19.01.2013 Aufrufe

Montanarchäologie in der Obersteiermark - archäologische Belege ...

Montanarchäologie in der Obersteiermark - archäologische Belege ...

Montanarchäologie in der Obersteiermark - archäologische Belege ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

dafür benötigten Lehmlagerstätten, wie oberhalb von Flitzen II o<strong>der</strong> wie oberhalb von<br />

<strong>der</strong> versunkenen Kirche. Weiters werden Zuschläge zur Schlackenbildung wie Quarz<br />

und Schlacke <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er bestimmten Korngröße benötigt. Daher ist an e<strong>in</strong>igen<br />

Verhüttungsplätzen Schlackensand vorhanden. Auch Ofenste<strong>in</strong>e wurden für den Bau<br />

<strong>der</strong> Schachtöfen e<strong>in</strong>gesetzt. Dass Wasser bei e<strong>in</strong>em Hüttenbetrieb gebraucht wird,<br />

sollte nicht vergessen werden.<br />

Neben <strong>der</strong> für den Schmelzprozess notwendigen technologischen Infrastruktur<br />

sollten auch die menschlichen Erfor<strong>der</strong>nisse von e<strong>in</strong>em Verhüttungszentrum erfüllt<br />

se<strong>in</strong>, d. h. es sollte e<strong>in</strong> längerfristiges Wohnen und e<strong>in</strong> glückliches Familienleben<br />

sowie Ackerbau und Viehzucht, Vorratshaltung, usw. <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong><br />

Verhüttungsanlagen möglich se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> funktionierendes Dorfleben auch <strong>in</strong> den<br />

entlegenen Alpentälern war also e<strong>in</strong>e Voraussetzung für e<strong>in</strong>e blühende nachhaltige<br />

bronzezeitliche Montan<strong>in</strong>dustrie. Pfarr Alm, Schröck Alm, Flitzen Alm, Treffner Alm<br />

um nur e<strong>in</strong>ige zu nennen, mit ihren weiten Almböden, aber auch die Talböden mit<br />

ihren Talflanken wie Tanter und Schwarzenbach erfüllen diese Kriterien.<br />

In <strong>der</strong> Bronzezeit war die Anzahl <strong>der</strong> Dörfer und die Bevölkerungsdichte <strong>in</strong> den<br />

Dörfern <strong>der</strong> Ennstaler- und Eisenerzer Alpen von <strong>der</strong> Nachfrage nach Kupfer und<br />

Bronze abhängig. Die zentrale Lagerhaltung von Getreide für e<strong>in</strong>e Dorfgeme<strong>in</strong>schaft<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> mittelbronzezeitlichen Siedlung „Schlosser“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> KG Schwarzenbach/OG<br />

Trieben gibt dafür e<strong>in</strong> Zeugnis ab. Dass die Menschen <strong>in</strong> den Siedlungen durch den<br />

Metallprodukthandel auch gute Beziehungen zu den nordwestlichen und<br />

südöstlichen Voralpengebieten besessen haben, ist wohl jedem e<strong>in</strong>leuchtend.<br />

Entsprechend viel benutzte Handelswege s<strong>in</strong>d wohl vorhanden bzw. werden noch<br />

freigelegt.<br />

14

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!