Ausgabe 01.08.2010 1 von 31 Hallo Ihr Lieben, Ihr erinnert Euch ...
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<strong>Ausgabe</strong> <strong>01.08.2010</strong> 15 <strong>von</strong> <strong>31</strong><br />
Wiener (Kampf-)Hundeführschein unter Kritik<br />
Wien - Nach einem Monat fällt die Kritik vernichtend aus: Die Wiener ÖVP bezeichnet das Gesetz als<br />
"Murks", im Tierschutzhaus klagt man über Kapazitätsprobleme. Auch Grüne und FPÖ zeigen sich<br />
wenig zufrieden.<br />
Knapp einen Monat nach Inkrafttreten des Hundeführscheins in Wien zieht die ÖVP eine denkbar<br />
negative Bilanz: "Das Gesetz ist ein Murks", konstatierte Klubobmann Matthias Tschirf: "Wir erwarten<br />
uns: Zurück an den Start." Die Stadtkonservativen wünschen sich eine länderübergreifende Regelung<br />
und die Herabsetzung des Mindestalters für Prüflinge <strong>von</strong> 16 auf 14 Jahre.<br />
Das Tierschutzhaus klagte ebenfalls über die derzeitige Lösung: Das Image der Listenhunde sei<br />
ramponiert worden, weshalb es zu einem massiven Anstieg abgegebener Vierbeiner gekommen sei,<br />
so der Vorwurf eines Sprechers an die Stadtregierung.<br />
"Hier ist ein Schnellschuss passiert", mutmaßte Tschirf in einer Pressekonferenz. Er stieß sich einmal<br />
mehr an der "teilweise willkürlich zusammengestellten Rasseliste", die sowohl <strong>von</strong> Tierärzten als auch<br />
Tierschutzorganisationen kritisiert worden sei. So sei etwa der Schäferhund - "warum auch immer" -<br />
nicht indiziert, obwohl dieser immer wieder Probleme bereite.<br />
Ziel müsse es sein, ähnliche Standards in den Bundesländern zu schaffen sowie jeden Hundehalter<br />
dazu zu bewegen, den Führschein zu machen. Außerdem beinhalte das Gesetz Absurditäten, wonach<br />
etwa im Krankheitsfall des Führscheinbesitzers nicht einmal ein Familienmitglied mit dem Tier<br />
Gassigehen könne, wenn dieses die Prüfung nicht abgelegt habe.<br />
Besorgt zeigte sich der Klubchef auch im Hinblick auf die Situation im Wiener Tierschutzhaus.<br />
Hundebesitzer seien verunsichert, weshalb die Einrichtung mit völliger Überfüllung zu kämpfen habe.<br />
Hier müsse die SPÖ Sofortmaßnahmen sowie mittel- und langfristige Konzepte erarbeiten, so der<br />
ÖVP- Appell.<br />
Im Tierschutzhaus bestätigte man die Kapazitätsprobleme. "Es geht grade noch irgendwie", berichtete<br />
ein Sprecher. Derzeit kümmere man sich um 180 Listenhunde, zu Weihnachten waren es noch rund<br />
120 gewesen. Insgesamt versorgt die Einrichtung in etwa 360 Hunde.<br />
Infolge der politischen Debatte und der aufgeheizten Stimmung sei den Vierbeinen ein derart<br />
schlechtes Image verpasst worden, weshalb viele Tiere abgegeben würden und diese umso schwerer<br />
zu vermitteln seien: "Wir erwarten uns <strong>von</strong> Wien und Niederösterreich intelligente Lösungsvorschläge.<br />
Es kann nicht sein, dass ein privates Tierheim das schultern muss", zeigte sich der Sprecher<br />
verärgert. Das Nachbarbundesland hatte bereits vor der Bundeshauptstadt ein entsprechendes<br />
Hundehaltergesetz verabschiedet.<br />
Kritische Töne ließen auch die anderen Oppositionsparteien vernehmen: Die FPÖ <strong>erinnert</strong>e in einer<br />
Aussendung an ihre Verfassungsklage gegen das Gesetz, die am 2. Juli eingebracht wurde.<br />
Der ÖVP unterstellte Gemeinderat Herbert Madejski, in Sachen Hundeführschein "ein bisserl dafür,<br />
ein bisserl dagegen" zu sein. Die Blauen wünschten sich einen Führschein für alle Vierbeiner, wobei<br />
eine Gewichtsbeschränkung angedacht werden könne.<br />
Ähnlich die Grünen- Klubchefin Maria Vassilakou: Der Hundeführschein sei so nicht praktikabel,<br />
weshalb er für alle Rassen gelten müsse. "Die SPÖ hat dieses Gesetz durchgezogen, obwohl sich die<br />
kritischen Stimmen im Vorfeld gehäuft haben", so ihre Diagnose.<br />
vienna.at / 27.07.2010<br />
Madrid prüft Antrag auf Stierkampfverbot<br />
dpa MADRID. Teilerfolg für Spaniens Tierschützer: Das Parlament der Region Madrid ließ am<br />
Dienstag den Antrag einer Bürgerinitiative zu, der die Abschaffung <strong>von</strong> Stierkämpfen fordert. Die<br />
Tierschutzorganisation El Refugio (Die Zuflucht) hatte knapp 52 000 Unterschriften für ein Verbot<br />
gesammelt.