Montanarchäologie in der Obersteiermark - archäologische Belege ...
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Archäometallurgische Ergebnisse<br />
Rekonstruktion <strong>der</strong> Hüttenanlagen<br />
Die Bauausführung <strong>der</strong> Hüttenanlage und <strong>der</strong> Ablauf des Schmelzprozesses zur<br />
Rohkupfererzeugung lässt sich aus den Forschungsergebnissen des Arbeitskreises<br />
„<strong>Montanarchäologie</strong> Paltental“ nach Abb. 11 folgen<strong>der</strong>maßen beschreiben (6), (12)-<br />
(14):<br />
Abb. 11: Schema <strong>der</strong> Anordnung <strong>der</strong> bronzezeitlichen metallurgischen<br />
Aggregate; gezeichnet nach montan<strong>archäologische</strong>n Grabungsergebnissen<br />
des Arbeitskreises <strong>Montanarchäologie</strong> Paltental.<br />
• Zuerst wurden durch das Anlegen von Terrassen <strong>in</strong> den Berghang<br />
Arbeitspodien geschaffen, die mit gestampftem Lehm planiert waren.<br />
• Auf dem am höchst gelegenen Arbeitspodium wurde, durch e<strong>in</strong>e Ste<strong>in</strong>setzung<br />
umfasst, das Röstbett (Breite 0,9 m, Länge > 6 m)) schichtförmig aufgebaut,<br />
wobei e<strong>in</strong>e nach ihrer Funktion noch nicht e<strong>in</strong>deutig geklärte Unterteilung <strong>in</strong><br />
mehrere Segmente üblich war. Dass das Rösten wichtig war, zeigen die<br />
zahlreichen Umbauphasen <strong>der</strong> Röstbette, z.B. an den Verhüttungsplätzen<br />
Flitzen II und Versunkene Kirche.<br />
• Neben dem Rösten <strong>der</strong> Kupfererze und <strong>der</strong> Zuschläge zur Schlackenbildung<br />
erfolgte auf dem oberen Arbeitspodium auch die diskont<strong>in</strong>uierliche<br />
Beschickung <strong>der</strong> Schachtöfen mit geröstetem Erz, Zuschlägen (Quarz,<br />
Sandschlacke) und Holzkohle.<br />
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