</strong>e Daten) als<br />
auch offline (spart Kosten) können<br />
Fahrpläne angefragt werden.<br />
- Nutzung des vorhandenen Platzes<br />
Der Benutzer ist immer am Inhalt interessiert.<br />
Daher wurde hierfür der größtmögliche<br />
Platz auf dem Display reserviert.<br />
- Einfache Eingabe<br />
Bei der Vielfalt von Mobiltelefonen ist es<br />
wichtig, sicherzustellen, dass eine<br />
Anwendung auf den unterschiedlichsten<br />
Mobiltelefonen zuverlässig läuft. Zu diesem<br />
Zweck wird eine spezielle Plattform<br />
verwendet, die über 1.800 verschiedene<br />
Geräteprofile erkennt und die Anwendung<br />
speziell für das anfragende Mobilgerät<br />
zusammenstellt. Dabei kann z. B.<br />
auf die Bildschirmauflösung oder Fehler<br />
im Betriebssystem des Geräts Rücksicht<br />
genommen werden.<br />
Die Installation der Anwendung ist für den<br />
Benutzer sehr einfach. Er schickt eine<br />
SMS an eine definierte Nummer. Das<br />
System schickt eine SMS mit einem Link<br />
zum Download der Anwendung zurück.<br />
Erstes intermodales Auskunftssystem im arabischen Raum<br />
Sprachdialog-System (SDS)<br />
Für den Fahrgast, der gerade keinen<br />
Internet-Zugang hat und die Handy Applikation<br />
nicht nutzt, gibt es die Möglichkeit<br />
das Sprachdialog-System (SDS) anzurufen.<br />
EFA wird den Fahrgästen über das<br />
SDS in englischer und arabischer Sprache<br />
zur Verfügung stehen. EXCELSIS<br />
Business Technology AG liefert als Subunternehmer<br />
das SDS für Dubai.<br />
Ein Sprachdialog-System (SDS) für eine<br />
Fahrplanauskunft ist aufgrund der Art von<br />
Anfragen sehr komplex. Das gesprochene<br />
Arabisch unterscheidet sich<br />
immens vom geschriebenen Arabisch<br />
(Hocharabisch). Zudem wird das gesprochene<br />
Arabisch eines Landes häufig von<br />
anderen Arabern nicht verstanden – ein<br />
Libanese versteht nicht unbedingt das<br />
marokkanische Arabisch. Für das<br />
Sprach dialog-System wurde entschieden,<br />
dass es Hocharabisch verstehen<br />
und sprechen soll.<br />
Arabisch ist nicht die einzige sprachliche<br />
Herausforderung für das SDS. Die Mehrheit<br />
der Einwohner in Dubai spricht kein<br />
Arabisch. Für diese Bevölkerungsgruppen<br />
muss das SDS nicht nur Englisch<br />
können, es muss in der Lage sein, englische<br />
Akzente der Gastarbeiter (wie<br />
Indisch und Pakistanisch) zu verstehen.<br />
Um dem System diese Akzente ‘beizubringen’,<br />
wurden vor Ort in Dubai Aufnahmen<br />
mit Personen aus den verschiedenen<br />
Bevölkerungsgruppen gemacht. Mit<br />
diesen Aufnahmen wird das System<br />
‘geschult’.<br />
Ausblick<br />
Dubai ist immer im Umbruch, vieles entsteht<br />
neu. Das gilt für den ÖPNV-Bereich<br />
ganz besonders. Es wird sehr viel in die<br />
Bewältigung des Verkehrsaufkommens<br />
investiert, um der rasant wachsenden<br />
Stadt gerecht zu werden und die Lebensqualität<br />
zu erhöhen.<br />
Die intermodale Fahrplanauskunft (EFA)<br />
ist ein wichtiges Glied dieser Kette, von<br />
dem Dubai sich einiges verspricht: Die<br />
ÖPNV-Informationspolitik soll verbessert<br />
werden und als Ergebnis soll sich die<br />
Nutzung des ÖV erhöhen.<br />
RTA hat in viele neue Produkte investiert,<br />
die derzeit von Unternehmen aus aller<br />
Welt implementiert werden. Für RTA liegt<br />
nun die Herausforderung darin, diese<br />
Projekte in der operativen Realität stabil<br />
und erfolgreich zu betreiben.<br />
Die Implementierung der intermodalen<br />
Fahrplanauskunft EFA in Dubai ist eines<br />
dieser Projekte, das in der Region mit<br />
Spannung und großem Interesse erwartet<br />
wurde, nicht zuletzt weil Dubai das<br />
erste arabische Land ist, das eine Fahrplanauskunft<br />
in Auftrag gegeben hat.<br />
Ihr Ansprechpartner:<br />
Liliane Abdul-Reda<br />
abdul-reda@mentzdv.de<br />
Tel.: +49 418 68-170<br />
<strong>mdv</strong> <strong>aktuell</strong> II/09 – 15
DEFAS FGI BAYERN<br />
� Die Bayerische Eisenbahngesellschaft<br />
mbH (BEG), die im Auftrag des<br />
Freistaats Bayern den Schienenpersonennahverkehr<br />
in Bayern plant, bestellt<br />
und überwacht, hat im Rahmen einer<br />
europaweiten Ausschreibung den Betreiber<br />
für das Projekt DEFAS FGI BAYERN<br />
(Durch gängiges Eletronisches Fahrgast -<br />
in formations- und Anschlusssicherungs -<br />
system) ermittelt. Der Zuschlag ging an<br />
ein Bieterkonsortium unter Führung von<br />
<strong>Mentz</strong> <strong>Datenverarbeitung</strong> <strong>GmbH</strong> (<strong>mdv</strong>).<br />
Das Projekt umfasst den Aufbau und<br />
Betrieb eines bayernweiten Fahrgastinformations-<br />
und Anschlusssicherungssystems<br />
auf Basis von Echtzeitdaten im<br />
Öffentlichen Verkehr.<br />
Unterzeichnung des Vertrages durch Hr. Fritz<br />
Czeschka (rechts, Geschäftsführer BEG) und Dr.<br />
Hans-Joachim <strong>Mentz</strong> (links, Geschäftsführer <strong>mdv</strong>)<br />
am 20.03.2009. Stehend im Hintergrund von links<br />
nach rechts: Dr. Markus Alefeld (Projektleitung <strong>mdv</strong>),<br />
Hr. Kord Simons (Projektleitung BEG), Dr. Wolfgang<br />
Kieslich (Systemsteuerung, MRK), Hr. Klaus Eder<br />
(Geschäftsführer INTRASYS), Hr. Michael Emmer<br />
(Prokurist SpaceNet) und Hr. Werner Kohl (Entwicklungsleitung<br />
<strong>mdv</strong>)<br />
Noch im Jahr 2009 sollen erste Komponenten<br />
des Systems realisiert sein und<br />
für umfassende Tests zur Verfügung stehen.<br />
Der Regelbetrieb ist für Ende 2010<br />
geplant.<br />
Aufgabenstellung<br />
Ein wesentliches Ziel des Bayerischen<br />
Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur,<br />
Verkehr und Technologie (StM-<br />
WIVT) und der BEG ist eine nachhaltige<br />
Verbesserung der Qualität und Attraktivität<br />
sowohl des schienengebundenen<br />
als auch des straßengebundenen Öffentlichen<br />
Verkehrs im Freistaat Bayern.<br />
16 – <strong>mdv</strong> <strong>aktuell</strong> II/09<br />
Dabei strebt das StMWIVT diese Verbesserung<br />
insbesondere auch hinsichtlich<br />
einer<br />
- bayernweiten,<br />
- zukunftsfähigen,<br />
- betriebs- und verkehrsmittelübergreifenden<br />
- sowie diskriminierungsfreien<br />
Fahrgastinformation und Anschluss -<br />
sicherung auf der Basis von Echtzeit -<br />
daten an. Hierfür müssen die notwendigen<br />
telematischen Systeme so konzipiert<br />
sein, dass ein<br />
- wirtschaftlicher und sparsamer Mitteleinsatz<br />
sowie eine<br />
- nicht kommerzielle Nutzung der Daten<br />
der Verkehrsunternehmen<br />
im Öffentlichen Verkehr sichergestellt ist.<br />
DEFAS Telematikinitiative des<br />
Freistaats Bayern<br />
Die prognostizierten demografischen<br />
Veränderungen deuten auf eine strukturelle<br />
Schwächung ländlicher Gebiete hin.<br />
Gleichzeitig wird die notwendige Flexibilität<br />
der Bevölkerung im Berufs-, Erledigungs-<br />
und Freizeitverkehr durch steigende<br />
Energiekosten immer stärker eingeschränkt.<br />
Diese Situation verschärft<br />
sich zudem, da die Herausforderungen<br />
im Straßenverkehr der Ballungsräume<br />
trotz Infrastrukturausbau und Verkehrs -<br />
managementansätzen kaum mehr zu<br />
bewältigen sind und der Öffentliche Ver-<br />
Geordnete bayernweite<br />
Datenhaltung im ÖV<br />
Zentraler Baustein einer<br />
bayernweiten Fahrgastinformation<br />
auf Basis von<br />
Echtzeitdaten<br />
DEFAS IMS<br />
Flächige bayernweite<br />
Datenerfassung im ÖV<br />
Grundlage eines<br />
D urchgängigen<br />
E lektronischen<br />
F ahrgastinformations- und<br />
A nschlusssicherungs-<br />
S ystems in Bayern<br />
DEFAS FIA / ELA<br />
5. Fahrgastinformation über<br />
stationäre Systeme und im<br />
Fahrzeug<br />
DEFAS FGI BAYERN<br />
VIB<br />
DELFI<br />
4. Datenhaltung<br />
2. Datenschnittstellen<br />
1. Datenerfassung<br />
und -aufbereitung<br />
kehr bei weitem nicht mehr den Anforderungen<br />
an Quantität und Qualität moderner<br />
Verkehrssysteme entsprechen kann.<br />
Dies hat der Freistaat Bayern erkannt<br />
und strebt mit der DEFAS Telematikinitiative<br />
die betriebsübergreifend optimierte<br />
Verbesserung der Qualität und der<br />
Attraktivität des Öffentlichen Verkehrs<br />
an. Dabei sollen die notwendigen telematischen<br />
Systeme aufeinander abgestimmt<br />
sein.<br />
Für die Telematikinitiative DEFAS wurden<br />
vom Freistaat Bayern zehn wesentliche<br />
Handlungsfelder für die Umsetzung identifiziert<br />
(siehe Abb. 2). Die aufeinander<br />
abgestimmte Konzeption, Realisierung<br />
und Finanzierung von Projekten stellt ein<br />
grundsätzlich notwendiges Vorgehen<br />
beim Aufbau von Daten erfassenden,<br />
steuernden sowie informierenden Systemen<br />
im Öffentlichen Verkehr dar.<br />
DEFAS - die Fahrgastinformation der<br />
Zukunft<br />
Im Oktober 2005 hat das Bayerische<br />
Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur,<br />
Verkehr und Technologie das<br />
Projekt DEFAS FGI BAYERN initiiert und<br />
die BEG vom StMWIVT auf Basis eines<br />
Ministerratsbeschlusses beauftragt, das<br />
bereits bestehende ÖPNV-Auskunftssystem<br />
BAYERN-FAHRPLAN technisch wei-<br />
DEFAS Mobilitätsdienste<br />
6. Fahrgastinformation im<br />
Internet und über mobile<br />
Endgeräte<br />
00100111010001001<br />
01100010111001001<br />
11001111000100100<br />
00100111010001001<br />
01100010111001001<br />
11001111000100100<br />
DEFAS RBL / DEFAS REGIO-RBL<br />
00100111010001001<br />
01100010111001001<br />
11001111000100100<br />
DEFAS DÜV<br />
3. Datenmodalitäten<br />
00100111010001001<br />
01100010111001001<br />
11001111000100100<br />
7. Ticketing<br />
und Tarif<br />
8. Betriebssteuerung und<br />
Störfallmanagement<br />
DEFAS QM<br />
Abbildung 2: Handlungsfelder der DEFAS Telematikinitative des Freistaats Bayern<br />
DEFAS TICKET<br />
9. Qualitätsmanagement<br />
10. Verkehrsmanagement
terzuentwickeln. Der BAYERN-FAHR-<br />
PLAN der BEG ist ein schnelles Online-<br />
Reiseauskunftssystem. Unter www.bayern-fahrplan.de<br />
bietet es den Nutzern<br />
schon heute umfassende Fahrplaninformationen<br />
zu öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
in Deutschland und informiert zudem<br />
über bayerische Seenschifffahrt und<br />
Bergbahnen. Außerdem können sämtliche<br />
bayerische Verbindungsdaten des<br />
BAYERN-FAHRPLANs über die mobile<br />
Fahrplanauskunft byMona auf dem<br />
Handy abgerufen werden<br />
(www.byMona.de).<br />
Bayernweite Fahrgastinformation und<br />
Anschlussinformation auf Basis von<br />
Echtzeitdaten<br />
Zukünftig sollen bei der Berechnung von<br />
Verbindungen im Öffentlichen Verkehr<br />
sowie bei der Anschlussinformation bayernweit<br />
auch Echtzeitdaten (z. B. Verspätungen,<br />
Störfallmeldungen) berücksichtigt<br />
werden, um den Fahrgästen nicht nur<br />
im Regelfall, sondern auch bei Störfällen<br />
individuelle und situationsbezogene<br />
betriebsübergreifende Informationen und<br />
Reisealternativen zukommen lassen zu<br />
können. Dazu strebt das StMWIVT die<br />
Erweiterung des ‘Bayernpools’ (Pool der<br />
bayerischen Fahrplandaten) zu einer<br />
bayernweiten Datenbank für alle relevanten<br />
Daten, die eine ‘Bayernweite Fahrgastinformation<br />
auf Basis von Echtzeitdaten’<br />
benötigt, an. Auf diesem erweiterten<br />
Datenbestand werden dann über einen<br />
bayernweit einheitlichen ÖV-Routing<br />
Service Verbindungen im Öffentlichen<br />
Verkehr entsprechend der Abfrageoptionen<br />
der Fahrgäste berechnet. Der ÖV-<br />
Routing Service verwendet ausschließlich<br />
die von den Datenerzeugern (z. B.<br />
Verkehrsunternehmen und -verbünde)<br />
der bayernweiten Datenbank zur Verfügung<br />
gestellten originären Daten und<br />
Textmeldungen und errechnet daraus<br />
diskriminierungsfrei Reiseverbindungen<br />
im ÖV. Die Reiseverbindungen können<br />
über die verschiedensten Auskunftsportale<br />
z. B. der BEG, der Verkehrsverbünde<br />
oder der Verkehrsunternehmen vom ÖV-<br />
Routing Service abgefragt werden. Die<br />
Ausgabe der ermittelten Reiseverbindungen<br />
des ÖV über die Auskunftsportale<br />
muss auf Grund der Zielsetzung des<br />
StMWIVT jedoch in nicht kommerzieller<br />
Form geschehen.<br />
Betriebsübergreifende Anschluss -<br />
sicherung über Verkehrsunternehmen<br />
und -verbünde hinweg<br />
Neben einer deutlich verbesserten Fahrgastinformation<br />
soll DEFAS FGI BAY-<br />
ERN die technischen Voraussetzungen<br />
für eine Anschlusssicherung zwischen<br />
unterschiedlichen Verkehrsunternehmen<br />
schaffen. Die relevanten Fahrplan- und<br />
Echtzeitdaten in Bayern werden von den<br />
einzelnen Verkehrsunternehmen zur Verfügung<br />
gestellt und in einem bayernweiten<br />
Datenpool zusammengeführt. Verkehrsunternehmen,<br />
Stationsbetreiber<br />
oder auch Kommunen können dann auf<br />
diese <strong>aktuell</strong>en Daten, z.B. für Haltestellen-<br />
oder Fahrzeug-Anzeiger, zugreifen<br />
und so beispielsweise am Bahnhof<br />
ankommende Fahrgäste darüber informieren,<br />
dass ein Regionalbus auf Reisende<br />
der S-Bahn noch wartet.<br />
Realisierung auf Basis von DIVA und<br />
EFA<br />
DEFAS FGI BAYERN wird auf den Standardkomponenten<br />
von DIVA und EFA<br />
aufsetzen. Über ByIMS bekommen alle<br />
Datennutzer<br />
(Fahrgäste)<br />
� Mobilitätsdienste<br />
auf mobilen Endgeräten<br />
� Fahrgastinformation<br />
im Internet<br />
Datenverteiler (BEG)<br />
� Sicherung der nicht<br />
kommerziellen und<br />
� diskriminierungsfreien<br />
Fahrgastinformation<br />
über den ÖV in Bayern<br />
Datenerzeuger<br />
(Verkehrsunternehmen)<br />
Personalisierung<br />
DEFAS FGI BAYERN<br />
Datenlieferanten Zugriff auf den Bayernpool<br />
und können dort ihre Daten hochladen<br />
und verifizieren. Im Rahmen der<br />
Datenüberlassungsverträge (siehe<br />
DEFAS Telematikinitiative, Handlungsfeld<br />
3; Datenmodalitäten) ist auch ein<br />
Download der Fahrplandaten möglich,<br />
für die entsprechende Berechtigungen<br />
vorliegen. DEFAS FGI BAYERN wird die<br />
Daten in das gewünschte Zielformat konvertieren<br />
und bereitstellen.<br />
Auf Basis des DIVA 4 Systems wird<br />
DEFAS FGI BAYERN folgende zentrale<br />
Funktionen abdecken:<br />
- Sammeln der Solldaten: Die Fahrplandaten<br />
werden zentral gesammelt und<br />
integriert. Dies ist die Grundlage für<br />
eine multimodale Auskunft auf Basis<br />
von Echtzeitdaten.<br />
- Mit dem Haltestellenkataster werden<br />
alle Haltestellen in Bayern zentral<br />
erfasst und modelliert. Dadurch wird<br />
sichergestellt, dass eine einheitliche,<br />
diskriminierungsfreie Auskunft insbesondere<br />
auch zum Umsteigen zwischen<br />
Verkehrsmitteln berechnet werden<br />
kann.<br />
- Mit der zentralen Geo-Datenbank wird<br />
eine Plattform für den Austausch von<br />
GIS Daten im Rahmen von DEFAS<br />
FGI BAYERN geschaffen. GIS Daten<br />
können von allen Datenlieferanten<br />
bearbeitet und aktualisiert werden.<br />
DELFI (Durchgängige Elektronische FahrplanInformation)<br />
Tarifinformation<br />
Haltestellenmonitor<br />
Buchung Bedarfsverkehre<br />
Echtzeit-Fahrplanauskunft<br />
Internetportal<br />
BAYERN-FAHRPLAN<br />
(BEG)<br />
Störungsinformationsdienst<br />
…<br />
…<br />
Handydienst<br />
byMona<br />
(BEG)<br />
„Echtzeitdaten-Router ÖV“<br />
diskriminierungsfreie<br />
Verbindungsberechnung<br />
GEO-Datenbank ÖV<br />
Bayernweiter Datenpool ÖV<br />
IMS<br />
Bayernweites Informationsmanagementsystem<br />
Personalisierung<br />
Fahrtauskunft<br />
Haltestellenmonitor<br />
Störungsinformationsdienst<br />
Tarifinformation<br />
…<br />
…<br />
Sonstige<br />
virtuelle Internetportale<br />
Regionaler Datenpool Regionaler Datenpool Regionaler Datenpool Regionaler Datenpool Regionaler Datenpool<br />
VU VU VU VU VU VU VV VV VV VU VU VU VU VU VU<br />
Lokale Datenpools Lokale Datenpools Lokale Datenpools Lokale Datenpools Lokale Datenpools<br />
Abbildung 3: DEFAS FGI BAYERN: Bayernweite Fahrgastinformation auf Basis von Echtzeitdaten<br />
…<br />
<strong>mdv</strong> <strong>aktuell</strong> II/09 – 17
DEFAS FGI BAYERN<br />
- Sämtliche Schnittstellen für Fahrplandaten,<br />
GIS Daten und Infrastrukturdaten<br />
werden an das DIVA System von<br />
DEFAS FGI BAYERN angeschlossen.<br />
(siehe Abb. 4).<br />
Auf Basis der gesammelten Fahrplandaten<br />
(Soll- und Echtzeit) kann die EFA als<br />
Bestandteil von DEFAS FGI BAYERN die<br />
angeforderten Auskünfte berechnen.<br />
DEFAS FGI BAYERN stellt kein Portal für<br />
den Fahrgast dar, sondern ein Backend-<br />
System für angeschlossene Portale.<br />
Durch diesen Ansatz wird sichergestellt,<br />
dass bayernweit, betriebs- und verkehrsmittelübergreifend<br />
und diskriminierungsfrei<br />
auf jedem Portal die gleiche Auskunft<br />
kommt.<br />
Neben den bereits existerenden Funktionalitäten<br />
wird das DIVA/EFA System<br />
gemäß den Anforderungen von DEFAS<br />
FGI BAYERN weiterentwickelt. Zahlreiche<br />
Innovationen sind vorgesehen:<br />
- Neben der Berechnung der Fahrplanauskunft<br />
auf Basis von Echtzeitinformationen<br />
werden auch Prognosedaten<br />
und Prognosequalität beim Routing<br />
berücksichtigt<br />
- Durch die Berücksichtugng der Prognosequalität<br />
kann nicht nur die<br />
schnellste/kürzeste Verbindung be -<br />
rech net werden, sondern auch die<br />
zuverlässigste Verbindung.<br />
Geoinformationssystem1..n<br />
18 – <strong>mdv</strong> <strong>aktuell</strong> II/09<br />
RBL 1..n<br />
tages<strong>aktuell</strong>er<br />
Soll-Fahrplan<br />
Soll-Daten<br />
ByIMS<br />
- Echtzeit aus Infrastruktur (Facility<br />
Management) - z.B.: Sperrung von<br />
Netzelementen, Betriebszustände,<br />
Richtung von Rolltreppen, Lifte, Automaten,<br />
Zugänge, Auslastung P+R etc.<br />
wird beim Routing insbesondere für<br />
die Berechnung von Fußwegen<br />
(Zugang zur Haltestellen, Umsteigen)<br />
berücksichtigt.<br />
- Im Rahmen von DEFAS FGI BAYERN<br />
soll ein zentrales Archiv von strukturierten<br />
Textmeldungen erzeugt werden.<br />
Diese können auf verschiedene<br />
Medien hin optimiert werden (TPEG ,<br />
MP3, XML, HTML, SMS, MMS, etc.)<br />
- DEFAS FGI BAYERN wird für eine<br />
Schutzengelfunktion vorbereitet.<br />
Dadurch wird es möglich, den Fahrgast<br />
auch noch unterwegs zu informieren,<br />
wenn beispielsweise sein<br />
Anschluss nicht mehr erreicht wird.<br />
Das System soll in Zukunft in dem Fall<br />
Alternativen vorschlagen und dabei<br />
berücksichtigen, dass der Fahrgast<br />
bereits unterwegs ist.<br />
Wie geht es weiter?<br />
Nach der Pflichtenheftphase (April-Juni<br />
2009) befindet sich das Projekt inzwischen<br />
in der Umsetzung. Noch in diesem<br />
Jahr werden die ersten Server im<br />
Rechenzentrum installiert und das System<br />
für den System- und Integrationstest<br />
Echtzeit-Daten<br />
Authentifizierung, Autorisierung und Plausibilitätskontrolle<br />
Planungswerkzeug1..n<br />
Haltestellen<br />
Texte<br />
…<br />
Fahrpläne<br />
Infrastrukturmanagement-<br />
System 1..n<br />
Textmeldungssystem1..n<br />
…<br />
RBL 1..n<br />
Textmeldungen<br />
Fahrpläne<br />
DFI-Anzeiger<br />
Infrastrukturmanagement-<br />
System 1..n<br />
Abbildung 4: Die Komponente ByIMS (Bayernweiter Informations Management Service) von DEFAS FGI BAY-<br />
ERN dient als Datendrehscheibe und als "Steckerleiste" für alle Schnittstellen.<br />
DFI-Anzeiger 1<br />
Geräteserver 1..n<br />
DFI-Anzeiger 2<br />
DFI-Anzeiger n<br />
bereitgestellt. Dieser findet mit ausgewählten<br />
Datenlieferanten und Portalen<br />
für eine Fahrplanauskunft statt. Im ersten<br />
Halbjahr 2010 ist das System technisch<br />
verfügbar. Es wird dann die Aufgabe sein,<br />
die Soll- und Echtzeit-Fahrplandaten aus<br />
Bayern vollständig in DEFAS FGI BAY-<br />
ERN zu integrieren und dem Auskunftssystem<br />
und somit den angeschlossenen<br />
Portalen und den Fahrgästen zur Verfügung<br />
zu stellen.<br />
Ihre Ansprechpartner:<br />
Dr. Markus Alefeld<br />
alefeld@mentzdv.de<br />
Tel.: +49 (0)89 41868-119<br />
Christoph <strong>Mentz</strong><br />
cmentz@mentzdv.de<br />
Tel.: +49 (0)89 41868-155
Intelligent Traffic System Vienna Region (ITSViennaRegion)<br />
� Das Forschungsprojekt VIPVienna-<br />
Region war der erste Projektschritt zum<br />
umfassenden Projekt ITSViennaRegion<br />
mit dem Ziel ein <strong>aktuell</strong>es, intermodales<br />
und dynamisches Verkehrslagebild für<br />
Wien, Niederösterreich und das Burgenland<br />
zu schaffen und eine darauf aufbauende<br />
multimodale Verkehrsauskunft. Die<br />
Inhalte und Anwendungen wurden in den<br />
<strong>mdv</strong>-<strong>aktuell</strong> - Ausgaben I/2007, II/2007<br />
und II/2008 genau beschrieben.<br />
AnachB.at<br />
Mit dem Slogan ‘AnachB.at - neue Wege’,<br />
wurde das Auskunftsportal von ITSViennaRegion<br />
Mitte Juni 2009 der Öffentlichkeit<br />
vorgestellt. Nicht nur das Aussehen<br />
des Portals hat sich geändert, die Echtzeitdaten<br />
wurden laufend durch neue<br />
Lieferanten erweitert, so z.B. die Verfügbarkeit<br />
von Leihfahrrädern in Wien (Citybike,<br />
siehe Abb.1) und die IV-Ereignismeldungen.<br />
Zudem wurde die Datengrundlage für<br />
den Radroutenplaner verbessert, wo -<br />
durch eine Bevorzugung von Radinfrastruktur<br />
ausgewählt werden kann. Zur<br />
Ver waltung der Textinhalte wurde bei<br />
ITSViennaRegion ein Content Management<br />
System auf Basis von Plone implementiert.<br />
Dies darf nicht mit dem von<br />
<strong>mdv</strong> entwickelten Incident Capturing<br />
System (ICS) verwechselt werden, das<br />
die dynamischen Verkehrsmeldungen<br />
verwaltet.<br />
Echtzeit<br />
Die IV-Ereignismeldungen sind <strong>aktuell</strong><br />
und für die nächsten 3 Viertelstunden<br />
verfügbar. Durch Anklicken der jeweiligen<br />
Uhr werden die Meldungen und die<br />
Verkehrssituation (Level of Service) des<br />
entsprechenden Zeitraumes angezeigt.<br />
Ein Tooltip in der Karte zeigt den Meldungstext<br />
mit Referenz auf die Quelle<br />
(siehe Abb. 2).<br />
Es ist zudem eine Listenansicht aller IV-<br />
Ereignismeldungen auf der Verkehrslage<br />
Straße integriert. Bei Anklick öffnet sich<br />
die entsprechende Meldung auf der<br />
Abbildung 1: AnachB mit Echtzeitanzeige der Citybike – Verfügbarkeiten<br />
Abbildung 2: Aktuelle Verkehrslage mit Prognose<br />
Karte bzw. bei Anklick auf das Symbol in<br />
der Karte, öffnet sich die entsprechende<br />
Meldung in der Liste, blau markiert (siehe<br />
Abb. 2).<br />
Radroutenplaner<br />
Über den Radroutenplaner bei ITSViennaRegion<br />
wurde in der <strong>mdv</strong>-<strong>aktuell</strong><br />
II/2008 (S. 14) schon kurz berichtet. Nun<br />
soll er genauer vorgestellt werden.<br />
Der Radrouter verfügt über verschiedene<br />
Funktionen und Optionen. So kann die<br />
Fahrtstrecke durch die Optionen „attraktiv“,<br />
„schnell“ und „individuell“ beeinflusst<br />
werden. „Attraktiv“ bedeutet eine Bevorzugung<br />
von Radinfrastruktur, besonders<br />
starke Bevorzugung von Radwegen,<br />
Radstreifen und autofreien Strecken.<br />
Zudem werden Steigungen vermieden.<br />
Die Option „schnell“ bevorzugt die Radin-<br />
<strong>mdv</strong> <strong>aktuell</strong> II/09 – 19
Intelligent Traffic System Vienna Region (ITSViennaRegion)<br />
Abbildung 3: Radroute mit Anzeige der Radinfrastruktur<br />
Abbildung 5: Möglichkeit der individuellen Gestaltung<br />
der Seiten unter dem Hauptnavigationspunkt<br />
‘Über ITS’<br />
20 – <strong>mdv</strong> <strong>aktuell</strong> II/09<br />
Abbildung 4: Bike&Ride mit Abfahrtsmonitor<br />
frastruktur und vermeidet die Steigungen,<br />
es wird aber eine Geschwindigkeit von<br />
20km/h vorausgesetzt. (15 km/h bei<br />
„attraktiv“). In der „individuellen“ Option<br />
können diese Parameter frei gesetzt werden.<br />
Die Optionswahl verändert somit nicht<br />
nur die Fahrtstrecke, sondern auch die<br />
Fahrzeit. Die Wegbeschreibung zeigt die<br />
Radinfrastruktur anhand von Symbolen<br />
mit Tooltip an. Zusätzlich ist das Höhenprofil<br />
der Fahrtstrecke abrufbar.<br />
Der Radroutenplaner bietet die Funktionen<br />
Fahrradmitnahme und Bike&Ride<br />
an. Bei der Fahrradmitnahme sucht das<br />
EFA-System ein geeignetes Verkehrsmittel,<br />
das die Mitnahme eines Fahrrades<br />
erlaubt und zeigt die schnellste Verbindung<br />
mit Alternativrouten an. Bei Bike &<br />
Ride werden dem Anwender nur diejenigen<br />
Haltestellen in der Karte angeboten,<br />
die über einen Fahrradabstellplatz verfügen.<br />
Zur besseren Orientierung ist für<br />
jede Haltestelle ein Abfahrtsmonitor über<br />
Tooltip verfügbar (siehe Abb. 3 u. 4).<br />
Plone<br />
Plone ist ein Content Management System,<br />
das einen mehrstufigen Workflow<br />
unterstützt, was<br />
die Erstellung, die<br />
Änderung, sowie<br />
die Freigabe von<br />
Seiteninhalten<br />
betrifft. Bei ITS gibt<br />
es einen Administrator<br />
und mehrere<br />
Redakteure,<br />
welche Texte bearbeiten<br />
dürfen. Die<br />
Inhalte werden in<br />
Container gruppiert<br />
und somit<br />
dem Kunden (ITS-<br />
ViennaRegion)<br />
leicht zugänglich<br />
gemacht. Der<br />
Kunde hat die<br />
Möglichkeit, sich<br />
über den Browser<br />
einzuloggen und<br />
die dort vom Administrator angelegten<br />
Seiten zu editieren.<br />
Es besteht die Möglichkeit, mit einer einfachen<br />
Eingabeoberfläche kontextsensitiv<br />
Hilfetexte zu erstellen und diese zu<br />
verwalten. Neben den Hilfeseiten werden<br />
auch alle anderen Texte der Seite<br />
www.anachb.at, die keine Funktionen<br />
inkludieren, mittels CMS verwaltet.<br />
‘Über ITS’ ist ein Hauptnavigationspunkt,<br />
welcher Seiten enthält, die vom Editor<br />
bearbeitet werden können. Bilder, Verweise<br />
auf Artikel, Internetverweis, Tabellen<br />
oder PDFs lassen sich leicht in die<br />
Seite einfügen, was es dem Kunden<br />
erleichtert, die eigenen Seiten nach seinen<br />
Wünschen zu gestalten und zu verändern<br />
(siehe Abb. 5).<br />
Ihr Ansprechpartner:<br />
Rainer Efinger<br />
efinger@mentzdv.at<br />
Tel.: +43 (0)1 581 30 42
� Im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr werden<br />
jährlich für alle Verkehrsunternehmen<br />
Liniennetzpläne erstellt. Je<br />
Verkehrs unternehmen kann es mehrere<br />
Pläne geben, z.B. den Tages ver kehrs -<br />
plan und das Nachtliniennetz. Zusätz -<br />
liche Pläne für Baustelle können erforderlich<br />
sein.<br />
Der VRR hat sich verpflichtet, Haltestellen<br />
und Linienwege als vektorielle GIS-<br />
Daten an die zur Erstellung der Linienpläne<br />
beauftragte Firma zu liefern.<br />
Die referenzierten Haltestellen und Linien -<br />
wege erhält der VRR von den Verkehrsunternehmen.<br />
Diese Daten werden<br />
gleichzeitig für die elektronische Fahrplanauskunft<br />
EFA und auch in einzelnen<br />
Betrieben für Haltestellen um gebungs -<br />
pläne genutzt.<br />
Das Verfahren zur Datenerfassung ist bei<br />
den Betrieben vorhanden. Es wird mit<br />
dem Programmsystem DIVA und speziell<br />
mit den Programmen DIVAGeo und<br />
DIVARef durchgeführt. Dieses Verfahren<br />
wird auch für die Lieferung der Daten zur<br />
Erstellung der Liniennetzpläne genutzt.<br />
Doppelarbeit wird so vermieden. Ebenso<br />
wird durch diese Vorgehensweise sichergestellt,<br />
dass die Daten, die auf den<br />
Linien plänen angezeigt werden und die<br />
in der Fahrplanauskunft geliefert werden,<br />
identisch sind.<br />
Die so erfassten Haltestellen und Wege<br />
werden automatisiert, von den Verkehrsbetrieben<br />
zum VRR übertragen und dort<br />
zum Download zur Verfügung gestellt.<br />
Das Verfahren ist vollständig transparent<br />
für alle Beteiligten.<br />
Der Download der Daten erfolgt über ein<br />
standardisiertes Verfahren. Es wurde<br />
OGC WFS (Open Geospatial Consortium<br />
http://www.opengeospatial.org , Web<br />
Feature Service) gewählt. Dabei werden<br />
die Haltestellen und Linienwege als<br />
GML-Dateien (Geograpy Markup Language)<br />
als Internet Web-Dienst zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Die Ergebnisse der Anfragen werden in<br />
dem unabhängigen Dateiformat GML<br />
(Geography Markup Language) geliefert.<br />
Offene Graphikschnittstelle beim VRR (WFS)<br />
Dieses Verfahren basiert somit auf einem<br />
offenen Standard und kann damit auch<br />
von anderen Konsumenten genutzt<br />
werden.<br />
Verfahren / Arbeitsablauf<br />
Bei den Betrieben ist das Programm -<br />
system DIVA installiert. Die Haltestellen<br />
und Teilstrecken werden mit den Programmen<br />
DIVAGeo und DIVARef geo -<br />
referenziert.<br />
Es erfolgt ein automatisierter Datenaustausch<br />
der bei den Betrieben erfassten<br />
Daten zum VRR, wo sie nach DIVA 4<br />
importiert werden. Dabei erfolgen Plausibilitätsprüfungen,<br />
insbesondere der<br />
Halte stellen und Teilstrecken.<br />
Ebenso werden im Rahmen einer automatisierten<br />
Georeferenzierung evtl. fehlende<br />
Teilstrecken ergänzt und für die<br />
Teilstrecken eine ‘Bounding Box’ (eine<br />
die Teilstrecke umgebendes Rechteck)<br />
berechnet.<br />
Die Meldungen dieser Prüfläufe werden<br />
im DMS (Data Management System)<br />
festgehalten und können per Web -<br />
browser eingesehen werden.<br />
Anlegen der Pläne für den Download<br />
per WFS<br />
Die zu exportierenden Haltestellen und<br />
Teilstrecken werden in sogenannten ‘Plänen’<br />
definiert. Ein Plan ist eine Menge<br />
von Linien. Darauf basierend werden die<br />
relevanten Teilstrecken und Haltestellen<br />
ermittelt.<br />
Der Kurzbezeichner und der Name des<br />
Plans sind vom Anwender frei zu vergeben<br />
und sollen Auskunft über die in dem<br />
Plan aufgenommenen Linien geben<br />
(siehe Abb.1, Seite 20).<br />
Die aufzunehmenden Linien können<br />
nach verschiedenen, beliebig kombinierbaren<br />
Filterkriterien bestimmt werden. Zu<br />
nennen wären hier z.B. Betriebszweig,<br />
Projekt etc.<br />
Download zur Kartenerstellung<br />
Der Web Feature Service stellt die Daten<br />
(Haltestellen, Linienwege etc.) als XML-<br />
Dateien im GML-Format (Geography<br />
Markup Language) zur Verfügung.<br />
Es werden drei Datentypen angeboten:<br />
- STOP (Haltestellen)<br />
- LINK (Teilstrecken)<br />
- MAP (Pläne)<br />
Alle Koordinaten werden in das geodätische<br />
Referenzsystem WGS84 transformiert.<br />
Die Datenlieferung erfolgt nach dem<br />
festen Arbeitsablauf:<br />
- Die Betriebe definieren für jeden Plan<br />
eine Liste von DIVA-Linien.<br />
- Der WFS-Client fragt in einem ersten<br />
Schritt das Feature MAP ungefiltert an<br />
und erhält in der Antwort eine Liste<br />
von Plänen (z.B. ‘Krefeld Tagnetz<br />
09/10’ oder ‘Krefeld Nachtnetz 09/10’).<br />
- Die Sachbearbeiter wählen einen Plan<br />
aus und fragen für diesen Plan im<br />
zweiten Schritt die Haltestellendaten<br />
(Feature STOP) und die Liniengeometrie<br />
(Feature LINK) an. Dabei muss die<br />
ID des Planes übergeben werden,<br />
damit der WFS-Dienst entsprechend<br />
filtern kann<br />
- Der WFS-Client empfängt die Daten<br />
und integriert diese in seine Datenbank<br />
zur Weiterverarbeitung durch<br />
den Sachbearbeiter.<br />
Die Abbildung 2 (Seite 20) zeigt eine beispielhafte<br />
URL für die zu einem Plan<br />
gehörenden Linien und deren Geometrie.<br />
Darstellung der Daten in einem Viewer<br />
Die über den WFS-Dienst beim VRR<br />
abrufbaren Informationen zu den Haltestellen,<br />
den Linienwegen und deren Geometrie<br />
können mit verschiedenen Viewern<br />
für WFS-Dienste angezeigt.<br />
Es existieren unterschiedlichste, frei verfügbare<br />
Viewer für WFS Dienste. Ein<br />
Viewer (Gaia) wird z.B. von ‘The Carbon<br />
Projekt’<br />
<strong>mdv</strong> <strong>aktuell</strong> II/09 – 21
Offene Graphikschnittstelle beim VRR (WFS)<br />
Abbildung 1: WFS – Pläne – Zuordnung von Linien zum Plan<br />
Abbildung 2 Die zu einem Plan gehörenden Linien und deren Geometrie<br />
22 – <strong>mdv</strong> <strong>aktuell</strong> II/09<br />
(http://www.thecarbonproject.com/gaia.php)<br />
bereitgestellt.<br />
In dem in Abbildung 3 (Seite 21) dargestellten<br />
Beispiel werden die Haltestellen /<br />
Teilstrecken aus Gelsenkirchen auf der<br />
Hintergrundkarte von Microsoft Virtual<br />
Earth gezeigt.<br />
� <strong>mdv</strong>-<strong>aktuell</strong> sprach mit Herrn Thomas<br />
Vieth von der Regionalen Koordinierungsstelle<br />
(RKS). Herr Vieth ist als Projektmanager<br />
mit der Einführung und<br />
Betreuung des WFS beim Verkehrsverbund<br />
Rhein-Ruhr betraut.<br />
Herr Vieth, der Web Feature Service<br />
steht nun seit Mitte des Jahres 2008<br />
im VRR zur Verfügung. Wie sind die<br />
ersten Erfahrungen?<br />
Die Einführung des WFS ging problemlos<br />
über die Bühne. Die vorhandene Infrastruktur,<br />
die mit den DIVA 4-Komponenten<br />
des Haltestellenkatasters existiert,<br />
konnte für den WFS mit genutzt werden.<br />
So konnten wir z.B. auf die Erfahrungen<br />
des Imports der DIVA 3-Daten in die<br />
Oracle-Datenbank zurück greifen. Auch<br />
die Nutzung des DMS zur Qualitätskontrolle<br />
ist ein sehr gutes Tool, insbesondere<br />
auch die grafische Darstellung des<br />
Linienverlaufs. Hier können die Verkehrsunternehmen<br />
sehen, wo noch Probleme<br />
in der Referenzierung der Daten vorliegen<br />
und diese dann gezielt korrigieren.<br />
Die WEB-Oberfläche zur Verwaltung der<br />
Pläne für den WFS und für den Zugriff auf<br />
das DMS ermöglicht es von beliebigen<br />
Client-Rechnern aus auf diese Daten<br />
zuzugreifen. Es ist lediglich ein Browser<br />
notwendig, unabhängig vom verwendeten<br />
Betriebssystem.
Abbildung 3: Daten vom WFS (Haltestellen/Teilstrecken Gelsenkirchen) auf einer Karte von Microsoft Virtual<br />
Earth dargestellt<br />
Herr Thomas Vieth Projektmanager des Web Feature<br />
Service<br />
Wie kommt der Web Feature Service<br />
bei den Unternehmen und bei der für<br />
die Erstellung der Linienpläne zuständigen<br />
Firma an?<br />
Die Unternehmen referenzieren die Haltestellen<br />
und Linienwege mit den in der<br />
Anwendung vertrauten Programmen<br />
DIVAGeo und DIVARef. Diese Arbeiten<br />
werden regelmäßig durchgeführt, auch<br />
um die korrekte Darstellung in den Karten<br />
für EFA zu gewährleisten. Insofern<br />
entsteht für die Unternehmen kein nen-<br />
Offene Graphikschnittstelle beim VRR (WFS)<br />
nenswerter Mehraufwand bei der Datenaufbereitung<br />
für die Linienpläne. Es muss<br />
lediglich noch in einem WEB-Dialog<br />
angegeben werden, welche Linien auf<br />
dem Linienplan erscheinen sollen.<br />
Die Firma, welche die Linienpläne letztendlich<br />
erstellt, kann mit einfachen Mitteln<br />
auf die bereits fertig referenzierten<br />
Daten zugreifen. Aufwendiges Korrekturlesen<br />
von manuell erstellen Plänen entfällt,<br />
da die Daten schon im Vorfeld im<br />
DMS bzw. durch die Unternehmen mit frei<br />
verfügbaren Viewern kontrolliert werden<br />
konnten.<br />
Insgesamt wurde Zeit bei der Erstellung<br />
von Linienplänen gewonnen, und die<br />
gewonnen Zeit ist besonders zum Fahrplanwechsel<br />
sehr wichtig.<br />
Wie geht es jetzt weiter?<br />
Leider konnten noch nicht alle Verkehrsunternehmen,<br />
aus sehr individuellen<br />
Gründen, die Daten für den Web Feature<br />
Service bereitstellen. Darunter leidet<br />
auch die Qualität der Referenzierung für<br />
die elektronische Fahrplanauskunft.<br />
Im Rahmen unserer Qualitätsoffensive<br />
bemühen wir uns, dass dieses Manko<br />
möglichst bald abgestellt wird und wir<br />
einen sehr hohen Qualitätsstandard etablieren<br />
können.<br />
Auch ist es möglich, dass weitere Verkehrsunternehmen<br />
den WFS nutzen. Da<br />
wir hier auf offenen Standards gesetzt<br />
haben, stehen uns in der Zukunft viele<br />
Möglichkeiten offen.<br />
Herr Vieth, wir sind sehr gespannt wie<br />
die Entwicklung des WFS im VRR weiter<br />
geht und danken für das Gespräch.<br />
Ihr Ansprechpartner:<br />
Rainer Chrestin<br />
chrestin@mentzdv.de<br />
Tel.: +49 (0)2501 969 - 213<br />
<strong>mdv</strong> <strong>aktuell</strong> II/09 – 23
Kurznachrichten Veranstaltungen Impressum<br />
� <strong>mdv</strong> nun auf allen Erdteilen<br />
Die Johannesburg Road Authority führt<br />
das betriebliche DIVA ein. Der FIFA<br />
World Cup 2010 wirft seine Schatten voraus.<br />
In Johannesburg wird das öffentliche<br />
Nahverkehrssystem neu aufgestellt.<br />
Mit einem Bus Rapid Transit System<br />
(BRT) werden für die Einwohner von<br />
Johannesburg und die Gäste der Fußballweltmeisterschaften<br />
neue Möglichkeiten<br />
geschaffen, sich in Johannesburg<br />
zu bewegen.<br />
In einer ersten Phase wird die Fahr- und<br />
Umlaufplanung für ca. 140 Fahrzeuge<br />
eingeführt. Gleichzeitig wird ein Leitsystem<br />
von Continental installiert und in<br />
Betrieb genommen.<br />
Zur Weltmeisterschaft soll dann der<br />
Betrieb von 600 Fahrzeugen mit DIVA<br />
geplant werden.<br />
Gemeinsam mit Continental und unserem<br />
lokalen Partner Questek unterstützt<br />
<strong>mdv</strong> diesen Prozess.<br />
� <strong>mdv</strong> auch sportlich aktiv<br />
Sowohl beim Münchner Firmenlauf<br />
B2run als auch beim Münster Marathon<br />
sind <strong>mdv</strong>-Teams am Start gewesen. Am<br />
Ende des heißesten Tags des Jahres<br />
trotzten die Münchner einem starken<br />
Gewitterregen und kamen alle ins Ziel.<br />
Unsere ‘Münsteraner’ schickten 2 Staffeln<br />
auf die 42km lange Marathon -<br />
strecke, die das jeweils 4-köpfige Team<br />
erfolgreich bewältigte.<br />
24 – <strong>mdv</strong> <strong>aktuell</strong> II/09<br />
07./ 08. Oktober 2009<br />
45. User Group (Schwerpunkt Betriebe)<br />
Bremgarten (Geroldswil), Schweiz<br />
24. - 26. Februar 2010<br />
IT-TRANS, Karlsruhe<br />
IT Solutions for Public<br />
Transport<br />
08./09. April 2010<br />
46. User Group(Schwerpunkt Verbund -<br />
themen) (international) in Wien<br />
07. - 09. Juli 2010<br />
agit2010 Symposium und Fachmesse<br />
angewandte Geoinformatik<br />
21. - 24. September 2010<br />
InnoTrans 2010 Berlin<br />
Internationale Fachmesse<br />
für Verkehrstechnik -<br />
Innovative Komponenten<br />
- Fahrzeuge - Systeme<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Mentz</strong> <strong>Datenverarbeitung</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Grillparzerstraße 18<br />
D-81675 München<br />
Tel.: +49 (0)89 41 868-0<br />
Fax: +49 (0)89 41 868-160<br />
E-mail: <strong>mdv</strong>@m.mentzdv.de<br />
Internet: www.mentzdv.de<br />
Redaktion: Rosemarie <strong>Mentz</strong><br />
Design: Rosemarie <strong>Mentz</strong> / Agentur Schrittmacher<br />
Unsere Zweigbüros:<br />
<strong>Mentz</strong> <strong>Datenverarbeitung</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Westfalenstraße 224<br />
D-48165 Münster<br />
Tel.: +49 (0)2501 969-0<br />
Fax: +49 (0)2501 969-300<br />
E-mail: <strong>mdv</strong>@ms.mentzdv.de<br />
<strong>Mentz</strong> <strong>Datenverarbeitung</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Rotebühlstraße 121<br />
D-70178 Stuttgart<br />
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Fax: +49 (0)711 61 55 43-30<br />
E-mail: <strong>mdv</strong>@s.mentzdv.de<br />
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Georgenstraße 22<br />
10117 Berlin<br />
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8048 Zürich, Schweiz<br />
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