19.01.2013 Aufrufe

Montanarchäologie in der Obersteiermark - archäologische Belege ...

Montanarchäologie in der Obersteiermark - archäologische Belege ...

Montanarchäologie in der Obersteiermark - archäologische Belege ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ungefähr e<strong>in</strong>en halben Meter tiefer wurde e<strong>in</strong> älteres Röstbett mit e<strong>in</strong>er etwa 40°<br />

nach NO verschwenkten Längsrichtung westlich des Forstweges angetroffen, dessen<br />

Ste<strong>in</strong>e<strong>in</strong>fassung im S und W erhalten ist. Die Ste<strong>in</strong>e<strong>in</strong>fassung ist auffälliger Weise<br />

aus Kalkste<strong>in</strong>blöcken gesetzt. Westlich von diesen Befunden liegt <strong>in</strong> 15 bis 20 m<br />

Entfernung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Steilflanke zur Forststraße von e<strong>in</strong>er Verebnung beg<strong>in</strong>nend e<strong>in</strong>e<br />

bis zu 30 cm mächtige Lage von Sandschlacke, die nicht zu den beschriebenen<br />

Befunden passt.<br />

Als Ergebnis lässt sich über die Thermolum<strong>in</strong>eszenz-Datierung (11) und die<br />

Keramikführung zusammenfassen, dass <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mittelbronzezeit <strong>der</strong> Schmelzplatz mit<br />

dem ältesten Röstbett angelegt wurde, nach e<strong>in</strong>em massiven Umbau mit<br />

Ausplanierung von Hangschutt erfolgte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Urnenfel<strong>der</strong>zeit <strong>der</strong> Betrieb am<br />

jüngeren Röstbett und zuletzt erfolgte e<strong>in</strong> Betrieb <strong>in</strong> größerer Entfernung im NW, bei<br />

dem Sandschlacke als Zuschlagstoff für den Schachtofenbetrieb<br />

(Stahlluppenherstellung?) produziert wurde. Diese Phase gehört wohl <strong>in</strong> die<br />

Hallstattzeit aus <strong>der</strong> offenbar auch die Eisenluppe stammt. Im Nahbereich wurde <strong>der</strong><br />

Lehm gewonnen, die Verebnung wurde rezent <strong>in</strong> den letzten Jahrhun<strong>der</strong>ten zur<br />

Holzkohlengew<strong>in</strong>nung genutzt.<br />

Was zeichnet e<strong>in</strong> Verhüttungszentrum wie die Pfarralm o<strong>der</strong> die Flitzen Alm mit den<br />

vielen Verhüttungsanlagen aus? Unbestritten die Nähe zu den Kupfererzlagerstätten.<br />

Unmittelbar oberhalb von Flitzen VII zeigt e<strong>in</strong>e P<strong>in</strong>genreihe an, dass hier Bergbau<br />

auf Kupfererze betrieben wurde. Oberhalb dieser P<strong>in</strong>genreihe liegt die Treffner Alm,<br />

diese ist gleichfalls übersäht von P<strong>in</strong>gen und Tagbaustufen. Auch im Ger<strong>in</strong>ne des<br />

Flitzenbaches f<strong>in</strong>det man Kupferkiese auf Grüngeste<strong>in</strong>. Diese Anmerkung über die<br />

Kupfererzversorgung gilt für an<strong>der</strong>e Verhüttungszentren im Paltental wie Meilerplatz<br />

o<strong>der</strong> Braunruck <strong>in</strong> gleicher Weise. Weitere Rohstoffe für e<strong>in</strong>en Hüttenbetrieb s<strong>in</strong>d<br />

Holzkohle und Holz, welches im E<strong>in</strong>zugsgebiet <strong>der</strong> Flitzen Alm <strong>in</strong> ausreichen<strong>der</strong><br />

Menge vorhanden war.<br />

E<strong>in</strong> weiterer Grund ist das Vorhanden se<strong>in</strong> von Lehmlagerstätten. Lehm wurde als<br />

Baustoff für die Röstbette und die Schachtöfen benötigt und dies <strong>in</strong> größeren<br />

Mengen. Daher bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> unmittelbarer Nähe <strong>der</strong> Hüttenanlagen auch die<br />

13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!