Ausgabe 01.08.2010 1 von 31 Hallo Ihr Lieben, Ihr erinnert Euch ...
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Faktoren ohne menschliches Zutun regelt, wenn sie nur könnte. Der Jagddruck sowie andere<br />
Faktoren hingegen erhöht die Reproduktionsraten der betroffenen Tierpopulationen, was man sehr gut<br />
bei den Wildschweinen, Rehe, Hirsche, Tauben ja bei allen Spezies (Arterhaltung,<br />
Überlebungsinstinkt, Geburtenausgleich) beobachten kann. Die Natur ist weise und wenn sich eine<br />
Spezies in Gefahr sieht, dann steigt die Geburtenrate. Diesbezügliche wissenschaftliche Studien 1 gibt<br />
es z.B. in Frankreich und Deutschland.<br />
Die heutige Jagd zerstört das normale soziale Zusammenleben der Wildtiere, ökologische<br />
Gleichgewicht, ihre natürlichen Verhaltensweisen, Familienstrukturen und Sozialverbände, Benutzung<br />
<strong>von</strong> Bauen und Verstecken, Wechsel <strong>von</strong> Tag– zur Nachtaktivität, verstärkte Abwanderung in nicht<br />
bejagte Siedlungsgebiete, unnatürliche Tierkonzentrationen in den Wäldern usw.<br />
Wer in der Demokratie schläft, wacht in der Diktatur wieder auf.<br />
Jäger bezeichnen sich gerne als diejenigen, die die Verantwortung für Tier und Natur übernehmen.<br />
Doch ihre Praktiken stehen dazu im krassen Widerspruch. Die unzähligen Tonnen Blei welche die<br />
Jäger in der Natur zurücklassen beim Schiessen, ist reiner Ökoterror. Blei ist ein giftiges<br />
Schwermetall. Es wirkt sich beim Menschen höchst negativ auf den Blutkreislauf aus und kann zu<br />
Magenerkrankungen, Nierenstörungen oder Kopfschmerzen führen. Doch Bleimunition ist nicht nur für<br />
Menschen schädlich, es ist auch eine besonders grausame Form der Jagd. Tiere, die angeschossen<br />
werden, aber weiterleben, gehen oft danach an einer Bleivergiftung zugrunde. Bleimunition löst unter<br />
lebenden Tieren eine Kettenreaktion aus, die sich im Extremfall auf die komplette Flora eines Waldes<br />
auswirken kann. Bleischrot in Ufernähe wirkt sich auf den Bleigehalt des Wassers und damit auf die<br />
Fische und Vögel, die sich in Wassernähe befinden, aus. Besonders schlimm ist es aber, wenn ein<br />
angeschossenes Tier später stirbt und dann <strong>von</strong> anderen Tieren des Waldes gefressen wird. Dann<br />
gehen nämlich auch diese Tiere elendiglich zugrunde. Die Jagd an sich ist sowieso schon reine<br />
Tierquälerei, man muss es nicht noch durch Bleimunition verschlimmern.<br />
Eine gerechtere Jagd hätte keine negativen Auswirkungen auf den Naturhaushalt, die Artenvielfalt,<br />
das Seuchengeschehen oder die Finanzhaushalte. Vielmehr würde der unglaublichen Tierquälerei<br />
durch die Hobbyjägerei ein Riegel vorgeschoben werden. Die Artenvielfalt würde sich - renommierten<br />
Wissenschaftlern folgend und Fallbeispielen - ohne die Jagd wesentlich besser entwickeln. Zahlreiche<br />
wissenschaftlichen Untersuchungen zeigen, dass der Verbiss durch Rehe und Hirsche sogar nützlich<br />
ist, weil es eine Zunahme der Biodiversität (hier die Artenvielfalt der Pflanzen) verursacht. Der<br />
Seuchengefahr kann durch Impfungen wirksamer entgegengewirkt werden und selbst die<br />
Staatsfinanzen könnten durch ein effektiveres Reh- und Rotwildmanagement gestärkt werden<br />
(Reduzierung <strong>von</strong> Waldschäden). Gefordert ist hier politischer Wille und Mut, in das jagdliche<br />
Brauchtum signifikant einzugreifen und Gesetze auf den Weg zu bringen, welches den veränderten<br />
Bedingungen des 21. Jahrhunderts, den wissenschaftlichen Erkenntnissen, dem modernen Tier- und<br />
Artenschutz und der Mehrheit der Wähler gerecht wird.<br />
Der Verein Wildtierschutz Schweiz ist dagegen, dass man Konflikte mit den Wildtieren, wenn es sie<br />
denn auch tatsächlich geben sollte, nur mit dem primitivsten Instrument der Waffen, sprich Gewalt,<br />
löst. Er fordert vermehrte geschützte und natürliche Lebensräume für die Wildtiere.<br />
Die heute mehrheitlich aus Spass gejagten Tiere, sind friedliche Lebewesen, welche mindestens<br />
genauso eine Daseinsberechtigung haben, um sich an unserer gemeinsamen Evolution zu beteiligen<br />
und sie sind auch <strong>von</strong> der Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer gerne gesehene Tiere auf<br />
Spaziergängen, Wanderungen in Wald und Flur.<br />
Wir freuen uns über naturverbundene Menschen, die sich unserem Verein als Mitglied anschliessen<br />
möchten.<br />
Verein Wildtierschutz Schweiz<br />
Postfach 63<br />
7270 Davos 2 Horlauben<br />
Schweiz<br />
http://www.jagdkritik.ch / info@jagdkritik.ch<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>01.08.2010</strong> 26 <strong>von</strong> <strong>31</strong>