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Entlehnungen als Ergebnis von Migration. Eine Dokumentation ...

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7.3.8. Sonstige<br />

30<br />

Weitere <strong>Entlehnungen</strong>, deren Herkunft nicht angegeben ist und die sich keiner der<br />

genannten Gruppen zuordnen lassen, sind Limette, Curaçao und Harissa. Limette, <strong>als</strong><br />

„eine Zitrusfrucht“ paraphrasiert, ist aller Wahrscheinlichkeit nach aus einer<br />

romanischen Sprache ins Deutsche entlehnt worden, allerdings ist für mich anhand<br />

der eingesehenen Wörterbücher und Literatur nicht zu eruieren, aus welcher.<br />

Curaçao, das [kyra'saΥ] ausgesprochen wird, wird erklärt mit „ein Likör (nach der<br />

Insel Curaçao)“. Bei der Insel handelt es sich um einen Teil der niederländischen<br />

Antillen, das Wort selbst ist aber portugiesischer Herkunft („Herz“). Harissa<br />

wiederum, „ein [sic] pikante Paste zum Würzen“, kenne ich <strong>als</strong> Bestandteil der<br />

nordafrikanischen Küche; Genaueres ist mir dazu jedoch nicht bekannt.<br />

8. Zusammenfassung<br />

Resümierend läßt sich feststellen, daß kulinarische <strong>Entlehnungen</strong> im<br />

Österreichischen Wörterbuch sehr umfassend verzeichnet sind. Der Grund dafür läßt<br />

sich im großen Interesse vermuten, das dem Essen ganz allgemein und fremden<br />

Speisen im Besonderen entgegengebracht wird. Das Österreichische Wörterbuch<br />

versucht, diesem Interesse Rechnung zu tragen, indem es möglichst viele dieser<br />

Speisen erfaßt und beschreibt. Allerdings sind die <strong>Entlehnungen</strong> nicht eigens <strong>als</strong><br />

solche gekennzeichnet, sondern nur anhand ihrer Schreibung oder Angaben zu<br />

Aussprache bzw. Herkunft <strong>als</strong> solche zu identifizieren.<br />

Die Herkunft <strong>von</strong> <strong>Entlehnungen</strong> ist aufgrund komplizierterer Entlehnwege nicht<br />

immer eindeutig zu bestimmen. Zudem ist der genaue Entlehnweg meist nur für<br />

Sprachwissenschaftler tatsächlich <strong>von</strong> Interesse; für den durchschnittlichen<br />

Wörterbuchbenutzer hingegen ist solche Information völlig irrelevant. Für detaillierte<br />

Herkunftsangaben sind deshalb etymologische Wörterbücher da. Haben bestimmte<br />

kulinarische Begriffe aber den Status einer landestypischen Spezialität, hat eine<br />

Herkunftsangabe durchaus auch in einem allgemeinen Wörterbuch Relevanz und<br />

wird den Wörterbuchbenutzer im allgemeinen auch interessieren. In diesem Fall<br />

finden sich im Österreichischen Wörterbuch auch zum Großteil Hinweise, die dem<br />

Wörterbuchbenutzer die wesentlichen Informationen übermitteln.

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